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23. Dezember 2014: Auf See – mit Kurs auf Jost van Dyke

Zur Erholung von unserem gestrigen Karibikabenteuer haben wir heute gleich unseren zweiten Seetag – von daher gibt es zunächst mal keinen Grund, früh aufzustehen. Es sei denn, man möchte wie Arndt und Birga Sport machen … und das ziehen die beiden ja auch konsequent durch. Während Dennis und ich tendenziell eher länger schlafen (wobei 8.00 Uhr ja nun auch nicht unbedingt „länger“ ist), sind die beiden anderen bis zum gemeinsamen Frühstück schon eine Stunde im Studio unterwegs gewesen.

Zugegeben, das ist auch mein Plan gewesen … aber bislang hat das irgendwie noch nicht so geklappt wie ich mir das vorgestellt habe. Ich hoffe ja, dass ich das noch irgendwie hier auf die Reihe bekomme – sonst wird das bei dem Essensangebot hier irgendwann echt eng (durchaus auch konkret auf den Hosenbund bezogen) 😉

Aber noch ist es ja nicht so weit … also gibt es erst einmal das obligatorische Frühstück im Yacht Club bevor ich eine kleine Einführung in die „Meilenkunde“ für Arndt und Birga vornehme: wo kommen die Lufthansameilen her und wie setze ich sie am effektivsten ein? Bin mal gespannt, wann dort die ersten Zeitschriftenabos und Versicherungen abgeschlossen werden … 😉

Auf dem Rückweg in meine Kabine mache ich derweil noch einen kleinen Abstecher auf Deck 4 – hier ist nämlich der Fotoshop zu Hause. Wobei „Shop“ fast schon zu viel gesagt ist – hier hängen vier große Touchscreens, auf denen alle Bilder sortiert nach Ereignissen abgerufen werden können. Die Bildnummer wird dann einfach auf ein Bestellformular geschrieben – und am nächsten Tag kommen die Fotos auf der Suite vorbei. Ganz einfach – und so habe ich dann auch mein Willkommensfoto gleich mal bestellt … damit ich das mit meinen Kreuzfahrtbilderrahmen (von jeder Fahrt gibt es da ein Bild mit der Fahrtroute, den Daten zu Schiff, Reisedauer, Kabine und Kapitän sowie dem eingefügten Willkommensbild und der Bordkarte) zu Hause fortsetzen kann.

Und wo ich schon mal hier unten bin, kann ich ja auch gleich mal wieder was zum Schiff erzählen:

Außer dem Fotostudio findet sich auf Deck 4 noch die Boutique und der Bordjuwelier Wempe (der durchaus auch hochpreisige Sachen anbietet – zum Beispiel meine Traumuhr, die „Lange 1“ von A. Lange & Söhne … um die zu kaufen, müsste ich aber wohl erst mein Haus verkaufen), der Reise Concierge und die Touristik (z.B. für Ausflugsbuchungen). Im Atrium befindet sich die Pianobar (wie der Name schon sagt, eine Bar mit Loungemusik am Piano) sowie die Rezeption. Das Herrenzimmer (hier darf geraucht werden) und der Jazzclub runden den Bereich der Unterhaltung ab, wobei natürlich das Theater im Bug nicht vergessen werden darf. Dieses erstreckt sich über zwei Decks, bietet eine bewegliche Bühne, LED-Wände und äußerst bequeme Sessel. Ich bin mal gespannt, was wir hier so zu sehen bekommen werden.

Weiterhin befinden sich mit Ausnahme des Sushirestaurants Sakura sowie des Yacht Clubs alle Restaurants auf Deck 4 – also das Restaurant Weltmeere (das Hauptrestaurant), das Elements (der Asiate, zu dem wir heute Abend gehen werden), das Serenissima (der Italiener) sowie das Tarragon (der Franzose). Für private Empfänge und Feierlichkeiten gibt es zusätzlich noch das Speisezimmer, das bei Bedarf gebucht werden kann.

Auf meinem Weg zurück fällt mir übrigens erneut auf, mit welcher Liebe zum Detail das Schiff gestaltet ist – an jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken. Seien es künstlerische Blumenarrangements (aktuell mit weihnachtlichem Bezug), ein Weihnachtsbaum mit Spielzeugeisenbahn, verschiedenste Figuren oder andere Kunstobjekte. Überflüssig zu erwähnen, dass alles durchgängig im gleichen modernen Design gestaltet ist und insbesondere die im Vergleich zu anderen Schiffen hohen Decken ein Gefühl von Raum und Freiheit vermitteln.

Und während ich diese Zeilen so schreibe, nähert sich auch schon die Mittagessenszeit – wie immer bisher im Yacht Club. Da das Angebot hier aber täglich variiert, ist das auch kein Problem, sondern einfach bequem.

Den Nachmittag nutze ich dann erneut für einen kurzen Sauna- und Whirlpoolgang bevor ich mich mal zwei Stündchen in den Saunafreibereich lege. Dieser ist zwar nicht explizit als FKK-Bereich ausgewiesen, wird aber von vielen so genutzt – was bei einem Saunaaußenbereich ja nun auch nicht verwundert und grundsätzlich vermutlich auch der Plan ist. Hinweise dazu gibt es keine – das kann aber natürlich auch mit dem maltesischen Recht zusammenhängen, unter deren Flagge die Europa 2 fährt (und die dann potenziell den gleichen Restriktionen in Bezug auf FKK unterliegen könnte wie die Schiffe von TUI Cruises).

Hier wird der Bereich aktuell nach dem sich immer mehr durchsetzenden „Clothing optional“ Prinzip genutzt – jeder wie er will …

Am Himmel ziehen inzwischen übrigens erste dunkle Wolken auf und windig wird es auch … also Zeit, die Örtlichkeit zu wechseln. Und zwar zunächst aufs Pooldeck , um eine der leckeren Nachmittagswaffeln abzuholen (heute aber ohne Topping) und einen Cappu zu trinken und danach in die Kabine, um diesen Reisebericht zu aktualisieren.

Zwischendurch treffe ich mich noch mal mit Arndt, um die Reiseplanungen für 2016 zu besprechen (wobei das wie immer nicht ganz einfach ist – die Ferientermine an Weihnachten sind da leider nicht wirklich optimal) und mache einen Abstecher zum Guest Relation Service, um mal über das Procedere bei der Abreise in Bezug auf die Farewell Lounge zu sprechen, nachdem das Hotel bei der Anreise ja schon Anlass zur Beschwerde gegeben hat.

Bei dem Gespräch bestätigt sich, was ich befürchtet habe: die Farewell Lounge wird im gleichen Hotel sein – und das habe man aufgrund der Lage gewählt. Allerdings würden sich Ablauf und Service im Hotel, auch gerade wegen des Kofferhandlings, deutlich verbessern, so dass man davon ausgeht, dass die Farewell Lounge dann dem 5* plus Standard wieder gerecht wird.

Nun, wie dem auch sei – da ich eh nicht mehr an den Strand gehen würde und auch Shopping am Ocean Drive nicht auf meiner Agenda steht, werde ich voraussichtlich nach dem Verlassen des Schiffs am Vormittag direkt zum Flughafen fahren, dort einchecken und den Tag dann bis zu meinem Abflug in der Business Lounge der Lufthansa verbringen. Da kann ich den Tag wenigstens ein bisschen zum Aufarbeiten der liegen gebliebenen Dinge oder bereits zur Fotobearbeitung nutzen. Und zu Essen bekomme ich da ja auch etwas 😉

Essen ist übrigens das Stichwort: das steht jetzt wieder einmal an. Und zwar heute im Elements, dem asiatischen Restaurant auf dem Schiff. Hier werden die unterschiedlichsten asiatischen Gerichte angeboten, wobei alle wesentlichen Länder vertreten sind. Und so ist heute eine Suppe aus Vietnam, ein Salat aus Thailand und das Hauptgericht aus Taiwan Bestandteil des Speiseplans – und was soll ich sagen: mir hat’s geschmeckt 😉

Weitere Beispiele gefällig? Gern … Salat aus Rinderfilet, roten Zwiebeln und Minze (Vietnam), gegrillte Garnelen mit grüner Chili-Currysauce (China) oder süß-pilanter Gurkensalat mit junger Kokosnuss, Sesam und thailändischem Dressing (Thailand) bzw. in Curryöl gegarter Seeteufel auf gebratener Wassermelone mit Tomatenchutney (Indien) oder Jakobsmuscheln und Tintenfisch aus dem Wok mit frischem grünen Pfeffer, Minze, Thaibasilikum, Limette und gegrilltem Reis (Thailand). Wer gern asiatisch isst, wird hier mit Sicherheit fündig …

Dennis wiederum hat – da asiatisch nicht zu seinen Lieblingsgerichten zählt – mittlerweile den Suitenservice getestet. Und hat mit der Currywurst „Sansibar“ mit Pommes für sich die richtige Wahl getroffen. Nach einer Viertelstunde ist die Wurst bereits da und kurz nach dem Essen sind die Reste auch schon wieder abgeräumt. Das muss ich auch noch testen … die Speisekarte sieht schon mal gut aus – und Sonderwünsche werden in der Regel ja auch erfüllt.

Den Abschluss des Abends stellt für uns dann heute ein Theaterbesuch dar … unser Gastkünstler auf dieser Reise, Kaya Yanar, mit seinem aktuellen Bühnenprogramm „Around the World“. Das ist schon mal keine schlechte Überraschung! Ich durfte ihn ja schon mal live auf der Jungfernfahrt der AIDAluna 2009 erleben – und fand ihn damals schon gut … und auch heute überzeugt er. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil am 28. Dezember …

Und damit ist der heutige Tag auch schon wieder vorbei … denn um 23.00 Uhr werden die Borduhren um eine Stunde vorgestellt – und somit ist es jetzt schlagartig morgen … und damit Heiligabend.

Frohe Weihnachten!

24. Dezember 2014: Jost van Dyke – Anlandung mit Zodiacs

22. Dezember 2014: Cockburn Town – Grand Turk Island

Heute haben wir unseren ersten Hafentag: Cockburn Town auf Grand Turk Island. Das war bislang eine eher unbekannte karibische Insel bis sie vor einigen Jahren von amerikanischen Kreuzfahrtgesellschaften entdeckt wurde – und dann geschah das unvermeidliche: direkt am Hafen entstand die typisch amerikanische Shoppingwelt – Schmuck, Uhren, Kleidung in Hülle und Fülle.

Und meine Erlebnisse von meiner Reise mit der Oasis of the Seas werden auch hier bestätigt: die Massen bewegen sich vom Schiff (in diesem Fall die Carnival Breeze) und bewegen sich zwei Stunden später mit Tüten bepackt wieder zurück. Weiter als bis zur Shopping Area sind 98% der Passagiere nicht gekommen und an den Namen der Insel werden sich nahezu 100% morgen nicht mehr erinnern.

Uns kommt das natürlich zu Gute – dadurch steht nämlich auch niemand auf der Insel im Weg herum.

Und da wir unseren ursprünglich gebuchten Ausflug zum Schnorcheln mit den Rochen ja storniert haben, steht nun unser individuelles Programm auf dem Tagesplan: Besuch des Bohio Beach Ressort.

Doch zuvor haben wir ja noch den Vormittag an Bord, da wir erst um 12.00 Uhr auf Grand Turk einlaufen. Und der beginnt – Überraschung – mit dem Frühstück im Yacht Club. Und direkt danach habe ich ein bisschen Sport eingeplant. Aber wie das mit Plänen so ist, manchmal muss man die halt umwerfen – so auch heute … ich habe mich daher dann doch entschieden, noch einmal in der Sauna vorbeizuschauen und danach bis zu unserer Ankunft ein bisschen über dieses Schiff zu berichten.

Die erste Verwirrung ergibt sich dann aber bereits vor der Ankunft – nämlich bei der Zeit für das Mittagessen. Wir haben uns für 13.00 Uhr verabredet – und Dennis ist bereits um 12.00 Uhr da. Weil sich sein iPhone automatisch auf die Zeit von Grand Turk eingestellt hat. Und das verwirrt jetzt dann doch … also mal kurz bei der Rezeption nachgefragt – aber auch dort weiß man nichts von einer abweichenden Zeit. Ein weiterer Check der Weltzeituhr von Apple bestätigt die Einstellung auf Dennis‘ iPhone – ein Check bei Google die der Schiffsuhren. Das habe ich zugegebenermaßen auch noch nicht erlebt, dass sich zwei Weltzeituhren nicht einig sind.

Aber wie auch immer – wir bleiben bei der Schiffszeit, die aller Voraussicht nach ja auch die Zeit auf der Insel ist – und ignorieren mal die Apple-Zeit.

Nun, auch diese Stunde geht noch rum, so dass wir wie geplant um 13.00 Uhr im Yacht Club zu Mittag essen, um dann gegen 14.00 Uhr an Land zu gehen.

Direkt am Ausgang der Europa 2 ist übrigens ein Tisch aufgebaut, auf dem unzählige Badehandtücher aufgestapelt sind – wer eins braucht, nimmt eins mit. Das wird nicht registriert und da wird auch kein Pfand berechnet. Das gehört einfach so dazu bei 5* plus.

An Land werden wir von schönstem karibischen Sonnenschein begrüßt und auch der erste Sandstrand ist direkt am Hafen zu finden. Doch wir haben ja andere Pläne. Wir suchen uns einen Taxifahrer (oder besser gesagt, er sucht uns), der uns zum Bohio Beach Ressort bringt. Das geht auch schnell und auch über den Fahrpreis sind wir uns schnell einig – der beträgt nämlich $8. Und ist nicht verhandelbar, da es hier festgelegte Preise gibt und das Ressort in Zone „C“ liegt. Und die kostet one-way eben $8. Ach ja, pro Person. Klingt merkwürdig, ist aber so.

$32 später sind wir daher dann auch schon da … vor uns liegt das, was man als den typischen karibischen Strand bezeichnen würde: klares Wasser, weißer Sandstrand, ein paar Sonnenschirme und Liegen und einige Holzhütten. Das Ressort an sich ist dafür eher überschaubar: ein kleines Hotel mit 16 Betten, ein kleines Restaurant und ein Minipool. OK, da kennt man größeres mit mehr Angeboten – aber für das, was wir hier vorhaben, nämlich ein bisschen Schwimmen und in der Sonne liegen ist das einfach nur genial.

Und so verbringen wir den Nachmittag im angenehm warmen karibischen Meer, liegen in der Sonne, gewinnen beim Beachvolleyball (also ich) bzw. müssen sich geschlagen geben (also Dennis) und genießen den kitschigen Sonnenuntergang am Horizont hinter dem Meer. So in etwa würde man sich einen Karibikurlaub im Katalog vorstellen. Eine Tischtennisplatte haben sie glücklicherweise nicht – sonst hätte Dennis ziemlich sicher die Niederlage beim Beachvolleyball ausgeglichen …

Dafür hat er beim Schnorcheln sogar einen Rochen gesehen. Hat er zumindest gesagt. Und hab ich ihm natürlich nicht wirklich geglaubt, da es hier eigentlich keinen Rochen gibt. Aber vermutlich hat der Rochen das nicht gewusst – und Dennis hat es Dank Unterwasserkamera sogar beweisen können. Von daher muss ich zugeben: ja, Du hattest Recht. Und ich hab’s jetzt wie versprochen hier auch zugegeben … 😉

Und wie das hier so ist, wenn die Sonne weg ist, wird’s auch gleich relativ dunkel. Also Zeit, ans Abendessen zu denken. Und dazu haben wir ja in dem im Ressort befindlichen Restaurant Guanahani einen Tisch reserviert. Auf einer Terrasse im Freien sitzen wir mit einem Cuba Libre in einer lauen Sommernacht mit Blick aufs Meer, umrahmt von einigen vor sich hin züngelnden Flammen, die sich aus Fackeln gen Himmel recken. Ihr meint, das sei kitschig? Ja, ist es … und trotzdem einfach traumhaft.

Traumhaft wird übrigens auch das Essen. Die umfangreiche Karte lädt zu allerlei leckeren Speisen ein – und so findet neben einer Pizza auch ein riesiges Steak, ein Hummer und mit Surf&Turf eine Mischung aus beidem den Weg zu uns. Es schmeckt phantastisch – nur ist es einfach viel zu viel … Wir fassen zusammen – alles richtig gemacht. J

Wobei wir ja noch nicht am Ende angelangt sind – noch müssen wir ja zurück aufs Schiff. Unser Taxifahrer hat uns vorhin seine Karte gegeben und uns gebeten, ihn anzurufen, wenn wir wieder zurück wollen – er wäre dann in wenigen Minuten bei uns. Doch bevor wir dazu kommen, kommt der Taxifahrer unserer Tischnachbarn, die auch mit der Europa 2 unterwegs sind. Und siehe da – er hat genug Platz für sechs Personen, so dass wir uns das Taxi teilen können. Das bringt zwar finanziell nichts (da hier ja bekanntermaßen pro Person gezahlt wird), beschleunigt aber den Vorgang.

Und zeigt wieder einmal, wie klein die Welt ist. Unterwegs erfahre ich nämlich, dass die beiden aus „dem Frankfurter Raum“ kommen. Und neugierig wie ich bin, frage ich nach, was das denn konkret bedeutet. Und erfahre: „Die Stadt kennt eh kein Schwein … wir sind aus Dietzenbach.“ Und jetzt für alle, die Dietzenbach tatsächlich nicht kennen: das liegt keine fünf Kilometer von meiner Heimatstadt entfernt (was zur Folge hat, dass ich Dietzenbach in der Tat kenne) 😉 Da muss man also bis nach Grand Turk fahren, um sich mal zu treffen …

Zurück an Bord gehe ich mit Arndt noch auf einen kleinen Absacker in die Sansibar (die liegt am Heck des Schiffes, hat einen großen Freibereich und erinnert entfernt an die Ocean Bar auf AIDAaura/AIDAvita – hier gibt es jetzt noch einen Pusser’s Painkiller für Arndt und einen Singapur Sling für mich bevor wir dann auch den heutigen Tag beschließen und uns auf den morgigen Seetag freuen.

23. Dezember 2014: Auf See – mit Kurs auf Jost van Dyke

21. Dezember 2014: Seetag auf dem Weg in die Karibik

Wie üblich auf See wache ich zeitlich in Nähe zum Sonnenaufgang auf – und selbst bei geschlossenem Vorhang scheint das ansatzweise zu funktionieren. Und so war die Nacht für uns gegen 6.15 Uhr vorbei. Jetzt geht es also mal schnell durchs Bad (in Berichten über andere Schiffe schreibe ich an dieser Stelle gern auch mal „Nasszelle“ – das wäre hier aber definitiv die falsche Formulierung) bevor wir uns gegen 7.00 Uhr auf den Weg in den Yacht Club zum Frühstück machen.

In unserem Postfach vor der Tür wartet eine reduzierte Ausgabe der WELT am Sonntag auf uns, so dass auch die rudimentären News des Tages nicht an uns vorübergehen (auf Wunsch und gegen Aufpreis gibt es übrigens auch die kompletten Ausgaben führender Zeitungen als Digitaldruck – ergänzend dazu liegen diese in diversen Bars zum Lesen aus). Außerdem erfahren wir, dass Arndt und Birga aktuell beim Sport sind (da ist man also auch früh wach geworden) und gegen 8.00 Uhr zu unserem Frühstück dazu stoßen.

Jetzt ist es im Yacht Club noch relativ leer – wir finden einen schönen Tisch im Freien. Das Wetter zeigt sich aktuell von seiner schönsten Seite und auch die Temperaturen sind mehr als angenehm.

Im Yacht Club gibt es ein umfassendes Frühstücksbuffet, das praktisch keine Wünsche offen lässt. Ob süß oder herzhaft, Brot, Brötchen, Kuchen oder Stückchen, Obst, Quark oder Joghurt, Eier in allen Variationen oder auch eine herzhafte Suppe – alles ist da. Und wird auf Wunsch natürlich auch an den Tisch gebracht.

Das nutze ich zunächst mal für Cappuccino und O-Saft, lasse mir aber auch gleich ein Omelette an der Grillstation zubereiten. Und das Anstehen überlasse ich gern dem Kellner. Das Personal ist stetig präsent, sehr aufmerksam und rekrutiert sich fast ausschließlich aus deutschsprachigen Ländern (wobei die Bordsprache sowohl Deutsch als auch Englisch ist).

Kaum ist ein Teller leer, ist dieser auch schon auf dem Weg in die Küche. Und kaum hat man den letzten Schluck aus seiner Tasse getrunken, wird nach weiteren Wünschen gefragt. Das ist dann in der Tat einer der Punkte, bei dem man die 5* plus merkt – und zwar eigentlich dadurch, dass man sie nicht merkt. Es funktioniert einfach.

Nachdem wir gegen 8.00 Uhr dann komplett sind, machen wir uns erste Gedanken über die Ausflugsplanung. Wobei das ja nicht ganz stimmt, erste Gedanken hatten wir uns ja schon zu Hause gemacht und die für uns in Frage kommenden Ausflüge gebucht – jetzt geht es vielmehr um die ersten Stornierungen 😉

So hatten wir für unseren ersten Hafenstopp auf Grand Turk einen Ausflug „Schnorcheln mit Stachelrochen“ gebucht, haben hierzu dann aber eine Haftungsfreistellungserklärung auf der Kabine vorgefunden. Und diese beschreibt – ganz in amerikanischer Manier – dass beim Schnorcheln mit und Berühren von Stachelrochen auch schon mal was schiefgehen kann. Also man das mit viel Pech ggf. auch nicht überlebt. Wäre zwar hier noch nicht passiert, könnte aber sein.

Klar, kann auch sein, dass ich zu Hause von der Leiter falle – und ich steige ja trotzdem drauf. Aber trotzdem bleibt so ein ungutes Gefühl … und vielleicht muss man ja auch einfach nicht jedes Risiko eingehen … Zumal es durchaus eine Alternative geben würde.

Und zwar könnte man mit dem Taxi in das Bohio Ressort auf Grand Turk fahren, dort den Nachmittag am Strand und im Meer verbringen und dann abends das mehrfach ausgezeichnete Restaurant Guanahani besuchen. Und da wir abends bis Mitternacht auf Grand Turk bleiben, wäre das natürlich auch eine gute Gelegenheit für ein schönes Abendessen am Strand in der Karibik.

Und so kommt es dann auch – wir stornieren die Ausflüge zu den Rochen (das geht so kurzfristig, da die Information mit der Haftungsfreistellung vorher nicht bekannt war) und lassen vom Concierge einen Tisch im Guanahani für uns vier reservieren.

Danach geht es zunächst mal in den Sportbereich – hier findet jetzt nämlich die Ausgabe der Schnorchelausrüstungen statt. Und die gibt’s nicht nur für spezielle Ausflüge sondern für alle Gäste, die Interesse haben, während der Reise eine solche nutzen zu können. Und natürlich ist das Ausleihen im Reisepreis enthalten.

Vielleicht passt an dieser Stelle auch mal eine kleine Bemerkung zum Thema „im Reisepreis enthalten“. Ich schreibe ungern „kostenlos“, da das genau genommen ja nicht stimmt und evtl. Vergleiche verhindert. Natürlich muss vieles hier an Bord nicht unbedingt separat bezahlt werden – aber kostenlos ist es dadurch natürlich auch noch nicht. Bezahlt habe ich das halt schon pauschal mit dem Reisepreis, der ja durchaus auch ein 5* plus Niveau hat. Und genauso wie all-inclusive nicht kostenlos sondern auch vorab eingepreist ist, ist auch hier vieles von vornherein schon abgedeckt.

Wobei das hier auch gar nicht immer so einfach ist mit dem Bezahlen. Dadurch, dass man in der Regel dafür keine Bordkarte vorlegt, ist da auch nicht dieser typische Automatismus „Ware gegen Geld“ gegeben. Vielmehr fragt ggf. mal ein Kellner nach der Suitennummer, oftmals auch erst kurz vorm Weggehen. Oder man liegt am Pool, ein Kellner führt auf einem Tablett Eisschokolade und Eiskaffee aus und bietet eine solche an. Im Reisepreis enthalten oder nicht – das ist hier die Frage. Wobei die Antwort meistens ist: „ja, ist enthalten“. Als Faustregel habe ich mir mal gemerkt, dass die Getränke beim Essen und an den Bars zu bezahlen sind – der Rest ist inkludiert.

Aber so richtig zufrieden bin ich noch nicht mit mir. Ich weiß einfach noch viel zu wenig vom Schiff und von all denen Dingen, die mich hier umgeben. Während ich auf AIDA blindlings (fast) jede Frage zu allen Themen beantworten kann, weiß ich hier eigentlich nur meine Suitennummer. Und das muss sich jetzt ändern …

Von daher bringe ich meine Schnorchelausrüstung in die Kabine und nehme mir mal die ganzen Infos und Broschüren in der Kabine vor – und werfe einen Blick ins Tagesprogramm für heute.

Ich beginne mit dem Bord-ABC – das habe ich zwar zu Hause schon gelesen, aber mir natürlich nicht alles gemerkt. Und so finde ich noch die eine oder andere Information, die ich nicht mehr so präsent habe. So zum Beispiel zur Kleidung. Auf der Europa 2 gibt es – im Gegensatz zur Europa, also aufpassen beim Buchen! – keine feste Kleiderordnung. Jeder trägt, was er oder sie mag. In der Praxis sieht das dann so aus, dass tagsüber in der Regel Shorts/leichte Hosen und T-Shirt/Poloshirts getragen werden (bzw. natürlich auch Badekleidung an Deck) während beim Abendessen in den Spezialitätenrestaurants sportlich-elegante Kleidung empfohlen wird, also gern ein Jackett, aber keine Krawatte. Im Endeffekt ist das also nicht so weit von der Kleidung auf AIDA oder TUI Cruises entfernt (und das wäre zumindest für mich persönlich auch ein KO-Kriterium – aber auch dazu hat ja jeder eine andere Einstellung).

Auch der Hinweis, dass man Liegen nicht reservieren sollte, ist nicht neu … aber in der Tat ist das hier auch nicht notwendig. Zu jeder Zeit finden sich in allen Bereichen des Schiffes Liegen in ausreichender Anzahl – da macht es sich halt bemerkbar, dass auf einem Schiff, das in etwa die Größe einer AIDAaura hat nur maximal 500 Passagiere zu finden sind und nicht deutlich mehr als 1.000. Womit wir natürlich auch schon wieder beim Preis wären … 😉

Und natürlich sind auch der Suitenservice und die Minibar genauestens beschrieben. Und da sind wir wieder beim „im Preis enthalten“ – sowohl die Getränke in der Minibar (alkoholfreie Getränke und Bier in den kleineren Suiten sowie zusätzlich hochwertige alkoholische Getränke in den größeren Suitenkategorien) als auch die Nespressokapseln werden täglich mehrfach wieder aufgefüllt. Weiterhin kann man sich sowohl das Frühstück als auch verschiedene Speisen auf die Suite oder die Veranda liefern lassen – 24 Stunden am Tag und im Reisepreis enthalten.

Als nächstes befasse ich mich mit dem „Lichtmanagement“ – also der Bedienungsanleitung für die Lampen. Klingt erstmal überflüssig? Ist es aber nicht. Die meisten werden es nicht schaffen, ihre Kabine wieder dunkel zu bekommen (OK, die Suiten, die einen Butlerservice haben, können dann natürlich den zum Lichtausschalten rufen). Und alle anderen müssen wissen, dass es vier Schalter gibt, die vier verschiedene Lichtszenarien schalten (von Dämmerlicht bis Festbeleuchtung). Und dass man diese länger gedrückt halten muss, um das ganze wieder auszuschalten. Die beiden Nachttischlampen sowie die Wohnzimmer- und Schreibtischlampe haben einen eigenen Schalter – und den kann man wie gewohnt benutzen. Bleibt die Spiegelbeleuchtung im Bad – die ist wiederum dimmbar … und zwar in Abhängigkeit, wo man den Schalter wie lange drückt. Und wenn gar nichts mehr passiert? Dann ist vermutlich der zentrale Schalter neben der Eingangstür auf „Aus“ geschaltet … 😉

OK, das wäre verstanden. Weiter geht’s mit dem Fernseher – der kann nämlich mehr als nur das Fernsehprogramm anzeigen. Bordkonto, Internetzugang, E-Mails, News – und natürlich Film- und Musikbibliothek können hier aufgerufen werden. Dazu gibt es neben der normalen Fernbedienung auch eine vollwertige Tastatur, so dass man mit dem Internetzugang durchaus arbeiten kann. Und wenn das mal nicht reicht und auch das Tablet, das standardmäßig auf jeder Kabine vorhanden ist, an seine Grenzen kommt, kann man sich kostenfrei einen vorkonfigurierten Laptop mit Standardsoftware an der Rezeption ausleihen. Zugehörige Drucker stehen in der Bibliothek bereit, Dateien werden auf Wunsch aber auch an der Rezeption kostenfrei ausgedruckt und geheftet. Einfach USB-Stick abgeben und einen Moment warten …

Ach ja, umsonst ist der Internetzugang übrigens auch hier nicht. Und auch nicht im Reisepreis enthalten. Vielmehr wird dieser mit 0,19 € je Minute berechnet, wobei es unerheblich ist, ob man diesen mittels WLAN am eigenen Endgerät nutzt, über „Media4Cruises“ (also den Kabinen-TV) oder einen der in der Bibliothek fest installierten Internetarbeitsplätze. Damit ist der Internetzugang auf der Europa 2 deutlich günstiger als bei AIDA (0,39 €/Minute) oder TUI (0,49 €/Minute) – allerdings gibt es hier keine Minutenpakete oder Flatrates zu buchen.

Puh, so das wesentliche habe ich verstanden … jetzt muss ich mich entspannen. Und da kommt es mir entgegen, dass der Spa Bereich genau wie unsere Suite auch auf Deck 5 liegt. So kann ich vom Bett praktisch in die Sauna fallen … 😉 Und für den kurzen Weg dahin gibt es natürlich einen Bademantel und Badeschlappen auf der Kabine.

Der Saunabereich („Ocean Spa“) ist – analog den restlichen Einrichtungen auf dem Schiff – sehr edel und modern gestaltet. Gefällt mir ausgesprochen gut. Und auch wenn die Saunen hier größenmäßig nicht vergleichbar sind mit den Einrichtungen auf größeren Schiffen, ist alles vorhanden, was man so braucht und sucht: eine finnische Sauna (95°C), eine Kräutersauna (65 °C), eine Biosauna (55 °C) und ein Dampfbad sind ebenso vorhanden wie eine Kneippanlage und ein großer Whirlpool (und es wird jetzt keinen wundern: hier hat man dafür auch warmes Wasser übrig). Direkt im Anschluss gibt es einen großen Freibereich sowie zwei kleinere Ruhebereiche, einer davon mit Wärmeliegen. Und auch die Öffnungszeiten sind optimal: täglich von 6.00 – 24.00 Uhr.

Aber natürlich gibt es hier noch mehr als Sauna: Massagen und andere Anwendungen sind ebenso buchbar, wie Kosmetikbehandlungen und Friseurtermine. Ach ja, Fitness gibt’s natürlich auch. Hier ist alles das vorhanden, was es in meinem Fitnessstudio auch gibt – spätestens heute Abend probiere ich das dann auch mal aus … aber noch muss ich mich hier erst einmal sortieren … 😉

Ich mache also mal einen Test in der finnischen Sauna – natürlich mit Meerblick. Und auch die Dusche danach macht was sie soll – nicht so wie letztens auf der AIDAcara, als dort nur eiskaltes oder kochend heißes Wasser herauskam … und das noch nicht einmal frei wählbar. Ja, ich weiß, ich wollte nicht vergleichen … 😉

Ich hänge noch eine Runde im Dampfbad an und probiere den Whirlpool aus … ich glaube, das baue ich ab morgen in meinen Tag ein – so zum Abschluss vorm Schlafengehen noch einen Saunagang und etwas blubbern …

Jetzt geht’s aber mal wieder zum Essen. Das Frühstück ist ja nun auch schon fast vier Stunden her. Obwohl die meisten Spezialitätenrestaurants am heutigen Seetag auch mittags geöffnet haben, visieren wir erneut den Yacht Club an – allein die Tatsache, dass man hier draußen sitzen kann, ist ein echter Mehrwert. Und das Essen dort ist ja trotz allem alles andere als einfach – hier mal beispielsweise die Tageskarte:

Grillbuffet
Red Snaper, Heilbutt, Garnelen
Zwischenrippensteak, Saltimbocca vom Kalbsfilet, Truthahnbrust
Bitterblattsalate mit Gorgonzola Dolce, Birnenwürfeln und weißem Balsamicodressing
La Ratte Kartoffeln, bunter Reis, Grilltomaten, Bohnen
Saucen, Chutneys, Buttermischungen

Pastabuffet
Spaghetti Carbonara
Hörnchennudeln, Vollkorn-Bavette
Muschelfleisch, Taleggiosauce
Parmesan, Pinienkerne, Basilikum geschnitten, Basilikumpesto, getrocknete Tomaten, Olivenölauswahl, gehackte Petersilie, Schnittlauch, Knoblauch frisch und geröstet, Tomaten-Oliventapenade, Olivenringe, Garnelen, Pilze, Rohschinken

Pizza des Tages
Salami, Bresaola

Warme Station
Kraftbrühe mit gebackener Kräuterschnitte
Blumenkohlcremesuppe mit gerösteten Sonnenblumenkernen
Hähnchenschlegelöl-Churrasco
Saure Kalbsnierchen in Senfsauce
Gekochter Tafelspitz mit Schnittlauchsauce und Apfelmeerrettich
Pochierter Dorsch in violetter Senfsauce
Ossobuco mit Gemüsesauce
Tempura Gemüse mit Basilikumsauce
Vichy-Karotten, Ratatouille, Bohnen, Kräuterkartoffeln, Kartoffelbällchen, bunter Reis

Kaltes Buffet
Sushi & Sashimi mit Wasabi und Sojasauce
Tatar von der geräucherten Buttermakrele auf Gemüsesalat
Pilzsülze auf Kräuterschaum
Waldorfsalat mit Scheiben vom Rehrücken
Kichererbsenmousse mit Tomatenkompott und Ciabatta-Dip

Dessert
Limetten-Mangopudding
Schokoladenmousse mit marinierten Erdbeeren
Weiße Kaffee-Crème-Brûlée
Topfentörtchen mit Vervaine
Safran-Milchreis
Internationale Käsespezialitäten und Brotauswahl
Eiscreme mit allem, was dazu gehört

Irgendwie bin ich dann jetzt doch satt – obwohl ich nicht alles auf der Karte auch probiert habe … aber anstelle mich zu einem Mittagsschläfchen in die Sonne oder mein Bett zurückzuziehen, erkunde ich lieber weiter das Schiff – und verbinde das dann gleich mit dem Schreiben dieser Zeilen.

Am Bug des Schiffes liegt auf Deck 9 nämlich das Belvedere – der Platz mit der schönsten Aussicht auf das Meer, da der Raum komplett verglast ist und direkt unter der Brücke liegt – hier entgeht einem nichts. Und wenn man das dann noch mit einem Cappu verbindet, kann man sich hierhin optimal zurückziehen, um in Ruhe zu schreiben.

Naja, außer wenn drei mitreisende Mädels das Auditorium an ihren Leistungen am Klavier teilhaben lassen wollen. Das wäre an sich nicht schlimm – wenn es denn eine Leistung wäre. Aber Klavierspielen ist halt doch mehr als das zufällige Hinunterdrücken schwarzer und weißer Tasten …

Glücklicherweise halten auch die drei das nur kurz aus – und so kehrt gleich die angedachte Ruhe ein. Bis um 15.00 Uhr. Dann kommen die „Massen“ (im wesentlichen die Damen, die der heute leider viel zu früh verstorbene Udo Jürgens in „Aber bitte mit Sahne“ beschrieben hat) ins Belvedere – ab jetzt gibt es nämlich die „erweiterte Kuchenauswahl“. Und da das Mittagessen ja schon zwei Stunden vorbei ist und das Abendessen auch noch zwei Stunden auf sich warten lässt, kann man hier wunderbar diese lange Zeit ohne Nahrungsaufnahme verkürzen …

Und so verkürze auch ich meinen Aufenthalt hier und schaue mal auf dem Pooldeck vorbei. Denn auch dort passiert um 15.00 Uhr etwas Sensationelles: der Waffelbäcker legt los. Und macht geniale Waffeln – groß und fluffig (sagt man das so?). Naja, in jedem Fall lecker. Und um nicht mit zu wenigen Kalorien vom Stand wegzugehen, hat er noch Schoko- und Vanillesauce sowie andere leckere Toppings dabei.

Die sind jetzt übrigens wieder im Reisepreis inkludiert. Unsicher bin ich da bei dem Kellner, der kurz darauf an meiner Liege vorbeikommt und mir eine Eisschokolade anbietet. Weil die doch so gut zur Waffel passt. Das mag zwar sein – aber die passt nun mal gar nicht mehr zu meiner aktueller Konfektionsgröße … und von daher bleibt die Eisschokolade da wo sie ist – auf seinem Tablett. Ach ja, gekostet hätte sie in jedem Fall nichts.

Nachdem ich nun waffelgestärkt bin, geht es weiter mit dem Schreiben. Das Belvedere ignoriere ich jetzt und nutze daher mal meinen Schreibtisch in der Kabine. Einen Espresso kann ich ja auf Knopfdruck schnell mal selbst aus der Maschine im Schrank holen … und bis um 19.00 Uhr bin ich dann auch fast fertig …

Denn da treffen wir uns zum Dinner – und Harald zieht das erste Mal auf einer Kreuzfahrt ein Jackett an. Passend zu einer schwarzen Jeans und einem dunkelblauen Poloshirt. Soviel also zum Dresscode – also alles ganz entspannt. Und im Restaurant hängt das Jackett dann auch schnell über dem Stuhl.

Bevor es aber mit dem Essen losgeht, machen wir erst einmal die eine oder andere Reservierung. Und genau das ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um mal über das Essen – oder besser gesagt, die Restaurants – zu reden. Denn es gibt neben dem Yacht Club, der bislang unser Ziel für die Mahlzeiten war, ja durchaus noch etwas mehr Auswahl an Bord der Europa 2 …

Insgesamt fünf weitere Restaurants stehen hier zur Auswahl. Alle sind Spezialitätenrestaurants mit entsprechenden Schwerpunkten, bei denen der Service am Tisch erfolgt. Neben einer umfangreichen und abwechslungsreichen Tageskarte besteht hier aber auch immer die Möglichkeit a-la-carte zu essen, wobei die Speisen inkludiert sind und lediglich die Getränke berechnet werden.

Den Anfang macht heute das Restaurant „Weltmeere“. Es ist das größte der Bedienrestaurants und zeichnet sich durch sein großzügiges Raumkonzept auf zwei Ebenen aus – eine Reservierung ist hier nicht erforderlich, so dass wir gegen 19.00 Uhr einen schönen Tisch auf der oberen Ebene erhalten. Neben der Tageskarte, die jeweils mehrere Vorspeisen, Hauptgänge und Desserts zur Auswahl enthält, gibt es zusätzliche viele internationale Gerichte auf der Hauptkarte. Man kann im Übrigen beliebig aus beiden Karten variieren und beispielsweise auch mehrere Vorspeisen kombinieren – ganz nach persönlichem Geschmack. Und dass der zugehörige Service hier auf höchstem Niveau erfolgt, muss ich wahrscheinlich gar nicht erst erwähnen.

Und da ich auf dieser Reise natürlich alle Restaurants mal testen will, lassen wir über den Maître gleich einmal für die nächsten Tage in den anderen Restaurants einen Tisch reservieren. Den Anfang macht übermorgen das Restaurant „Tarragon“, in dem französisch orientierte Küche serviert wird. Die Innenausstattung erinnert dabei ein bisschen an eine Brasserie in Paris. Weitere Restaurants sind dann das Sakura (Sushi), das Serenissima (italienische Küche) und das „Elements“ (asiatische Küche) – und über alle gibt’s dann sicherlich in den nächsten Tagen noch eine Menge zu berichten.

Rund zwei Stunden darf man für das Essen dann aber schon rechnen … in der Regel sind ja drei bis vier (naja, manchmal auch fünf oder sechs) Gänge zu absolvieren – und dafür kann man sich dann schon mal etwas Zeit nehmen.

Ach ja, Sonderwünsche sind hier in der Regel kein Problem. Genau wie die Pizza am ersten Abend im Yacht Club funktioniert das heute auch wieder. Allerdings nicht mit einer Pizza sondern mit frischem Tatar. Das wird normalerweise bereits fertig angemacht serviert – und ist entsprechend vorbereitet. Wenn man das dann natürlich lieber im unfertigen Zustand haben und lediglich selbst mit einem Ei, Pfeffer und Salz anmachen möchte, bedingt das etwas Flexibilität in der Küche. Und selbst die ist hier gegeben – und so bekommt Dennis sein rohes Fleisch mit einem rohen Ei serviert … Auch das wäre wieder eine Antwort auf die Frage, was das „Plus“ hinter den fünf Sternen bedeutet … 😉

Gut gesättigt teilen wir uns jetzt auf – und ich für meinen Teil verschwinde an den Schreibtisch, berichte kurz über das Essen und gebe dann dem Rufen meines Bettes nach … irgendwie stecken mir die zwei Tage Orlando immer noch in den Knochen …

22. Dezember 2014: Cockburn Town – Grand Turk Island

AIDA zieht nach: Individuelle Ausflüge mit PKW oder Van buchbar

Wie AIDA Cruises heute in einem Clubnewsletter mitgeteilt hat, sind jetzt auch bei AIDA individuelle Ausflüge buchbar: diese werden „AIDA Deluxe“ genannt und sollen die Möglichkeit bieten, die Highlights einzelner Häfen nach den persönlichen Wünschen des Gastes zu entdecken.

In verschiedenen Häfen (AIDA nennt hier Barcelona, Neapel, Civitavecchia, Palermo, Limasol, Madeira, Quebec, Teneriffa, La Gomera, Lanzarote, Miami, Fuerteventura, und Gran Canaria) reserviert AIDA bei diesem privaten Ausflug einen PKW oder Van der gehobenen Mittelklasse inklusive eines ortskundigen Fahrers.

Was dann genau passiert, kann jeder selbst bestimmen – sei es nur ein kurzer Fotostopp oder eine ausgiebige Tour durch das Land. Natürlich kann man sich seine Mitfahrer (wenn man denn welche haben will) auch aussuchen – man bezahlt eine Pauschale für das Auto und kann diese dann auf mehrere Personen aufteilen oder auch nicht. Der Fahrer bleibt dann den ganzen Tag dabei und bringt die Passagiere danach wieder pünktlich aufs Schiff.

Bei TUI Cruises gibt es ebenfalls ein vergleichbares Angebot, so dass diese Option wohl auch hier seine Abnehmer finden wird. Ganz billig ist das zwar nicht, aber mit weniger Aufwand kann man kaum einen individuelleren Landgang buchen. Und wenn man den Preis bei einem Van auf sieben oder acht Personen umlegen kann, wird es sicherlich auch preislich interessant.

20. Dezember 2014: Einschiffung auf der Europa 2

Endlich ist es soweit: zwei tolle Tage in Orlando mit super Wetter gehen zu Ende … dafür steht nachher aber das Boarding auf der MS Europa 2 an. Ich freu mich …

Aber auch heute geht es zunächst mal mit dem Besuch der Badezimmereinrichtung los, bevor ich meine beiden Koffer packen muss. Und am Mittwoch ging da ja irgendwie auch noch alles rein – warum die heute nur mit größter Anstrengung zugehen, weiß kein Mensch. Ich glaube, ich muss mir da mal zwei größere Modelle zulegen, die man auch vernünftig auf vier Rollen bewegen kann und die nicht immer umfallen, wenn man sie mal kurz loslässt. Vielleicht hat mal jemand eine Empfehlung für ein gutes Modell für mich?

Aber wie ich es auch immer geschafft habe – die beiden Koffer sind zu und das Hotelzimmer ist leer (bzw. es ist jetzt nur noch das drin, was vorher auch drin war). Meine Rechnung hat man mir heute Nacht schon mal unter der Tür durchgeschoben – und da die mit meiner Buchung identisch ist, spricht auch nichts dagegen, die so belasten zu lassen. Und das geht ganz einfach – die Zimmerkarten bleiben im Zimmer liegen und ich spreche auf einen Anrufbeantworter, dass ich das Zimmer jetzt verlasse. Das war’s. In der Tat – sehr angenehm.

Die gewonnene Zeit bis zur Abfahrt meines Shuttles kann ich daher jetzt für ein ausgiebiges Frühstück nutzen – immerhin muss ich ja gleich 3 ½ Stunden Auto fahren. Und so gibt’s auch heute noch einmal das volle Programm im Laguna bevor ich gegen 7.40 Uhr in Richtung Ausgang laufe.

De Shuttlebus steht schon da und so kann es, nachdem meine beiden Koffer eingeladen sind, auch gleich losgehen in Richtung Airport. Bis zu einer Stunde ist für die Fahrt vorgesehen, 15 Minuten dauert sie. Es ist einfach nichts los auf der Straße …

Im Übrigen hat das mit Maers, die die Shuttlebusse hier stellen, sehr gut geklappt. Ich hatte das ja bereits zu Hause über http://www.viatorcom.de gebucht – die Abwicklung ist vorbildlich gewesen. Das würde ich jederzeit wieder machen.

Am Flughafen setzt mich der Fahrer auf Level 3 ab, sagt mir aber, dass ich nur mit dem Aufzug auf Level 1 fahren müsse – dann würde ich die Schalter der Autovermietungen schon sehen. Und der von Alamo wäre wohl der größte. Bereits gestern hatte ich über das Internet bei Alamo eingecheckt und meine persönlichen Daten erfasst. Darüber hinaus habe ich noch den „Roadside Service“ (also den Pannendienst) für $4,99 gebucht – man weiß ja nie. Und alles andere (inklusiv der ersten Tankfüllung) ist ja im Mietpreis bereits drin bzw. wird über die Zusatzversicherung meiner Miles&More Kreditkarte abgedeckt. Lediglich auf das „GPS“ verzichte ich – das soll mal schön mein iPhone regeln.

Ich fahre also zwei Etagen nach unten und sehe in der Tat sofort den Schalter von Alamo. Dort werde ich vorstellig, erläutere mein Begehr, kann den Formalismus durch Verweis auf den Online-Check-In deutlich abkürzen und muss somit nur noch meinen Führerschein und meinen Reisepass vorzeigen (und dran denken – ohne einen internationalen Führerschein geht zumindest hier gar nichts). Dann noch sieben Unterschriften auf einem Merkblatt (dass ich alles gebucht habe, was ich buchen will und dass ich alles das, was ich nicht gebucht habe, auch nicht buchen will) – und das gibt es sogar in Deutsch.

Die Dame schickt mich dann direkt vor die Halle und ins gegenüberliegende Parkhaus, wo ich direkt zur Reihe „Premium Cars“ geschickt werde. Ich soll mir da einfach irgendeinen aussuchen und dann losfahren – die Schlüssel stecken in der Tür.

Und die Wahl fällt mir in der Tat recht leicht – ein silberner Chevrolet Camaro wird es werden. Eigentlich ein tolles Auto – für die amerikanischen Geschwindigkeitsbeschränkungen aber eigentlich viel zu schade. Ich verkabele meine Technik (den Halter für das Lüftungsgitter habe ich genauso dabei wie den USB-Autosteckdosenadapter und die Anschlusskabel von iPhone und meinem WLAN-Router) und dann kann es eigentlich auch schon losgehen. Das iPhone ist direkt an das Autoradio angeschlossen, so dass ich zum einen Musik über Spotify hören, im Verlauf der Fahrt auf delta radio (mein Lieblingssender aus Hamburg) ausweichen und natürlich auch die Navigationsanweisungen gut verstehen kann.

Und dann geht’s auch schon los. Siri habe ich gesagt, dass ich zum „Car Rental Return am Airport Miami“ möchte und das hat genügt, um die erste Anweisung zu sehen. Und so geht das jetzt weiter – bis ich tatsächlich in Miami das Auto wieder zurückgeben kann (muss). Für die Internetverbindung nutze ich meinen eigenen Hotspot mit Keepgo, so dass ich für die Navigation noch fast 1 GB übrig habe – das sollte ja fürs Geradeausfahren auf der Interstate 95 ausreichen.

Auf der Interstate schaue ich dann mal, was die amerikanischen Radiosender (von denen viele nach wie auf Mittelwelle unterwegs sind) so hergeben. Und stelle fest, dass das nicht viel ist. Entweder hören wir was im Country-Style (Hallo, wir sind in Florida!) oder es werden Weihnachtslieder abgesungen. Das war’s dann aber auch – und Spotify wird’s freuen. Denn: Weihnachtslieder bei Sonnenschein und rund 27°C sind halt doch gewöhnungsbedürftig.

Ich stelle den Tempomat auf 70 mph ein – und da bleibt der auch die nächsten 2 ½ Stunden stehen. Das Auto rollt so vor sich hin – zu tun habe ich nichts mehr … außer ab und zu mal ein bisschen lenken. Und dran zu denken, dass ich bremsen müsste, wenn der Abstand zu gering wird bzw. gegenlenken muss, wenn ich die Spur verlasse (das kann das Auto leider nicht allein).

Wenn man das mal so erlebt hat, dann versteht man auch, warum ein beliebter Landausflug in Hamburg für amerikanische Kreuzfahrtschiffe „German Autobahn Experience“ ist – da geht es nämlich mit einem schnellen Mietwagen auf eine deutsche Autobahn … für die geschwindigkeitsbeschränkten Amerikaner eines der Highlights in Deutschland.

Außerdem rufe ich mir in Erinnerung, dass man hier auch rechts überholen darf (wird auch eifrig gemacht) und staune über die Autobahnraststätten. Dies sind nämlich in der Mitte zwischen der Nord- und Südrichtung angeordnet, so dass eine Raststätte für beide Fahrtrichtungen genutzt werden kann. Ersparnis: 50%. Irgendwie genial das Ganze …

Kilometer um Kilometer reduziert sich der Abstand zur Europa 2 – oder besser gesagt zum Flughafen Miami. Interessant ist übrigens auf den letzten Kilometern, dass zwei Spuren der Autobahn als „Express Lanes“ bezeichnet werden – diese können gegen eine erhöhte Mautgebühr genutzt werden. Heute bleibt sich das fast egal – aber es gibt sicher auch Tage, da sind die Spuren Gold Wert.

Mit der Maut ist das hier übrigens auch so eine Sache. In Florida gibt es ja verschiedene Autobahnbetreiber, so dass es auch verschiedene Mautsysteme gibt. Die einfachste Sache für Mietwagen ist dabei die Nutzung des „Videobeweises“. Jeder, der eine Mautstelle durchfährt, ohne Maut zu entrichten, bekommt danach eine Zahlungsaufforderung auf Basis der nicht entrichteten Maut. Diese werden dann von Alamo gezahlt und – zuzüglich einer einmaligen Servicepauschale von rund $3 meiner Kreditkarte belastet.

Ich bin inzwischen am „Car Rental Return“ angekommen und fahre zu den Alamo-Parkplätzen. Hier stehen bereits mehrere Mitarbeiter bereit, um mein Auto in Empfang zu nehmen – und so dauert das keine 60 Sekunden. Einer läuft ums Auto, einer scannt einen Barcode ein, einer macht Stempel auf ein Formular und ein Vierter gibt mir einen Ausdruck seines Handhelds – das war’s.

Ich räume also den Kofferraum aus, sammele meinen Kleinkram ein und mache mich auf den Weg zum „Ground Transportation“. Da sollte nämlich ein weiterer Shuttle gebucht sein – dieses Mal bei „Super Shuttle“. Und um es vorweg zu nehmen – nie mehr wieder. Das gibt meine Lebenszeit einfach nicht her. Erst findet man keinen Ansprechpartner, dann findet man einen – der hat aber keine Zeit für mich, er muss mit irgendwem telefonieren. Also suche ich selbst vor dem Terminal – und erinnere mich an 2009. Da war das ähnlich chaotisch.

Als der nächste Fahrer kommt, weiß dann auch irgendwie keiner so genau, wer da jetzt mitfahren soll – und nachdem der Fahrer das in seinem Handheld gefunden hat, ist die erste Viertelstunde bereits vergangen. Das fängt ja gut an … Und geht genau so weiter: Über eine Stunde dauert die Fahrt zur Welcome Lounge von Hapag Lloyd – und $21 will er auch noch haben. Da ich das Ganze aber im Vorfeld über Viator gebucht hatte, gibt’s die natürlich nicht – sondern nur den Voucher und $2 Trinkgeld. Also mit Supershuttle mache ich das nicht mehr – das nächste Mal in Miami nehme ich mir einfach ein Taxi.

Nachdem ich jetzt mit meinen Koffern vor dem Breakwater Hotel am South Beach stehe, stelle ich fest, dass das wohl nicht dem 5* plus Standard unterliegt. Das Hotel sieht abgewohnt aus und auch die Dachterrasse ist alles andere als einladend.

Immerhin erkennt man, dass ich zwei Koffer bei mir habe und ich die vermutlich loswerden will. Und genau so geht das dann auch – ein Mitarbeiter nimmt mir die Koffer ab und stellt sie irgendwo unter. Dann schickt er mich in die 4. Etage – da soll es dann die Welcome Lounge von Hapag Lloyd geben.

Was es da oben gibt, ist ein Tischchen mit einer deutsch sprechenden Dame und ein weiterer Tisch mit nicht mehr so warmem Kaffee und Softdrinks, die man in 2-l-Karaffen umgefüllt hat, sowie harte Kekse. Oder andersrum gesagt: „Setzen, Sechs!“

Und es wird nicht besser: Viele der anwesenden Frauen haben zwischenzeitlich die Flucht ergriffen und kaufen neue Schuhe am South Beach, während die Männer tendenziell erst mal aufs Meer bzw. den Strand schauen. Sie gehen aber dennoch mit – einer muss ja die Tüten tragen und vor allem auch bezahlen.

Von daher ist es hier relativ leer – mehr als zehn Personen halten sich hier nicht gleichzeitig auf. Und mehr als zwanzig bringt man da auch nicht unter. Der einzige Pluspunkt ist hier also die Lage direkt am South Beach – und die Steckdose, an der sich mein Router gerade erholt.

Ich trinke also mal einen lauwarmen Kaffee und danach einen kalten Orangensaft. Die Eiswürfel dazu sind inzwischen schon im nächsten Aggregatzustand angekommen – die bleiben daher da, wo sie gerade sind. Und ich nutze die Zeit, um das alles mal aufzuschreiben. Bis zur Abfahrt unseres Transferbusses um 16.00 Uhr habe ich ja noch ein bisschen Zeit …

Naja, hätte ich – wenn nicht um 15.30 Uhr der Ruf erschallen würde, dass der Bus da sei. Ich verstaue meine Technik schnell im Rucksack und mache mich auf den Weg nach unten – es ist hier ja nun auch nicht so schön gewesen als dass ich da länger als nötig sein müsste.

Und da steht er auch schon – mit offener Gepäckklappe wartet der Bus mit seinem Fahrer vor dem Hoteleingang. Und wenn ich das richtig interpretiere, reicht es nicht aus, einzusteigen – vielmehr muss ich vorher meine beiden Koffer (die ich schon auf dem Weg zum Schiff wähnte) zunächst mal wieder suchen und dann zum Bus bringen.

Und das merken gerade auch alle anderen … und so wuseln jetzt etwa dreißig Leute (die anderen sind noch shoppen) durch die Hotelhalle und suchen ihre Koffer zusammen. Nur stehen die nicht alle hier – manche sind in leere Hotelzimmer gestellt worden, andere stehen unter der Dusche oder auf der Toilette und wieder andere sind unter dem Bett versteckt worden. Das ist ein bisschen wie Ostern hier …

Nur dass ich aktuell der Verlierer dieses Spiels bin – denn meine beiden Koffer sind bislang nirgendwo zu finden gewesen. Und selbst der Typ, der sie vorhin weggestellt hat, weiß nicht mehr wohin. Na super, so stelle ich mir ja einen „5* plus“-Urlaub vor – jetzt weiß ich immerhin schon mal, dass das „Plus“ für „plus Abenteuer“ steht 😉

Ich mache mich daher jetzt auf den Weg zur Rezeption und finde dort ein Schild mit dem Titel „Manager on Duty“. Und den schnappe ich mir jetzt und konfrontiere ihn mit meinem Problem. „No problem“ ist der erste Satz von ihm … Der nächste ist dann „Let’s have a look in these rooms.“. Nun, „these rooms“ sind die besagten Hotelzimmer, in denen die Koffer ja nun mal definitiv nicht stehen. Das erfährt er dann auch gleich – und glaubt es nach einem kurzen gemeinsamen Besuch mit mir auch. Denn: die Räume sind inzwischen fast alle leer, das Gepäck ist entweder im Bus oder stapelt sich jetzt in der Hotellobby.

Oder ist noch irgendwo versteckt – wie meine beiden Koffer. Und dann hat der Mann eine Idee (aber dafür ist er ja auch der Manager on Duty): vielleicht stehen sie ja im Kofferraum des Hotels. Und siehe da – genau so ist das. Da hätten die zwar wohl nie landen dürfen, aber genau da stehen sie jetzt und warten sehnsüchtig auf mich. OK, kann auch andersrum sein.

Er lächelt mich glücklich an und macht den Eindruck, als ob er jetzt auf ein Trinkgeld warten würde. Netter Versuch … vielmehr gibt’s jetzt erst mal einen Auftrag: nämlich die beiden Koffer zum Bus bringen. Und das macht er dann auch gleich … 😉 Ich suche noch nach jemandem, der sich vielleicht dafür interessieren könnte, welche Gäste denn jetzt schon im Bus (und damit im Prinzip auf dem Weg zum Schiff sind) – den gibt es aber nicht. Die Dame von der örtlichen Agentur (das ist die, die vorhin an dem Tisch gesessen hat und deutsch spricht) ist wohl vor dem Chaos geflohen und andere Personen, die hier etwas zu sagen haben könnten, sieht man gerade nicht.

Also steige ich – nachdem ich gesehen habe, wie meine Koffer tatsächlich in den Bus eingeladen wurden – zu den anderen Gästen in den Bus ein, suche mir einen Platz und gehe davon aus, dass es jetzt gleich losgeht (so nebenbei – jetzt ist es übrigens auch gleich 16.00 Uhr … von daher hat die Ursprungsplanung dann ja doch gestimmt). Per WhatsApp erfahre ich mittlerweile, dass Arndt, Birga und Dennis inzwischen auch in einem Bus sitzen und auf dem Weg zum Hafen sind … von daher werden die drei jetzt wohl doch vor mir da sein. Aber Dennis hat sich zumindest bereit erklärt, mit dem Verwüsten der Kabine zu warten, bis ich ein paar Fotos gemacht habe 😉 Danke nochmal!

Die deutsch sprechende Agenturdame ist jetzt auch wieder aufgetaucht (die Koffer sind jetzt ja auch alle gefunden) und in ein Gespräch mit dem Busfahrer verwickelt. Der will jetzt nämlich losfahren und sie will das nicht. Da sie mitfahren möchte, das aber erst kann, wenn auch der zweite Bus entsprechend besetzt ist. Der ist aber noch gar nicht da – und so treffen jetzt zwei diskussionsfreudige Menschen aufeinander: auf der einen Seite der Busfahrer (Typ Footballspieler), auf der anderen Seite unsere Reiseleiterin (Typ Cheerleader). Und dann geht’s los … erst reden sie, dann schreien sie, dann ruft er seinen Boss an, dann schreit sie den Boss durchs Handy an, dann schreit der Busfahrer wieder und dann macht sie einen Fehler: sie steigt kurz aus.

Die Tür schließt sich, der Bus fährt los. Sie sieht dem Bus nach und macht ein obszönes Handzeichen, er murmelt was von „F… you“. Ich sag nur: „5* plus“. Ich glaub, das wird witzig hier. 😉

Er fährt mit seinem Bus drei Blocks weiter und bleibt dann in einer Nebenstraße stehen. Und da bleibt er auch – rund 20 Minuten stehen wir hier. Unter den Mitreisenden kommt langsam etwas Unruhe auf … irgendwie weiß ja niemand, ob und wie das jetzt hier weitergeht.

Ein solariumgebräunter Typ spricht irgendwas in ein goldenes Motorola Razr-Handy (ist jetzt auch eher nicht mehr Stand der Technik), seine Gattin (bzw. die Dame, die neben ihm sitzt und wohl das gleiche Sonnenstudio besucht) spielt mit einem ihren goldenen Armbänder herum und ein älterer Herr sagt zu seiner Begleitung: „Spricht denn hier keiner Englisch? Oder warum fragt nicht mal einer?“

Und ich schalte jetzt meine Vorurteile wieder ab, lese in WhatsApp, dass Arndt inzwischen auf seiner Veranda steht und sehe beim Blick aus dem Fenster, den deutsch sprechenden blauen Hosenanzug auf den Bus zulaufen – vermutlich war sie die Gesprächspartnerin, der er am Telefon gesagt hat, wo er mit seinem Bus steht.

Dann geht es los. Die beiden haben sich glücklicherweise nichts mehr zu sagen und verzichten auch aufs Anschreien – dafür erzählt sie uns jetzt ein bisschen was über Miami bzw. über das, was wir auf dem Weg zum Schiff so sehen.

Rund 20 Minuten dauert die Fahrt – dann stehen wir vor ihr: die MS Europa 2 erwartet uns.

Doch ganz so einfach ist das nicht … jetzt müssen wir erst mal schauen, dass unsere Koffer auch tatsächlich im Bus waren und dass sie aufs Schiff kommen. Und erst nachdem wir bestätigen können, dass genau unsere Koffer in Richtung Schiff transportiert werden, geht es weiter.

Und zwar zum Sicherheitscheck. Der ist zwar wieder typisch amerikanisch, geht aber dennoch recht zügig. OK, meinen Gürtel hätte ich ausziehen sollen (spätestens als der Officer „Try it“ gesagt und dabei gelächelt hat, war es ja eigentlich klar) – aber gut, so habe ich halt zwei Mal durch die Torsonde gehen dürfen.

Danach gibt es noch das typische Welcome-Foto (das ich natürlich für meine Bordkartensammlung brauche) und mit ein bisschen Glück sind auch die im Hintergrund winkenden Arndt, Birga und Dennis mit drauf.

Und dann der große Moment – ich betrete die Europa 2. Und bin irgendwie beeindruckt. Denn das ist ja doch noch mal eine ganz neue Erfahrung (und damit meine ich nicht die eben im Hotel) in meiner Kreuzfahrtkarriere.

Der Cruise Director begrüßt uns per Handschlag (direkt danach steht dann gleich wieder einer dieser Handdesinfektionsspender – Zufall?) und weist mir den Weg ins Schiff zum Check-In. Der ist erstaunlich schlank, da die Bordkarte ja schon im Vorfeld per Post zugesandt wurde. Und so wird lediglich der Reisepass eingesammelt, das Sicherheitsfoto gemacht und mir ein Glas Champagner überreicht. Wartezeiten gibt es keine.

Aus gegebenem Anlass sind dann noch die Gesundheitsfragen zu beantworten („Waren Sie in einem Ebola-Gebiet?“ „Oder hatten Sie Kontakt mir Infizierten?“), deren Beantwortung mit „Ja“ gleichbedeutend wäre mit „Wollen Sie, das Ihre Kreuzfahrt jetzt sofort wieder endet?“. Ich sage daher vorsichtshalber mal „Nein“.

Und werde im Anschluss einer freundlichen Begleiterin übergeben, die sich mit mir auf den Weg in meine Suite macht. Also genau genommen natürlich nur bis zu meiner Suite … aber das reicht auch aus, will ich doch zunächst mal ein paar Worte mit Arndt, Birga und Dennis wechseln. Und da meine Koffer eh noch nicht da sind, habe zumindest ich auch erst mal keine Hektik 😉

Dennis sieht das berechtigterweise anders – er könnte ja schon alles im Schrank haben, wenn ich nicht noch ein paar Fotos von der jungfräulichen Kabine machen wollte. Deshalb starte ich erst mal eine kurze Fotosession durch die Kabine (und da gibt es viele Details, die man mal so fotografieren kann), bevor wir dann ans Auspacken gehen. „Wir“ deshalb, weil inzwischen auch meine Koffer angekommen sind – ist halt doch ein im Verhältnis kleines Schiff mit noch nicht mal 500 Passagieren.

Und natürlich ist das Auspacken der Koffer genau der richtige Moment, um die Suite mal ein bisschen zu beschreiben. Denn auch wenn ich hier nicht mit AIDA oder TUI vergleichen möchte (einfach weil das unterschiedliche Produkte sind, die man nicht vergleichen kann), lässt es sich nicht vermeiden, dass man bei der Beschreibung das immer wieder mal ins Verhältnis zu Altbekanntem setzt – zumal der Innenausstatter ja der gleiche ist.

Beginnen wir also an der Tür. Diese besitzt einen kontaktlosen Kartenleser zum Öffnen. Außerdem ist neben der Tür ein kleines Lichtband angebracht, das mit einem Schalter im Innenraum eingeschaltet werden kann und dann rot leuchtet – im Sinne von „Bitte jetzt nicht stören“. Das Gute daran ist, dass man das von außen nicht so einfach wegnehmen kann wie die Schilder, die nur an den Türgriff gehängt werden und die dann – meistens nachdem Kinder an der Kabine vorbeigegangen sind – anstelle von „Nicht stören“ gern einmal die Seite „Bitte jetzt aufräumen“ zeigen. Und das hat dann schon manchen Kabinensteward in peinliche Situationen gebracht …

Doch zurück zur Europa 2. Direkt hinter der Tür befinden sich die Lichtschalter. Diese finden hier Erwähnung, da sie sich nur partiell von selbst erschließen und eigentlich erst nach Lektüre der Broschüre „Lichtmanagement“ fehlerfrei bedienbar sind. Wobei man grob sagen kann, dass man damit Lampen ein- und ausschalten kann. Aber halt nicht nur … 😉

Hinter der Tür führt nun ein langer Flurbereich (etwa 3-4 Meter) in die Suite (das ist übrigens der Typ „Ocean Suite“) selbst. Doch bleiben wir erst einmal bei diesem Gang. Auf der linken Seite befinden sich sieben Schränke sowie ein Schuhregal mit ausreichend Kleiderbügeln, Stangen, Regalböden und Schubladen – das reicht zumindest für uns beide locker aus. Und wenn man mal mehr Bedarf hat: es gibt auch vergleichbare Suiten, die mit einem begehbaren Kleiderschrank ausgestattet sind.

Auf der gegenüberliegenden Seite finden wir zwei Türen. Die erste führt zum WC mit Waschbecken und Spiegel, die andere ins Bad. Das ist natürlich in der Tat eine sehr angenehme Trennung der Sanitäranlagen – die allerdings im anderen Suitentyp („Veranda Suite“) dem begehbaren Kleiderschrank zum Opfer fällt.

Das Bad ist dabei im Übrigen sehr gut ausgestattet und auch von passabler Größe. Zu zweit kann man sich hier problemlos aufhalten – zumal es neben einer ebenerdigen Dusche mit Regenbrause, in die man auch nicht rückwärts eintreten muss sondern sich auch drin noch problemlos drehen kann (ich würde sie in etwa doppelt so groß wie auf AIDA/TUI schätzen), zwei Waschbecken und eine zusätzliche Whirlwanne gibt.

Überflüssig zu sagen, dass die Ausstattung auf höchstem Niveau und sehr edel ist – hellbraunes Holz, viele Ablagen, hochwertige Armaturen. Handtücher in rauen Mengen und Größen sowie alle möglichen Pflegeprodukte. Entscheidet man sich für eine der größeren Suiten dann gibt es da übrigens noch weitere Highlights – die Dusche ist dann mit einer Dampfsaunafunktion ausgestattet und im Spiegel ist ein Fernsehbildschirm integriert …

Und – für mich das Highlight: es ist ein Tageslichtbad. Auf der zur Kabine liegenden Seite befindet sich über der Wanne eine große Scheibe, die den Blick nach draußen gestattet – das gibt natürlich ein Gefühl von Weite, wie man es aus den üblichen Nasszellen anderer Schiffe so nicht kennt. Ach ja, bei Bedarf kann man vor der Scheibe übrigens einen Rollo herunterlassen – würde dann aber natürlich das mit dem Tageslicht ad acta führen …

Nachdem wir jetzt ja schon einen ersten Blick durch die Scheibe in die Suite geworfen haben, gehen wir da jetzt auch mal rein. Zentrales Element ist natürlich ein großes Doppelbett mit einer fantastischen Matratze (die aus meiner Sicht genau die richtige Härte hat) sowie jeweils drei unterschiedlich große Kopfkissen. Und mit viel Platz untendrunter – unsere vier Koffer verschwinden zumindest alle komplett.

Hinter einem kleinen Raumteiler befindet sich dann eine Couch mit einem Tisch (auf dem ein Fläschen Champagner im Kühler sowie ein Obststeller auf uns warten) sowie ein Schreibtisch mit passendem Stuhl. Hier befinden sich auch ein weiterer (beleuchteter) Spiegel sowie ein Flachbildschirm an der Wand (horizontal schwenkbar). Auf dem Tisch findet sich zum einen ein modernes Telefon und ein zugehöriges Mobiltelefon, das auf dem kompletten Schiff funktioniert und – last but not least – ein Tablet (OK, ist ein Android-Gerät von Samsung und kein iPad).

In der Schreibtischschublade findet sich dann neben dem obligatorischen Bord-ABC auch noch die schon erwähnte Broschüre zum Lichtmanagement, die Speisekarte für den Roomservice sowie eine Anleitung zu Media4Cruises, dem Bordentertainment sowie dem Internetzugang über den Bildschirm und das Tablet.

Auf der linken Seite vor der Veranda befindet sich ein weiterer Schrank, der im unteren Teil die Minibar beinhaltet (Bier und alkoholfreie Getränke sind im Reisepreis enthalten und werden zwei Mal am Tag nachgefüllt) und im oberen Teil alles das, was man so zum Essen und Trinken als Zubehör braucht (Sektkühler, Flaschenöffner, Gläser aller Art, Kaffee- und Espressotassen, Zucker, Milch, Besteck, Untersetzer, Teller, …) sowie eine Nespressomaschine mit den entsprechenden Kapseln (die natürlich bei Bedarf ebenfalls nachgefüllt werden).

Die Veranda selbst ist etwa 7 m2 groß, hat eine Schiebetür und ist mit zwei Stühlen, einem kleinen Holztisch sowie einer Sonnenliege ausgestattet.

Und kaum sind die Koffer ausgepackt, meldet sich der Kapitän zu Wort und informiert über die jetzt anstehende Seenotrettungsübung. Wie immer wird diese auch durch den Generalalarm eingeläutet (dazu gibt es übrigens eine tolle gleichnamige Internetsite) 😉 – sieben kurze und ein langer Ton deuten an, dass es Zeit wird, die Rettungsweste zu schnappen und sich auf den Weg zur Musterstation zu machen.

Für uns ist das das Deck über dem Pool – und da versammeln wir uns jetzt alle in gelockerter Atmosphäre. Gleichzeitig ist hier auch schon jeder einem Rettungsboot zugeordnet – ich müsste in das mit der Nummer 6.

Die anschließende Sicherheitsinformation kommt hier im Übrigen nicht vom Band – sie wird live vorgetragen und erläutert. Gut ist dabei, dass alle englischsprachigen Gäste von allen Musterstationen zusammen eine separate Einweisung auf Englisch erhalten – und alle anderen nur die deutsche Einweisung bekommen. Damit muss hier auch niemand lange herumstehen – wobei herumstehen eigentlich sowieso nicht stimmt, da es hier ja genügend Sitzgelegenheiten gibt.

Inzwischen ist es 19.00 Uhr und es wird Zeit, ans Abendessen zu denken. Heute Mittag gab es ja nicht wirklich was und die trockenen Kekse in der Welcome Lounge waren nun auch nicht gerade magenfüllend. Und so finden wir uns im Yacht Club, dem Buffetrestaurant an Bord, wieder. Und da wir rechtzeitig genug da sind (Arbeitsteilung beim Wegbringen der Rettungswesten hilft da), haben wir auch noch einen schönen Vierertisch im Außenbereich gefunden.

Die Getränke werden dabei am Tisch bestellt und danach über das Bordkonto abgerechnet – wobei hier niemand die Bordkarte vorlegen muss, das Nennen der Suitennummer reicht vollkommen aus. Und auch unterschreiben muss nur, wer das unbedingt will …

Neben dem Buffet mit Salaten, Suppen, kalten und warmen Vor- und Hauptspeisen sowie Desserts und (Männer)obst gibt es hier auch noch eine Pastastation (hier werden Nudeln mit Toppings auf Wunsch zubereitet) und eine Grillstation (die im Übrigen auch tagsüber geöffnet hat), an der man sich Fleisch und Fisch frisch zubereiten lassen kann.

Unnötig zu sagen, dass ich hier durchaus fündig werde … und unnötig zu sagen, dass das im Moment eigentlich auch meine größte Sorge ist. Ich muss mir da wirklich Gedanken machen, wie ich aus dieser Nummer hier heil (also ohne zu umfangreiche Gewichtszuwächse) wieder rauskomme …

Ach ja, wenn man mal etwas haben möchte, was es eigentlich nicht gibt, kann man durchaus danach fragen. Meistens gibt es das dann ja doch … vielleicht ist es ja auch das, was mit dem „Plus“ gemeint ist 😉 So ist die Pizza für Dennis nicht wirklich ein Problem – irgendwo hat man also auch noch einen Pizzaofen gefunden …

Erwartungsgemäß ist der negative Eindruck der Welcome Lounge inzwischen einem äußerst positiven Eindruck gewichen. Das Schiff macht einen sehr großzügigen Eindruck, das Personal ist zuvorkommend und freundlich, Wünsche werden erfüllt und nicht mit „Tut mir Leid“ abgelehnt und die Suite (die ja zur günstigsten Kategorie auf dem Schiff gehört) ist einfach nur der Hammer.

Gemeinsam mit Birga und Arndt mache ich mich jetzt noch auf den Weg und lasse mir das Schiff zeigen – ich will ja zumindest ansatzweise wissen, wo ich hier bin und was es wo gibt. Und vor allen Dingen, wie hier was funktioniert. Dennis hat sich unterdessen schon mal auf den Weg ins Bett gemacht – die Zeitverschiebung lässt grüßen.

Und nachdem ich jetzt fast alles gesehen habe, kann ich nur sagen: ich bin beeindruckt. Das ist in der Tat Luxus pur hier – aber ohne abgehoben zu wirken. Es ist einfach nur schön … allein die Raumhöhe, die geschätzt 15-20 cm höher ist als auf anderen Schiffen, gibt einem ein Gefühl von Größe und Weite.

Ich werde in den kommenden Tagen dann sukzessive alles mal vorstellen, was hier auf dem Schiff so zu finden ist und ein bisschen erläutern, wie das im Einzelnen so abläuft mit den Ausflügen, mit den Restaurantreservierungen (was zieht man da eigentlich an) und mit der Versorgung mit Essen und Getränken an sich. Alles auf einmal würde einen da ja gänzlich erschlagen – gut, dass ich dafür noch zwei Wochen Zeit habe …

Und so nehmen wir jetzt noch einen Absacker in der Sansibar am Schiffsheck bevor auch wir uns in das Reich der Träume begeben. In meiner Kabine finde ich noch die „Nachtlicht-Funktion“, die im Flur für ein bisschen Dämmerlicht sorgt, bevor auch ich mich auf den Weg ins Bett mache, um noch einen kurzen Blick in das Tagesprogramm für morgen zu werfen – und festzustellen, dass auch morgen wieder viele neue Eindrücke auf mich warten.

21. Dezember 2014: Seetag – auf dem Weg in die Karibik

19. Dezember 2014: Seaworld Orlando

Pünktlich um 7.00 Uhr weckt mich mein iPhone – früh genug für den langen Tag, der mir heute bevorsteht. Aufgrund des anstehenden Weihnachtsfestes hat Seaworld heute nämlich bis 21.00 Uhr geöffnet, um die eine oder andere Show mit weihnachtlichem Hintergrund zu zeigen und um 20.55 Uhr den Tag mit einer Wasserfontänenshow mit Feuerwerk abzuschließen.

Und da der gestrige Tag schon gezeigt hat, dass rund acht Stunden zu Fuß in einem solchen Park ermüdend sein können, habe ich eine Ahnung davon, wie sich meine Beine nach zwölf Stunden in Seaworld anfühlen werden.

Aber ich will mal nicht schon vorher jammern – sondern erst einmal den Tag damit beginnen, dass ich gemütlich meine E-Mails checke, die Heimatzeitung lese und meine To-Do-Liste abarbeite. Und auch das Frühstücksbuffet im Laguna ist heute wieder Ziel meiner kulinarischen Vorstellungen – der Aufpreis von $5,95 lohnt sich in jedem Fall dafür (der Normalpreis ohne den HHonors-Frühstücksgutschein liegt übrigens bei $19,95).

Wie gestern auch lasse ich mir wieder einen „Cup-to-go“ bringen, um einen weiteren Kaffee mit auf den Weg ins Seaworld zu nehmen – dann falle ich unter den vielen Amerikanern nicht so auf, die ja auch alle nicht ohne Kaffeebecher aus dem Haus gehen. Den Shuttlebus ignoriere ich heute im Übrigen, da das Seaworld nur knapp zehn Minuten Fußweg vom Hotel entfernt liegt (deshalb trägt das Hotel ja auch den Zusatz „at Seaworld“ im Namen). Und auch wenn die Beschilderung nicht so optimal ist, lässt sich der Eingang Dank des markanten Leuchtturms problemlos finden.

Gegen 8.30 Uhr, also eine halbe Stunde nach Parköffnung, bin ich da und mache mich auf direktem Weg zu einem der Onlinekioske, um meine beiden Voucher für „Quick Queue“ und das „Reserved Seating“ einzulösen und in die passenden Tickets zu verwandeln. Den Quick-Queue-Voucher habe ich ja kostenlos vom Hotel bekommen (wegen des Partnerhotelstatus) und den Reserved Seating Voucher hatte ich letzte Woche online im Internet bei Seaworld bestellt.

Um es vorweg zu nehmen: beide sind sinnvoll und haben sich gelohnt – obwohl ich nicht alles davon genutzt habe. Ein Tag ist aber viel zu kurz, um jeweils lange an den Attraktionen zu warten oder rechtzeitig zu den Shows zu erscheinen – da sind die jeweils $19 gut angelegt. Insbesondere die reservierten Plätze bei den Shows sind Gold Wert – man kann fünf Minuten vor Vorstellungsbeginn kommen und erhält immer noch einen der besten Plätze.

Direkt nach dem Betreten des Parks komme ich an einem Becken vorbei, in dem Stachelrochen gemütlich vor sich hinschwimmen. Zumindest solange sie niemand füttert. Dann kommt Leben in die Bude … bislang dachte ich ja immer, Rochen sind so gemütliche Tiere, die langsam vor sich hin flattern im Wasser. Denkste … wenn da draußen einer mit ’nem toten Fisch wedelt, kommen die alle angeschwommen. Und springen fast aus dem Wasser, reißen dabei Ihren (erstaunlich großen) Mund auf und schnappen nach allem was sich bewegt. Ich glaube, ich denke über meinen Ausflug „Schwimmen mit Stachelrochen“ auf Grand Turk noch mal nach …

Mal schauen, was es hier noch so zu sehen gibt … auf meinem im Vorfeld im Internet erstellten Tagesprogramm steht jetzt die Delfinshow, danach die Haustiershow und zum Abschluss die Orca-Show. Und in der Reihenfolge arbeite ich das auch ab … wobei die Delfinshow nicht nur aus Delfinen besteht sondern auch aus menschlicher Akrobatik.

Die Haustiershow wiederum ist eher was für (kleine) Kinder und Leute, die gern „Oh, wie süß“ sagen, wenn sie irgendetwas sehen, was vier Beine hat. Also Hunde und Katzen, aber auch das eine oder andere Schwein und noch ein bisschen Federvieh (ja, ich weiß, das hat nur zwei Beine). Und die machen dann allerlei Dinge, die man ihnen vorher antrainiert hat und sie dafür mit einem Leckerli belohnt. Irgendwie schon witzig – aber halt auch wie erwartet.

Spektakulärer ist da schon die Orcashow. Diese „Killer der Meere“ sehen halt schon putzig aus, wenn sie das Publikum in den ersten Reihen nass spritzen oder ihr Sprünge aus dem Wasser machen (Hinweis: Nicht in die „Splash Zone“ setzen – oder sich nicht beschweren, wenn danach das Handy und der Fotoapparat einen Wasserschaden haben). Dass die Natur für sie eine andere Bestimmung vorgesehen hat, als in Seaworld diese Dinge zu tun, hat sich ja auch vor einigen Jahren gezeigt, als ein Orca hier eine seiner Trainerinnen getötet hat. Und auch wenn die Show schon richtig schön ist, bin ich mir nicht so wirklich sicher, ob man den Aussagen von Seaworld wirklich Glauben schenken kann, dass das alles nur im Interesse der Tiere geschehen würde – ich könnte mir vorstellen, im Interesse der Tiere könnte auch liegen, sich in den Weiten der Ozeane aufzuhalten … Und von daher beschließe ich für mich, keine weiteren Orca-Shows mehr zu besuchen …

Während ich mich also nachdenklich auf den Weg durch den Park mache, vibriert mein Handy. UPS schreibt mir – meine Lieferung von Amazon sei angekommen und stehe zur Abholung am UPS Store im Hotel bereit. Sehr sauber – so mag ich das. Jetzt ist der neue Reisebericht also gesichert … 😉

Über mir donnert inzwischen DIE Achterbahn des Parks, „Manta“, vorbei. Die Besonderheit: man liegt wie beim Drachenfliegen in den Sitzen (Liegen?) und soll so ein Gefühl dafür bekommen, wie sich ein Rochen fühlt. Ich glaube, dass ich da eher andere (unangenehmere) Gefühle bekommen würde … und schenke mir die Bahn.

Vielmehr mache ich mich auf den Weg nach „Antarctica!“, eine künstliche antarktische Welt, die den Lebensraum der Pinguine zeigen soll. Wenn man mal davon absieht, dass das schon alles sehr künstlich wirkt, sind zumindest die Pingus nett zu betrachten. Ach ja, deren originärer Lebensraum liegt temperaturmäßig ja eher nicht in Florida sondern deutlich weiter südlich – und von daher hat man hier mit etwa 0°C zu rechnen. Lange Hose und Jacke sind also eigentlich Pflicht. Und ergänzend dazu ist es nicht wirklich sinnvoll, vorher die Wildwasserbahn gegenüber zu fahren – dann ist man nämlich auch noch durchnässt. Und wie es sich dann anfühlt, Temperaturen rund um den Gefrierpunkt ausgesetzt zu werden, kann sich ja jeder vorstellen. Also lieber andersrum … 😉

Im Übrigen ist auch hier festzustellen, was ich gestern in den Universal Studios schon bemerkt habe – die „Souvenirindustrie“ in den USA funktioniert zuverlässig. Kein Kind, dass nicht irgendeines der Tiere (vorzugsweise Orcas oder Schildkröten) in Stoffform durch Seaworld trägt.

Aber auch ich will der amerikanischen Wirtschaft und mir etwas Gutes tun … und so mache ich mich auf die Suche nach einem der Restaurants, die meinen Essensvoucher, den ich von attractionsticketsdirect.de geschenkt bekommen habe, annehmen. Und ich werde fündig – allerdings muss man einräumen, dass die USA jetzt nicht unbedingt ein Land von Feinschmeckern sind: die von mir gewählte Pasta wird in einer Käsesauce ertränkt bevor man zwei Stücke totes Geflügel oben drauf legt. Klar, man kann das essen … aber eigentlich sollte man nicht. Besser ist in jedem Fall der Caesars Salad, den es dazu gibt – das haben die Amis in der Tat drauf. Ach ja, ein Eimer Cola Zero gehört natürlich auch dazu …

Bevor ich den Park verlasse, will ich mir aber noch mal einen Überblick verschaffen. Und dafür eignet sich der Skytower sehr gut. Eine drehbare Kapsel wird auf rund 100 m Höhe bewegt, so dass man einen tollen Rundumblick auf Seaworld (und darüber hinaus) hat. Leider sind die Scheiben mit einer Metallfolie beklebt, so dass es nicht gelingt, brauchbare Fotos zu machen – aber da das Warten Dank Quick Queue nur zwei (statt 20) Minuten gedauert hat, kann man das auch in Kauf nehmen.

Wieder auf festem Boden angekommen, mache ich mich erst einmal auf den Weg zurück ins Hotel. Ich will schnell mal mein Paket abholen (bevor dann heute Abend doch niemand mehr dran kommt) und für ein Stündchen mal die Füße hochlegen. Denn das, was ich gesehen haben will, habe ich inzwischen auch im wesentlichen gesehen – und die Weihnachtsshows beginnen erst gegen 18.00 Uhr.

Am Ausgang erhalte ich dann einen Stempel auf die Hand, der – in Verbindung mit meiner Tageskarte – die Möglichkeit zum Wiedereintritt bietet. Das erstaunt schon – gestern die moderne Fingerabdrucktechnik und heute die altertümliche Stempelgeschichte. Von daher lege ich mich im Hotel wohl nur an den Pool statt in den Pool – nicht, dass der Stempel darunter leidet und ich nicht mehr reinkomme.

Und so laufe ich die kurze Strecke zurück zum Hotel, hole mein Paket ab (das ist tatsächlich da) und nehme mir noch einen Cappu vom Starbucks mit aufs Zimmer, wo ich zunächst mal meine Technik an die Leine (besser gesagt an die Steckdose) nehme. Auch meine Errungenschaft von amazon wird inspiziert – ich bin zufrieden. Original-Apple-Qualität und zwei sehr stabil wirkende Adapter für Schukosteckdosen – damit kann mein Originalkabel jetzt ja eigentlich kaputt gehen … 😉

Ich verlagere mich während des Ladevorgangs an den Hauptpool des Hotels und lege tatsächlich mal für ein Stündchen die Füße hoch. Das ist dann doch noch mal so ein bisschen „Urlaub-in-Florida“-Feeling. Und dann ist es auch fast schon so weit, um wieder zurück zum Park zu gehen.

Dort angekommen, muss ich zunächst noch einmal mit meiner Tageskarte um Einlass bitten. Wobei die Maschine sofort erkennt, dass sie mich (bzw. das Ticket) schon mal gesehen hat und den Ratschlag bereit hält, ein anderes zu versuchen. Oder alternativ dem Operator meinen Stempel zu zeigen. Und so geschiehts und ich bin – nicht wirklich unerwartet – wieder drin.

Dafür werde ich jetzt langsam aber sicher mit Weihnachtsgefühlen versehen. Aus allen verfügbaren Lautsprechern läuft Weihnachtsmusik, die Bäume am Wegrand sind typisch amerikanisch mit bunten und vor allem blinkenden Lampen geschmückt und an vielen Ecken steht Santa Claus zum Fototermin bereit.

Auffällig ist nur, dass nirgendwo der Hinweis auf „Merry Christmas“ erfolgt sondern ausschließlich „Happy Holidays“ gewünscht werden. Und das ist wohl dem neuen Trend geschuldet, alles, was irgendwie mit christlichen Werten in Verbindung gebracht werden kann, durch etwas Neutrales zu ersetzen. Hoffentlich droht uns das nicht auch … der Anfang mit dem „Sonne, Mond und Sterne-Umzug“ ist ja schon gemacht. L

Im auf dem Gelände befindlichen See sind übrigens viele Bäume aufgestellt worden, die tagsüber zwar recht unscheinbar ausgesehen haben, jetzt aber in – wie könnte es anders sein – bunten Farben strahlen, sich im Wasser spiegeln und den Versuch unterstützen, mit Weihnachtsliedern entsprechende Stimmung aufkommen zu lassen.

Und die will ich noch toppen – ich gehe also ins Nautilus Theatre, in dem heute die Weihnachtsgeschichte als „Mini-Musical“ aufgeführt wird. Und zugegeben – das ist richtig gut: viel Musik und Gesang, tierische Puppen und echte Tiere wetteifern um die Gunst des Publikums – und die bekommen sie auch … als Standing Ovations.

Mir wiederum fehlt hier nur noch der Polarexpress, eine Attraktion mit viel Bewegung im Sitz und im Kopf – aber ohne wirklich vom Fleck zu kommen. Gut gemacht – und da stimmt wohl auch der Hinweis, dass Personen, die an Seekrankheit leiden, hier besser draußen bleiben sollen. Aber gut, wenn man in der letzten Reihe, wo das kleine Mädchen saß, noch mal durchwischt, sieht man das gar nicht mehr … 😉

Zum Abschluss des Tages geht es jetzt noch ins Bayside Stadium – hier werden rund zehn Minuten die Wasserfontänen mit passender Musikuntermalung am Leben erhalten, mit verschiedenen Farbspots angestrahlt und final mit einem großen Feuerwerk zu einem krönenden Abschluss des Tages gebracht. Ganz großes Kino und ein tolles Finale für meinen kurzen Aufenthalt in Orlando.

Der ist ja aber noch nicht vorbei – und so mache ich mich auf den Weg zurück ins Hotel, treffe zufällig auf den just abfahrenden Shuttlebus und entscheide spontan, den zehnminütigen Fußweg durch eine zehnminütige Fahrt zu ersetzen. Auf ein Abendessen verzichte ich nach dem kulinarischen Highlight heute Mittag – zumal ich ja auch noch meine morgige Abreise nach Miami vorbereiten muss. Mein Shuttle geht um 7.50 Uhr – und bis dahin müssen beide Koffer gepackt sein, ich muss ausgecheckt haben und frühstücken sollte ich ja wohl auch. Aber morgen ist es dann ja soweit – abends bin ich dann (hoffentlich) auf der Europa 2 – und dann kann der Urlaub beginnen.

20. Dezember 2014: Einschiffung auf der Europa 2

18. Dezember 2014: Universal Studios Florida

Gegen 3.00 Uhr bin ich das erste Mal aufgewacht – und dann noch mal kurz nach 5.00 Uhr. In beiden Fällen ging’s nach dem Umdrehen mit dem Schlafen aber weiter bis ich dann gegen 7.00 Uhr final wach werde. Damit dürfte das Thema „Jetlag“ eigentlich schon erledigt sein – aber in Ost-West-Richtung habe ich damit ja sowieso noch nie große Probleme gehabt. Der Tag kann also beginnen … 😉

Und das tut er wie die meisten anderen auch: im Bad. Die Badewanne fungiert hierbei wieder mal als Dusche, wobei sowohl der Duschkopf – trotz des Wassertransports bis in den 17. Stock – sehr gute Ergebnisse liefert als auch der obligatorische Duschvorhang, der hier zweigeteilt ist. Oder anders gesagt: er besteht eigentlich aus zwei Vorhängen, die oben mit einander verbunden sind und sich dann teilen, so dass die eine Hälfte in der Wanne und die andere vor der Wanne hängt. Ergebnis: er klebt nicht am Körper und das Bad ist trotzdem trocken. Das kenne ich bislang nur aus Hilton-Hotels – in allen anderen Fällen sind die Duschvorhänge ja eher eine Garantie für überschwemmte Badezimmer …

Weiter geht es mit dem Frühstück. Da habe ich jetzt drei Optionen: entweder ich nehme das kostenlose Frühstück im „The Market“ – das besteht dann aus einem Bagel mit Käse und Schinken, einem Brownie, Früchten oder Joghurt und einem Starbucks Kaffee. Oder ich gehe ins „Laguna“ und beschränke mich dort auf ein kontinentales Frühstück mit Stückchen, Früchten, Kaffee und Orangensaft. Alternativ kann ich hier noch $5,95 drauflegen und das komplette dort angebotene Frühstücksbuffet nutzen. Und da das sehr gut aussieht, mache ich das doch glatt.

Und so beginnt das alles erst einmal mit einem frisch zubereiteten Omelette mit allem (inkl. Jalapeños), drei Nürnberger Würstchen mit Salsa (Senf war nicht aufzutreiben), gebratenem Frühstücksspeck und einem Bagel (Brötchen gibt’s hier ja üblicherweise auch nicht) mit Schinken und Käse. Ein bisschen „Männerobst“ hinterher und ein Schälchen Joghurt sind dann der gesunde Teil. Orangensaft und Kaffee runden das ganze ab, bis ich feststelle, dass es hier auch eine „Frühstückspizza“ gibt. Die schmeckt zwar genau so wie die, die ich heute Abend essen werde … aber so klingt das halt besser.

Alles andere lasse ich dann aber doch liegen – wobei die warmen Speisen den deutlich höheren Anteil am Frühstück haben als die kalten. So liegen zum Beispiel der Schinken, die Salami und der Käse auf dem gleichen Teller – und der scheint auch auszureichen … die Schwerpunkte sind hier also deutlich andere als bei uns. Macht aber nix – etwas Warmes zum Frühstück, das dann auch bis zum Mittag hält, ist ja nicht sooo schlimm. 😉

Sandra, meine spanischsprachige Bedienung (sie kann natürlich auch Englisch) bringt mir zum Schluss dann neben der Rechnung gleich noch einen Pappbecher mit – für „Coffee to go“. Gute Idee … also nehme ich noch einen Becher davon mit – und da Kaffee hier ja eher so etwas wie heißes Wasser ist, durch das man zwei Kaffeebohnen geschossen hat, braucht es den auch, wenn ich zumindest eine Minimalwirkung verspüren will.

Bis zur Abfahrt des Shuttlebusses nach Orlando bleiben jetzt noch gut zehn Minuten, die ich für ein kurzes Telefonat nach Hause nutze. Und da ich hier eh kostenfrei im Internet bin, mache ich das auch gleich übers Netz. 1,79 Cent je Minute sind da schon eine Alternative zu einem Handytelefonat aus den USA – und Dank Sipgate sieht der Angerufene auch noch meine Rufnummer zu Hause … was natürlich wieder zu Verwirrung führt: „Ich dachte, Du bis in Florida …“

Ja, bin ich auch … und auch, wenn in Facebook manchmal steht „Gesendet aus der Nähe von Frankfurt“. Das hängt einfach damit zusammen, dass ich in offenen WLANs aus Sicherheitsgründen immer eine VPN-Verbindung nutze – und die läuft nun mal über meinen Router zu Hause. Also nicht verwirren lassen – ich bin wirklich hier.

Inzwischen ist auch unser Shuttlebus eingetroffen – ein altersschwacher Bus, der von der Optik mehr so einem umgebauten Schulbus ähnelt. Und der schnauft ganz schön … oder besser gesagt, der Kühler dampft. Hat wohl alles was damit zu tun, dass im Armaturenbrett eine rote Lampe leuchtet, ein Warnton unaufhörlich vor sich hin piept und der Fahrer hektisch in sein Handy spricht. Und dann verkündet, dass der Bus jetzt „out of service“ ist, da er „broken“ sei. Und dann hat er noch was von 300 Grad gesagt … Nun, ich finde, das klingt jetzt doch ein bisschen warm. Obwohl, wenn er Fahrenheit meint, dann kommt das schon in etwa hin.

Aber wie auch immer: der Bus ist hin und wir müssen wieder raus. Knapp dreißig Leute stehen jetzt vor dem Hotel und schauen hilflos umher. Da das zur Problemlösung allerdings nicht langt, schnappe ich mir den Hotelmitarbeiter, der hier die Koffer aus dem Auto holt, die Autos parkt und Taxen herbeiruft. Und genau so eins lasse ich mir jetzt rufen – natürlich nicht, ohne noch nach jemandem zu schauen, der die Kosten (zumindest teilweise) übernimmt. Da kommt mir der Australier mit Frau und Kind gerade Recht, der wie alle anderen hilflos vor sich hinschaut. Ruckzuck bilden wir eine Fahrgemeinschaft und teilen uns Taxi und Kosten.

Und so sind wir dann rund 20 Minuten später am Eingang des Universal Ressort – für $20 inklusiv Trinkgeld (wobei wir natürlich brüderlich teilen – $5 ich und $15 er … ;-). Von daher ist eigentlich alles gut soweit.

Mein Ticket für den heutigen Tag habe ich ja auch bereits vorher im Internet bestellt, so dass ich direkt zum Eingang gehen kann ohne vorher noch an die Kasse oder einen Automaten gehen zu müssen. Und das ist auch gut so, da die aktuell doch relativ belagert sind (so nach dem Motto: „Ab hier noch 30 Minuten“).

Bevor es reingeht, passiert aber noch etwas Lustiges: die Taschenkontrolle. Und das muss man sich so vorstellen, dass man seinen Rucksack öffnet und dann jemand, der altersmäßig schon längst in Rente sein sollte, mit einem Holzstöckchen (der hat in etwa so die Größe von einem Zauberstab … vielleicht hat er ihn ja in der Winkelgasse bei Ollivander gekauft?) da drin rumstochert. Was man damit aber finden will, ist mir absolut schleierhaft – vielleicht hat er aber auch einfach nur meine Jacke verzaubert …

However, er hat nichts gefunden und auch nichts kaputt gemacht – ich gehe also zum Eingang, lege mein Ticket vor (dessen Barcode gescannt wird) und muss dann den rechten Zeigefinger ebenfalls einscannen lassen. Jetzt gibt’s den also nicht nur bei der Immigration sondern auch in den Universal Studios. Warum das so ist, erschließt sich mir noch nicht – mit einem Namen lässt sich das ja nicht wirklich verbinden … naja, vielleicht ja doch? 🙁

Aber wie auch immer – verhindern kann ich es ja eh nicht. Also mache ich mich auf den Weg in den ersten Park – die „Islands of Adventure“. Hier starte ich dann auch die passende App, die ich bereits zu Hause installiert habe und die im Park selbst ihre volle Leistungsfähigkeit zeigt. Insbesondere hilft sie bei der Entscheidung, welche Attraktionen aktuell nicht so voll sind und führt mich GPS-gesteuert an mein jeweiliges Ziel. Zu Hause habe ich alle Rides und Shows als Favoriten gekennzeichnet, die ich besuchen will, so dass ich die jetzt alle nur noch „abarbeiten“ muss.

Die GPS-Steuerung funktioniert dabei so gut, dass ich fast davon ausgehe, dass da auch die neue iBeacon Technik von Apple zum Einsatz kommt … ausgehend von der aktuellen Position (die metergenau auf der Karte angezeigt wird) werde ich zum jeweiligen Ziel navigiert. Fast so wie im Auto, nur dass hier nicht nur die Richtungen angezeigt werden sondern auch immer abgeglichen wird, was ich aktuell gerade sehe („Straight ahead, passing Fire Eaters Grill on the left side“). Das ist echt genial …

Und was stelle ich fest? Es macht aktuell wohl Sinn, den Park zu wechseln. Hierfür steigt man nämlich in den Zug zwischen London und Hogwarts (genauer Hogsmeade) ein und wird dann in den jeweils anderen Park gefahren (also in die Universal Studios Florida). Wobei ich kurz noch mal schwanke, als ich die Warnschilder lese. Wer irgendwie schon mal mehr als einen Schnupfen hatte, ist für die Fahrt wohl ungeeignet. Man darf nichts an der Wirbelsäule und am Hals haben, der Blutdruck sollte normal sein, Schwindel und Reiseübelkeit kennt man nicht und laute Geräusche, geschlossene Räume, die auch mal abgedunkelt werden, und Lichtblitze machen einem auch nicht zu schaffen.

OK, geht bei mir aktuell alles … aber diese amerikanische „Vollkaskomentalität“ (später dazu noch ein bisschen mehr) ist schon erschreckend. Ein Wunder, dass da kein Haftungsausschluss unterschrieben werden muss (so wie ich das von Royal Caribbean kenne). Und wenn man dann die Bahnfahrt sieht, dann fragt man sich, wo das alles passiert sein soll – ich habe weder die hohe Lautstärke noch die Lichtblitze wahrgenommen Es hat nur ein bisschen gewackelt – ungefähr so wie es in einem Zug halt wackelt, wenn der über Schienen fährt. Also – erste Erkenntnis: nicht alles kommt so wie es auf den Schildern steht.

Denn die Fahrt ist wirklich genial. Man steigt in den Hogwarts Express ein (das Teil ist echt gelungen) und wird dabei von einem Park in den anderen gebracht. Vor dem Fenster läuft dabei das ab, was man aus einem normalen Zugfenster auch sehen würde: Zauberer fliegen vorbei, die Weasleys schreiben Werbung in den Himmel, der Knight Bus („Der fahrende Ritter“) kurvt durch London oder Hagrid winkt uns von seinem fliegenden Moped einfach zu. Und auch vor der Kabinentür spielt sich manches ab …

Ach ja, ich weiß jetzt auch, für was der Fingerabdruck gut war – beim Wechsel in den anderen Park wird das Ticket erneut eingescannt (das muss ein sog. „Park-to-Park-Ticket“ sein, das für beide Parks gilt). Und damit das nicht einfach weitergegeben wird, wird jetzt der Fingerabdruck geprüft – und wehe, der stimmt nicht mit dem von vorhin überein 😉

In London angekommen, führt mich mein erster Weg in die Diagon Alley („Winkelgasse“). Und ich bin wiederum verblüfft – hier ist alles so, wie man es kennt (oder sich vorstellt). Ob man bei Ollivander nach einem Zauberstab sucht, bei Gringotts Geld wechseln will oder bei den Waesley-Brüdern irgendwelche Scherzartikel kauft – es ist alles da.

Und es ist unglaublich, was da tatsächlich auch gekauft wird. Ich möchte echt mal wissen, wo sich so ein Zaubererumhang (die Schuluniform der Hogwarts-Schüler) außer im Park noch tragen lässt. Und welchen Nutzen ein (vermutlich nicht funktionierender) Zauberstab für knapp $30 hat. Bei Kindern kann ich das ja durchaus noch verstehen – aber wenn ausgewachsene Männer jetzt im Zaubererumhang durch die Gegend laufen, ist das schon verstörend …

Ach ja, noch zwei kleine Tipps für nachfolgende Besucher: der Drache auf der Gringotts Bank spuckt alle zehn Minuten einmal Feuer. Da sollte man ein Auge (oder besser den Foto) draufhalten … Und zwischen den Häusern gibt es immer mal wieder Wege in kleine Seitengassen – da sollte man durchaus mal reingehen, auch da gibt es immer was zu sehen.

Und wo ich schon mal hier bin, schaue ich mich auch gleich noch ein bisschen weiter in den Studios um. Hier findet man alles über vieles, was man in den letzten Jahren mal so im Kino oder im Fernsehen gesehen hat: Die Simpsons, E.T., Zurück in die Zukunft, Transformers, Spiderman, Twister, Ich einfach unverbesserlich … – einfach, um mal einige zu nennen. Zu allen Filmen gibt es etwas zu sehen, manchmal auch etwas zu tun (Achterbahnfahren oder so) – und natürlich etwas dazu zu kaufen. Und da gilt das gleiche wie bei Harry Potter: ich weiß halt nicht, ob sich die Frisur von Marge Simpson wirklich zum dauerhaften Tragen eignet …

Im Vorfeld hatte ich mir übrigens auch überlegt, ob es sinnvoll oder gar notwendig ist, sich den „Express Pass“ zu kaufen, mit dem man bei vielen Attraktionen auf der „Überholspur“ nach vorne gehen kann ohne sich in die teilweise sehr langen Schlangen stellen zu müssen. Nun, für die Sachen, die ich machen will, lohnt er sich nicht wirklich – insbesondere auch, weil er nicht überall gilt. Und dafür wollte ich keine $59 ausgeben. Für diejenigen, die aber viele der Attraktionen nutzen wollen, ist er meiner Meinung nach ein „Muss“. Insbesondere, wenn man nur einen Tag da ist – da sollte man die wertvolle Zeit nicht mit Warten verbringen müssen. Und Wartezeiten von 30 bis 60 Minuten sind zumindest bei den attraktiven Achterbahnen der Regelfall.

Ach ja, eine Alternative zum Anstellen gibt es bei manchen Attraktionen noch: die „Single Rider Line“. Hier können sich alle die anstellen, die allein fahren wollen oder müssen – da geht’s dann auch relativ schnell nach vorn, allerdings werden Paare oder Gruppen getrennt, um leere Plätze zu besetzen. Man spart also Zeit, ist dann allerdings von seinen Freunden oder der bzw. dem Liebsten getrennt. Da muss einem dann bei einer aufregenden Achterbahnfahrt halt ein Fremder die Hand halten … 😉

Inzwischen ist es auch schon nach Mittag – es wird also Zeit, mit dem Hogwarts Express wieder zurück nach Hogsmeade zu fahren. Die Wartezeit an Gleis 9¾ ist gering (hier würde der Express Pass übrigens auch nicht gelten) und so bin ich eine Viertelstunde später wieder am Fuße von Hogwarts angekommen. Auf der Fahrt von London zurück zum Schloss gibt’s dann übrigens wieder die vorbeiziehende Landschaft vor den Zugfenstern – allerdings eine ganz andere als auf der Hinfahrt. So wie es halt beim Zugfahren ist.

In Hogsmeade erwartet mich dann eine Winterlandschaft, schneebedeckte Häuser und allerlei bekannte Läden und Wirtshäuser. Und natürlich auch hier wieder das unweigerliche Butterbier, das Berichten zufolge aber im wesentlichen auf den amerikanischen Geschmack getrimmt wurde und damit wohl klebrig und süß schmecken soll.

Und noch etwas stelle ich hier fest, was ich bei uns bislang noch nicht so intensiv gesehen habe (obwohl es das in Frankfurt wohl inzwischen auch vermehrt gibt): kaum noch einer macht Selfies mit dem Smartphone ohne dieses nicht mit einem Selfie-Stick weiter von sich weg zu halten … das ist mir noch nirgendwo so aufgefallen wie hier – geschätzt jeder Dritte ist mit so einem Teil bewaffnet. Muss ich mir jetzt auch so was kaufen?

Die Achterbahnfahrt durch Hogwarts lasse ich links liegen (zum einen weil mir 60 Minuten Wartezeit zu viel sind und der Express Pass hier auch nicht gelten würde und zum anderen, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich dafür geeignet bin … zugegeben, hier zeigen die Warnschilder Wirkung). Im Übrigen sind wohl die Schließfächer ganz gute Indikatoren, wie wild die Fahrt wird – wenn es am Eingang zur Bahn kostenlose Locker gibt, wird’s rasant. Und hier gibt es welche …

Ich beschließe daher ersatzweise mal die Wildwasserbahnen zu testen (zumal es doch ziemlich warm ist) – und die sind wirklich super gemacht. Führen aber in der Tat durch Wasser – und gerade am Schluss durch ziemlich viel davon. Und auch wenn man nicht ganz vorne sitzt, hat man gute Chancen ziemlich nass zu werden. Ganz vorn liegen die übrigens bei rund 100% – 100% der Kleidung sind danach durchnässt 😉 Von daher sollte man die Wildwasserbahnen idealerweise tagsüber fahren, wenn die Sonne vom Himmel scheint – abends wird es ja dann so schon kühler, da braucht man nicht noch unbedingt nasse Klamotten.

Aber dafür gibt es direkt danach praktische Ganzkörpertrockner – das sind Kabinen, die mit Gebläse und Warmluft versuchen zu retten, was zu retten ist … wobei das oftmals vergebliche Mühe ist – da hilft dann eigentlich nur noch umziehen. Und wenn man nichts Passendes dabei hat – die vielen Shops haben hier ja allerlei zu bieten (vielleicht haben die deshalb auch alle dieses Zaubererumhänge an? 😉 Ach ja, die Profis sieht man da übrigens auch – die ziehen vor der Fahrt (fast) alles aus, haben Badekleidung drunter und fahren dann nur mit Badehose, trocknen sich danach ab und ziehen sich wieder an.

Mich hat es zum Glück nicht so schlimm erwischt, ich trockne jetzt in der Sonne so langsam vor mich hin … und entscheide mich so langsam mal, eine Kleinigkeit zu essen. Und was isst man hier so – halt was typisch Amerikanisches: Burger mit Pommes. Und dazu eine kleine Coke zero (ist aber trotzdem fast ein Liter). Also kohlehydratarm geht hier nicht so wirklich … 🙁

Aber das hilft jetzt nichts – irgendwas essen muss ich ja. Und zumindest schmeckt der Doppelcheeseburger ganz gut – das hätte auch schlimmer kommen können. Und zum Verdauen ziehe ich mich dann mal in eine der Shows zurück – die Sindbadshow. Dabei handelt es sich um eine Stuntshow – nett gemacht, aber in einer sehr zugigen Halle. Wenn also mal irgendwo eine Klimaanlage nicht alles gefriert, zieht ein kalter Wind vorbei. Daher der ultimative Tipp: Immer einen Pulli oder ein Jäckchen dabei haben.

Inzwischen mault übrigens mein iPhone rum: der Akku habe nur noch 5% Kapazität. Naja, kein Problem – einfach schnell an den mobilen Akku anschließen, der macht das wieder voll. Oder auch nicht … der liegt nämlich auf dem Schreibtisch, da ich den genau für diesen Fall gestern Abend noch geladen habe. OK, voll dürfte er jetzt sein – nur ist er halt nicht hier. Sch … und jetzt?

Und bevor jetzt wieder jemand kommt und was von „iPhone-Junkie“ oder so sagt … das Teil ist hier im Park eminent wichtig, um die Wartezeiten zu checken und den Weg von A nach B zu finden – auf Hinweisschilder wird nämlich im wesentlichen verzichtet. Also hilft alles nichts – ich brauche Strom (den Stromadapter und das Netzteil habe ich zum Glück dabei). Und finde den auch … gegenüber dem „Desert Kebap House“ stehen ein paar Tische, an denen man üblicherweise etwas isst. Und hinter dem letzten Tisch an der Seite sehe ich sie – die Löcher in der Wand. Genau passend für meinen Steckdosenadapter. Ich springe dorthin, okkupiere den Tisch (der wird nämlich noch von einem älteren Ehepaar angesteuert, die ganz sicher keinen Bedarf für die Steckdose haben) und stöpsele meine Technik ein … es funktioniert. Also gut merken: Strom gibt’s gegenüber dem Kebap-Laden. Ich kenne da nämlich so ein paar Leute, die würden die potenziell auch gebrauchen können … 😉

Inzwischen wird es übrigens langsam kühl, die Sonne verschwindet am Horizont und macht Platz für den Abendhimmel. Und das ist dann auch die Zeit, um die Shorts durch ein langes Beinkleid zu ersetzen (insbesondere, wenn man es lieber etwas wärmer mag), ein Jäckchen aber definitiv angesagt ist.

Ich warte noch ein bisschen ab, bis zumindest 50% am iPhone erreicht sind und mache mich dann auf den Weg zurück in die Universal Studios – und stelle fest, dass die Idee noch andere haben. Die Wartezeit am Hogwarts Express liegt nämlich bei 30 Minuten. Hilft aber nichts, ich will da rüber. Ich schließe mich also der Menge an, die sich in die Schlange einreiht, den Blick nach unten aufs Smartphone gerichtet. Und das macht nicht einer so, das machen alle so …

Genau wie der Hogwarts Express abends allerdings voller ist, sind die anderen Attraktionen jetzt deutlich weniger frequentiert. Wer sich also den Express Pass schenken möchte, sollte sich erst ab etwa 16.00 Uhr mit den Bahnen befassen … dann liegen die Wartezeiten (Harry Potter’s Journey mal ausgenommen) allesamt bei maximal 15-20 Minuten.

Und noch etwas ist abends schöner – wenn es dunkel wird, kommt die Weihnachtsbeleuchtung deutlicher zur Geltung. Und die ist jetzt besonders schön (klar, wann auch sonst). Aber halt typisch amerikanisch – es blinkt an jeder Ecke in allen möglichen Farben. Und es wird Weihnachtsmusik zu Gehör gebracht – den ganzen Tag schon. Und gerade bei den sommerlichen Temperaturen ist das irgendwie ein ganz merkwürdiges Gefühl … man hat irgendwie den Eindruck, dass da irgendwas nicht zusammenpasst.

Ganz abenteuerlich wird es übrigens, wenn eine amerikanische Band „O Tannenbaum“ singt – das klingt mit amerikanischem Akzent nur eingeschränkt gut. Wobei sich „Jingle Bells“ in Deutschland potenziell ja vielleicht auch nicht so richtig gut anhört 😉

Ich entscheide mich daher, mich auf den Heimweg zu machen – was es zu sehen gibt, habe ich gesehen, was ich machen will, habe ich gemacht. Schwierig ist nur der Slalomlauf um die ganzen Leute herum, die auf ihre Smartphones gucken. Oder Dir mit einem Mega-Softdrink, einer Riesen-Popcorntüte oder einem großen Eis entgegen kommen – also so ziemlich jeder. 😉

Aber irgendwann gelingt es mir, den Ausgang zu finden … und auch der Weg nach draußen zum Shuttlebus klappt einigermaßen – Dank der App. Nur mit einem kurzen Snack zum Abendessen wird es hier nichts mehr … dafür reicht die Zeit bis zur Abfahrt des Shuttlebusses nicht mehr. Wenn er denn nicht mehr „broken“ ist und fährt.

Ich gehe also zur Buslane 50 (dort soll er uns abends wieder abholen) und sehe den Bus schon von weitem stehen. Es ist übrigens der gleiche, der morgens noch kaputt war. Scheint also inzwischen wieder repariert zu sein … und auch der Busfahrer ist noch der gleiche wie heute morgen. Den haben sie also vorsichtshalber mal nicht ausgetauscht.

Rund zehn Minuten dauert die Fahrt bis zum Hotel, so dass ich um 20.00 Uhr wieder zurück bin. Zugegebenermaßen aber ziemlich geschafft. So ein ganzer Tag auf den Beinen ist dann doch schon anstrengend. Und außer dem recht opulenten Frühstück und dem Burger im Park gab es bislang noch nichts zu essen. Das muss ich jetzt hier mal nachholen.

Zuvor schaue ich aber noch an der Rezeption vorbei und berichte von meiner amazon-Bestellung, die mich ja morgen erreichen sollte. Glücklicherweise scheint das kein Problem zu sein – direkt im Hotel gibt es einen UPS-Paketshop, dort würde man das abgeben und ich kann es dann im Laufe des Tages holen. Meinem Einwand, dass ich Laufe des Tages in Seaworld bin, wird aber auch unkompliziert begegnet, dass man für den Shop einen Schlüssel habe – wenn der dann abends schon zu sei, käme man da trotzdem dran. Na dann …

Ich mache mich also auf den Weg ins Markets, um dort mal zu schauen, ob es einen kleinen Snack für den kleinen Hunger gibt, gehe unterwegs aber noch beim Concierge vorbei, um meinen Quick-Queue-Voucher für meinen morgigen Seaworldbesuch abzuholen, so dass das morgen dann an den einzelnen Fahrten nicht zu lange dauert. Und den zusätzlichen Voucher für die reservierten Plätze bei den Shows habe ich ja von zu Hause aus schon im Internet bestellt und ausgedruckt dabei.

Im Markets gibt’s jetzt erst einmal einen Cappuccino bevor ich mir eine kleine Peperoni-Pizza (und die ist wirklich klein) bestelle – aber für den kleinen Hunger langt das durchaus. Ich nutze parallel dazu auch noch einmal die Steckdosen, die hier an jedem Platz montiert sind, hauche meinem iPhone wieder etwas Leben ein und entspanne mal ein paar Minuten bevor es dann im Zimmer weitergeht. Hier schreibe ich jetzt erst einmal den heutigen Tag nieder, damit Ihr auch etwas davon habt … 😉

Und bevor es dann ins Bett geht (der Tag morgen in Seaworld wird ja auch noch mal anstrengend), reserviere ich mir bei Maers noch meinen Shuttle am Samstag zum Flughafen, damit ich von dort mit dem Mietwagen nach Miami komme – schließlich will ich ja nicht hier bleiben sondern die Europa 2 kennenlernen. Der Shuttle fährt vom Hotel zu jeder Stunde um zehn vor, so dass ich den um 7.50 Uhr buche – dann sollte ich gegen halb neun am Flughafen und gegen Mittag in Miami sein …

19. Dezember 2014: Seaworld Orlando

17. Dezember 2014: Es geht nach Orlando …

Pünktlich um 10.00 Uhr ist mein Taxi da – mein Urlaub beginnt. Meine beiden Koffer finden ihren Weg in den Kofferraum, ich winke noch mal meinen Nachbarn zu und dann geht es auch schon los. Nämlich die Diskussion mit dem Taxifahrer, warum er den Taxameter einstellt. Normalerweise zahle ich für die Fahrten zum Flughafen einen Festpreis. Heute allerdings nicht – denn inzwischen gehört das Taxiunternehmen einem neuen Besitzer (einem Brüderpaar aus dem Nahen Osten). Und die haben zunächst einmal die alten Fahrer abgeschafft (mit ganz wenigen Ausnahmen) und dann die Festpreise. Ah ja … naja, trinke ich halt einen Cocktail weniger … 😉

Und da die Dauerbaustelle auf der A3 inzwischen glücklicherweise Geschichte ist (die kennt wahrscheinlich bundesweit jeder – das war die mit dem Bombenfund und den vielen Toten nach Verkehrsunfällen) kann man die inzwischen auch wieder relativ gefahrlos befahren. Und so kommen wir nach rund 20 Minuten schon am Flughafen an … und das bedeutet, dass der Fahrpreis jetzt günstiger ist als der Festpreis gewesen wäre. Gefällt mir!

Dem Fahrer musste ich übrigens erst erklären, wo er hinfahren muss. Die Frage, ob er mich zu Terminal 1 oder 2 bringen soll, habe ich nämlich mit „Zu keinem von beiden, sondern zum First Class Terminal“ beantwortet. Denn das kannte er nicht – bis eben. Jetzt weiß er, dass man da noch auf dem Weg zum Terminal 1 rechts abbiegt und dann unter einer überdachten Vorfahrt zum Stehen kommt.

Noch während ich bezahle, wird meine Tür aufgerissen und eine junge Dame schaut mich erwartungsvoll an. Ich weiß zwar nicht genau, was sie erwartet und ob ich die Erwartungen erfüllen kann, steige aber vorsichtshalber mal aus. Und das scheint auch schon mal richtig gewesen zu sein, folgt sie mir doch zum Kofferraum, aus dem der Fahrer inzwischen meine Koffer ausgeladen hat.

Und noch bevor ich mich an den Griffen festhalten kann, kommt ein weiterer Mitarbeiter von Lufthansa gelaufen und lädt sie auf einen kleinen Gepäckwagen. Die junge Dame ruft ihm noch „71“ zu – und dann sind sie weg. Da bin ich ja mal gespannt, ob die dann in Orlando vom Band laufen.

Während meine Koffer hinter dem Terminal verschwinden, stellt sich die junge Dame als meine persönliche Assistentin vor – sie würde mich heute durch das Terminal begleiten. OK, warum auch nicht. Sie fragt mich nach meinem Flugziel und meinem Reisepass – und führt mich parallel ins Terminal, wo ich direkt in die Sicherheitskontrolle komme. Nur anstehen muss ich nicht – hier haben offensichtlich alle schon auf mich gewartet.

Ich packe also meinen Rucksack aus (da fast alles davon einen Stecker hat, muss auch fast alles einzeln durchs Gerät), gehe parallel durch den Metalldetektor (der natürlich wieder anschlägt) und gebe mich der Handkontrolle hin. Und siehe da – heute findet er etwas. Und zwar ein Brillenputztuch in meiner Hosentasche – und bis eben bin ich auch davon ausgegangen, dass das nicht aus Metall ist. Und guck mal einer schau – ist es auch nicht. Aber die Verpackung. Die ist nämlich von innen mit Alu versehen, damit das Tuch nicht austrocknet. Und so hat heute nicht nur der Taxifahrer sondern auch ich etwas gelernt.

Aber wie dem auch sei – mein Rucksack ist inzwischen wieder zum Einpacken bereit und auch ich habe die Prozedur hinter mir. Das ganze hat jetzt keine zwei Minuten gedauert … die Empfehlung für „normale“ Reisende, bei Flügen in die USA mindestens drei Stunden vorher am Flughafen zu sein, gilt für First Class Reisende also schon mal nicht.

Aber das wusste ich ja – ich wollte allerdings auch ein bisschen Zeit für den Aufenthalt im Terminal mitbringen … wer weiß, ob ich noch mal in First fliege und hier rein komme. Mittlerweise ist auch meine Assistentin wieder bei mir – und sie nutzt die Gelegenheit, mir gleich einmal zu erklären, was es hier alles so gibt. Das fängt mit einem Duty-Free-Shop an (ja, im Ernst – selbst den gibt es hier), geht über einen Loungebereich, eine Bar, ein Restaurant, mehrere Schlafräume, Arbeitsräume, eine „Zigarrenlounge“ sowie mehrere Badezimmer.

Ich müsste mit der Abholung zum Flieger etwa 30 Minuten vor Abflug rechnen und könne mich solange hier frei bewegen. Sie würde mich dann schon wieder finden … Und schon bin ich meine Assistentin wieder los – und setze mich erst einmal in einen der schweren Sessel. Das wiederum ist das Signal für einen der Kellner, der sich zu mir gesellt und nach meinen Wünschen fragt. Eigentlich habe ich ja keine – obwohl, ein Cappu ist ja vielleicht eine gute Idee.

„Sehr gern, Herr Manger.“ Ups, woher weiß er denn das? Ach, ich will’s gar nicht wissen. „Wollen Sie dazu vielleicht noch eine Kleinigkeit frühstücken? Das Buffet ist noch zehn Minuten aufgebaut bevor wir für das Mittagessen eindecken.“

Gute Idee … zu Hause hat es vorhin nur noch für einen kurzen Happen gelangt, das könnte man hier ja fortsetzen. Und wer die Qual hat, hat die Wahl. Ich habe schon in vielen Hotels die Frühstückbuffets gesehen – aber mit diesem hier können sich nur die besten messen. Es gibt praktisch nichts, was es nicht gibt. Zumindest würde mir da nicht viel einfallen. Also nehme ich ein bisschen Rührei mit Speck, ein Brötchen, das ich mit Schinken, Käse und Lachs belege und noch einen Muffin. Ja, ich weiß – kohlenhydratreduzierte Ernährung geht anders …

Ich schnappe mir noch die WELT und genieße meinen Cappuccino bevor ich eine der „Büroboxen“ in Beschlag nehme. Wenn ich hier schon rumsitze, kann ich ja auch was Produktives tun und für Euch ein bisschen was schreiben. Der Internetzugang ist erwartungsgemäß umsonst und auch die Getränkeversorgung klappt zwischendurch wie von selbst. Hier kann man sich in der Tat wohl fühlen.

Einen Toilettengang (die passen vom Design übrigens auch genau hier rein) nutze ich zwischendurch, um mal einen Blick in die Mittagskarte zu werfen. Hätte ich das mal bloß nicht gemacht – das könnte ich jetzt auch alles essen. Allein die Tom Kha Gai (thailändische Hühnersuppe mit Kokosmilch) wäre es Wert, hier auch noch zu lunchen. Vom anschließenden Rind mal ganz abgesehen, dass sich da auf den Grill gelegt hat. Da mir Lufthansa aber schon vor zwei Tagen die Speisekarte für den Flug zugesendet hat, weiß ich ja, was mich gleich nach dem Start in der Luft erwartet – und das lohnt sich auch …

Ich bleibe also hart, ignoriere das Mittagsbuffet und beschränke mich auf ein paar Wasabinüsschen, die auf den Loungetischen stehen bis meine Assistentin wieder in Erscheinung tritt: „Herr Manger, die Limousine steht für Sie bereit.“ OK, eigentlich hatte ich ja mit einer Boeing 747 gerechnet …

Sie begleitet mich zum Aufzug und fährt mit mir eine Etage nach unten, wo ich bereits von der Polizei erwartet werde. Ich bin mir zwar keiner Schuld bewusst, aber man weiß ja nie … Doch es ist natürlich ganz harmlos – der gute Mann ist nur vorbeigekommen, um mir meinen Reisepass zurückzugeben und mir einen guten Flug zu wünschen. Nett …

Und nachdem sich meine Begleitung für den Vormittag von mir verabschiedet hat, mir einen schönen Urlaub und schöne Weihnachten gewünscht hat, tritt die nächste Dame in Erscheinung. Meine Chauffeuse – und sie hat mir auch was mitgebracht: eine S-Klasse. Die wartet jetzt mit geöffneter Tür auf mich – und spuckt mich keine zwei Minuten später wieder aus: direkt neben der avisierten 747. Begleitet von der Fahrerin fährt mich ein weiterer Aufzug zwei Stockwerke nach oben, wo es von der anderen Seite durch den Finger in den Flieger geht.

Die Eco- und Businessgäste sind im wesentlichen schon im Flugzeug angekommen und die kurze Schlange vor der Eingangstür zum Flieger überholen wir kurzerhand. Wir, das sind die junge Dame und ich. Am Flugzeug angekommen übergibt sie mich mit den Worten: „Das ist Herr Manger, er sitzt auf 81C“. Die üblichen Weihnachtswünsche gibt’s auch noch dazu – und weg ist sie.

Ich werde derweil gebeten, die Treppe nach oben zu gehen – und dort erwartet mich das Paradies. Naja, nicht ganz – es ist nur die First Class. Aber wenn man tendenziell eher Eco oder vereinzelt Business kennt, dann ist das hier einfach eine andere Welt. Das komplette Oberdeck besteht nur aus den Sitzen der First – insgesamt acht Stück.

Vier davon hat eine Familie mit ihren Kindern eingenommen, auf zwei weiteren sitzt ein Ehepaar, einer ist noch frei (wird später durch einen Anzugträger besetzt) – und meiner natürlich. Kaum bin ich dort angekommen, nimmt mir eine der Stewardessen meine Jacke ab und eine andere fragt nach meinem ersten Getränkewunsch. Dass beide wieder wissen, wie ich heiße, wundert mich schon gar nicht mehr.

Ich richte mich also erst einmal häuslich ein – Platzprobleme gibt es ja nicht wirklich. Ich schätze mal, dass jeder von uns acht etwa 5 m2 zur Verfügung hat. Und da passt neben dem wirklich opulenten Sitz auch noch ein Bett hin. Ja, richtig gelesen – neben dem Sitz steht ein Bett, bezogen mit Bettwäsche und ausgestattet mit einem richtigen Kopfkissen sowie einer Bettdecke. Und den passenden Schlafanzug dazu bekomme ich gerade mit den Hausschuhen gebracht.

Mein Wasser (mit den alkoholischen Getränken fange ich erst zum Essen an) ist inzwischen auch schon da – begleitet von ein paar Macadamia-Nüssen und dem Purser, der mir auch noch kurz die Hand schüttelt und mir einen schönen Flug wünscht. Er fragt auch gleich, wann ich zu speisen gedenke – das ist hier also schon mal nicht so wie ein Deck tiefer, wo es dann etwas zu essen gibt, wenn der Trolley an der entsprechenden Reihe vorbeigeschoben wird. Hier wird geluncht, wann es beliebt.

Nachdem ich eben im Terminal das Essen aber schon ignoriert habe, will ich jetzt nicht mehr ewig warten. Also gleich, nachdem wir die Reiseflughöhe erreicht haben. Und bis dahin kann ich mich ja mal durch das Entertainmentangebot der Lufthansa arbeiten – bleibe dann aber final doch an meiner Spotify-Playlist hängen.

Als kommunikativer Mensch finde ich es übrigens gut, dass das Internet inzwischen auch in der Luft angekommen ist. „FlyNet“ nennt das die Lufthansa – und bietet damit jedem Passagier die Möglichkeit, mit seinen Endgeräten mittels WLAN das Internet zu nutzen. Technisch läuft das übrigens als Hotspot der Telekom – vertraglich ist FlyNet aber leider nicht Bestandteil der Hotspot-Flatrate, die ich habe. Und so würden da pro zehn Minuten 1,49 € anfallen.

Und das wären bei einem knapp zehnstündigen Flug fast 90 € … nicht gut. Aber auch nicht nötig. Denn es gibt drei verschiedene Zeitpakete, die man buchen kann: 1 Stunde für 9 €, 4 Stunden für 14 € oder 24 Stunden für 17 €. Wichtig ist nur, dass man bei der Buchung nicht die Anmeldedaten nimmt, die man für die Hotspot-Flatrate nutzt – dann geht das mit den Paketen nämlich nicht. Vielmehr werden dann die 1,49 € pro zehn Minuten berechnet.

Man muss also in der Tat einen neuen Hotspot-Zugang anlegen, hierfür eine andere E-Mailadresse nehmen und dann darüber das Paket buchen. Bezahlt werden kann dann über die Mobilfunkrechnung, mit Kreditkarte oder mittels PayPal. Und dann kann man sich in den 24 Stunden in jedem FlyNet-Flugzeug der Lufthansa (also z.B. auch bei einem Weiterflug in einer anderen Maschine) jederzeit an- und abmelden. Und das ganze natürlich auch auf verschiedenen Endgeräten nutzen – nur halt nicht gleichzeitig.

Ach ja, man könnte die Zeittarife auch mittels Meilen zahlen – der Tagespass kostet dann 5.500 Meilen. Und das ist dann ein Beispiel, wie man seine Meilen auch aus dem Fenster werfen kann … 😉 Richtig eingelöst sind die Meilen nämlich ein Vielfaches davon Wert. Und „richtig eingelöst“ bedeutet eigentlich immer, einen Langstreckenflug in Business oder First zu buchen. Denn es macht schon einen Unterschied, ob ich First Class in die USA reise oder für die gleiche Meilenzahl gerade einmal 15,5 Tagespakete für FlyNet bekomme – beides „kostet“ nämlich rund 85.000 Meilen.

Doch kommen wir mal zur Verpflegung … die kommt jetzt nämlich angerollt. Den Anfang macht dabei ein Gläschen Champagner, begleitet von Kaviar mit den traditionellen Beilagen.

Weiter geht es danach mit dem Vorspeisenbuffet:

Anisgebeizter Lachs, Kokosschaum und Spargel
Cecina de Vacuno, luftgetrocknetes Rindfleisch, Schwarzwurzel-Grapefruitsalat und Spinatcrème
Joghurtmousse, Spargelpüree, Erbsen und Minze
Junge Blattsalate, gebratene Austernpilze, Kürbis und Kirschtomate, dazu Himbeer-Vinaigrette- oder Kräuter-Senf-Dressing

Beim Hauptgang stehen dann vier Gerichte zur Auswahl:

Gänsebraten, Rotkohl und Kartoffelklöße mit Kräuterschmelze
Schwarzer Heilbutt mit Brokkoli-Couscous, Nordseekrabben, Kichererbsenpüree
und milder Knoblauchmayonnaise
Geschmorte Rinderbäckchen mit Süßkartoffeln und Amarant
Zitronen-Nudellasagne mit Tomatensugo geschmort, Ricotta und Spinat

Den Abschluss findet das Essen dann mit Käse und Dessert:

Holzhofer Rezent, Chablis, Quadrello di Bufala, Bavaria blu und Banon
mit Weintrauben, frischen Feigen, gerösteten Pinienkernen und Backobst-Chutney
Brique au chocolat, warmer Schokoladenziegel mit Gewürzananas
und Maracuja-Oliveneis
Getrocknete Mandelmilch mit Grapefruit-Eis von grünem Tee und Süßholz

Und so vergeht der zehnstündige Flug eigentlich wie im Flug (Wortspiel!) … Ich stelle noch fest, dass die Waschräume in Flugzeugen nicht immer so klein sein müssen, dass man da am besten gleich rückwärts reingeht – wobei die hier auch nicht unbedingt riesig sind (da haben die Fluggesellschaften aus den arabischen Ländern wohl die Nase vorn). Aber immerhin haben sie ein Fenster und somit Tageslicht … ist halt nur doof, wenn dann ein Vogel im falschen Moment reinschaut 😉

Inzwischen habe ich mich übrigens den anderen Mitpassagieren angeschlossen und trage meinen Pyjama in Einheitsbraun-/grau – aber das ist beim Schlafen dann halt doch bequemer als Jeans und T-Shirt. Und mit meiner üblichen Nachtbekleidung mag ich hier dann doch eher niemanden konfrontieren 😉

Eigentlich schade, dass das kein Nachtflug ist – dann wäre das richtig sinnvoll gewesen mit dem Bett. So ist das halt eher eine Art Mittagsschläfchen, das ich hier mache … aber da der Tag heute ja dreißig Stunden hat, schadet das natürlich auch nicht. Zumal das Bett echt bequem ist – das ist noch nicht einmal ansatzweise vergleichbar mit einem Lie-Flat-Sitz in der Businessclass … geschweige denn mit dem Eco-Gestühl. Aber gut, irgendwo muss ja der Preis, der normalerweise um ein Vielfaches über dem Eco-Preis liegt, auch seine Rechtfertigung finden …

Beendet wird das Nickerchen übrigens mit dem zweiten Service („Winterzauber“), der rund 1 ½ Stunden vor der Landung noch zu einem kleinen Dinner einlädt.

Ohne das jetzt im Detail aufzuzählen: es gibt hier u.a. so leckere Kleinigkeiten wie Wachtelpralinen, Jakobsmuscheln, Riesengarnelen, Kürbiscrèmesuppe, Medaillons vom Hummer, Mousse von der Williams Christ Birne und zum Abschluss ein paar Kekse („Die Kollegin hat gestern gebacken.“) 😉

Und damit nähert sich dann mein erster Urlaubstag (so kann man den Flug durchaus bezeichnen) dem Ende … wir nähern uns langsam Orlando, auf dem Bildschirm kann ich sehen, dass wir inzwischen schon nicht mehr über dem Atlantik sind. Ein Blick aus dem Fenster bestätigt das – in der Ferne ist deutlich die riesige Halle auf dem Gelände von Cape Canaveral zu erkennen.

Wir fliegen noch einmal im Kreis um Orlando und setzen dann auf der Landebahn auf. Vom unteren Deck erklingt der nicht totzukriegende Applaus (hab ich in der Bahn übrigens noch nie erlebt, wenn wir in einen Bahnhof einfahren), der uns noch ein Stück auf dem langen Weg quer über den Flughafen bis zu unserer Parkposition begleitet. Und auch wenn ich dachte, dass die Wege in Frankfurt lang sind – hier sind sie auch nicht wirklich kürzer.

Aber irgendwann haben auch wir unsere „endgültige Parkposition“ erreicht, so dass wir uns auf den Weg nach unten machen. Der Platz vor dem Ausgang wird freigehalten und so können wir nach dem Öffnen der Tür den Flieger als erste verlassen. Ein Schild mit unseren Namen in der Hand einer blaugekleideten Lufthansa-Dame erwartet uns („Meet&Greet“ nennt sich das wohl) , so dass unser Weg in Richtung der Immigration zügig beginnt. Und auch wenn sie nicht so aussieht, sie hat einen flotten Schritt drauf …

Aber so sind wir halt auch als erste in der Halle. Es sind nur wenige Schalter geöffnet, die sind aber leer – und so kann ich ohne Wartezeit direkt bei einem Officer vorstellig werden. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie hat man hier immer ein schlechtes Gewissen … so stelle ich mir das auch bei der Beichte vor. Wobei da ja meistens nur ein paar Ave Maria rauskommen, hier hingegen kann der Urlaub auch umgehend beendet sein (sei es mit der sofortigen Rückreise oder mit einem unfreiwilligen Aufenthalt in einer staatlichen Einrichtung).

Aber ich habe Glück – weder mein biometrischer Reisepass, noch die Abdrücke meiner Finger oder mein digitales Foto geben offensichtlich Anlass zur Sorge. Und auch die Berufsangabe führt nicht direkt zum Ausschluss 😉 Und so bekomme ich die begehrten Stempel im Pass (erstaunlicherweise direkt auf einer Seite, auf der schon Stempel mit arabischen Schriftzeichen sind) – drei Monate darf ich jetzt hierbleiben.

Aber so lange will ich das ja gar nicht – 2 ½ Wochen reichen erst einmal. Ich folge daher den Schildern zur Gepäckausgabe – hoffend, dass meine beiden Koffer in Frankfurt den richtigen Weg aus dem Taxikofferraum gefunden haben. Und siehe da – am Gepäckband wartet bereits die blau gekleidete Dame. Sie hat sich direkt den Platz am Anfang des Bandes reserviert und verteidigt diesen gegen die heraneilenden Mitreisenden (die irgendwie alle da stehen wollen).

Und dann läuft das Band an … und die Dame, der man den schnellen Schritt schon nicht zugetraut hatte, wuchtet unsere Koffer (die allesamt als erste ankommen) behändig vom Band. So schnell können wir sie gar nicht einsammeln … Und erstmals in der Geschichte der Luftfahrt sind meine Koffer die allerersten, die auf einem Gepäckband liegen – meistens schließt meine Reisetasche ja die Gepäckausgabe ab 😉

Ich hab’s aber glaube ich schon mal erwähnt – ein First Class Flug heißt nicht nur so … 😉 Wenn der jetzt preislich noch so attraktiv wäre, dass man nicht immer überlegen müsste, ob man sich jetzt ein kleines Auto kauft oder in die USA fliegt, könnte man das öfter machen. Oder halt weiterhin der „Meilenjunkie“ sein … ich glaube, ich intensiviere das noch ein bisschen, da geht bestimmt irgendwo noch was …

Bleibt noch die Zollkontrolle. Obwohl ich ja rein will und nicht raus. Aber auch da ist man hier gnadenlos. Und während bei meinem letzten Besuch noch ein deutscher Schäferhund über meine Tasche hergefallen ist, genügt heute scheinbar ein kurzer Blick auf meine Koffer, um mir einen schönen Aufenthalt zu wünschen. Nun, DAS war ja in der Tat mal einfach …

Zumindest einfacher als der Weg nach draußen. Der ist nämlich nicht hier sondern weit weg in einem anderen Terminal. Und so führt der Weg in Richtung der EXIT-Schilder erstmal zu so einer führerlosen Bahn, die uns in Richtung des Ausgangs bringt. Die Beschilderung ist dabei leider nicht so aussagekräftig wie man sich das wünschen würde – allerdings genügt hier ein fragender Blick in alle Richtungen, um von einem zufällig anwesenden Gebäudereiniger zu erfahren, wo ich einsteigen muss. In Bezug auf Service ist man hier halt doch deutlich weiter als bei uns zu Hause.

Ich steige also kurzerhand in den nächsten Zug ein und an der nächsten Station wieder aus. Und suche nach den Schilder zu „Ground Transportation“ im „Level 1“. Die finde ich zwar nicht, dafür aber einen Aufzug, der mich von Level 3 auf Level 1 bringt. Das ist ja auch schon mal was … dann bin ich zumindest schon mal auf der richtigen Höhe.

Und nicht nur das: beim Öffnen der Aufzugstüren blicke ich direkt auf den Wegweiser zu „Ground Transportation“ und damit in Richtung des „Maers-Schalters“, an dem ich meinen Voucher für den Shuttlebus, den ich von Viator erhalten habe, in ein Ticket umtauschen kann.

Das ist ja einfach … kurz darauf stehe ich, bewaffnet mit einem Ticket für die Hin- und Rückfahrt vor dem Gebäude und sehe nur wenige Meter entfernt auch schon den Shuttlebus. Als ob der auf mich gewartet hätte … Nach einem kurzen Austausch über das Fahrtziel (obwohl das ja auf dem Ticket steht) geht es auch schon los. Und obwohl das ein „Shared Shuttle“ sein soll, d.h. außer mir eigentlich auch noch andere Fahrgäste zu in der Nähe liegenden Hotels gefahren werden sollen, bin ich allein im Bus. Nicht schlecht … eine Taxifahrt zum Sammeltransportpreis. Gefällt mir!

Jetzt wird es übrigens auch mal wieder Zeit, ins Internet zu gehen. Im Bereich der Immigration und der Zollkontrolle ist die Nutzung von Handys ja streng verboten (und da halten sich irgendwie auch alle dran), so dass ich jetzt meine Technik anwerfe. Wie immer bei Fernreisen nutze ich dafür ja die Dienste von Keepgo (http://www.keepgo.com), von denen ich bereits zu Hause eine SIM-Karte für die Nutzung in den USA erhalten habe. Gebucht habe ich die fünf Tage bis zum kommenden Sonntag – und damit habe ich 2,5 GB Datenvolumen frei (für rund 35 €).

Geliefert wird eine praktische Karte im Kreditkartenformat, die Halterungen für eine Nano-SIM sowie eine Backup-SIM (wird benötigt, wenn die Hauptkarte defekt sein sollte) beinhaltet. Dazu kommen ein Adapter für das Micro-SIM- und das Standard-SIM-Format. Und abgerundet wird das ganze durch ein Wechseltool für Apple-Geräte. Echt genial das Ganze.

Und so wandert die SIM im Standardadapter gleich in meinen mobilen WLAN-Router, der mir direkt nach dem Einschalten mein eigenes WLAN anbietet. Der Router steckt dabei immer in meinen Rucksack – und damit habe ich mein persönliches WLAN immer bei mir. Zumindest so lange der Akku hält – aber fünf Stunden sind das in der Regel schon … und das langt in der Regel auch, zumal man normalerweise spätestens beim Mittagessen eine Steckdose findet, an der man nachtanken kann.

Ich informiere noch kurz die Welt in Facebook über meinen neuen Aufenthaltsort, schaue mal auf die Mails und stelle fest, dass wir schon da sind. Rund 20 Minuten hat die Fahrt gedauert, bis ich vor meinem Hotel, dem „Doubletree by Hilton Orlando at Seaworld“ aussteigen kann. Hier wechseln jetzt die ersten Dollar den Besitzer – das obligatorische Trinkgeld in den USA wird fällig.

Meine Koffer werden von einem Hotelmitarbeiter hinter mir her gerollt (Ihr ahnt es schon, ich hole die nächsten Dollarnoten aus der Hosentasche), während ich am HHonors-Schalter des Hotels einchecke. Das geht erstaunlich schnell, nach dem Vorzeigen der Karte erhalte ich meine Zimmerkarten, die Gutscheine für das Frühstück in den Hotelrestaurants, zwei Flaschen Wasser, einen „Begrüßungs-Brownie“ und eine Übersichtskarte über die Hotelanlage.

Die erste Zimmerkarte gebe ich gleich weiter an den Gepäckträger, der sich meiner Koffer annimmt und diese auf mein Zimmer bringt. So kann ich in der Zwischenzeit gleich beim Concierge vorstellig werden und meinen Shuttle in die Universal Studios für morgen früh reservieren (der ist für Hotelgäste zwar kostenfrei, muss aber im Vorfeld reserviert werden).

Leider muss ich hier noch fast dreißig Minuten warten – steht doch eine japanische Familie vor mir am Schalter, die zwar wissen, dass es in Orlando Themenparks gibt – aber weder eine Idee haben, welche sie besuchen wollen geschweige denn eine Ahnung haben, was sie dort erwartet und was das jeweils kostet. Und zumindest mich kostet das jetzt was – nämlich Zeit und Nerven. Wie kann man denn so unvorbereitet hier ankommen? Es gibt doch sicherlich auch in Japan Internet …

Mit einer schier unendlichen Geduld erklärt Sandy (so heißt die junge Dame hinter dem Schalter) die verschiedenen Optionen (Ja, Disney’s Magic Kingdom ist für kleine Kinder geeignet. Ja, Seaworld auch. Nein, das Kombiticket ist billiger als die Einzelkarten. Ja, das gilt auch in den Universal Studios. Ja, es ist auch billiger, wenn Sie nicht in die Universal Studios gehen. …) Unglaublich … aber irgendwann geschafft. Die Japaner gehen mit einer Handvoll Tickets und einer um knapp $500 leichteren Kreditkarte von dannen … und ich erhalte mein Ticket für den Shuttlebus morgen früh.

Ich bin zwar zunächst unsicher, ob das eine gute Idee ist – der fährt nämlich erst um 10.10 Uhr hier ab und der Park öffnet bereits um 9.00 Uhr. Und da mein Ursprungsplan ja war, zur Parköffnung da zu sein, überlege ich kurz ein Taxi zu nehmen. Aber das kann ich ja morgen früh noch entscheiden – mal schauen, was der Jetlag so macht und wann ich aufwache.

Ich mache mich also auf den Weg ins Nebengebäude (den „Tower“), fahre in die 17. Etage und finde mein Zimmer (21707) am Ende des Ganges in unmittelbarer Nähe zum Getränkeautomaten und der obligatorischen Eismaschine. Das Zimmer ist recht groß, hat ein riesiges King-Size-Bett, eine Sitzgruppe und einen tollen Blick über Orlando. Wobei mich das Schild „Fire Department Access“ am Fenster ein wenig irritiert … wie die von außen hier hoch kommen wollen, ist mir ein Rätsel. Aber wie auch immer, es hat eine beruhigende Wirkung 😉

Wie bei den meisten amerikanischen Doubletree-Hotels ist das Hotel übrigens sauber und gepflegt, die Zimmer versprühen aber den Charme eines 70er-Jahre-Hauses. Über den Geschmack bei der Einrichtung kann man zwar streiten, mit „modern“ oder „Design“ hat das hier aber alles nichts zu tun. Wobei das nicht wirklich schlimm ist – man darf da halt nur nichts anderes erwarten.

Inzwischen ist es nach deutscher Zeit übrigens deutlich nach Mitternacht (OK, hier ist es Abendessenzeit) – aber trotzdem packe ich die Koffer noch so weit aus, dass ich die Sachen für die drei Tage in Orlando im Schrank verstauen und meinen Rucksack für den Parkbesuch morgen vorbereiten kann.

Ich mache dabei meine Elektronik wieder klar (gibt ja genügend Akkus, die man mal wieder laden kann) und schreibe auch gleich noch ein bisschen was zum heutigen Tag auf. Schließlich ist da ja doch einiges passiert – und vieles davon ist auch für mich neu gewesen …

Und während ich so schreibe, fällt mir siedend heiß ein, dass ich mein Ersatznetzteil für das MacBook zu Hause vergessen habe. Eigentlich wäre das ja nicht so schlimm – das gewinnt aber dann an Brisanz, wenn das Original seinen Geist aufgeben würde. Dann wären nämlich nur noch zehn Stunden Laufzeit drin – und das würde für diesen Reisebericht nicht wirklich reichen. Von allem anderen, was ich im Urlaub mit dem Rechner mache, mal ganz abgesehen.

Sch…, das ist trotz umfangreicher Planung und Routine irgendwie durchgerutscht. Und wie der Teufel es will, wird natürlich genau auf dieser Reise das Kabel brechen oder sonst etwas Unvorhergesehenes passieren. Es hilft also alles nichts, so ein Teil muss irgendwie noch her. Und wie immer, wenn ich irgendwas ganz schnell haben will, fällt mir als erstes amazon.de ein. Nur hilft das hier nichts – hier muss ich es schon mit amazon.com versuchen 😉

Glücklicherweise sind die Zugangsdaten ja weltweit identisch (ich bestelle auch ab und zu mal in England, da dort elektronische Dinge oftmals deutlich günstiger sind – warum auch immer), so dass ich mich problemlos einloggen kann. Das passende Netzteil ist auch schnell gefunden (und kostet mit $79 auch weniger als bei uns – da werden 79 € aufgerufen). „Delivery is guaranteed by Friday, December 19th.“ Na dann …

Doch halt – das Teil hat ja einen amerikanischen Stecker. Das ist zwar hier in Orlando problemlos – da fällt halt einfach der Adapter weg. Aber auf dem Schiff wird’s dann schon schwieriger – da rechne ich mal mit deutschen Steckdosen. Also schaue ich noch nach einem Adapter von einem US-Stecker auf eine deutsche Steckdose. Und werde fündig – $2,50 kostet so ein Teil … und selbst der Begriff „Schuko“ ist hier bekannt 😉

Für den Versand will amazon.com noch mal $7,99. Das wiederum schenke ich mir – ich werde einfach Prime Mitglied und lasse dann kostenlos verschicken. Das kann man hier nämlich auch 30 Tage kostenlos testen. Ich darf halt nur nicht vergessen, morgen wieder zu kündigen. 😉 Jetzt noch schnell das Hotel als neue Versandadresse hinterlegen (nicht, dass das versehentlich nach Hause geht), die Kreditkartendaten bestätigen (da das der erste Versand an die neue Adresse ist) und dann hoffen, dass das mit der Lieferung bis Freitag auch so klappt und man im Hotel versteht, dass ich das Paket haben will. Ich bin gespannt …

Und dann ist es endlich soweit … während in Deutschland die ersten Frühaufsteher schon wieder aus den Betten klettern, teste ich jetzt mal das Hotelbett … und kämpfe mit der Bettdecke, die hier irgendwie immer unter die Matratze geklemmt wird und den insgesamt sechs Kissen (von denen fünf gleich auf die Couch umziehen). Gute Nacht!

Donnerstag, 18. Dezember 2014: Universal Studios Florida

 
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