Tagesprogramm

Tagesprogramm

[Werbung] Neben Paris dürfte der heutige Hafen einer der Höhepunkte der Reise sein: Vernon. Und zwar nicht unbedingt wegen Vernon, sondern wegen der Nähe zu Giverny, wo der Maler Claude Monet die (zweite) Hälfte seines Lebens verbracht hat. Das hatte ich vor der Reise gar nicht so vor Augen, dass wir da eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Frankreichs besuchen.

Und von daher ist heute der vierstündige Ausflug nach Giverny zu seinem Anwesen mit Haus, Garten und vor allem dem Seerosenteich, einem seiner wichtigsten Motive, gesetzt:

„Ausflug Giverny mit Monet-Haus
Vernon ist Ausgangspunkt für den Ausflug in das nahegelegene Giverny. Berühmt wurde das Dorf als einstiger Wohnsitz des weltberühmten Impressionisten Claude Monet. Von 1883 bis zu seinem Tod 1926 lebte und malte der Künstler hier in seinem paradiesischen Idyll. Details aus dem riesigen Garten seines Anwesens findet man in zahlreichen seiner Bilder wieder, u.a. diente der im Garten angelegte Teich als Vorlage für seine berühmten Seerosenbilder. Spazieren Sie mit uns durch den Garten und lassen Sie die reizvolle Umgebung auf sich wirken. Sie werden schnell verstehen, warum dieser Garten mit dem berühmten Seerosenteich und das Ambiente so inspirierend auf Claude Monet wirkte. Im Wohnhaus des Künstlers, in dem auch Replikate einiger bekannter Gemälde zu sehen sind, erhalten Sie Einblicke in das Leben des französischen Künstlers.“

Geweckt werde ich heute übrigens von der aufgehenden Sonne, die mich bei der Durchfahrt einer Schleuse aus dem Schlaf holt. Und das ist auch gut so – ist es doch gleich Zeit für das Frühstück, das es für mich heute allerdings wieder mal gleich morgens um 7 Uhr gibt. Denn unser Ausflug beginnt bereits um 8.30 Uhr – und nach dem Frühstück brauche ich noch ein bisschen Zeit, um richtig in die Gänge zu kommen. Wobei wir später aber noch froh sein werden, dass es so früh losgeht …

Sonnenaufgang vor Vernon

Sonnenaufgang vor Vernon

Etwa eine Viertelstunde dauert die Fahrt mit dem Bus, bis wir den (noch) leeren Parkplatz an unserem Ziel erreichen. Von hier aus sind es dann weitere 15 Minuten zu Fuß, bis wir den Eingang zum Monet-Gelände erreichen.

Anwesen von Claude Monet (Plan)

Anwesen von Claude Monet (Plan)

Direkt danach geht es dann durch einen kleinen Tunnel auf die andere Straßenseite, wo wir zunächst dem bekannten Seerosenteich einen Besuch abstatten. Eine gute Idee – sind wir doch momentan praktisch allein hier. In einer Stunde wird man hier dann wohl keine Seerosen mehr, sondern nur noch Touristen, vorwiegend aus fernöstlichen Ländern, sehen. Und da diese die Angewohnheit haben, selbst Bestandteil auf ihren Fotos zu sein, stehen sie eigentlich immer irgendwie im Weg herum und sind somit tendenziell auch auf allen anderen Fotos zu sehen. Echt nervig – und gut, dass uns das um die Uhrzeit noch erspart bleibt.

Garten von Claude Monet

Garten von Claude Monet

Garten von Claude Monet

Garten von Claude Monet

Garten von Claude Monet

Garten von Claude Monet

Garten von Claude Monet

Garten von Claude Monet

Garten von Claude Monet

Garten von Claude Monet

Und so haben wir bis gegen 10.15 Uhr alles „Wichtige“ in Ruhe sehen können: den Seerosenteich, Monet‘s Wohnhaus und große Teile des Gartens. Den danach angedachten Rundgang durch die Gärten habe ich dann aber ganz schnell verworfen – das ist hier nur noch ein Geschiebe und Gedränge. Einfach nur grausam.

Haus von Claude Monet

Haus von Claude Monet

Haus von Claude Monet

Haus von Claude Monet

Das hat im Übrigen auch ein älteres Ehepaar erlebt, die in dem Trubel wohl getrennt wurden. Später haben sie sich mit Hilfe ihrer Reiseleiter dann aber wiedergefunden. Interessant ist allerdings der Wiedersehensdialog: „Du warst auf einmal weg.“ – „Nein, Du warst weg.“ – „Nein, ich habe die ganze Zeit nach Dir geguckt.“ – „Und ich habe auf Dich gewartet.“ … und so ging das dann noch weitere fünf Minuten. Es wird wohl nie geklärt werden, wer da auf einmal weg war … 🙂

Garten von Claude Monet

Garten von Claude Monet

Bevor ich also auch noch auf einmal weg bin, habe ich das Gelände verlassen und mir in Giverny ein kleines Café gesucht, in dem ich die restliche Freizeit mit einem Cappuccino verbracht habe. Und auf dem Weg zurück zum Treffpunkt war sogar noch Gelegenheit für einen kleinen Stadtbummel und einen Geocache.

Also kurzer Tipp für alle, die hier auch mal hinwollen: seid so früh wie möglich da, am besten direkt zur Öffnung. Jede Minute später ist eine verlorene Minute.

Zurück an Bord geht es dann mit dem Mittagessen auch gleich weiter im Programm – ich habe mich heute Morgen beim Frühstück für das Light Lunch Buffet entschieden, so dass ich mir jetzt vor dem Salon einen gemischten Salat zusammenstelle, die Knoblauchcrèmesuppe und die Pasta all’Arrabbiata wähle und zum Abschluss ein Limoncello Panda Cotta esse.

Light Lunch

Light Lunch

Parallel zum Essen verlassen wir Vernon und machen uns auf den Weg zu unserem Hafen, in dem wir die Nacht verbringen werden: Conflans. Und noch etwas passiert parallel – der graue Himmel weicht endlich der Sonne: blauer Himmel und 25°C lassen uns den Nachmittag, endlich in T-Shirt und Shorts, auf dem Sonnendeck verbringen. So komme ich jetzt auch mal dazu, ein bisschen was zu lesen – wird auch langsam mal Zeit, am fünften Tag der Reise!

Um 16 Uhr ist dann wie immer Kaffeezeit im Salon – und wie immer schwänze ich den Termin. Allerdings nutze ich heute zumindest mal die Gelegenheit, die für diesen Anlass kredenzte Torte zu fotografieren – da hat man sich ja doch Mühe gegeben. Und auch die anschließende Tombola ist durchaus ein Publikumsmagnet, wenn es auch nicht unbedingt meins ist – der Lostopf ist aber überraschend gut gefüllt, da scheinen also doch einige Lose über den Rezeptionstresen gegangen zu sein.

Kuchenzeit im Salon

Kuchenzeit im Salon

Ich setze mein Sonnenbad jetzt noch ein bisschen fort und steige kulinarisch erst wieder beim Abendessen ein – und werde hier mit einer Ricotta-Avocadoterrine, einer Crèmesuppe von Flageolette Bohnen mit gerösteter Merguezwurst, einem Schweinefilet (im Schinkenmantel, an Rosmarinjus, Erbsenpüree und mit Fondant-Kartoffel) als Hauptgang (alternativ hätte es Pangasiusfilet, eine Piccata, Wurstsalat oder den Vesperteller gegeben) und einem Éclair mit Vanillecreme und Schokoladensauce verwöhnt.

Schweinefilet

Schweinefilet im Schinkenmantel

Leider liegen wir hier auch wieder im „Päckchen“. Falls jemand nicht weiß, was das bedeutet: die Liegeplätze sind in den Höfen ja nur begrenzt vorhanden – von daher liegen Flusskreuzfahrtschiffe oftmals nebeneinander, so dass man von dem in Richtung Flussmitte liegenden Schiff durch oder über das davor liegende Schiff an Land gehen muss. Die Schiffe liegen daher von oben betrachtet wie mehrere zusammengebundene „Päckchen“ nebeneinander. Nachteil ist dadurch bedingt natürlich, dass die Sicht an Land eingeschränkt ist, wenn direkt nebenan ein anderes Schiff liegt – dann liegen die jeweiligen Kabinenfenster nebeneinander, so dass man mehr oder weniger gut (das hängt dann davon ab, ob und wie weit der Vorhang zugezogen ist) in die gegenüberliegende Kabine des anderen Schiffs gucken kann (muss). Und da gibt es meist schönere Aussichten …

Seine Comtesse im "Päckchen"

Seine Comtesse im „Päckchen“

Und mal so nebenbei – darauf sollte man insbesondere achten, wenn man nachts unterwegs ist und am nächsten Morgen früh anlegt. Es kann ansonsten nämlich sein, dass man mit offenem Vorhang und offenem Fenster abends irgendwo im Grünen losfährt und am nächsten Morgen beim Aufwachen aus der Kabine gegenüber begrüßt wird, deren Bewohner mehr oder weniger neben Deinem Bett stehen 🙂

Doch zurück auf unser Schiff: den Abend könnte man jetzt in der Tat noch an Land verbringen (wir liegen hier in Conflans ja overnight bis morgen Mittag) – ich plane jedoch einen Stadtbummel mit einigen Geocaches am morgigen Vormittag und verbringe daher heute lieber einen ruhigen Abend hier an Bord.