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Mit Limassol in Zypern haben wir heute unseren letzten Hafen vor dem Suez-Kanal erreicht. Der Wind weht zwar recht ordentlich, das Anlegen hat aber scheinbar trotzdem geklappt – als ich wach wurde, lagen wir zumindest schon im Hafen. Ob es dazu die Schlepper gebraucht hat oder nicht, kann ich also gar nicht sagen. Aber eigentlich auch egal – Hauptsache wir konnten anlegen.

Ich stehe daher gleich mal auf, da ich heute ja meinen „Ausflug“ zum Zahnarzt habe und ich mich daher schon um 9.30 Uhr im Bordhospital melden soll, um zu erfahren, wann der Termin stattfindet und wie der Ablauf so ist. AIDA hatte ja gestern bereits den Hafenagenten darüber informiert, so dass das heute früh vor Ort organisiert werden konnte.

Im Vorfeld gehe ich aber natürlich erst noch mal ins French Kiss frühstücken und stelle dabei fest, dass die Schmerzen deutlich besser geworden sind. Ich weiß jetzt gar nicht, ob ich mich darüber freuen soll oder nicht – der Termin steht ja erst mal, aber wenn kaum was wehtut, ist es vielleicht schwer die Ursache zu finden. Andererseits sind Zahnschmerzen, die von selbst besser werden an sich ja auch erst mal nicht unbedingt etwas Schlechtes. Aber wie auch immer – ich kann es eh nicht ändern, es ist wie es ist. Also frühstücke ich erst einmal in Ruhe, habe noch ein nettes Gespräch mit zwei Followern (Grüße gehen raus), schaue danach noch mal in die Zeitung und mache mich dann auf den Weg ins Hospital.

Hafeneinlauf in Limassol auf Zypern

Hafeneinlauf in Limassol auf Zypern

Dort hat man gute Nachrichten für mich – der Zahnarzttermin ist für 10.30 Uhr vereinbart worden; ich werde dazu um 10 Uhr an der Gangway abgeholt. Eine Art Überweisungsschein für den Zahnarzt (das ist der Zettel, auf dem der Bordarzt gestern den Zahn 4-8 angekreuzt hat) sowie die Adresse und Telefonnummer des Arztes hat man mir auch noch in die Hand gedrückt. Der Termin findet übrigens bei dem Zahnarzt statt, den ich gestern im Internet herausgesucht hatte (und der damit mein Wunschfavorit war). Das konnte mir natürlich gestern noch niemand zusagen, aber es ist schön, dass das so geklappt hat. Ich hatte ja im Vorfeld meines Hospitalbesuchs schon mal gegoogelt, ob es in Limassol denn eventuell einen deutschsprachigen Zahnarzt gibt – denn auch wenn ich der englischen Sprache durchaus mächtig bin, so ist es halt doch irgendwie einfacher, solche medizinischen Themen in seiner Muttersprache besprechen zu können. Und Google war da in der Tat hilfreich – relativ schnell hatte ich einen Zahnarzt gefunden, der seine Ausbildung nicht nur in New York sondern auch an der Uni Freiburg gemacht hat und demzufolge neben mehreren anderen Sprachen auch fließend Deutsch spricht.

Ich bin also um 10.00 Uhr vom Schiff gegangen und habe an der Gangway schon eine Dame mit Warnweste gesehen, die offensichtlich zum Hafen gehört und auf jemanden wartet. „Harald?“ – jupp, passt. Sie hat mich begrüßt und mir erklärt, dass sie mich jetzt mit dem Auto zum Hafenterminal fährt, dort ein Taxi auf mich wartet, das mich dann zum Zahnarzt und wieder zurück fährt. Läuft.

Und genau so war es auch – Andreas wartete mit seinem Taxi schon auf mich. Ich erhalte noch eine Visitenkarte von der Hafenagentin (falls es irgendwelche Probleme geben würde) und auch von Andreas (damit ich ihn nach dem Arztbesuch) für die Rückfahrt anrufen kann. Etwa 20 Minuten später bin ich dann bereits beim Zahnarzt und komme auch gleich dran. Wie erwartet konnte ich mein Problem auf Deutsch schildern und er konnte es (hoffentlich) lösen – zumindest habe ich aktuell weiterhin keine Probleme. Aber warten wir mal ab – die „Tage der Wahrheit“ liegen mit sechs Seetagen jetzt ja vor uns … Ich bin da aber guter Hoffnung, wird schon alles gut gehen.

Im Wartezimmer beim Zahnarzt

Im Wartezimmer beim Zahnarzt

Ich erhalte in der Praxis auch gleich die Zahnarztrechnung – 60 € sind zu zahlen, und zwar problemlos mittels Kreditkarte. Da stelle ich mir gerade mal meinen Zahnarzt vor, wenn ich da mit der Apple Watch zahlen wollte 😉 Mein Taxi wird mir auch gleich gerufen und so kann ich mich zehn Minuten später schon wieder auf den Weg zum Schiff machen, wo ich knapp 20 Minuten später eintreffe. Für die beiden Taxifahrten sind zusammen 50 € zu zahlen, zwei Quittungen für die Hin- und Rückfahrt über jeweils 25 € erhalte ich auch problemlos – man weiß ja nie, was die Versicherung für die Erstattung denn gern so hätte.

Ich bringe noch den Arztbericht im Hospital vorbei, erhalte dort dann auch gleich die detaillierte Rechnung (dass es insgesamt 147 € sind, wusste ich ja schon durch die Belastung auf meinem Bordkonto) – jetzt weiß ich auch, dass der Blick in den Mund 90 € und die Organisation des „Außer-Schiff-Besuchs“ 57 € gekostet hat. Summa summarum sind also 257 € fällig gewesen, die ich jetzt mal meiner Versicherung zur Erstattung geschickt habe. Sollte aber eigentlich kein Problem darstellen …

Ich halte mich jetzt aber gar nicht lange an Bord auf sondern mache mich gleich wieder auf den Weg nach draußen – will ich doch mit dem Shuttlebus von AIDA in die Innenstadt von Limassol fahren, dort ein bisschen Bummeln, Shoppen, Cachen, naja, was man halt so macht, wenn man irgendwo ist. Direkt vor dem Schiff steht auch schon ein Bus, der mich erst einmal kostenlos zum Hafenterminal bringt (OK, das hätte man in knapp zehn Minuten auch laufen können). Von dort geht es dann mit dem AIDA-Shuttle weiter, der ja eigentlich zehn Euro kosten sollte. Kostet er aber offensichtlich nicht – zumindest ist niemand da, der die Bordkarten scannt oder Tickets verkauft. Aber gut, da kann ich auch mit leben.

Hafen von Limassol

Hafen von Limassol

Etwa 20 Minuten später sind wir dann am Eingang der Altstadt und der Hafenpromenade von Limassol. Und beim Aussteigen aus dem Bus klärt sich dann auch das mit dem „kostenlos“ – da steht einer der Scouts mit dem Tablet und scannt die Bordkarte – und damit erwerbe ich dann das Ticket. Raffiniert 😉

Ich setze in der „Karten-App“ vorsichtshalber mal eine Stecknadel und mache mich dann auf den Weg, drei Adventure Caches mit insgesamt 15 Stationen zu absolvieren. Die führen die Hafenpromenade entlang und dann durch die Innenstadt und die Altstadt zurück zur Bushaltestelle. Passt wie die Faust aufs Auge – und so bin ich rund zwölf Kilometer quer durch und rund um Limassol unterwegs, sehe viel und verbessere die Zahl meiner Funde. So mag ich das.

Strand und Hafenpromenade von Limassol

Strand und Hafenpromenade von Limassol

Strand und Hafenpromenade von Limassol

Strand und Hafenpromenade von Limassol

Gegen 15 Uhr macht sich dann übrigens mein Magen bemerkbar. Klar, das Frühstück war ja heute auch deutlich früher als sonst. Also braucht es etwas zu Essen – und da ich gerade in einer Studentenviertel unterwegs bin (so sieht es zumindest aus), hoffe ich auf eine Gelegenheit zur Nahrungsaufnahme. Und die findet sich auch rasch im „Limassol Agora“, einem Foodcourt mit vielen unterschiedlichen Essenständen und Tischen in der Mitte.

Agora in Limassol

Agora in Limassol

Ich entscheide mich für eine „Pita Box Beef Gyros“ für 10,99 €. Und bekomme die dann auch: eine Kiste in der Größe von 25 x 15 x 5 cm, randvoll mit Pitabrot, Pommes, Salat und Gyros. Also von der Menge her in etwa das, was man bei uns in 3-4 Dönerboxen findet. Respekt – da haben die mich aber maßlos überschätzt. 🙂 Satt bin ich jetzt aber …

Pita-Box Beef Gyros in der Agora in Limassol

„Pita-Box Beef Gyros“ in der Agora in Limassol

Am Nebentisch sitzt übrigens ein Paar, die auch auf AIDAprima unterwegs sind (sie tragen das deutsche Erkennungszeichen der Kreuzfahrer: ein Lanyard mit der Bordkarte um den Hals). Sie trinken beide ein Wasser, als die Gattin zum Gatten sagt, dass sie Hunger hätte und sie sich an dem Pizzastand eine Pizza holen wolle. Ob er denn auch etwas Essen wolle. Da war aber was los … nicht nur, dass er nichts essen wollte, sie wollte danach auch nichts mehr – nachdem er ihr lautstark klar gemacht hatte, dass das Essen auf dem Schiff ja kostenlos wäre und sie gefälligst die Stunde noch abwarten solle – dann könnte sie sich ja den Bauch mit Currywurst und Kuchen vollschlagen. Wow … läuft bei denen. Mehrere tausend Euro für eine Kreuzfahrt bezahlen, dann aber an Land keine Pizza für 8 € kaufen wollen … da macht der Urlaub doch gleich doppelt Spaß.

Ich schüttele innerlich den Kopf und mache ich mich auf den Rückweg zum Bus, den ich Dank Stecknadel auch sofort wieder finde (und ihn ohne diese Hilfe vermutlich nicht oder zumindest nicht so schnell gefunden hätte). Zurück am Hafen kaufe ich noch schnell den obligatorischen Magneten für die Wand zu Hause und dann geht es auch schon zurück an Bord.

Ach ja, vielleicht kurz noch etwas zum Wetter: Wir haben aktuell Sonnenschein und rund 20 Grad, gelegentlich taucht mal eine kleine Wolke auf – aber ansonsten ist es ein schöner Spätsommertag. Also wieder T-Shirt-Wetter – zumindest in der Sonne. Und eigentlich sollte es ab der Einfahrt in de Suez-Kanal bzw. spätestens ab dem Roten Meer in Richtung Süden dann ja auch immer besser werden. Ich bin gespannt.

Church of Saints Peter and Paul

Church of Saints Peter and Paul

Jetzt kommt dann nach dem Wegfall von Israel und Jordanien wohl das Highlight der Reise: die Fahrt durch den Suez-Kanal. Aber erst einmal müssen wir da noch hin – und unser Kapitän erklärt uns, wie das ablaufen wird.

Zunächst nehmen wir mal nicht den direkten Weg gen Süden, sondern umfahren noch denn sonst drohenden sehr starken Seegang, indem wir erst mal ein Stück in Richtung Westen fahren (und damit haben wir nur eine Wellenhlhe von 3- 3,5 m) und dann erst heute Nacht bei nachlassendem Seegang nach Süden in Richtung Suez-Kanal abdrehen.

Wir müssen dann morgen Abend spätestens um 23 Uhr im Wartebereich vor dem Suez-Kanal sein, damit wir in den frühen Konvoi um 3.30 Uhr kommen. Dort wären wir dann ziemlich weit vorn (wenn nicht gar an der Pole-Position), es sei denn, es sind Kriegsschiffe im Konvoi – dann wären die ganz vorn.

Gegen 15 Uhr sollten wir dann den Kanal durchquert haben und unsere Fahrt im Roten Meer in Richtung des Oman fortsetzen, wo wir dann am 4. Dezember ankommen sollten.

Bevor es soweit ist, steht jetzt aber noch das Abendessen an – ich habe für 20.30 Uhr einen Tisch im Casa Nova reserviert. Und dort gibt es die bekannte Vorspeisenreihenfolge, heute allerdings mit der Rinderhesse als Hauptgang. Auch sehr lecker, ich persönlich ziehe aber das Rinderfilet im French Kiss vor.

Rinderhesse im Casa Nova

Rinderhesse im Casa Nova

Und als Dessert – das wird jetzt aber niemanden wundern – wieder die Joghurt-Creme. Und dazu passt der Amalfi, den ich zum Essen bestellt hatte, auch optimal.

Amalfi - leicht sauer, aber lecker

Amalfi – leicht sauer, aber lecker

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