
LH-Lounge in Mailand
Der Tag der Abreise ist gekommen. Während die Nacht bis gegen 4 Uhr relativ stürmisch war (was man hier hinten auch gemerkt hat) und es nicht möglich war, die Balkontür offen zu lassen, ist es dann – je mehr wir uns Savona genähert haben – ruhiger geworden.
Meinen Koffer hatte ich ja gestern Abend schon vor die Tür gestellt, so dass ich heute nur noch mit meinem Handgepäck bis 9 Uhr die Kabine verlassen musste. Für meinen Koffer hatte ich gestern einen blauen Anhänger (mit dem Buchstaben „J“) erhalten – und der „Oggi a Bordo“ für heute konnte ich entnehmen, dass ich somit um 10.45 Uhr im Theater erscheinen soll, um dann an Land gehen zu können.
Und so gehe ich gegen 8.45 Uhr ins Fiorentino, wo es bis 9 Uhr Frühstück gibt (und die Erfahrung zeigt ja, dass das Buffet erst gegen 9.15 Uhr abgebaut wird – das reicht also). Gegen 9.30 Uhr bin ich mit dem Frühstück fertig und setze mich auf Deck 4 in die Bar, um bei einem Abschlusscappuccino mal einen Blick in die Zeitung zu werfen.
Gegen 10.15 Uhr wechsele ich dann die Location und gehe ins Theater, falls der Aufruf doch ein paar Minuten früher erfolgen sollte. Und guck mal einer schau – ich brauche mich gar nicht zu setzen, bereits beim Betreten der Lounge höre ich, dass „Blau J“ zu seinem Gepäck gehen kann. Na dann, los geht’s.
Im Terminal sind die Koffer nach den Farben und Buchstaben auf den Bändern sortiert – und trotzdem finde ich meinen Koffer nicht. Schon mal nicht so gut … also muss die Technik herhalten. Aufgrund des AirTag in meinem Koffer lässt er sich mittels iPhone-Unterstützung dann tatsächlich zentimetergenau auffinden. Er stand – warum auch immer – zwei Reihen weiter links bei „Gelb“. Und dort außerhalb der Reihe – ich vermute mal, dass ihn jemand fälschlicherweise mitnehmen wollte, es dann (glücklicherweise rechtzeitig) gemerkt und ihn dann einfach irgendwo stehengelassen hat.
Aber wie auch immer – ich habe meinen Koffer und mache mich auf den Weg zum Shuttlebus zum Flughafen Mailand-Malpesa. Der steht auch direkt von der Tür, mein Name wird auf einer Liste abgestrichen, der Busfahrer schnappt sich meinen Koffer und ich suche mir ein Plätzchen mit freiem Nebenplatz und freier Sitzreihe hinter mir. Da der Bus nicht voll wird (ich weiß von Heike, dass 70 Personen mitfahren und daher zwei Busse im Einsatz sind), habe ich die Hoffnung, dass das so bleibt und ich die Lehne während der Fahrt zurückmachen kann.
Und so ist es auch – der Platz neben mir bleibt eben so frei wie die Reihe hinter mir – und damit lassen sich die 2 1/2 Stunden Busfahrt nach Mailand durchaus ertragen. Obwohl unserer Fahrer in einem früheren Leben wohl mal Rallyefahrer gewesen sein muss – oder halt einfach Italiener ist (Achtung, Vorurteil!) 😉 So ganz ruhig verläuft die Fahrt also nicht, wenn er mit seinem Bus im Tunnel auf der linken Spur mit 100 an einem 40-Tonner vorbeizieht – ich bin nicht wirklich sicher, ob die Spiegel nicht vielleicht doch „Feindberührung“ oder Tunnelkontakt hatten.
Aber sei’s drum – kurz vor halb zwei erreichen wir den Airport, mein Koffer steht ganz vorn im Kofferraum (und ist damit schnell draußen) und ich mache mich auf den Weg zum Check-In-Schalter. Mein Flug geht zwar erst um 19.30 Uhr, aber vielleicht kann ich ja noch auf einen früheren umbuchen. Den würde es sogar geben, aber für den reicht die Zeit angeblich nicht. Und ein anderer geht gerade mal eine halbe Stunde früher – das lohnt sich nicht unbedingt, zumal da die Sitzplätze in der Exit Row schon alle besetzt sind.
Also bleibe ich bei meinem Flug und mache mich nach Abgabe meines Koffers auf den Weg zur Sicherheitskontrolle. Und jetzt weiß ich auch, warum ich den früheren Flieger nicht mehr bekommen hätte – hier stehen Hunderte, nein, eher Tausende in einer Schlange, die sich vor der Siko hin- und herwindet. Wahnsinn – ich glaube, das nächste Mal fliege ich doch wieder Business.
Eine knappe Stunde stehe ich jetzt hier, bis ich endlich meinen Rucksack in die Kiste am Röntgengerät legen kann. Und natürlich wird er wieder mal zur Nachkontrolle rausgeworfen. Der Sicherheitsmensch fragt höflich, ob er mal reingucken darf (was würde eigentlich passieren, wenn ich „nein“ sage?) und interessiert sich für mein Kabelsammelsurium (das sieht im Röntgengerät sicher auch gefährlich aus) und – und das ist das erste Mal – für meine Powerbank. Die prüft er ganz genau, rechnet um, fragt einen Kollegen und stellt dann fest, dass die für den Flug zugelassen ist. Was mich nicht wundert – sonst wäre sie ja nicht in meinem Rucksack, sondern bei mir zu Hause. 😉 Aber dass das tatsächlich mal einer kontrolliert mit der Maximalgröße (und zugegeben, meine liegt knapp drunter), habe ich bislang noch nicht erlebt.
Bis zum Boarding um 19 Uhr ist jetzt ja noch reichlich Zeit, die ich in der Lufthansa Business Lounge verbringe. Und die ist hier recht nett – nicht überfüllt, eine schöne Auswahl an warmen und kalten Gerichten, Getränke aller Art und vor allem bequeme Sessel und die Möglichkeit, in Ruhe zu arbeiten.

LH-Lounge in Mailand

LH-Lounge in Mailand
Und so gibt es die Zusammenfassung und das Fazit der Reise auch schon vor deren finalem Ende … die stelle ich jetzt nämlich gleich online.
Der Rest der Heimreise ist dann schnell erzählt – der Flieger fliegt mit rund 45 Minuten Verspätung ab, kommt aber dennoch nur 15 Minuten zu spät an. Da hat der Pilot wohl den Turbo eingelegt … Christine wartet am Flughafen schon auf mich und nachdem dann endlich mal mein Koffer kommt, geht es zurück nach Hause. Und damit wäre dann auch das „erste Mal Costa“ Geschichte …