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Nach einer sehr ruhigen Nacht, die gegen 7.30 Uhr rechtzeitig zum Frühstück beendet war, gehe ich erst einmal kurz ins Bad, um danach am Pool mal zu schauen, wie das mit dem Frühstück hier so läuft. Serviert werden soll es zwischen 8 Uhr und 10.30 Uhr – da dürfte ich einer der ersten sein. Und das bin ich auch – zumindest sind alle Tische unbesetzt. Ich werde jedoch sofort freundlich empfangen, kann mir einen Tisch aussuchen und erhalte erst einmal einen Teller mit frischem Obst. Glücklicherweise alles Obst, das normalerweise eine Schale hat und demzufolge nicht gewaschen werden muss – und so passt auch die Grundregel: „Peel it, cook it or forget it.“ Dazu gibt es noch verschiedene süße Stückchen und eine kleine mit Schinken und Käse gefüllte Teigtasche.
Auf dem Tisch steht eine kleine Getränke- und Speisekarte, auf der sich alle möglichen warmen Getränke befinden sowie eine Liste mit drei herzhaften Speisen: verschiedene Rühreier, Omelettes oder ein Club Sandwich. Ich entscheide mich für ein Omelette mit Schinken, Speck und Käse sowie einen Cappuccino Italiano. Dazu hole ich mir vom Buffet noch einen Schokomufin und ein Glas O-Saft.
OK, für meinen Geschmack liegt mir der Schwerpunkt zu sehr auf „süß“, aber da gilt wohl „andere Länder, andere Sitten“. Und das Omelette ist ja schon mal eine gute Ergänzung dazu gewesen.
Ich genieße nun also das Frühstück am Pool, die Sonne scheint schon vom blauen Himmel, kommt aber glücklicherweise aufgrund des schattigen Unterstands für die Tische nicht zur vollen Wirkung – sonst wäre es auch nicht allzu lange auszuhalten. So ist das aber einfach nur angenehm. Ich bestelle noch einen weiteren Cappuccino, esse noch einen Muffin und lese erst mal in Ruhe die Tageszeitung – Dank Internet und E-Paper ist das ja heute alles kein Problem mehr.
A propos Internet … hier im Hotel habe ich überall eine gute (und kostenlose) WLAN-Verbindung, die ich mit einem VPN absichere (ich nutze da übrigens Cyberghost, da die immer wieder mal günstige Angebote haben und meiner Erfahrung nach zuverlässig funktionieren). Und das funktioniert problemlos, auch parallel auf mehreren Endgeräten. Außerhalb des Hotels wird es dann natürlich schwierig, bzw. teuer. Ich nutze daher im außereuropäischen Ausland gern die sSIMs von Airalo – so zahle ich für 1 GB für 7 Tage in der Dominikanischen Republik beispielsweise $9,50 – das ist ja durchaus noch überschaubar. Für die anderen Länder der Reise gibt es übrigens das sog. „Insel Hopper“-Paket, das in 31 Ländern gilt (darunter alle, die wir auf der Reise anfahren mit Ausnahme der Dom. Rep.) – und für 1 GB zahle ich insgesamt $15. Damit sollte ich eigentlich auskommen und kann das alles mit einer einzigen eSIM abdecken. Und da ich auf meinem iPhone mehrere eSIMs installieren kann (von denen immer zwei parallel aktiv sein können), kann ich neben meiner normalen eSIM der Telekom für notwendige Telefonate und den SMS-Empfang je nach Bedarf die passende eSIM von Airalo für den Datentransfer einfach dazu aktivieren.
Doch zurück an den Pool – den teste ich jetzt erstmal aus. Das Wasser ist nur von der Sonne erwärmt, aber das ist hier auch völlig ausreichend. Da außer mir niemand hier ist (ich habe auch beim Frühstück insgesamt nur drei Paare gesehen – das Hotel scheint aktuell also eher leer zu sein), habe ich im Becken auch viel Platz und kann damit meine übliche Strecke von 40 Bahnen schwimmen – nur dass es hier halt keine Bahnen gibt und ich den Kilometer im Kreis schwimmen muss.
Eine halbe Stunde später lege ich mich dann erst mal etwas auf die Liege in der Sonne, gebe das dann aber doch zeitnah wieder auf – dafür ist es in der Sonne einfach zu heiß. Ich gehe also erst mal ausgiebig duschen und lege mich danach in den Schatten – da ist es mit einem Buch in der Hand auch gut auszuhalten. Zwischendurch kommt noch mal die Frühstücksbedienung vorbei, die ich um eine Cola Zero bitte. Wobei das sprachlich hier durchaus ein bisschen herausfordernd ist. Mit Giuseppe an der Rezeption ist die Konversation auf Englisch problemlos, alle anderen, die ich hier bislang getroffen habe, sprechen aber mehr oder weniger ausschließlich Spanisch. Da macht es sich dann durchaus bezahlt, dass ich das mal in der Schule lernen durfte und ein paar Grundkenntnisse tatsächlich noch da sind – und die jetzt sogar aus den Tiefen des Gehirns abgerufen werden können. Zumindest langt es, um der Kellnerin zu verstehen zu geben, dass ich eine Cola haben möchte, in der kein Zucker ist. Und siehe da – kurz darauf steht eine „Cola sin azúcar“ vor mir 🙂
Und so verbringe ich die nächsten Stunden mit Schreiben (des gestrigen Blogeintrags) und Lesen – Dank mehr oder wenig unbegrenzt großer Bibliothek mit dem Kindle kann ich nach Abschluss meines aktuellen Buches auch gleich mit dem nächsten weiter machen, das ich schnell mal bei amazon gekauft und heruntergeladen habe.
Gleichzeitig macht sich übrigens ein kleines Hüngerchen breit – es ist inzwischen ja auch schon 13.30 Uhr. Wird also Zeit, dass ich mich mal schlau mache, welche Optionen es hier in Bezug auf das Mittagessen gibt. Ich schaue also mal bei Giovanni an der Rezeption vorbei und erfahre, dass die Optionen überschaubar sind. Es gibt hier nämlich kein Mittagessen. Und Abendessen übrigens auch nicht. Ah – jetzt ja. Das war ja eigentlich anders gedacht – zumindest habe ich die Informationen auf booking.com so gelesen (und auch die Speisen auf den dort veröffentlichten Fotos ließen die Vermutung aufkommen, dass man die hier auch bestellen könne). Kann man wohl auch. Zumindest manchmal. Aber irgendwie nicht zur Zeit – hier scheint die Saison nämlich so langsam dem Ende zuzugehen. Und die wenigen Gäste gehen wohl meistens in die Restaurants in Strandnähe.
Hm, das war jetzt ja nicht unbedingt mein Plan. Zumal die Gegend hier, sagen wir mal, ein überschaubares Maß an subjektiver Sicherheit ausstrahlt. Oder anders gesagt – hier weiß man, was das Auswärtige Amt mit der Aussage meint, man solle sich im Dunkeln möglichst nicht allein außerhalb der Hotels und Ressorts bewegen. Ich würde ergänzen: „Im Hellen auch nicht“. Kann natürlich sein, dass objektiv betrachtet alles fein ist, mein Bauch sagt mir aber was anderes. Und von daher ist die Option außerhalb zu essen, keine Option. Zumindest nicht ohne klar definiertes Ziel und einem Uber oder Taxi, das mich vom Hotel direkt vor die Tür des Restaurants (und auch wieder zurück) bringt.
Nun, für das Mittagessen ist das jetzt erstmal nicht so tragisch – zum einen habe ich ja gut gefrühstückt, zum anderen ist es inzwischen ja auch schon fast 14 Uhr. Bis zum Abendessen lässt sich das schon strecken – und nicht schon vor der Kreuzfahrt zuzunehmen, ist ja auch kein schlechter Plan. Womit sich das Problem aber ja nur nach hinten verschiebt – denn zumindest das Abendessen muss schon irgendwie stattfinden. Zum Glück fällt mir ein, dass ich in einer Hotelbewertung gelesen habe, dass es problemlos gewesen wäre, sich eine Pizza liefern zu lassen. Und so spreche ich Giovanni mal darauf an – und siehe da, das ist in der Tat kein Problem. Er hat da einen italienischen Landsmann an der Hand, der in der Nähe eine Pizzeria hat. Und der liefet natürlich auch – bis in mein Zimmer. Damit wäre das dann ja auch geklärt – ab 18 Uhr kann ich bei ihm die gewünschte Pizza bestellen. Na also, geht doch.
Und bis es soweit ist, ist jetzt sowieso erst einmal Fußball angesagt. Nach dem überraschenden Sieg der DFB-Elf gegen Frankreich am Samstag ist die Erwartung heute gegen die Niederlande ja recht hoch. Das Spiel will ich also in jedem Fall sehen – und Dank Internet und VPN (jetzt über einen Server in Deutschland) ist das auch kein Problem. Die MagenteTV-App denkt, dass ich in Deutschland bin und zeigt mir anstandslos das Programm von RTL, so dass ich das 2:1 live mit verfolgen kann. Die Welt ist Dank Internet doch irgendwie klein geworden … da sitzt Du 7.500 km von Deutschland entfernt in der Karibik am Pool und guckst auf Deinem iPad live ein Fußballspiel als ob Du zu Hause im Wohnzimmer sitzen würdest. Irgendwie schon faszinierend. Ach ja, die rosa-lila-farbenen Auswärtstrikots gefallen mir übrigens richtig gut – Ihr könnt jetzt also gern mit dem Shitstorm loslegen … 😉
Nach dem Spiel gehe ich jetzt erst mal wieder zu Giovanni und lasse mir mal die Speisekarte zeigen. Eine überschaubare Auswahl erwartet mich – aber die Pizzen klingen alle lecker. Und so kommt heute mal eine Pepperoni-Pizza auf den Teller (und für morgen merke ich mir schon mal die Primavera vor), die dann direkt in mein Zimmer geliefert werden soll. Und das ist ja immerhin schon mal besser als sich jetzt auswärts etwas zu Essen suchen zu müssen. Zumindest scheint es mir sicherer zu sein …
Und es dauert auch nur 15 Minuten – da klopft ein Hotelmitarbeiter an meine Tür und übergibt mir einen Pizzakarton. Es riecht schon mal lecker – und es schmeckt auch so. Von daher alles OK – auch wenn es eigentlich anders gedacht war. Von daher gebe ich dem Hotel nach wie vor sehr gute Noten – wenn man die eine oder andere Eigenheit kennt und berücksichtigt. Die Sprache könnte für manche ein Hinderungsgrund sein und auch die – zumindest im Moment – nicht vorhandenen Optionen für Mittag- und Abendessen muss man sicherlich berücksichtigen. Wer aber vor einer Kreuzfahrt für ein, zwei Nächte ein günstiges Hotels sucht, das sehr nettes und zuvorkommendes Personal hat, das sehr sauber ist, schöne Zimmer hat, ein gutes Frühstück bietet und einen Pool hat, wobei es aufgrund der überschaubaren Größe eher familiär zugeht, der macht hier nichts falsch. Pizza muss man halt mögen – und morgens so viel essen, dass es bis abends langt 😉 Oder drücken wir es anders aus: ich würde in ähnlicher Situation hier jederzeit wieder absteigen – für einen 14-tägigen Urlaub würde ich mir allerdings etwas anderes suchen.
Die Pizza ist es jetzt im Harald und draußen ist es inzwischen dunkel (wobei das aufgrund der Illumination im Ressort kein Nachteil ist). Da außer mir niemand im Hotel zu sein scheint, ist auch am Pool nichts (mehr) los. Naja, da war eigentlich auch vorher nichts los. Man muss sich hier halt schon selbst entertainen – und so mache ich schnell mal diesen Blogeintrag fertig und setze mich danach zum Lesen auf meine Terrasse, bis ich mich dann irgendwann mal der Nachtruhe hingebe.
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