Skyline FrankfurtVor einer Woche ging es los: ich habe zur Abwechslung mal wieder eine Flusskreuzfahrt gemacht. Und die startete mehr oder weniger vor der Haustür, das Schiff ist per S-Bahn zu erreichen.

Routenkarte NickoVisionNachdem meine erste (und bis dato auch letzte) Flusskreuzfahrt jetzt schon fünf Jahre alt ist (seinerzeit auf der Donau mit der A-Rosa Riva), wurde es mal wieder Zeit, die Erfahrungen aufzufrischen und mal eine neue Reederei auszutesten. Und da ist die Wahl auf Nicko Cruises gefallen; seit dem24. Juni verbrachte ich auf der nickoVISION von Frankfurt am Main aus eine Woche auf dem Rhein. Und Ihr könnt natürlich wieder dabei sein.

Was unterscheidet die Flusskreuzfahrt eigentlich von der Hochseekreuzfahrt? Wie läuft das aktuell unter Corona-Bedingungen? Für wen sind Flusskreuzfahrten geeignet – und für wen vielleicht auch nicht?

Alle diese Fragen habe ich versucht, in meinem Blog hier beantworten können… also seid gespannt!


 

Donnerstag, 01. Juli 2021, 13.00 Uhr
 
So, und das war es dann auch schon wieder – eine Woche kann ja so schnell rumgehen. Nächtliche Skyline Frankfurt Heute Nacht gegen 3.30 Uhr sind wir in Frankfurt in den Osthafen eingelaufen, natürlich nicht, ohne vorher die beleuchtete Skyline zu durchqueren. Zufälligerweise bin ich zu der Zeit sogar wach gewesen und konnte noch ein Foto davon machen – das ist zwar bei weitem nicht mit dem Hafeneinlauf in New York vergleichbar, aber sicherlich einer der schöneren in Deutschland. Zumindest der einzige, bei dem man so etwas wie eine “Skyline” sehen kann. “Mainhattan” halt. Ansonsten ist der Rest des Tages nicht mehr sonderlich spektakulär – wir haben gegen 7.30 Uhr gefrühstückt und uns dann gegen 8.30 Uhr auf dem Sonnendeck versammelt, wo unsere Koffer bereits auf uns gewartet haben. Wenige Minuten später war dann auch unser Taxi schon da – und eine gute halbe Stunde später ist auch diese Kreuzfahrt beendet, die Wäsche dreht sich in der Waschmaschine und die Planung für die nächste Kreuzfahrt, nach heutigem Stand ab dem 31. Juli mit AIDAperla in Spanien, kann beginnen …  
 
 
Mittwoch, 30. Juni 2021, 23.21 Uhr
 

Heutiger Hafen: Mainz

nickoVISION in MainzDer letzte Hafen der Reise ist erreicht: Mainz. Und auch hier liegen wir nahe der Innenstadt – es sind etwa 15 Minuten zu Fuß. Und so führt mich mein Weg nach dem Frühstück auch nach draußen – und aufmerksame Leser des Blogs wird es nicht wundern: ich verbinde den Stadtbummel mit einigen Adventure Lab Caches, von denen es hier genügend zur Auswahl gibt. Zuvor fülle ich aber schon mal den Gästefragebogen zur Kreuzfahrt aus – und mache es mir zugegebenermaßen einfach, in dem ich im Feld „Anmerkungen“ einfach auf diesen Blog verweise – aber hier steht ja alles geschrieben (falls das tatsächlich jemand von Nicko Cruises liest: ich hoffe, das hilft weiter). Dann fülle ich noch den Umschlag mit dem Trinkgeld für die Crew (empfohlen werden 7 – 10 € pro Person und Tag), werfe diesen in die Box an der Rezeption und ordere für morgen um 8.30 Uhr ein Taxi für die Heimfahrt. MainzEtwa eine Viertelstunde später bin ich in der Innenstadt, habe den ersten Cache gefunden und verbringe die nächsten drei Stunden mit weiteren Adventure Lab Stationen und einem Eisbecher, bevor ich mich auf den Weg zurück zum Schiff mache. Hier nutzen wir einen trockenen Moment (ab und an nieselt es ein bisschen) für ein Selfie vorm Schiff (damit wenigstens ein Foto im Bilderrahmen ist, wenn es schon keine Bordkarte gibt) und dann mache ich mich an die Konzeption für das Fazit-Video. Schnitzel auf nickoVISIONDa es zwischendurch immer wieder mal regnet, ist der restliche Nachmittag auch nicht so wirklich für etwas anderes zu gebrauchen und so wird das eher ein ruhiger „Flusstag im Hafen“, bis wir gegen 18.30 Uhr zum Abendessen gehen. Dort gibt es heute zunächst einen gratinieren Ziegenkäse, dann einen kleinen Eisbergsalat und als Hauptgang ein Schnitzel „Wiener Art“ mit Bratkartoffeln. Und da das ja das letzte Abendessen an Bord war, gibt es auch gleich ein kleines Resümee: das Essen hat die Woche über durchgehend sehr gut geschmeckt, war abwechslungsreich und es standen auch immer genügend Alternativen zur Auswahl. Von daher kann man da bedenkenlos eine „1“ vergeben … auch wenn es aktuell kein Buffet gibt. Irgendwie steht mir jetzt aber noch der Sinn nach etwas Bewegung – und da ich kein Freund von Laufbändern bzw, Fahrradergometern bin (ich bin da mehr so der „Crosstrainer-Typ“), verzichte ich auf die Reservierung des Fitnessraums (der aktuell immer nur von einem Gast allein genutzt werden kann) und gehe noch mal an die frische Luft, um noch zwei Adventure Labs zum Thema „Kurioses Mainz“ und „Johannes Gutenberg“ zu machen. Etwa 7 km und zwei Stunden später bin ich wieder zurück an Bord und genehmige mir noch einen Absacken im Salon. Dort fand um 21 Uhr übrigens eine Tombola statt. Man konnte Lose für 2 € das Stück erwerben und hatte dann – laut Tagesprogramm – die Chance auf den Gewinn eines „wertvollen Artikels aus dem Bordshop“. Zu wessen Gunsten die Tombola eigentlich veranstaltet wurde, welche und wie viele Preise es jetzt konkret gab – diese Information ist uns leider vorenthalten geblieben. Und da ich um 21 Uhr noch unterwegs war, konnte ich das auch nicht bei der Ziehung der Lose in Erfahrung bringen.

Zahlung der Bordrechnung

Auf dem Weg in meine Kabine mache ich noch einen Zwischenstopp an der Rezeption, um meine Bordrechnung zu bezahlen. Eigentlich hatte ich vermutet, dass das recht schnell geht – aber dann ist es doch in ein wildes Kartenspiel ausgeartet: meine Mastercard wurde nicht genommen (weder in Form von Apple Pay noch mit der physischen Karte) – denn diese habe ich nur für die Länder aktiviert, in denen ich mich aufhalte. Und Zypern gehört da gerade nicht dazu. Das Terminal an Bord steht aber wohl virtuell in Zypern (da dort der Sitz des Gastrobereichs an Bord ist) – und lehnt meine Zahlungsversuche somit ab. Also nehmen wir die Amex. Oder auch nicht – Amex nimmt man bei Nicko Cruises nicht (was ich für ein Schiff, das sich selbst in die 4/5-Sterne-Kategorie einordnet, eher nicht erwartet hätte). Gut, wenn man dann noch Auswahl im Portemonnaie hat: als nächstes ist die VISA-Karte von Hilton an der Reihe – und die tut es dann auch … 🙂 Zurück in der Kabine überlege ich noch kurz meinen Koffer zu packen (der muss bis 7.30 Uhr vor die Kabine, damit er dann von der Crew vors Schiff gestellt werden kann) – komme aber zu dem Schluss, dass ich da heute keine Lust mehr dazu habe und das dann lieber morgen früh mache. Ist ja auch nicht so kompliziert – einfach alles, was in der Kabine ist und nicht Nicko gehört, wird da reingelegt und gut ist. Sollte ja nicht länger als zehn Minuten dauern … Und so lasse ich den Abend gemütlich mit ausklingen, lade noch den Blogeintrag ins Netz und lese noch ein paar Seiten, bevor ich die letzte Nacht an Bord einläute.  
 
 
Dienstag, 29. Juni 2021, 22.02 Uhr
 
Immerhin etwas hat dann heute geklappt: Es gab keine Verlängerung. OK, dafür ist Deutschland raus. Aber so können wir unseren Ausflug um 20.00 Uhr wie geplant antreten: “Siegfrieds Mechanisches Musikkabinett““ in Rüdesheim ist das Ziel. Und das erreichen wir mit einer Bimmelbahn („Winzer-Express“), die direkt am Schiff abfährt (da stört dann auch der leichte Regen nicht) und uns dort hin bringt.

Heutiger Hafen: Rüdesheim

Siegfrieds Mechanisches MusikkabinettEtwa 45 Minuten dauert die kurzweilige Führung, bei dem wir über 350 selbstspielende Musikinstrumente aus drei Jahrhunderten sehen. Ganz ehrlich – das hat sich wirklich gelohnt, zumal ich so etwas vorher noch nie gesehen habe. „Ihre Ohren werden Augen machen“ ist das Motto des Museums – und das trifft zu. Klare Empfehlung: wer mal in Rüdesheim ist, sollte nicht nur durch die Drosselgasse gehen (das natürlich auch), sondern auch hier mal vorbeischauen. Siegfrieds Mechanisches MusikkabinettIm Anschluss findet eigentlich die Rückfahrt zum Schiff statt – wir setzen uns dann aber wieder ab (das kann ich ja inzwischen schon) und machen uns auf die Suche nach einem netten Lokal für das noch fehlende Abendessen. Und glauben es kaum: 90% der Restaurants haben geschlossen. Und von den 10% die offen haben, haben 90% um 21 Uhr nichts mehr zu essen. So wird das nichts mit dem Neustart … SchweinshaxeIn meiner Not habe ich schon mal nach einem McDonalds gegoogelt – dann haben wir aber doch noch ein Gartenlokal entdeckt, das nicht nur offen, sondern auch noch einen Koch in der Küche hat („Stadt Frankfurt“). Und so gibt es dann noch eine Schweinshaxe für den Harald zum Abendessen. Puh, Glück gehabt … Der Weg zurück zum Schiff dauert dann rund 15 Minuten (einfach den Rhein entlang gehen) und dient damit gleichzeitig der Verdauung. An Bord gibt es dann noch einen Absacker und dann ist auch der vorletzte Hafen der Reise Geschichte. Morgen sind wir dann noch ganztägig in Mainz, bevor es am Donnerstag in Frankfurt wieder von Bord geht.  
 
 
Dienstag, 29. Juni 2021, 17.55 Uhr
 
Heute stehen zwei Städte auf unserem Programm: Koblenz (da liegen wir bereits seit dem frühen Morgen) und Rüdesheim (da werden wir heute Abend gegen 20 Uhr erwartet). Und demzufolge gibt es heute auch zwei Ausflüge für mich. Und zusätzlich muss eigentlich noch der Kapitäns-Sektempfang, das Gala-Abendessen und das Achtelfinalspiel der deutschen Nationalmannschaft im Kalender untergebracht werden. Es gibt also viel zu tun – packen wirs an. Der Anfang ist schnell gemacht und auch schnell beschrieben: das Frühstück gibt es heute für uns bereits um 7.30 Uhr im „Manhattan“, der Cappuccino läuft inzwischen schon aus der Maschine, wenn ich die Tür hereinkomme und auch die Zutaten für mein Omelette sind für die Crew keine Überraschung mehr. Das passt also alles und ist ein schöner und geruhsamer Einstieg in den Tag. Lediglich der Internetempfang ist hier unten (unterhalb der Wasserlinie in einem stahlummantelten Schiff) eher überschaubar gut (also meistens eigentlich nicht vorhanden) – von daher lade ich mir die Zeitung bereits in der Kabine bei offenen Fenster herunter – dann kann ich sie hier unten lesen.

Heutiger Hafen: Koblenz

Innenstadt KoblenzUnd direkt nach dem Frühstück geht es dann eigentlich auch schon los mit dem ersten Ausflug: „Stadtrundgang in Koblenz mit Seilbahnfahrt zur Burg Ehrenbreitstein“. Für 30 € gibt es also das „Komplettpaket“ – Dauer für alles etwa drei Stunden. Und da allein die Seilbahnfahrt nach oben und zurück normalerweise 16,50 € kostet, ist der Ausflug mit der eingeschlossenen Stadtführung von etwa 1,5 Stunden Dauer preislich vollkommen in Ordnung. Der Ausflug startet dann auch direkt am Schiff – die rund 70 teilnehmenden Passagiere werden auf vier Stadtführer aufgeteilt, so dass die Gruppengröße mit unter 20 Personen nicht zu viel ist – und Dank Audioguides (die an Bord für die Dauer der Reise verteilt werden) ist auch das Abstandhalten dieses Mal überhaupt kein Problem. Parallel zur Stadtführung starte ich schon mal meine Adventure Labs App – es ist ja zu vermuten, dass es auch da ein passendes Angebot gibt, das die gleichen Sehenswürdigkeiten beinhaltet – und so kann ich den parallel zur Stadtführung auch gleich noch mit absolvieren. Historiensäule KoblenzEtwa 90 Minuten sind wir nun zu Fuß unterwegs (und haben tatsächlich auch Passagiere dabei, die erstaunt sind, dass ein StadtrundGANG zu Fuß stattfindet – und nach wenigen Minuten bereits zum Schiff zurückkehren, da sie nicht mehr gut genug zu Fuß sind) und sehen die wesentlichen Dinge, die man in Koblenz so gesehen haben sollte. Und hören vor allem das eine oder andere dazu, was zum Verständnis des „Warum“ und „Wieso“ beiträgt. Gefällt mir ehrlich gesagt recht gut, obwohl ich eigentlich lieber individuell unterwegs bin – aber aufgrund der Kürze unseres Aufenthaltes (um 13.00 Uhr legen wir schon wieder ab in Richtung Rüdesheim) gibt es da ja nicht so viele Alternativen. Monument am Deutschen EckUnser Schiff liegt übrigens nur wenige hundert Meter von Deutschen Eck, also dem Zusammenfluss von Rhein und Mosel, entfernt, so dass es nur wenige Minuten bis zum Monument an dieser Stelle und auch nur wenige Minuten bis in die Altstadt von Koblenz sind. Besser kann man in einer Stadt nicht ankommen … Deutsches EckNach dem Stadtrundgang kommt dann der zweite Teil des Ausflugs: die Fahrt mit der Seilbahn zur Burg Ehrenbreitstein. Und die lohnt sich allein schon wegen des Ausblicks auf das Deutsche Eck aus der Vogelperspektive. Oben angekommen trennt sich dann mein Weg von dem der Ausflugsgruppe – ich erkunde zunächst die Parkanlage und mache mich danach wieder auf den Weg nach unten, um noch eine Stunde auf eigene Faust in Koblenz unterwegs zu sein.

Rheinpassage / Loreley

Gegen 12.30 Uhr bin ich dann zurück an Bord – gerade richtig, um in Mario’s Grill noch einen der wenigen Plätze im Außenbereich zu ergattern. Abweichend zu sonst essen wir heute nämlich mal etwas zu Mittag: eine Pizza nach Wunsch steht auf dem Speiseplan (die gibt es hier – neben Burger, Salat und Pasta – immer zum Mittagessen). Und der Platz hier draußen hat was – wir sitzen im Sonnenschein auf der „Terrasse“, essen eine Pizza, trinken ein Radler und schauen beim Ablegen und der Fahrt zurück auf den Rhein zu. Das hat schon was … RheinpassageDer Schwerpunkt des restlichen Nachmittags ist dann die Rheinpassage in Richtung Rüdesheim – wohl der schönste Reiseabschnitt, der allerdings am späten Nachmittag durch Regen eingeschränkt wird. Der Aufenthalt auf dem Sonnendeck geht dann leider nicht mehr – das ist dann die Gelegenheit, den französischen Balkon zu nutzen und bei offenem Fenster zumindest das linke Ufer zu sehen. Und für die Loreley, die wir gegen 16.30 Uhr passieren, ist das ja auch die richtige Seite. Wobei der Felsen im Sonnenschein sicher auch schöner ist. LoreleyfelsenAber wie auch immer – bis um 18 Uhr bleibt es erst einmal so. Und dann ist ja Fußball. Oder halt auch nicht … Der Plan an Bord ist nämlich ein anderer. Hier gibt es um 17.30 Uhr den Kapitäns-Sektempfang und anschließend ab 18 Uhr das „Gala-Abendessen“. Parallel zum Achtelfinalspiel der deutschen Nationalmannschaft. Ein Alternativprogramm ist da auch nicht vorgesehen und auch ein „Rudel-Gucken“ im Salon wird nicht angeboten. Da bleibt also nur, auf das Abendessen zu verzichten und das Spiel in der Kabine zu gucken – um dann (sofern es keine Verlängerung gibt) direkt nach dem Spiel den Ausflug in Rüdesheim zu machen, der um 20.00 Uhr beginnt. Dieser dauert allerdings nur rund eine Stunde, so dass das Abendessen dann danach in Rüdesheim stattfindet (und da gibt es ja nun auch Schlimmeres) 😉 So ist zumindest unser Plan … mal sehen, wie sich das jetzt während des Spiels so entwickelt …  
 
 
Dienstag, 29. Juni 2021, 00.43 Uhr
 
MoselfahrtDer heutige Tat startet ruhig und entspannt, ist es doch ein halber „Flusstag“ (als Pendant zum „Seetag“ auf dem Meer), da wir erst gegen 13.00 Uhr in Cochem anlegen. Heute Nacht haben wir das Deutsche Eck bei Koblenz passiert und sind dort vom Rhein auf die Mosel gefahren, die wir nun bis nach Cochem entlang fahren. Schleuse auf der MoselWir haben bestes Wetter, etwa 23°C und Sonnenschein, so dass mehr oder weniger alle Passagiere die Durchquerung des Moseltals auf dem Sonnendeck verfolgen. Ab und an wird ie Fahrt durch eine Schleuse unterbrochen, die uns wieder auf die richtige Höhe bringt, wir sehen ein Weinanbaugebiet, das an das nächste grenzt – also eigentlich alles das, was eine Flusskreuzfahrt so ausmacht. Und da wären wir auch wieder bei der „Entschleunigung“. Das Mittagessen lassen wir wieder ausfallen – das Frühstück war ausreichend genug (natürlich wieder im „Manhattan“ – und inzwischen kommt der Cappu auch schon automatisch, wenn ich zur Tür hereinkomme). Und vielleicht ergibt sich heute Nachmittag beim Stadtbummel bzw. beim Cachen in Cochem ja auch noch mal ein kleines Eis … 😉 nickoVISION in CochemUm 13.45 Uhr machen wir uns aber erst einmal bereit – um 14.00 Uhr startet unser Ausflug: „Fahrt mit dem Winzer-Express durch Cochem“. Eine kleine Bimmelbahn holt uns direkt am Schiff ab, das auf der linken Moselseite liegt (Cochem liegt – eine Brücke über die Mosel entfernt – auf der rechten Seite der Mosel) und soll uns dann etwa eine Stunde durch die Gegend fahren. Schaun mer mal – das ist halt mal ein erster Test wie die Ausflüge von Nicko Cruises so ablaufen. Gebucht haben wir den Ausflug am ersten Tag an Bord (nicht alle Ausflüge konnte man vorher schon von zu Hause reservieren – das ging nur mit einem Ausflugspaket, das vier Ausflüge beinhaltet hat); er kostet 19 €, die dann an Bord mittels Giro-, Kreditkarte oder in bar zu bezahlen sind. Für die Ausflüge erhält man an der Rezeption ein Audioguides-System, das man dann auch während der Reise behält und bei allen Ausflügen benutzen kann, um den Informationen der Reiseleiter folgen zu können, auch wenn man entsprechend Abstand hält. Mein Plan ist, nach dem Ausflug dann auf eigene Faust in die Innenstadt zu gehen (oder vielleicht gleich da bleiben zu können), um ein bisschen zu bummeln, den vorhandenen Adventure Lab Cache zu machen und vielleicht noch ein paar traditionelle Coaches zu finden. Mal sehen, ob das so klappt und ob vor allem das Wetter mitspielt – die Wetter App avisiert ab und an auch mal ein paar kleine Regenschauer. Und gleich vorweg die Zusammenfassung – genau so habe ich es gemacht. Doch schauen wir uns das mal im Detail an:

Heutiger Hafen: Cochem

Wir haben pünktlich heute Mittag gegen 13 Uhr angelegt und sind dann etwa 15 Minuten vor dem Ausflug vor das Schiff gebeten worden. 27 Personen haben an der Fahrt teilgenommen – was allerdings zur Folge hatte, dass in dem Bimmelbähnchen mehr oder weniger jede Sitzreihe besetzt war. Und damit der Abstand zwischen den Sitzreihen natürlich kleiner als die eigentlich geforderten 1,50 m war. OK, die Maske war zwar vorgeschrieben, der Abstand aber eigentlich auch. Dann hoffen wir mal, dass das gleiche gilt wie beim Empfang im Salon: die meisten sollten geimpft sein, die anderen getestet (der Test wird aktuell alle zwei Tage an Bord für die Passagiere durchgeführt, die nicht vollständig geimpft bzw. genesen sind). Mit der Bahn sind wir dann eine gute halbe Stunde durch und um Cochem herum gefahren, haben die eine oder andere Sehenswürdigkeit gesehen und ein bisschen was zur Geschichte von Cochem, der Reichsburg und dem Pinnerkreuz erfahren. Beide liegen relativ weit oben – dass ich beide noch aus der Nähe sehen werde, ahnte ich da aber noch nicht. Endstation der Fahrt ist dann der Busbahnhof in der Innenstadt; hier hat jetzt jeder eine Stunde Zeit, auf eigene Faust die Innenstadt zu erkunden, ein Eis zu essen oder ein Gläschen Moselwein zu probieren (einen passenden Gutschein haben wir in der Bahn erhalten). Um 15.30 Uhr findet dann die Rückfahrt zum Schiff statt – wer will, kann allerdings auch in der Innenstadt bleiben und dann zu Fuß zurück zum Schiff laufen. Entfernungsmäßig ist das auch kein größeres Problem – ich schätze mal, dass der Fußweg eine gute Viertelstunde beträgt. ReichsburgIch habe mir für heute wieder einen Adventure Lab Cache vorgenommen – angabegemäß soll die einzelnen Stationen aus den wesentlichen Sehenswürdigkeiten Cochems bestehen. Und so beginnt das Ganze an der Skagerrak-Brücke, die über die Mosel führt und auch die Verbindung zum Schiff darstellt, setzt sich auf dem Marktplatz fort (da wäre dann das mit dem Eis denkbar gewesen) und führt dann den Berg hinauf zum Tummelchen. Spätestens da hätte ich ahnen können, dass die Tour doch etwas anspruchsvoller wird …. Und die nächste Station ist der Beweis dafür: die Reichsburg. Vorhin noch von der Bahn aus bewundert (und festgestellt, dass die ziemlich hoch liegt) – und jetzt bin ich schon auf dem Weg nach oben auf den Berg. Was macht man nicht alles für einen Cache … und für die Aussicht. Denn: unterwegs finden sich natürlich tolle Fotomotive – Cochem aus der Vogelperspektive sieht schon echt gut aus. PinnerkreuzEs bleibt übrigens nicht bei der Reichsburg – es geht noch weiter nach oben: bis zum Pinnerkreuz führt mich die Runde. Wobei ich mich dazu entscheide, den Aufstieg zum Kreuz ein bisschen abzukürzen und den Sessellift zu nehmen, der bis kurz vor das Kreuz fährt. Das macht es dann ein bisschen erträglicher. Aber auch hier gilt: der Ausblick von da oben entschädigt für den Aufwand. Panorama von CochemNatürlich war das nicht alles in einer Stunde zu schaffen – von daher bin ich nach Rückkehr von Kreuz noch ein bisschen durch die engen Gassen von Cochem gelaufen, bevor ich mich auf den Weg zurück zum Schiff gemacht habe. Der ist übrigens ganz einfach zu finden: einfach über die Skagerrak-Brücke gehen, dann ab Ende der Brücke die Treppe nach unten und etwa 500 m am Ufer entlang – dann steht man vor der nickoVISION. Von daher kann man (wenn man denn kann) natürlich auch umgekehrt den Weg in die Stadt problemlos zu Fuß absolvieren … ansonsten ist die Fahrt mit der Bimmelbahn natürlich eine Alternative, um sich den Weg vom Schiff in die Stadt und zurück zu sparen.

Abendprogramm an Bord

Zurück an Bord springe ich erst einmal unter die Dusche – das ist für alle das Beste. Und danach geht es eigentlich auch gleich schon zum Abendessen. Wir sind wie immer im „Manhattan“ zu Gast – und ich genieße zunächst das Rindercarpaccio, dann den Feldsalat mit Speck, eine Brokkolicremesuppe und zum Hauptgang Ragout fin. Abgeschlossen wir das Ganze mit etwas Käse und einem Cappuccino. Nach dem Essen wollen wir aufs Sonnendeck – allerdings ist das gerade das Regendeck geworden. Und so verschlägt es uns doch wieder in den Salon. Das iPad muss für das Fußballspiel herhalten wobei anstelle des Kommentars halt der Bordmusiker zu hören ist. Aber gut – an dieses Entertainment muss man sich halt gewöhnen, ein anderes gibt es ja nicht an Bord. Auf der anderen Seite – das weiß man ja vorher und kann sich entsprechend darauf einstellen. Und fairerweise muss man natürlich auch zugeben, dass die große Mehrheit der Passagiere damit auch völlig zufrieden ist und das auch genau den Geschmack der meisten Passagiere an Bord trifft – zumindest deute ich das Mitklatschen und Mitsingen einfach mal so …. Wir ziehen allerdings den Fußball vor und entscheiden uns daher, die zweite Halbzeit im TV auf der Kabine zu gucken. Eine gute Entscheidung – wer das Spiel der Schweizer gegen die Franzosen ebenfalls gesehen hat, weiß warum. Hoffen wir mal, dass das Deutschland-Spiel morgen genauso interessant wird – wobei ich mit ein bisschen weniger Dramatik und einem Sieg Deutschlands in der regulären Spielzeit auch gut leben könnte … 🙂 Und da mein morgiger Ausflug in Koblenz bereits um 9 Uhr beginnt, wollen wir morgen schon um 7.30 Uhr frühstücken – von daher wird es jetzt auch Zeit fürs Bett …  
 
 
Sonntag, 27. Juni 2021, 23.51 Uhr
 
Das Kabinenvideo ist inzwischen fertig und auch die Kabinenbeschreibung steht – von daher wird es jetzt Zeit, das Schiff zu verlassen und mal zu schauen, was es hier so zu entdecken gibt.

Heutiger Hafen: Speyer

Dom zu SpeyerZunächst einmal gute Nachrichten – unser Liegeplatz ist optimal geeignet, um die Innenstadt von Speyer oder auch das Technikmuseum zu besuchen. Beides ist fußläufig innerhalb zehn bis 15 Minuten zu erreichen. Das Technikmuseum befindet sich eigentlich genau auf der anderen Straßenseite – wenige Minuten Fußweg entfernt. Und auch die Innenstadt von Speyer ist schnell erreicht – man wendet sich nach rechts, geht ein paar Hundert Meter den Rhein entlang und biegt dann links ab in Richtung des Doms. Unterwegs ist heute allerdings die Hölle los: Radfahrer, Fußgänger, Kinderwagen – gefühlt sind alle unterwegs, die sich irgendwie bewegen können. Offensichtlich will jetzt jeder die neu gewonnene „Freiheit“ nutzen; die Straßencafés sind voll, irgendwo unterwegs findet ein Fest statt, die Leute sitzen und liegen auf jeder nutzbare Rasenfläche. Und ja, irgendwie hat das einem auch gefehlt.

Geocaching / „Adventure Labs“

Bevor ich mich auf den Weg in die Innenstadt mache, schaue ich aber mal in meine Geocaching-App, wie sich die Situation hier in Speyer darstellt. Und stelle fest, dass es da viel zu tun gibt – und zwar gibt es nicht nur eine Vielzahl von „normalen“ Caches, sondern auch einige der neuen Variante „Adventure Lab“. Hierbei handelt es sich um Geocaches, bei denen man verschiedene Aufgaben lösen muss, wenn man an den jeweiligen Stationen angekommen ist – also so eine Mischung aus dem „normalen“ Geocaching (also der „Schatzsuche“), einem Mystery Room und einem Adventurespiel am PC oder der Konsole. Und da ich bislang nur davon gehört, selbst aber noch keinen absolviert habe, war das heute eine wunderbare Gelegenheit, das mal auszuprobieren. Das war eine gute Idee – die machen richtig Spaß. Mit den drei Adventure Labs in Speyer, die ich gemacht habe, war dann auch gleich noch eine Stadtführung, eine Führung rund um den Dom sowie ein Spaziergang entlang des Rheins dabei – das waren nämlich die zu lösenden Aufgaben. Von daher: Volltreffer – das versuche ich jetzt in jeder Stadt zu machen, in der ich das erste Mal bin. Und wer jetzt nur „Bahnhof“ verstanden hat – das ist nicht schlimm. Ist halt einfach ein Hobby. Wer sich dafür interessiert, findet alle Infos unter geocaching.com … und wer weitere Fragen dazu hat, kann mich natürlich auch gern dazu anschreiben oder ansprechen. Und wer sowas doof findet, macht halt was anderes 😉 Eis in SpeyerDoch jetzt zurück nach Speyer. Eine Führung rund um den Dom habe ich jetzt ja bereits gehabt und jetzt besuche ich die eine oder andere Sehenswürdigkeit. Und mache dann in der Fußgängerzone, die gefühlt nur aus Eiscafés besteht, eine kleine Pause in einem davon. Ein Waldfruchtbecher soll es sein – kann ja keiner ahnen, dass die hier nur Maxigrößen haben. Der Kelch ist etwa 35 cm hoch und hat oben einen Durchmesser von knapp zehn Zentimetern. Und ist randvoll mit Eis, Früchten, Sauce und Sahne … das war mehr ein vollwertiges Essen als ein Eis zwischendurch. War aber trotzdem lecker … 🙂 Ich entscheide allerdings spontan, das Mittagessen an Bord heute wieder zu ignorieren – sonst geht da gewaltig was schief in dieser Woche … nickoVISION in SpeyerAber noch bin ich ja eh noch in Speyer unterwegs. Und laufe noch ein bisschen am Rhein entlang, bis die 10 km geschafft sind. Das ist dann zumindest fürs Gewissen gut. Und zurück am Schiff steht die Sonne inzwischen günstig genug, so dass es endlich auch ein einigermaßen brauchbares Foto vom Schiff gibt. Jetzt muss ich die Tage nur noch ein „WIllkommensfoto“ für meine Bilderrahmensammlung produzieren – aber das wird schon noch klappen in einer der noch vor uns liegenden Städte. Sonnendeck auf der nickoVISIONZurück an Bord springe ich dann in die Badehose und lege mich erst mal ein Stündchen aufs Sonnendeck zum Lesen. OK, daraus ist dann nichts geworden – der Verdauungsprozess für das Eis hat dann wohl doch so viel Blut benötigt, dass es erstmal nur für ein kleines Nickerchen anstelle eines Lesenachmittags gelangt hat. Und bevor die Sonne mir den Pelz komplett verbrannt hat, setze ich mich dann mal für ein paar Minuten in den (doch recht kühlen) Pool. Wobei „Pool“ vielleicht doch übertrieben ist – naja, Ihr habt ja die Bilder gesehen. Ist also mehr so ein Sitzbad … 🙂 Ich bleibe dann auch bis kurz vorm Abendessen in der Sonne und verschwinde erst in die Kabine als ein paar Regentropfen ihren Weg zu uns finden. Wo die auch immer herkamen – laut Wetter-App waren die nicht wirklich vorgesehen. Es waren aber zugegebenermaßen auch nicht viele …

Abendessen in Mario’s Grill

Das heutige Abendessen würde in den beiden Restaurants an Bord eine halbe Ente bieten – da wir aber bereits vorgestern für heute Abend in „Mario’s Grill“ reserviert haben, fällt das aus. Rinderfilet in Marios GrillStattdessen steht also ein Rinderfilet mit Ofenkartoffel auf dem Speiseplan. Mit Caprese und einem Caesar’s Salat vorweg sowie etwas Männerobst und einem Käseteller zum Abschluss. Alternativ hätte es übrigens auch eine Maispoulardenbrust oder eine Lachsschnitte gegeben. Ich ziehe da aber das Rind vor; und das war sehr lecker – neben dem „Manhattan“ als unserem „Standardrestaurant“ an Bord gehört daher jetzt auch „Mario’s Grill“ zu den Alternativen für ein gepflegtes Abendessen – im Reisepreis inkludiert sind sie ja alle drei. Einziger Nachteil: man muss rechtzeitig reservieren – und geht gegen Ende der Reise evtl. auch leer aus, wenn auch die Mitreisenden das Restaurant am Heck des Schiffes einmal für sich entdeckt haben. Da das Wetter inzwischen wieder zur alten Hochform zurückgekehrt ist, entscheiden wir uns dazu, den restlichen Abend auf dem Sonnendeck zu verbringen, ein Gläschen Alkohol zu trinken, ein bisschen Rommee zu spielen und nebenbei auf dem iPad zu gucken, wie die Belgier die Portugiesen nach Hause schicken. Und mit einem Hoodie geht das auch problemlos – ansonsten würde der Fahrtwind das Ganze allerdings ein bisschen unangenehm machen. Vorbei an Mannheim bewegen wir uns jetzt wieder in nördlicher Richtung – unser nächstes Ziel ist Cochem, das wir morgen gegen Mittag erreichen wollen. Und nachmittags erwartet uns dann der erste über Nicko gebuchte Ausflug – ich bin mal gespannt, wie das so abläuft und wie Nicko die Ausflüge in Bezug auf das Hygiene- und Sicherheitskonzept so handhabt …  
 
 
Sonntag, 27. Juni 2021, 10.45 Uhr
 
Nachdem wir heute Nacht gegen 3.30 Uhr Kehl verlassen haben, sollten wir eigentlich gegen 12.30 Uhr in Speyer ankommen. Aufgrund eines relativ hohen Wasserpegels durch die Regenfälle der letzten Woche ist der Rhein offensichtlich aber ziemlich zackig unterwegs, so dass wir bereits gegen 10.00 Uhr in Speyer angelegt haben und sich der Aufenthalt damit ein bisschen verlängert. Aber da gibt es ja Schlimmeres … 🙂 Sonnenaufgang auf dem RheinAufgewacht bin ich Dank geöffneter Vorhänge parallel zum Sonnenaufgang (so wie das bei mir auch auf dem Meer ist), so dass ich gleich die Chance für ein Sonnenaufgangsfoto auf dem Rhein (und das wirkt ähnlich romantisch wie auf dem Meer) genutzt habe. Danach ging’s aber noch mal ein gutes Stündchen ins Bett … OmeletteFür das Frühstück haben wir auch heute wieder das „Manhattan“ gewählt und sind auch heute wieder nicht enttäuscht worden; hier passt einfach alles. Und auch das Wetter passt – um 8.00 Uhr haben wir bereits 21°C, die 30°C-Marke soll im Laufe des Tages geknackt werden. Das ruft nach einem kurzen Bummel mit Geocachen in Speyer (das Technikmuseum kenne ich ja schon) und anschließendem Sonnenbad. Vorher will ich aber noch schnell die Kabinenbeschreibung und das Kabinenvideo erstellen und mich danach auf den Weg nach draußen machen. Und dann kann ich Euch auch erzählen, wie lange man in welche Richtung laufen muss, um die Innenstadt zu erreichen oder zum Technikmuseum zu kommen.  
 
 
Samstag, 26. Juni 2021, 23.48 Uhr
 
Bevor es aber zu Thema „Abendgestaltung“ geht, schauen wir noch mal kurz nach dem Abendessen. Wir sind heute wieder ins „Manhattan“ auf dem unteren Deck gegangen und sind nicht enttäuscht worden. Das Ambiente hier unten ist einfach sensationell und in keiner Weise mit dem Trubel im Hauptrestaurant vergleichbar. Und so wurde es ein sehr netter Abend bei einem guten Abendessen („Thunfisch-Tataki“ in Sushi-Qualität, Rucola-Salat mit Walnuss, Schinken und Kirschtomaten, Traditionelle französische Zwiebelsuppe, Scheiben vom gerösteten Kalbsentrecôte, Gemüsestäbchen nach griechischer Art und ein kleiner Käseteller) – da kann man sich schon dran gewöhnen. Das erste Achtelfinalspiel des Abends ist inzwischen parallel zum Abendessen bereits gelaufen, das zweite (Italien vs. Österreich) wollen wir uns allerdings mal anschauen. Und auch wenn der (österreichische) Kreuzfahrtdirektor darum bittet, der österreichischen Mannschaft die Daumen zu drücken, gibt es an Bord kein „Public Viewing“ – im Salon spielt wie erwartet der Bordmusikant, so dass eigentlich nur der Weg ins eigene Bett bleibt, um das Spiel im Kabinen-TV zu sehen. Rommee auf dem SonnendeckOder – das ist dann auch unser „Plan B“ – man geht aufs Sonnendeck und schaut sich das Ganze auf dem iPad an (wobei man dabei ggf. auf das Datenvolumen achten und zusätzlich berücksichtigen muss, dass sich das iPad ggf. auch in das französische Netz einwählen könnte, womit dann u.U. andere Freivolumen berücksichtigt werden müssen). Parallel dazu gibt es dann noch eine Runde Rommee – das Wetter lädt zumindest dazu ein, draußen zu bleiben. Und genau so machen wir das jetzt …  
 
 
Samstag, 26. Juni 2021, 17.28 Uhr
 
Ab heute sollte das Wetter dann ja in Richtung „Sommer“ wechseln – und das tut es dann auch. Bereits beim Frühstück zeigt das Thermometer 24°C und ein paar Grad mehr sind über den Tag noch drin. So war der Plan – und so soll es für die nächsten Tage auch erst einmal bleiben. Läuft.

Frühstück am 26. Juni

Restaurant "Manhattan"Nach der gestrigen „Speisesaal-Erfahrung“ im „Vision“ haben wir uns entschieden, zum Frühstück heute wieder „in den Keller“ zu gehen – und zwar ins „Manhattan“. Da hat man zwar kaum Tageslicht, da aufgrund der Lage im Schiff nur am oberen Rand des Raumes schmale Fensterscheiben vorhanden sind, dafür strahlt das Restaurant aber eine ruhige Atmosphäre aus – allein aufgrund der überschaubaren Größe. Und da außer uns nur noch zwei weitere Passagiere hier sind, ist es auch angenehm ruhig. Ich will das jetzt mal nicht als Geheimtipp bezeichnen – aber so ein bisschen in die Richtung geht es schon, wenn man sich da mal von der Masse absetzt. Für uns ist jedenfalls klar – wir sind in Zukunft bei allen Mahlzeiten hier. Das Frühstück gibt es auch hier in Buffetform, wobei auch hier das Gewünschte von der Crew ausgegeben wird. Die Auswahl ist identisch mit der Angebot im „Vision“; Eierspeisen werden analog auf Bestellung zubereitet (wobei das 5-Minuten-Ei heute vermutlich nur drei Minuten hatte). Das Omelette war aber genauso gut wie gestern und die Empfehlung der Bedienung, noch knusprigen Bacon dazu zu legen, hat das Ganze abgerundet. Der Versuch, zum Frühstück einen Cappuccino zu bestellen (obwohl die Bar ja erst um 9 Uhr aufmacht) war heute von Erfolg gekrönt – ich musste diesen zwar mit 3 € bezahlen, aber das wusste ich ja vorher, dass der nicht inkludiert ist. Offensichtlich hat das gestrige Gespräch mit der Hoteldirektorin also Wirkung gezeigt oder die Bedienung gestern war mit den Abläufen an Bord nicht so wirklich vertraut. Wie auch immer – es hat heute funktioniert und damit gibts beim Frühstück gleich ein paar Punkte mehr in der B-Note 🙂 Bleibt die Überlegung, was wir heute machen …

Heutiger Hafen: Kehl / Straßburg

Unser Liegeplatz ist etwa 1 km vom Stadtzentrum von Kehl entfernt, d.h. man geht etwa 20 Minuten bis in die Innenstadt von Kehl. Dort kommt man dann an die Europabrücke, die Kehl mit Straßburg in Frankreich verbindet. Will man nach Straßburg, kann man entweder zu Fuß über die Europabrücke laufen oder man fährt mit der Tram, die direkt am Beginn der Brücke in Richtung Frankreich abfährt. Berücksichtigen muss man in diesem Zusammenhang nur die jeweilige tagesaktuelle epidemiologische Lage und die damit verbundenen Einschränkungen. Per heute ist das allerdings relativ einfach: da Frankreich aktuell kein Risikogebiet (mehr) ist, entfällt sowohl die Einreiseanmeldung als auch die Test- und Quarantänepflicht bei Rückkehr (obwohl der Kreuzfahrtdirektor dies in seiner Durchsage anders darstellt – und vor gut zwei Wochen hätte das ja auch noch gestimmt). Für die Einreise nach Frankreich würde aktuell der Impfnachweis ausreichen, allerdings ist noch eine „Ehrenerklärung“ auszufüllen, in der man bestätigt, keine Covid-19-Symptome zu haben und wissentlich auch keinen Kontakt zu jemandem gehabt zu haben, der an Covid-19 erkrankt ist. Und da dieses Formular für die Ausflugsteilnehmer nach Frankreich verteilt wurde, gehe ich davon aus, wir hätten es an der Rezeption ebenfalls erhalten können, um nach Frankreich einreisen zu können. Ich habe mich allerdings im Endeffekt dazu entschieden, in Deutschland, also in Kehl, zu bleiben, da ich in den nächsten Wochen noch die eine oder andere Auslandsreise geplant habe – und wer weiß heute schon, welche Auswirkungen ein vorheriger Aufenthalt in Frankreich haben kann, wenn man dann in den nächsten Wochen nach Österreich, Italien oder Spanien einreisen will. Und in Deutschland ist es ja auch ganz schön … Geocache in KehlUnd vor allem gibt es auch in Kehl noch den einen oder anderen Geocache zu finden – und damit steht mein Tagesplan fest: zu Fuß nach Kehl, dort sechs Geocaches finden, ein bisschen durch die Stadt bummeln und dann wieder entspannt zurück zum Schiff. Die Sonne lacht inzwischen bei 27°C – also alles bestens für einen kleinen Stadtbummel. Und so langsam machen sich auch die Corona-Lockerungen bemerkbar: auf den Straßen sind kaum Maskenträger zu sehen, in den Straßencafés und Eisdielen sitzen wieder Menschen, eine gewisse „Normalität“ hält Einzug. Hoffen wir mal, dass „Delta“ uns da nicht allzu schnell einen Strich durch die Rechnung macht – meine Kreuzfahrt mit der Stella im August, bei der u.a. auch Lissabon angelaufen werden sollte, wird wohl noch mal eine Umroutung erfahren, befürchte ich. Aber so weit sind wir ja noch nicht – noch sind wir ja auf dem Rhein … und hier ist erst einmal noch alles gut. Etwa zwei Stunden später ist die Mission erfüllt – die Geocaches sind alle gefunden (und da waren zwei sehr schöne dabei), ein kleines Eis hat seine erfrischende Wirkung gezeigt und knapp 9 km Spaziergang sind ja auch ganz OK für einen Landgang. Das Mittagessen an Bord lasse ich heute ausfallen – dafür war das Frühstück zu reichhaltig und vermutlich wird auch das Abendessen ja tendenziell wieder so gut sein, so dass da ein bisschen Platz im Magenbereich auch nicht schadet. Obwohl ich zugeben muss, dass mich der Hauptgang heute Mittag durchaus gereizt hat: „Bayerischer Schmankerl: Schweinehaxe, Bayerische Würste, Hackbraten, Sauerkraut, Bratkartoffeln, Bratensaft“. Aber gut – ab und an muss man halt auch mal verzichten. nickoVISIONDen Nachmittag verbringe ich dann auf dem Sonnendeck, räume und sortiere ein bisschen auf generalalarm.de auf, schreibe ein bisschen was in den Live-Blog (also das hier), mache ein paar Fotos im Schiff, da aktuell viele Passagiere in Bussen durch das Elsass fahren und damit hier nicht im Weg rumstehen und komme sogar zu einem Schiffsfoto von außen, da wir heute Nachmittag allein am Anleger sind (bis vorhin lagen wir noch im Sandwich mit einem anderen Schiff zwischen uns und dem Ufer). Und wie es dann heute Abend weiter geht, müssen wir mal sehen. Grundsätzlich könnte ja mal irgendwo Fußballgucken angesagt sein – ich befürchte aber, dass nach dem Abendessen das Bordentertainment wieder auf das Maximum hochgefahren und der Bordorganist erneut die Leistungsfähigkeit seines Instruments unter Beweis stellen wird – aber warten wir mal ab, ich werde berichten.  
 
 
Freitag, 25. Juni 2021, 22.17 Uhr
 

Marios GrillMittagessen in Mario’s Grill

Auf das Mittagessen wollte ich ursprünglich eigentlich verzichten, habe meine Meinung dann aber geändert, als der Kreuzfahrtdirektor mitgeteilt hat, dass „Mario’s Grill“ heute abweichend von der Ursprungsplanung mittags doch geöffnet hat. Hierbei handelt es sich um ein kleines, aber feines Restaurant, das mittags Burger, Pizza und Pasta anbietet und in dem abends tendenziell ein Steak auf den Grill gelegt wird (da muss man dann aber reservieren). Und so gab es dann heute Mittag abweichend von der Planung dann doch noch einen Beef Burger – und der war sogar richtig gut. Alternativ hätte es übrigens auch einen kleinen Salat oder ein Panini gegeben. Pool der Nicko VisionDas mit dem Abstecher in die Innenstadt habe ich dann übrigens mal zu Gunsten eines Sonnenbades verworfen. Die Wolken haben irgendwann aufgegeben und die Sonne hat die Oberhand gewonnen. Zwischendurch hat zwar immer mal wieder eine vorwitzige Wolke gemeint, die Sonne verdecken zu müssen, aber tendenziell war das Wetter heute Nachmittag schon mal so, dass man damit gut leben kann. Also habe ich mal eine der Liegen auf dem Sonnendeck in Beschlag genommen („Pooldeck“ würde ich das hier nicht nennen wollen, auch wenn da so eine Art Badewanne installiert ist) und ein bisschen gelesen, einen Aperol Spritz getrunken und mich der „Entschleunigung“ am Flussufer hingegeben.

Getränke an Bord / Getränkepaket

Und vielleicht ist das jetzt die passende Gelegenheit, mal etwas zu den Getränken an Bord zu sagen. Diese gibt es ab Öffnung der Bar um 9 Uhr bis zu deren Schließung (offensichtlich um. Mitternacht) gegen Bezahlung. Hierzu nennt man bei der Bestellung einfach seine Kabinennummer und bekommt das Ganze dann aufs Bordkonto gebucht. Mit dem Getränk erhält man einen Beleg, auf dem man das noch einmal kontrollieren kann – und das macht auch Sinn: ab und zu findet man da nämlich eine andere Kabinennummer vor. Das lässt man dann korrigieren und damit sollte das Thema gelöst sein. Jetzt bin ich mir aber natürlich nicht sicher, wie oft jemand einen der Bons mit meiner anstelle seiner Kabinennummer erhält – und was damit auf meinem Konto alles unbekannterweise so an ankommt. Ich sammele die ganzen Bons daher mal und werde dann wohl irgendwann mal meine Bordrechnung damit abgleichen. Bin mal gespannt, wie gut das dann stimmt … Alternativ kann man übrigens für die Reise auch ein Getränkepaket buchen. Das kostet dann für die Woche 180 € und beinhaltet den Hauswein in allen Farben, den Haussekt, Biere aller Art, den jeweiligen Tagescocktail (einen mit und einen ohne Alk), alle Kaffeespezialitäten, Wasser und alkoholfreie Softdrinks. Alles andere ist dann – trotz Getränkepaket – separat zu bezahlen, so dass man sich das im Vorfeld schon genau überlegen muss, ob sich das mit den inkludierten Getränken individuell rechnet oder nicht. Ich für mich bin jedenfalls zu dem Schluss gekommen, dass sich das für mich nicht rechnet und habe daher darauf verzichtet. BegrüßungDoch zurück zur Reise. Die Kaffeezeit von 15.30 – 16.30 Uhr schwänzen wir, da bereits um 18 Uhr der nächste „offizielle“ Termin ansteht: die Begrüßung durch den Kapitän, den Kreuzfahrtdirektor und die Hoteldirektorin im Salon. Und da sind dann natürlich auch alle Passagiere da – und der Salon ist voll. Richtig voll. Da ist dann nichts mehr mit Abstand oder so … das ist aufgrund der Anzahl der Personen allein schon physikalisch nicht mehr einhaltbar. Zu „Nicht-Corona-Zeiten“ kann es hier nicht viel voller sein – ich wüsste zumindest nicht, wo man hier noch weiteres Mobiliar unterbringen sollte.

Hygiene- und Sicherheitskonzept?

Von daher wird das Hygiene- und Sicherheitskonzept zwar allenthalben erwähnt und um deren Einhaltung gebeten („Bitte beachten Sie zu jeder Zeit die an Bord gelten Infektionsschutzmaßnahmen.“), aber zumindest in Bezug auf die Abstandsregeln ist dies schlichtweg oftmals nicht möglich – sei es bei geplanten Veranstaltungen wie der Begrüßung oder auch während des Abendessens, bei denen in den Restaurants die Tische auch mit den Passagieren aus verschiedenen Kabinen besetzt werden (müssen) und dann ein Abstand von 1,5 m natürlich nicht einzuhalten ist, wenn zwischen den einzelnen Personen bestenfalls mal ein Platz frei bleibt. Da läuft also gewaltig was schief bei Nicko … die Infektionsschutzmaßnahmen sollten ja nicht nur eine Verpflichtung für die Passagiere darstellen, sondern auch die Rahmenbedingungen für die Reederei vorgeben – und wenn die dazu führen, dass die Einhaltung der Maßnahmen aufgrund zu vieler Passagiere in zu kleinen Räumen nicht möglich ist, dann ist das in der aktuellen Zeit nicht ganz unproblematisch. Aufgrund der Altersstruktur an Bord vermute ich zwar einmal, dass die Mehrzahl der Passagiere bereits geimpft ist und alle anderen Passagiere ja alle zwei Tage an Bord einen Antigen-Schnelltest absolvieren müssen – aber dennoch bleibt ein etwas mulmiges Gefühl, wenn man regelmäßig fremden Personen körperlich deutlich näher kommt als man das in den vergangenen 1,5 Jahren getan hat.

Strammer MaxAbendessen am 25. Juni

Doch kommen wir erst mal wieder zu einem etwas angenehmeren Thema: dem Abendessen. Dazu gehen wir heute in das Hauptrestaurant („Vision“) – und ich weiche wieder einmal von der Norm „Vorspeise – Suppe – Hauptgang – Dessert“ ab, in dem ich mit zwei Vorspeisen beginne („Napoleon von Tomaten, Mozzarella und Basilikum“ sowie „Spinat Veloute mit gehacktem Ei und Creme fraîche“), dann das Rindfleischragout „Stroganoff Style“ zum Hauptgang nehme und mich dann als Dessert für den „Strammen Max“ (der eigentlich ein weiterer Hauptgang auf der Speisekarte ist) entscheide. Aber natürlich mache ich das nur, um zu schauen, ob das denn auch problemlos geht, um dann hier berichten zu können. Gut war er aber trotzdem – der Max … 🙂 Das Ambiente im “Vision” ist übrigens nicht mit dem im “Manhattan” vergleichbar. Während das “Manhattan” gestern den Charme eines kleinen Restaurants an der Straßenecke hatte, ist das “Vision” heute eher so mit der Mensa einer Universität vergleichbar – viele Menschen auf vergleichsweise kleinem Raum und damit relativ laut. Wir werden morgen wohl wieder nach unten ins Manhattan ausweichen – da ist es einfach nett und gemütlich. Nach dem Essen geht es dann bis zum Sonnenuntergang noch mal auf das Sonnendeck – mit einem „Southern Hurricane“ der untergehenden Sonne nachzuschauen, dabei langsam den Rhein entlang zu gleiten – das ist genau das, was eine Flusskreuzfahrt ausmacht. Und was ich durchaus öfter machen könnte … und so geht dann auch der zweite Tag dieser Reise langsam zu Ende. Morgen früh erreichen wir dann Kehl (und damit auch Straßburg, das einzige Ziel außerhalb Deutschlands dieser Reise, so dass ich mich nachher noch mal schlau machen, wie die aktuelle Situation eigentlich so ist in Bezug auf Risikogebiete, Einreiseanmeldung, Covid-19-Test, … – oder ob wir am einfachsten an Bord bleiben und damit gar nicht erst im Ausland waren).  
 
 
Freitag, 25. Juni 2021, 12.46 Uhr
 
Die erste Nacht an Bord verlief sehr ruhig, das Bett hat mich überzeugt, gute Matratze. Weniger überzeugt der Schallschutz zum Kabinengang – da hört man jeden Schritt und verteht jedes gesprochene Wort vor der Tür – allerdings sind hier in der Tat nach Mitternacht ja eher weniger Menschen unterwegs, so dass das eher ein theoretisches Problem ist. Man hat da eher so das Gefühl, dass hier ab 23 Uhr „Ausgangssperre“ an Bord herrscht – wir waren danach jedenfalls die einzigen, die ich noch im Salon gesehen habe … 😉 Und aus den Nachbarkainen habe ich zumindest keine Geräusche oder Gespräche vernommen – da hat entweder Ruhe geherrscht oder der Schallschutz ist deutlich besser. Nicko Vision in MannheimEs ist jetzt gegen halb acht – ich stehe also auf und öffne mal die Vorhänge (die macht man auf einem Flusskreuzfahrtschiff nachts ja besser zu, da man nie so genau weiß, was einen am nächsten Morgen vor dem Fenster erwartet – manchmal liegt da ja schon ein anderes Schiff und man liegt praktisch direkt neben einem anderen Schlafzimmer). Dieses Mal ist es zwar kein Schiff, aber eine hohe Kaimauer – wir scheinen also Mannheim erreicht zu haben – davon sehen kann ich zumindest aber noch nichts.

Frühstück am 25. Juni

Ich stimme per WhatsApp also mal die Frühstückszeit mit der Nachbarkabine ab, schaue mal kurz aufs Handy, was heute Nacht so passiert ist und mache mich fürs Frühstück fertig. Das findet in den beiden Restaurants an Bord in Buffetform statt, wobei die Speisen jedoch von der Crew verteilt werden. Eierspeisen werden auf Bestellung am Platz serviert. Das hätte ich jetzt auch von einem Cappuccino erwartet – da erfahre ich aber vom Kellner, dass es so etwas zum Frühstück nicht geben würde. Ich könnte aber bis 9.00 Uhr warten, dann würde die Bar öffnen, da könnte er mir dann (für 3 €) einen besorgen. Nun, es ist jetzt 8.07 Uhr – das hilft mir also nur begrenzt. Wie war das mit den 4-5 Sternen…? Memo an mich: ich muss den Kreuzfahrtdirektor kennenlernen … Und somit gibt es jetzt also einen Filterkaffee aus der Thermoskanne. Der ist aber immerhin inkludiert 🙂 Der Rest des Frühstücks ist – einschließlich des bestellten Omelettes mit Schinken, Käse, Zwiebeln und Tomaten – völlig OK. Jetzt nicht so, dass ich in Begeisterungsstürme ausbrechen würde, aber gut und solide. Ich würde mal sagen auf dem Niveau einer guten österreichischen Frühstückspension. Und wenn das 5-Minuten-Ei nicht mindestens acht Minuten im Wasser gewesen wäre, wäre es fast perfekt gewesen 🙂 Aber das ist Jammern auf hohem Niveau – man wird satt, es schmeckt und im Prinzip findet auch jeder eigentlich irgendetwas für den eigenen Geschmack.

Sauna

Da das Wetter erst ab Mittag gut werden sollte (bis dahin hat die Wetter-App von Regenschauern berichtet), habe ich gestern für die Zeit von 10 – 11 Uhr die Bordsauna gebucht. Diese steht momentan nur als „Privatsauna“ zur Verfügung und kann stundenweise kostenfrei gebucht werden. Und so habe ich entschieden, dass ich das jetzt gleich mal ausprobiere. Sauna auf der NickoVISIONIch gehe also in den Keller (das unterste Deck an Bord) und öffne die Tür mit dem Schld „Sauna“. Und finde eine finnische Sauna, zwei Sessel, ein Waschbecken und ein Dampfbad mit intgerierter Dusche. Sehr modern gestaltet, gefällt mir. Auf den ersten Blick. Dann sehe ich nämlich das gelb-schwarze Band, das anzeigt, dass das Dampfbad aktuell gesperrt ist. Damit vebunden ist allerdings auch die Dusche nicht in Funktion. Und somit realistisch betrachtet eigentlich auch die Sauna nicht – denn Sauna ohne Dusche geht ja nun eigentlich nicht wirklich. Und mangels Bademänteln in der Sauna oder der Kabine gibt es auch keine alternative Möglichkeit, nach dem Saunagang mal schnell in der eigenen Kabine kalt zu duschen. Und sich komplett anzuziehen, nachdem man durchgeschwitzt aus der Sauna kommt, um dann in die eigene Kabine zum Duschen zu gehen, kann ja nun nicht der Plan sein. Von daher wird das jetzt eher ein kurzes Vergnügen, das ich wohl auch nicht wirklich nochmal wiederholen werde. Auf dem Weg zurück in die Kabine treffe ich dann aber noch zufälig den Kreuzfahrtdirektor an der Rezeption und spreche gleich mal das Thema mit dem Cappuccino an. Zuständigkeitshalber verweist er mich an die Hoteldirektorin, die ebenfalls in der Nähe ist. Und sie wiederum ist verwundert, dass das mit dem Cappuccino nicht funktioniert hat. Das sollte eigentlich kein Problem sein, ich müsse ihn halt nur bestellen und bezahlen. Soweit die Theorie – die Praxis war aber halt nun mal anders. Ich bin jetzt also mal gespannt, wie es morgen aussieht – sie wollte das Thema nachher intern abstimmen, so dass das Ganze morgen dann funktionieren sollte. Zurück in der Kabine teste ich dann mal die Dusche und gehe danach aufs Sonnendeck. Die Sonne fängt inzwischen auch an, die Wolken von oben so langsam zu durchbrechen – es wird also wettertechnisch besser. Und da wir nur wenige Hundert Meter von der Innenstadt entfernt liegen, werde ich dann nachher mal schauen, was da so los ist in Mannheim und ob sich hier vielleicht auch noch der eine oder andere Geocache versteckt.  
 
 
Donnerstag, 24. Juni 2021, 23.58 Uhr
 
Das Taxi steht vor der Tür, es kann losgehen. Eine gute halbe Stunde Fahrt und wir sind in Frankfurt am Osthafen. Dort soll die Nicko Vision liegen. Tut sie auch, sie ist mangels Beschilderung aber nicht so leicht zu finden. Erst als wir dem Taxifahrer erklären, dass ein Schiff tendenziell eher am Flussufer zu suchen ist und nicht mitten in der Wohnbebauung (das passiert, wenn man das Navi mit „OsthafenSTRASSE“ statt „Osthafen“ füttert), kommen wir der Sache näher und können dann tatsächlich um 15.00 Uhr einchecken.

Check-In

Der Prozess geht in der Tat sehr schnell. Zwei nette junge Männer nehmen uns die Koffer ab und bringen diese aufs Schiff, während wir den Infektionsschutzbogen abgeben und Dank CovPass-App mit digitalem Impfzertifikat (das aber analog geprüft wird) ohne weiteren Test an Bord können. Hier geht es dann direkt zur Rezeption, an der wir unsere Personalausweise für die Registrierung abgeben müssen und unsere Bordkarten erhalten. Diese sind leider nicht personalisiert und müssen nach der Reise wieder abgegeben werden – schade, da fehlt dann ein Erinnerungsstück für den Kreuzfahrtbilderrahmen. Und meinen Personalausweis gebe ich eigentlich ungern aus den Händen (ich meine auch, dass das Personalausweisgesetz das sogar verbietet) – von daher wäre es sinnvoll gewesen, den Reisepass mitzunehmen und den abzugeben – und ohne irgendwem was unterstellen zu wollen, so genau weiß ich natürlich nicht, was jetzt bis morgen mit meinem Ausweis nicht alles gemacht werden könnte … finde ich irgendwie suboptimal den Prozess. Aber gut, es ist, wie es ist. Ich bin auf dem Weg in meine Kabine, finde dort schon den Koffer und kann nach einem kleinen Vidoerundgang durch die Kabine mein Gepäck in den drei Schränken verstauen. Die Kabinen sind – wie das ganze Schiff – in modernen Brauntönen gestaltet und machen einen hochwertigen und modernen Eindruck. Gefällt mir außerordentlich gut … Im Salon findet parallel die Kaffeezeit statt – da gehen wir jetzt also erst einmal vorbei, essen ein Stückchen Käse-Sahne-Torte und trinken einen Cappu und später noch einen Aperol Sprizz. Parallel dazu spielt der Bordorganist ein bisschen auf – und so lange das im Hintergund passiert, ist das auch erst einmal ganz OK so. Hier bleiben wir also erst einmal, bis um 18 Uhr der Kreuzfahrtdirektor zur Begrüßung antritt, die Sicherheitseinweisung macht und kurz über die Verhaltensweisen an Bord berichtet, die geplante Route sowie die Ausflüge vorstellt. Es bleibt dann auch fast noch eine halbe Stunde Zeit, diese fest zu buchen – um 19 Uhr ist nämlich Buchungsschluss. Frankfurt vom Main aus gesehenParallel dazu legen wir ab und beginnen mit der Fahrt aus dem Osthafen heraus (das ist schon mal gut – so richtig schön ist der nämlich nicht) in Richtung der Frankfurter Innenstadt. Und das ist mal eine andere Perspektive, um am ehemaligen Büroarbeitsplatz vorbeizufahren. Den Weg kannte ich bislang eigentlich nur mit dem Auto … BrückendurchfahrtWir sind inzwischen auf dem Sonnendeck, fahren unter den ersten Brücken durch, stellen fest, dass es auf dem Fluss durchaus intelligent ist, ab und zu den Kopf einzuziehen, weil es dann doch mal etwas knapper werden kann zwischen Brückenunterseite und Sonnendeckoberseite und erkennen, dass es Essenszeit ist, als die Masse sich nach unten in Bewegung setzt.

Restaurants an Bord

Zwei Restaurants stehen ohne Reservierung zur Auswahl – und in beiden gibt es die gleichen Menüs. Dazu gibt es noch „Mario’s Grill“ – dort gibt es dann Burger, Pizza und Steak – allerdings nur gegen Reservierung. Von daher testen wir das ein anderes Mal. Abendessen am ersten AbendWir entscheiden uns heute für das „Manhattan“, finden dort einen schönen Tisch und arbeiten uns durch die Speisekarte. Als Vorspeise nehme ich den Garnelen-Cocktail, danach die Bouillabaisse (sehr lecker!), zum Hauptgang gibt es dann Schweinefilet mit Gorgonzola-Sauce und zum Abschluss etwas tropisches Obst sowie ein bisschen Käse. Alles in allem war das alles sehr lecker – ich freue mich schon auf die nächsten Tage … ich glaube, das wird kulinarisch sehr gut an Bord. Stürzen wir uns nun also in das Abendprogramm an Bord. Und da unterscheidet sich die Flussschiffkreuzfahrt dann halt schon von der Hochseekreuzfahrt. Das Entertainment an Bord ist – sagen wir mal – dann halt doch relativ überschaubar. Da gibt es dann nämlich nur den Bordorganisten, der im Salon musikalische Genüsse präsentiert. Wobei es jetzt halt ziemlich auf den Zuhörer ankommt, ob und wie gut man sich davon unterhalten fühlt. Da gibt es meiner Wahrnehmung nach eine relativ große Bandbreite an Bord – von „Wow“ bis „Ups“. Aber das habe ich ja vorher gewusst – und auch nichts anderes erwartet. Und wenn man etwas weiter weg sitzt, dann wirds ja auch leiser … 🙂 Und so klingt der erste Abend an Bord mit einem Gin Tonic im Salon aus, während das Schiff seine ruhige Bahn, nur unterbrochen durch die eine oder andere Schleuse, in Richtung des Rheins fortsetzt. Und wenn alles klappt, werden wir dann morgen früh pünktlich zum Aufstehen in Mannheim anlegen …  
 
 
Mittwoch, 23. Juni 2021, 16.17 Uhr
 
Morgen ist es soweit … die Flusskreuzfahrt auf dem Rhein startet. So wie es aussieht, allerdings bei nicht so schönem Wetter – das bessert sich dann erst am Freitag wieder. Von daher stimmt das mit der Anreise mit der S-Bahn schon nicht mehr – es wird dann wohl doch ein Taxi. Im Regen mit Gepäck von der S-Bahn in die Straßenbahn umsteigen und dann noch zum Schiff laufen – das muss ja nun nicht unbedingt sein. Also: “Mit dem Taxi zum Schiff” … Offen ist nach wie vor die Frage nach der Kabine. Bei Buchung einer “Garantiekabine” scheint in der Tat also nur das gebuchte Deck (in meinem Fall das “Mitteldeck” festzustehen, die Kabinennummer werden wir dann wohl erst morgen beim Check-In erfahren. Aber gut, die Kabinen sind ja sowieso alle gleich – von daher ist das eigentlich auch egal. Auf dem Kofferanhänger steht jetzt aber natürlich im Feld “Kabinennummer” auch nur “Garantie” – mal schauen, wie damit dann an Bord umgegangen wird. Sollte auf einem Flusskreuzfahrtschiff allein aufgrund der Größe aber eigentlich ja auch problemlos zu handlen sein.

Corona-Tests vor und während der Reise

Bleiben die Corona-Themen. Wenn ich da so an die Kanaren oder Griechenland denke, wäre ich schon tagelang beschäftigt mit PCR-Tests, Antigen-Schnelltests, Beantragung von QR-Codes usw. Das verliert man hier tatsächlich ziemlich aus dem Auge – nichts davon ist aktuell im Vorfeld nötig. Klar, bis auf den Abstecher in Strasburg sind wir ja nur in Deutschland unterwegs, so dass – wenn überhaupt – nur die Testpflicht zum Tragen kommt. Und die ja erst beim Einschiffen (analog der Testpflicht, wie sie teilweise in Hotel noch besteht). Ist also erst morgen ein Thema und wird ja auch von Nicko vor dem Schiff organisiert. Und Stand heute wird auch das nicht für alle notwendig sein: Geimpfte und Genesene sind bei Nicko aktuell von der Testpflicht ausgenommen – sowohl beim Boarding als auch bei den täglichen Landgängen. Von daher könnte das in der Tat seit 1,5 Jahren die erste Kreuzfahrt werden, bei der kein einziger Test, weder vor, während noch nach der Reise nötig sind. Das hätte in der Tat was von Normalität … schaun mer mal, ich bin gespannt.  
 
 
Samstag, 19. Juni 2021, 15.18 Uhr
 
Nicko ReiseunterlagenHeute ist es dann soweit – fünf Tage vor der Kreuzfahrt sind die Reiseunterlagen angekommen. Und die sind sogar schön gemacht – neben einem kleinen Heftchen mit den allgemeinen Informationen zur Reise, den Ausflügen und dem zeitlichen Ablauf findet sich noch ein kleiner Marco-Polo-Reiseführer, der in Kooperation mit Nicko Cruises herausgegeben wird und der die wichtigsten Dinge auf der Reiseroute berichtet. Das gefällt mir schon mal gut – von daher könnte es jetzt eigentlich losgehen … 🙂 Schön wäre es allerdings gewesen, wenn man in der Reiseunterlagen auch seine Kabinennummer gefunden hätte – aber offensichtlich erfolgt die Zuteilung der “Garantie”-Kabine wohl erst beim Check-In an Bord des Schiffes. Da bleibt also noch ein Überraschungsmoment 🙂 Ach ja, natürlich liegt auch der obligatorische “Infektionsschutzfragebogen” bei, in dem nach Erkrankungen und Kontakten gefragt wird und der beim Check-In (findet übrigen von 15 bis 17 Uhr im Osthafen in Frankfurt statt) abzugeben ist. Dort ist dann auch ein Antigen-Schnelltest durchzuführen, sofern man nicht zur Gruppe der “Geimpften” oder “Genesenen” gehört. In diesem Fall entfällt der Test und es findet ein sogenanntes “Quick Boarding” statt, Voraussetzung ist natürlich die Vorlage entsprechender Nachweise. Ob dazu der gelbe Impfausweis notwendig ist oder ob auch schon das neue digitale Zertifikat in der CovPass-App ausreicht, werden wir dann in der kommenden Woche sehen.  
 
 
Donnerstag, 17. Juni 2021, 12.08 Uhr
 
CoronatestNoch sieben Tage – der Countdown läuft. Die Reiseunterlagen haben wir zwar noch nicht erhalten, dafür kam heute aber eine Information, wie das aktuell an Bord mit Corona-Tests abläuft. Und das sieht wie folgt aus: Wenn man in den einzelnen Häfen an Land gehen möchte, wird an Bord ein täglicher Antigen-Schnelltest durchgeführt. Wer an Bord bleibt und das Schiff nicht verlässt, muss einen solchen nur alle 48 Stunden machen. Sollte der Test an Land benötigt werden (Gastronomie, Einzelhandel), dann ist das problemlos möglich, da man eine entsprechende Bescheinigung über den negativen Test erhält. (Noch) nicht bekannt ist mir allerdings, ob Nicko Cruises für die erforderlichen Tests etwas berechnet. Nicht notwendig ist der Test im Übrigen für Geimpfte und vollständig Genesene; in diesen Fällen genügt der Impf- bzw. Genesenennachweis (dieser wird nach § 7 SchAusnahmV einem negativen Testergebnis gleichgestellt). Fällt ein Test an Bord positiv aus, so erfolgt die gesetzliche vorgeschriebene Meldung an das zuständige Gesundheitsamt, mit dem dann die weiteren Maßnahmen abgestimmt werden. Im Übrigen wird ebenfalls direkt vor der Einschiffung ein Antigen-Schnelltest vorgenommen; auch dieser entfällt jedoch für Geimpfte bzw. Genesene mit entsprechendem Nachweis. Damit sind Flusskreuzfahrten (zumindest die auf deutschen Flüssen) sicherlich eine nicht zu unterschätzende Alternative zur Hochseekreuzfahrt – zum einen entfallen die umfangreichen Testpflichten im Vorfeld und während der Reise für Geimpfte bzw. Genesene, zum anderen sind – neben geführten Ausflügen – hier auch individuelle Landgänge problemlos möglich. Wem also “Blaue Reisen” bzw. Reisen mit ausschließlich über die Reederei angebotenen und geführten Ausflügen nicht zusagen, der könnte in einer Flusskreuzfahrt u.U. eine Alternative finden (dabei darf man aber natürlich nicht übersehen, dass – bis auf die Fortbewegung auf dem Wasser – Flusskreuzfahrten mit Hochseekreuzfahrten tendenziell natürlich nicht direkt zu vergleichbar sind).