Zum Hauptinhalt springen

31. Dezember 2014: Der letzte Tag des Jahres auf Puerto Rico

Jetzt ist es bald wieder so weit: ein weiteres Jahr ist vergangen. Und wieder einmal erlebe ich Silvester auf einem Kreuzfahrtschiff – ich bin mal gespannt, wie der heutige Abend hier so begangen wird.

Zumindest muss man hier für den Jahreswechsel keinen Champagner im Vorfeld ordern – der steht rechtzeitig vor Mitternacht automatisch bereit. Aber so weit ist es ja noch nicht … und so lassen wir den Tag mal ganz geruhsam beginnen.

Und das ausnahmsweise mal nicht mit dem Frühstück sondern mit einem Saunagang. Ich bin heute nämlich bereits kurz nach sieben aufgewacht (so langsam scheine ich mich also wieder auf die Heimat einzustellen), so dass ich die Gelegenheit genutzt habe, die frühe Saunaöffnung (von 6.00 Uhr bis Mitternacht) zu nutzen.

Schön ist auch, dass unsere Suite ja nur wenige Schritte vom Ocean Spa entfernt liegt, so dass ich praktisch von der Suite in die Sauna falle. Außer mir ist noch niemand hier, so dass ich auch gleich die Gelegenheit nutzen kann und einige Fotos vom Saunabereich, der in der Tat sehenswert ist, machen kann.

Anschließend schwitze ich noch eine Runde in der finnischen Sauna, gehe ins Dampfbad und schließe den heutigen Erholungsteil mit einem Gang in den Whirlpool ab. Das ist echt ein angenehmer Start in den Tag – das hätte ich vielleicht schon viel früher machen sollen.

Auf dem Rückweg sehe ich Arndt auf dem Ergometer schwitzen, so dass wir uns noch gegen 9.00 Uhr zum Frühstück im Yacht Club verabreden. Ausflug haben wir ja keinen, Fahrrad fahren wir auch nicht – von daher ist auch heute eigentlich keine Hektik angesagt. Dennis schläft sowieso noch und hat mittels Zettelbotschaft auch gebeten, zum Frühstück nicht geweckt werden zu wollen, so dass ich die Zeit damit überbrücke, mich mal ein bisschen mit meinen Fotos zu befassen.

Und so treffen wir uns später im Yacht Club zum Frühstück und besprechen den Vorschlag von Arndt, doch bei der Radtour mitzumachen. Und sind eigentlich alle dafür … naja, fast alle. Von daher teilen wir uns auf: Arndt und Birga machen sich auf den Weg zum Biking Guide, um noch einen Platz nachzubuchen, Dennis und ich auf den Weg in die Innenstadt von San Juan.

Und da die Altstadt ein UNESCO Weltkulturerbe ist, gibt es dann auch gleich noch einen Strich bei mosttraveledpeople.com … und so schlendern wir einmal entlang der Stadtmauer um die Altstadt und einmal mittendurch, finden einen Ben & Jerry’s, essen ein leckeres Eis (Danke, Dennis!), ich finde im weiteren Verlauf einen Wandteller und zum Abschluss gibt es noch ein Sandwich bei Subway.

Die Altstadt ist überschaubar groß, in jeder Straße finden sich jedoch die verschiedensten Läden (wobei das natürlich schon ein bisschen touristisch geprägt ist), aber auch kleine Restaurants und Bars. Und da die Kreuzfahrtschiffe im Prinzip mitten in der Altstadt anlegen (zu Fuß etwa fünf Minuten entfernt), ist ein Abstecher auch vollkommen problemlos.

Allerdings darf man schon damit rechnen, dass es dort potenziell auch etwas voller sein könnte – heute liegen mit uns beispielsweise fünf Schiffe im Hafen (2 x Carnival, 1 x Disney, 1 x HAL und wir), da sind dann schnell mal mehr als 10.000 Personen in der Altstadt unterwegs.

Auf dem Rückweg zum Schiff finden sich dann natürlich noch die üblichen Plagiatshändler („Eine echte Rolex für 40 € gefällig?“) – wer also mal schauen will, wie gut der deutsche Zoll funktioniert, kann sich ja mal eine mitnehmen 😉 Wobei interessanterweise neuerdings auf zoll.de steht, dass die Einfuhr von Plagiaten für den privaten Gebrauch toleriert und nicht mehr verfolgt wird … das klingt so ein bisschen nach Kapitulation. Aber wie auch immer – ich brauche keine …

Der Weg zum Schiff wird dann kurzzeitig noch mal eine Herausforderung: außer der Bordkarte wollen die Polizisten an der Zugangskontrolle hier nämlich auch eine „Photo ID“, sprich Personalausweis oder Führerschein sehen. Eigentlich ja nicht schlimm – wenn man das vorher weiß. Und so ist es pures Glück, dass sowohl Dennis als auch ich unseren Ausweis dabei haben … ansonsten hätten wir in die (lange) Schlange nebenan gemusst – und was da dann wieder passiert, wissen die Götter …

Aber so passt alles und wir kommen problemlos zurück aufs Schiff. Auf eine Sicherheitskontrolle am Hafen wird erstaunlicherweise auch verzichtet – offensichtlich geht man davon aus, dass sich Terroristen so eine Kreuzfahrt nicht leisten können (oder wollen). 😉

Zurück an Bord ist dann erst einmal Wellness angesagt. Wir statten dem Ocean Spa einen Besuch ab, relaxen im Whirlpool und stellen fest, dass die Wärmeliegen tendenziell eher nicht zum Lesen geeignet sind – man schläft einfach zu schnell ein 😉

Also widme ich mich zunächst einmal meinen Fotos bevor ich mich auf den Weg aufs Pooldeck mache, um das knappe Mittagessen mit einer frischen Waffel zu ergänzen. Dummerweise gibt es in den USA offensichtlich wieder mal eine Vorschrift, die das Backen von Waffeln auf Pooldecks verbietet. Weil das wohl gefährlich sein soll … also gibt es heute nur einen gedeckten Pflaumenkuchen – und das ist jetzt irgendwie nicht so mein Fall.

Von daher beschränke ich mich auf einen Cappu bevor ich zurück auf die Kabine gehe, um dort gemeinsam mit Dennis den Suitenservice für einen Snack zu bemühen. Wobei es immer wieder interessant ist zu beobachten, dass die Sterne hier im Detail stecken. Denn natürlich gibt es eine Speisekarte für den Suitenservice – aber realistisch betrachtet ist das halt nur eine Empfehlung. Man bestellt einfach, was man haben möchte – um die Realisierung kümmern sich dann andere.

Und so kommen eine Viertelstunde später neben meinem Clubsandwich (der auf der Karte steht) auch noch eine Schüssel gebackener Chips und eine Eisschokolade vorbei – da muss ich mich irgendwie noch dran gewöhnen (bzw. ich muss mir solche Gedankengänge für die nächste AIDA-Reise eher ganz schnell wieder abgewöhnen) 😉

Den Rest des Nachmittags verbringe ich dann mit Lesen auf der Veranda bzw. dem Lösen quadratischer Gleichungen – aber so kommt man zumindest nicht aus der Übung 😉

Inzwischen rücken die Zeiger unaufhörlich in Richtung Mitternacht – das Jahr 2014 scheint in der Tat seinem Ende entgegen zu gehen. Zunächst natürlich zu Hause – und so kann ich pünktlich um 19.00 Uhr die ersten Neujahrswünsche per SMS und WhatsApp in die Heimat senden. Ankommen werden sie dann ja vermutlich eh erst später.

Hier wiederum ist das der Startpunkt für das heutige Gala-Dinner, das wir im Restaurant „Weltmeere“ zu uns nehmen. Als Kleidungsempfehlung ist heute für die Restaurants auf Deck 4 „abendlich-elegant“ angegeben, was die meisten Passagiere als Anzug mit Krawatte interpretieren. Aber man sieht durchaus auch genügend Mitreisende, die den üblichen Dresscode mit Jackett ohne Krawatte als passend ansehen – so auch wir. Und ganz im Ernst: das reicht auch vollkommen aus.

Vor allem dann, wenn man sieht, was so manch einer noch unter „abendlich-elegant“ versteht: ein Kleid mit einem tiefen Ausschnitt, der nicht in der Lage ist, alles das zu verdecken, was dort im Interesse der Allgemeinheit verdeckt werden müsste oder alternativ eine Art Bademantel mit bunten Punkten (ist vermutlich ein Designer-Teil, sieht aber halt doch ein bisschen aus wie vom Karnevalsversender). Und da Silvester tendenziell der festlichste Tag des Jahres auf einem Schiff ist, lässt sich also durchaus sagen, dass es auf der Europa 2 vollkommen passend ist, wenn man hier mit langer Hose, Hemd bzw. Poloshirt und Jackett bekleidet ist. Wobei mehr natürlich immer geht … und auch vereinzelt gern gewählt wird.

Doch kommen wir lieber zu den wesentlichen Teilen des Abends: zum Gala-Dinner. Auch wenn ich nicht mehr alle Gänge zusammen bekomme, an den Kaviar vom Stör, das Carpaccio und den Tatar vom Rind, das Filet vom Wagyu-Rind, die Ziegenkäseknödel und die dreierlei Desserts habe ich dennoch beste Erinnerung.

Im Übrigen zeigt sich heute beim Abendessen auch wieder, was mit „5-Sterne-Plus“ gemeint ist: „Wir erfüllen hier alle Wünsche …“. Zumindest ist das das Zitat der Kellnerin, als – abseits der heutigen Karte – Fischstäbchen mit Pommes geordert werden … und diese auch prompt gebracht werden. Dazu passt dann auch das (leicht wehmütige) Zitat von Dennis wie die Faust auf’s Auge: „Es muss echt schön sein, wenn einem so vieles schmeckt …“

Gegen 22.30 haben wir es geschafft … und sind richtig satt. Jetzt wäre es eigentlich Zeit für einen kleinen Verdauungsschnaps – da der Abend aber noch genügend Alkoholika bereit hält, begnügen wir uns mit einem Espresso. Und machen uns auf den Weg zum Pooldeck (bzw. das Deck darüber mit entsprechendem Ausblick auf das Pooldeck).

Hier ist Mr Rod bemüht, mit seiner Hommage an Rod Steward dessen alte Lieder in Erinnerung zu rufen. Und das gelingt ihm mit seiner exakt passenden Stimme auch richtig gut … nur leider ist das Repertoire nicht unbedingt zum Stimmungmachen geeignet.

Zwischendurch kommt immer mal wieder ein Getränk bei uns vorbei – und dieses Mal bleibt ein Gin Tonic auch bei mir … denn noch haben wir fast eine halbe Stunde, bis wir auf Champagner (der hier übrigens nicht bestellt werden muss sondern „im Reisepreis enthalten ist“ und rechtzeitig vor Mitternacht verteilt wird) umsteigen müssen.

Doch die vergeht schneller als gedacht – und so zählen wir jetzt schon den Countdown auf 0:00 Uhr. 10, 9, …, 3, 2, 1. Prost Neujahr …! Doch halt, zuvor spricht noch der Kapitän: „… hoffen wir, dass es im nächsten Jahr vielleicht noch besser wird …“ Hm, da haben wir jetzt doch ein bisschen mehr erwartet. Vielleicht zwei, drei zusammenhängende Sätze? Die kommen aber nicht … und das ist dann vielleicht doch ein bisschen wenig.

Aber vielleicht reißt es ja das Feuerwerk raus. OK, ich kürze es ab – reißt es nicht. Denn aus Sicherheitsgründen hat man sich entschieden, dieses Jahr auf den Schiffen von Hapag Lloyd kein Feuerwerk zuzulassen. Und so kommt das Feuerwerk aus dem Videobeamer und ist nur auf der großen Leinwand auf dem Pooldeck zu sehen. Schade eigentlich – denn das Feuerwerk letztes Jahr auf AIDAaura hat Maßstäbe gesetzt.

Aber auch sonst kommt nur bedingt Stimmung auf. Mr. Rod ist zwar sehr gut – aber Partymusik war nicht die Stärke von Rod Stewart. Da wäre ein DJ mit ein bisschen Après-Ski-Musik ggf. die bessere Alternative … wobei es sicherlich mindestens genau so viele Leute an Bord gibt, die dann genau das eher nicht für passend erachten würden. Wie auch immer – wir haben das neue Jahr standesgemäß begrüßt und sitzen jetzt gemütlich in der Sansibar bei einem Absacker zusammen bevor auch der letzte Abend des Jahres zu Ende geht und ich mich in Richtung Bett bewege. Und heute mal wieder ohne den Wecker zu stellen.

1. Januar 2015: Unterwegs auf See – zurück nach Miami

30. Dezember 2014: Sandy Ground Village auf Anguilla

Nach einer leicht unruhigen Nacht (die nicht ganz seefesten Passagiere dürften das registriert haben, alle anderen haben es vermutlich noch nicht einmal gemerkt) klingelt heute mal wieder kein Wecker – wir lassen den Tag heute ruhig angehen.

Und so treffe ich mich mit Arndt und Birga kurz nach 9 Uhr zum Frühstück, da Birga kurz darauf zu einer Radtour über die Insel aufbricht. Da Arndt, Dennis und ich unsere Schwerpunkte jedoch eher auf „Relaxen“ setzen, steht für uns heute ein Strandbesuch auf dem Tagesplan.

Dennis schwänzt zur Vorbereitung heute auch das Frühstück („Heute schlafe ich mal lange!“) und so gehen wir um kurz nach 10 Uhr zum Tenderausgang auf Deck 3. Zufällig kommen wir wenige Minuten vor der Abfahrt dort an, so dass wir uns gerade noch ein paar Handtücher schnappen können, bevor wir den Tender besteigen und die rund 10-minütige Überfahrt nach Sandy Ground Village starten.

Der Hafeninformation haben wir bereits gestern Abend entnommen, dass es einen schönen Strand in der Nähe des Anlegers gäbe und ein noch schönerer (gemäß Lonely Planet einer der fünf schönsten Strände der Welt) etwa 20 Fahrminuten entfernt zu finden wäre.

Wir entscheiden uns daher für den „noch schöneren Strand“ („Shoal Bay“) und wollen uns ein Taxi organisieren, wobei diesen Gedanken auch noch andere Passagiere haben – und so kommt es hier gleich zur Bildung von Fahrgemeinschaften. Und hier wird heute alles, was Reifen hat, aus der Garage geholt und als Taxi eingesetzt. Eine resolute Inselbewohnerin „organisiert“ das hier – Passagiere auf der einen Seite, Taxen auf der anderen. Und zwischendrin das Chaos …

Aber irgendwann besteigen auch wir einen der bereitgestellten Vans, wobei man nicht genau sagen kann, ob jetzt der Fahrer oder das Auto älter sind … aber für eine 20-minütige Fahrt an den Strand wird es schon gehen. Und so ist es auch … leider hat sich Kaya Yanar unserer Taxigemeinschaft nicht angeschlossen sondern der nächsten – das wäre sicher eine interessante Unterhaltung geworden …

Bei unserem letzten Zusammentreffen an der Bar auf der AIDAluna (dort hat er die Jungfernfahrt 2007 begleitet) hat er noch von einer „Inkompatibilität von Publikum und ihm“ auf der Luna gesprochen – davon kann man auf dieser Reise jedoch sicherlich nicht reden.

Und $8 pro Person später sind wir auch schon da – vor uns liegt … eine Baustelle. Und die wiederum liegt direkt am Strand. Also auch, wenn der Strand eigentlich einer der fünf schönsten der Welt sein soll – im Moment rangiert er vermutlich nur unter den ersten zehn. 😉

Aber das ist Jammern auf hohem Niveau – die wesentlichen Merkmale für einen schönen Karibikstrand sind ja der Sand und das Wasser sowie ggf. noch ein paar Palmen. Und mit allem kann dieser Strand dienen: weißer Sandstrand, türkisfarbenes Wasser ohne ein einziges Steinchen und Palmen am Rand des Strandes. Darüber hinaus eine Bar und ein Restaurant sowie ein bezahlbarer Liegenverleih (drei Liegen und ein Schirm für zusammen $15). Mehr kann man von einem Strand nicht erwarten. Und da er auch noch auf der Atlantikseite liegt, gibt es sogar ansatzweise so etwas wie kleine Wellen.

Irgendwie mag ich die Karibik – und ich kann auch gar nicht verstehen, dass die Leute zu Hause so merkwürdig reagieren, wenn ich hier von 27°C und Postkartenstränden berichte … Schneemänner bauen bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt macht doch auch Spaß … 😉

Aber im Ernst – das ist ein Traumurlaub, der sich nicht so schnell wiederholen wird. Ein Schiff in dieser Kategorie ist einfach nur der Hammer, jeder Wunsch wird Dir hier von den Augen abgelesen, jedes Detail gespeichert, Deine Suitennummer ist den Kellnern meistens genau wie Dein Name bekannt und selbst das, was Du gestern getrunken hast, hat der Kellner noch parat. Und dazu ein Postkartenstrand nach dem anderen, verbunden mit absolutem Traumwetter – wie sollte man das denn noch toppen können?

Und so verbringen wir die nächsten Stunden mit Spazierengehen, Schwimmen, Relaxen, Sonnen und Lesen bis gegen Mittag der Hunger kommt. Zumindest bei Dennis und mir. Und da wir ja beim Hinweg schon das Restaurant am Strand gesehen haben, das auf seinem Schild auch das Wort „Pizza“ stehen hatte, ist uns eigentlich auch schon klar, wo heute geluncht wird.

Arndt leistet zwar noch etwas Gegenwehr: „Ich wollte eigentlich nichts essen außer nachher vielleicht eine Waffel auf dem Schiff!“, gibt dann aber doch irgendwann auf: „Also gut, dann nehme ich auch eine.“ 😉 Und das ist eine gute Entscheidung: die Pizza ist nämlich absolut lecker … besser als vieles, was man zu Hause in mancher Pizzeria so angedreht bekommt. Das passt also schon mal zu den „schönsten Stränden“ …

Aber alles hat ja bekanntlich ein Ende … und so müssen wir um 15.00 Uhr auch schon zurück zu unserem Taxifahrer, der sich hier mit uns verabredet hat – und natürlich auch schon wartet. Irgendwie muss er sein Taxi in der Zwischenzeit frisiert haben – zumindest läuft das jetzt deutlich schneller als auf dem Hinweg. Und zwar auch, wenn die Straßen das nicht hergeben würden … und – lasst Euch das gesagt sein – die Straßen hier sind nur für niedrige Geschwindigkeiten gebaut. Wenn denn mal eine einigermaßen gerade verläuft und keine Schlaglöcher hat – dann hat sie sicherlich eine Schwelle bekommen, die dazu dienen soll, die Geschwindigkeit zu reduzieren … in der Praxis führt die aber maximal zu „Rücken“.

Trotzdem kommen wir eine gute Viertelstunde später wieder am Hafen an – wo auch jetzt das Tenderboot schon auf uns wartet. Wir schnappen uns noch ein Getränk am Eingang zum Tender (die, die beim An- und Ablegen der Tender immer kostenlos bereit stehen) und schaukeln uns dann hinüber zur Europa 2.

Unsere Kabine ist inzwischen wieder in bewohnbarem Zustand (OK, so schlimm ist es heute Morgen auch nicht gewesen) … da ist es aber auch richtig schön, dass es zweimal am Tag einen Kabinenservice gibt. Und der ist so aufmerksam, dass immer die Frühstücks- und Abendessenzeiten abgepasst werden. Zumindest gab es bislang noch keinen Tag, an dem das nicht immer punktgenau in die Essenspausen gepasst hätte.

Zumal neben den obligatorischen Reinigungs- und aufräumarbeiten in der Kabine auch immer die Minibar aufgefüllt und die Obstschale ergänzt wird bzw. die Früchte ausgetauscht werden, wenn diese Anzeichen von Altersschwäche zeigen. Von dem abendlichen Betthupferl (das manchmal wie berichtet ja auch mal ein bisschen größer ist) mal ganz abgesehen …

Zurück in der Kabine stellt sich jetzt natürlich wieder die Frage nach der Nachmittagswaffel – und da bleiben wir in der Tat alle standhaft und lassen die heute mal ausfallen. Lediglich einen Espresso lasse ich mir aus unserer Nespressomaschine laufen – und der hat ohne Milch und Zucker ja keine Kalorien. Hab ich übrigens schon erwähnt, dass ich das eine gute Idee finde mit der Maschine – und dass ich es auch schön finde, dass hier jeden Tag nicht nur eine Kapsel inkludiert ist (wie bei der Mein Schiff) sondern diese ohne Begrenzung genutzt werden können?

Irgendwann hat mal einer gesagt, dass er nicht glaubt, dass ich nach einer Kreuzfahrt auf der MS Europa 2 mal wieder eine mit AIDA oder TUI machen will. Und zugegeben, das ist schon anders hier (und in vielen Teilen natürlich auch wesentlich besser), aber nach wie vor haben auch AIDA und/oder TUI ihre Vorzüge. Klar, gegen solche Sachen wie Suitenservice, die Qualität des Essens, der Service des Personals, der relativ familiäre Umgang auf einem relativ kleinen Schiff mit relativ wenig Passagieren kommen die beiden anderen nicht an. Dafür haben sie beim Preis natürlich die Nase vorn – und auch bei der Betrachtung unter dem Gesichtspunkt „Kreuzfahrt für Alleinreisende“ kann ich zumindest dem Konzept von AIDA mit großen Tischen in den Restaurants deutlich den Vorzug geben. Auf der Europa 2 muss man ansonsten schon eher davon ausgehen, keinen Anschluss finden zu können – dafür ist das Konzept hier zu sehr auf Individualität ausgelegt. Zumal die an manchen Abenden angebotenen gemeinsamen Essenstermine für Alleinreisende zum einen nicht jedermanns Sache sind und es sich zum anderen oftmals auch um eine Vielzahl (sehr) betagter allein reisender Damen handelt, so dass auch hier eher mit „Inkompatibilitäten“ gerechnet werden muss.

Was wollte ich jetzt eigentlich sagen …? Ach so, ja. Die spannende Frage ist also, ob man nach so einer Reise noch mit Freude auf AIDA bzw. TUI fährt? Nun, ich denke schon. Zum einen habe ich bei beiden Reedereien noch in 2015 anstehende Reisen vor mir (zugegebenermaßen habe ich aber bereits auch eine weitere mit der Europa 2 geplant), zum anderen ist ja gerade für Alleinreisende das Umfeld dort m.E. besser geeignet. Und so freue ich mich durchaus auch auf meine weiteren Reisen mit AIDA und TUI im kommenden Jahr.

Und ganz klar – eine finanzielle Frage ist das natürlich auch … denn für eine Kreuzfahrt mit der Europa 2 kann man alternativ natürlich auch mehrmals mit der AIDA- oder der Mein Schiff-Flotte reisen.

Doch zurück zu dieser Reise. Auf dem Weg zum Abendessen in den Yacht Club gebe ich an der Rezeption noch mein Kreuzfahrtbuch von Hapag Lloyd ab. Das bekommt jeder, der Mitglied im Hapag Lloyd Kreuzfahrtclub ist – und das wiederum ist Voraussetzung für das Sammeln von Bonusmeilen. Und da kommt der Meilenjunkie wieder durch: die lassen sich dann wahlweise in Bordguthaben umtauschen oder auch für Upgrades und Spezialreisen für Clubmitglieder. Von daher macht es durchaus Sinn, diese Bonusmeilen zu sammeln – und zwar auch, wenn man die Aufnahmegebühr von 150 € und die Jahresgebühr von 50 € rechnet … zumindest, wenn man pro Jahr einmal mit Hapag Lloyd unterwegs sein wird. Davon gehe ich zugegebenermaßen aber aus – dafür ist das hier einfach zu toll.

Das Abendessen ist dann eigentlich schon Routine: zunächst müssen die Austern und Muscheln dran glauben, dann gibt es ein Süppchen sowie Schweinemedaillons mit Ofenkartoffel und Sauerrahm und zum Abschluss noch ein paar von diesen Trüffelpralinen. Wobei der obligatorische Espresso nicht fehlen darf – und der praktisch auch schon automatisch kommt 😉

Den Abschluss des heutigen Abends bildet dann ein Ramazotti an der Poolbar und eine kleine Schreibsession über die gestrigen und heutigen Strände – bevor es dann mit dem neuesten Fitzek („Passagier 23“) ins Bett geht.

Morgen haben wir in San Juan auf Puerto Rico ja einen ruhigen Tag geplant (außer Birga, die eine Radtour macht), so dass wir wieder nicht zu früh beim Frühstück erscheinen müssen, bevor wir dann zu Fuß mal einen kleinen Bummel in der Altstadt machen. Und Arndt, keine Angst, morgen verführt Dich niemand zur Pizza .. 😉 Dafür aber morgen Nachmittag vielleicht zu einer leicht angebackenen Waffel … 😉

Beim Rückweg in die Kabine passiert dann aber das unvermeidliche: ein Briefumschlag steckt in der Postbox. Und ich ahne es schon … es sind die Abreiseinfos. L Das ist in der Tat immer der traurigste Moment einer Kreuzfahrt, deutet der doch eindeutig darauf hin, dass es dem Ende entgegen geht.

Der Ablauf am Samstag ist damit i.w. auch vorgegeben: in der Nacht muss alles außer dem Handgepäck vor die Tür gestellt werden, so dass es am nächsten morgen ab 8.00 Uhr im Hafenterminal bereit steht. Selbst darf das Gepäck aufgrund behördlicher Bestimmungen niemand mit von Bord nehmen (das kenne ich ja auch schon von der Luna in New York) – nur das Handgepäck ist zulässig. Um 9.00 Uhr ist dann die Kabine und spätestens um 9.30 Uhr das Schiff zu verlassen.

Lediglich die Pauschalbucher mit Abreisepaket haben teilweise noch etwas längere Aufenthalte an Bord bevor aber auch diese zu einer Stadtrundfahrt aufbrechen, mittags in einem Hotel lunchen und danach am Flughafen abgesetzt werden.

Ich hätte als Individualreisender ja die Möglichkeit gehabt, den Tag in der Farewell Lounge zu verbringen – aufgrund meiner Erfahrungen mit der Welcome Lounge verzichte ich (trotz Zusage von Hapag Lloyd, dass das jetzt anders und deutlich besser organisiert wird) jedoch darauf und werde daher mit einem Taxi vom Hafen direkt zum Flughafen fahren und den Abreisetag in der Business Lounge der Lufthansa verbringen. Da kann ich dann auch gleich ein bisschen an meinem Fotoalbum und dem Reisebericht arbeiten.

Doch noch ist es ja nicht soweit, so dass ich jetzt erst mal ins Bett gehe und ich mich an dieser Stelle für heute verabschiede …

31. Dezember 2014: Der letzte Tag des Jahres auf Puerto Rico

29. Dezember 2014: St. John’s auf Antigua

Nachdem wir auch heute wieder einen Ausflug haben, der mitten in der Nacht losgeht (9.15 Uhr), muss ich ein weiteres Mal mein iPhone bemühen, um wach zu werden. Zum Glück ändert sich das dann ab morgen wieder, da wir dann jeweils auf eigene Faust unterwegs sein werden.

Der Blick aus dem Fenster zeigt das gleiche tolle Wetter wie an den vorherigen Tagen: mehr oder weniger wolkenfreier Himmel bei herrlichem Sonnenschein – und auch heute sind wieder Temperaturen um die 27°C zu erwarten. Was kann man von den letzten Tagen des Jahres Schöneres erwarten?

Heute geht es nach dem üblichen Frühstück im Yacht Club direkt an Land (wir liegen auch heute nicht auf Reede), von wo aus wir in einen direkt am Anleger liegenden Katamaran einsteigen können. Dieser ist deutlich größer als der Katamaran beim letzten Ausflug – und er wird auch mit deutlich mehr Passagieren besetzt. Das langt zwar immer noch für einen freien Platz (wäre ja auch schlimm wenn nicht), aber im Netz vorn wird es heute schon etwas kuscheliger … 😉

Wind und Wetter stimmen jedoch – und so fahren wir in strahlendem Sonnenschein in Richtung eines Riffes, an dem wir unseren ersten Schnorchelstopp haben. Ich bin mir allerdings nicht so sicher, ob das mit dem Schnorcheln eine gute Idee ist – denn irgendwie ist mein Insektenstich gestern wohl doch keiner gewesen – zumindest ist die komplette Fläche, auf der es gestern beim Einsprühen weh getan hat, jetzt auch ziemlich rot – und der eine Einstich ist durch etwa 50 rote Pünktchen, die alle wie kleine Einstiche aussehen, ersetzt worden. Sieht irgendwie aus wie ein Ekzem oder so – vielleicht muss ich heute Abend mal das Hospital besichtigen und den Schiffsdoc kennenlernen.

Und da ich nicht weiß, ob das vielleicht doch irgendwie mit dem Wasser zu tun hat, verzichte ich heute lieber aufs Schnorcheln sondern entscheide mich, die Zeit in der Sonne zu verbringen und lieber was für meinen Vitamin-D-Haushalt zu tun. Zumal beim letzten Mal ständig Wasser in die Brille gekommen ist (vielleicht sollte man doch besser keinen Bart tragen) und Schnorcheln damit dann nicht wirklich Spaß macht. Und während unter Deck die Schnorchelausrüstungen ausgegeben werden und sich jeder seinen Schnorchelgurt umlegt, bereite ich mich somit auf mein Sonnenbad vor.

Eine knappe Stunde bleiben wir – und die Schnorchler sind ziemlich begeistert: „Hunderte Fische schwimmen um uns herum“, „Da sind viele von den kleinen bunten“, „So etwas habe ich noch nicht gesehen“ und ähnliche Ausrufe gelangen zu uns an Deck. Hm, vielleicht hätte ich es doch noch mal probieren sollen … Aber egal, ich gebe Dennis meine Unterwasserkamera und schaue mir die Fische dann halt heute Abend am MacBook an …

Und während so langsam aber sicher unsere Schnorchler wieder zurück an Bord kommen, habe ich bereits meinen ersten Rumpunsch getrunken (da merkt man auch, dass Rum hier Grundnahrungsmittel ist). Und auch sonst wird Rum hier für praktisch alles verwendet – eine kleine Verletzung wird hier als Erstmaßnahme mal mit zwei Schluck Rum desinfiziert (der erste äußerlich angewendet, der zweite von innen).

Nachdem inzwischen jeder seinen „Planschi-Planschi“ (Insiderbezeichnung für „Rumpunsch“) intus hat (bzw. gern auch den zweiten), geht es weiter mit unserer Tour – mit reiner Segelkraft geht es nun in gemütlichem Tempo in Richtung eines relativ abgelegenen Sandstrands. Und zwar so einer vom Modell „Postkartenstrand“. Weißer Sand, der von türkisfarbenem, glasklaren Wasser umspielt wird, umsäumt von Palmen, erwartet uns – da könnte man sich durchaus überlegen, ob man da nicht etwas länger bleiben will. Und zwar insbesondere dann, wenn man in Facebook sieht, dass zu Hause Schneemänner gebaut werden …

Leider gibt der Zeitplan (der sowieso wieder mal hoffnungslos durcheinander ist) aber nur einen kurzen Aufenthalt her – und so geht es nach rund dreißig Minuten schon wieder zurück auf unseren Katamaran und dann aufs Schiff.

Das Mittagessen im Yacht Club fällt heute einem „Kommunikationsproblem“ mit Dennis zum Opfer … ist aber nicht so schlimm, hier wird eh zu viel gegessen. Und so bestelle ich mir beim Roomservice nur einen Caesar’s Salad und ein Club Sandwich auf die Suite. Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich das ganz toll finde? -)

Parallel dazu kann ich die Zeit nutzen, um wieder ein bisschen was zu dieser Reise aufschreiben … zu erzählen gibt es ja genug. Unter anderem, dass ich dann heute doch wieder schwach werde und gegen 16.00 Uhr in Richtung Pooldeck gehe und eine Waffel esse. Ja, ich gebe es ja zu – das ist nicht gut. Und mein Doc wird in zwei Wochen dazu auch noch mal was sagen. Aber – sie ist richtig gut.

Allerdings lasse ich heute das Topping (also die Kirschen) weg. Und ersetze diese durch eine Eisschokolade – gerade kommt nämlich ein Kellner vorbei, der ein Tablett voll mit sich herumträgt. Und da wäre es ja fatal, wenn er sich einen Bruch hebt. Das will ich ja nun wirklich nicht. 😉 Ach ja, auch diese Art von Getränken ist hier im Reisepreis enthalten – also nicht nur die üblichen Kaffee- Tee- und Kakaospezialitäten.

Und während ich hier sitze, lasse ich meinen Blick über das Pooldeck streifen. Etwa 80% der Liegen sind aktuell unbesetzt (also weder mit einem Mensch noch mit einem Handtuch belegt), die Zahl der Kellner, die hier kostenlose Getränke servieren (und natürlich auch Waffeln oder so etwas in der Art) ist nahe der Zahl der Gäste. Jemand, der Angst vor Menschenansammlungen hat, hätte hier keinerlei Probleme …

Selbst im Pool sind nur einige Jugendliche, die sich mit einem Wasserball auseinandersetzten sowie zwei Damen gesetzteren Alters, die das zum einen nicht gut finden („Können die nicht woanders spielen?“) und zum anderen mit ihrem Schwimmstil selbst eher im Weg herum stehen (hat ja mit Schwimmen im Sinne von Fortbewegung auch eher nichts zu tun). Und während die Jugendlichen die Damen als gegeben hinnehmen, kommen die beiden aus dem Nörgeln nicht heraus. Auf die Idee, ihre Reisen außerhalb der Ferien zu buchen oder zumindest innerhalb der „Teenzeit“ nicht im Pool herum zu stehen, kommen sie nicht.

So, die Waffel ist gegessen, die Eisschokolade getrunken – und der Ausschlag an meinem Arm nicht besser geworden. OK, hatte ich auch nicht mit gerechnet. Ist aber jetzt doch ein Anlass, um mal beim Doc vorbei zu schauen.

Dieser residiert auf Deck 3 und hat ab 17.30 Uhr Sprechstunde. Ich bin pünktlich und komme somit auch nach einer kurzen Wartezeit dran. Und erfahre dann, dass ich mit meinem Insektenstich wohl nicht ganz falsch lag … es handelt sich in der Tat um einen Moskitostich, der sich durch das von dem Tier eingebrachte Toxin so entwickelt hat, dass rund um den Stich viele kleine Löcher entstehen – und diese vielen kleinen Wunden haben dann auch zu den brennenden Schmerzen bei der Desinfektion geführt.

Von daher gibt er Entwarnung … eine Behandlung ist nicht notwendig, in zwei Tagen sollte der Arm wieder aussehen wie vorher. Das sind ja schon mal good news. Und da es hier auch keine ernsthaften Krankheiten geben soll, die durch diesen Stich übertragen werden könnten, sollte das Thema eigentlich abgeschlossen sein. Schau’n mer mal …

Von daher richte ich mich mal für das Abendessen im Yacht Club (hier ist ja eher legere Kleidung angesagt). Grundsätzlich kann man zwischen den Restaurants an Bord frei wählen, wobei in den Spezialitätenrestaurants Plätze nur nach Reservierung zu erhalten sind. Und grundsätzlich kann jeder nur einmal pro Woche eines der Restaurants reservieren (damit jeder mal eine Chance hat) – an den anderen Tagen sind dann das „Weltmeere“ (als Bedienrestaurant) oder der „Yacht Club“ (als Buffetrestaurant) das Ziel.

Wobei das ganz gut so ist … der Yacht Club bietet zum einen ja eine legere Atmosphäre (Jeans und T-Shirt sind durchaus OK), zum anderen gibt’s dort immer leckere Sachen am Meeresfrüchtebuffet. Und so beginne ich auch den heutigen Abend mit ein paar leckeren Austern, einigen Muscheln und dem genialen Shrimpscocktail bevor es dann an den Kalbsrücken mit Gnocchi/Waldpilzragout geht. Käse schließt ja bekanntlich den Magen (und wenn der dann noch so angerichtet und ständig wieder aufbereitet wird, dass das Käsebuffet nach jedem Gast genau so aussieht wie vorher, dann erst Recht) – und so landet ein bisschen Ziegenkäse, ein schöner Stinker und ein grandioser Blauschimmelkäse im Harald.

Der Espresso zum Schluss wird mit einigen Trüffelpralinen (da wären sie wieder) angeliefert und der Ramazotti zur Verdauung danach ist einfach nur notwendig.

Ich muss dann doch noch mal vergleichen – auch zum besseren Verständnis. Das Buffet auf den AIDA-Schiffen ist einfach nur grandios. Auswahl und Zubereitung sind phantastisch. Und trotzdem gibt es Unterschiede zu dem Buffet hier: die Auswahl ist hier nicht unbedingt vielfältiger, aber ausgefallener – hier gibt es einfach mehr Dinge, die nicht so alltäglich sind. Und der Service ist das große Unterscheidungskriterium – hier wird ständig nachgelegt, aufgeräumt, gesäubert. Das Buffet sieht zu jeder Minute der Öffnungszeit praktisch identisch aus. Leere Schüsseln gibt es nicht, daneben gekleckertes Essen auch nicht (und wenn doch, dann nur für wenige Sekunden, bis jemand mit einem Lappen drüberwischt). Und natürlich macht es sich bemerkbar, dass sich nur 470 Personen auf sechs Restaurants verteilen – da gibt es keine Warteschlangen (außer vielleicht an der Grillstation, wenn da mehrere T-Bone-Steaks hintereinander gegrillt werden).

Und für Pastafreunde ist die Nudelstation die Anlaufstelle: neben den Nudeln des Tages gibt es verschiedene Sorten und Saucen zur Auswahl – frisch zubereitet.

Die Desserts werden nicht aus großen Schüsseln gekratzt sondern stehen in kleinen Gläschen bereit. Und nimmt jemand eins weg, wird das zeitnah durch ein neues ersetzt. Das separate Eisbuffet glänzt neben vielen verschiedenen Sorten (wobei es da auf Mein Schiff 3 noch mehr gibt) insbesondere mit den Toppings – da gibt es praktisch nichts, was man nicht aufs Eis legen könnte.

Und wenn jemand mal gar nichts findet – dann fragt man einfach einen der Kellner, die ständig präsent sind. In der Regel findet sich in einer der Küchen immer etwas, was schmeckt 😉 Und das ist dann wohl der ganz große Unterschied, der mit „5-Sterne-Plus“ gemeint ist.

Wir jedenfalls sind jetzt erst einmal satt und verbringen die nächste Stunde in der Sansibar ein Deck tiefer. Hier gibt es wieder „Sex on the Beach“ (Arndt zu Harald: „Hattest Du den schon mal?“ – Harald: „Ja, war gut … (Pause) … und der Cocktail schmeckt bestimmt auch.“). Ich weiß immer noch nicht so genau, warum die Barkarte (hat übrigens mehr als 30 Seiten) dann in meine Richtung geflogen ist … 😉

Etwa eine halbe Stunde später fragt jemand am Nebentisch: „Weiß eigentlich jemand, warum nach 30 Minuten die Internetverbindung getrennt wird?“ Dabei schaut sie von ihrem iPhone auf und sich in der Runde um. Die Antwort kommt prompt von ihrem Gegenüber: „Damit Du zumindest zwei Mal in der Stunde aufschaust und siehst, wer mit Dir hier am Tisch sitzt …“

Und das ist dann eigentlich auch das Stichwort … auch meine Gegenüber schauen auf und so können wir uns für den heutigen Abend verabschieden. Morgen früh geht es dann weiter – dieses Mal aber auf eigene Faust und damit deutlich entspannter als die letzten beiden Tage …

Auf dem Weg zurück in unsere Kabine treffen wir Dennis, der sich entschieden hat, heute mal etwas früher ins Bett zu gehen – und so endet dieser Tag kurz vor Mitternacht mit leichtem Schnarchen aus dem Nebenbett …

30. Dezember 2014: Sandy Ground Village auf Anguilla

28. Dezember 2014: Portsmouth auf Dominica

Schon mal gut, dass wir gestern relativ früh ins Bett gegangen sind, ruft doch der Wecker pünktlich um 7.30 Uhr zum Aufstehen. Dennis‘ und mein Ausflug beginnt heute um 9.15 Uhr, so dass die Zeit bis dahin noch gut ausreicht, um gemeinsam im Yacht Club zu frühstücken.

Kurz nach neun machen wir uns dann auf den Weg. Die Europa 2 hat im Hafen von Portsmouth auf Dominica festgemacht, ein kurzer Holzsteg führt direkt über das Hafenterminal (das man sich allerdings nicht so groß und modern vorstellen sollte wie das in Miami oder Hamburg, sondern eher als einfachen, funktionellen Holzbau) in den Regenwald von Dominica. Denn Portsmouth ist der einzige Hafen in der Karibik, in der Schiffe direkt im Naturpark anlegen dürfen.

Und viel größer als die Europa 2 dürfen die auch nicht sein – denn selbst das relativ kleine Schiff steht vorn und hinten schon etwas über. Eine Mein Schiff, eine der größeren AIDAs oder gar die amerikanischen Megaliner sind für diesen Hafen vermutlich nicht geeignet.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum die Mein Schiff, die heute gemeinsam mit uns Dominica besucht, nicht hier sondern weiter südlich im Hafen der Hauptstadt Roseau anlegt. Und trotzdem treffen wir auf einander – der heutige Ausflug zum Emerald Pool mit anschließenden River Tubing wird dort nämlich auch angeboten (und das erklärt auch die begrenzte Teilnehmerzahl bei unserem Ausflug).

Vor dem „Terminal“ warten schon drei Mini-Vans auf uns, so dass sich die rund 25 Teilnehmer entsprechend verteilen können. Und dann geht es auch schon los … wir haben jetzt eine gute Stunde Fahrt über die Straßen Dominicas vor uns (und wer jetzt ein Bild im Kopf hat, wie diese Straßen hier aussehen könnten, der liegt wohl richtig). Unser Fahrer hat sich sogar als „Meister des Schlaglochumfahrens“ bezeichnet – und das macht er in der Tat richtig gut. Dass die dadurch entstehende Slalomfahrt für Leute mit Reiseübelkeit nur suboptimal ist, sei allerdings auch am Rande erwähnt. Aber wenn wir schon keinen wirklichen Seegang haben, dann können wir das ja hier auf der Straße mal simulieren.

Wir nähern uns unserem Zwischenziel, dem Emerald Pool. Diesen zum Weltnaturerbe der Unesco gehörende Wasserfall, der in einem Becken endet, in dem das glasklare Wasser zu einem erfrischenden Bad einlädt, erreichen wir nach etwa 15 Minuten Fußweg durch den Regenwald. Neben einer beeindruckenden Flora kann man hier mit Glück auch das eine oder andere Tier entdecken – wobei unser Reiseführer zumindest die Angst einiger Passagiere nehmen konnte, dass hier allerlei giftiges Getier herumkrabbeln könnte. Es gäbe auf Dominica keine giftigen Tiere …

Von daher wäre eine handtellergroße Spinne zwar durchaus hier heimisch – sie wäre aber nicht giftig. Und auch Schlangen würde es wohl geben, aber auch die seien völlig ungefährlich. Na dann …

Und dafür habe ich dann auch gleich einen kleinen Praxistipp: neben Badeschlappen oder Flip-Flops, die auch ihre Berechtigung haben, sind für diesen kleinen Spaziergang ein paar feste Schuhe sicherlich nicht von Nachteil. Und diejenigen, die sich im Pool auch einmal unter den Wasserfall stellen wollen, sollten ggf. Wasserschuhe o.ä. dabei haben – der Boden im Pool ist nämlich mit Steinen bedeckt.

Aber zurück zum Pool: am Ende des Weges treffen wir auf den Wasserfall (zugegeben, beeindruckend ist anders), der in besagtem Pool endet – und in der Tat zu einem Bad einlädt. Was da alles so drin ist im Pool wollen wir vielleicht gar nicht so genau wissen. Und was sich in den Kleidungsstücken niederlässt, die man während des Planschens einfach auf einen Stein oder eine Wurzel legt, eigentlich auch nicht.

Und trotzdem wollen alle (naja, viele) einmal unter dem Wasserfall stehen – und ja, das ist schon ein schönes Erlebnis. Aber auch nicht ganz schmerzfrei – das Wasser hat bis zum Aufprall auf Kopf oder Schultern schon einen längeren Weg hinter sich, so dass sich das Wasser eher wie Nadelstiche anfühlt.

Als ich kurz mal aus dem Pool nach draußen schaue, sehe ich, das sowohl unsere Mitreisenden als auch unser Guide nicht mehr da sind … irgendwie haben die sich vom Acker gemacht, ohne etwas zu sagen.

Super, so stelle ich mir das vor. Wobei – einer von den anderen sieben Mitfahrern im Auto wird ja wohl mal einen Hinweis geben, dass die erste Sitzreihe noch leer ist …

Aber das ist gar nicht notwendig … nachdem wir den Weg zurück nach oben deutlicher schneller als den Hinweg absolviert haben (und der Hinweg ging stetig bergab), sind wir – warum auch immer – die ersten. Aber man muss ja nicht alles verstehen … ich nutze die Zeit daher, an einem Souvenirstand einen Wandteller zu erstehen bevor auch der Rest unserer Gruppe einläuft und wir uns auf den Weg in Richtung des River Tubing machen können.

Denn das ist zweifelsohne das Highlight des Ausflugs. Und so sind wir alle gespannt, was da auf uns zukommt, nachdem wir rund 20 Minuten später aus unseren Vans steigen. Wir werden kurz begrüßt und mit den Sicherheitsvorkehrungen vertraut gemacht – und die bestehen im wesentlichen aus Schutzkleidung: Helm und Schwimmweste sind obligatorisch. Dazu erhält jeder einen Gummireifen (da gibt es verschiedene Größen – wobei das Maximalgewicht wohl zwischen 100 und 110 kg liegt) und ein Paddel.

Und dann geht es auch schon los: Weste und Helm anlegen und ab ins Wasser. Das kann man – wie die Guides es tun – als „erfrischend“ bezeichnen oder einfach als saukalt. Das Ergebnis bleibt das gleiche … Und wer vom Emerald Pool noch die Wasserschuhe anhat, wird sich hier freuen – denn auch hier bilden viele Steine (darunter ist eine nicht unerhebliche Anzahl klein und spitz) die Basis des Flusses. Und das tut dann schon weh – insbesondere wenn man irgendwo abrutscht und dann eher unkontrolliert an anderer Stelle (viel zu schnell) auftritt.

Von daher bin ich froh, als ich in meinem Reifen liege und auf dem Wasser hin- und hertreibe. Und so langsam kommt da auch etwas Fahrt rein … ich treibe flussabwärts. Wobei sich der Reifen immer so dreht, dass ich rückwärts fahre (aber das ist physikalisch vielleicht genau so zu erklären wie das mit dem herunterfallenden Butterbrot, das immer auf die Butterseite fällt) … inzwischen schaffe ich es aber mit dem Paddel sogar, den Reifen auf der Stelle zu drehen und dann zumindest für kurze Zeit zu sehen, was auf mich zukommt.

Denn das ist schon hilfreich – denn es gibt hier drei Sorten von Steinen: die Steine, die man nicht sieht und spürt, weil sie weiter unter uns sind. Die Steine, die man sieht und spürt, weil man direkt auf sie zufährt und sie auch schon aggressiv aus dem Wasser gucken und – last but not least – die Steine, die man nicht sieht, weil sie knapp unter der Wasseroberfläche sind, die man aber dennoch spürt, weil sie nah genug an der Oberfläche sind und – meistens so groß sind, dass der Reifen auf den Stein fahren kann, aber dann nicht mehr runterkommt. Diese Steine sind doof – dann geht nämlich erst mal nichts mehr.

Manchmal hat man Glück und man kann sich mit seinem Paddel von den Steinen ab- und wegstoßen, manchmal muss man kurz aussteigen und seinen leeren Reifen mit der Hand aus seinem Gefängnis befreien und manchmal ist auch einer der Guides in der Nähe … und der zieht einen dann da runter.

Aber wie auch immer – am Ende sind alle am Ziel angekommen und es sitzt keiner mehr mit seinem Reifen auf einem Stein …

Ach ja, wer eine wasserfeste Kamera hat, kann die natürlich mitnehmen und auch die Montage einer Actioncam auf dem Helm müsste funktionieren, da dieser mehrere Lüftungsschlitze hat und somit die Montage mit einem Band möglich sein sollte. Dummerweise habe ich natürlich genau das vergessen – sonst gäbe es jetzt nicht nur Bilder sondern vielleicht auch ein Video.

Die im Wasser an der Strecke verteilten Guides unterstützen uns dabei, bei Bedarf wieder auf den rechten Weg zu kommen, verschieben Reifen in reißerische Bereiche des Flusses oder alternativ in den ruhigeren Weg … wobei die Stromschnellen natürlich am meisten Spaß machen.

Parallel zu unserem Weg über den Fluss können wir auf der Straße unsere Vans beobachten – diese folgen uns mit unserer Kleidung und Rucksäcken zum Ausstiegsort, an dem wir unsere Ausrüstung zurückgeben, einen Rumpunsch trinken (oder alternativ etwas mit ohne Alkohol), Toiletten finden bzw. uns aus unserer nassen Badekleidung schälen können.

Nach einem kurzen Aufenthalt geht es dann zurück zum Schiff, das wir mit fast 1 ½ Stunden Verspätung erreichen und wo die Ausflugsgruppe für die Nachmittagstour bereits auf uns wartet. Und da hatten wir richtig Glück, dass unser Ausflug vormittags stattgefunden hat – bei der Nachmittagstour ist dann nämlich der Aufenthalt am Emerald Pool gekürzt worden, so dass das Baden im Pool weggefallen ist.

Der verspäteten Rückkunft ist allerdings auch das geplante gemeinsame Mittagessen im Yacht Club zum Opfer gefallen. Und während in dieser Situation woanders bestenfalls noch die Option auf eine Pizza oder einen Burger besteht, bietet der Suitenservice für Dennis und mich jetzt natürlich eine echte Alternative zum Mittagessen. Und so werden in rund 20 Minuten (die Zeit zwischen Bestellung und Auslieferung reicht gerade für das Duschen) ein Caesar’s Salad, rosa gebratene Rindfleischscheiben mit Remoulade, ein Club Sandwich, eine Portion Tatar und Spaghetti Carbonara angeliefert.

Und so sitzen wir gemütlich auf der Veranda in der Sonne, wir schauen auf den Regenwald Dominicas und genießen unser Mittagessen … da ist eine Restaurantschließung vor Rückkehr nicht wirklich schlimm.

Das Dessert haben wir bewusst nicht mitbestellt – das gibt’s jetzt nämlich auf dem Pooldeck. Dort treffen wir uns mit Arndt zu einem gemeinsamen Waffelessen und einem Cappuccino. Und wenn wir die Ernährungsthemen mal unberücksichtigt lassen – besser kann es einem doch eigentlich kurz vor dem Jahreswechsel nicht gehen.

Dummerweise scheint mich heute bei der Flussfahrt irgendeine Mücke gestochen zu haben, zumindest sieht es im Ellbogengelenk (also innen im Scharnier) so aus. Und es juckt irgendwie auch. Ich sprühe etwas „Autan – nach dem Stich“ (oder wie das Zeug heißt) drauf – und gehe fast an die Decke. Das brennt irgendwie recht ordentlich – und nicht nur direkt auf dem Stich sondern auch drum herum. Da wäre mir ein Wespenstich fast lieber gewesen – der tut zwar länger weh, dafür aber deutlich weniger. Aber gut, hilft ja nichts. Also Zähne zusammenbeißen, in das grinsende Gesicht von Dennis gucken und sich freuen, wenn der Schmerz nachlässt. Und siehe da – kurz darauf habe ich das fast schon vergessen.

Bevor es nachher dunkel wird, mache ich jetzt noch mal einen kurzen Landgang und mache noch einige Fotos vom Schiff – liegt die Europa 2 hier doch relativ fotogen am Kai. Und Dank der Panoramafunktion des iPhone wird das auch noch richtig gut … denn so ein bisschen Karibikfeeling mit etwas Palmenhintergrund sieht ja auch gut aus.

Anschließend haben wir dann noch einen kurzen Termin bei der Touristik – wir müssen unseren Ausflug auf San Juan stornieren. Denn zufällig haben wir festgestellt, dass der bereits um 8.45 Uhr beginnt (also eigentlich vor dem Aufstehen) – und das ist jetzt nicht wirklich unser Plan. Dennis hat das auf den Punkt gebracht: „Ich stehe doch nichts nachts auf, um dann mit einem Bus eine Stadtrundfahrt zu machen und zum Abschluss eine Rumprobe zu machen, wo ich dann eh wieder nur Cola kriege.“

Und irgendwie hat er ja Recht … OK, die Rumprobe wäre noch OK gewesen, aber die Uhrzeit ist in der Tat ein KO-Kriterium. Und die Alternative „Mountainbike-Tour“, die Birga bereits gebucht hat, ist für uns keine wirkliche … Wir fahren in wenigen Minuten durch die Altstadt (Weltkulturerbe), schauen uns dann zwei Schlösser an, um dann über eine vielbefahrene Straße an einen Strand zu fahren, an dem wir noch nicht mal eine Stunde Aufenthalt haben. Und so werden wir jetzt wohl eine Stadtbesichtigung auf eigene Faust machen.

So, die Termine sind jetzt also fast alle abgearbeitet (ich muss lediglich noch schnell mal 20.000 Meilen verdienen und unterstütze daher beim Beantragen von Kreditkarten) – jetzt kann ich mich mal meiner Nebenbeschäftigung widmen und ein paar Zeilen in die Technik klimpern … damit Ihr das hier lesen könnt (einen schönen Gruß an dieser Stelle an alle Leserinnen und Leser).

Ein weiterer Tag unserer Reise neigt sich damit dem Ende entgegen … allerdings steht noch das Abendessen vor der Tür. Und das gibt es heute im Sushi-Restaurant auf der Europa 2, dem „Sakura“. Das ist direkt an den Yacht Club angegliedert, was zum einen den Vorteil mit sich bringt, dass die Kleidung heute mal wieder etwas legerer sein kann, zum anderen aber gerade für die „Nicht-Sushi-Esser“ die Möglichkeit bietet, das Essen vom Buffet des Yacht Club zu holen und dennoch gemeinsam mit den Sushi-Liebhabern zu dinieren.

Und so kommt es, dass Arndt und Dennis relativ schnell mit T-Bone-Steaks vom Buffet zurückkehren, während Birga und ich mit einer Hummercremesuppe beginnen, ich zwei Vorspeisen ausprobiere (und mich beide überzeugen) bevor wir dann mit den Maki-Rollen einsteigen. Und ich finde wirklich alles lecker hier … auch den gemischten Sushiteller danach, auf dem ich mir mal eine kleine Auswahl der Sashimi und Nigiri zusammenstellen lasse. Dazu ein warmer Sake – was will man mehr …

Wer jetzt übrigens wissen will, ob das Sushi hier besser ist als das auf AIDA, den muss ich enttäuschen. Denn so leicht lässt sich das nicht beantworten. Qualitativ gibt es bei beiden nichts zu bemängeln – vielleicht sind hier die Makirollen einen Tick raffinierter gefüllt. Aber das ist zum einen sehr subjektiv und zum anderen auch ohne direkten Vergleich nicht wirklich seriös zu sagen. Von daher würde ich da keine wirklichen Unterschiede feststellen wollen … mir schmeckts auf AIDA genau so wie hier (oder auch in Singapur bei Sushi Tai oder in Hamburg im Nido).

Den kulinarischen Abschluss des Abends bilden dann ein Ramazotti an der Sansibar und ein weiterer im Theater. Hier ist nämlich heute wieder Comedy-Zeit: Kaya Yanar mit dem zweiten Teil seiner aktuellen Show. Und der ist meiner Meinung nach noch besser als der erste Teil …

Zumindest weiß ich jetzt, was ein „Deutschen-Witz“ ist, warum Kaya auch lieber Business anstelle von Eco fliegt und wie das so ist mit den Sicherheitsgurten im Flugzeug.

Und ich weiß, dass ich jetzt ins Bett muss … morgen haben wir erneut einen Ausflug, der um 9.15 Uhr beginnt – und somit klingelt auch der Wecker morgen früh wieder um 7.30 Uhr …

29. Dezember 2014: St. John’s auf Antigua

27. Dezember 2014: Port Elizabeth auf St. Vincent

Heute ist Bergfest. Die Hälfte der Kreuzfahrt ist bereits vorbei … unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Aber es liegen ja noch fünf schöne Häfen auf unserem Weg zurück nach Miami, von daher wollen wir mal nicht sentimental werden.

Traditionsgemäß beginnen wir den Tag mit einem gemeinsamen Frühstück im Yacht Club, wobei wir heute etwas später sind – und das fällt sofort auf: die Außenterrasse ist vollständig besetzt … bis auf einen Tisch, der mit einem „Reserviert“-Schild versehen ist. „Suite 1001“ steht in der Ecke … und das erklärt auch, warum überhaupt eine Reservierung möglich ist (ist sie nämlich eigentlich hier nicht) – Suite 1001 ist eine der beiden Suiten, bei der im Katalog in der Preisspalte „Auf Anfrage“ steht …

Aber auch wir finden nach wenigen Minuten (also kurz bevor wir einen Tisch im Innenbereich genommen hätten) einen freigewordenen Tisch und können uns jetzt endlich dem Frühstück widmen. Wobei ich die Kellnerinnen hier schon bewundere – eine Bestellung wie „einen Darjeeling-Tee „Summer“, ein großes Wasser mit Gas, ein Omelette mit Schinken und Käse, dazu vier oder fünf Scheiben Bacon, noch einmal das gleiche, das Omelette aber zusätzlich mit Tomaten und Zwiebeln, ein Cappuccino, eine kalte Schokolade, ein Apfelsaft, ein O-Saft und ein weichgekochtes Ei“ wird nicht nur aufgenommen sondern auch genau so ausgeführt – und das ohne eine einzige Notiz.

Und während wir frühstücken, wirft unser Schiff vor Port Elizabeth auf St. Vincent und den Grenadinen den Anker – ein weiterer Reedehafen ist erreicht. Bevor wir uns jedoch mit dem Tenderboot auf den Weg an Land machen, versuche ich mit der Touristik an Bord zu klären, wie das jetzt mit der Farewell Lounge ablaufen wird. Und erfahre, dass das wohl so wie bei der Anreise sein wird, man aber versuchen wird, mit eigenen Mitarbeitern das Ganze etwas zu steuern und ins Positive zu beeinflussen. Dafür weiß ich jetzt aber auch, dass deutlich mehr Passagiere für die Lounge angemeldet sind als sich dort tatsächlich aufhalten können – was bedeutet, dass es dort eng werden könnte, wenn nicht viele den Tag am South Beach oder den Geschäften am Ocean Drive in Miami verbringen.

Alternativ könnte ich das Abreisepaket gegen Aufpreis buchen und dann (gemeinsam mit Arndt, Birga und Dennis) zunächst eine Stadtrundfahrt in Miami machen, gegen Mittag in einem Hotel lunchen und danach an den Flughafen gefahren werden. Da ich Miami jedoch schon recht gut kenne (zumindest das, was ich bei einer Stadtrundfahrt sehen würde), entscheide ich mich dafür, die Farewell Lounge zu stornieren und auf das Abreisepaket zu verzichten sondern vielmehr individuell vom Cruise Terminal zum Flughafen zu fahren (entweder mit einem Taxi oder einem Shared Van) und den Tag dort bis zum Abflug in der Business Lounge der Lufthansa zu verbringen.

Die Zeit kann ich dann ja bereits nutzen, um meine Fotos zu bearbeiten und zu sortieren und meinen Reisebericht soweit vorzubereiten, dass ich diesen direkt nach Rückkehr bei amazon.de als E-Book einstellen kann. Und eine Kleinigkeit zu Essen bekomme ich da ja auch …

Nachdem das geregelt ist, schnappen wir uns das nächste Tenderboot und machen uns auf den Weg an Land. Zuvor packen wir natürlich noch ein paar der bereit liegenden Badehandtücher ein, lassen die zur Verfügung gestellten Regenschirme jedoch hier. Wir wollen es ja mal nicht herbeireden. Aber auch für die Mitnahme eines Sonnenschirms können wir uns nicht erwärmen – irgendwie will den niemand tragen 😉

Der Fahrer unseres Bootes hat dabei übrigens einen recht schnellen Gang erwischt – zumindest bewegen wir uns doppelt so schnell wie das Tenderboot des HAL-Schiffes neben uns auf den Kai zu … Hier verlassen wir das Boot, nehmen uns noch einige Getränke am Europa 2 Pavillon mit und machen uns auf die Suche nach einem Wassertaxi.

Das geht allerdings schneller als gedacht – schon steht jemand bei uns, der uns ein Wassertaxi anbietet … sein Boot sei schon auf dem Weg hierher (und in der Ferne sieht man da auch schon ein Boot auf uns zuflitzen). Für die Fahrt an den Princess Margaret Beach werden üblicherweise $5 pro Person berechnet (das ist genau so merkwürdig wie bei den Taxipreisen, die hier ja auch pro Person berechnet werden), wir erhalten jedoch einen verhandlungsbedingten „Nachlass“ von 20%, so dass wir nur $4 zahlen müssen. Dafür sind wir allerdings auch keine fünf Minuten unterwegs bis wir den Strand erreichen.

Schon von weitem ist zu sehen, dass es nur noch zwei freie Liegen gibt (und die auch noch ohne Auflage) – von daher mieten wir die recht schnell an … auch auf die Gefahr hin, dass man aufgrund der fehlenden Auflagen auf diesen Holzgestellen danach Rücken hat.

Und von daher springen Arndt und ich auch relativ flott in das glasklare, türkisfarbene Wasser des karibischen Meeres, das uns auch heute wieder mit einer angenehmen Temperatur erwartet. Wer eine nette Gegend zum Schwimmen sucht, macht mit der Entscheidung für die Karibik also sicherlich nichts falsch.

Und so verbringen wir den restlichen Vormittag in der karibischen Sonne und betrachten dabei die Fotos aus der Heimat in Facebook (irgendwie hat heute wohl jeder Facebooknutzer ein Foto gemacht, bei dem man den Schneefall zu Hause dokumentiert hat) – und stellen fest, dass wir recht zufrieden sein können, im Moment hier und nicht in Deutschland zu sein.

Gegen Mittag entscheiden wir uns dann für einen Abstecher in die lokale Bar, die neben kleinen Snacks auch verschiedene Mixgetränke (oftmals auf Basis von Rum) anbietet. Und so findet gleich ein Caribbean Blu und ein Beef Burger den Weg in den Harald. Jetzt kann ich nur hoffen, dass die Eiswürfel im Cocktail hier so hergestellt wurden, dass der Urlaub durch deren Genuss nicht beeinträchtigt wird.

Beeinträchtigt wird allerdings der Zahlvorgang … meine Mastercard wird nämlich „wunschgemäß“ abgewiesen. Ich bin angemessen verwirrt … warum sollte die Autorisierung denn wunschgemäß negativ ausfallen? Ich will doch mit der Karte zahlen – dann sollte das doch auch gehen …

Aber das Rätsel löst sich schnell … in der Tat habe ich mal gewünscht, dass Kreditkartenzahlungen auf St. Vincent und den Grenadinen nicht möglich sind – wenn man da nicht ist, kann man da ja auch nichts zahlen wollen – das könnte potenzielle Betrüger dann zumindest mal ausbremsen.

Dummerweise bin ich jetzt aber hier. Und will zahlen. Was ja nicht geht, weil ich vergessen habe, diese Insel für die Nutzung wieder frei zu schalten. Aus Sicherheitsgründen kann ich nämlich für alle Länder der Welt entscheiden, ob eine Kreditkartenzahlung dort zulässig ist. Und da habe ich die Insel wohl vergessen. Memo an mich: da muss ich zukünftig vorsichtiger vorgehen – oder im Bedarfsfall das über das iPhone halt schnell wieder aktivieren.

Hilft jetzt aber alles nichts – muss Arndt die E$250 halt mit Bargeld zahlen 😉 Dafür übernehme ich heute Abend dann die Getränke an Bord …

Aber so weit ist es ja noch nicht … nach dem Essen müssen wir erst einmal sehen, wie wir zurück zur Anlegestelle für die Tenderboote kommen. Das Wassertaxi vom Hinweg ist natürlich nicht mehr da – dafür finden wir aber ein Schild, das auf einen Weg in die Stadt verweist.

Und siehe da – nach einem kurzen Spaziergang am Wasser entlang (weniger als zehn Minuten) kommen wir auf die Hauptstraße, in der sich kleinere Souvenir- und Modegeschäfte befinden. Und ein deutscher Bäcker soll hier wohl für die Brotversorgung zuständig sein … er ist vor wenigen Jahren ausgewandert, da er im Urlaub hier kein deutsches Schwarzbrot bekommen hat – und das wollte er ändern. Leider haben wir seine Bäckerei nicht finden können … aber gut, Schwarzbrot haben wir im Moment ja auch nicht unbedingt gesucht.

Und so machen wir uns auf den kurzen Weg zum Tenderboot, warten noch wenige Minuten und steigen dann ein, um kurze Zeit später zurück an Bord zu sein. Die drückende Schwüle in Verbindung mit der Sonnenmilch, Schweiß und Sand machen dann ein Übriges, so dass ich mich nach Rückkehr auf meine Suite dazu entscheide, zunächst mal in den Ocean Spa zu gehen. Hier kann ich erst einmal schnell duschen bevor ich mich dann in den Whirlpool lege.

Eine Runde Sauna steht jetzt auch noch schnell an , bevor ich mich erneut dusche, mir etwas zu trinken hole und danach im Saunaaußenbereich damit beginne, „Passagier 23“ von Fitzek zu lesen.

Ob es eine gute Idee ist, einen auf einem Kreuzfahrtschiff spielenden Krimi während einer Kreuzfahrt zu lesen, sei dabei im Übrigen mal hingestellt. Er fängt zumindest schon mal spannend an … ach ja, und falls den noch jemand lesen will – hier ist der Link zu amazon.de: http://amzn.to/1Dpgnve 😉

Da Arndt und Birga den frühen Abend in der Tat noch für ein Sportprogramm genutzt haben, planen wir das Abendessen für 19.30 Uhr ein – heute ist das „Tarragon“, der Schiffsfranzose, unser Ziel.

Bereits im Vorfeld haben wir ja notwendige Reservierungen in den einzelnen Restaurants vorgenommen, wobei diese i.d.R. aufgrund der Auslastung nur zwei Mal pro Reise, Passagier und Restaurant möglich sind. Ohne Reservierung speisen kann man dafür zu jeder Zeit im Weltmeere und im Yacht Club (und da sogar informell gekleidet).

Doch kommen wir zum Essen. Die Vorspeisen werden hier „vom Wagen“ angeboten, das bedeutet, dass man sich genau anschauen kann, was es gibt und dann mit dem Finger zeigen kann, für was man sich entschieden hat.

Und genauso mache ich das … ich sehe die fünf Gerichte auf dem Wagen, finde alle „irgendwie interessant“ und deute an, dass ich sie alle fünf nehme. „Ist das Ihr Ernst?“ fragt der Kellner erschrocken. Was meint der denn – dass ich Witze über das Essen mache …? 😉 Wobei – dadurch, dass das alles eher kleine Portionen sind, ist der Hauptgang in Verbindung mit allen Vorspeisen des Tages per se erst einmal nicht gefährdet.

Und so beginnt das Ganze mit einer Wildterrine mit Trockenfrüchten und Armagnac, einem Confit von der Traube mit Granatapfel und Couscous, einem ganz hervorragenden Blumenkohlmousse mit Saiblingstatar und Flusskrebsschwänzen, dem Tarte von Tomate und Fenchel, einer Portion Rahmspinat mit Trüffel und Ei und einer Portion leckerem Tatar als Zwischengang bevor es dann zum Hauptgang geht.

Und das ist heute Châteaubriand mit Sauce Bernaise und Pommes Pont-Neuf. Und das ist einfach nur ein Traum von einem Stück Fleisch. Das könnte ich Tag und Nacht essen … Ich bin hier megazufrieden mit der Speisenauswahl.

Ich schließe das Menü mit einem Clafoutis von Sauerkirschen und Mokka mit Sauerampfereiscreme (was immer das genau ist) und einem Espresso ab bevor wir uns auf den Weg ins Theater machen. Hier gibt es heute nämlich eine Sonderveranstaltung „A Tribute to Udo Jürgens“ anlässlich seines Todes vergangene Woche. Wir finden auch noch drei Plätze auf dem oberen Deck und erleben eine spritzige Show, in der an alle großen Hits von Udo Jürgens erinnert wird – und manchen Leuten im Publikum sieht man auch an, dass sie sich erinnern. Zumindest wird es keine Trauerveranstaltung sondern eine fröhliche Erinnerung an einen Ausnahmekünstler.

Parallel dazu habe ich die Kellnerin um Beratung bei der Cocktailauswahl gebeten. Und da fragt die mich doch ernsthaft: „Hatten Sie schon einmal ‚Sex on the Beach'“? Hallo, das geht die doch gar nichts an … und hat doch wohl mit meiner Cocktailberatung auch nichts zu tun. OK, hat es doch … 😉 Und auch wenn ich schon mehrmals ‚Sex on the Beach‘ hatte, habe ich wieder einen bestellt – der passt halt mal genau hier rein.

Apropos Cocktails – die sind hier zwar nicht „im Reisepreis inkludiert“ aber dennoch überraschend günstig. So kostet ein alkoholhaltiger Cocktail 5,50 € und ein alkoholfreier 3,90 € – das ist deutlich weniger als auf AIDA.

Und während ich mich mit dem Sex on the Beach auseinandersetze, lausche ich bekannten Hits wie „Mit 66 Jahren“, „Ich war noch niemals in New York“ sowie „Aber bitte mit Sahne“. Eine schöne Veranstaltung – und punktgenau passend (was vor zwei Wochen noch niemandem klar war) getreu dem Motto von Udo Jürgens, lieber heute zu leben als morgen. Und dem kann ich mich nur anschließen – erfahren wir doch, dass er Ende August noch live auf der MS Europa gesungen hat.

Nach der knapp einstündigen Veranstaltung, bei der doch tatsächlich einige Passagiere eine ungewohnte Energie zeigen, aufstehen und mitfeiern, andererseits es aber auch sofort welche gibt, die sich darüber beschweren, dass man nun ja nichts mehr sehen würde, verlagere ich mich in unsere Kabine, schreibe noch ein bisschen was zum heutigen Tag und mache mich dann auf den Weg ins Bett … denn morgen früh müssen wir um 8.00 Uhr bereits beim Frühstück sein, damit wir den Tender um 9.15 Uhr bekommen – haben wir doch den Ausflug mit dem River Tubing gebucht.

28. Dezember 2014: Portsmouth auf Dominica

26. Dezember: Marie Galante – warum ankern wir hier?

Unser heutiger Hafen, die Insel Marie Galante, gehört zu Guadeloupe und ist damit erneut französisches Staatsgebiet, so dass wir auch heute – trotz unseres geographischen Aufenthaltes in der Karibik – in der EU weilen. Unverkennbares Anzeichen dafür ist dabei das Smartphone. Oder besser gesagt, die Anzeige des Mobilfunknetzes: „Orange F“ steht da. Genau wie in Strasbourg oder Paris. Und genau so viel kostet es auch …

Man wird sich aber auch sonst auf der Insel an einigen Punkten wie in Frankreich vorkommen … doch dazu später mehr.

Jetzt geht’s erst einmal zum Frühstück – wie immer in den Yacht Club. Und das liegt einfach daran, dass man hier im Außenbereich sitzen und den Blick übers Meer streifen lassen kann. Und das gehört bei einer Kreuzfahrt doch einfach irgendwie dazu … zumindest dann, wenn man in wärmeren Gefilden unterwegs ist.

Alternativ könnte man natürlich auch im Weltmeere frühstücken – aber warum in den dunklen Keller setzen, wenn es dann eh im wesentlichen das Gleiche gibt? Und von daher lasse ich mir zunächst von der Grillstation ein Omelette zubereiten (das hier selbstverständlich am Tisch serviert wird), einen Cappuccino und einen (frischgepressten) O-Saft bringen, hole mir vom Buffet mein 5-Minuten-Ei, schaue mal in den Suppentopf (da da aber Tofu drin ist, bleibt die im Topf), nehme eine der unzähligen Brotsorten, etwas Lachs und Meerrettich und zum Abschluss etwas Quark und Männerobst. Die Würstchen, den Haferbrei, die Müslis, Joghurts, Wurst-, Schinken- und Käsesorten müssen bleiben wo sie sind – das wird ansonsten einfach viel zu viel …

Und da wir erst gegen Mittag auf Marie Galante anlegen, bleibt aktuell noch ausreichend Zeit, um ein bisschen was zu Lesen (und natürlich auch, um das Erlebte niederzuschreiben). Die Sonne meint es aktuell ja ganz gut mit uns (auch wenn die eine oder andere Regenwolke am Himmel unterwegs ist), so dass ich zumindest mit einem ausreichenden Vitamin-D-Spiegel nach Hause zurückkehren sollte.

Ach ja, ich hatte ja schon geschrieben, das unsere Suite mit einer Whirlwanne ausgestattet ist – und da ist der heutige Tag natürlich hervorragend geeignet, um die einmal zu testen. Eine Anleitung liegt dabei (ist aber nicht so schwierig, im wesentlichen muss da auch erst mal Wasser rein) und auch eine spezielle Badetablette, die im Gegensatz zu anderen Zusätzen wohl mit dem Düsensystem harmonisiert (und nur mal so nebenbei – wer nimmt denn einen Badezusatz mit auf ein Kreuzfahrtschiff?).

Also Wasser und Tablette rein und dann den Dennis dazu … zwei Knöpfe gedrückt, und schon blubbert das Teil vor sich hin. Nett. Ich hab’s später natürlich auch mal getestet. Und zur Entspannung nach dem Sport eigentlich auch gut geeignet. Aber: sind wir mal ehrlich: hundert Meter weiter vorn ist der Spa-Bereich mit einem großen Whirlpool. Und der hat von 6 Uhr bis Mitternacht geöffnet. Bevor ich also den Aufwand hier treibe, gehe ich doch einfach im Bademantel nach vorn und lege mich dort in den Whirlpool, danach kurz unter die Dusche (so eine Badetablette kann man da natürlich nicht reinwerfen) und ich bin genau so weit …

Von daher wäre das für mich kein Buchungskriterium für eine bestimmte Suite. Da die Wanne allerdings in allen Suiten vorhanden ist (mit Ausnahme der Suiten, die einen separaten Whirlpool haben ;-)), ist sie auch kein Ausschlusskriterium. Und nutzen muss man sie ja nicht …

Gut gebrauchen kann man allerdings den Suitenservice. 24 Stunden rund um die Uhr wartet man dort auf eine Essensbestellung aus den Kabinen. Und liefert dann prompt das Gewünschte aus, wobei die Karte von Suppen über Salate, kalte und warme Vorspeisen, mehrere Hauptgerichte und natürlich Desserts einen breiten Querschnitt dessen darstellt, was die Küche hier so liefern kann. Die Standard-Snacks für Zwischendurch (Strammer Max, Club Sandwich und solche Dinge) sind natürlich auch dabei … und wenn das Gewünschte mal nicht auf der Karte steht? Meistens sind ja zumindest die Zutaten da -und dann werden auch Sonderwünsche erfüllt. Und wie immer gilt hier beim Essen: „Im Reisepreis inkludiert“.

Und so haben wir beschlossen, heute Mittag mal nur einen kleinen Imbiss zu uns zu nehmen und haben uns daher auf die Suite unserer Nachbarn einladen lassen … zu Caesar’s Salad, Caprese und Spaghetti. Satt wird man davon natürlich nicht unbedingt – da müsste man dann doch noch eine Hauptspeise dazu nehmen, aber die Gefahr des Zunehmens ist dadurch natürlich etwas reduziert.

Zumal wir inzwischen auch unsere Ankerposition vor Marie Galante erreicht haben und die ersten Tenderboote auf die Insel übersetzen. Und während Birga hier eine Mountainbiketour macht, wollen Arndt, Dennis und ich an den Strand gehen. Und die sollen ziemlich unberührt sein, da hier zum einen nur wenige Menschen leben und Tourismus potenziell nicht stattfindet.

Leider ist das aber auch der größte Nachteil der Insel – man ist hier einfach nicht auf Touris eingestellt (und schon gar nicht auf knapp 500). Das fängt mit den Transportmöglichkeiten an, die in den Hafen—infos beschrieben werden: „Taxis sind im Center (Anmerkung des Autors: der Insel) zu finden, allerdings nur eine sehr limitierte Anzahl (insgesamt 2).“

Und ansonsten gibt es direkt am Tenderanleger eigentlich nichts. Außer einem Mini-Souvenirshop (der allerdings immerhin Wandteller hat), einem Imbiss und einer geschlossenen Apotheke ist nichts weiter zu finden. Obwohl, man könnte in der Postfiliale noch Lotto spielen …

Und das mit dem Strand ist auch so eine Sache … der am Anleger ist zwar nah, hat aber keine Infrastruktur (Liegen und so), dafür aber Sandflöhe. Außerdem werden augenscheinlich Abwässer dort ins Meer geleitet. Interessant wären dafür einige der weiter entfernt liegenden Strände. Wie zum Beispiel der hier: „Plage de la Feuillère – zählt zu einem der schönsten Strände der Antillen. Der Strand liegt im Südosten in der Nähe von Capesterre und offenbart sich mit seinen Lagunen, dem goldfarbenen feinen Sand und den unzähligen Kokospalmen als wahres Paradies auf Erden. Es gibt ein Restaurant, Liegestühle und Schirme können gemietet werden.“ (aus der Hafeninfo der MS Europa 2).

Klingt gut … man muss das allerdings im Zusammenhang mit dem Absatz über die beiden Taxis lesen – und dann ist klar, warum die meisten mit dem nächsten Tender wieder zurück fahren werden.

So auch wir … Kaum auf der Insel angekommen und aus dem Tender gewuchtet (die Kaimauer ist etwa einen Meter höher als der Ausstieg aus dem Tenderboot – da ist ein bisschen Akrobatik notwendig) haben wir die Sehenswürdigkeiten und Shoppingmöglichkeiten gesehen, die man von hier aus sehen kann. Und eine französische Telefonzelle, die „Rue de la République“ (da sollte man sich aber vom Namen nicht täuschen lassen) und einen Baguetteverkäufer.

Und das ist es dann auch … obwohl, am Strand findet noch so eine Art Tanztee für Senioren statt. Zumindest bewegen sich betagte Menschen im Takt zu karibischen Klängen – allerdings seeeeehr langsam. Und das klingt nicht nur nicht gut, das sieht auch nicht so ansprechend aus.

Ach ja, wenn mich irgendwann mal wieder jemand fragt, warum man in der Schule Französisch lernen sollte – dann kann man durchaus wieder mit der Hafeninfo dienen: „Da nur sehr wenige fremdsprachige Touristen dorthin kommen, spricht fast keiner der Inselbewohner auch nur einen Satz Deutsch oder Englisch.“

Und jetzt kommt natürlich die alles entscheidende Frage: „Was, um Himmels Willen, machen wir hier eigentlich?“ Falls ich die Antwort hierauf noch finden sollte, werde ich sie nachreichen …

Wir machen uns jetzt also erst einmal auf den Weg zurück zum Schiff. Und auch wenn diejenigen, die aus dem gerade angekommenen Tenderboot aussteigen, etwas verwundert sind, warum wir schon wieder zurückfahren (sie werden es gleich merken), füllt sich das Boot relativ schnell. Ich nehme mir noch eine Cola light vom Getränkestand mit, der beim Anleger des Tenders immer aufgebaut wird (die Getränke hier sind dann wieder im Reisepreis inkludiert) und dann geht es auch schon zurück zur Europa 2.

Hier treffen wir beim Betreten des Schiffs auf die Schlange derjenigen, die noch auf die Insel wollen – die verkürzt sich allerdings schlagartig, als wir die Frage „Schon zurück?“ wahrheitsgemäß beantworten.

Und so geht mein kürzester Landausflug aller Zeiten zu Ende – wobei es immerhin zu einem Haken auf mosttraveledpeople.com gelangt hat … das ist ja auch schon mal was Wert 😉

Auf dem Schiff entscheide ich mich zu einem kurzen Saunagang und etwas Entspannung im Whirlpool, bevor ich das Sonnenbad vom Strand in den Saunaaußenbereich verlege und mich hier ein bisschen von der Sonne streicheln lasse.

Um 15.00 Uhr gebe ich mich dann meinem inneren Schweinehund wieder geschlagen und schaue mal auf dem Pooldeck vorbei – und da gerade eine Waffel fertig ist, findet die dann auch gleich den Weg in den Harald bevor es zurück in die Sonne geht.

Der für jetzt geplante Sport muss daher noch kurz zurückstehen, aber morgen ist ja auch noch ein Tag.

Und so mache ich mich jetzt erst einmal für das Abendessen beim Italiener (Restaurant „Serenissima“) hübsch – mal schauen, was es da so Leckeres gibt. Unterwegs erfahren wir allerdings noch ein bisschen was zum Thema „Warum wir heute hier waren?“. Offensichtlich scheint es so, dass Gran Bourg, das wir heute eigentlich anlaufen sollten und das etwas südlicher liegt, aufgrund starken Wellengangs nicht angelaufen werden konnte und das hier die Alternative war. Das würde dann zumindest erklären, warum wir hier waren – nicht aber, warum uns das niemand gesagt hat und somit jeder selbst herausfinden musste, dass es hier nicht nur nichts sondern genau genommen gar nichts gibt. Ob das so allerdings wirklich stimmt oder ob da über den „Flurfunk“ noch ein bisschen an der Wahrheit gebastelt wurde, kann ich natürlich auch nicht sagen – es wäre nur zumindest mal eine Erklärung für die etwas merkwürdige Anlandung.

Doch jetzt zu unserem Restaurant. Das „Serenissima“ ist ein kleines, beschauliches Restaurant im italienischen Stil vom Typ „Edel-Italiener“, also nicht unbedingt mit einer Pizzeria zu verwechseln (wobei es hier auf Wunsch natürlich auch eine Pizza gibt). Und so finden sich auf der Karte allerlei leckere Gerichte zur Auswahl – und das nehmen wir natürlich wieder Ernst. Und so finden sich dann insgesamt vier Vorspeisen (wobei das überschaubare Portionen sind), ein Hauptgang und ein kleines Dessert auf unserer Speisenfolge. Und zwischendurch finden sich dann ja auch noch so Kleinigkeiten wie Ciabatta mit Nüssen, Olivenöl, ein hausgemachtes Chiliöl und ähnliches auf dem Tisch …

Aber natürlich will ich Euch auch heute ein bisschen an der Tageskarte teilhaben lassen … So steht u.a. eine gemischter Vorspeisenteller oder ein Rindercarpaccio mit Parmesan auf der Karte oder auch ein Brotsalat mit Riesencrevetten, Kräutern, Kapern und Tomaten; Spaghetti mit Entenragout, Äpfeln, Petersilie und Parmesankäse kann genauso gewählt werden wie die Ricotta-Spinatravioli mit Butter, getrockneten Tomaten und Muscheln.

Und so ist es dann natürlich auch nicht verwunderlich, dass wir satt sind. Und zwar richtig satt. So dass wir uns mit Mühe auf Deck 8 schleppen (genau genommen macht das natürlich der Aufzug), uns an einen Tisch in der Sansibar setzen und erst mal einen Absacker zum Verdauen trinken müssen.

Und wenn es hier auf dem Schiff irgendetwas gibt, was auf die „Negativliste“ muss, dann ist es das Essen: es ist einfach zu gut … 😉

Bevor das falsch verstanden wird: das Essen ist exquisit, abwechslungsreich und auf höchstem Niveau. Da passt einfach alles: Angebot, Optik und Geschmack. Es ist mit Abstand das Beste, was ich kulinarisch bislang auf einer Kreuzfahrt auf dem Teller hatte … ansatzweise vergleichbar mit den Menüs im Rossini auf AIDA, wobei jedoch dort die Vielfalt der Speisen bei weitem nicht erreicht wird.

In diesem Zusammenhang muss man natürlich auch berücksichtigen, dass alle Restaurants an Bord der MS Europa 2 im Reisepreis inkludiert sind – wie üblich müssen nur die Getränke bezahlt werden (wobei das natürlich gerade bei ausgesuchten Weinen auch schon mal etwas teurer werden kann). Und gerade nach dem heutigen Abendessen haben wir mal hochgerechnet … in einem vergleichbaren Restaurant an Land müsste man für das heutige Menü sicherlich zwischen 120 € und 150 € pro Person veranschlagen – ohne Getränke.

Gegen 23.30 Uhr machen wir uns dann auf den Weg in unsere Kabinen. Hier hat inzwischen der zweite Service stattgefunden, d.h. die Handtücher sind getauscht und neu arrangiert, die Betten für die Nacht vorbereitet, die Obstschale ausgetauscht bzw. ergänzt und die Minibar aufgefüllt. Und natürlich die Betthupferl auf den Kopfkissen platziert.

Und da stelle man sich bitte nicht ein Mini-Tütchen mit vier Gummibärchen oder eine Praline vor … das wechselt hier jeden Tag, geht über Schokolade, Cashew- und Macadamia-Nussmischungen, einen 200g-Marzipan-Stollen und ist heute beispielsweise eine 200g-Trüffelmischung (etwa 20 Stück mit zusammen über 1.000 kcal!). Wer die jetzt noch als Betthupferl isst, schläft so schnell bestimmt nicht ein 😉

Und deshalb verschwindet das erst einmal in einer Schublade in meinem Schrank – vermutlich wird das dann das zweite Handgepäckstück auf der Heimreise 😉

Ach ja, die erste Trüffelmischung, die es vor drei Tagen gab, musste ich sogar im Kabinensafe unterbringen und den Code ändern – die weckte nämlich Begehrlichkeiten beim Bewohner des Bettes neben mir. Die Dinger scheinen also in der Tat sehr lecker zu sein … 😉

27. Dezember 2014: Port Elizabeth auf St. Vincent

25. Dezember 2014: St. Barth – ein Stück EU in der Karibik

Irgendwie klappt das hier nicht so gut mit dem Aufwachen parallel zum Sonnenaufgang … obwohl eigentlich genügend Tageslicht von außen in die Kabine fällt. Und die Sonne geht ja auch auf – zumindest ist sie später ja irgendwann da. Und von daher wird es auch heute wieder 8.30 Uhr, bis wir nach einem Sprung durchs Bad im Yacht Club beim Frühstück landen.

Bei Arndt und Birga scheint das mit dem Aufwachen besser zu klappen – zumindest haben beide beim Frühstück schon ihre erste Sport-Session hinter sich. Das haut bei mir bislang irgendwie noch gar nicht hin – obwohl der Fitnessraum ja nur wenige Schritte neben unserer Kabine liegt … da muss sich in der zweiten Woche dringend was ändern …

Jetzt gibt es aber erst einmal das übliche Omelette, ein Lachsbrot, ein 5-Minuten-Ei, etwas Bacon und ein Schälchen Männerobst. Und wie immer fällt mir der exzellente Service auf. Beispielsweise als Birga sich ein Frühstücksei am Buffet holt und dabei keinen der kleinen Salzstreuer mitnehmen kann. Und dieser dann kurz danach am Tisch vorbeigebracht wird – einfach so.

Und wenn ich nach einer Woche mal ein Zwischenfazit in Bezug auf die Passagiere ziehen darf … man ist ja ggf. geneigt, im Vorfeld einer solchen Luxus-Kreuzfahrt (ich nenne das jetzt einfach mal so) mit gewissen Vorurteilen an die Sache heranzugehen (und ich nehme mich da auch gar nicht aus). Muss jetzt aber zugeben, dass diese Befürchtung völlig unberechtigt ist. Natürlich gibt es auch hier den einen oder anderen Mitreisenden, der durchaus Wert darauf legt, zu zeigen, dass man sich das hier nicht nur leisten kann sondern dass alles andere unter 5* plus eine Zumutung wäre. Das sind aber Einzelfälle, die nicht weiter ins Gewicht fallen (höchstens bei den Mitarbeitern, die dann gern auch einmal mit einer gewissen Arroganz bedacht werden) – zumal man sich ja seinen Umgang frei aussuchen kann.

Mit den Leuten, die ich bisher hier näher kennengelernt habe, würde ich in jedem Fall immer wieder gern meinen Urlaub zusammen verbringen.

Wobei man eine Einschränkung machen muss – das mit dem Kennenlernen ist nicht ganz so einfach. Das Schiff ist nämlich tendenziell eher auf Individualität ausgelegt, d.h. die Tische in den Restaurants sind in der überwiegenden Mehrzahl 2er- und 4er-Tische, die Liegen auf den Decks stehen so weit auseinander, dass man da nicht zwingend ins Gespräch kommt (kommen muss) und auch bei den sonstigen Aktionen auf dem Schiff ist nicht zwingend das Gruppenerlebnis gefragt.

Aber wie überall gibt es auch hier die Ausnahmen, die immer gelten – sei es bei Ausflügen, Radtouren oder in der Sauna … bei diesen Dingen kommt man hier genauso schnell ins Gespräch wie bei anderen Reisen auch.

Lediglich als Alleinreisender würde ich die Europa 2 mit etwas kritischeren Augen betrachten. Es gibt zwar die Möglichkeit, im Rahmen von organisierten Abendessen gemeinsam zu essen oder sich zu gemeinsamen Spielenachmittagen zu verabreden – die offene Atmosphäre wie beispielsweise bei AIDA fehlt hier aber durchaus … wenn man Wert darauf legt. Wer seinen Urlaub bewusst allein verbringen möchte, wird sich hier durchaus zu Hause fühlen können.

Doch genug der Worte – denn Bilder sagen ja bekanntlich mehr als tausend Worte … und von daher schnappe ich mir jetzt meine Kamera und mache mich auf die Jagd nach den Details auf diesem Schiff – ich gehe einmal von Deck 4 bis zum Whirlpool auf dem obersten Deck und fotografiere einfach mal alles, was mir vors Objektiv kommt – und das sind deutlich mehr Dinge als ich dachte … die Liebe steckt hier dann halt doch im Detail.

Und wer sich wundert, warum auf den Bildern so wenig Leute zu sehen sind – das ist der Größe des Schiffes und der vergleichsweise geringen Passagierzahl geschuldet – hier ist nichts überlaufen und es gibt nirgendwo Gedränge … wobei das natürlich teuer erkauft wird. Aber irgendwie muss sich der Platz ja auch finanzieren – und wenn man irgendwo alleine liegt, wo woanders drei Leute Platz haben – dann kostet das tendenziell halt das Dreifache. Aber das kennen wir ja auch vom Fliegen mit First-, Business- und Economy-Class. Im Endeffekt kommen aber alle drei Reisenden am gleichen Flughafen an. Der eine ein bisschen erholter, der andere ein bisschen weniger erholt – aber für deutlich weniger Geld.

Doch widmen wir uns lieber wieder dem heutigen Tag – der geht mit einem schnellen Mittagessen im Yacht Club nämlich in die nächste Runde … ein bisschen was vom Fischbuffet, ein kleines Stückchen vom Rind und ein Salat dazu – das schadet der Figur sicher nur ein bisschen … hoffe ich jedenfalls.

Und da unser heutiger Ausflug bereits um 13.20 Uhr startet, müssen wir uns sogar ein bisschen beeilen – gilt es doch, bis dahin noch die notwendigen Sachen einzupacken. Heute geht es nämlich zu einem entspannten Segeltörn auf einen Katamaran.

Zunächst jedoch müssen wir wieder tendern, da wir auch heute auf Reede liegen – allerdings können dieses Mal die normalen Tenderboote zum Einsatz kommen – eine nasse Anlandung mit Zodiacs wie gestern ist heute nicht notwendig.

Vorher schnappe ich mir aber noch zwei Strandtücher, die wieder am Ausgang bereit liegen – und werde später feststellen, dass das eine gute Idee ist … 😉

Aber noch ist es nicht so weit – jetzt geht es erst einmal ins Tenderboot. Und da scheint es weltweit wohl nur einen Hersteller zu geben, zumindest sieht das Boot genau so aus wie die Boote bei AIDA oder TUI. Naja, fast … das Boot hier ist das erste Rettungsboot, das ich sehe, das mit einer Toilette ausgestattet ist … 5* plus? 😉

Die Überfahrt an Land dauert dabei nur wenige Minuten – und direkt am Anleger wartet auch schon unser Katamaran auf uns. Man nimmt uns unser Ausflugsticket und die Schuhe ab (wobei wir die später vermutlich wieder bekommen) und geleitet uns auf den Segelkatamaran. Und der ist schon mal sehr nett … und vor allem sind wir nur etwa 15 Personen an Bord – und auch das ist dann wieder der kleine Unterschied zu ähnlichen Ausflügen, die ich mit AIDA gemacht habe – da wären wir hier mindestens 30.

Aber auch das muss natürlich bezahlt werden – ein Ausflugspreis von 95 € p.P. ist natürlich happig … und was besser ist, muss wahrscheinlich jeder für sich selbst entscheiden.

Ich finde es zumindest mal gut, dass ich auf der Hinfahrt einen schönen Platz in einem der vorderen Netze habe, mir die Sonne aufs Gesicht scheinen und den Fahrtwind um die Nase wehen lassen kann ohne um den Platz kämpfen zu müssen. Apropos Fahrtwind … der ist dann doch stärker als gedacht. Als ich kurz mal den Kopf hochhebe, entscheidet sich das als Kissen missbrauchte Handtuch für die Freiheit („im Reisepreis enthalten“) … wenn also jemand hier in der Gegend ein Handtuch findet, auf dem „MS EUROPA 2“ steht – das könnte dann zurück an Hapag Lloyd. Und spätestens jetzt ist es gut, dass es hier keinen Pfand wie bei AIDA gibt …

Begleitet werden wir auf diesem Ausflug im Übrigen von unserem Lektor, den wir von früheren Reisen, teilweise mit der Europa, teilweise mit AIDA, bereits kennen. Und der uns insbesondere für die Reiseplanung 2016 den einen oder anderen guten Hinweis gibt.

An einem schönen Sandstrand machen wir dann einen etwa 45-minütigen Bade- und Schnorchelstopp, an dem wir direkt vom Katamaran aus ins Wasser gehen können. Und auch wenn es dieses Mal keine Rochen sind, den einen oder anderen bunten Fisch kann man in der Tat hier entdecken. Oder einfach nur in der Sonne liegen, den Blick auf den Sandstrand und das türkisfarbene Wasser richten – und sich, mit einem Rumpunsch in der Hand, darüber freuen, dass es uns so gut geht.

Wobei es auf der Rückfahrt zum Anleger nicht mehr ganz so optimal ist … was wir schon befürchtet haben, tritt jetzt nämlich auch ein: es beginnt zu regnen. Und auch wenn es ein warmer Regen ist und der auch nicht so lange anhält, zusammen mit dem kühlen Fahrtwind ist das nur noch begrenzt angenehm hier draußen. Und so verschwinden nach und nach die meisten im trockenen Inneren des Schiffes, um noch mal nach dem Rumpunsch zu schauen und das eine oder andere Stückchen Käse oder Salami zu genießen – wir sind hier halt dann doch in Frankreich …

Bezahlt wird daher auch mit dem Euro – wie Dennis beim örtlichen Eishändler feststellen muss. Natürlich werden auch US-Dollar genommen … aber warum sollte man mit einer fremden Währung zahlen, wenn die eigene akzeptiert wird?

Inzwischen ist auch das nächste Tenderboot eingetroffen, so dass wir uns auf den Rückweg zum Schiff machen können. Und dort wartet schon der warme Whirlpool auf mich … bevor ich mich danach zur Vorbereitung auf das Abendessen auf die Kabine zurückziehe und mit Dennis zusammen einen der vielen Filme aus der Mediathek anschaue.

Aber das Wetter ist im Moment sowieso nur suboptimal … und von daher kann man durchaus ja die Wetterbesserung abwarten. Und die kommt mehr oder weniger pünktlich zum Abendessen, das heute mal im Freien im Yacht Club stattfindet.

Und wie man sieht, ist das ein beliebtes Plätzchen – der Außenbereich ist nämlich restlos gefüllt. Und es fällt vereinzelt auch auf, dass der Dresscode hier gelockerter ist. Ein Jackett wird hier nicht unbedingt erwartet (wobei man natürlich auf Wunsch eins tragen kann) – von daher findet sich hier eine gesunde Mischung von Jeans mit T-Shirt bis zum Anzug mit Krawatte (wobei das sicherlich damit zusammenhängt, dass heute der erste Weihnachtsfeiertag ist).

Im Übrigen sitzt man hier nicht nur gut – man hat natürlich auch Zugriff auf ein hervorragendes Essen. Heute noch einmal als einheitliches Weihnachtsmenü – mit freier Wahl des Umfangs und der Speisenreihenfolge. Und so beginne ich heute erst einmal eiweißlastig: ein halbes Dutzend Austern, einige Jakobsmuscheln, ein bisschen von dem klassischen Krabbencocktail und einige Riesengarnelen mit Knoblauchmayonnaise bilden die Vorspeise, gefolgt von einer Gänsekeule mit Rotkohl sowie ein bisschen Käse zum Abschluss. Sehr, sehr lecker das Ganze …

Für die Verdauung schieben wir im Anschluss – neben dem Espresso zum Essensabschluss im Yacht Club – noch einen Aufenthalt in der Sansibar ein Deck tiefer ein. Hier sind heute wieder Singapur Sling und Potter’s Painkiller angesagt – wobei Arndt und ich dieses Mal die Getränke tauschen.

Und somit neigt sich ein weiterer Tag in der Karibik (bzw. eigentlich in der EU) dem Ende entgegen. Ich erzähle Euch noch ein bisschen von meinen Erlebnissen, lasse noch etwas frische Meeresluft in die Kabine und entschwinde dann ins Tal der Träume.

26. Dezember 2014: Marie Galante – warum ankern wir hier?

24. Dezember 2014: Jost van Dyke – Anlandung mit Zodiacs

„Alle Jahre wieder …“ so wird es heute Abend im Theater erklingen. Aber noch ist es ja nicht soweit – zunächst mal steht uns ja noch ein toller Tag auf Jost van Dyke, eine Insel der britischen Jungferninseln, bevor.

Und der beginnt natürlich auch heute mit dem Frühstück im Außenbereich des Yacht Clubs. Wobei das fast schief gegangen wäre, da hier kein freier Tisch mehr zu finden ist. Lediglich ein Tisch für zwei Personen steht noch etwas abseits, dort allerdings an schöner Stelle mit viel Sonnenschein.

Wir werden jedoch von einem Kellner bei unserer Suche beobachtet und sofort angesprochen, ob er uns helfen könne. Unser Wunsch nach einem Vierertisch wird dann auch sofort erhöhrt. „Das ist kein Problem“ höre ich – wie so oft schon auf dieser Reise. Und kurz darauf steht der Tisch ein bisschen anders, hat jetzt Platz für vier Personen und ist auch schon neu eingedeckt. Ich glaube, ich verstehe das mit dem „Plus“ hinter den fünf Sternen immer öfter.

Jetzt geht es aber erst einmal mit dem Frühstück los … und da heute Mittwoch ist, lasse ich mir zunächst einmal zwei Weißwürstchen bringen (regelmäßige Leser meiner Berichte wissen, dass Mittwoch der „Weißwursttag“ in unserer Cafeteria in der Bank ist), dann verlerne ich das Alltagsgeschäft nicht so sehr auf diesem Schiff. ;-). Die stehen zwar nicht auf der Karte, fallen aber auch unter die Kategorie „Kein Problem“.

Während des Essens hören wir dann auch schon die erste Durchsage des Tages. In wenigen Minuten beginnt nämlich die Ausschiffung, da wir heute auf Reede vor Anker liegen (da der Tiefgang hier nicht ausreicht, um im Hafen anzulegen (wobei ich gar nicht weiß, ob es hier überhaupt einen Hafen gibt)). Und da auch die Tenderboote nicht wirklich anlegen können, erfolgt die Überfahrt heute mit den Zodiacs, also den auf der Europa 2 vorhandenen Gummischlauchbooten mit Außenbordmotor für jeweils etwa acht bis zehn Personen.

Vorgesehen ist dabei eine sogenannte „nasse Anlandung“; das bedeutet, dass die Boote nicht ganz an den Strand fahren können, sondern die letzten zwei, drei Meter zu Fuß durch das knöcheltiefe Wasser erfolgen müssen.

Und damit nicht alle Passagiere auf einmal auf Deck 3 stehen und in die Zodiacs wollen, wurde während des Check-In auf alle Bordkarten ein farbiger Punkt geklebt, der die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Farbgruppe anzeigt – und nach diesen Farben erfolgt nun das Besetzen der Zodias. Eigentlich.

Denn irgendwie klappt das nicht so wirklich gut – zumindest stehen bei der ersten Gruppe, also denen mit dem grünen Punkt, so gut wie keine Passagiere auf Deck 3. Und auch die nächste Gruppe scheint wohl (noch) nicht an Land zu wollen. Danach sind dann allerdings wohl alle dabei – und schon gibt es Wartezeiten. Aber das hilft jetzt nichts, da müssen wir wohl durch. Und haben jetzt also eine knappe halbe Stunde Pause, bis es weitergeht.

Wobei das nicht nur damit zusammenhängt, dass verschiedene Passagiere ein Problem mit Farben haben, sondern auch mit Wind und Wellen. Denn trotz des guten Wetters mit Sonnenschein ist das Wasser hier draußen dann doch relativ bewegt – und da die Zodiacs ja nun doch eher klein sind, lassen die sich auch freudig auf den Wellengang ein und bewegen sich entsprechend mit. Was gerade beim Ein- und Aussteigen nicht ganz ungefährlich ist – und das damit etwas dauert.

Denn gerade für ältere Passagiere ist das mit dem Zodiac-Fahren nicht in allen Fällen geeignet … wobei man das natürlich nicht verallgemeinern kann – aber die Erfahrung zeigt nun einmal, dass ein Ausstieg aus dem Schiff in ein wackelndes Gummiboot nicht jedermanns Sache ist.

Vorneweg gibt es noch für jeden eine Schwimmweste – und dann geht es auch schon los. Insgesamt zu acht sitzen wir in unserem Zodiac – und wenn zu den Passagieren auch Heiner Lauterbach (als der zweite Gastkünstler an Bord) gehört, dann ist das sicherlich auch noch mal was Besonderes.

Der Weg zum Strand dauert knapp zehn Minuten – das ist aber ausreichend, dass zumindest diejenigen, die vorne rechts sitzen, ausreichend Wasserkontakt haben. Zwar nicht im Sinne von „ins Wasser fallen“ sondern viel mehr im Sinne von „nassspritzen“. Durch die Bewegung des Bootes auf dem Wasser (das ist eher so ein Gleiten, das bei Wellenkontakt in ein „Hüpfen“ mit anschließendem Aufschlagen auf dem Wasser übergeht) spritzt da eigentlich immer irgendwie Wasser auf. Aber gut, bei rund 27°C ist das ja nicht so schlimm …

Nicht so schlimm ist übrigens auch die Ankunft am Strand. Die findet nämlich mit einem Gläschen Champagner statt. Alternativ natürlich auch gern mit einem Fruchtpunsch. Aber mit was auch immer – es gibt Schlimmeres, als an Heiligabend an einem weißen karibischen Sandstrand mit einem Glas Champagner auf das türkisfarben schimmernde glasklare Wasser zu gucken. Und der etwas merkwürdig geschmückte Weihnachtsbaum am Strand erinnert zumindest ein bisschen daran, dass heute Weihnachten ist.

Neben uns sind einige blaue Europa-2-Pavillons aufgebaut, darunter mit weißen Tischdecken versehene Sitzgarnituren und einige Stehtische. Aber das lassen wir erst einmal noch links liegen sondern gehen in Richtung der aufgestellten Liegen mit den orangefarbenen Europa-2-Sonnenschirmen. Hier lassen wir uns zunächst einmal nieder, wobei unser Weg am Cocktailstand vorbeiführt, so dass wir das leere Champagnerglas hier gehen einen Cuba Libre austauschen können.

Man kommt fast in Versuchung sich zu fragen, ob das nicht vielleicht ein bisschen dekadent ist … und ganz ehrlich: ja, das ist es. Aber es gefällt mir trotzdem … 😉

Und während wir so auf der Liege in der Sonne liegen und vor uns hinbrutzeln, wird regelmäßig eine Erfrischung vorbeigebracht – sei es ein Wasser, ein weiterer Fruchtpunsch, Champagner, Cuba Libre oder was eigentlich auch immer. Ergänzend dazu kommt noch eine weitere Art der Erfrischung vorbei: Mitarbeiter des Schiffs kommen mit Sprühflaschen vorbei (so in der Art wie die, mit der man Blumen einsprüht) und benetzen auf Wunsch die Arme mit kühlem Wasser. Was hab‘ ich eben über dekadent geschrieben … 😉

Ich entscheide mich jedoch eher für richtiges Wasser und mache mich auf den Weg ins Meer. Glasklar liegt das türkisfarbene Nass vor uns, die MS Europa 2 im Hintergrund, Palmen und Sandstrand im Vordergrund. Ein typischer Weihnachtstag also …

Das Wasser ist angenehm warm (zumindest wenn man mal drin ist), kleine Fischchen säumen unseren Weg (zumindest wenn sie nicht von einem der Vögel am Strand als Bestandteil der Nahrungskette angesehen werden) und die eine oder andere kleine Yacht (Preisklasse zwischen fünf und zehn Millionen) treibt im Wasser vor sich hin.

So kann man es aushalten – zumindest bis der kleine Hunger kommt. Ab 12.00 Uhr ist nämlich das Buffet eröffnet – ein Strand-BBQ in der Karibik. Unter den blauen Pavillons finden sich so langsam die Passagiere ein, um einen frisch gegrillten Hummer oder auch einfach etwas vom Rinderhüftsteak, ein Würstchen, ein bisschen Fisch oder eine der zahlreichen Beilagen zu sich zu nehmen. Natürlich ist auch noch Champagner da, aber auch die typischen Grillgetränke wie Bier vom Fass oder Weißburgunder sind im Ausschank. Und natürlich gibt es auch das dazu passende Obst und ein kleines Dessertbuffet …

Ach ja, das alles hier ist übrigens im Reisepreis enthalten – Sorgen um eine allzu hohe Bordrechnung muss sich deswegen also keiner machen (würde vermutlich aber auch keiner). Und das ist dann natürlich auch einer der Gründe, die die Preisdifferenz zwischen einem Urlaub auf der Europa 2 und beispielsweise der AIDAbella, deren Gäste etwas weiter nördlich an diesem Strand liegen (und an den gelb-weißen Handtüchern zu erkennen sind), erklären.

Und so verbringen wir noch die eine oder andere Stunde im Wasser und in der Sonne bevor wir uns gegen 15.30 Uhr auf den Weg zurück zum Schiff machen. Denn da steht uns ja noch das eine oder andere weihnachtliche Ereignis ins Haus.

Zurück auf dem Schiff geht es jetzt aber erst noch einmal wenig weihnachtlich zu … da es zwischen 15.00 und 17.00 Uhr ja diese super-leckeren Waffeln auf dem Pooldeck gibt, können wir nicht verhindern, dass wir zunächst einmal den Weg nach dort finden – und jeder eines dieser Wunderwerke essen muss. Gemeinsam mit einem Cappuccino ist das ein schöner Ausklang für den Nachmittag.

Ich entscheide mich nochmals für die Sonne und gehe zunächst in den Whirlpool im Ocean Spa bevor ich mich im Außenbereich der Sauna noch ein bisschen in die Sonne lege.

Und hier beginnt dann auch der weihnachtliche Teil des Tages: durch lautes Klingeln geweckt sehe ich beim Blick auf das Wasser ein Zodiac näher kommen – und wer steht da drin? Genau, der Weihnachtsmann. Sein Rentier ist vermutlich in der Werkstatt oder hat sonst irgendein Leiden – und so ist er in diesem Jahr wohl auf eines der Zodiacs umgestiegen.

Seinen Besuch im Schiff hatte er ursprünglich für 18.15 Uhr avisiert – ggf. hat er ja aber zwischendurch noch irgendetwas zu erledigen …? Und so ist es auch – denn der Zeitplan des Abends bleibt unverändert. Zunächst sind die Kids an der Reihe, deren Geschenke vom Weihnachtsmann höchstpersönlich auf dem Pooldeck übergeben werden. Ein Bläserquartett gibt dem ganzen den passenden musikalischen Rahmen und der „Kids-Chor“ bedankt sich beim Weihnachtsmann mit einem Weihnachtslied.

Ach ja, die anwesenden Erwachsenen erfreuen sich derweil an einem Gläschen Champagner und ein paar kleinen Häppchen, u.a. mit Kaviar und Lachs – bevor es gleich weiter ins Theater geht. Dort ist jetzt die Weihnachtsgala angesagt, die mit Musik, Show und (meist) besinnlichen Reden unseres Kapitäns und des Bordgeistlichen sowie einer kleinen Lesung von Heiner Lauterbach dem Anlass angemessenen Tribut zollt (oder wie heute jemand am Telefon sagte – man solle „Halleluja nicht mit Halligalli“ verwechseln).

Und auch wenn die Veranstaltung schon ein bisschen Einstimmung auf den Heiligen Abend darstellt – insbesondere das gemeinsame Absingen von Stille Nacht am Ende mit Violinenbegleitung ist weniger besinnlich als das gemeinsame Stille Nacht der Mitarbeiter aus den verschiedensten Nationen auf AIDA. Ich habe so ein bisschen den Eindruck, also ob man auf der Europa 2 in dieser Sache noch nicht den richtigen Weg, also die richtige Mischung aus Halleluja und Halligalli, gefunden hat.

Wir finden dafür aufgrund des schnellen Spurts von Arndt nach der Gala gleich einen tollen Tisch im Windjammer Restaurant – und da es in allen Restaurants heute das gleiche Weihnachtsmenü gibt, ist das Restaurant heute auch nicht unbedingt entscheidend – vielmehr geht es ja darum, in gemütlicher Atmosphäre bei einem festlichen Abendessen das Weihnachtsfest zu feiern.

Ach ja, zum Thema „festliches Abendessen“ passt auch gut die Thematik mit dem Dresscode – so richtig sicher, wie man damit hier richtig umgeht, sind sich viele nämlich noch nicht wirklich. Und zwar insbesondere dann, wenn es um einen der festlichen Anlässe wie z.B. Weihnachten geht.

Grundsätzlich ist hier ja mal kein besonderer Dresscode vorgeschrieben, es erfolgt lediglich der Hinweis, dass am Abend in den Spezialitätenrestaurants für die Herren ein Jackett empfohlen wird und eine Krawatte nicht notwendig sei.

Der heutige Abend scheint da allerdings eine Ausnahme zu sein … rund 60% der Herren haben sich für Anzug und Krawatte entschieden … der Rest – so wie wir – nur für Hemd und Jackett. Und das ist auch gut so … einen Urlaub mit formellem Dresscode würde ich aktuell nämlich nicht wirklich machen wollen. Aber vielleicht komme ich ja auch noch mal in das passende Alter dazu … 😉

Jetzt sitzen wir jedenfalls erst einmal beim Dinner im Windjammer Restaurant und suchen uns aus dem umfangreichen Weihnachtsmenü einige Gänge aus … und von denen ist wirklich einer leckerer als der andere – das ist hier wirklich Gastronomie auf höchstem Niveau an Bord. Ansatzweise vielleicht vergleichbar mit dem Rossini auf AIDA und dem Richard’s auf der Mein Schiff – aber im Endeffekt doch noch mal ein bisschen gehobener.

Ach ja, der Weihnachtsmann hat auch für mich etwas dagelassen … am 1. Januar darf ich mich im Ocean Spa einer Thai Massage hingeben … ich bin mal gespannt, wie das so ist, wenn da jemand über eine Stunde alles durchknetet, was man durchkneten kann. In jedem Fall noch einmal ein großes Dankeschön an den Weihnachtsmann.

Und wieder einmal ist ein Weihnachtsfest auf hoher See vorbei … wer mag, kann jetzt noch an einer ökumenischen Christmette an Bord teilnehmen – und wer nicht, der geht wie wir ins Bett und lauscht dem Rauschen des Meeres …

25. Dezember 2014: St. Barth – ein Stück EU in der Karibik

 
Consent Management Platform von Real Cookie Banner