Schiff AIDAmar
Kabine 9101
Kabinentyp Juniorsuite
Kategorie SD
Max. Belegung 3 Personen
Betten – Doppelbett (quer zur Fahrtrichtung)
– 1 Schlafsessel
Verbindungstür Nein
WLAN-Signalstärke Gut, aber kein WLAN auf dem Balkon
Musterstation Deck 5 · Station U
Stand Juni 2022

Bei Kabine 9101 handelt es sich um eine Juniorsuite am Bug von AIDAmar. Diese liegt mehr oder weniger mittig unterhalb der AIDA Lounge und der Brücke und bietet damit vom Balkon aus einen völlig freien Blick nach vorn in Fahrtrichtung.

Die Kabine ist als Juniorsuite natürlich deutlich größer als eine Balkonkabine und unterscheidet sich auch sonst in einigen Kleinigkeiten. Darüber hinaus gehören bei einer Juniorsuite natürlich noch verschiedene Suitenleistungen zum Gesamtpaket.

Doch beginnen wir den Rundgang am Eingang. Direkt nach der Eingangstür in die Kabine befinden sich auf der rechten Seite vier Kleiderschränke, von denen zwei mit Bügeln zum Aufhängen von Kleidung vorgesehen sind und zwei mit Regalböden ausgestattet sind. Diese werden jedoch in Teilen für Bademäntel, Decken, Poolhandtücher und mit dem Safe genutzt. Trotz allem ist der Stauraum für die maximal drei Personen, die die Kabine belegen können, sehr gut ausreichend.

Auf der linken Seite befindet sich die Tür zum WC, das vom eigentlichen Bad mit einer Schiebetür aus Milchglas abgetrennt ist. Das Bad selbst besteht aus einem Waschtisch, einigen Ablageflächen sowie einer Badewanne mit Whirlfunktion, die auch als Dusche dient. Als Spritzschutz beim Duschen ist eine klappere Glaswand vorhanden. Nachteil dieser Konstruktion ist natürlich, dass man zum Duschen über den hohen Wannenrand steigen muss – das könnte dem einen oder anderen ggf. schwer fallen. Zudem ist natürlich die Gefahr des Ausrutschens auf dem glatten Wannenboden deutlich größer als bei einer ebenerdigen Dusche. Von daher sollte man diesen Aspekt bei der Wahl der Kabine in jedem Fall berücksichtigen.

Vom eigentlichen Bad geht dann im Übrigen eine weitere Tür in den Wohn-/Schlafbereich, so dass das Bad auch unabhängig vom WC genutzt werden kann.

Der Schlafbereich beinhaltet dann ein Doppelbett, das nicht auseinander gestellt werden kann. Die fest montierten Nachttische sind eher kleine Ablageflächen, in die jeweils zwei Lichtschalter integriert sind. Steckdosen oder USB-Lademöglichkeiten sind hier im Übrigen nicht vorhanden, so dass man sich – wenn man beispielsweise das Handy nachts in Griffnähe haben möchte und dieses trotzdem aufladen muss – ggf. einer Powerbank bedienen muss (die man dann tagsüber am Schreibtisch aufladen kann).

Dieser befindet sich in Verlängerung des Kleiderschranks gegenüber dem Bett und ist relativ breit. Viel Fläche wird jedoch durch die Nespresso-Kaffeemaschine, die Kaffeekapseln und das Getränkezubehör (Gläser, Tassen, Zucker, Milch, ….) belegt, so dass die freie Fläche auch hier begrenzt ist. Über dem Schreibtisch befindet sich ein Spiegel und im Schreibtisch sind mehrere Schubladen vorhanden (in einer davon befindet sich der fest installierte Fön).

Zwei Steckdosen stehen hier zur Verfügung, wovon eine jedoch beim Betrieb der Kaffeemaschine benutzt werden muss. Separate USB-Lademöglichkeiten gibt es jedoch keine. Abgerundet wird die Ausstattung mit dem Kabinentelefon, das sich auch auf dem Schreibtisch befindet.

Neben dem Schreibtisch ist dann ein weiterer Schrank vorhanden, auf dem zum einen der 42“-Fernseher steht und zum anderen die Minibar eingebaut ist. Diese ist jedoch komplett kostenpflichtig, d.h. alles das, was morgens durch den Kabinensteward wieder aufgefüllt werden muss, wird dem Bordkonto belastet (und ist auch nicht in den Getränkepaketen oder in AI enthalten).

Zwei kleine Hocker, die mit einer Holzauflage zu Tischchen umgewandelt werden können sowie ein Sessel, der bei Bedarf zu einem dritten Bett umgebaut wird, runden die Kabinenausstattung ab.

Der Balkon geht über die komplette Kabinenbreite und ist durch eine normale Tür (keine Schiebetür) zu erreichen. Die Tür selbst ist mit einer Art „Glaskasten“ geschützt, so dass diese zum einen auch bei starken Fahrtwind geöffnet werden kann und vor den Elementen geschützt ist. Dieser unterteilt den Balkon dadurch allerdings mittig, so dass zwischen der rechten und linken Seite nur ein schmaler Durchgang verbleibt. Ausgestattet ist der Balkon mit zwei Stühlen und einem Beistelltischchen sowie der obligatorischen Hängematte. Der Balkon hat eine Stahlwand (die von innen mit Holz vertäfelt ist); im Sitzen ist es jedoch nicht möglich, über die Bordwand zu schauen, da diese dafür zu hoch ist.

Und der Balkon ist auch eines der Themen, über das man sich im Vorfeld Gedanken machen sollte – durch die exponierte Lage am Bug bietet dieser natürlich einen phantastischen Ausblick in Fahrtrichtung. Je nach Wind- und Wetterlage kann es dort aber natürlich auch kalt und sehr (!) windig sein. Während meiner aktuellen Reise habe ich hier alles erlebt – vom Fahrtwind, der so stark war, dass man die Tür fast nicht öffnen konnte, bis zu Sonnenschein ohne jeglichen Wind, so dass man beispielsweise die Einfahrt in norwegische Fjorde oder auch einen morgendlichen Sonnenaufgang mit einem beeindruckenden Ausblick verfolgen konnte. Von daher muss man sich bewusst sein, dass man den Ausblick mit dem Risiko erkauft, sich nicht unbedingt auf dem Balkon aufhalten zu können.

Der Balkon ist nicht überdacht, d.h. bei Regen ist dieser vollflächig den Elementen ausgesetzt, so dass man diesen nur mit Schuhen oder Badeschlappen betreten kann, bis der Regen abgetrocknet ist. Eine Nutzung des Balkons bei Regen ist daher (außer mit guter Regenkleidung) praktisch ausgeschlossen.

Ergänzend dazu muss man sich bewusst darüber sein, dass die Juniorsuite direkt am Bug des Schiffes liegt und damit einem evtl. Seegang natürlich intensiver ausgesetzt ist, als eine Kabine mittig des Schiffes – Schiffsbewegungen werden praktisch 1:1 an die Kabine weitergegeben. Seefestigkeit ist also nicht unbedingt ein Nachteil, wenn man die Kabinen am Bug bewohnen will. Zumal man auch leichte Schiffsbewegungen (ohne Seegang) in der Kabine spüren kann – das ist nicht wirklich ein Nachteil, man muss es halt nur wissen und berücksichtigen, wenn man in der Beziehung empfindlich ist.

Soweit erst einmal zur „Hardware“, also der Kabine an sich. Werfen wir nun nach einen Blick auf die „Softfacts“, also die von mir bereits erwähnten Suitenleistungen, die enthalten sind, wenn man eine (Junior)suite auf AIDmar bucht.

Das beginnt bereits beim Check-In. Hier kann zum einen die „Überholspur“ genutzt werden, d.h. man geht an einer evtl. Warteschlange beim Check-In vorbei. Und auch der Koffer wird mit einem anderen Anhänger gekennzeichnet und soll damit schneller zur Kabine kommen.

Auf der Kabine wird man dann mit einer Flasche Champagner, Pralinen und einem Obstteller begrüßt. Außerdem gibt es am ersten Abend (kann auf Wunsch aber auch verschoben werden) eine Einladung zu einem „Welcome Dinner“ in einem der A-la-carte-Restaurants; in meinem Fall war dies ein 3-Gang-Menü im Buffalo Steak House.

In Bezug auf die Kabinenausstattung sind hier die bereits erwähnte Nespresso-Maschine (inkl. der notwendigen Kapseln) sowie die (kostenpflichtige) Minibar zu erwähnen. Ergänzend dazu gibt es das „Kissenmenü“ – hier kann man sich sein Wunschkissen beim Kabinensteward bestellen.

Abends gibt es in den Suiten im Übrigen einen zweiten Service („Turn-Down-Service“). Zwischen 19 und 21 Uhr wird die Kabine für die Nacht vorbereitet, die Betten aufgeschlagen, die Vorhänge zugezogen und bei Bedarf werden die Handtücher getauscht.

Das Frühstück wird auf Wunsch übrigens während der gesamten Reise in einem der beiden A-la-carte-Restaurants serviert; aktuell fand das Frühstück gemeinsam mit dem Frühstück für die Clubmitglieder der Stufe „Gold“ im Buffalo Steak House statt. Hier hat man Service am Platz, genießt die Kaffeespezialitäten aus dem Café Mare (Starbucks), hat zusätzlich ein täglich wechselndes Gericht sowie beispielsweise auch ein Minutensteak zur Auswahl. Insgesamt ist das Frühstück in diesem Rahmen natürlich ruhiger und weniger hektisch als dies im Buffetrestaurant der Fall ist – ich genieße insbesondere auch die Tatsache, dass ich nicht ständig ans Buffet laufen muss. Von daher wäre das Suitenfrühstück für mich eine der wichtigsten Suitenleistungen.

Abgeschlossen werden die Suitenleistungen mit dem Late-Check-Out, d.h. man kann die Suite am Abreisetag bis um 10.00 Uhr benutzen und muss diese nicht – wie bei den anderen Kabinen – um 9.00 Uhr verlassen.

Jetzt kommt dann natürlich die spannende Frage zum Abschluss – lohnt sich der Aufpreis für diese Juniorsuite gegenüber einer Balkonkabine?

Und dazu kommt dann die zugegebenermaßen erwartbare Antwort: „Es kommt darauf an.“ 🙂

Wer Wert auf die Aussicht nach vorn legt, kommt bei den Schiffen der Sphinx-Klasse nicht um eine (Junior)suite herum. „Normale“ Kabinen mit Blick nach vorn gibt es hier nicht. Und auch, wer Wert auf die Suitenvorteile legt oder ein bisschen mehr Platz und Komfort in der Kabine haben möchte, muss eine Buchung vornehmen. Wer jetzt auf Seegang oder Schiffsbewegungen aber eher empfindlich reagiert, wird mit den Kabinen direkt am Bug potenziell eher nicht so gut beraten sein. Und natürlich darf man nicht vergessen, dass die Aufpreise für eine Juniorsuite gegenüber beispielsweise einer Balkonkabine auch nicht unbedingt unerheblich sind – zumal diese auch nicht immer im Vario buchbar sind und daher die vollen Katalogpreise zur Anwendung kommen.