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Heute gehts wieder zurück zu unserem Starthafen in Dubai – und für viele endet hier dann auch die Reise nach einer, zwei oder – wie in meinem Fall – nach knapp fünf Wochen. Schade eigentlich, ich habe mich gerade an den Langzeitaufenthalt auf dem Schiff gewöhnt – Ich glaube, ich muss doch irgendwann mal über die Weltreise nachdenken … 🙂
Zunächst haben wir aber erst mal noch einen haben Seetag vor uns, bevor wir gegen 14 Uhr in Dubai anlegen. Und den nutzen wir noch einmal mit einem späten Frühstück im French Kiss und etwas Relaxen aus – die nächsten 1 1/2 Tage werden durchaus nochmal anspruchsvoll. Da gibts nämlich noch ein paar Programmpunkte „abzuarbeiten“. Und der erste startet auch gleich um 14.30 Uhr vor dem Kreuzfahrtterminal – und da zwischen der Schiffsfreigabe und dem Verlassen des Terminals natürlich wieder der Facecheck durch die örtlichen Behörden stattfindet, kann das evtl. auch knapp werden. Und so haben wir uns erneut entschieden, frühzeitig am Ausgang zu sein, um am vorderen Ende der zu erwartenden Schlange zu stehen.
Und das gelingt auch – als wir um 13.15 Uhr am Ausgang ankommen, sind wir an Position 2 – das passt schon mal. Wenn wir jetzt noch einigermaßen pünktlich anlegen und das Schiff zeitnah freigegeben wird, sollte das passen. Passt auch – die Schiffsfreigabe ist um kurz nach 14 Uhr, so dass wir um 14.15 Uhr vor dem Terminal stehen und dort auch sofort von unserem Fahrer in Empfang genommen werden, mit dem wir den heutigen Ausflug unternehmen werden. Allerdings sind noch zwei weitere Gäste an Bord, die den gleichen Ausflug gebucht haben – und die haben sich eher so im hinteren Ende der Schlange postiert. Mit dem Ergebnis, dass es dann doch erst gegen 15 Uhr losgeht … 🙁
Gebucht haben wir bei „Meine Landausflüge“ den Ausflug „Abenteuertrip: Wüstensafari“ [Werbelink]; dieser wird wie folgt beschrieben:
„Ihr Fahrer nimmt Sie nach Verlassen des Schiffes in Empfang und schon geht es los auf Ihren Landausflug in Dubai und Umgebung.
Nach einer aufregenden Fahrt über zahllose, riesige Sanddünen halten Sie für diverse Foto-Stopps in der Wüste.
Danach geht es zu einer Kamelfarm. Erleben Sie die berühmte arabische Gastfreundschaft im Camp, wo Sie mit geöffneten Armen in Empfang genommen werden. Nach Ankunft, können Sie hier gerne, wenn Sie möchten, mal eines der imposanten „Wüstenschiffe“ probesitzen und sich als Kamelreiter beweisen. Darüber hinaus können Sie auch ein unvergessliches Foto mit einem Falken schießen lassen. Sie haben am Camp zudem die Möglichkeit, „Sand Boarding“ auszuprobieren, also Snowboardfahren in der Wüste. Der Spaß ist Ihnen sicher.
Hier können Sie sich von der aufregenden Fahrt über Stock und Stein angemessen erholen: es werden der traditionelle „Qahwa“, eine Art Kaffee, sowie Tee und Datteln serviert.
Der Abend wird gekrönt von einem herzhaften und opulenten Grillfest (mit vegetarischen Optionen).
Währenddessen werden Sie mit einem traditionellen Drehtanz, dem Tanura unterhalten. Sie können eine Shisha (Wasserpfeife) probieren oder sich ein Henna Handtattoo aufmalen (nicht stechen!). Ein Feuertänzer wird Ihnen den Atem rauben! Probieren Sie in jedem Fall auch die frischgemachten „Logaimat“, typisch emiratische Süßigkeiten zum Nachtisch.
Verpassen Sie nicht den Sonnenuntergang in der Wüste – das absolute Highlight der Tour und eine unvergessliche Erinnerung für das ganze Leben.
Am späteren Abend bringt Sie Ihr Fahrer dann wieder zurück zu Ihrem Kreuzfahrtschiff, und ein eindrucksvoller Tag geht zu Ende.“
Das klingt irgendwie schon mal gut und für 89 € auch nicht überteuert (zumal AIDA den gleichen Ausflug für 199 € anbietet). Und so geht es jetzt los in die Wüste.
Die Fahrt findet in einem geräumigen Toyota Sequoia statt, so dass jeder ausreichend Platz im Fahrzeug hat, denn in der Wüste wird es dann gleich etwas schaukelig werden. Aber zuvor gibt es noch einen Toilettenstopp an einer kleinen Servicestation, an der unser Fahrer schon mal die Luft aus den Reifen lässt, damit das Fahrzeug nachher im Sand steuerbar bleibt. Hier hätten wir auch die Möglichkeit zum Buggie-Fahren (das wäre allerdings nicht im Ausflug enthalten, zeitlich aber möglich gewesen). Wir haben aber alle verzichtet und uns lieber auf die Fahrkünste unseres Fahrers in der Wüste konzentriert.
Und die sind in der Tat gut. Das, was wir in den nächsten dreißig Minuten erlebt haben, ist schon nicht ohne. Quer durch den Wüstensand fahren wir mit drei Fahrzeugen die Dünen bergauf und bergab, meist irgendwie in Schräglage, so dass jedem von uns klar ist, dass wir genau jetzt zur Seite umkippen werden. Es kann eigentlich gar nicht anders sein. Und doch ist es anders – wir kippen nicht. Zumindest nicht das Auto – wir im Auto schon irgendwie. Ohne Haltegriffe geht das gar nichts. Und entsprechend sehen auch die Videos aus, die ich gemacht habe (naja, versucht habe, zu machen) – zwar nicht wirklich unscharf, aber doch sehr wackelig. Die Fotos sind da besser geworden – die Technik im iPhone scheint mir da ziemlich ausgereift.
Und so geht es weiter – immer, wenn man meint, es kann nicht schlimmer (im Sinne von „extremer“) werden, wird es schlimmer. Und da wir das letzte Auto in der Kolonne sind, sehen wir natürlich vor uns, was uns gleich erwartet. Zumindest meistens – denn ab und zu weicht unser Fahrer auch schon mal von der Route ab (vermutlich, wenn sie ihm zu langweilig ist) und fährt einfach mal quer eine Düne herunter, um dann irgendwie wieder in Schräglage unten rutschend anzukommen.
Aber nicht falsch verstehen – das macht riesigen Spaß, der Fun-Faktor ist enorm. Und der Adrenalin-Ausstoß vermutlich auch … Von daher: das muss man mal gemacht haben, wenn man in der Wüste ist (oder – wie ich jetzt – zum dritten Mal).
Eine halbe Stunde später ist alles vorbei. Alles? Nicht ganz, wir halten auf einer Düne mit einem phantastischen Blick auf die Sonne, die im Begriff ist, in wenigen Minuten hinter der Wüste unterzugehen – und so gibt es noch das eine oder andere Sonnenuntergangsfoto aus der Wüste. Traumhaft.
Währenddessen befüllt unser Fahrer die Reifen wieder mit Luft, damit wir zu unserem Stopp für den Abend, das Wüstencamp, fahren können. Eine knappe Viertelstunde sind wir unterwegs, dann haben wir unser Camp erreicht. Ein eingezäuntes Gelände mit einer Bühne, vielen Sitzgelegenheiten (wie sich das für Arabien gehört sind das niedrige Tische mit hohen Kissen auf dem Boden), verschiedenen Ständen, an denen die unterschiedlichen Aktionen angeboten werden und einem großen BBQ-Buffet. Kamele stehen vor dem Camp zum (inkludierten) Ritt bereit und auch sanitäre Anlagen hat man hier in der Wüste errichtet (also so richtige, keine gebuddelten Löcher).
Unser Fahrer nimmt uns auch hier an die Hand und führt uns an den für uns reservierten Tisch. Er holt uns auch gleich die Vorspeise (lecker gefüllte arabische Wraps) und ein paar Softdrinks (Cola, Fanta, Wasser, Tee und Kaffee sind unbegrenzt inkludiert, Alkoholika an der Bar (ja, gibt es da auch) kosten allerdings extra).
Angeboten – und im Ausflugspreis enthalten – werden parallel Henna-Tätowierungen, Fotos mit einem Falken, Sandboarding und Shisha. Wir beschränken uns allerdings auf die Bühnenshows mit Drehtanz, Feuerspucker und Bauchtanz bevor wir uns ausgiebig dem angebotenen Buffet widmen. Denn da fehlt es an nichts – es ist ein typisch arabisches Buffet, allerdings mit soviel Auswahl, dass jeder etwas finden sollte. Vom Grill gibt es Rind, Schaf, Lamm und Hühnchen, am Buffet alle möglichen Beilagen (Kartoffeln, Reis, Nudeln, Salate, arabisches Brot, verschiedene Saucen und Dips) und zum Abschluss Obst und Süßes. Und auch hier: „all you can eat“ und „im Ausflugspreis inkludiert“.
Den Abschluss des Abends im Camp bildet dann ein in das Camp reitendes Kamel, auf dem Santa Claus sitzt und Süßigkeiten an die Kinder verteilt. Untermalt mit Weihnachtsmusik kommt da tatsächlich das erste Mal auf dieser Reise so etwas wie Weihnachtsstimmung auf – was trotz des Lichterschmucks und der vielfach aufgestellten Weihnachtsbäume angesichts der sommerlichen Temperaturen ansonsten hier völlig untergeht. Wer also dem heimatlichen Weihnachtsstress entkommen will, der sollte definitiv in den ersten zwei bis drei Dezemberwochen von zu Hause fliehen und sich hier in die Sonne legen …
Wir sind nun noch eine knappe Stunde unterwegs und kommen dann gut gesättigt nach einem wirklich abenteuerlichen Nachmittag und einem tollen Abend mit schönen Shows zurück zu AIDAprima. Und kurz zusammengefasst: der Ausflug ist jeden Euro wert gewesen, wir würden den wohl genau so wieder machen (natürlich gibt es da noch viele andere lokale Anbieter, die genau den gleichen Ausflug, dann vielleicht in einem anderen Camp, aber mit mehr oder weniger identischem Programm, anbieten – wen man da wählt, ist natürlich persönliche Geschmackssache). Und wer die absolute Sicherheit und Bequemlichkeit will, der wählt dann den von AIDA angebotenen Ausflug.
An Bord genehmigen wir uns zum Tagesabschluss eine Latte und schauen uns noch die Drohnenshow an, die pünktlich zu unserer Rückkunft um 22 Uhr beginnt, bevor es dann rasch ins Bett geht. Die Nacht ist nämlich für uns schon um 3.30 Uhr zu Ende. Warum – das lest Ihr dann morgen … 🙂
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