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Heute auf Dominica habe ich mich gegen einen Ausflug der Reederei entschieden, sondern auf Empfehlung anderer Facebook-Nutzer einen Ausflug bei Petra Charles (https://www.petra-tours-dominica.com) gebucht: „Tour 3 – Die Urwüchsige“ habe ich mir dabei ausgesucht. Für $75 (inkl. Wasser, Saft und Rumpunsch) zzgl. $25 für Eintritt und „Rudergeld“  kostet der Ausflug über die Insel, der drei Ziele beinhaltet: Jacko Falls, Indian River und Mero Beach.

Hafeneinlauf in Roseau

Hafeneinlauf in Roseau

Aus der Tourbeschreibung auf der Homepage geht dabei folgendes hervor:

„Von Roseau aus fahren wir die idyllische „Imperial Road“ hoch zum Trois Piton Nationalpark, in dem der Jacko Fall eingebettet ist. Der Weg zum Wasserfall ist von der Straße aus leicht zugängig und nur fünf Minuten entfernt. Sie werden von einer malerischen, ursprünglichen Umgebung empfangen und gelangen über sichere Treppen hinunter zum Wasserfall. Das klare Wasser stürzt in einen erfrischenden Pool, der zum Abkühlen einlädt . 

Es folgt eine längere Fahrt  vom Landesinneren zur Küstenstraße im Westen der Insel, die uns hoch in den Norden zum Cabrits Nationalpark führt. Erleben Sie dort eine unvergessliche Ruderfahrt über den Indian River und tauchen Sie ein in die malerische Kulisse dieses Sumpfgebietes mit dem längsten Fluss Dominicas. Auch diese einzigartige Atmosphäre wurde im „Fluch der Karibik“ verewigt. Für die Kenner unter Ihnen: hier lebt die Hexe „Calypso“  😉 Dieses Naturschutzgebiet ist  bekannt für seine Vogel- und Artenvielfalt. Lassen Sie sich verzaubern, während Sie lautlos  über unseren „kleinen  Amazonas“ gerudert werden von Ihrem Guide.  

Zum Abschluss dieses erlebnisreichen Tages halten wir noch  für eine knappe Stunde am Mero Beach an, wo Sie neben einem erfrischen Bad im Meer auch kleine Snacks bekommen.“

Und so treffe ich mich nach dem Frühstück und zwei Croissants als Mittagessenersatz im Rucksack, die ich im Pier 3 Shop mitgenommen habe, mit 18 weiteren Passagieren um 9.00 Uhr am Hafeneingang mit Petra, die uns dort in Empfang nimmt und zum Warten mit den Gästen der anderen angebotenen Touren in eine nahegelegene Bar bittet. Gegen 9.30 Uhr werden wir von „Ninja“, unserem Guide (und Fahrer) für den Tag abgeholt und zu einem „Coaster“ (einem Kleinbus für etwa zwanzig Personen) geführt.

Unser Coaster

Unser Coaster

Ich kann den Beifahrersitz besetzen und habe damit die Möglichkeit, das eine oder andere Foto aus dem fahrenden Bus zu machen. Nachteil ist der fehlende Sicherheitsgurt, der sicherlich irgendwann mal da war und die Tatsache, dass ich den Straßenverkehr auf Dominica live mitbekomme – das hätte jetzt nicht unbedingt sein müssen. Denn irgendwie fahren die hier noch rücksichtsloser als die gestern auf Barbados. Aber ich greife mal vorweg – es ist alles gut gegangen.

Wir haben heute übrigens um die 30 Grad mit relativ hoher Luftfeuchtigkeit (heute Nacht scheint es geregnet zu haben) – so viel trinken wie man schwitzt, kann man eigentlich gar nicht. Das muss man hier also wohl immer berücksichtigen. Und auch die Tatsache, dass es wohl die eine oder andere vorwitzige Mücke gibt, die gern mal zusticht und dann ab und an auch mal einen Krankheitserreger da lässt – von daher habe ich heute nicht mit dem Tropen-Mückenschutz gespart.

Unser erstes Ziel sind die „Jacko Falls“, ein Wasserfall, der in einen keinen, klaren, Pool stürzt. Etwa eine Stunde dauert die Fahrt dorthin – sie ist allerdings recht kurzweilig, da Ninja die Gelegenheit nutzt und uns viel über die Insel und ihre Bewohner erzählt.

Kinderreichtum ist hier offensichtlich nichts Ungewöhnliches – so gibt es wohl mehrere Männer auf der Insel, die mehr als 30 Kinder haben. Und trotz einer Arbeitslosenquote von knapp 50% würde jeder auf der Insel ausreichend zum Leben haben – insbesondere weil die Insel eine auskömmliche Pflanzenwelt hat und genügend Quellwasser zur Verfügung steht. Das würde dann auch die Kriminalitätsrate von nur 0,2% erklären.

Und zumindest das mit den Pflanzen sehen wir unterwegs zur Genüge: Kakao, Kaffee, Tabak, Ananas, Kokosnüsse – alles das wächst irgendwie am Straßenrand. Parallel dazu lerne ich auch gleich, wo mein Lieblingssaunaduft herkommt: auch Lemongrass wächst hier am Straßenrand – und Ninja pflückt auch gleich einige der gut riechenden Grashalme für uns.

Aber wir sehen noch mehr: Straßenlampen. Nun, das wäre jetzt eigentlich nicht erwähnenswert – so was haben wir ja auch. Aber: die sind hier alle mit einem kleinen Solarmodul und einem Windrad ausgestattet – denn entweder scheint die Sonne oder es weht Wind. In jedem Fall leuchten die Dinger autark.

Gern wird übrigens auch mal am Straßenrand geparkt. Und zwar durchaus langfristig. Also mehrere Jahre … Das, was hier an Autowracks rumsteht, ist wirklich enorm. Teilweise hat sich die Natur die Blechkarrossen schon einverleibt.

Autowrack am Straßenrand

Autowrack am Straßenrand

Vielleicht noch ein paar Worte zum Fahrstil – jeder fährt so gut er kann. Und so sieht es dann hier auch aus. Ein ständiges Überholen, wo man das besser nicht gemacht hätte, damit verbunden überall Hupkonzerte und Fußgänger, die in ständiger Angst leben müssen, den heutigen Tag nicht zu überleben.

A propos „Hupen“. Das macht man hier auch zum Gruß, wenn man jemanden kennt. Und irgendwie kennen die sich hier offensichtlich alle …

Am den Jacko Falls angekommen, sind zunächst einmal $5 Eintritt fällig. Dafür gibts dann einen Blick von oben auf den Wasserfall – und die Möglichkeit, über einige Stufen (genau genommen 70) nach unten zum Wasserfall zu laufen.

Jacko Falls

Jacko Falls

Doet stürzt er in einen kleinen, natürlichen und absolut klaren Pool, in dem man durchaus auch ein kurzes Bad nehmen kann. Aufgrund der Steine am Boden sind Wasserschuhe allerdings von Vorteil.

Die 70 Stufen, die es hierher nach unten ging, geht es jetzt übrigens wieder rauf – was ja eigentlich klar war, überrascht aber anscheinend schon einige. Aber vielleicht sind sie ja auch nur von ihrer Leistungsfähigkeit überrascht gewesen 😉

Im Endeffekt kommen aber alle wieder oben am Bus an, neben dem Ninja bereits die Kühlbox aufgestellt hat. Erster Stopp, erster Rumpunsch. Und auch wenn man nicht überall auf der Welt Eiswürfel ins Getränk nehmen sollte – hier vertraue ich einfach mal auf Petra. No risk, no fun. Aber ohne schmeckt der Rumpunsch nun mal nicht.

Wie war das eigentlich mit Alkohol und großer Hitze? Ich bin da jetzt gar nicht sicher … 😉

Eine knappe halbe Stunde bleiben wir hier, ich zaubere noch ein Leuchten in die Augen eines kleinen Mädchens, die hier Souvenirs verkauft, als ich ihr für den Magneten, der $3 kosten sollte einen $5-Schein gegeben und auf das Wechselgeld verzichtet habe.

Und ganz ehrlich: mein Leben ändert sich dadurch um genau 0,0% – und hier hat so etwas Auswirkungen aufs tägliche Leben … Ich glaube, auch so etwas sollten wir „Kreuzfahrer“ immer vor Augen haben, wenn wir in der Welt unterwegs sind …

Um kurz vor 11 Uhr fahren wir dann weiter – und sind jetzt rund 1,5 Stunden unterwegs bis wir den Indian River erreichen. 

Unterwegs auf Dominica

Unterwegs auf Dominica

Hier ergibt sich dann zunächst einmal die Gelegenheit für eine Toilettenpause bevor wir dann, auf zwei Ruderboote verteilt, unsere Fahrt auf dem Indian River beginnen. Im Vorfeld sind übrigens weitere $20 zu zahlen ($15 für den Ruderer und $5 „für den Staat“).

Harald auf dem Indian River unterwegs :-)

Harald auf dem Indian River unterwegs 🙂

Dafür sind wir jetzt etwa 90 Minuten auf dem Fluss unterwegs, der uns durch den dicht bewachsenen Nationalpark führt – ich fühle mich hier richtig in einen der Seitenarme des Amazonas in Brasilien versetzt.

 
Im Ruderboot auf dem Indian River

Im Ruderboot auf dem Indian River

Wurzelgebilde, die mehr an Kunst als an Natur erinnern, Vögel, Leguane, Krabben und anderes Getier ist in dem grünen Dickicht zu sehen. Ruhig und sanft gleiten unsere Boote über den Fluss, nur ab und zu vom künstlichen „Klicken“ der Handys beim Fotografieren unterbrochen. Warum man sein Handy so einstellen muss, wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben.

Unterwegs auf dem Indian River

Unterwegs auf dem Indian River

Zwischendurch machen wir etwa 15 Minuten Rast an einer kleinen Bar im Regenwald – hier gäbe es bei Bedarf sogar noch mal eine Toilette. Und Rumpunsch.

Zurück am Bus starten wir dann zur letzten Etappe. Natürlich erst nach einem Rumpunsch. Wobei hier irgendwie der „Punsch“ gefehlt hat, der Rum war drin im Becher. Prost!

Um 14 Uhr fahren wir also weiter, um 15 Uhr sind wir am Mero Beach. Hier haben wir jetzt eine Stunde Zeit zum Schwimmen und Sonnen oder für ein kühles Getränk in der Strandbar. Und ja, es gibt auch was anderes als Rumpunsch.

Mero Beach

Mero Beach

Zurück zum Schiff geht es dann um 16 Uhr, so dass wir gegen 17 Uhr wieder an Bord sind. Unterwegs bringt uns Ninja dann noch seine Sangeskünste mit selbst geschriebenem Liedgut zu Gehör. Und hinterlässt zum Abschied eine Weisheit: man soll das Leben nehmen wie es ist (es gibt eh kein anderes) und damit zufrieden sein, was man hat. Und ich glaube, er hat Recht.

Mein erster Weg an Bord führt mich dann in die Scharfe Ecke – trotz der zwei Croissants zum Mittagessen habe ich jetzt doch ein bisschen Hunger – und da das Abendessen erst gegen 20.30 Uhr auf der Agenda steht, muss da jetzt noch eine schnelle Currywurst als Zwischenmahlzeit herhalten.

Scharfe Ecke, scharfe Currywurst

Scharfe Ecke, scharfe Currywurst

Danach geht es dann aufs FKK-Deck in den Whirlpool – ich muss jetzt mal eine halbe Stunde die Muskeln lockern und mich von dem schwitzigen Tag erholen. Und wo könnte das besser gehen als in einem blubbernden Whirlpool.

Im Anschluss geht es dann mal unter die Dusche und an den Ausflugsbericht für die Homepage – der ist übrigens inzwischen online und beinhaltet noch deutlich mehr Fotos über den Ausflug als dieser Blogbeitrag. Also schaut dort am besten kurz mal vorbei …

Um 20.30 Uhr geht es dann heute mal wieder ins Casa Nova bevor ich mich mit dem Blog-Beitrag des Tages befasse und dann irgendwann doch relativ müde ins Bett falle – so ein Tag in der karibischer Sonne ist dann doch irgendwie anstrengend.

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