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Lässt AIDA weitere Schiffe zukünftig wieder in Deutschland bauen?

AIDAprima

AIDAprima · © AIDA Cruises

Einem Bericht des Handelsblattes vom heutigen Montag zu Folge scheint Mitsubishi nach dem Bau der beiden Kreuzfahrtschiffe für AIDA (die AIDAprima wird im Oktober 2015 ausgeliefert und das zweite Schiff soll in 2016 folgen) den Kreuzfahrtschiffbau wieder aufzugeben.

Offensichtlich ist die Rechnung von MHI dabei nicht aufgegangen – zumal die Verzögerung bei der AIDAprima die Werft in Japan vermutlich einen mehrstelligen Millionenbetrag gekostet hat.

Ob für evtl. weitere Neubauten nach den beiden „Japanern“ dann eine Rückkehr zur Zusammenarbeit mit der Meyer Werft erfolgt, ist aktuell noch nicht bekannt.

Interessanterweise wird in dem Artikel für das zweite Schiff übrigens schon ein Name – nämlich AIDAmia – genannt. Ob das bloße Vermutung, Spekulation oder tiefstes Insiderwissen ist, sei einmal dahingestellt. Richtig ist zumindest, dass der Name von AIDA Cruises als Wortmarke geschützt wurde. Das wurden aber beispielsweise auch AIDAtua, AIDAperla, AIDAviva, AIDAgloria, AIDAloca und AIDAnova …

E-Books dauerhaft im Preis gesenkt

Reiseberichte als E-Books

Gute Nachrichten für alle, die die Reiseberichte gern als E-Book auf dem Kindle lesen – ab sofort konnten alle Reiseberichte um 25% im Preis gesenkt werden: mit Ausnahme des rund 700 Seiten starken Sammelbandes („Mit AIDA um die halbe Welt„) kosten alle Reiseberichte jetzt einheitlich 2,99 €!

Und natürlich gilt auch hier – wer keinen Kindle hat, kann die Bücher auch mit den kostenlosen Lese-Apps auf Tablet, Smartphone, PC oder Mac lesen …

Übersicht aller Reiseberichte als E-Book

Viel Spaß beim Lesen!

Aktuelle Zeitungen an Bord von AIDA

AIDA iKiosk

AIDAMedia Lounge © AIDA Cruises

Wie schon vor einiger Zeit hier berichtet, scheint AIDA die Testphase für die Bereitstellung aktueller Tageszeitungen an Bord jetzt abgeschlossen zu haben.

Im Rahmen einer Pressemeldung teilt AIDA Cruises am heutigen Tag mit, dass ab sofort über das bordeigene WLAN die Möglichkeit besteht, auf die „Media Lounge“ zuzugreifen. Hierbei handelt es sich um ein in Kooperation mit dem Internetportal iKiosk eingerichtetes Angebot von Presseerzeugnissen des Axel Springer Verlages, wobei die Preise der einzelnen Ausgaben den Preisen der Druckerzeugnisse an Land entsprechen.

Weiterlesen

TV-Tipp: „Mit Hurtigruten zum Nordkap“

Mit Hurtigruten am Nordkap

Mit Hurtigruten am Nordkap

Am Sonntag, den 10. August sendet das ZDF um 18.00 Uhr die Reportage „Die Hurtigruten Sehnsuchtsreise zum Nordkap„. Eine Reise, die zu meinen schönsten Kreuzfahrten gehört – und die ich immer wieder machen würde. Details zur Sendung gibt es hier.

Und wer nicht nur die Sendung schauen will, kann auch gern meinen Reisebericht (Link zu amazon.de) dazu lesen oder sich das Fotoalbum anschauen …

 

 

Mein Schiff 5 und 6 bestellt

Mein Schiff 3

Mein Schiff 3

Gestern gab TUI Cruises bekannt, dass in Ergänzung zu dem gerade in Dienst gestellten Neubau der Mein Schiff 3 (hier ein erster Reisebericht mit Fotoalbum zu diesem Schiff) und der für nächstes Jahr geplanten Mein Schiff 4 zwei weitere Neubauten die Flotte ergänzen sollen.

Die Schwesterschiffe der Mein Schiff 3, die ebenso 295 m lang sind und 15 Decks mit 1.250 Kabinen aufweisen, sollen in den Jahren 2016 und 2017 in Dienst gestellt werden und die Flotte auf dann sechs Schiffe erweitern. Gebaut werden sie – wie auch die Mein Schiff 3 und 4 – auf der STX Werft in Turku, deren mehrheitliche Übernahme durch die Meyer Werft in Papenburg bereits vereinbart ist.

Ausführliche Informationen zum Neubau sind der Presseinformation von TUI Cruises zu entnehmen.

Neuer Reisebericht: Mit der AIDAcara bis ans Ende von Europa

Mit der AIDAcara bis ans ende von Europa17 Tage an Bord von AIDAcara – eine Kreuzfahrt der Superlative mit fast 10.000 zurückgelegten Kilometern liegt hinter mir.

Von Kiel aus ging es zunächst zu den Shetland Inseln, bevor wir mit Reykjavik, Isafjördur und Akureyri drei Häfen auf Island angelaufen sind. Danach ging es in Richtung Nordpol bis nach Spitzbergen bevor wir mit dem Nordkap auf dem Weg zurück die nördlichste Spitze des europäischen Festlands erreicht haben.

Die norwegische Westküste entlang ging es dann an Hammerfest, Tromsø, den Lofoten und Bergen vorbei zurück zum Ausgangspunkt nach Kiel.

Der komplette Reisebericht ist ab sofort als Kindle E-Book bei amazon.de zu erhalten – und jetzt neu: amazon Prime Mitglieder, die einen beliebigen Kindle besitzen, können das Buch kostenfrei ausleihen!

Damit verbunden kann der Reisebericht allerdings auf dieser Seite zunächst nicht online gehen – das lassen die Richtlinien von amazon.de leider nicht zu.

Aber auch wer keinen Kindle hat, kann in den Genuss des E-Book kommen. Es gibt für iPad, iPhone, Android, Mac und PC kostenlos die Kindle App – damit lassen sich die Kindle E-Books auch auf allen anderen Endgeräten problemlos lesen (aber leider nicht ausleihen).

Das Fotoalbum zur Reise ist übrigens ebenfalls online – und hier zu finden.

2. August 2014: Kiel (Deutschland)

Den Wecker hätte ich überhaupt nicht gebraucht – bin ich doch auch so um 6.30 Uhr wach gewesen. Aber das ist nicht wirklich schlimm, so kann ich die Zeit bis zur Abfahrt ja durchaus sinnvoll nutzen – denn immerhin sind wir wieder kurz vor Deutschland, so dass jetzt wieder ein vernünftiger Internetzugang zur Verfügung steht.

Ich entscheide mich daher aufzustehen, ein letztes Mal die Badinstallationen zu nutzen und dann die Mails des letzten Tages durchzugehen, bis ich gegen 7.15 Uhr zum Frühstück ins Marktrestaurant gehe. Hier gibt’s dann noch mal ein tolles Omelette (mit einem Teller, der jeden Tag ein bisschen anders – und aufwändiger – dekoriert wird) – das sieht sogar so gut aus, dass ich am Tisch gefragt werde, was das denn kosten würde … 😉

Das Schiff ist inzwischen für alle diejenigen freigegeben, die ihr Gepäck selbst mit von Bord nehmen, so dass ich bereits jetzt zum Bahnhof gehen könnte – da mein Zug aber erst um 10.38 Uhr fährt, macht das noch nicht so viel Sinn, so dass ich mich entscheide, bis 9.00 Uhr meinen Koffer in der Kabine zu lassen (spätestens dann muss die Kabine ja verlassen werden) und die Zeit in der AIDA Bar für das Hochladen der Fotos zu nutzen (hier oben steht LTE zur Verfügung, so dass ich das auch bei den anstehenden runden 200 MB angehen kann).

Um kurz vor neun sind dann die Hälfte der Bilder auf dem Server, in Alben sortiert und mit Titeln und Schlagworten versehen – und den Rest mache ich dann gleich am Bahnhof. Ich gehe also letztmals in meine Kabine, hole meinen Koffer (und hoffe, dass ich nichts vergessen habe) und gehe das letzte Mal für diese Reise von Bord …

Jetzt muss ich noch durch das Terminal am Ostseekai, den Zoll passieren und dann mit dem Shuttle zum Bahnhof. Das mit dem Zoll geht schnell (der ist nämlich gerade nicht da) und auch der Bus steht praktisch abfahrbereit vor dem Terminal – es muss nur noch mein Koffer eingeladen werden und dann geht’s los. Das Ticket für den Shuttle hatte ich ja bereits zu Hause über MyAIDA gebucht (hätte man aber auch gestern noch an Bord für 3 € kaufen können) – und da der Ostseekai ja ein Stückchen vom Hauptbahnhof entfernt ist, macht das auch durchaus Sinn mit dem Shuttle.

Rund zehn Minuten später stehen wir dann schon vorm Bahnhof – es ist jetzt 9.20 Uhr, so dass noch über eine Stunde Zeit bis zur Abfahrt meines ICE bleiben. Die würde ich jetzt gern in der Lounge der Bahn verbringen – da könnte ich dann auch gleich die restlichen Bilder hochladen. Leider gibt es so etwas in Kiel nicht: „Das lohnt sich hier nicht.“, wie ich am Informationsschalter erfahre. Nun, für mich hätte sich das durchaus gelohnt …

Also braucht es einen Plan B. Und da fällt mir der McDonalds ein, den ich ja schon bei der Hinfahrt bemüht habe. Der öffnet zwar erst in zehn Minuten, aber das ist nicht so schlimm, da vor der Tür fest installierte Tische und Barhocker stehen – und somit geht es jetzt gleich weiter mit den Fotos.

Ich trinke dann noch anstandshalber einen Cappu (und lasse mir dann gleich noch die kostenlose Toilettenmünze dazu geben) und schaffe es, bis zur Abfahrt alle Bilder auf dem Server zu haben. Lediglich bei einigen Fotos fehlen noch die Titel und die Schlagworte – aber das kann dann ja gleich im Zug passieren.

Der fährt übrigens ab Gleis 3 – und gerade heute wäre es mal schön gewesen, wenn die Wagen falsch herum angehängt worden wären. Die Wagen der 1. Klasse sind nämlich am Zugende – und das ist weit draußen … ich stelle also fest, dass es nicht reicht, pünktlich am Gleis zu sein – nein, man muss auch noch genug Zeit haben, um bis ans Ende des Zugs zu laufen.

Und das schaffe ich dann nicht ganz – ich steige also kurz nach der Hälfte in den Zug und arbeite mich dann innendrin bis Wagen 14 vor. Dort finde ich meinen Platz 41 – und wenn der Zug jetzt nicht wieder kaputt geht oder im Restaurant ein Feuer ausbricht (wie vorgestern im ICE nach Amsterdam), sollte meiner Rückkunft am Nachmittag in Frankfurt eigentlich nichts mehr im Wege stehen.

Ich baue meine Technik auf, hoffe auf eine einigermaßen stabile Internetverbindung und kann damit jetzt das Projekt „Fotoalbum“ auf generalalarm.de beenden – die Bilder sind online und der Hinweis auf Facebook ist geschaltet. Mission completed.

In Hamburg kommt dann noch ein bisschen Unruhe auf im Zug – da hier noch mal sehr viele Leute zusteigen. Und alle haben AIDA-Banderolen am Koffer. So nach dem Motto: AIDA trifft AIDA. Während im Zug bislang eigentlich nur Gäste der Cara sitzen kommen jetzt noch die der Stella dazu, die heute in Hamburg ihren Wechseltag hat.

Und bis Kassel-Wilhemshöhe passiert dann auch nichts Aufregendes mehr – ich trinke noch einen Cappuccino, lese die WELT und werde dann von einer Frau, die hier zugestiegen ist, angesprochen: „Wenn Sie mich bitte auf diesen Platz lassen würden.“

„Bitte?“ – „Ich möchte mich da hinsetzen.“ OK, verstanden hatte ich das auch beim ersten Mal – aber halt nicht kapiert. „Und warum?“ – „Ja, was meinen Sie wohl? Weil das mein Platz ist!“ Das kam jetzt schon lauter, die Aufmerksamkeit der Reisenden in unserem Wagen ist uns sicher. Frei nach dem Motto: endlich passiert hier mal was.

Ich versuche der Dame zu erklären, dass das relativ unwahrscheinlich ist – es sei denn, die Bahn hätte den Platz zweimal vergeben. Und wenn ich auch schon viel erlebt habe bei der Bahn – das hatte ich bislang noch nicht.

„Hier mein Ticket – schauen Sie doch selbst.“ Und ich schaue. Und stelle fest, dass sie im Prinzip Recht hat. Sie hat tatsächlich diesen Platz reserviert. Dummerweise nicht in diesem Zug. Der fährt nämlich nach Zürich – und sie will nach München … 😉

Wir sind uns daher schnell einig, dass ich sitzen bleibe – und sie sich auf die Suche nach dem Zugbegleiter macht … vielleicht hat der ja eine Idee, ob und wo sich unsere Wege (also eher die der Züge) noch mal kreuzen … 😉

Der Rest der Fahrt ist dann unaufgeregt – es brennt nichts, es geht nichts kaputt. Ich lasse mir noch einen Salat mit Hähnchenbrust bringen – und komme mehr oder weniger pünktlich kurz vor 16.00 Uhr am Frankfurter Westbahnhof an (warum der nicht wie ursprünglich geplant zum Hauptbahnhof fährt, wissen die Götter). Da ich aber von hier eh mit dem Taxi nach Hause fahre, ist das eigentlich auch nebensächlich – die Strecke ist ja praktisch identisch.

Naja, fast. Denn am Westbahnhof scheinen so wenig Leute anzukommen, dass es vor Ort kein einziges Taxi gibt. Da hilft dann nur die Taxi-App … und so steht fünf Minuten später ein Taxi für mich bereit, mit dem ich dann das letzte Stück des Heimwegs antreten kann.

Tja, und so endet nach zweieinhalb Wochen eine der schönsten Reisen, die ich bislang mit AIDA unternommen habe – wir waren knapp 10.000 Kilometer unterwegs, haben die Shetland Inseln, Island, Spitzbergen, das Nordkap und Norwegen besucht, die Mitternachtssonne kennen gelernt, hatten mit ganz wenigen Ausnahmen traumhaftes Wetter und nur an einem Tag ein bisschen Seegang – was kann man sich mehr wünschen?

Und so beginnen jetzt wieder mal knapp drei Monate mit AIDA-Abstinenz bevor es dann von Mallorca bis auf die Kanaren geht … aber auch die Zeit wird irgendwie rumgehen … 🙂

1. August 2014: Seetag – auf dem Weg zurück nach Kiel

Dafür klappt das mit dem Sonnenaufgang wieder einwandfrei. Avisiert für 5.15 Uhr wache ich um 5.13 Uhr auf … irgendwie ist das schon gespenstisch. Aber gut, ein Blick aus dem Fenster zeigt, dass wir auf dem Meer sind (OK, nichts anderes ist zu erwarten gewesen) und ich mich also durchaus noch mal umdrehen kann.

Das mache ich auf, bis ich dann gegen 8.00 Uhr final wach werde. Ich entschließe mich noch, eine halbe Stunde ins ARD-Morgenmagazin zu schauen, finde das irgendwie alles furchtbar, was auf der Welt so passiert (egal ob Ägypten, Israel, die Ukraine – alles Ziele, die ich vor zwei, drei Jahren mit AIDA noch bereist habe und die heute mehr oder weniger Kriegs- oder zumindest Krisengebiete sind) und lasse mich nur vom Wetterbericht für unsere Rückkunft am Wochenende etwas aufmuntern. Das sieht ja eigentlich ganz erfreulich aus.

Was man vom heutigen Seetag nicht sagen kann: „bedeckt bis regnerisch, leichter Wind, 20°C“, so die Wettervorhersage in der AIDA Heute. Die Temperatur wäre ja noch in Ordnung, aber regnerisch ist nicht das Zauberwort für einen Seetag auf der Cara. Schade eigentlich …

Ich entscheide mich also zunächst für ein Frühstück im Marktrestaurant, treffe dort auf Gabi und Daniela und stelle während des Frühstücks beim Blick aus dem Fenster fest, dass da doch relativ viel blauer Himmel zu sehen ist – und das passt ja nun nicht zu „regnerisch“. Vielleicht sollte ich doch mal draußen nach dem Wetter schauen und nicht nur in der Bordzeitung.

Eine kurze Stippvisite auf dem Außendeck beim Weg in meine Kabine bestätigt den blauen Himmel und die vorhergesagte Temperatur. Sogar Sonnenstrahlen sind zu erkennen. Nun, das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Ich schnappe den Kindle, eine Wasserflasche und meine Badeschlappen und mache mich auf den Weg auf Deck 10.

Und sieh mal einer an: erstmals auf dieser Reise sind nicht nur auf dem Pooldeck einige Liegen aufgebaut sondern auch auf dem FKK-Deck (bislang musste man die immer selbständig aus dem Liegenpaket auspacken). Und da liegt der Harald jetzt – umringt von vielen anderen Sonnenanbetern – in der Sonne, die – Dank ganz wenig Wind – sogar fast zu heiß ist.

Wolken sind nur vereinzelt zu sehen – und selbst wenn mal eine für fünf Minuten vor der Sonne vorbeischwebt, ist die Abkühlung zwischendurch eher angenehm als dass man frieren würde. Genial – kann es einen schönen Abschluss für einen tollen Urlaub auf der Cara geben?

Ich ignoriere daher auch das Besteckklappern auf dem Außenbereich des Calypso ein Deck unter uns (da muss man jetzt nur beim Aufstehen aufpassen – sonst lenkt man die Leute unten ungewollt vom Essen ab) – das Mittagessen fällt heute wieder aus. Zum einen müsste ich sonst hier weg, zum anderen ist das wahrscheinlich auch gesünder.

Und so verlasse ich erst gegen 14.00 Uhr das Deck als sich eine größere Wolke vor die Sonne schiebt und so für eine längere Phase der Abkühlung sorgt. Bevor ich jetzt noch schnell dusche, gehe ich noch eine Viertelstunde in die Dampfsauna – und bin etwas verwirrt, als ich da wieder rauskomme. Sowohl das FKK-Deck als auch das Außendeck vor dem Saunabereich ist leer.

OK, hat bestimmt angefangen zu regnen, denke ich noch so bei mir. Hat es aber nicht, wie ein kurzer Kontrollblick auch den Boden zeigt. Aber da fällt noch mehr auf – die Liegen sind auch weg. Fein säuberlich sind die wieder zu Paketen zusammengebunden … und das passiert normalerweise ja erst abends.

Also irgendwas ist faul hier – ich weiß nur noch nicht was. Und bevor ich dazu kommen, jemanden zu fragen, beantwortet unser Kapitän die noch nicht gestellte Frage: „Vielen Dank, dass sie so schnell die Außendecks geräumt haben. Wie wir von der dänischen Küstenwache erfahren haben, wird der Hubschrauber in etwa zehn Minuten hier sein.“

Und auf einmal macht das alles Sinn … wenn ein Hubschrauber zum Schiff kommt, darf nichts mehr draußen sein, was wegfliegen könnte – das tut es nämlich sonst auch. Und einzelne Liegen, die nicht festgebunden sind, zählen da durchaus dazu. Bleibt jetzt nur noch die Frage, warum ein dänischer Hubschrauber zu uns kommt – wobei da eigentlich nur ein Szenario denkbar ist: ein medizinischer Notfall.

Und genau das hat der Kapitän auch durchgesagt – allerdings nicht über den Lautsprecher in der Dampfsauna (gibt’s da überhaupt einen?). Und somit ist klar, dass in etwa zehn Minuten ein Hubschrauber über uns sein wird, um einen Patienten mittels Seilwinde vom Schiff abzuholen. Das deutet dann leider auf eine wirklich schwerwiegende Erkrankung oder Verletzung hin – wenn so ein Manöver irgendwie vermeidbar ist, vermeidet man das … schließlich das ja noch mal die pure Stresssituation für den Patienten.

Ich gehe also zurück in meine Kabine, stelle dabei fest, dass die Zugänge zu den Außendecks inzwischen alle geschlossen und auch die Treppenaufgänge mit Flatterband abgesperrt sind. Über Lautsprecher wird das „Deck Fire Team“ aufs Pooldeck zur Absicherung des Hubschraubereinsatzes alarmiert – scheint alles ziemlich generalstabsmäßig abzulaufen.

Lediglich das Außendeck auf Deck 6 scheint nicht gesperrt zu sein – vor meinem Fenster steht zumindest eine Menschentraube. Und auch beim Blick nach rechts und links sind nur Menschen zu sehen. Offensichtlich sind jetzt alle 1.200 Passagiere hier versammelt – sieht zumindest ähnlich aus wie bei der Seenotrettungsübung.

Hab‘ ich vielleicht doch noch was verpasst? Aber gerade, als ich mir darüber Gedanken machen will, löst sich die Versammlung vor meinem Fenster auf. Deck 6 wird jetzt – logischerweise – auch gesperrt. Denn auch hier besteht ja eine latente Gefahr für die Passagiere durch den Hubschrauber oder aufgewirbelte Gegenstände.

Ich verstehe sowieso nicht, was die da alle gewollt haben – mehr als einen anfliegenden Hubschrauber kann man da doch sowieso nicht sehen. Und alles andere passiert dann doch sowieso über dem Pooldeck. Und so entscheide ich mich, mir das Treiben dort mal näher anzusehen. Wie das geht, obwohl die oberen Decks alle abgesperrt sind?

Ganz einfach: ich schalte meinen Fernseher mal auf Kanal 15 ein. Das ist die Webcam des Pooldecks – und siehe da. Das ist so ein bisschen wie bei DSF: „mittendrin statt nur dabei“. Und so verfolge ich die Rettungsaktion, die von Deck 11 in der Nähe des vorderen Treppenhauses abläuft, live im TV.

Zunächst werden zwei Retter auf das Schiff abgeseilt (das geschieht allerdings an anderer Stelle), die dann den Patienten für den Transport zum Hubschrauber vorbereiten. Und nachdem der erste mit der Winch (das ist die Seilwinde am Hubschrauber) wieder zum Hubschrauber gezogen wurde, folgt als nächstes der Patient auf einer Trage bevor der zweite Retter als letztes den Rückweg zum Hubschrauber antritt.

Und nach wenigen Minuten ist dann auch alles vorbei – der Hubschrauber verlässt uns wieder und der Kapitän bedankt sich nochmals für die Unterstützung und das Verständnis und teilt mit, dass der Patient jetzt auf dem Weg in die Klinik ist. Und ich wünsche an dieser Stelle in jedem Fall mal gute Besserung! Hoffentlich geht alles gut.

Mir hat das Ganze aber wieder gezeigt, dass man hier mit Notfällen sehr professionell umgeht. Da ich vor zwei Jahren auf einer Reise auch schon mal als Ersthelfer in eine Reanimation eingebunden war (leider mit negativem Ausgang), konnte ich seinerzeit schon sehen, wie gut das Rettungswesen auf AIDA organisiert ist. Und das hat sich heute bestätigt: innerhalb weniger Minuten waren die beiden Sonnendecks geräumt, alle Tische, Stühle und Liegen weggeräumt und gesichert und die entsprechenden Sperrmaßnahmen vorgenommen worden. Und bereits fünf Minuten nach der Rettung mittels Hubschrauber stand bereits wieder alles an seinem Platz – und der Urlaub konnte weitergehen.

Ich konnte es ja live am Bildschirm verfolgen: wie die Ameisen sind die AIDA-Mitarbeiter auf dem Pooldeck ausgeschwärmt, um alles wieder in den Ausgangszustand zu versetzen. Echt super organisiert!

Inzwischen hat sich der avisierte Regen dann doch noch blicken lassen: der blaue Himmel ist Geschichte – und das leere und nasse Pooldeck zeugt von einem kurzen, aber heftigen Schauer. Wobei das die meisten Passagiere nicht so sehr stört – jetzt ist doch eh Kaffee- und Kuchenzeit im Calypso. Und da hat man sich jetzt ja sowieso einiges zu erzählen. Hat doch jeder irgendwas gesehen, gehört oder meint, etwas gehört zu haben, was da genau vorgefallen ist … Aber so ist der Mensch nunmal …

Ich entscheide mich für etwas Salat und zwei kleine Stückchen Pizza, um die Zeit bis zum Abendessen zu überbrücken und beginne dann schon mal, meine Reisetasche mit den Dingen zu packen, die ich hier nicht mehr brauche und auf die ich bis Dienstag verzichten kann – wird die doch heute Nacht bereits abgeholt, um dann von TEFRA zu mir nach Hause geliefert zu werden. Und alles andere geht dann morgen früh in den kleinen Koffer, den ich selbst mit von Bord nehme.

In meiner Kabine werde ich dann übrigens von einer kleinen Tüte überrascht. Siehe da, mein Ersatznetzteil ist wieder da – zusammen mit einer Dose belgischer Pralinen. Nette Geste … wäre zwar nicht notwendig gewesen, freut mich aber deshalb um so mehr …

Und nachdem dann die Tasche gepackt ist (hier geht das Packen ja sowieso immer deutlich schneller als zu Hause), geht es dann auch schon zum „Farewell Dinner“ ins Marktrestaurant. Hier bin ich mit Arvi, Volker, Gabi und Daniela zum Essen verabredet – und so lassen wir uns gemeinsam die Köstlichkeiten schmecken, die AIDA heute für uns aufbietet.

Und die lassen sich wirklich sehen – wobei es immer wieder schade ist, dass der Hummer beim Farewell Dinner nur kalt serviert wird. Warm wäre das ein richtig leckeres Essen … aber so? Aber gut, das ist Jammern auf hohem Niveau – es gibt ja genügend andere Leckereien, die man als Alternative essen kann. Und satt bin ich hier ja auch noch immer geworden … 😉

Tja, und damit nähert sich unser Urlaub so langsam aber sicher dem Ende. Bei der Rückkehr auf die Kabine liegen hier schon die beiden belgischen Pralinen als Nachthupferl parat – und auch die Reise-DVD, die es für die Clubmitglieder der Stufe „Grün“ ja kostenlos gibt, ist dabei. Und so bleibt dann nur noch die Farewell-Show im Theater und anschließend der Farewell-Sekt auf dem Pooldeck. Hm, vielleicht hätte ich doch noch eine Jacke draußen lassen sollen? Naja, mal abwarten – aktuell sind es ja noch 22°C …

Bis dahin nutze ich aber noch die Zeit und gönne mir noch ein kleines AIDA Souvenir. Zugegeben, eigentlich gehöre ich ja nicht ganz zur Zielgruppe der Panini-Sammelalben von AIDA – aber als Fanartikel gehört das halt schon in die Sammlung. Ich werde mich morgen im Zug dann mal damit befassen – mal schauen, wie groß die Ausbeute der passenden Bilder ist. Und zur Not gibt’s da sicher jemand im Internet, mit dem man tauschen kann …

Ich umrunde noch einmal Deck 6 (das ist ja das Schöne auf der Cara, dass man hier einmal rund ums ganze Schiff gehen kann) und erlebe dabei noch ein fantastischen Sonnenuntergang – der Himmel ist weitestgehend klar und nur einzelne Wölkchen um die Sonne geben den passenden Hintergrund für den Untergang ab. Wie im Bilderbuch … kitschig, aber ein toller Abschluss für eine tolle Reise.

Und dann muss ich aber auch schon los aufs Pooldeck – ich will doch den Farewell Sekt nicht verpassen und die letzte Gelegenheit, mich zu verabschieden … bis zu welcher Reise auch immer. Kalt ist es glücklicherweise nicht, wir haben immer noch 22°C, obwohl es jetzt schon nach 23 Uhr ist. Offensichtlich können wir uns jetzt also wieder an höhere Temperaturen gewöhnen …

Und somit geht dann auch der letzte Abend dieser Reise zu Ende. Ich packe noch meinen zweiten Koffer zu Ende (bis auf die Kleinigkeiten, die morgen früh noch rein müssen), stelle meine Reisetasche zur Abholung vor die Tür, programmiere das Telefon für 6.58 Uhr (um 7.00 Uhr ist der Computer dann vermutlich wieder überlastet, weil mindestens 500 Leute gleichzeitig geweckt werden wollen) und wünsche ein letztes Mal eine gute Nacht …

Weiter mit Tag 18: Kiel (Deutschland)

 
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