Das Schönste am Urlaub ist – so sagt man ja – die Vorfreude. Und auch wenn ich den eigentlichen Urlaub ja immer ganz toll finde, ist da schon was Wahres dran. Die Planungen und Vorbereitungen eines Urlaubs sind zumindest für mich auch fester Bestandteil – und so steigert sich die Freude von Tag zu Tag, wenn man sich im Vorfeld einer Reise in Reiseführer vertieft, im Internet recherchiert, die passenden Apps für den Urlaub auf dem Smartphone installiert, Reiseberichte liest, sich Fotos der Reiseziele anschaut, nach einem passenden Hotel recherchiert und schon mal das eine oder andere Ticket für Unternehmungen am Zielort bucht.

Aber auch die Anreise will – wenn man diese nicht pauschal über den Kreuzfahrtanbieter mitgebucht hat – organisiert werden. Und dazu gehört ja dann neben einem passenden Flug auch noch der Transfer am Ziel (vom Flughafen, zum Hotel, zum Hafen und wieder zurück).

Und last but not least gilt es die Landausflüge in den einzelnen Häfen zu planen – und selbst wenn man sich auf die Angebote der Reedereien beschränkt, hat man auch da meistens noch die Qual der Wahl.

Der erste Schritt ist jedoch in der Regel ein Jahr im Voraus anzugehen – der Flug. Und zwar dann, wenn man (wie ich) gern in Business oder vielleicht sogar in der First Class fliegen, dafür aber nur Economy-Preise bezahlen will. Das geht im Prinzip ganz einfach, wenn man die Angebote der Fluggesellschaften zum Sammeln von Prämienmeilen konsequent ausnutzt. Und dafür muss man, wenn man es richtig anstellt, noch nicht einmal fliegen – es gibt genügend Angebote, wie man durch den Einsatz von Kreditkarten, das Abonnieren von Zeitungen und Zeitschriften, Sammeln von Payback-Punkten usw. eine ausreichende Zahl von Meilen oder Bonuspunkten erhalten kann, so dass man eine höherwertige Flugklasse zu relativ günstigen Preisen buchen kann.

Und so habe ich das auch dieses Mal wieder machen können. Für den Hinflug habe ich mir Dienstagabend ausgesucht, so dass ich drei Tage vor Abfahrt des Schiffes in Kapstadt ankomme. Leider gibt es keine direkte Verbindung von Frankfurt nach Kapstadt mit der Star Alliance, so dass mir drei Optionen für den Hinflug zur Wahl stehen: von Frankfurt über Johannesburg mit der Lufthansa und South African Airways, von Frankfurt über München nach Kapstadt mit der Lufthansa oder von Frankfurt über Zürich und Johannesburg mit Swiss und South African Airways.

Und jetzt kommt mal kurz „Jammern auf hohem Niveau“ … ich bin kein Fan der Business Class von Lufthansa sondern ziehe persönlich die Business Class der Swiss vor. Und so habe ich mich für den Flug mit dem zweifachen Umstieg in Zürich und Johannesburg entschieden, obwohl ich in beiden anderen Fliegern auch Prämientickets für die Business Class hätte bekommen können – je nach persönlichen Vorlieben hätte man sich da also durchaus auch anders entscheiden können. Ich hatte zwar noch versucht, kurzfristig auf einer der beiden Lufthansamaschinen einen First-Class-Platz gegen Meilen zu bekommen, das hat aber leider nicht geklappt – offensichtlich gab es wohl doch genügend Leute, die die Plätze gegen Geld gebucht haben …

Den Rückflug von Kapstadt kann ich dann zwei Wochen später buchen – dieses Mal kommen hier die Bonusmeilen von Air Berlin zum Einsatz. Dank der Partnerschaft mit Qatar Airways habe ich hier die Möglichkeit, einen Business Class-Flug von Kapstadt über Doha nach Frankfurt zu bekommen. Zwischen den beiden Flügen habe ich bewusst einen Flieger ausgelassen und somit einige Stunden Aufenthalt eingeplant – das bietet mir dann nämlich die Möglichkeit, das neu gebaute Business Class Terminal in Doha ausgiebig auszuprobieren. Die Bewertungen im Internet sind dabei sehr vielversprechend (wer mag, kann ja mal die Bilder googeln („Business Class Terminal Doha“ sind die passenden Stichworte) und den einen oder anderen Erfahrungsbericht lesen. Ich bin in jedem Fall sehr gespannt und freue mich schon auf die Nacht im Terminal …

Zumal der Weiterflug von Doha nach Frankfurt dann im neuen A350 stattfindet – die ersten Flieger dieses Typs wurden an Qatar Airways ausgeliefert und die Business Class macht da auch einen phantastischen Eindruck (auch hier ist Google eine gute Anlaufstelle, wenn jemand mehr darüber wissen will).

Und das Schönste daran – die Flüge kosten mich rechnerisch nicht mehr als mich ein Flug in der Economy Class gekostet hätte … 🙂

Jetzt heißt es also noch ein Jahr warten … und dann geht es richtig los.

Obwohl – nicht ganz. Hapag Lloyd will ja auch noch ein bisschen was von mir. Nämlich zunächst das Schiffsmanifest. Und das geht hier ganz herkömmlich auf Papier. Ausfüllen, zurückfaxen, fertig. Ist halt doch irgendwie alles ein bisschen kleiner und individueller als bei den großen Reedereien mit den automatisierten Prozessen im Internet (wobei ich das jetzt nicht als Nachteil ansehe).

Und dann sind da natürlich die Landausflüge zu buchen. Etwa ein halbes Jahr vor der Reise erscheint die Landausflugsbroschüre, in der die angebotenen Ausflüge beschrieben werden. Diese können dann ebenfalls telefonisch oder auf einem Buchungsformular per Fax reserviert werden – inzwischen aber auch online im Internet. Wobei die Frage, welche Ausflüge wir nehmen, viel schwieriger zu beantworten ist, als die Frage, auf welchem Wege wir die reservieren.

Natürlich stehen in Südafrika und Namibia Natur und Tiere ganz oben auf der Agenda – aber was ist da das bestgeeignete Reservat, wenn man nur wenige Stunden an Land ist? Oder ist ein Flug mit der Cessna oder dem Hubschrauber die bessere Wahl? Was ist mit der angebotenen Wanderung? Fragen über Fragen …

Und da wir die Kreuzfahrt wieder zu viert machen, ist da neben den grundsätzlichen Fragen auch Abstimmung angesagt – wir wollen natürlich möglichst viel zusammen machen. Und so schließen sich an die Internetrecherche mehrere E-Mail-Ketten, Telefonate und Skypecalls an, bis wir uns einig sind, was wir so machen wollen.

Die ursprüngliche Idee, einen 3-Tages-Ausflug ins Landesinnere mit Lodge-Aufenthalt und mehreren Pirschfahrten zu unternehmen, haben wir jedoch wieder verworfen. Zum einen würde der Ausflug genau über Silvester stattfinden und zum anderen würden wir drei Tage auf einem wirklich fantastischen Schiff „verlieren“. Und so nehmen wir uns vor, stattdessen lieber eine „richtige“ Safari für einen der kommenden Sommerurlaube ins Auge zu fassen.

Wir haben daher jetzt verschiedene Ausflüge reserviert, u.a. ein Ausflug in die Wüste Namib mit Allradfahrzeugen, ein exklusives Dinner in den Dünen der Namib, eine Pirschfahrt im Kariega Wildreservat und einen Tagesausflug zum Kap der guten Hoffnung in Kapstadt. Ich bin mal gespannt – zumal das alles für mich etwas komplett Neues ist.

Bleibt noch mein 3-Tages-Aufenthalt in Kapstadt. Und die damit verbundene Frage: wo übernachte ich? Klar, im Hotel. Oder vielleicht doch eher in einem Guesthouse? An Camps Bay oder an der Waterfront? Und wie sieht es da mit der Sicherheit aus? Brauche ich einen Mietwagen oder kommt man da auch irgendwie anders von A nach B?

Ich will das jetzt hier nicht überstrapazieren – so ganz trivial ist das aber in der Tat nicht. Final bin ich aber zu dem Schluss gekommen, dass es das sinnvollste wäre, ein Hotel an der Waterfront zu buchen, da ich von dort aus relativ problemlos überall hinkomme, dort eine Haltestelle des Hop-On-Hop-Off-Busses in der Nähe habe und damit das Transportproblem schon mal gut in den Griff bekommen kann und die Sicherheit dort auch gewährleistet ist.

Dummerweise sind dort fast nur 4- oder 5-Sterne-Hotels vorhanden. Und die haben Preisvorstellungen, die sich nicht mit meinem Konto in Einklang bringen lassen (1.000 € oder mehr pro Nacht sind durchaus keine Seltenheit). Und dann habe ich das „The Table Bay Hotel“ gefunden. Ebenfalls ein 5-Sterne-Hotel (gehört zu den „Leading Hotels oft the World“), bei booking.com mit mehr als 9 Punkten bewertet, eine absolut geniale Lage mit direktem Zugang zur Mall an der Waterfront mit mehr als 400 Geschäften und über 80 Restaurants – und das zu einem Preis, zu dem ich zuschlagen musste. Für die drei Übernachtungen zahle ich – inklusive Frühstück – in einem „Luxury Room mit King Size Bed (Harbour View)“ knapp 8.500 ZAR (das sind rund 500 €).

Somit muss ich jetzt nur noch das Programm für die drei Tage in Kapstadt vorbereiten. Manches davon ist gesetzt, manches optional – und manches von Lust, Laune und Wetter abhängig. Und so habe ich im Vorfeld mal ein 2-Tages-Ticket für die Hop-On-Hop-Off-Busse für Donnerstag und Freitag gebucht. Das beinhaltet dann auch gleich noch eine Hafenrundfahrt sowie eine Fahrt auf den Signal Hill zum Sonnenuntergang. Und zum Tafelberg komme ich damit auch. Womit dann gleichzeitig auch das Transportproblem gelöst wäre.

Das Ticket für den Tafelberg kaufe ich mir nach kurzer Recherche im Internet auch bereits zu Hause – kostet genau so viel und kann innerhalb von sieben Tagen ab dem ersten Geltungstag eingesetzt werden. Damit habe ich die notwendige Flexibilität (der Tafelberg ist ja auch wetterabhängig), umgehe aber die angeblich langen Schlangen am Eingang zur Seilbahn.

Ein Tagesausflug zum Kap der guten Hoffnung ist natürlich auch noch ein „Muss“, das decke ich ja aber mit dem Ausflug von Hapag Lloyd nach der Rückkunft in Kapstadt ab. Bleibt noch Robben Island (die Gefängnisinsel, auf der Nelson Mandela einsaß), ein Hubschrauberrundflug, eine Fahrt mit dem „Wheel“ (Riesenrad), das „District Six Museum“ und ggf. das Fußball-WM-Stadium. Und da das alles sowieso nicht in drei Tagen zu schaffen ist, lasse ich das alles mal offen und schaue dann mal vor Ort, wonach mir da der Sinn steht – und was der Wettergott dazu meint.

15. Dezember 2015: Anreise nach Kapstadt