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AIDA-Ausflug „DXB12: Den Sonnenaufgang in 240m Höhe erleben“
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Heute Morgen gab es zwar keinen Hafeneinlauf, der einen hätte wecken können, dafür sind meine Nachbarn wohl früh abgereist. Zumindest haben sie um 5.30 Uhr (!!!) ihre Balkonmöbel zurecht gerückt und dann noch mal in alle Schubladen geguckt, ob die auch leer sind. Und wenn man die dann zurück in den Schreibtisch donnert, wackelt hier der Fernseher an der Wand. Und Harald wacht auf. Ich bin echt mal gespannt, ob es hier an Bord noch eine Nacht gibt, in der es mein Wecker schafft, mich zu wecken und ich nicht – durch wen oder was auch immer – vorher geweckt werde.

An Schlaf war nicht mehr zu denken, die Nachbarn haben die Abreise gründlich zelebriert. Frei nach dem Motto: „Wenn wir schon um 5.30 Uhr aufstehen müssen, müssen die anderen auch nicht mehr schlafen.“ Also habe ich die Zeitung heute mal vor dem Frühstück gelesen …

Nach dem Frühstück im ziemlich leeren French Kiss (heute sind wohl ziemlich viele ziemlich früh abgereist) habe ich mich dann auch soweit vorbereitet, um den Tag in Dubai zu verbringen. Geplant ist ab 16 Uhr ein Besuch des „Global Village“ – und da ich im Vorfeld ja noch ausreichend Zeit habe, beschließe ich das Ganze mal mit den Öffis zu machen (ich probiere so etwas in anderen Ländern ja gern mal aus) und zwischendurch einen Stopp in der Mall of the Emirates einzulegen.

Den Weg dahin kann man mit der Metro zurücklegen. Nachteil: die fährt nicht direkt am Hafen vorbei, die nächste Metrostation liegt etwa 3 km (also rund 45 Minuten zu Fuß) vom Hafen entfernt. Man kann aber auch mit der Tram zur Metro-Station fahren – die liegt nur 2 km (also etwa eine halbe Stunde zu Fuß) entfernt. Oder man nimmt sich ein Taxi bzw. (was ich hier eigentlich grundsätzlich vorziehe) ein Uber, um zur Metro-Station zu kommen.

Ich bin heute aber hochmotiviert und entscheide mich daher für die Fußweg-/Tram-Kombination. Eine gute halbe Stunde bin ich also zu Fuß in der Wintersonne Dubais unterwegs bis ich die Tramhaltestelle „Marina Towers“ erreiche (es hätte auch noch die Haltestelle „Mina Seyahi“ gegeben, die etwas näher liegt – ich meine mich aber zu erinnern, dass es dort keinen Automaten gibt, an der man eine Ticketkarte kaufen kann).

Fußweg vom Cruise Terminal zur Metro

Fußweg vom Cruise Terminal zur Metro

An der Straßenbahnhaltestelle (wobei die hier ein bisschen anders aussehen als bei uns zu Hause) kann ich dann an einem Ticketautomaten eine „nol“-Card kaufen, die man mit einem Geldbetrag aufladen kann und dann sowohl beim Ein- als auch beim Ausstieg im Bus bzw. beim Betreten und Verlassen der Tram-/Metrostation an einem Lesegerät entwertet. Für die zurückgelegte Strecke wird dann der entsprechende Betrag vom Guthaben abgezogen.

Tram-Haltestelle

Tram-Haltestelle

Die Karte gibt es in mehreren Ausführungen, wobei für Touristen nur die Varianten in rot, silber oder gold in Frage kommen, da alle anderen Karten personalisiert sind.

Die rote Karte ist dabei eine Papierkarte (die einmalig 2 AED kostet), aber für maximal zehn Einzeltickets (die dann jeweils 4 AED für eine einzelne Zone kosten) genutzt werden kann. Diese muss man dann jeweils vor der Fahrt am Ticketautomaten kaufen und auf die Karte laden, um sie dann zu entwerten. Dafür muss man allerdings im Vorfeld auch genau wissen, welches Ticket (für wieviele Zonen) man für die geplante Fahrt benötigt.

Einfacher in der Nutzung sind dabei die silberne bzw. goldene Karte, da hier der korrekte Betrag für die jeweilige Fahrt vom System berechnet wird und man die Karte einfach bei Bedarf nur gegen Cash oder eine Kreditkarte aufladen muss – den Rest macht dann das System.

Jetzt muss man sich nur noch zwischen Silber und Gold entscheiden. Der Unterschied ist simpel – die Gold-Karte berechtigt zur Nutzung der Gold-Class in der Metro (das ist so etwas wie bei uns die 1. Klasse mit breitem Ledergestühl und viel Freiraum), die silberne Karte berechtigt dazu nicht.

Kostenmäßig schlagen beide Karten (sind übrigens fünf Jahre gültig) mit jeweils 6 AED zu Buche (man kauft die Karte für 25 AED und erhält 19 AED Startguthaben); die Fahrt für eine Zone kostet dann jedoch nur noch 3 AED (bzw. 6 AED mit der goldenen Karte) statt 4 AED mit der roten Karte.

Ich habe mich dabei übrigens für die goldene Karte entschieden, da mir die Nutzung der „Gold Class“ den Preisaufschlag von 3 AED (rund 75 Cent) definitiv Wert ist. Gerade in den Peakzeiten findet man dort eher noch einen Platz als in den überfüllten anderen Wagen. Und bei Nutzung von Bus und Tram kostet die Fahrt mangels Gold Class dann sowieso das gleiche wie mit der silbernen.

Doch zurück zur Tramhaltestelle – da stehen Getränkeautomaten. Das ist ja nicht so unüblich, die gibts bei uns ja auch. Da kommen dann aber Flaschen mit Cola oder Wasser raus – hier gibt es frisch gepressten O-Saft. Ja, in der Tat – da kommt offensichtlich jeden Morgen einer vorbei und füllt da frische Orangen nach. Nicht schlecht, oder?

Automat für frisch gepressten Orangensaft

Automat für frisch gepressten Orangensaft

Ich fahre mit der Tram jetzt also noch die eine Station bis zur Metrohaltestelle (die Ausstiegshaltestelle der Tram heißt übrigens „Dubai Marina“ und die direkt daneben befindliche Metrostation ist „Sobha Realty“.

Wie in vielen Ländern üblich ist auch hier das Gleisbett baulich mit einer Glasabtrennung vom Bahnsteig getrennt; die Türen öffnen sich erst, wenn die Metro passend angekommen ist. Im Übrigen fährt die Metro hier komplett autark ohne Zugführer – und ist auf die Sekunde pünktlich. Jede Metro hat drei unterschiedliche Wagentypen – ganz vorn die Gold Class, dann mehrere Wagen in Pink, die Frauen und Kindern vorbehalten sind, sowie dann natürlich die Standardwagen.

"Gold Class" in der Metro

„Gold Class“ in der Metro

Vier Stationen später steige ich dann an der Mall of the Emirates aus und gehe ein bisschen Shoppen. Naja, eigentlich ja nur gucken … aber das Angebot an Läden (mehrere Hundert) erschlägt einen dann doch. Und trotz umfangreicher Beschilderung ist man ständig irgendwie auf der Suche nach dem Ausgang.

Im Übrigen lege ich hier noch einen Toilettenstopp ein – und stelle wie auch bei meiner Tour im letzten Jahr fest, dass die öffentlichen Toilettenanlagen in Dubai die saubersten sind, die ich jemals irgendwo vorgefunden habe. Das ist einfach nur der Wahnsinn – zu jeder Toilettenanlage gehört hier jemand, der die putzt. Und damit meine ich nicht, dass da jemand einmal am Tag vorbeischaut, einen Lappen lieblos über den Boden zieht und dann auf einem Zettel einen Kringel macht, dass er geputzt habe – damit meine ich, dass da den ganzen Tag jemand mit Putzutensilien steht und nach jeder Toilettennutzung oder auch nur dem Händewaschen die jeweilige Toilette putzt und desinfiziert oder das Waschbecken aus- und trocken wischt.

Geht man bei uns zu Hause in einem Einkaufszentrum in Richtung der Toiletten wird es meistens dreckiger und unhygienischer. Am liebsten würde man gar nicht erst weitergehen – hier wird es sauberer, je näher man kommt. Und das gilt tatsächlich für alle öffentlichen Toiletten, die ich hier genutzt habe, beispielsweise auch für die in den Metrostationen. Da läuft das genauso.

Mall of Emirates

Mall of Emirates

Nachdem ich ein bisschen so durch die Mall geschlendert bin, suche ich dann mal den Weg in den Keller – da befindet sich nämlich der „Food Court“. Hier reihen sich alle möglichen Essenstände mit Burger, Pizza, Pasta, Gyros, China- und Thai-Food, Suppen, allerlei Backwaren und sonstige Süßspeisen aneinander – und so findet sich auch ein McDonalds und ich kann mal einen „Spicy Arabian Beef Burger“ probieren (und befinde ihn für sehr lecker).

Food-Court in der Mall of Emirates

Food-Court in der Mall of Emirates

Das „Global Village“ öffnet täglich um 16 Uhr (und hat dann entweder bis Mitternacht oder 1 Uhr nachts geöffnet), so dass ich gegen 15 Uhr in Richtung der Busstation an der Mall gehe. Die ist natürlich nicht da, wo ich sie vermutet habe, ich muss also einmal um die halbe Mall laufen und erreiche somit erst den Bus um 15.42 Uhr. Zum Global Village fährt die Linie 106, die Fahrt kostet 10 AED (und wird ebenfalls mit der „nol“-Card bezahlt).

Busstation an der Mall of Emirates

Busstation an der Mall of Emirates

Die Fahrt dauert dabei rund eine halbe Stunde bis zum Global Village – wobei das gut zu verkraften ist, denn auch der Bus ist mit einem Linienbus bei uns nicht wirklich zu vergleichen. Es handelt sich um einen ziemlich neuen Reisebus, jeder Platz ist mit einer USB-Steckdose ausgestattet und TV-Unterhaltung wird auch geboten.

Linienbus 106 zum Global Village

Linienbus 106 zum Global Village

Jetzt aber zum „Global Village“. Was ist das überhaupt? Der Grundgedanke ist dabei, dass hier die ganze Welt an einem Platz zusammenkommt, über alle Kontinente und Ländergrenzen hinweg. Dazu hat man beispielsweise Sehenswürdigkeiten aus aller Welt nachgebaut:

"Mini World" im Global Village

„Mini World“ im Global Village

Big Ben im Global Village

Big Ben im Global Village

Für einzelne Länder und Kontinente wurden thematisch passende Gebäude errichtet, in denen Waren aus diesen Ländern, aber auch regionale kulinarische Spezialitäten, angeboten werden.

Global Village

Global Village

Shopping und Essen im Global Village

Waren und Essen aus aller Herren Länder im Global Village

"Cafe Mozart" im Global Village

„Cafe Mozart“ im Global Village

"Japan" im Global Village

„Japan“ im Global Village

Darüber hinaus ist das Global Village aber auch ein Freizeitpark mit verschiedenen Attraktionen wie Achterbahnen, Riesenrad, Freefall Tower, Geisterbahn, Minigolf und anderen Fahrgeschäften. Außerdem gibt es ergänzend verschiedene Ausstellungen und Shows zu sehen.

"House of Fear" im Global Village

„House of Fear“ im Global Village

Riesenrad im Global Village

Riesenrad im Global Village

Für jeden Kontinent findet sich hier das passende „Gebäudeoutfit“:

Kontinente im Global Village

Kontinente im Global Village

Einen typischen asiatischen „Floating Market“ kann man auch finden – wobei da natürlich allein die Illumination am Abend absolut beeindruckend ist. Im Übrigen gibt es hier ein Boot, das sich „Bangkok Spicy“ nennt – ich habs probiert, es stimmt. Bei meinem Thailänder wären da vermutlich zehn Peperoni neben dem Essen auf der Speisekarte gewesen …

"Floating Market" im Global Village

„Floating Market“ im Global Village

Und das für mich beeindruckendste Gebäude ist eigentlich das „Taj Mahal“ sowie die im Inneren angebotenen Waren – man könnte in der Tat auf den Gedanken kommen, in Indien zu sein.

"Taj Mahal" im Global Village

„Taj Mahal“ im Global Village

Nach einigen Stunden des Bummelns, Zuschauens und einem kleinen, aber scharfen, Abendessen mache ich ich auf den Weg zurück zum Schiff. Ich hatte erst überlegt, direkt mit einem Uber zu fahren, mich dann aber doch wieder für die Öffis entschieden – das hat auf dem Hinweg ja gut geklappt und ist dann ja doch noch mal deutlich günstiger.

Und so gehe ich zur Haltestelle von Bus 106 (der auch schon bereit steht und in zehn Minuten abfährt), muss jedoch im Vorfeld noch meine „nol“-Card aufladen. Dummerweise ist der Automat „Out of Service“. Bleiben noch zwei Alternativautomaten direkt daneben, die können aber nur mit Cash genutzt werden – und das habe ich nicht, zumindest nicht in der richtigen Stückelung.

Ich frage daher den Busfahrer, was ich nun tun kann. Und er verweist mich an einen Serviceschalter, der mit Personal besetzt ist. Also richtigen Menschen, mit denen man reden kann. Das hatte ich letztens in Athen ja schon mal erlebt – ist das eigentlich nur bei uns in Deutschland so, dass man sich von allem verabschiedet, was auch nur ansatzweise mit Kundenservice zu tun hat?

Wie auch immer – ich schildere mein Problem und erfahre: „no problem“. Der Servicemitarbeiter geht mit mir gemeinsam zum Busfahrer und sagt diesem, dass er mich kostenlos mitnehmen soll – es sei ja schließlich ihr Verschulden, dass der Automat kaputt sei und nicht meins. Mir wünscht er eine gute Fahrt und einen schönen Abend – und das wars dann. In der Tat „no problem“.

Die Rückfahrt dauert dann jetzt ein bisschen länger, der Verkehr hat nun doch erheblich zugenommen. Und da macht sich bemerkbar, dass heute Freitag ist – nach dem Abendgebet sind dann alle irgendwie auf den Beinen. Immerhin ist der Freitag hier ja mit unserem Sonntag vergleichbar – nur dass hier halt alles geöffnet ist und man daher mit der Familie gemeinsam in die Mall geht, sei es zum Shoppen, zum Abendessen oder vielleicht auch zum Skifahren („Ski Dubai“ is ja auch in der Mall of the Emirates beheimatet).

In der Mall angekommen orientiere ich mich dann gleich in Richtung der „Metro-Schilder“, so dass ich rund 15 Minuten später in meiner Bahn in Richtung der Marina bin. Ich steige wieder an der Station Sobha Realty“ aus, entscheide mich jetzt aber für ein Uber – nach einer Dreiviertelstunde Nachtspaziergang steht mir jetzt nicht der Sinn.

Kurz in der Uber-App Start und Ziel eingegeben (wobei der Start ja Dank GPS vorgegeben ist und das Ziel vom letzten Jahr noch als Favorit hinterlegt ist) und auf „Bestellen“ geklickt. Und es dauert keine drei Minuten, dann ist mein Uber da – zwanzig Minuten und rund 13 € später stehe ich vor AIDAprima.

Ein langer Tag geht zu Ende … naja, fast – noch muss ja alles das, was Ihr jetzt gelesen habt, geschrieben werden …

Nach dieser Nacht endet die Reise dann auch final und morgen fängt dann eine neue an. Und wenn ich aufstehe, ist Christine vermutlich schon gelandet und auf dem Weg zum Schiff. Mal schauen, was wir dann in den kommenden zwei Wochen hier im Orient alles so erleben und was es so zu berichten gibt …

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