myAIDA HEUTE
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Wir befinden uns aktuell auf dem Weg von Rhodos nach Zypern und schaukeln so vor uns hin. Das haben wir die ganze Nacht schon so gemacht und werden es wohl auch noch eine Stunden so machen. Aber gut, auch das gehört zu einer Schiffsreise ab und an dazu – und es hätte uns ja auch deutlich schlimmer treffen können.

Von daher betreibe ich erst einmal Business as usual, gehe ins Bad und ins French Kiss zum Frühstück (da ist es übrigens genauso voll wie sonst auch – die leichte Schaukelei scheint die meisten also nicht außer Betrieb gesetzt zu haben) und schaue dabei mal in die Sonntagszeitung, was sich tut auf der Welt. Das ist einer der Vorteile der Digitalisierung – über das Internet kann ich problemlos auf die Leihausgabe meiner Stadtbücherei zugreifen – das wäre noch vor ein paar Jahren undenkbar gewesen …

Wie immer im Laufe des Vormittag meldet sich auch heute unser Kapitän und berichtet ein bisschen über das, was hinter uns liegt und vor allem über das, was noch auf uns wartet – sowohl fahrt- als auch programmmäßig. Und natürlich in Bezug auf das Wetter und damit verbunden auch ein bisschen was zum Thema „Seegang“. Die einen lieben ihn ja (zumindest sagen sie das immer), für die anderen ist das das Horrorszenario überhaupt (das sind diejenigen, die schon mal mit Seekrankheit zu kämpfen hatten) und wieder anderen ist es eigentlich egal – man kann es ja eh nicht ändern.

Wobei das nicht so ganz stimmt – manchmal kann man dem Gröbsten entkommen, in dem man später fährt, früher fährt oder anders fährt. Und so machen wir das aktuell – wir fahren einen Umweg nach Limassol, in dem wir nicht westlich an der Insel vorbei zum im Süden gelegenen Hafen von Limassol fahren sondern die Insel Nord-östlich umrunden und damit weitestgehend im Landschutz von Zypern unterwegs sind und damit die Kaltfront von Westen zumindest teilweise umgehen.

Seetag auf dem Weg nach Zypern

Seetag auf dem Weg nach Zypern

Und so war die Nacht zwar bewegt, aber nicht wirklich dramatisch (OK, das mag jemand, der empfindlich auf Seegang reagiert, vielleicht auch anders empfunden haben) und auch der heutige Vormittag setzt sich ähnlich fort. Man merkt durchaus, dass man auf einem Schiff unterwegs ist, aber es bleibt alles an seinem Platz. Und gegen Nachmittag soll es dann (wenn wir im Landschutz sind) deutlich besser werden. Warten wir es mal ab.

Allerdings ist eine Sache ziemlich nervig – und zwar sind das Gäste am Nachbartisch, denen es egal ist, dass der Kapitän gerade seine Durchsage macht und die darauf nur mit Anheben der Stimme reagieren – klar, man muss ihn dann ja übertönen. OK, unser Kapitän gehört zur mitteilsamen Sorte und man könnte sich auch kürzer fassen. Könnte man, muss man aber nicht. Und von daher dauert es dann schon mal seine Viertelstunde, bis alles gesagt ist, was gesagt werden soll. Aber man wird doch diese 15 Minuten mal ruhig sein können, so dass zumindest andere die Gelegenheit haben, zu verstehen, was er denn zu sagen hat. Kaum ist die Durchsage übrigens vorbei, sind es genau die Leute am Nachbartisch, die verhindert haben, dass man alles versteht, die dann mit der Frage „Und – was hat er gesagt?“ jedem deutlich zeigen, dass sie in dem Moment, als der Herr Gehirn und Intelligenz verteilte, durch Abwesenheit geglänzt haben.

Im Anschluss schaue ich mal kurz im Bordhospital vorbei – zum einen muss ich mir ein Medikament holen, dass dort für mich im Kühlschrank gelagert wird und zum anderen habe ich mich entschieden, mir für morgen in Limassol mal einen Zahnarzttermin organisieren zu lassen. Warum auch immer hat einer meiner Backenzähne mit leichten Schmerzen beim Kauen signalisiert, dass er sich nicht so recht wohl fühlt. Nun, das kommt ja schon mal vor und normalerweise würde ich da jetzt mal ein, zwei Tage abwarten, wie sich das entwickelt – so etwas kann ja auch genau so schnell wieder weg sein wie es gekommen ist. Jetzt kommt aber das große „Aber“: nach dem Hafenanlauf in Limassol stehen uns ja erst einmal sechs Seetage ins Haus. Und falls es jetzt doch etwas Ernsteres sein sollte, wäre das rund eine Woche ohne mögliche zahnärztliche Versorgung – das brauche ich nicht wirklich.

Aber zunächst muss (darf) ich noch mal kurz beim Bordarzt vorbeigehen; so wirklich helfen kann er mir zwar nicht (es gibt ja aktuell auch nichts, was zu tun wäre – so lange ich nicht mit dem Zahn kaue, ist ja alles ganz normal), aber er kann zumindest mal in Vorbereitung auf den morgigen Termin ein Kreuz bei Zahn „4-8“ in seinem Computer machen 😉 Und mir avisieren, dass ich bei auftretenden Schmerzen vorbeikommen kann – er hätte da dann durchaus etwas Wirksames im Schrank. Jetzt bin ich aber erst einmal entlassen (natürlich gibt es dann zur Erinnerung am Ende der Reise noch eine nette Rechnung – aber meine Krankenversicherung soll ja auch was davon haben); parallel wird das Hospital über den lokalen Hafenagenten dann für morgen einen Zahnarzttermin in Limassol samt Taxitransfer für mich organisieren. Mal sehen, wie das dann dort weitergeht …

Zugang ins Hospital

Zugang ins Hospital

Hier an Bord geht ansonsten erst einmal alles seinen üblichen „Seetags-Gang“: um 11.30 Uhr gibt es einen Schlagerfrühschoppen im Brauhaus (den meide ich soweit erst mal), im Theatrium spricht unsere Lektorin in der Ocean Lounge über Zypern und auch sonst gibt es zahlreiche Angebote, wie man den Seetag so verbringen kann – wenn man das nicht an einer der Bars, mit Spielen oder einem guten Buch in der Hand macht. Wer sich alles mal im Detail anschauen will, dem sei die Lektüre der MyAIDA heute empfohlen – da steht ja der komplette Tagesplan drin.

Ich gehe jetzt aber erst mal auf meine Kabine und nutze die Zeit für ein bisschen Büroarbeit. Und um Euch noch einen kleinen Tipp zu geben, was man so auf eine Kreuzfahrt mitnehmen kann. Einige Dinge habe ich ja vor einiger Zeit ausführlich in einem Video vorgestellt, jetzt kam aber doch noch etwas Neues dazu: Magnethaken.

Dass es sinnvoll ist, einige Magnete mitzunehmen, habe ich ja früher schon mal gesagt (auch dazu gibts ein ganzes Video) – jetzt habe ich aber ergänzend dazu noch Magnethaken entdeckt, die man natürlich auch als Magnete nutzen, in die man aber noch einen kleinen Haken einschrauben kann, so dass man dann einen Magnethaken an der Wand (oder der Decke) hat. Die Teile sind relativ klein, Dank des Neodym-Magneten aber auch mit einem hohen Gewicht problemlos belastbar. Für den Haken stellen bis zu 10 kg kein Problem dar – es kann höchstens sein, dass der Magnet an der Schiffswand bei hoher Belastung nach unten rutscht. Das kann man allerdings verhindern, wenn man ihn an der Decks festmacht – dann hält er auch problemlos eine Jacke.

Magnethaken

Magnethaken

Ich nutze die Magnethaken für alles mögliche, was sonst nur im Weg herumliegt – meine Basecap, mein Schlüsselband (wenn man eine Kabine mit mehreren Personen bewohnt, passt ja nur eine Bordkarte in den Leser neben der Tür – die anderen könnte man dann an die Haken daneben hängen, so dass man sie nicht suchen muss), mein RFID-Armband, Ladekabel oder in der Tat auch für Jacken. Von daher eine klare Kaufempfehlung von mir – und deshalb hier auch der passende amazon-Link dazu [Werbelink].

Beim Blick aus dem Fenster sehe ich bereits die Nordküste von Zypern – wir sind jetzt also bei der Umrundung und ich gehe davon aus, dass wir bald im „Schatten“ der Insel angekommen sind, so dass die See dann noch mal deutlich ruhiger wird. Aber auch im Moment ist das alles recht entspannt, die Stabis leisten offensichtlich gute Dienste, so dass das Rollen des Schiffs – zumindest in der Mitte und weiter unten – praktisch nicht zu spüren ist. Wer also Seegangsprobleme hat, ist im Theatrium auf Deck 6 oder – wahrscheinlich noch besser –  in einer der Sitzgruppen am Pier 3 Market sicherlich gut aufgehoben.

Und siehe da – am Nachmittag sieht die Welt schon anders aus – da scheint zwischendurch sogar mal versehentlich die Sonne durch die Wolken und der Seegang hat spürbar nachgelassen. Wir umrunden jetzt also Zypern und sollten morgen – wenn uns der Wind keinen Strich durch die Rechnung macht – pünktlich in Limassol anlegen können.

Kurzzeitige Auflockerung im Norden von Zypern

Kurzzeitige Auflockerung im Norden von Zypern

Jetzt gilt es aber erst mal noch diesen Seetag „rumzubringen“: anhand der Leute, die im Bademantel durchs Theatrium laufen, vermute ich mal, dass es im Organic Spa relativ voll ist und viele den Tag mit Entspannung und Sauna verbringen. Und das ist ja auch gar keine so dumme Idee. Andere ersteigern bei der Kunstauktion im Theatrium das eine oder andere Kunstwerk (die beiden von mir favorisierten Bilder sind aktuell leider nicht unter einem vierstelligen Betrag zu haben und daher keine wirkliche Option – es sei denn, ich mache um 17 Uhr doch noch schnell beim Jackpot-Bingo mit und gewinne die 4.000 €. 

Kunstauktion - "Blind Date"

Kunstauktion – „Blind Date“

Jetzt muss ich aber erst einmal eine Kleinigkeit essen. Den Kuchen an den Bars ignoriere ich dabei gekonnt und gehe zielstrebig in die Tapas Bar – die hat seit Mittag geöffnet (und bleibt auch bis Mitternacht offen). Hier probiere ich wie immer das eine oder andere (wobei „probieren“ nicht ganz stimmt, ich weiß ja, wie es schmeckt), lasse mich bequem am Tisch bedienen und muss nur die Getränke bezahlen. Das ist für mich deutlich entspannter als die „Schlacht am Buffet“ und die Suche nach einem freien Tisch.

Kuchenauswahl an den Bars

Kuchenauswahl an den Bars

Tapas-Ausstellung

„Tapas-Ausstellung“

Kleine Tapas-Auswahl

Kleine Tapas-Auswahl

In seiner abendlichen Ansprache hat unser Kapitän dann noch mal unsere Fahrtstrecke über die Nordseite Zyperns Revue passieren lassen – und insgesamt gesehen hat das alles wohl sehr gut funktioniert. Schön, dass AIDA diesen Umweg in Kauf genommen hat (der ja auch mit zusätzlichen Kosten verbunden ist), um uns die Reise so angenehm wie möglich zu gestalten. Aktuell befinden wir uns dadurch jetzt übrigens in etwa auf der Höhe von Moskau – und sofern uns nicht noch unerwartete Winde einen Strich durch die Rechnung machen, wird das Anlegen morgen früh in Limassol auch wie geplant funktionieren; Schlepperhilfe wäre für olle Fälle aber dennoch auch schon mal bestellt …

Für das Abendessen habe ich gestern im Bordportal noch einen Tisch für heute Abend im French Kiss reserviert, allerdings nur noch den Zeitslot um 20.30 Uhr bekommen. Mal schauen, vielleicht gehe ich auch vorher ins Brauhaus und storniere die Reservierung wieder – jemand anderes wird sich über den freien Tisch dann sicherlich freuen. Seitdem die Reservierungen und die Stornierungen aber problemlos per Klick im Bordportal möglich sind, ist da ja eine gewisse Flexibilität gegeben – man darf nur nicht kurzfristig auf die Idee kommen, einen Tisch reservieren zu wollen – das klappt dann meistens nicht und man kann nur hoffen, dass jemand seine Reservierung nicht wahrnimmt.

Da ich aber durch den späten Lunch in der Tapas Bar immer noch gesättigt war, habe ich die Reservierung nie French Kiss dann doch wahrgenommen – zu berichten gibt es dazu aber nicht viel, meine Speisenfolge kennt Ihr ja. Nur dass ich auch dieses Mal den Hauptgang getauscht habe – heute gegen das gebratene Doradenfilet. Aber Fisch soll ja gesund sein …

Doradenfilet im French Kiss

Doradenfilet im French Kiss

So, den restlichen Abend verbringe ich dann noch mit etwas Lesen im Bett – morgen muss ich dann ja früh raus, habe ich doch den Ausflug zum Zahnarzt gebucht (wobei ich da die genaue Startzeit und das Ausflugsziel und auch den -ablauf noch nicht kenne) … 😉 Aber ich werde berichten …

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