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Heute haben wir unseren letzten Hafen in der Karibik erreicht, bevor wir uns dann morgen auf den Weg über den Atlantik zurück nach Europa machen. Sechs Seetage liegen dann vor uns, bis wir am kommenden Samstag La Palma erreichen. Doch noch ist es ja nicht soweit – noch sind wir in der Karibik, genauer gesagt in St. John’s auf Antigua.

Hafeneinlauf mit AIDAperla

Hafeneinlauf mit AIDAperla

Einen Ausflug habe ich für heute nicht vorgesehen – und bin bei gut 30°C auch ganz zufrieden damit, dass ich heute nicht den ganzen Tag unterwegs sein muss. Aber da es hier im Hafenumfeld im Gegensatz zu Grenada und Barbados wieder sehr schön zugeht, kann man auch dort ein bisschen Zeit verbringen. Allerdings ist Antigua natürlich für seine 365 Strände bekannt (also einer für jeden Tag des Jahres) – und von daher wäre es natürlich schon eine Überlegung Wert, doch mal einen Abstecher an einen Strand zu machen. Naja, mal überlegen.

St. Johns, Antigua

St. Johns, Antigua

Und nicht ganz vergessen darf man auch, dass es hier auf Antigua die berühmte rote Telefonzelle am Strand gibt – und zwar am „Dickenson Bay“. Wer also dieses typische Erinnerungsfoto haben möchte, für den ist ein Transfer dorthin natürlich obligatorisch. Wer nur ein Foto einer roten Telefonzelle auf Antigua sehen will, der kann auch diese hier in einer Seitenstraße am Hafengelände anschauen (Geocacher finden die übrigens ganz schnell) 🙂

Rote Telefonzelle in St. Johns

Rote Telefonzelle in St. Johns

Aber zunächst beginnt der Tag einmal mit Arbeit – genauer gesagt mit Waschen. Ich gehe noch vor dem Frühstück in den Waschsalon auf Deck 4, um die Wäsche des bisherigen Reiseabschnitts einmal auf Vordermann zu bringen – und so kann Maschine 6 schon einmal ihren Dienst verrichten, während ich im Frech Kiss zum Frühstück gehe. Und im Gegensatz zu meiner Waschmaschine und meinem Trockner zu Hause, die mir zwar auch anzeigen, wie lange sie noch zu arbeiten gedenken bis die Wäsche fertig ist, stimmt die Zeitangabe hier sogar – es bleiben heute also 46 Minuten für das Frühstück.

Die Bedienung ist übrigens ganz einfach – so einfach, dass sogar ich das schaffe: Wäsche in eine freie Maschine legen, Tür verriegeln, am Terminal mit der Bordkarte 2 € bezahlen, danach auf einem Panel die gewünschte Maschine auswählen und zum Schluss an der Maschine das gewünschte Programm und die Temperatur einstellen. Jetzt noch „START“ an der Maschine drücken – und das war es auch schon. Das benötigte Waschpulver holt sich die Maschine selbst aus einem Vorratsbehälter – da muss man also nichts weiter tun. Außer zur angegebenen Zeit wiederkommen und die Wäsche wieder herausholen.

Waschsalon

Waschsalon

Ich beauftrage also meine Uhr, mir in 40 Minuten Bescheid zu geben und lasse mir in der Zwischenzeit mein Frühstück schmecken. Da das etwas später bestellte Ei jedoch einer kurzen Lieferverzögerung unterliegt, schaffe ich es nicht ganz in der geplanten Zeit und komme in der Tat erst nach 48 Minuten zurück in den Waschsalon – meine Wäsche ist also bereits seit zwei Minuten fertig. Und liegt schon nicht mehr in der Maschine – eine andere Passagierin hat nämlich gerade damit begonnen, meine Kleidung aus der Maschine zu räumen und auf den Boden davor zu legen. Ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen – das macht die nie mehr.

Ja, ich verstehe, dass es bei nur zwölf Waschmaschinen auch mal sein kann, dass alle Maschinen belegt sind (als ich heute morgen angekommen bin, sind bis auf zwei Maschinen auch bereits alle gelaufen). Und ja, ich verstehe auch, dass man sich dann darüber ärgert, wenn eine Maschine fertig, aber nicht ausgeräumt ist. Aber: ich verstehe nicht, warum man dann nicht zumindest mal fünf Minuten warten kann, bevor man fremde Wäsche auf den Boden wirft. Mal ganz davon abgesehen, dass man die dann auch zumindest auf den dort vorhandenen Tisch hätte legen können – wenn man denn schon nicht mal warten kann, ob der Eigentümer nicht gleich kommt. Aber wie schon gesagt – das Thema ist gelöst, die Dame kennt jetzt meinen Standpunkt.

Da der Trockner über meiner Waschmaschine aktuell frei ist, geht es auch gleich weiter – ich fülle die Wäsche ein, bezahle auch hier die geforderten 2 € und starte den Trockenvorgang (hier hat man übrigens die Wahl zwischen kalt, geringer, mittlerer und großer Hitze). Die Maschine spricht von 60 Minuten Dauer, ich lasse mich vorsichtshalber mal nach 50 Minuten erinnern und gehe an die Perla Bar, um einen weiteren Latte Macchiato zu trinken und den Rest der Zeitung zu lesen – dafür war die Zeit beim Frühstück heute dann in der Tat zu knapp.

Zurück im Waschsalon sehe ich dem Trockner die letzten fünf Minuten bei seiner Arbeit zu und bin dieses Mal also rechtzeitig zur Stelle, um ihn selbst ausräumen zu können. Er hat auch ganze Arbeit geleistet – die Sachen sind nicht nur trocken, sondern auch heiß. So war der Plan … das Zeug kann jetzt also direkt wieder in den Schrank, die Reise kann weitergehen. Und alles andere, was nicht in den Trockner gedurft oder vielleicht sogar nach einem Bügeleisen gerufen hätte, habe ich heute morgen bereits dem Kabinensteward mitgegeben – das wird jetzt schrankfertig in der Bordwäscherei aufbereitet. Sechs Poloshirts, eine Jeans und eine Short für zusammen 18 € finde ich auch völlig OK – das kommt dann im Laufe des Tages in einem Wäschekorb auf meine Kabine, so dass ich die Sachen ebenfalls nur noch in den Schrank legen muss.

So, die Arbeit ist getan – jetzt ist wieder Urlaub. Ich gehe also in Antigua von Bord, lasse mal wieder ein Foto von mir auf der Pier machen und gehe dann in Richtung des Hafenterminals. Wobei man hier eigentlich nicht von „Terminal“ sprechen kann – vielmehr kommt man direkt in einen offenen Bereich mit vielen Shops, Restaurants, Bars und noch mehr Taxifahrern. Gut zu erkennen an ihren gelben Shirts bieten sie Rundfahrten und Transfers an einen der vielen Strände an. Wer hier ankommt und noch keinen Plan hat, was man hier so machen könnte oder nur an einen Strand möchte, der braucht hier also nur zuzugreifen.

St. Johns, Antigua

St. Johns, Antigua

Ich gehe also mal auf und ab, suche und finde die beiden hier versteckten Geocaches, erstehe in einem der vielen Shops einen bunten Magneten (ist laut Verkäuferin handgemacht, laut Aufdruck auf der Rückseite müssen das dann aber chinesische Hände gewesen sein) und entscheide mich dann für einen kühlen Drink in einer Bar, die auf der Außenterrasse einen Blick auf den Hafen erlaubt. Und Dank eines großen Ventilators über mir ist das sogar trotz der 32°C einigermaßen auszuhalten.

AIDAperla auf Antigua

AIDAperla auf Antigua

Nachdem ich die roten Telefonzellen hier am Hafen gesehen habe, hat es mich dann doch in denn Fingern gejuckt, auch die berühmtere am Dickenson Bay zu fotografieren. Also geht es kurz zurück an Bord, ich hole meine Strandausrüstung (wenn ich schon mal da bin, will ich mich auch mal kurz in die Sonne legen) und suche mir dann ein Taxi. Das geht absolut problemlos – für insgesamt $30 fährt mich ein Taxifahrer an den Strand und holt mich zwei Stunden später dort auch wieder ab, bezahlt wird nach Rückkehr.

Klingt gut – und so bin ich 15 Minuten später an der Telefonzelle (der Taxifahrer hat mich praktisch von hinten über einen Schleichweg direkt dorthin gebracht). Die Fahrt ist durchaus abenteuerlich gewesen – zum einen wird auch hier auf der linken Seite gefahren, zum anderen haben die wahrscheinlich alle den gleichen Fahrlehrer in der Karibik gehabt …

Am Strand mache ich dann erst mal das wichtigste – die Fotos von der Telefonzelle. Und die lohnen sich tatsächlich. Nicht nur wegen der Telefonzelle, die hier wie ein Fremdkörper steht, sondern auch wegen der gesamten Bildkomposition. Meer, Palmen, Strand – Telefonzelle. Das passt irgendwie gar nicht – und genau deshalb sieht es gut aus (in Insta hat das Bild vorhin jemand mit „Fototapete“ kommentiert – und ja, genau so könnte man sich das zu Hause an der Wand vorstellen).

Rote Telefonzelle am Dickenson Bay

Rote Telefonzelle am Dickenson Bay

Ich suche mir dann noch eine Liege unter einem Baum (kostet $10) und lege mich ein bisschen in die Sonne (also eher in den Schatten), bevor ich mich dann mit einen kühlen Cocktail in eine der Strandbars setze. Kurz hatte ich darüber nachgedacht, zur Floating Bar zu schwimmen – aber so verrückt bin ich dann halt doch nicht auf Sand und Meerwasser …

Floating Bar am Dickenson Bay

Floating Bar am Dickenson Bay

Zwei Stunden später gehe ich den gleichen Schleichweg zurück und treffe auf meinen Taxifahrer, der bereits auf mich wartet – und eine weitere Viertelstunde später bin ich schon wieder zurück an Bord. Das hat echt super geklappt – von daher kann man hier mit Hilfe der Taxis durchaus individuell unterwegs sein.

Zurück an Bord nutze ich dann die Exklusivität des noch ziemlich leeren Schiffes und lege mich auf dem FKK-Deck abwechselnd ein bisschen in den nicht ganz so warmen Pool und auf eine im Schatten stehende Liege, um mal wieder ein paar Seiten zu lesen. Warm ist es zwar auch hier, aber deutlich weniger sandig zwischen den Zehen. 🙂

Und so vergeht so langsam der letzte Tag in der karibischen Sonne – aber das aktuelle Wetter in Europa ist ja aktuell auch nicht wesentlich schlechter. Und wenn es auf der Überfahrt dann auch so bleibt – dann wäre das natürlich ein Träumchen. So wünscht man sich eine Transatlantikreise … also ich zumindest.

In meiner Kabine wartet inzwischen schon der Wäschekorb auf mich – das hat also genau so geklappt wie geplant. Jetzt ist alles „Zurück auf Anfang“ gesetzt und die nächsten Tage an Bord können kommen.

Wäschekorb auf der Kabine

Wäschekorb auf der Kabine

Aber zunächst geht es um 18.00 Uhr ins Buffalo Steak House. Bei Spicy Shrimps als Vorspeise, einem 240g Rinderfilet mit Steakhouse Fries (würde ich aber eigentlich eher als „Kartoffelspalten“ bezeichnen), Steakhouse Salat und Spinat als Hauptgang sowie einem American Cheesecake zum Dessert kann man schon mal ins Schwärmen kommen – und irgendwie muss man sein Bordguthaben ja „abarbeiten“, nachdem das im Casino nicht mehr zulässig ist. Aber da gibt es sicherlich schlechtere Alternativen als ein Abendessen im Buffalo.

Abendessen im Buffalo Steak House

Abendessen im Buffalo Steak House

Wir haben inzwischen übrigens abgelegt und befinden uns jetzt auf dem Weg nach Hause. Naja, nach Hause ist vielleicht übertrieben – es sind ja noch etwas mehr als zwei Wochen bis Hamburg. Aber in Richtung Europa gehts jetzt halt nun schon – wobei das mit dem Schiff aus meiner Sicht deutlich angenehmer ist als mit dem Flieger. Ich glaube, ich muss nachher mal nach den Transreisen im kommenden Jahr gucken – so was könnte ich mir durchaus nochmal vorstellen. Alternativ im Herbst vielleicht auch mal andersrum – aus der Kälte in die Wärme (und dann mit einem Nachtflug zurück). Na, mal schauen …

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