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Heute haben wir den einzigen echten Seetag auf der 14-tägigen Orientreise; dieser führt uns von Doha in Katar in den Oman nach Muscat. Begrüßt werde ich gleich morgens mit einem tollen Sonnenaufgang und durch die Lage der Kabine kurz vor der Brücke ergibt sich dadurch auch gern mal ein schöner Vordergrund für das obligatorische Sonnenaufgangsfoto:

Sonnenaufgang am Seetag im Persischen Golf

Sonnenaufgang am Seetag im Persischen Golf

Da Christine um 9.30 Uhr eine Küchenführung gebucht hat, müssen wir heute trotz Seetag relativ früh zum Frühstück gehen – und das mal ausnahmsweise nicht im French Kiss, sondern im veganen Restaurant. Das „Vegane Restaurant“ (das ursprünglich wohl mal „Soulkitchen“ heißen sollte) wurde auf AIDAprima und AIDAperla ja erst kürzlich eingeführt und hat dort das Kochstudio abgelöst – was sich aufgrund der Infrastruktur mit eigener und getrennter Küche natürlich für die Einrichtung eines veganen Restaurants auch sehr gut eignet.

Veganes Restaurant auf AIDAprima

Veganes Restaurant auf AIDAprima

Hier wird zum einen ein täglich wechselndes Menü zum Abendessen angeboten (der Aufpreis dafür beträgt 26,90 €), zum anderen gibt es die Möglichkeit, für einen Preis von 12,90 € ein Frühstück zu genießen.

Und da haben wir natürlich die Gelegenheit genutzt und das einfach mal gebucht. Und auch wenn wir uns normalerweise weder vegan noch vegetarisch ernähren (oder vielleicht auch gerade deshalb) sind wir gespannt, was uns da heute erwartet. Einen ersten Eindruck gibt die Speisekarte (Download als PDF-Datei): zunächst gibt es mal eine große gemischte Frühstücksplatte, dazu auf Wunsch einen Smoothie, Rührei und/oder Waffeln und – gegen Bezahlung (wenn nicht im Getränkepaket enthalten) – verschiedene Kaffeespezialitäten.

Veganes Restaurant (Frühstückskarte)

Veganes Restaurant (Frühstückskarte)

Vieles auf der Platte ist natürlich von „Natur aus“ schon vegan (Obst und Gemüse), andere Speisen aber eben auch nicht. So findet sich also veganer Käse in verschiedenen Ausführungen ebenso wie vegane Wurst, veganer Lachs und eine vegane Thunfischcreme:

Frühstücksplatte im veganen Restaurant

Frühstücksplatte im veganen Restaurant

Ergänzend dazu gab es dann ein veganes Rührei mit Kräutern, Tomaten, Champignons und veganem Bacon:

Rührei mit veganem Bacon

Rührei mit veganem Bacon

Von den vier angebotenen Smoothies habe ich mich für das „Caribbean Feeling“ entschieden, bestehend aus Ananas, Erdbeere und Kokosmilch:

Smoothie im veganen Restaurant ("Caribbean Feeling")

Smoothie im veganen Restaurant („Caribbean Feeling“)

Und zum Abschluss musste es natürlich auch noch die vegane Waffel mit Vanillesauce sein:

Vegane Waffeln

Vegane Waffeln

Rein optisch betrachtet wird vermutlich jeder begeistert sein – und das auch zu Recht. Das, was da an unserem Tisch angeliefert wurde, hatte es absolut ins sich und sah auch wirklich fantastisch aus.

Jetzt kommt aber die große Frage: hat das auch geschmeckt oder nur lecker ausgesehen? Nun, da beschränke ich mich mal auf die (nicht-natürlichen) veganen Produkte.

Der Latte Macchiato aus Hafermilch war für mich geschmacklich völlig OK, zwar anders als aus Kuhmilch zubereitet (vielleicht ein bisschen „getreidiger“), aber durchaus lecker. Nach einer gewissen Gewöhnung (man verbindet halt einen bestimmten Geschmack damit) könnte ich damit gut leben.

Vom veganen Käse hatten wir vier Sorten auf der Platte: zwei verschiedene Sorten als Brotbelag und zwei „Frischkäserollen“ mit Kräutern bzw. Paprika. Und zugegebenermaßen habe ich geschmacklich keinen Unterscheid zu „echtem“ Käse feststellen können. Was ich da aber jetzt eigentlich genau gegessen habe, weiß ich nicht.

Ähnlich verhielt es sich bei den drei Sorten veganer Wurst. Auch diese haben nach Wurst geschmeckt, wobei die Konsistenz meines Erachtens etwas „wässrig“ war. Das fiel dann aber eigentlich nur beim Kauen auf.

Sehr gut geschmeckt hat mir die vergane Thunfischcreme, die zwar nicht vom Thunfisch war, geschmacklich diesem aber exakt nachempfunden ist. Aber auch hier gilt: ich weiß nicht, was ich da tatsächlich gegessen habe.

Nicht überzeugt hat mich dagegen der vegane Lachs. Auch wenn die Farbe gestimmt hat – das Teil war relativ wässrig, man hat die künstliche Herstellung gesehen und auch geschmacklich habe ich nicht feststellen können, dass da etwas nach Lachs geschmeckt hätte.

Das Rührei wiederum hat sich beim Kauen im Mund eher „brei-artig“ angefühlt und war auch geschmacklich von einem echten Ei entfernt. Dadurch, dass es bei mir mit Champignons, Tomaten und Kräutern angereichert war, ist das allerdings nicht so wirklich aufgefallen. Ein Highlight war es für mich aber nicht. Und auch die beiden „Bacon-Streifen„, denen man aufgrund ihrer geometrischen Struktur schon die industrielle Fertigung angesehen hat, haben eher „interessant“ als gut geschmeckt.

Sehr lecker wiederum waren die Waffeln (bei denen man keinen Unterschied zu mit Eiern gebackenen Waffeln erkennen konnte).

Frühstücksplatte im veganen Restaurant

Frühstücksplatte im veganen Restaurant

Von daher fällt das Gesamturteil gemischt aus – einige der veganen Speisen haben richtig gut geschmeckt, andere vergleichbar mit entsprechenden nicht-veganen Produkten und wiederum andere gar nicht. Aber: das ist natürlich mein Geschmacksempfinden gewesen – das mag anderen natürlich anders gehen bzw. vielleicht auch komplett umgekehrt ausfallen. Ich kann daher nur empfehlen, das Ganze einfach mal zu probieren, wenn man auf der Prima oder der Perla unterwegs ist – die Gelegenheit ist günstig.

Mein Ernährungsverhalten wird sich dadurch allerdings nicht ändern – wobei ich mir durchaus vorstellen kann, vereinzelt auch vegane Produkte zu essen, wenn sie mir denn besonders gut bzw. besser schmecken als nicht-vegane Alternativen. Die „Thunfischcreme“ wäre ein Beispiel dafür – auch wenn ich immer noch nicht weiß, was ich da eigentlich genau esse.

Einen Punkt bei diesem Thema finde ich – gerade beim Einkaufen – aber immer wieder störend: die Bezeichnung der Produkte. Ein Schnitzel ist per Definition ein Stück vom Schwein (oder Kalb), das kann man meiner Meinung nach auch mit dem Zusatz „vegan“ nicht ändern. Ein „veganes Schnitzel“ wäre sonst nämlich so etwas wie ein „rundes Viereck“. Das schließt sich einfach aus. Zugegeben – man müsste sich da dann kreativ neue Namen für vegane Gerichte ausdenken … aber wenn ich vor dem Regal im Supermarkt stehe und auf einer Packung „Schnitzel“ lese (und ein Bild von einem Schnitzel sehe), dann erwarte ich einfach, dass da drin ein entsprechendes tierisches Produkt ist.

Soweit zum Thema „Frühstück im veganen Restaurant“ – jetzt geht es aber zur Küchenführung (Christine) bzw. aufs FKK-Deck in die Sonne (Harald).

Und während ich so vor mich hin schwitze (Abkühlung liefert nur der Whirlpool, der – warum auch immer – mit eisigem Wasser gefüllt und damit eigentlich nicht wirklich  benutzbar ist), schaut sich Christine die Küchen, die Lagerräume und die Crewmesse an. Sie fand das auch ziemlich interessant, die Gruppe mit knapp 50 Personen aber deutlich zu groß – und in der Tat, das kenne ich so eigentlich auch nur in Kleingruppen. Das hätte man vielleicht besser geteilt.

Gegen Mittag wechsele ich dann aus der Sonne in den Schatten auf meinem Balkon – da ist es jetzt auszuhalten und es besteht die Chance, ohne Sonnenbrand aus dem Tag herauszukommen.

Zum Nachmittagskuchen treffen wir dann im Theatrium aufeinander, werden aber – wie auch an den beiden letzten Tagen – durch die Proben des Showensembles vertrieben. Das ist so übertrieben laut, dass es keine Möglichkeit gibt, sich nebenbei im Theatrium zu unterhalten. Und so schön die öffentlichen Proben auch sind – zu dieser Zeit und in dieser Lautstärke sind sie fehl am Platz.

Von daher setzen wir den Tag dann um 18.30 Uhr mit dem Abendessen, heute mal im Brauhaus, fort. Im Anschluss daran geht es dann weiter mit der Prime Time, die heute wieder der Kapitän „an sich reißt“ und Malte, unseren Entertainment Manager, eher zu Beiwerk macht. Das macht das Ganze allerdings sehr unterhaltsam. Und so kommt auch Applaus auf, als der Kapitän eine nautische Fragestunde für übermorgen um 11 Uhr ankündigt.

Wir beenden den Abend dann mit einer Runde „Phase 10“ auf dem Pooldeck hinter dem Beachclub. denn morgen haben wir einen bei „Get Your Guide“ gebuchten Ausflug und müssen daher schon um 7 Uhr zum Frühstück gehen …

Spieleabend auf dem Pooldeck

Spieleabend auf dem Pooldeck

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