[Werbung] „Morning has broken“ von Cat Stevens – auch heute ist das unser musikalischer Weckruf. Nur nicht von Cat Stevens, sondern von unserem Kreuzfahrtleiter Wolfgang. Über die Bordlautsprecher kündet das den Beginn des Tages ein – ergänzt um wichtige Informationen zum Tagesprogramm.
So erfahre ich beispielsweise, dass der Ausflug nach Versailles bereits um 8.15 Ihr startet -das bedeutet für mich allerdings nur, dass es im Restaurant gleich leerer wird, da dann viele von Bord gehen. Und so gehe ich erst einmal ins Bad und finde dabei einen unter meiner Tür durchgeschobenen Zettel mit einer Zwischenrechnung für den Getränkekonsum an Bord. Hm, muss ich mir nachher mal genauer angucken, jetzt gehe ich zunächst mal zum Frühstück.
Das Wetter lässt uns heute leider auch im Stich – zumindest aktuell ist es grau in grau und es nieselt leicht. Schade, für diejenigen, die jetzt in den Gärten von Versailles unterwegs sind – die sind bei Sonnenschein deutlich attraktiver. Aber vielleicht wird es im Laufe des Tages ja noch, der Wetterbericht sieht gar nicht so negativ aus wie es vor dem Fenster tatsächlich ist.
Ich lese jetzt erst einmal die Zeitung und werfe dann mal einen Blick auf die Rechnung für die Getränke der vergangenen Woche. Und da bietet es sich an, mal kurz über die Nebenkosten an Bord zu sprechen.
Da gibt es eigentlich nur drei Positionen – die Ausflüge, der Internetzugang und eben die Getränke. Diese kann man wahlweise auf Einzelgetränkbasis bezahlen, d.h. jedes Getränk wird mit dem jeweiligen Preis dem Bordkonto belastet, oder man kann ein Getränkepaket für die gesamte Reise buchen. Das kostet dann 29 € pro Tag und beinhaltet die meisten Getränke, die auf der Barkarte aufgeführt sind (offene Hausweine und Sekt im Glas, Fass- und Flaschenbiere, alle Cocktails und Longdrinks, alle offenen alkoholfreien Getränke, Kabinen- und Ausflugswasser (in Flaschen), alle Kaffeespezialitäten ohne Alkohol, Tee und heiße Schokolade.
Und um gleich die oft geteilte Frage zu beantworten, ob sich das Getränkepaket lohnt, hier die Juristenantwort: „Es kommt darauf an.“ Je nach Konsumverhalten und eigenen Getränkegewohnheiten kann das viel Sinn machen – oder eben auch nicht. Wer wie ich mal einen Cappuccino trinkt, ansonsten im wesentlichen von Cola Zero (bzw. hier an Bord Cola light) und Wasser lebt, zum Essen mal einen Radler trinkt – der wird ohne Getränkepaket vermutlich günstiger unterwegs sein. Wer den einen oder anderen Cocktail oder Longdrink zu sich nimmt und ab und an mal ein Gläschen Hauswein trinkt, der fährt vermutlich mit Getränkepaket günstiger.
Von daher gibt es hier die ultimative Entscheidungshilfe: die Barkarte von nicko cruises – einfach auf den Link klicken und in Ruhe studieren. Alles, was mit einem Sternchen gekennzeichnet ist, ist im Getränkepaket enthalten. Und wer täglich im Schnitt in Summe mehr als 29 € „vertrinkt“, fährt mit dem Getränkepaket besser. Ach ja, dabei muss unbedingt auch berücksichtigt werden, dass es keinerlei kostenfreien Tischgetränke gibt – alle Getränke beim Mittag- und Abendessen müssen separat bezahlt werden.
Leider wird das mit dem Wetter irgendwie nicht so richtig. Es regnet zwar nicht mehr, aber die Sonne hält sich nach wie vor zurück. Kalt ist es nicht wirklich, aber sommerliche Temperaturen haben wir auch nicht wirklich.
Von daher bleibt es heute bei einem chilligen Tag an Bord, erst im Salon beim Lesen, dann in der Kabine (bei geöffnetem Panoramafenster und ohne Schiff neben uns) beim Arbeiten.
Unterbrochen wird das dann nur durch das Mittagessen im Restaurant – das habe ich heute dem Light Lunch aufgrund des Hauptgangs vorgezogen: Römer Salat mit Caesar Dressing, Gemüsecrèmesuppe, dann die Traditionelle Elsässische Schlachtplatte mit Schweinebauch, Kasseler, Blutwurst, Sauerkraut, Kartoffelpüree und Zwiebelsauce sowie einem Crêpe Suzette mit Orangenragout und Grand Marnier zum Dessert.
Der Nachmittag verläuft dann genau so (ent)spannend wie der Vormittag, wobei das nicht weniger erholsam ist und für die morgige Abreise vielleicht auch eine gute Vorbereitung. Da rechne ich aufgrund der aktuellen Situation in Paris (Stichwort: heutige Anschläge auf die Bahn) ja tendenziell schon mit dem einen oder anderen Problem. Und dann ist ja auch noch die Deutsche Bahn an der Rückfahrt beteiligt … 😉
Bis 18 Uhr besteht übrigens noch die Möglichkeit, sich ein Lunchpaket für die Heimreise zu bestellen – das ist dann eine nicko-Brotdose gefüllt mit einem Brötchen mit Frikadelle, einem Brot mit Schinken und Käse, einem Müsliriegel, frischem Obst sowie einer 0,5-l-Flasche Mineralwasser – berechnet wird dafür 13,70 €. Ich habe da in der Tat kurz drüber nachgedacht, gehe aber davon aus, dass ich morgen am Bahnhof sowieso ein paar Stunden Freizeit habe – da wird sich schon eine Kleinigkeit zu Essen finden (im Zug rechne ich mal eher nicht damit).
Aber „Essen“ ist heute natürlich auch das Stichwort – es geht nämlich im Programm weiter mit dem Abendessen. Und das besteht heute für mich aus Wassermelone mit Fetakäse und Blattsalat als Vorspeise, einer Blumenkohlsuppe, Dijon Hähnchen (an Knoblauchsauce mit Paprikagemüse und Rosmarinkartoffel) sowie einer Crème Brulee zum Dessert.
Tja, und dann geht die Reise auch so langsam aber sicher dem Ende entgegen. Ich befasse mich dann mal mit meinem Koffer und bringe die letzten Texte ins Netz bevor dann die vorerst letzte Nacht an Bord das finale Ende der Reise einläutet.
Wobei der morgige Abreisetag sicherlich noch mal spannend werden wird – lassen wir uns überraschen, ob, wie und wann ich morgen nach Hause komme …