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13. Juli 2014: Valetta (Malta)

Und das heißt es in der Tat sehr früh: bereits vor 5.00 Uhr legen wir auf Malta an. Und da kurz danach die Sonne aufgeht, bin ich mehr oder weniger live dabei. Zum Glück bleiben mir noch rund zwei Stunden, so dass ich zunächst noch ein bisschen weiterschlafe, bevor es dann kurz vor 7.00 Uhr auch für mich „Aufstehen“ heißt.

Zunächst drehe ich die obligatorische Runde im Bad, um anschließend mit dem Packen zu beginnen. Und da in einer guten Stunde schon mein Transfer zum Flughafen ansteht, wird es jetzt in der Tat auch mal Zeit. Aber gut, das ist ja in wenigen Minuten gemacht – das Zusammensuchen zu Hause ist wesentlich aufwändiger.

Beim Öffnen meiner Kabinentür fallen mir dann zwei Dinge auf: zum einen hängt an der Tür eine Plastiktüte mit der ausgedruckten Ausgabe der Welt am Sonntag (womit das mit dem Zeitungsabo also auch geklappt hätte) und zum anderen steckt ein Umschlag von TUI im „Kabinenbriefkasten“ (das ist ein schmaler Schlitz hinter der Kabinennummer) – vermutlich mit der Bordrechnung. Im Gegensatz zu AIDA bekommt man seine Rechnung hier also noch auf Papier an die Kabine geliefert – dort gibt es die Rechnung ja nur noch als Selbstausdruck an den Internetterminals oder alternativ zu Hause in MyAIDA.

Aber gut, damit befasse ich mich dann erst später – jetzt geht es erst mal zum Frühstück ins Atlantik. Und da ist es noch leerer als sonst – außer mir sind nur noch zwei weitere Passagiere da. Also entweder gehen alle anderen erst später – oder sind weiterhin in den Buffetrestaurants anzutreffen.

Für mich ist das hier jedenfalls die richtige Wahl: während mich einer der Gastgeber an „meinen“ Tisch führt, besorgt der andere bereits den Cappuccino. Und im Hintergrund sehe ich den Buffetwagen schon anrollen. Lediglich den frisch gepressten O-Saft gibt es heute leider nicht – da „die Abrechnungen schon alle fertig gestellt sind.“

OK, scheint dann also so zu sein, dass nach Buchungsschnitt keine weiteren Ausgaben mehr möglich sind – aber gut, da fällt bei Premium Alles Inklusive ja eigentlich auch nichts mehr an. Oder doch – ich würde ja gern noch die Bild am Sonntag als PDF lesen (und jetzt bitte keinen Shitstorm lostreten – natürlich will ich die nur wegen dem Sportteil lesen … und der ist heute am Finaltag der Fußball-WM natürlich extra dick). Und während ich eigentlich davon ausgehe, dass das nichts wird mit meiner Zeitung, wird sie im Hintergrund schon runtergeladen. Also irgendwie müssen Abrechnungen nach der Abrechnung also doch noch gehen – oder die Zeitung ist heute ein Geschenk des Hauses, äh Schiffes.

Auf diese Art und Weise kann ich dafür übrigens feststellen, dass auch der „normale“ Orangensaft sehr gut schmeckt – klar, er ist nicht frischgepresst, aber der Wasseranteil ist hier doch deutlich niedriger als bei AIDA in den Buffetrestaurants. Von daher gibt es an dem O-Saft nicht nur nichts auszusetzen, nein, er schmeckt sogar gut.

Und dann ist es final so weit: es ist gegessen, was zu essen da war – und die Uhr zeigt 8.20 Uhr: Zeit für den Abschied. Zunächst von den Servicemitarbeitern im Atlantik, dann vom Schiff selbst – ich hole noch schnell meine Reisetasche aus der Kabine und dann geht es über das hintere Treppenhaus auf Deck 2. Noch einmal die Bordkarte vorzeigen und noch einmal winken – eine tolle Woche auf einem tollen Schiff liegt hinter mir. Und auch wenn ich mich auf die anstehenden Fahrten mit AIDA freue – so ein bisschen sehne ich mir dann im nächsten Sommer schon die Mein Schiff 4 bei. Zumindest deutlich mehr als ich das vor dieser Reise vermutet hätte …

Der Ablauf im Hafen ist dann der altbekannte – die Gepäckstücke, die nachts vor den Kabinen eingesammelt wurden, stehen nach Decks sortiert in einem Gepäckzelt, von wo sie nun sukzessive abgeholt und in die Transferbusse zum Flughafen verladen werden. Da ich meine Tasche ja bei mir habe, führt mich mein Weg direkt zu den Bussen. Meine Tasche wird eingeladen, mein Transfervoucher eingesammelt und 20 Minuten später stehe ich schon am Flughafen von Malta.

Hier geht es nun zu Schalter 3 zum Check-In (ein Web-Check-In war im Vorfeld bei Germanwings leider nicht möglich, da ich die Buchungsnummer nicht kenne und TUI diese auch nicht herausgibt). Die Reservierung meines Sitzplatzes im Vorfeld hat geklappt und so bekomme ich nach etwa 30 Minuten Anstehen meine Bordkarte für 16A – natürlich in der Notausgangsreihe.

Meine Tasche wiegt jetzt übrigens 20,5 kg – und es ist immer noch das gleiche drin wie beim Hinflug (OK, Dreckwäsche ist ggf. minimal schwerer als saubere) – also irgendwie scheinen alle Wagen, mit denen meine Tasche zu tun hat, nur so eine Art ungefähres Gewicht anzeigen. Meine Tasche sollte also irgendwo zwischen 17 und 23 kg wiegen … so lange dafür aber niemand Geld sehen will, ist mir das ehrlich gesagt auch vollkommen egal.

Als ich beim Check-In meinen Personalausweis aus dem Portmonee nehme, fällt mir da übrigens meine Handtuchkarte entgegen. Stimmt, da war ja noch was … aber irgendwie hat die niemand sehen oder gar einsammeln wollen. Ich habe keine Ahnung, ob ich da jetzt was falsch gemacht habe – ich hebe sie mal auf, falls irgendwann mal einer Geld für ein blaues Handtuch von mir haben will. Kann aber natürlich auch sein, dass damit nur sichergestellt werden soll, dass jeder nur ein Handtuch benutzt und nicht unendlich viele Handtücher hortet.

Ist jetzt aber auch egal – ich kann’s ja jetzt eh nicht mehr ändern. Und so mache ich mich mit meinem Rucksack auf den Weg zum Gate – natürlich nicht ohne Stopp bei der Sicherheitskontrolle. Und siehe da: hier muss ich meinen Gürtel ausziehen – und prompt piepst da auch nix mehr als ich durch die Torsonde gehe. Gibt also doch noch Checks, bei denen wirklich was gecheckt wird. Ob die natürlich auch ein Keramikmesser in einem iPad-Clone gefunden hätten? Man weiß es nicht …

Hab’ ich ja aber eh nicht dabei … Von daher geht’s jetzt weiter in Richtung Gate (von dem die Anzeigetafel jetzt aber nur verrät, dass sie es in vierzig Minuten verrät). Hier findet sich eine Hard Rock Bar, bei der ich mir erst einmal eine große Cola und ein Wasser to go für den Flieger hole – und danach zumindest an einem Tisch sitzen und ein bisschen schreiben kann. Interessant ist auch, dass beides zusammen nur 4,60 € kostet – dafür hätte es in Frankfurt am Flughafen ja gerade mal den halben Liter Cola gegeben …

Etwa eine halbe Stunde vor Abflug erfahren wir dann, dass wir an D10 abfliegen – wird durchaus auch Zeit, denn wir haben ja alle heute Abend noch einen Termin J Wobei das Einsteigen dann aber doch recht schnell geht – unsere Maschine ist nämlich eine Bombardier CRJ-900 mit gerade mal 90 Plätzen. Immerhin keine Propellermaschine, aber doch irgendwie beengt. Und das werde ich später noch merken, als ich mal kurz die Bordtoilette benutze – hier ist in der Tat rückwärts eintreten angesagt, drehen ist da nicht so wirklich möglich. Und man sollte maximal Schuhgröße 45 haben – sonst passen die Füße nicht zwischen Toilette und Tür …

Aber es ist zum Glück ja nur ein knapp dreistündiger Flug bis nach Düsseldorf – und mit einem Kaffee, einer 0,2-l-Flasche Wasser und einem halben belegten Brot (immerhin gibt es sowohl Salami als auch Käse zur Auswahl) verhungert man wenigstens nicht unterwegs.

Und so landen wir mit nur rund zehn Minuten Verspätung in Düsseldorf – wenn sich jetzt nicht noch einer auf die Bahngleise gelegt hat, sollte einem spannenden Fußballabend zu Hause ja nichts mehr im Weg steht.

Naja, fast. Denn noch fehlt meine Reisetasche. Und die fehlt auch noch als alle anderen Koffer mit ihren Herrchen schon längst die Heimreise angetreten haben. Das musste ja so kommen – gerade dann, wenn man nicht nur keine Zeit hat sondern das Gepäck auch morgen schon wieder auf die Reise zur nächsten Kreuzfahrt schicken will …

Aber es hilft ja nichts – ich orientiere mich schon mal, wo denn der Gepäckermittlungsschalter von Germanwings ist als ich bei einem letzten Blick aufs Band meine Tasche einsam vor sich hin fahren sehe. Also entweder ist die wirklich eben erst gekommen oder sie hat sich beim ersten Mal zwischen den anderen Koffern versteckt, so dass ich sie erst jetzt bei der zweiten Runde sehe. Ist mir aber auch egal – ich schnappe mir die Tasche und mache mich auf den Weg durch den Zoll.

Wie immer sehe ich offensichtlich seriös genug aus, um nicht ins Separee gebeten zu werden – und so kann ich mich schon mal auf den Weg zum Bahnhof machen.

Und dazu habe ich bei meinem letzten Flug nach Düsseldorf etwas gelernt – nämlich dass man nicht mit dem Skytrain zum Flughafenbahnhof fahren muss sondern dass man direkt am Terminal den Schildern „S 11“ nachlaufen kann – die führen nämlich direkt bei McDonald’s in den Keller zum Terminalbahnhof – und von dort fährt regelmäßig die S 11 in rund zehn Minuten zum Hauptbahnhof. Und das auch noch umsonst, da das Rail & Fly Ticket diese S-Bahn einschließt (und das ist nicht nur eine Vermutung sondern durch eine Fahrkartenkontrolle bestätigtes Wissen). Ach ja, gelernt habe ich das mit der S 11 übrigens durch einen Leser meines Blogs, der meinen letzten Bericht entsprechend kommentiert hat – vielen Dank dafür!

Am Hauptbahnhof habe ich dann noch eine Viertelstunde Zeit bis mein ICE zum Frankfurter Flughafen fährt. Das reicht für den Kauf zwei belegter Brötchen und den Weg ans Gleis. Dort sehe ich allerdings schon von weitem, dass außer dem Fahrtziel noch irgendein Hinweis auf der Anzeigetafel steht. Und jetzt dürft Ihr drei Mal raten, was es ist … Richtig, die Wagen sind in der falschen Reihenfolge angehängt. 😉

Dummerweise besteht der ICE aus zwei Teilen, wobei die erste Klasse jeweils außen ist – das heißt rund 400 m auseinander. Und in welchem Teil jetzt Wagen 29 hängt – das steht da natürlich nirgendwo. Und auch der Typ mit der roten Schirmmütze und dem DB-Logo vornedrauf zuckt nur mit den Achseln: „Warten Sie bis er einfährt, dann sehen wir es.“

Jupp – und ich sprinte dann mit meiner Reisetasche und meinem Rucksack 400 m zum anderen Ende des Zugs? Super – und warum kommt mir wohl gerade jetzt das Lied von den Wise Guys („Deutsche Bahn“) in den Kopf?

Ändert ja aber nix daran, dass da jetzt eine Entscheidung her muss – und die treffe ich, indem ich mich in den Abschnitt A stelle. Und schau mal einer guck: da hab’ ich echt Glück – direkt vor meinen Füßen hält Wagen 29. OK, hätte auch schief gehen können – aber wie immer gilt: no risk, no fun.

Ich finde meinen Sitzplatz, bestelle nach der Fahrkartenkontrolle einen Cappuccino und rolle gemütlich in einer guten Stunde bis zum Frankfurter Flughafen. Dort erwartet mich bereits Tanja (vielen Dank für den Fahrservice), so dass ich eine weitere halbe Stunde später zu Hause ankomme.

Tja, und damit endet eine ereignisreiche Woche auf einem ganz tollen Schiff. Ich bin mehr als positiv überrascht worden und werde ganz sicher weitere Reisen auf der Mein Schiff Flotte buchen. Und vielleicht kriegen die Schiffe in Zukunft auch noch mal vernünftige Namen – denn diese alberne Durchnummerierung haben die Schiffe (und ganz besonders die Mein Schiff 3) wirklich nicht verdient.

Ich packe jetzt jedenfalls mal schnell meine Reisetasche aus, lasse die Waschmaschine ein paar Runden drehen und bereite dann die Tasche für morgen vor – da holt TEFRA die nämlich für meine nächste Kreuzfahrt mit der AIDAcara (Kiel, Shetland Inseln, Island, Spitzbergen, Nordkap, Norwegen, Kiel) ab.

Ach ja, und Weltmeister werden müssen wir nachher ja auch noch … wird sicher nicht einfach – aber ein 1:0 sollte schon drin sein … 😉

Weiter mit dem Vergleich zwischen AIDA Cruises und TUI Cruises

6. Juli 2014: Valetta (Malta)

3.00 Uhr – das Telefon klingelt, das iPhone vibriert vor sich hin … Harald muss aufstehen. OK, normalerweise macht man das ja gern, wenn es in den Urlaub geht – im Moment ist es aber so ein bisschen wie bei einem Feuerwehralarm in der Tiefschlafphase: der Körper sagt nein, das Gehirn widerspricht und setzt sich durch.

Ich schwinge mich aus dem Bett. Naja, so ähnlich … und schleppe mich ins Bad. Im Spiegel begrüßt mich ein mir unbekanntes Gesicht. Egal, ich rasiere es trotzdem und putze ihm die Zähne. Und so langsam erkenne ich mich … und spätestens nach dem Duschen (ich habe das Wasser ein bisschen kälter als gewöhnlich eingestellt) beginne ich, mich wieder wie ein Mensch zu fühlen. Und zwar wie einer, der sich jetzt gleich auf den Weg zu einer tollen Kreuzfahrt mit einem (fast) neuen Schiff macht.

Um kurz nach halb vier checke ich aus und werde wenige Minuten später mit dem hoteleigenen Shuttle direkt zum Terminal 2 gebracht, damit ich mein Gepäck bei air berlin abgeben kann. Eingecheckt habe ich gestern bereits über das Internet (meinen Sitzplatz in der Exitrow hatte ich wie immer bereits im Vorfeld reserviert), so dass meine Bordkarte bereits in Passbook auf meinem iPhone schlummert.

Die Check-In-Schalter von air berlin sind recht voll, der Baggage Drop-Off dagegen leer. Das trifft sich gut – und so steht meine Reisetasche wenige Sekunden später bereits auf dem Band. Die Waage zeigt 17,5 kg – und ich bekomme einen Schreck. Meine Kofferwaage zu Hause hat nämlich 22,5 kg angezeigt (also gerade unter dem erlaubten Limit von 23 kg). Und das einzige, was ich seit der Abreise zu Hause aus der Tasche genommen habe, ist der Focus, den ich gestern Abend im Hotel gelesen habe. Und da der keine fünf Kilo wiegt, gehe ich im Kopf alles durch, was ich im Hotel ein-, aus und umgepackt habe. Und vor allem, wo ich fünf Kilogramm Gepäck hingelegt habe.

Und das schlimmste: mir fällt nichts ein. Im Prinzip ist alles noch in der Tasche, was auch zu Hause drin war. Ergo: die Kofferwaage hat einen Schlag – oder ich hätte den Wert nicht ohne Brille ablesen sollen … aber wie auch immer: entweder ist alles drin oder ich merke spätestens auf dem Schiff, was noch in Köln im Hotel liegt.

Unterdessen bekomme ich meinen Gepäckaufkleber in die Hand gedrückt mit dem Hinweis, ich solle ihn gut aufheben. Denn mangels Bordkarte könne man ihn ja nirgendwo draufkleben. Stimmt – und in der Vergangenheit hat man daher unnötigerweise eine Bordkarte ausgedruckt, damit man ihn dann halt doch irgendwo draufkleben kann. Von daher: gute Entwicklung – ich stecke ihn jetzt einfach mal so ins Portmonee (für diejenigen, die eher so meiner Generation entstammen und mit der Rechtschreibreform so gar nichts anfangen können – ich meine „Portemonnaie“) und schaue mal, ob es hier irgendwo was zum Frühstück gibt. Schließlich bin ich nun ja wie gefordert 90 Minuten vor dem Abflug da gewesen und habe eigentlich nur zwei davon gebraucht.

Also ab zu McDonald’s – so ein McMuffin Bacon & Egg wär‘ jetzt genau das richtige. Doch was ist das? 4.15 Uhr ist (noch) keine Frühstückszeit – das ist noch später Abend … Von daher: Kommando zurück – denn auf einen BigMac habe ich jetzt in der Tat keinen Appetit.

Also mache ich mich erst mal auf den Weg durch die Sicherheitskontrolle. Die Schlange hier ist ebenfalls überschaubar – die gibt es nämlich nicht. Ich lege meinen Rucksack aufs Band, packe vorher meine Technik und meinen „wiederverschließbaren, durchsichtigen Plastikbeutel“ mit den Flüssigkeiten in einen Kasten und kann dann passieren. Natürlich piepst es (dieses Mal wird es der Gürtel gewesen sein, den ich nicht ausziehen sollte – und als er den beim Absonden sieht, bricht er auch gleich ab … womit alles andere dann übrigens nicht entdeckt worden wäre) und natürlich müssen iPad und MacBook hinterher noch zum Sprengstofftest. Und natürlich findet man (wieder mal) nichts …

Aber wie auch immer – Zeit ist ja noch genug. Ich hole mir am Kiosk noch eine Sonntagszeitung und stelle mich in die Schlange derjenigen, die an einem Imbissstand auch eine Kleinigkeit frühstücken wollen. Ein Salamibrötchen und ein Cappu müssen reichen – im Flieger wartet ja auch noch mal was auf mich. Und stelle dabei übrigens fest, dass man bei McDonalds da doch wohl nicht so falsch lag: es gibt eine nicht unerhebliche Anzahl von Menschen, die anstelle eines Cappus ein Kölsch bestellen – scheint also für viele doch eher noch später Abend zu sein. Denn ich vermute mal nicht, dass das deren Frühstück sein soll …

Und dann heißt es wieder warten. Ich schlendere zu meinem Gate und widme mich fast eine Stunde meiner Sonntagszeitung bis es dann endlich mit dem Einsteigen losgeht. Irgendwie kriege ich das mit dem Just-in-time ja nicht so wirklich hin: entweder habe ich so viel Zeit eingeplant, dass ich stundenlang warten muss oder es wird so knapp, dass ich mit heraushängender Zunge zum Flieger hechele. Nur das Mittelding, also so zehn Minuten vor dem Boarding am Gate aufzutauchen, das schaffe ich irgendwie nicht.

Aber ist jetzt ja eigentlich auch egal … ich warte ab, bis die Massen im Flieger sind und schlendere dann hinterher. Nach mir schließt sich die Tür und auf dem Weg zum Platz höre ich schon die Durchsage „Boarding completed“. Mein Platz in der Notausgangsreihe ist wie erwartet noch leer und auch mein Rucksack findet noch ein Plätzchen in der Ablage über mir. Ich schnalle mich an – und schon geht’s auch los. Der Flieger rollt in Richtung Startbahn.

Über den Flug gibt es nicht wirklich viel zu berichten. Das gereichte Essen ist wie immer überschaubar gut (ein belegtes Brot mit Käse oder Salami) – aber dafür hat das von mir im Vorfeld zusätzlich bestellte spanische Omelette (also eigentlich eher eine Tortilla) richtig gut geschmeckt. Die 6,50 € haben sich wirklich gelohnt (@Michi: nein, es ist mir auch dieses Mal nicht peinlich gewesen, als einziger im Flieger was Ordentliches zu essen).

Der weitere Flug verläuft sehr ruhig – lediglich meine Sitznachbarin will mit mir noch eine kleine Diskussion über die Einstellung der Luftdüsen führen. Sie befand es nämlich als gute Idee, die Frischluftdüse über mir komplett aufzudrehen – das Ergebnis sind eingefrorene Gesichtszüge bei mir. Das zieht nicht nur wie Hechtsuppe, das ist auch saukalt. Meinem Hinweis, dass das „meine“ Düse sei und ihre die daneben (und damit verbunden wir jetzt meine wieder zudrehen) hat sie allerdings nicht vollumfänglich folgen können: ja, das wisse sie schon – aber wenn sie ihre aufdrehen würde, würde ihr das immer so ins Gesicht ziehen. Ja, nee, is klar. Ach ja, meine Düse ist jetzt wieder zu …. J

Es ist jetzt kurz nach acht, die Sonne lacht durch die Flugzeugfenster und unsere Co-Pilotin setzt zur Landung an. Kurz darauf stehen wir auf dem Vorfeld (der Flughafen hier ist übrigens genau so überschaubar groß wie der in Köln) und wechseln in die bereitstehenden Busse. Der fährt zwei Mal um die Ecke, dann können wir auch schon wieder aussteigen und uns in Richtung unseres Gepäcks bewegen.

So etwas wie eine Passkontrolle gibt es hier – zumindest für uns – nicht (hat wohl was mit der EU zu tun), so dass wir zeitnah am Gepäckband stehen. Und wie immer würden die meisten am liebsten wohl direkt auf dem Band stehen … echt unglaublich – wenn da jeder mal einen Meter Abstand halten würde, könnte zum einen jeder sehen, ob sein Koffer auf dem Weg ist und diesen dann auch problemlos herunterheben. Aber nein, lieber ganz am Band stehen und dann noch nicht mal Platz machen …

Naja, da passiert es dann schon mal, dass einem die Reisetasche eines Reisenden etwas unglücklich ans Schienbein donnert – tut mir ja echt leid und war auch wirklich keine Absicht …

Direkt am Band stehen übrigens die ersten Mitarbeiter von TUI Cruises und unterstützen beim Anbringen der Gepäckanhänger (ich erinnere an die seinerzeit bereits erwähnte Bastelarbeit) bzw. stehen mit neuen Anhängern bereit, wenn die alten den Flug nicht überlebt haben. Finde ich schon recht serviceorientiert – vielleicht ist ja tatsächlich was dran am „Wohlfühlschiff“?

Ich mache mich zwischenzeitlich auf den Weg zum Ausgang, folgende den TUI-Schildern (zum Glück steht niemand mit AIDA-Schildern da – ich wäre aus Gewohnheit bestimmt hinterhergelaufen) bis zu den Shuttlebussen. Hier wird der Voucher eingesammelt, meine Tasche verladen und ich in den Bus geschickt. Und kurz darauf geht es auch schon los. Die Fahrt zum Hafen dauert überschaubar lange (ich schätze mal maximal 10-15 Minuten) und dann liegt sie auch schon da: die Mein Schiff 3. Und ich muss sagen, dass sie auf den ersten Blick gar nicht mal so hässlich ist. OK, dieses dunkelblau am Rumpf ist nicht meine Farbe – aber ansonsten sieht das Teil schon mal echt nach Schiff aus.

Zunächst steht uns aber der Check-In bevor. Und wer jetzt hier Abweichungen zu dem Procedere bei AIDA erwarten würde, liegt falsch. Alles läuft genau gleich ab. Das Gepäck bleibt im Bus, während wir uns auf den Weg in ein Kellergewölbe machen, in dem die Check-In-Schalter aufgebaut sind. Fünfzehn Schalter stehen dabei zur Verfügung, wobei es einen separaten Schalter für die Suitengäste gibt. Was es nicht gibt, ist ein separater Schalter für „Vielfahrer“ – ich weiß aber auch gar nicht, ob es da ein entsprechendes Programm gibt. OK, und da wäre ich mit bisher erst einer Reise wohl auch noch nicht dabei … 😉

Da wir relativ früh sind, ist hier aber auch nicht wirklich viel los, so dass ich nach knapp zehn Minuten an einem freien Schalter stehe. Ob ich schon mal mit Mein Schiff unterwegs gewesen wäre, werde ich gefragt. „Zählt die Vorpremierenfahrt der Mein Schiff 1 dazu – dann ja.“ Sie zählt, ich bin Stammgast – und wüsste dann ja, wie alles funktioniert. Hm, naja, eigentlich weiß ich nicht wirklich was – zumal damals ja eigentlich auch fast nichts so funktioniert hat wie es hätte funktionieren sollen. Aber gut, vielleicht reicht ja auch ein bisschen Kreuzfahrterfahrung mit dem Mitbewerber … 😉

Ich nehme meinen Reisepass und meine Kreditkarte wieder in Empfang und erhalte meine Bordkarte und eine Handtuchkarte. Und da geht es schon los … was mache ich mit der? Ich erfahre, dass es auf dem Pooldeck einen Handtuchcounter gäbe, an dem ich gegen diese Karte ein Poolhandtuch erhalte. Dieses könne ich während der Reise jederzeit gegen ein frisches tauschen. Bei der letztmaligen Rückgabe gibt es dann wieder Handtuchkarte – und wenn ich die beim endgültigen Verlassen des Schiffes zurückgebe, wäre alles wieder gut. Was passieren würde, wenn ich sie nicht zurückgebe, erfahre ich jedoch nicht.

Gewohnheitsmäßig nehme ich mein Lanyard aus dem Rucksack, um die Bordkarte daran zu befestigen. Geht aber nicht, da dieser das obligatorische Loch fehlt. Nun ja, das kann ich dann ja später an der Rezeption reinmachen lassen (und wie ich später erfahre, kann ich das nicht, da in der Karte ein Chip enthalten ist und man den ungern lochen würde). OK, dann halt ohne Lanyard. Ist aber auch nicht so schlimm, dann kommen einem an Land wenigstens nicht dauernd Leute entgegen, die ihre Bordkarte um den Hals tragen, so dass sie vor (bei manchen auch auf) dem Bauch vor sich hin baumeln.

Weiter geht es auf dem Weg in Richtung Schiff. Als nächste Station findet sich die Sicherheitskontrolle, bei der alles wie am Flughafen läuft (inklusiv dem Piepsen wegen des Gürtels und dem vorzeitigen Abbruch des Abtastens nachdem man das bemerkt). Wenn ich also was Illegales vorhätte, wüsste ich jetzt, wie ich das zugehörige Material in den Flieger und dann an Bord bringen müsste. Gut, dass ich so etwas ja üblicherweise nicht mache … 😉

Inzwischen bin ich durch einen Tunnel gelaufen, der unter der Straße vom Check-In zum Schiff führt. Jetzt trennt mich nur noch die Bordfotografin vom Betreten des Schiffes. Und im Gegensatz zu den beiden älteren Damen vor mir lasse ich mich natürlich auch ins rechte Licht setzen. Schließlich brauche ich ja das Einschiffungsbild für meine Sammlung. Glücklicherweise drängt sich hier nicht wieder irgendein Statist aufs Bild, der einen dümmlich angrinst (alles schon erlebt), so dass ich mit meinem „Mein Schiff 3“-Rettungsring einen passablen Vordergrund für das fremde Schiff hinter mir abgebe.

„Fremd“ ist übrigens das Stichwort. Genauso fühle ich mich, als ich wenige Minuten später das erste Mal über die Gangway auf das Schiff gehe. Irgendwie als ob ich mich verlaufen hätte und hier eigentlich nicht hingehöre. Das fängt damit an, dass es jetzt kurz vor 9.00 Uhr ist und ich eigentlich im Marktrestaurant eine Kleinigkeit frühstücken würde. Nun, das Marktrestaurant gibt es hier nicht und auch die Decks sind anders sortiert als ich das kenne. Aber ich habe Glück – direkt im Treppenhaus steht einer der „Gastgeber“ (heißen die jetzt auf AIDA nicht auch so?) und fragt nach meinen Wünschen. Nun denn: „Wo kann man denn jetzt eine Kleinigkeit frühstücken?“ Ich erfahre ausführlich, dass ich das heute und jetzt eigentlich in allen Restaurants könnte – er würde mir entweder das Atlantik Klassik auf Deck 3 oder alternativ den Anckelmannsplatz auf Deck 12 empfehlen – in beiden gibt es Buffetfrühstück.

Finde ich eine gute Idee und mache mich daher auf den Weg auf Deck 12 zum Anckelmannsplatz. Und gleich beim Betreten des Restaurants fällt mir etwas sehr positives auf, was ich so bislang noch nicht gesehen habe: Waschbecken. Also natürlich habe ich schon mal Waschbecken gesehen – aber halt noch nicht im Eingangsbereich von Restaurants (außer in Indien, da ist das – da man dort in der Regel mit den Fingern isst – normal). Und da man hier (hoffentlich) mit Besteck isst, kann dies ja nur als Alternative bzw. in Ergänzung zu den üblichen Desinfektionsmittelspendern (die übrigens auch vorhanden sind) dienen.

Ich finde, das hat was. Händewaschen vor dem Essen sollte ja eigentlich der Normalfall sein – und wenn es einem schon so einfach gemacht wird, dass die Waschbecken praktisch neben dem Essen stehen, sollte das eigentlich auch funktionieren. Sollte …

Ich bin nämlich irgendwie der einzige, der sich hier die Hände wäscht. Hm, haben die anderen ja vielleicht heute morgen schon vor der Abreise gemacht …?

Wie auch immer – ich suche mir einen freien Platz an einer Reihe von „Single-Plätzen“. Das ist eine Theke mit Barhockern mit Blick auf den Hafen – für ein schnelles Frühstück eigentlich optimal geeignet, zumal es ansonsten relativ voll ist. Aber gut, zu den noch nicht abgereisten Gästen kommen ja noch die dazu, die wie ich schon da sind … mal sehen wie sich das in den nächsten Tagen darstellt.

Jetzt aber zum Frühstück. Kaffeekannen stehen schon mal nicht auf dem Tisch, Tassen auch nicht. Das muss also anders gehen als bei AIDA. Ich schaue mich um und sehe Leute mit gefüllten Tassen zu ihren Tischen streben – Kaffee scheint es also irgendwo am Buffet zu geben. Ich mache mich also mal auf den Weg und siehe da: da gibt es so einen Multifunktionskaffeevollautomaten, der neben Kaffee auch so was wie Caffe latte und Cappuccino kann. Sehr sauber …

Ich nehme also einen Cappu und schaue mal, was es so an Brötchen und Belag gibt. Und finde eine weitere Neuheit: die „Backstube“. Direkt am Eingang zum Anckelmannsplatz platziert gibt es hier alle möglichen Sorten von Brot und Brötchen, Stückchen (Teilchen) sowie nach Wunsch belegte Paninis und Sandwiches. Ich bin beeindruckt – das hat was!

Ich nehme mir also mal ein Vollkornbrötchen und schaue mal in Richtung Buffet, was man da so drauf legen könnte. Und langer Rede, kurzer Sinn: ich finde eigentlich fast alles, was man so auf ein Brötchen legen oder schmieren kann. Die Auswahl ist riesig und deckt wohl alle Vorlieben so ab – sogar mein Plan, etwas Lachs (mit Meerrettich) zu mir zu nehmen, ist kein Problem. Denn direkt hinter dem Anckelmannsplatz ist das bekannte Fischrestaurant „Gosch Sylt“ zu finden – und damit dann eigentlich auch alles, was man an Fisch so auf ein Brötchen legen mag (und noch vieles mehr).

Dass es darüber hinaus auch Pfannkuchen, Waffeln, Pancakes, Spiegelei, Rührei und eine „Omelette-nach-Wunsch-zubereitet-Station“ gibt, dient nur der Ergänzung – das passt heute nicht mehr in den Harald. Lediglich etwas Männerobst geht jetzt noch …

Ich gebe zu, bis jetzt klappt das mit dem „Wohlfühlschiff“. Doch wie geht’s jetzt weiter? Meine Kabine wird so gegen 15.00 Uhr bezugsfertig sein – und jetzt ist es erst 10.00 Uhr. Wo finde ich denn das Tagesprogramm? Also mal in Richtung Rezeption gehen. Doch wo ist die denn jetzt wieder? Also mal zu den Aufzügen gehen, da wird schon ein Wegweiser sein. Und genau so ist es – und neben dem Plan an der Wand gibt es auch hier wieder eine menschliche Hilfe: „Kann ich Ihnen behilflich sein?“

„Ja, ich suche die Rezeption … bzw. ein Tagesprogramm.“ Ich erfahre, dass beides kein Problem wäre. Er schiebt mich zu einem der senkrecht montierten LCD-Bildschirme, die eigentlich Touchscreens sind (also ein iPhone in groß). Er tippt auf „Bordprogramm“ – und schon sehe ich, was es heute zu sehen und machen gibt. Eine Berührung hier, eine da – und schon sind alle Fragen geklärt.

Das geht sogar soweit, dass neben den Öffnungszeiten der Restaurants auch gleich die jeweiligen Speisekarten abrufbar sind. Echt genial … und langsam gibt es ein Déjà-vu: das habe ich so schon mal gesehen – und zwar auf der Oasis of the Seas. Gerade bei der Mein Schiff 3, dem ersten Neubau von TUI Cruises, macht sich die 50%-Beteiligung von Royal Caribbean durchaus bemerkbar. An vielen Stellen fühlt man sich hier eher auf der Oasis of the Seas als auf einem der AIDA-Schiffe (die ja eigentlich die direkten Mitbewerber sind), sowohl was die Einrichtung als auch was das Servicekonzept betrifft. Und das ist durchaus nicht schlimm – eher im Gegenteil.

Doch zurück zum Tagesprogramm. Ich stelle fest, dass um 11.00 Uhr eine Schiffsführung (Dauer 90 Minuten) geplant ist. Und genau wie ich „Ersttätern“ auf AIDA immer empfehle, als erstes mal eine Schiffsführung mitzumachen, mache ich das auch hier. Einen besseren Überblick kann man ja gar nicht bekommen.

Da aber bis dahin noch etwas Zeit ist, laufe ich mal auf Deck 4 zum „Meerleben“. Zum einen ist das der Treffpunkt für den Rundgang, zum anderen ist das das erste (und einzige) Museum auf den Weltmeeren. Und das hat es in der Tat in sich – da kann man mehr Zeit verbringen als nur eine halbe Stunde. Neben der Ausstellung einiger Exponate des Maritimen Museums in Hamburg wird hier viel Wert auf Interaktivität gelegt. Sessel mit eingebauten iPads sind ebenso zu finden wie ein großer Touchtable und eine riesige Weltkarte, auf der mittels einer drehbaren Weltkugel viele Informationen zum Thema „Lebensraum Meer“ abgerufen werden können.

Der eine oder andere Gast stößt zwischenzeitlich noch zu mir, so dass wir gegen 11.00 Uhr eine etwa zwanzig Personen starke Gruppe sind, die von einer der Gastgeberinnen begrüßt wird. Wir erfahren noch ein bisschen was über das Meerleben – und dann beginnt unsere Tour auch schon. Zunächst arbeiten wir Deck 4 ab – zumal wir ja sowieso schon da sind. Hier findet sich direkt neben dem Meerleben das „Atelier“, in dem jeder an Malworkshops teilnehmen kann. Und wie ich gelernt habe, kann jeder malen – der eine besser, der andere schlechter. Und da ich eindeutig in die zweite Kategorie gehöre, streiche ich das Atelier von der Liste der Orte, die ich mir noch mal näher anschauen muss. Und auch die nächsten beiden Orte sind nicht unbedingt für mich gedacht – der „Spielplatz“ bietet alle möglichen Spielkonsolen und damit Gelegenheit zum Zocken (ist auch nicht unbedingt meine Welt) und das „Sturmfrei“ ist der Rückzugsort für Teens von 12-17 (und da passe ich altersmäßig nicht mehr ganz rein). Übrigens – und das interessiert ggf. die Eltern – ist das Sturmfrei bis 1.00 Uhr nachts geöffnet.

Auf unserem Weg zur TUI Bar, die es in dieser Form auf allen drei Schiffen der Flotte gibt, passieren wir noch den „Neuen Wall“ – und analog zum Namenspendant in Hamburg ist das die Shoppingmeile an Bord. Neben Mode, Logoartikeln sind hier vor allem Parfum, Schmuck und Uhren zu finden.

Wir sehen hier noch die Ausflugsschalter (an denen man seine Ausflüge an den Terminals übrigens auch selbst buchen kann) bevor wir zum „Klanghaus“ kommen. Und auch das ist eine Neuigkeit auf einem Kreuzfahrtschiff: eine bordeigene Philharmonie. Und im Gegensatz zu dem Bauwerk in Hamburg ist das hier rechtzeitig fertig geworden. Und es soll beeindruckend sein: die Akustik ist rechnergesteuert, so dass alle möglichen Klangszenarien eingesteuert werden können: vom Vortrag bis zum Kirchenkonzert ist alles in optimaler Akustik möglich. Und da es zum Klanghaus eine separate Einführungsveranstaltung gibt, werde ich dazu in den nächsten Tagen sicher noch berichten.

Ansonsten befindet sich sowohl hier auf Deck 4 als auch auf Deck 5 das Restaurant „Atlantik“. Hierbei handelt es sich um das Hauptrestaurant des Schiffs, das als Bedienrestaurant ausgelegt ist und in drei Bereiche unterteilt ist. Zum einen der „Klassik“-Bereich, in dem jeden Abend zwei verschiedene 5-Gänge-Menüs serviert werden (die allerdings beliebig kombiniert werden können), zum anderen der „Eurasia“-Bereich mit einer Mischung aus asiatischer und europäischer Küche und der „mediterrane“ Bereich, mit – Überraschung – mediterraner Kost.

Geht man aus dem Atlantik-Restaurant eine Wendeltreppe nach oben, landet man in der „Schaubar“. Und die muss ich mir merken – ist die Schaubar doch gleichzeitig meine Musterstation („E“). Und auch das erinnert mich ein bisschen an Royal Caribbean – auch da waren die Musterstationen im wesentlichen Aufenthaltsräume im Innern des Schiffs mit direktem Zugang zum Bootsdeck.

Direkt hinter der Schaubar findet sich dann das „Wahrzeichen“ der Mein Schiff 3: der Diamant – ein über mehrere Decks gehender Glasdiamant am Heck des Schiffes. Der Bereich wird „Große Freiheit“ genannt und beinhaltet die meisten der Bezahlrestaurants: das Spezialitätenrestaurant „Richards“ (vergleichbar mit dem Rossini auf AIDA), das Steakhouse „Surf & Turf“, die Champagner Bar und die Café Lounge mit Patisserie. Und natürlich einen tollen Blick nach draußen.

Das „Surf & Turf“ hat dabei etwas ganz Besonderes: eine Art Schaufenster, in dem sich viele verschiedene Fleischstücke finden – eines schöner als das andere. Ich glaub‘, eines der Abendessen gibt es dann auch mal hier … 😉

Und ein weiteres hier … wir sind jetzt nämlich in Richtung Bug gegangen und stehen nun vor dem „Hanami“. Das ist das japanische Spezialitätenrestaurant auf dem Schiff (auch gegen Zuzahlung). Im Übrigen handelt es sich hierbei nicht nur um eine Sushi-Bar – es gibt vielmehr auch andere japanische Spezialitäten (z.B. Shabu, ein japanisches Fondue). Mal schauen, ob die Abende ausreichen, um das alles zu testen … 😉

Ach ja, und wem das alles nicht langt, um satt zu werden, der hat noch eine weitere Möglichkeit: das „Tag & Nacht Bistro“. Und der Name sagt es ja auch schon: hier gibt es rund um die Uhr (und damit ist nicht gemeint, dass das irgendwann gegen Mitternacht schließt) Snacks und andere Kleinigkeiten wie z.B. Currywurst, Pizza, Schnitzel, Pommes, Burger, Muffins, Obst und Salat, … naja, halt alles, was man nachts um halb vier so braucht, wenn der kleine Hunger kommt … 😉

Strategisch günstig gelegen ist das Bistro allemal – liegt es doch in unmittelbarer Nachbarschaft zum Casino, zur Abtanzbar und zum Rauchersalon (das ist übrigens der einzige Bereich im Innenbereich des Schiffs, in dem geraucht werden darf) – also alles Bereiche, in denen es schon mal später werden kann … Ach ja, das Casino ist übrigens nur so eine abgespeckte Variante – also einige einarmige Banditen und ein vollautomatischer Roulettetisch und so … mit Casinos auf amerikanischen Schiffen ist das nicht wirklich vergleichbar – aber auf deutschen Schiffen scheint der Bedarf ja auch nicht so groß zu sein.

Den Abschluss auf Deck 5 bilden übrigens die Bordreiseleitung (also da, wo man die nächste Reise buchen kann) und der Fotoshop. Hier stehen viele Terminals und es hängen viele Bildschirme an den Wänden – scheint also irgendwie auch digital zu funktionieren … muss ich nachher mit dem Begrüßungsfoto mal ausprobieren.

Jetzt geht es in einen der Aufzüge – denn weiter geht es auf Deck 12. Aufgrund der Anordnung der öffentlichen Bereiche (auch das hat man sich von amerikanischen Schiffen abgeschaut) sowohl auf den unteren als auch auf den oberen Decks (die Kabinen liegen dazwischen auf Deck 6 – 10) ist man ständig am Hoch- und Runterlaufen. Und auch wenn das der Figur sicher nicht schadet, ist man hier doch deutlich mehr unterwegs als auf kleineren Schiffen, bei denen alle öffentlichen Bereiche im oberen Bereich liegen. Mal schauen, ob ich das hier auch durchhalte mit der konsequenten Nichtbenutzung der Aufzüge …

Insgesamt gibt es übrigens zwei Treppenhäuser und somit auch zwei Bereiche mit Aufzügen – im vorderen Bereich versehen vier Aufzüge ihren Dienst, im hinteren sechs. Jeder von ihnen kann übrigens bis zu 22 Personen fassen (steht zumindest auf dem Schild), sind also deutlich größer als die Aufzüge auf den AIDA-Schiffen (obwohl auch hier nur um die 2.500 Passagiere an Bord sind).

Und kaum spreche ich von sportlicher Betätigung, sind wir auf Deck 12 auch schon im Sportbereich gelandet: ein Kursraum und ein großer Geräteraum mit Kraft- und Cardiogeräten warten auf uns. Nehme ich auch mal auf die Liste für morgen – oder übermorgen …

In diesem Bereich befindet sich übrigens auch die Spa-Rezeption; hier können die Termine für Frisör und Spa-Anwendungen gebucht werden. Und es gibt den Zugang zur Sauna. Die soll hier ja auch besonders groß und vielfältig sein – das schaue ich mir nachher dann mal genauer an – ich habe ja noch genügend Zeit bis meine Kabine bezugsfertig ist. Die Aufgüsse sind hier übrigens um 16 Uhr (an Schiffstagen), um 17 Uhr und um 18 Uhr – so viel weiß ich zumindest schon mal … J

Den Abschluss des Sportbereichs bildet dann die Himmel- und Meer-Lounge, die sich über der Brücke befindet und einen unverstellten Blick nach vorn erlaubt. Tagsüber gibt’s hier dann auch das eine oder andere Getränk – ist also so ein bisschen vergleichbar mit der AIDA Lounge hinter der AIDA Bar auf den Schiffen ab Diva aufwärts. Im Übrigen gibt es wohl noch einen Bereich mit genau so guter Aussicht – den verrate ich aber erst später …

Doch bleiben wir beim Sport: auf Deck 12 befindet sich nämlich zum einen noch der Innenpool (das ist der sog. „Spaßpool“) und im Außenbereich – eine weitere Weltneuheit auf einem Kreuzfahrtschiff – der Sportpool mit 25 m Länge. Der Pool ist geschätzt fünf Meter breit – bietet also drei Bahnenschwimmern nebeneinander ausreichend Platz. Zumindest theoretisch; wie das in der Praxis aussieht, berichte ich dann morgen nach dem Anschwimmen 😉

Zu erwähnen an dieser Stelle ist in jedem Fall aber noch die „Eisbar“. Eigentlich könnte die auch „Süße Bar“ heißen – gibt es neben rund 20 Sorten Eis als Bällchen doch auch Waffeln und Crêpes. Halt einfach alles, was man so zwischendurch braucht, um die Kalorienzufuhr konstant zu halten … Oh Mann, ich ahne schlimmes. Zumal das ja alles durch Premium Alles Inklusive abgedeckt ist – da hilft ja dann noch nicht mal das Portmonee als Regulator …

Aber halt – eine Chance gibt es. Und zwar auf Deck 14, unserem nächsten Ziel. Hier erwartet uns nämlich von 7-9 Uhr (sowohl morgens als auch abends) die Joggingstrecke. Auf 280 m Länge besteht hier zumindest die Chance, der einen oder anderen Kalorie den Kampf anzusagen. Alternativ gäbe es hier auch noch den Indoor-Cycling-Raum … das soll ja noch anstrengender sein. Da purzeln dann ja vielleicht sogar die Joule 😉 Das ist aber noch nicht alles – die Sportarena ist hier oben auch zu Hause. Dabei handelt es sich um ein Multifunktionsfeld (Fußball, Volleyball, Basketball, …) mit Tribüne und LED-Wand. Ist also auch für Passiv-Sportler zu gebrauchen – zum Beispiel am kommenden Dienstag beim Halbfinale gegen Brasilien. Gute Stimmung scheint da ja garantiert …

Damit ist es dann aber auch mal gut mit dem Sportkram. Reden wir lieber wieder über die Bars. Da gibt es nämlich noch zwei hier oben – zum einen die „Überschaubar“, die insbesondere auf Raucher eine Anziehungskraft hat (hier darf man nämlich rauchen) und die Außenalster Bar & Grill am Heck des Schiffes – und dort gibt es neben den obligatorischen Getränken auch immer mal wieder was Leckeres vom Grill.

Bleibt noch der Kids Club zu erwähnen (der hier überraschenderweise genau so heißt wie auf AIDA) – in drei Altersgruppen findet hier die Betreuung von 10 – 22.30 Uhr statt (auf Wunsch auch schon früher). Und dann findet sich hier noch das „Nest“, die Krabbelstube für die Unter-3-Jährigen und ihre Eltern (wobei die tendenziell ja eher nicht mehr krabbeln).

Und so langsam aber sicher nähern wir uns nun auch dem Ende unseres Rundgangs … ich stelle fest, dass das Schiff schon ziemlich groß ist und dass ich zugegebenermaßen immer noch nicht so genau weiß, wo hier was ist. Aber die Erfahrung lehrt, dass das in 24 Stunden schon ganz anders aussieht – wenn man erst ein paar Mal von vorn nach hinten und zurück gelaufen ist, weil man irgendwas am Bug vermutet hat, was dann aber doch am Heck lag, dann klappt das schon (zumal einmal hin und zurück ja auch mehr als ein halber Kilometer ist …)

Aber halt – zwei Sachen bekommen wir noch zu Gesicht: einmal den „Ausguck“. Das ist der höchste Punkt des Schiffes, der für Passagiere zugänglich ist (höher ist nur noch der Mast (da darf man nicht rauf) und der Schornstein (und da kann man eigentlich nicht rauf). Müsste also Deck 16 sein … von hier hat man – insbesondere wenn man das dort montierte Fernglas benutzt – einen Superblick in die Ferne. Genauso wie das lilafarbene Erdmännchen, das auch da oben steht (nein, ich habe nichts getrunken … da steht wirklich eins).

Und das zweite? Das ist der „Blaue Balkon“. Den gibt es zwei Mal – und beide ragen rechts bzw. links über die Bordwand hinaus. Und damit man dann auch gut nach unten sehen kann, ist der Boden eine Glasscheibe. 37 m geht es in die Tiefe – der Blick auf die Meeresoberfläche und die vorbeiziehenden Wellen ist dafür genial. OK, schwindelfrei sollte man schon sein … und Höhenangst macht sich da auch nicht so gut. Aber alle anderen sollten durchaus mal einen Blick riskieren.

Wir verabschieden uns von unserer Gastgeberin – und haben immer noch 2 ½ Stunden Zeit, bis die Kabinen bereit stehen. Was also tun, sprach Harald …

Mach ich halt das, was ich auf AIDA jetzt auch machen würde … in die Sauna gehen und ein bisschen in die Sonne legen. Gesagt, nicht getan. Denn: die Schlösser an den Garderobenschränken fehlen noch (das ist übrigens das einzige, was offensichtlich noch nicht fertig ist an diesem Neubau). Und da ich meine ganze Technik im Rucksack habe, ist es auch eher nicht so sinnvoll, den einfach so in die Ecke zu stellen. Und der Tipp der Spa-Rezeptionistin, einfach im Bademantel vorbeizukommen wäre sogar richtig gut – wenn denn der Bademantel nicht in der Kabine wäre, in die ich jetzt ja noch nicht reinkomme …

OK, dann halt Plan B. Wobei ich eigentlich keinen habe. Also mache ich einen: ich gehe in die TUI Bar, lese den Rest meiner Zeitung (das ging platzbedingt im Flieger nicht), schreibe ein bisschen über meine Erlebnisse – und probiere „Premium Alles Inklusive“.

Das bedeutet ja, dass die „meisten“ Speisen und Getränke in den „meisten“ Restaurants und Bars im Reisepreis enthalten sind. Eigentlich eine nette Idee, dass die Bordkarte beim Bestellen in der Tasche bleibt – aber was heißt denn nun die „meisten“? Ist denn jetzt der Tomatensaft (den man ja nur im Flieger trinken mag) kostenlos und alle anderen Säfte kosten etwas? Oder ist das ernstgemeint?

Ich kann Euch beruhigen: das ist ernstgemeint. In der Tat sind fast alle Getränke (von sehr aufwändigen Cocktails oder Champagner mal abgesehen) kostenlos an den Bars erhältlich. Und so bestellte ich erst einmal einen Dolce Vita (das ist ein alkoholfreier Cocktail, der ähnlich dem Summer auf AIDA schmeckt) und dann ein alkoholfreies Hefeweizen (Franziskaner) gegen den Durst. Und beides gehört zu den „meisten“ Getränken. Im Übrigen sind die Kellner hier trotzdem sehr zuvorkommend und immer präsent – was man ja nicht unbedingt erwarten würde, wenn mit dem Ausliefern von Getränken ja nur Kosten verbunden und keine Gewinne zu erwarten sind. Ich bin mal wieder positiv überrascht.

Die rund zwei Stunden bis zur Kabinenfreigabe um 14.45 Uhr nutze ich also für diesen Bericht und die Bearbeitung meiner Fotos. Und da kann ich auch gleich was Neues testen: „Eyefi“. Noch nie gehört? Also, das ist eine SD-Karte, die ein eingebautes WLAN-Modul hat. Und damit kann sie Verbindung zu Smartphones, Tablets oder auch PCs und Macs aufbauen und die aufgenommenen Bilder einfach drahtlos übertragen. Und das geht echt problemlos. Ich starte das Programm auf meinem Mac und schalte meine Kamera ein. Binnen weniger Sekunden hat der Mac das WLAN der Kamera gefunden und sich eingeklinkt – automatisch startet der Download und eine knappe Minute später sind alle Fotos, die ich heute gemacht habe, auf meinem MacBook. Einfacher geht es nicht.

Alternativ könnte man auch die App auf dem iPhone im Hintergrund laufen lassen – dann werden die Bilder, die ich mit der Digicam mache, in Echtzeit aufs iPhone übertragen und können dort gleich weiterverwendet werden. Echt genial das Teil!

Aber zurück aufs Schiff … es ist soweit: ich kann meine Kabine kennenlernen. Und da man sich ja sonst nix gönnt, habe ich mir eine der zehn Verandakabinen auf dem Schiff ausgesucht. Die liegen am Heck an den Ecken auf Deck 6-10, haben eine riesige Veranda (rund 30 qm) und sind – zumindest auf den Bildern, die ich bisher so gesehen habe, von den anderen Decks nicht einsehbar. Von daher könnte das (zumindest wenn wir auf See sind) die Alternative zum FKK-Deck sein. Schau’n mer mal.

Jetzt muss ich die Kabine nur noch finden. Es ist die 10131 – damit ist schon mal klar, dass sie auf Deck 10 liegt. Und auf Backbord. Backbord? AIDA-Profis werden überrascht sein … dort läge sie (aufgrund der 1 in der Mitte) auf Steuerbord. Hier ist das aber anders – hier sind ungerade Kabinennummern auf Backbord und gerade Kabinennummern auf Steuerbord. Ob es sich um eine Außen-/Balkon- oder Innenkabine handelt, ist dafür der Kabinennummer nicht anzusehen.

A propos „anzusehen“. Es ist auch der Bordkarte nicht anzusehen, zu welcher Kabine sie passt. Auf der Karte steht nämlich nur der Name und eine ID-Nummer – damit könnte man die Karte an der Rezeption wieder eindeutig zuweisen. Ein evtl. (unehrlicher) Finder könnte sie jedoch nicht missbrauchen – zumindest nicht für einen Kabinenbesuch. Eigentlich also eine gute Idee … aber: wenn ich da so manche Zeitgenossen sehe, die selbst am letzten Tag ihrer Kreuzfahrt noch auf die Karte gucken müssen, um ihre Kabine zu finden – die werden hier Spaß haben … 😉

Ich gehe jetzt also erst mal auf Deck 10, orientiere mich auf die Backbordseite (da sind die in den Treppenhäusern aufgehängten Schilder sehr hilfreich, die anzeigen, wo der Bug und wo das Heck ist) und laufe los. Eigentlich müsste die Kabine ja am Ende des Ganges liegen – zumindest liegt der Verdacht bei einer der Verandakabinen nahe.

Und so ist es auch – die Kabinennummern steigen immer um zwei an und am Ende finde ich die 10129. Hm, die nächste Kabine wäre es … und dann sehe ich eine weitere Tür, beschriftet mit 10131 und 10133. Ich bin verwirrt – habe ich versehentlich einen Gemeinschaftsschlafsaal gebucht? Ich halte meine Karte (die mit dem nicht zum Lochen geeigneten RFID-Chip) vor den Leser und das Türschloss wird freigegeben. Langsam drücke ich die Klinke herunter – und stehe in einem Vorraum. Und zwar dem Vorraum für die beiden angegeben Kabinen (das erklärt dann auch die beiden Klingeln neben der Tür). Und hier finde ich dann auch eine einzelne Tür mit meiner Kabinennummer. Ich halte die Karte erneut davor und erneut klickt es. Jetzt ist es soweit: meine Wohnung auf Zeit liegt vor mir.

Und ich bin – wieder einmal – überrascht. Die Kabine macht einen großen Eindruck und ist sehr wohnlich eingerichtet. Wer die teilweise schreienden Farben bei AIDA kennt, wird sich über die warmen Brauntöne wundern. Die Wand sieht nicht nach Schiff aus (sondern eher wie eine Tapete), der Teppich ist hochflorig, der 37″-Bildschirm hängt flach an der Wand, das Bett sieht weich aus und der Balkon ist richtig groß (sogar schon der Teil, den man durchs Fenster sieht). Überall finden sich Ablagen und Schubladen, eine Nespressomaschine versprüht italienisches Flair und das Sofa lädt zum Verweilen ein ohne dass man dazu immer auf dem Bett liegen muss (neben dem im Übrigen ein Nachttisch mit Steckdose steht – und nicht nur eine Mini-Ablage an die Wand geschraubt wurde). Und obwohl ich im Vorfeld ja einige Bilder und Videos vom Schiff gesehen habe, bin ich echt positiv überrascht: das „Homing“ genannte Konzept kommt vollends an – zumindest bei mir.

Meine Tasche steht übrigens schon vor der Tür – ich kann also gleich schauen, ob und wie ich das alles in die Schränke und Schubladen bekomme. Aber auch hier kann ich nur staunen: selbst bei großzügigster Verteilung bekomme ich noch nicht einmal die Hälfte der Schränke voll. Und auch die Schubladen, die ich ja gern zum Organisieren verwende (hier kommen die Sachen rein, die einen Stecker haben, hier die Sachen ohne Stecker, …), bleiben zur Hälfte leer. Von daher sollte man auch zu zweit problemlos mit dem Platz auskommen (wobei ich zugegebenermaßen nicht sicher bin, ob das auch bei Nutzung durch das weibliche Geschlecht gilt – da wird ja tendenziell immer wieder mal von einem größeren Platzbedarf gesprochen. Kann aber auch alles nur Gerede sein …).

Jetzt werfe ich noch mal einen Blick auf meine Veranda. Durch die Scheibe konnte ich ja eben schon erkennen, dass die echt groß sein muss. Und nach dem Öffnen bestätigt sich das: zwei Stühle, ein kleiner Tisch sowie eine Liege stehen unter der Überdachung bereit (und sind dort – wie ich in Dubrovnik feststellen werde – sogar bei Regen geschützt). Der vordere Bereich des Balkons ist dabei nicht überdacht, so dass hier zumindest halbtags mit Sonneneinstrahlung zu rechnen ist (abhängig natürlich von Fahrtrichtung und Sonnenstand). Einsehen kann man den Balkon übrigens tatsächlich nicht, zumal auch die Trennwand zum Nebenbalkon blickdicht ist. Nur wenn man sich direkt an der Trennwand an der Reling ganz nach vorn beugt, kann man um die Trennwand herumschauen – dann muss man aber auch damit leben, was man dann zu sehen bekommt … 😉

Und da eine Verandakabine aber nicht nur den Balkon vor der Kabine sondern auch noch den kompletten Bereich neben der Kabine umfasst, kommen da noch mal geschätzte 20 qm dazu. Und auch die sind (mit der gleichen Ausnahme wie oben beschrieben) weder von anderen Balkonen noch von oben einsehbar – es sei denn, man steht ganz dicht an der Reling. Dann könnte man vom Blauen Balkon (das ist der mit dem Glasboden) gesehen werden. Ach ja, was macht man nun mit dieser riesigen Fläche? Nun, je nach Sonnenstand kann man die Liege natürlich so drapieren, dass sie wahlweise in der Sonne oder im Schatten steht. Oder man legt sich einfach in die hier fest montierte Hängematte und schaukelt vor sich hin. Oder man macht ein kleines Fußballmatch oder so was … 😉

Nach getaner Arbeit (die leere Reisetasche liegt jetzt unter dem Bett) lege ich mich zunächst mal vor den Fernseher und schaue, was der so hergibt. Zunächst mal gar nichts – er will erst einmal eingeschaltet werden. Und zwar an dem mit „Hauptschalter“ beschrifteten Schalter neben der Eingangstür (das geht hier nicht mit der Bordkarte und einem Schlitz sondern ist dem Kabinenbewohner überlassen).

In jedem Fall dürften damit die vier (!) Steckdosen am Schreibtisch und die Steckdose am Bett (da hat mal einer an die Smartphone-Besitzer gedacht!) damit abgeschaltet werden, so dass man nicht immer alle Ladegeräte ausstecken muss, wenn man die Kabine verlässt.

Zunächst sehe ich den Infofilm auf Kanal 1 und stelle fest, dass Kanal 2 der „Durchsagenkanal“ für die Borddurchsagen ist. Danach kommen gefühlte 20 TV-Sender (inklusiv vieler Nischensender wie ZDFneo, arte usw.) zum Vorschein – teilweise sogar in HD. Abgerundet wird das Angebot durch eine „Videothek“ mit aktuellen Filmhighlights (im Übrigen ebenfalls kostenlos) und die Bordinformationen. Die sind genau so aufgebaut wie die Touchscreens in den Treppenhäusern, so dass man ganz gemütlich das Bordprogramm oder die Speisekarten des Tages am Bildschirm durchblättern kann. Gefällt mir.

Und so weiß ich jetzt unter anderem, dass der nächste Programmpunkt die Seenotrettungsübung um 21.15 Uhr ist und dass ich idealerweise vorher noch etwas essen sollte. Aber bis dahin greife ich mal den Vorschlag der Spa-Rezeptionisten auf, packe mich in einen der beiden Bademäntel und mache mich auf den Weg in die Sauna.

Natürlich liegt die am Bug des Schiffes, so dass erstmal 300 m zu überwinden sind, bis ich den Spa-Bereich erreiche. Und natürlich habe ich einen Bademantel in Größe „M“ geschnappt. Und während der in der Kabine noch gepasst hat (oder sagen wir mal, er ging zu), stelle ich beim Laufen fest, dass ich vielleicht doch etwas langsamer gehen sollte – irgendwie kommt da ziemlich Bewegung rein.

Ich muss nachher mal schauen, ob der andere vielleicht eine Nummer größer ist – das würde manches Problem lösen bzw. gar nicht erst entstehen lassen …

Ist aber jetzt egal – ich bin ja da. Ich betrete den Saunabereich durch den mit einem Männchen gekennzeichneten Eingang und stehe nun vor der Entscheidung „Umkleide“ oder „WC/Duschen“. Nun, umzukleiden gibt’s nichts mehr (und einschließen könnte man es ja eh nicht), also entscheide ich mich fürs Duschen. Zwei schöne Warmwasserduschen mit einem gescheiten Duschkopf erwarten mich – sehr schön gemacht.

Danach geht es dann in Richtung „Saunabereich“. Der ist zwar ziemlich verwinkelt, hat aber alles, was ich so erwarten würde. Natürlich eine finnische Sauna, eine Biosauna, ein Dampfbad, ein Razul, ein Salzbad und sogar sechs Infrarotsaunaplätze. Dazu gibt es zwei große Duschbereiche (einer nur kalt, einer kalt/warm), einen Ruheraum, Fußbäder, Wärmeliegen und einen großen Außenbereich. Und natürlich alles im Preis enthalten (bei der AIDAprima wird ja gemunkelt, dass die Saunen kostenpflichtig werden könnten).

Einen Wermutstropfen gibt es allerdings – und zwar gerade für Familien. Die Sauna darf von Kindern und Jugendlichen nur in Begleitung der Eltern genutzt werden – und auch das erst ab 12 Jahren (ab 16 geht das dann auch mit schriftlicher Einverständniserklärung ohne Begleitung). Auch wenn man berücksichtigt, dass ein Saunabereich tendenziell ein Ruhebereich ist und ich durchaus nachvollziehen kann, dass man Kinder nicht allein in die Sauna lassen möchte, wüsste ich jetzt nicht, was dagegen spricht, wenn eine Familie mit ihren Kindern gemeinsam in die Sauna gehen möchte – aber vielleicht wird das in der Praxis ja auch nicht so eng gesehen.

Ich trinke noch einen Becher Wasser (hier steht ein Wasserspender bereit) und lege mich dann erst mal in die finnische Sauna. Die Fliesen in der Sauna sind problemlos ohne Schuhe zu betreten (wer wie ich vor fünf Jahren die Vorpremierenfahrt mitgemacht hat, weiß, warum ich das erwähne) und der Blick nach draußen ist wie immer eines der Highlights der Saunen auf dem Meer.

Danach geht es kurz unter die Dusche und dann ab nach draußen. Im Gegensatz zu AIDA, wo es ja maximal den kleinen Saunabalkon gibt, hat man hier einen großen Außenbereich vorgesehen (mit schätzungsweise 25-30 Liegen), der sichtgeschützt direkt am Bug des Schiffes liegt (und zwar direkt auf der Brücke. Der Blick nach vorn ist unverstellt und dürfte mit der schönste Ausblick auf dem ganzen Schiff sein (das ist übrigens der Hinweis, den ich vorhin bei der Führung in der Himmel-und Meer-Lounge avisiert habe).

Aber auch hier gibt es einen kleinen Wermutstropfen: obwohl der Außenbereich nicht einsehbar und Bestandteil des Saunabereichs ist, handelt es sich nicht um einen FKK-Bereich. Die Kleiderordnung sieht hier einen Bademantel oder zumindest ein Handtuch vor. Für was das auch immer gut sein soll … so richtig logisch ist das nicht. Und so sieht man da draußen dann auch den einen oder anderen Nackedei – vielleicht unterscheiden sich Theorie und Praxis ja auch hier …? Mal sehen …

Ich lege mich zumindest noch mal ein Stündchen in die Sonne bevor ich mich dann – nach einem kurzen Abstecher im Dampfbad – auf den Weg zurück in meine Kabine mache. So langsam ist nämlich Abendessen angesagt – zumal ja in einer guten Stunde die Seenotrettungsübung ansteht.

Ich hole noch meine lange Hose aus dem Koffer (so steht es in der Kleidungsempfehlung von TUI Cruises) und mache mich dann (natürlich ergänzt um ein Poloshirt) auf den Weg zum Essen. Unterwegs treffe ich im Kabinengang auf ein bekanntes Gesicht (wobei das allerdings nicht auf Gegenseitigkeit beruht): Reiner Calmund ist auch auf dem Weg zum Dinner – zusammen mit einem kleinen Mädchen, mit dem er Fangen spielt. Stimmt, ich erinnere mich: er sollte auf dieser Reise ja als WM-Experte dabei sein – das passt ja dann gut zum morgigen Halbfinale.

Der Einfachheit halber entscheide ich mich heute mal für den Anckelmannsplatz. Der ist vor fünf Jahren bei der Vorpremierenfahrt ja mit dem Prädikat „Geht ja gar nicht“ durchgefallen – mal schauen, ob man dazu gelernt hat. Und ich fasse mich kurz: man hat.

Das Buffet ist übersichtlich und großzügig aufgebaut, vieles gibt es auf Inseln in der Mitte – Wartezeiten entstehen praktisch keine und man kommt an alles gut dran. Die Auswahl ist zugegebenermaßen deutlich geringer als sie bei AIDA ist, dabei darf man aber nicht vergessen, dass das Restaurantkonzept auf den Schiffen der Mein Schiff Flotte ja das A-la-carte-Restaurant Atlantik als Hauptrestaurant ansieht und der Anckelmannsplatz eigentlich nur „Plan B“ darstellt. Dafür lässt die Qualität hier definitiv nicht zu wünschen übrig – alle Speisen sind warm (also natürlich nur die, die auch warm sein sollten) und geschmacklich sehr gut.

Ich teste verschiedene Vorspeisen, eine Suppe, ein bisschen Fleisch mit Beilagen und – mein Favorit – den Wok. Das Konzept ist hierbei so ähnlich wie in den Restaurants der „Mongo’s“-Kette … man sucht sich die frischen Zutaten (Salat, Gemüse, Fleisch, Fisch, Garnelen, …) und eine Sauce (von mild bis scharf, von süß-sauer bis fruchtig) aus, packt alles auf einen Teller und gibt diesen zur Zubereitung ab. Man bekommt dann so ein „Vibrier-Pieps-Ding“ (wie z.B. auch bei Vapiano) und kann sich dann um andere Dinge kümmern bis es vibriert und piepst.

Das fertig zubereitete Essen steht dann zur Abholung bereit und kann nun noch mit gebratenen Nudeln, Reis oder ähnlichem ergänzt werden – und schon steht einem schmackhaften Mahl nichts mehr im Wege. Und das war damals schon gut und ist es heute immer noch …

Und wem das nicht langt, der kann immer noch zum Gosch Sylt, direkt hinter dem Anckelmannsplatz gelegen, gehen. Dort gibt es dann noch die eine oder andere Fischspezialität, wobei das meiste inkludiert ist und nur einzelne Spezialitätenteller (z.B. die mit Austern oder Kaviar) einen Aufpreis kosten.

Den Abschluss bildet übrigens ein kleines Eis … denn genau wie draußen an der Eisbar gibt es auch hier einen Eismann. Und auch der hat rund 20 Sorten Eis zur Verfügung … und das ist dann doch was anderes als die per Zufall eingesteuerten drei Sorten Eis in den AIDA-Restaurants … besonders lecker finde ich übrigens Joghurt Limette und Himbeer Cheesecake … J

Einziger mir aufgefallener Nachteil sind übrigens die Gläser an den Getränkespendern. Die gibt es hier nämlich für die unterschiedlichsten Kaffeesorten, für die Softdrinks, für Bier – und für den Weiß- und Rotwein. So weit so gut. Aber: die bereitgestellten Gläserregale werden ständig mit neuen Gläsern aufgefüllt, die gerade aus der Spülmaschine kommen – und damit zumindest warm, wenn nicht meistens sogar heiß sind. Und zumindest bei den Softdrinks, beim Bier und beim Wein geht das mal gar nicht. Da ist also noch Optimierungspotenzial vorhanden (z.B. durch einer Zwischenlagerung zum Abkühlen in der Spülküche?) Und mal so nebenbei: auf der Mein Schiff 3 gibt es „richtiges“ (Coca) Cola und nicht die von AIDA präferierte Variante (Pepsi) – und das gilt dann natürlich auch für Sprite und Fanta statt Seven Up und Mirinda.

Da in einer halben Stunde die Seenotrettungsübung beginnt, gehe ich schon mal langsam vor in die Schaubar auf Deck 5 – denn da ist ja meine Musterstation „E“. Unterwegs mache ich noch einen Zwischenstopp an einer Toilette und stelle fest, dass man hier dem Hygienethema wieder ein Stück näher kommt. Wenn man nicht will, muss man hier nämlich nichts berühren. Die Türen öffnen sich mittels Taster (den man durchaus – wie im Krankenhaus – auch mit dem Ellbogen drücken kann), die Spülung der Urinale funktioniert automatisch, die Wasserhähne und Seifenspender werden per Lichtschranke gesteuert und der Handtuchspender per Sensor. Und wer dem allem noch nicht vertraut, kann vor dem Verlassen (ebenfalls per Taster neben der Tür) auch noch den Desinfektionsspender bemühen.

Theoretisch kann da also nichts mehr schiefgehen. Praktisch kann man aber immer wieder Leute beobachten, die das alles ignorieren – das einzige, was die dann anfassen, sind eigene Körperteile und direkt anschließend die Klinke der Tür. Das sind dann übrigens die gleichen, die die Desinfektionsspender am Restauranteingang nicht nutzen („Ich vertrag‘ das Zeug nicht“) und parallel dazu die Waschbecken im Restaurant ebenfalls ignorieren.

Inzwischen bin ich in der Schaubar angekommen. Ich bestelle einen Ramazotti (ist übrigens eines der „meisten Getränke“), suche mir einen bequemen Platz und warte auf die Dinge, die da kommen. Und sie kommen – etwa gegen 21.00 Uhr wird die Schaubar von Leuten mit orangefarbenen Warnwesten betreten und geräumt. Alle müssen raus. Die Tische werden abgeräumt (gut, dass der Rama schon leer ist) und dann geht es los. Alle diejenigen, die auch zur Musterstation „E“ wollen, können wieder rein – allerdings nicht, ohne dass vorher die Bordkarte elektronisch gescannt wird. Das sieht schon professioneller aus als die Listenabhakerei und das „Hier“-Geschrei bei AIDA.

Und wer sich jetzt fragt, wo meine Rettungsweste ist, dem sei gesagt, dass ich keine habe. Im Gegensatz zu AIDA gibt es die hier nicht auf den Kabinen sondern ausschließlich an den Musterstationen (die hier übrigens „Assembly Stations“ heißen – vermutlich weil hier die Passagiere und ihre Rettungswesten zusammengesetzt werden). Nachteil des Prozedere: die meisten Passagiere haben vor einem evtl. Notfall noch nie eine Rettungsweste gesehen geschweige denn eine angelegt.

Das Ganze hat aber auch einen Vorteil: wir sitzen bei der Übung bequem hier drin und müssen nicht mit Rettungswesten draußen in Reih und Glied stehen. Und so ganz undurchdacht ist das schon nicht – denn von den fünf Musterstationen gehen jeweils rechts und links Türen direkt auf das Bootsdeck, so dass z.B. bei starker Neigung des Schiffs nicht die Hälfte der Passagiere schon mal von vornherein auf der falschen Seite steht. Und mal so nebenbei: auf der Oasis ist das genau so gewesen – da war meine Musterstation die „Champagner Bar“.

Vorteilhaft dürfte auch sein, dass jeder – egal wo er sich gerade befindet – immer direkt zu seiner Musterstation geht. Ein zeitraubender Abstecher zur Kabine entfällt dabei. Und noch etwas ist durchdacht: Kinder, die zum Zeitpunkt des Alarms allein auf dem Schiff unterwegs sind, werden von den Suchtrupps direkt zur jeweils richtigen Musterstation gebracht und dort mit ihren Eltern zusammengeführt. Hierzu erhalten alle Kinder zwischen 3 und 12 Jahren beim Check-In ein farbiges Armband, das sie während der gesamten Reise tragen müssen und das die jeweilige Musterstation anzeigt.

Von der mangelnden Übung mit der Rettungsweste mal abgesehen, kann mich das System hier also durchaus überzeugen … zumal ja ein Generalalarm auch nicht unbedingt bedeutet, dass das Schiff evakuiert werden muss. Vielfach wird man bei unklarer Lage auch erst einmal die Passagiere geordnet sammeln ohne dass es gleich in die Rettungsbote geht – und da sitzt es sich in einer Bar doch deutlich besser als es sich auf Deck (womöglich noch bei Kälte und Regen) steht.

Nach der Übung trinke ich noch ein Tonic Water („meistes Getränk“) bevor ich mich dann auf den Weg in die Kabine mache. Irgendwie merke ich langsam den langen und anstrengenden Tag. Ich entscheide mich daher auch spontan, das mit dem Treppenlaufen erst ab morgen umzusetzen. Ich hole einen der Aufzüge, höre das typische Ding und sehe, wie der ankommende Aufzug in ein blaues Licht getaucht wird. Wow, da hat schon wieder einer mitgedacht …

Als ich dann meine Kabinentür öffne, kommt die nächste Überraschung: auf der Mein Schiff 3 gibt es nicht nur den morgendlichen Kabinenservice, es gibt auch einen Abdeckservice am Abend. So sind die Vorhänge zugezogen und die Bettdecke ist zurückgeschlagen. Auf meinem Kopfkissen liegt ein Betthupferl, das von den Leselampen dezent angestrahlt wird. Ob so etwas nötig ist oder nicht, sei einmal dahingestellt – schön ist es allemal, so empfangen zu werden.

Ich nehme nun noch meine Wasserkaraffe und mache mich noch einmal auf den Weg ins Treppenhaus, in denen sich die Wasserspender befinden. Und wer meine Berichte regelmäßig liest, weiß ja auch, dass ich die Dinger verteufele ohne Ende … eine größere Gelegenheit für Bakterien und Viren zum Passagierwechsel gibt es ja kaum: der erste hält seine angenuckelte Trinkflasche an den Hahn, der nächste holt sich auf dem gleichen Weg die Krankheiten des ersten.

Allerdings ist das hier intelligenter gelöst: es gibt keinen Hahn. Sondern nur ein Loch, aus dem dann Wasser läuft, wenn man den Knopf darüber drückt. Da kann man eigentlich nichts berühren (außer man fummelt mit seinen Fingern im Loch herum) – und damit mache auch ich mit bei der Wasserholerei am Spender …

Jetzt aber endgültig ins Bett. Ich gehe vorher noch kurz ins Bad – und stelle eine weitere Innovation fest: obwohl das Licht aus ist, ist es im Bad nicht ganz dunkel. In der Deckenlampe ist eine zweite LED eingebaut, die eine Art Nachtlicht produziert. Ideal, wenn einer mal nachts auf die Toilette muss. Das geht dann nämlich ohne Festbeleuchtung (zumindest bei den meisten Menschen) – der (Bett)partner wird’s danken. Nachteil für den einen oder anderen könnte allerdings sein, dass es in der Kabine nie ganz dunkel wird, da das Licht oben und unten an der Badtür durchscheint …

Ich mache noch die Balkontür auf – warm genug ist es ja -, bevor ich mich ins Bett lege. Eigentlich will ich ja noch ein bisschen was lesen, aber irgendwie schaffe ich das heute ni …

Zzz …

Weiter mit Tag 2: Schiffstag – auf dem Weg nach Kroatien

 
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