Jetzt hat Corona wieder einmal zugeschlagen – dieses Mal bei TUI Cruises. In den letzten Tagen gab es zunächst Absagen bzw. Stornierungen für einzelne Reisende auf der Mein Schiff 1 und nun auch einen Reiseabbruch auf der Mein Schiff 2. Was ist geschehen?

Mein Schiff 1

Die Mein Schiff 1 legt morgen zu einer 34-tägigen Karibikkreuzfahrt in Bremerhaven ab. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation wurde jedoch entschieden, diese Reise nur mit einer reduzierten Passagierzahl durchzuführen, so dass TUI Cruises einzelnen Reisenden kurzfristig abgesagt hat. Hierbei hat man sich entschieden, die Absagen vom Buchungsdatum abhängig zu machen, so dass diejenigen, die früher gebucht haben, eine größere Chance haben, die Reise antreten zu können, während diejenigen, die sich erst in den letzten Wochen für diese Reise entschieden haben, nun tendenziell auf der Absageliste stehen. Warum man diese Entscheidung erst drei Tage vor der Beginn einer so langen Kreuzfahrt trifft, bleibt für mich allerdings ein Rätsel – ich möchte nicht in der Haut derjenigen stecken, die sich auf eine mehr als einen Monat dauernde Kreuzfahrt begeben wollen und nun ihre gepackten Koffer wieder auspacken müssen. Was das für die persönliche Urlaubsplanung in Bezug auf den Arbeitsplatz bedeutet, sei einmal ganz dahingestellt. Auch mir ist klar, dass in der aktuellen Situation der Pandemie und insbesondere durch das höhere Ansteckungsrisiko mit Omikron aktuell nicht alles planbar ist und Dinge manchmal anders kommen als vorgesehen – aber diese Situation hätte man sicherlich auch schon einige Tage früher erkennen können.

Mein Schiff 2

Auch die Mein Schiff 2 ist in der Karibik unterwegs – mit Starthäfen auf Barbados und in der Dominikanischen Republik. Gestartet ist die letzte Reise dabei am 14. Januar in La Romana, am 17. Januar sollte dann der Zustieg auf Barbados erfolgen. Am Tag zuvor ereilte diese Gäste jedoch eine Nachricht von TUI Cruises, dass der Zustieg auf Barbados nicht möglich sei, da man auch auf dieser Reise die Passagierzahl reduzieren und diese Reise daher abgesagt werden müsse. Ein Teil der Passagiere ist zu diesem Zeitpunkt übrigens schon auf Barbados bzw. in der Luft oder auf dem Weg zum Flughafen – hier will sich TUI Cruises dann um schnellstmögliche Rückflüge kümmern. Für die Passagiere, die die Reise am 14.1. in der Dominikanischen Republik begonnen haben, sollte sich übrigens nichts ändern – diese Reise sollte normal fortgesetzt werden (zumal ja nun durch den Wegfall des Aufstiegs auf Barbados weniger Passagiere an Bord sind). Allerdings hat sich auch dieser Sachstand recht schnell überholt – gestern wurde dann mitgeteilt, dass nicht nur der Aufstieg der Gäste auf Barbados entfällt, sondern dort auch alle Passagiere absteigen müssen, die erst drei Tage zuvor in La Romana aufgestiegen sind, da die Kreuzfahrt nun doch komplett abgebrochen wird. Begründet wird dies ebenfalls mit dem Ausfall von wichtigem Servicepersonal.
Der geplante Neustart der Mein Schiff 2 ist nun der 28. Januar – hier soll es ab La Romana und dann drei Tage später ab Barbados wieder auf Karibikreise gehen.

Fazit

In beiden Fällen haben die betroffenen Passagiere also sehr kurzfristig erfahren, dass ihre Reise nicht stattfindet – ich glaube, das geht besser. Am Flughafen zu erfahren, dass der Urlaub gecancelt wurde, ist sicherlich kein Highlight – obwohl das noch deutlich besser ist, als direkt nach der Landung nach einem 10-Stunden-Flug zu erfahren, dass es jetzt weitere zehn Stunden mit dem Flieger wieder zurück nach Deutschland geht. Und auch die Gäste, die bereits an Bord waren und deren Kreuzfahrt nun nach drei Tagen abgebrochen wird, haben sich ihren Urlaub sicherlich anders vorgestellt.

Auch wenn die aktuelle Corona-Lage sicherlich Flexibilität bei allen Beteiligten erfordert, muss dennoch die Frage erlaubt sein, ob nicht zumindest ein bisschen mehr an Planungssicherheit möglich ist. Sicher, es wird immer mal Fälle geben, in denen akute Vorkommnisse zu einer Umplanung führen wie dies beispielsweise bei den akut aufgetretenen Coronafällen auf AIDAnova der Fall gewesen ist. Aber ob die bloße Reduzierung der Passagierzahl nicht ggf. ein paar Tage eher vorhersehbar gewesen ist (oder zumindest hätte sein können), damit nicht erst bei oder kurz vor der Anreise die Absage bei den Gästen ankommt – diese Frage muss durchaus erlaubt sein.

Für alle diejenigen, die in den kommenden Tagen und Wochen mit Ihrer Kreuzfahrt starten (wollen), kann man daher nur den Hinweis geben, auf alles gefasst zu sein und auch damit rechnen zu müssen, dass kurzfristige Planänderungen offensichtlich das „neue Normal“ (zumindest im Moment mal wieder) sind.