Der zweite Tag in Singapur liegt vor uns. Das Wetter scheint so wie gestern zu werden – bewölkt, aber trocken und um die 30°C. Ausflüge haben wir nicht mehr gebucht, so dass der heutige Tag unterschiedlich genutzt wird – die einen gehen shoppen, die anderen machen einen Seetag (bleiben also an Bord) und der Rest geht zum Sushi Tei.


Um die Wartezeit möglichst kurz zu halten, haben wir uns für 13.30 Uhr verabredet (das sollte ja eine gute Zeit sein, wenn das stimmt, was die Japanerin am Eingang uns gestern gesagt hat), so dass im Vorfeld noch genügend Zeit bleibt, um den letzten Tag des Jahres mit einem leckeren Frühstück im Marktrestaurant zu beginnen (heute ist mir irgendwie nicht so nach Rossini).

Frisch gestärkt mache ich mich danach auf den Weg zur Tischtennisplatte, wo ich mich um 10.00 Uhr mit Dennis zu einer Revanche für Südamerika vor zwei Jahren verabredet habe. Nach einem kurzen Telefonat können wir dann auch schon eine Viertelstunde später beginnen. Und so schlecht sieht das für mich auch gar nicht aus … wobei, zugegeben, für Dennis sieht es besser aus. Ich muss mich knapp geschlagen geben … aber die Reise ist ja noch nicht vorbei – da geht noch was.

Die Zeit bis zum Mittagessen überbrücken wir danach noch mit verschiedenen Saunagängen bevor ich mich dann mit Dennis und Niklas auf den Weg mache, um Jakob (der morgens mit Luzia shoppen war) am Sushi Tei zu treffen. Wie immer müssen wir erneut nach Singapur einreisen (zum Glück machen die hier nicht jedes Mal einen Stempel in den Pass sondern arbeiten nur mit der eingelegten Landgangskarte) und wie immer klappt das probemlos.

Erstaunlich finde ich dabei allerdings, dass es hier offensichtlich für 14-jährige absolut problemlos ist, allein in Singapur ein- und auszureisen. Aufgrund der Anordnung der Schalter ist für den Beamten ja nicht zu erkennen, ob jemand in Begleitung ist (und wer der Begleiter ist) – das geht heute aber genauso problemlos wie es 2009 schon gewesen ist.

Naja, wie auch immer, die werden hier schon wissen, was sie tun. Muss ja auch nicht unser Problem sein, wir sind ja erst einmal drin. Den Weg zum Sushi Tei kennen wir inzwischen schon, so dass wir pünktlich dort ankommen. Die Schlange vor dem Eingang ist recht kurz, das sollte also auch schnell erledigt sein.

Und so ist es auch. Dennis kaut noch an seinem Burger King Menü (da er Sushi jetzt eher (noch) nicht so mag) während wir schon einen Sechsertisch zugewiesen bekommen. Platz haben wir also genug, allerdings ist es recht frisch – da die Klimaanlage hier dann ja doch wieder auf „cool“ eingestellt ist. Memo an mich für das nächste Mal: Strickjacke oder Pullover mitnehmen.

Aufgrund der umfangreichen und mit vielen Bildern versehenen Speisekarte gelingt es uns dann auch recht schnell, unsere Wunschteller zu bestellen – und was soll ich es sagen, es ist noch genauso gut wie vor vier Jahren. Einfach nur lecker. Und so verwundert es nicht, dass es danach noch eine zweite Runde gibt – und wenn wir nicht so satt gewesen wären, wäre bestimmt noch ein dritter Teller reingegangen. Also: wer Sushi mag, ist hier richtig.

Knapp zwei Stunden später verlassen wir gut gesättigt ein letzten Mal Singapur und bereiten uns an Bord auf die vor uns liegende Silvesternacht vor. Die Sonne lugt ab und zu hinter den Wolken hervor, so dass es mich noch mal für ein Stündchen aufs FKK-Deck zieht bevor ich mich dann für das Abendessen im Rossini fein mache (das bedeutet bei mir, dass ich das T-Shirt mit einem Poloshirt tausche – aber genau das macht für mich ja u.a. auch einen AIDA-Urlaub aus).

Zuvor wird in der AIDA-Bar allerdings noch „Dinner for One“ gegeben. Traditionen gibt es also nicht nur in den dritten TV-Programmen sondern auch auf AIDA. Wobei ich zugeben muss, dass die letztjährige Vorstellung im Theater auf der Vita (das war das Original in Englisch) die diesjährige Variante mit einem sächselnden Butler in deutsch deutlich übertroffen hat. Das hier ist auch nett anzusehen, das geht aber auch besser …

Aber wie auch immer … jetzt geht es ins Rossini zum Acht-Gang-Silvestermenü. Für diejenigen, die es interessiert, hier die Speisenfolge (alle anderen lesen nach der kursiven Schrift weiter):

Lachstatar mit Kaviar
und Senfvinaigrette

Sellerie im Salzteig geschmort
mit Erbsencrème
und einem Trüffelspuma

Chicoréeschaumsüppchen mit Vanilleluft

Wolfsbarsch auf einem Currypüree
mit Krustentierjus

Zitronenbutter-Crèmesorbet

Pochierter Kalbsrücken
im Röstzwiebelsud

Gestockte Mandelmilch
mit Mandarine

Variation von der Passionsfrucht
und Granatapfelgel

Ich glaube, das Silvesteressen im Rossini ist auch eine gute Tradition, die sollten wir beibehalten … 😉

Gegen 23.00 Uhr ist gegessen, was gegessen werden muss und so machen wir uns auf den Weg aufs Pooldeck, um die letzte Minuten des vergangenen Jahres gemeinsam zu verbringen. Der Champagner ist bereits auf dem Weg zu uns (Danke, Arndt), der auf das Pooldeck projizierte Countdown zählt die Zeit herunter, das Streichholz für das Feuerwerk glimmt bereits – und die Schiffsglocke läutet die letzten zehn Sekunden ein.

10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1 – Happy New Year!

Und wieder ist ein Jahr vergangen, ein neues hat begonnen – sieben Stunden früher als zu Hause. Und wieder wird das neue Jahr von einem Feuerwerk der Superlative begrüßt. Das hatte ich zwar auch letztes Jahr geschrieben – aber dieses Jahr stimmt es noch mehr. Fast zehn Minuten lang verlässt eine Rakete nach der anderen das Crewdeck und beleuchtet den Abendhimmel in den unterschiedlichsten Farben. Viel schöner kann ein Jahr nicht anfangen.

Die Silvesterpoolparty ist dabei in vollem Gange – und wieder sind rund 1.300 Leute auf den Beinen, Junge und Junggebliebene, um gemeinsam ins neue Jahr zu feiern. Das ist einfach nur schön.

Ich starte jetzt einen kleinen Rundgang auf dem Pooldeck – gibt es doch inzwischen einige, die man gerade auch auf den Weihnachts- und Silvesterreisen der vergangenen Jahre kennen gelernt hat und mit denen man zusammen auf das neue (AIDA)-Jahr anstoßen kann.

Kurz vor zwei Uhr mache ich mich dann aber auf den Weg in meine Koje – ein tolles Jahr liegt hier mir und ein hoffentlich noch tolleres vor mir … zumindest urlaubstechnisch gesehen, dürfte das ein sehr nettes Jahr mit vielen neuen Zielen und Erlebnissen werden … 😉

Und während die Zuhausegebliebenen noch fünf Stunden auf den Jahreswechsel warten müssen, sind wir hier schon mittendrin – in 2014. Gute Nacht.

Weiter mit Tag 10: Auf dem Weg nach Vietnam