Die Reise im Überblick:

AIDA - Nordeuropa 1

Nordeuropa 1 · © AIDA Cruises

Schiff AIDAblu
Reisezeitraum 3. April – 10. April 2010
Route Nordeuropa 1
Häfen Hamburg (D) · Le Havre (F) · Dover (GB) · Antwerpen (B) · Amsterdam (NL) · Hamburg (D)
Kapitän Dr. Friedhold Hoppert
Kabine 6257 · Balkonkabine

 
Wer meine Reiseberichte kennt, wird schnell feststellen, dass dieser von meinen anderen Berichten abweicht. Warum? Nun, die Fahrt mit der AIDAblu diente im wesentlichen, das neueste Schiff der Flotte kennen zu lernen – und weniger dem Kennenlernen von Land und Leuten. Obwohl die Reiseziele mit Le Havre (drei Busstunden von Paris entfernt), Dover (zwei Busstunden von London entfernt), Antwerpen und Amsterdam (in beiden Städten lag die blu praktisch in der Innenstadt) durchaus attraktiv waren, habe ich es vorgezogen, die Zeit auf dem Schiff mit Relaxen zu verbringen – und natürlich mit der Erkundung der AIDAblu.

Vorweg kann man sagen, dass die AIDAblu durchaus ein Schwesterschiff der AIDAdiva/bella/luna ist – 80% des Schiffes sind identisch zu den anderen Schiffen. Die anderen 20% haben es aber in sich …

Neben einigen kleineren Veränderungen hat sich insbesondere im Wellnessbereich einiges getan (angabegemäß ist der Wellnessbereich auf der AIDAblu jetzt der größte auf den Weltmeeren) und das Restaurantkonzept wurde komplett neu aufgebaut.

Beginnen wir also mit dem Wellnessbereich. Bereits von außen sind die Veränderungen gegenüber den anderen Schiffen sichtbar – die AIDAblu ist im vorderen Bereich ein halbes Deck höher (hat jetzt also ein Deck 15). Der gewonnene Platz auf Deck 12 wurde dabei für eine Anzahl neuer Kabinen genutzt, die sogenannten „Spa-Kabinen„. Diese gibt es wahlweise als Balkonkabine bzw. als Panorama- oder Deluxe-Suite. Neben der Größe und der Lage haben diese Kabinen u.a. den Vorteil, einen direkten Zugang in den Spa-Bereich zu haben und die Wellness-Oase während der gesamten Reise nutzen zu können (Achtung: Dies gilt – wie sonst auch – nur für Personen, die mindestens 16 Jahre alt sind. Wer auf den Gedanken kommt, diese Beschränkung durch Buchung einer Spa-Kabine umgehen zu wollen, wird enttäuscht werden.)

Ansonsten ist die Wellness-Oase und der Saunabereich ein Deck nach oben gerückt (jetzt also auf Deck 14, da es Deck 13 – wie auf den anderen Schiffen auch – nicht gibt), wobei die Wellness-Oase im wesentlichen unverändert geblieben ist, der Saunabereich aber an Größe gewonnen hat. Dies zeigt sich in einer größeren Finnischen Sauna sowie in einer zusätzlichen Bio-Sauna, die mit niedrigeren Temperaturen arbeitet. Der Saunabalkon ist auf der blu entfallen, dafür gibt es vom Ruheraum jetzt einen direkten Zugang aufs Außendeck. Nachteilig ist dabei allerdings, dass durch den direkten Zugang von/nach außen immer mal wieder etwas Unruhe entsteht.

Geht man von hier aus eine Treppe weiter nach oben, erreicht man Deck 15, auf dem sich u.a. der neu gestaltete FKK-Bereich befindet. Dieser hat gegenüber den Schwesterschiffen etwas an Größe gewonnen und besitzt jetzt auch eine zusätzliche Holz-Liegefläche (wie es sie auch auf dem Pooldeck gibt). Die beiden Whirlpools sind weiterhin vorhanden – wenn auch jetzt „oberirdisch“ gebaut, so dass man sich beim Einsteigen doch deutlich über dem Sichtschutz befindet … aber man kann ja nicht an alles denken, wenn man so ein großes Schiff baut 😉

Alles in allem hat sich der Wellness-Bereich meines Erachtens nach deutlich weiter entwickelt – gerade der Saunabereich hat an Attraktivität gewonnen.

Die weiteren Veränderungen betreffen den Bereich der Verpflegung – das Restaurantkonzept wurde ebenfalls komplett überarbeitet. Naja, fast komplett … das Marktrestaurant auf Deck 9 gibt es nach wie vor. Aber alles andere ist anders …
Beginnen wir am besten von unten nach oben – das „Weite Welt“ Restaurant auf Deck 10 musste zwei Neuerungen weichen. Zum einen gibt es – vom hinteren Treppenhaus aus gesehen – auf der linken Seite nun das Buffetrestaurant „Bella Donna„, das ähnlich dem Marktrestaurant die verschiedensten Leckereien anbietet und – im Gegensatz zum Marktrestaurant mit den beiden „Genießerzeiten“ am Abend – von 18.30 – 21.00 Uhr durchgehend geöffnet hat.

Auf der rechten Seite auf Deck 10 findet sich wohl die deutlichste Veränderung: hier ist jetzt das „Brauhaus“ zu finden. Nachdem auf der AIDAblu die weltweit erste Brauerei ihren Platz auf einem Schiff gefunden hat, gehört zum Ausschank natürlich auch ein uriges Brauhaus mit Holztischen und -bänken dazu. Und – was soll ich sagen: das Brauhaus ist unsere „Heimat“ geworden. Bis auf den ersten Abend (da haben wir die Sushi-Bsr besucht), haben wir jeden Abend dort gegessen (und getrunken) 😉

Das Brauhaus ist grundsätzlich ein „Bezahlrestaurant“ (analog der Sushi-Bar oder dem „Buffalo-Steakhouse“), allerdings gibt es dort zu den Abendessenzeiten verschiedene deftige Gerichte sowie ein spezielles Tagesgericht (z.B. Spareribs, Riesenschnitzel u.ä.) ohne Aufpreis. Vorteil gegenüber den anderen Restaurants ist dabei, dass es sich beim Brauhaus um ein Bedienrestaurant handelt, d.h. man nicht ständig auf dem Weg vom/zum Buffet ist und dann eher abwechselnd als gemeinsam ist – hier ist ein gemütliches gemeinsames Abendessen möglich. Und – es gibt das selbstgebraute Bier dazu … 😉
Während wir vom „AIDA Zwickel“ nicht 100%ig überzeugt waren (obwohl es nicht wirklich schlecht war), hat „Hövels Original“ und ab dem dritten Tag dann ein englisches Schwarzbier („Stout“) aber wirklich hervorragend geschmeckt … und so kam es, dass wir dann Dauergäste im Brauhaus wurden (vielen Dank an Sebastian und Braumeister Andreas für die netten Gespräche und den Super-Service).

Weiter geht’s in der kulinarischen Runde auf Deck 11. Hier laden auf den Schwesterschiffen das „Bella Vista“ und die „Pizzeria Mare“ zum Essen ein. Beide wird man auf der blu vermissen – allerdings nur ein bisschen, denn es gibt Ersatz. 😉

Das „Bella Vista“ wurde durch das „East Restaurant“ ersetzt, in dem es jeden Abend die Köstlichkeiten eines anderen asiatischen Landes gibt. Für Liebhaber der asiatischen Küche (und wer mag die nicht) eine echte Bereicherung. Außerdem wurde die Sushi-Bar in das East Restaurant integriert – jetzt ist zusammen, was zusammen gehört. Dort schmeckt es übrigens noch genauso gut wie auf den anderen Schiffen, wenn auch die Preise einen Tick erhöht wurden (ist aber vielleicht auf den anderen Schiffen auch geschehen). Immer noch gibt es aber mein „Sushi Spezial“ oder die „All-you-can-eat-Tage“. Ach ja, durch die Integration sind die „Standard-Getränke“ jetzt übrigens kostenfrei erhältich – vielleicht ist auch das der Grund für die Preiserhöhung.

Den Platz der Sushi-Bar auf Deck 9 hat übrigens die Vinothek eingenommen, die für den Brauereiausschank „Destille“ ihren Stammplatz auf Deck 10 räumen musste.
Bleibt noch die Pizzeria Mare. Wer zwischendurch (immerhin hatte sie regelmäßig bis Mitternacht offen) ein Stückchen Pizza wollte, war hier richtig aufgehoben. Und nun? Nun ist da der „California Grill„, der – zu den gleichen Zeiten wie die Pizzeria Mare – Burger in den unterschiedlichsten Variationen (Beef, Cheese, Chicken, Bacon) anbietet. Dazu natürlich Bagels und Wraps – und auch Pizza. Das Angebot ist also lediglich deutlich erweitert worden – und die Burger schmecken richtig gut.

Alles in allem kann man also auch hierzu nur sagen: SUPER!

Das neue Konzept hat uns absolut überzeugt und die AIDAblu ist schon jetzt unser Lieblingsschiff (von den großen Schiffen). Den „Persönlichkeitsfaktor“ der kleineren Schiffen kann sie natürlich nicht erreichen – für eine Woche Urlaub in der Sonne ist sie aber sicher erste Wahl …