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Manchmal hat auch der Wetterbericht Unrecht. Und wenn das dann so ist wie heute, umso besser. Denn eigentlich sollten es heute schon nur noch 15°C warm werden … es waren dann aber doch über 25°C mit Sonnenschein pur. Und wie wir später erfahren werden, sind Sonnentage wie dieser hier die absolute Ausnahme – normalerweise würde es von September bis Mai nur regnen. „Wenn Engel reisen …“ – oder wie war das? 🙂
Also hänge ich den Hoodie wieder weg und gehe doch im Poloshirt nach draußen – und alles andere wäre auch viel zu warm gewesen. Das ist so schon grenzwertig.
Aber von vorn – der Tag beginnt wie immer mit dem Frühstück bevor es dann nach draußen geht. Und „Draußen“ bedeutet in diesem Fall A Coruña, der einzige spanische Hafen unserer Reise (von den Kanaren mal abgesehen). Wobei sowohl „A Coruña“ als auch „La Coruña“ korrekt ist – das erste ist die galizische Schreibweise, das andere die spanische. Da wir hier aber in Galizien sind, bleibe ich bei A Coruña.
Hier hatte ich ursprünglich – wie gestern auch – einen Ausflug mit Tours4Cruisers gebucht: „City Tour A Coruña“, habe mich dann aber gestern Abend kurzfristig entschieden, auf die Tour „From Coruña to Santiago de Compostela“ umzubuchen – und das ging per WhatsApp auch völlig problemlos innerhalb weniger Minuten – toller Service!
Und so startet mein gut fünfstündiger Ausflug heute um 11 Uhr am Hafenausgang – und wie gestern auch wurden wir bereits von den Mitarbeitern in den roten Jacken in Empfang genommen. Ich stehe auch auf der richtigen Liste, zahle den Ausflugspreis in Höhe von 35 € (geht sogar per Kreditkarte) und kann dann wenige Minuten später gemeinsam mit knapp fünfzig anderen Mitreisenden in den ankommenden Bus einsteigen.
Begleitet werden wir von unserer Reiseleiterin Linda, die uns während der gut einstündigen Busfahrt alles Wissenswerte über A Coruña und Santiago de Compostela erläutert. Und so erfahren wir nicht nur viel über das Pilgern im allgemeinen sondern auch über die notwendigen Anforderungen, um das „Pilger-Zertifikat“ zu erhalten. Anhand verteilter Stadtpläne erläutert uns Linda ausführlich, wo wir in Santiago ankommen, wo die sehenswerten Highlights zu finden sind, was man gemacht und gesehen haben muss und wie man die dreistündige Freizeit noch ausfüllen kann.
Während unseres Aufenthaltes hält sich Linda auf dem Platz vor der Kathedrale auf, so dass sie dort jederzeit ansprechbar ist, wenn Fragen auftreten, man weitere Informationen oder Hilfe benötigt. Das ist eine tolle Organisation, die den Ausflug absolut empfehlenswert macht – genau wie gestern auch, war alles perfekt organisiert. Und durchaus preiswert – für 35 € die Fahrt vom Schiff nach Santiago de Compostela und zurück sowie eine deutsche Reiseleiterin, die jederzeit als Ansprechpartnerin zur Verfügung steht und mit ihren Informationen den Aufenthalt lohnenswert gestaltet. Das ist eine echte Alternative zu den Reederei-Ausflügen oder den Ausflügen mit den „Big Playern“ am Markt.
In Santiago de Compostela angekommen gehe ich – wie alle anderen auch – natürlich erst einmal in Richtung der Kathedrale, suche unterwegs aber gleich mal den ersten Geocache. An der Kathedrale angekommen, habe ich bereits den zweiten in der Tasche und löse als erstes Mal den Adventure-Cache auf dem Vorplatz der Kathedrale – und habe damit schon mal die wichtigsten Punkte hier gesehen.
Danach geht es dann ins Innere der Kathedrale – hier muss man sich zwar in einer langen Schlange anstellen, es geht dann aber doch relativ zügig voran, so dass ich nach einer knappen Viertelstunde in der Sonne den kühlen Innenraum erreiche. Und der ist durchaus sehenswert – so wirklich gespart hat man hier an nichts. Aber es ist ja nun mal auch eine der bedeutendsten Kathedralen der Welt. Und allein deshalb hat sich die Fahrt hierher schon gelohnt.
Nach einem Rundgang, an dem wir auch an der Statue des heilige Jakob vorbeikommen (den man zwar nicht fotografieren darf, der aber – trotz Warnhinweis – von (fast) jedem geküsst wird (sorry, aber wie eklig ist das denn?)), geht es draußen weiter. In einem nahegelegenen Park gibt es laut Linda einen Fotospot, von dem aus man die Kathedrale gut sehen und fotografieren kann – und so mache ich mich direkt mal auf den Weg dorthin, um dort dann ein nettes Foto der Kathedrale zu machen (und noch einen Geocache zu finden). Ach ja, eine öffentliche Toilette ist hier auch zu finden – und die kostet nicht nur nichts, die ist sogar richtig sauber. Das kenne ich so ja eher nicht in Europa …
Jetzt bleibt mir noch eine knappe Stunde Zeit bis wir uns am Bus zur Rückfahrt treffen. Ich gehe also noch ein Stück durch die wirklich sehenswerte Altstadt und suche mir ein kleines Restaurant, das das galizische „Nationalgericht“ anbietet: „Pulpo a la Gallega“ (oder „Polbo á feira“ auf Galizisch) – gekochte und in kleine Stücke geschnittene Tintenfischarme in Olivenöl und Knoblauch und mit Paprikapulver bestreut, serviert auf einem Holzbrett. Hier wäre noch ein bisschen mehr Zeit schön gewesen, denn auf der Speisekarte waren durchaus noch andere Dinge, die ich auch noch gern probiert hätte. Aber allein der Oktopus war schon richtig lecker.
Dennoch muss ich mich jetzt beeilen, um rechtzeitig den Bus zu erreichen – ich bin jedoch genauso pünktlich wie die anderen Mitfahrer, so dass wir die Rückfahrt wie geplant antreten können und bereits um kurz nach 16 Uhr zurück am Schiff sind.Von hier aus mache ich noch einen kurzen Spaziergang in die Altstadt von A Coruña, schaue mir noch den Rosengarten und das „Datumsbeet“ an – hier wird immer das aktuelle Datum mit Sträuchern und Blumen angezeigt. Jeden Morgen um 8 Uhr ist hier ein städtischer Gärtner damit beschäftigt, die Sträucher und Blumen so umzusetzen, dass jeweils das richtige Datum zu sehen ist. Mr. Spock würde sagen: „Faszinierend.“
Zurück an Bord ruhe ich mich noch einen kleinen Moment aus, gehe mal im Bad vorbei und bin dann um 18 Uhr im French Kiss zum Abendessen verabredet. Die Details spare ich mir jetzt, die kennt Ihr ja eh … 😉
Danach gehe ich dann auf meine Kabine, befasse mich mit diesem Bericht und schaue dabei im Bord-TV die Liveübertragung aus dem Theatrium an: „Voice of the Ocean“. Und da sind wirklich gute Stimmen dabei – die könnten das meiner Meinung nach durchaus auch mal in der Show an Land versuchen.
Verbunden mit leichtem Schiffsgeschaukel gehts dann jetzt so langsam ins Bett – morgen steht der vorletzte Seetag der Reise an, bevor wir dann am Sonntag Le Havre in Frankreich erreichen. Und da sollen dann tatsächlich einstellige Temperaturen vorherrschen. Na, lassen wir uns mal überraschen …
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