Nachdem ich mich bisher mehr mit Hochseekreuzfahrten befasst habe, habe ich es jetzt doch einmal „gewagt“ und eine Flusskreuzfahrt mit der A-ROSA RIVA („Donau Höhepunkte“) gemacht. Meine Erfahrungen hierzu habe ich mal in einem kleinen Reisebericht aufgeschrieben … und ich glaube, da wird es mal eine Wiederholung geben 😉
3. Juli 2016: Zurück in Engelhartszell – mit Fazit zur Reise …
Irgendwann am frühen Morgen müssen wir in Engelhartszell angelegt haben. Oder besser gesagt an der A-Rosa Donna, die wieder einmal zwischen Anleger und uns liegt und dazu führt, dass wir wieder Balkon an Balkon mit dem mir bereits bekannten Paar liegen.
Ich wache um 7.52 Uhr auf – da klingelt nämlich mein Telefon. Die Rezeption teilt mir mit, dass sie bis 8.00 Uhr die unterschriebene Bordrechnung von mir bräuchten, die man nachts an meine Kabinentür gehängt habe.
OK, ich disponiere also um. Der Plan war bis 8.00 Uhr zu schlafen, dann zu duschen um danach in Ruhe zu frühstücken. Die Kabine soll ich bis 9.00 Uhr nutzen können und das Schiff bis 10.00 Uhr verlassen haben. Das hätte also alles gut gepasst.
2. Juli 2016: Durch die Wachau (Österreich)
Heute steht das wohl schönste Teilstück auf der Donau auf dem Programm: die Wachau, zwischen Krems und Melk gelegen. Gegen 8.00 Uhr wollen wir kurz in Krems halten, um die Ausflugsgäste von Bord zu lassen, die den Tag an Land zwischen den beiden Dörfern verbringen, um beispielsweise das Städtchen Dürstein, das Stift Melk oder den Wallfahrtsort Maria Tafel zu besuchen. Gegen Mittag werden wir sie dann wieder in Melk aufnehmen.
Allerdings sind wir auch heute ein bisschen früher da – als ich gegen 7.15 Uhr aufwache, steht ein älteres Ehepaar in meinem Schlafzimmer und wünscht mir einen guten Morgen. Naja, nicht direkt im Schlafzimmer sondern direkt vor meiner offenen Balkontür. Wir haben inzwischen nämlich in Krems festgemacht und die A-Rosa Donna, die uns auch weiterhin folgt, hat neben uns ihren Liegeplatz bezogen – und damit ist jetzt wieder die Situation mit den zwei “verbundenen” Balkonkabinen entstanden. Die beiden stehen schlichtweg an ihrem Balkon – der ist jetzt aber halt nur einen guten halben Meter von meinem entfernt.
1. Juli 2016: Bratislava (Slowakei)
Der vierte Tag meiner Donaukreuzfahrt ist erreicht – und gleichzeitig auch der letzte Tag, an dem wir in einer Stadt festmachen. Morgen haben wir dann noch die Fahrt durch die Wachau von Melk nach Krems und am Sonntagfrüh legen wir dann schon wieder in Engelhartszell an.
Aber so weit ist es ja noch nicht – heute ist erst einmal Bratislava in der Slowakei unser Ziel. Allerdings auch erst gegen Mittag, so dass der Vormittag geruhsam verlaufen kann. “Entschleunigt” halt. Irgendwie gefällt mir das Wort.
Geweckt werde ich heute von lautem Geschrei von draußen. Wir fahren gerade an einigen Ruderern vorbei und der Steuermann gibt da wohl den Takt vor. Nun gut, es ist ja auch schon kurz nach acht – da kann man ruhig auch mal wach werden und aufstehen. Ich mache den üblichen Abstecher ins Bad bevor ich mich dann im Restaurant mit dem Frühstück befasse.
30. Juni 2016: Budapest (Ungarn)
Der dritte Tag meiner Donaukreuzfahrt steht vor der Tür – und heute ist Budapest das Ziel unserer Reise. Im Laufe der Nacht sind wir schon an Bratislava vorbeigefahren (unser morgiges Ziel), was mir allerdings genau so entgangen ist wie die vielen Schleusen gestern Nacht. Das mit dem Schlafen klappt hier also schon mal gut.
Auch heute scheint wieder die Sonne – in Budapest heute Mittag werden 32 Grad erwartet. Und das ist fast schon zu heiß … aber wir wollen mal nicht undankbar sein, das Wetter war in den vergangenen Wochen ja gerade schlecht genug. Und ich glaube, das sieht man auch noch – wenn ich die letzten Tage nämlich mal so aus dem Fenster schaue, sehe ich eigentlich durchgängig eine braune Brühe – das erinnert eher so ein bisschen an den Amazonas. Irgendjemand hatte da ja mal über die blaue Donau gesungen – der hat entweder eine andere Donau gemeint oder das Ganze ist in der Tat auf die Niederschläge der vergangenen Wochen zurückzuführen.
29. Juni 2016: Wien (Österreich)
Die erste Nacht auf der Donau ist vorbei – und irgendwie muss “Flussluft” ähnlich einschläfernd wirken wie das Meeresrauschen. Ich bin in der ganzen Nacht kein einziges Mal aufgewacht, habe keine der Schleusen mitbekommen und auch der Sonnenaufgang, der mich auf dem Meer immer weckt, hat heute dafür nicht ausgereicht – erst kurz vor 8.00 Uhr bin ich wach geworden, als mir die Sonne mitten ins Gesicht schien.
Wie immer bei Kreuzfahrten habe ich die Balkontür offen gelassen – zum einen bin ich ein Freund von frischer Luft und zum anderen verhindert das auch hier, dass die Klimaanlage läuft (das kann ich nachts ja nun irgendwie gar nicht haben). Und Dank eines Fliegengitters vor den Balkontüren bleibt auch alles das draußen, was man drin nicht haben mag.
28. Juni 2016: Engelhartszell (Österreich)
Nach mehr als fünfzig Kreuzfahrten auf den Meeren dieser Welt habe ich es getan – ich habe eine Flusskreuzfahrt gebucht.
Und zwar nicht, weil ich keine Lust mehr auf “richtige” Kreuzfahrten habe, sondern weil es mal wieder an der Zeit war, etwas Neues zu entdecken.
Insbesondere weil mein Umfeld das doch eher “befremdlich” fand. “Flusskreuzfahrt? Da sind doch nur Rentner an Bord.” Und mal ganz unabhängig davon, dass auch ich mich ja durchaus dieser Altersgruppe nähere und ich es grundsätzlich auch nicht schlimm finde, eine Reise gemeinsam mit älteren Menschen zu machen, glaube ich da eigentlich auch nicht so richtig daran. Immerhin gibt es in vier Bundesländern bereits Sommerferien – da könnte potenziell ja vielleicht doch auch die eine oder andere Familie dabei sein, die den Altersdurchschnitt in meine Richtung bewegt. Aber gut – schau’n mer mal …