Harald vor der Seine Comtesse

Mit der SEINE COMTESSE in Frankreich unterwegs

[Werbung*] Eine Woche mit dem Flussschiff von Paris aus auf der Seine unterwegs – das verspricht Entspannung und Erholung, aber auch schöne Landschaften und einen Besuch der Metropole Paris. Und so freue ich mich, eine Woche auf der SEINE COMTESSE von nicko cruises verbringen zu können.

Die Anreise nach Paris ist von Frankfurt aus kein großes Problem – man könnte den Flieger nehmen, man kann aber auch – und so habe ich das gemacht – die Bahn bemühen. Die Strecke ist in rund 4,5 Stunden wahlweise mit dem ICE oder dem TGV zu absolvieren und endet in Paris am Gare de l’Est. Den restlichen Weg zum Schiff kann man dann bequem mit dem Taxi zurücklegen – ein bereits ins Französische übersetzter Auftrag an den Fahrer liefert nicko mit den Reiseunterlagen gleich mit.

Der Check-In an Bord geht schnell vonstatten – Reisepass oder Personalausweis abgeben und die Kabinenkarte erhalten. Das wars auch schon. In der Zwischenzeit sollte auch der Koffer den Weg vom Schiffseingang in die Kabine gefunden haben. Und schon kann der Urlaub beginnen.

Seine Comtesse in Rouen

Seine Comtesse in Rouen

Die SEINE COMTESSE ist ein im Jahr 2001 erbautes Flussschiff, das vor wenigen Jahren komplett renoviert wurde und daher in frischem Glanz erstrahlt – das wahre Alter sieht man dem Schiff nicht an. Aktuell fährt sie die Route „Romantische Seine“, beginnend in Paris über Rouen, Le Havre, Caudebec, Vernon und Conflans zurück nach Paris. Von den einzelnen Häfen aus gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Normandie zu erkunden, sei es das Städtchen Honfleur, die Kreidefelsen von Etretat, die Gärten Claude Monets in Giverny oder das Schloss Chantilly.

Im Rahmen eines Live-Blogs habe ich dabei den Reiseablauf an jedem einzelnen Tag ausführlich beschrieben – darin finden sich dann das jeweilige Tagesprogramm, alle Details zu meiner Kabine, zum Schiff, dem Essen an Bord und dem möglichen Programm in den einzelnen  Häfen:

Die rund 150 Passagiere an Bord können dabei aus drei Kabinenkategorien wählen: den Kabinen auf dem Hauptdeck (das ist das unterste Deck), die mit einer nicht zu öffnenden Fensterfront an der Oberseite der Kabine ausgestattet sind oder den Kabinen mit Panoramafenster auf dem Mittel- bzw. dem Oberdeck, wobei das Fenster auf dem Mitteldeck hälftig zu öffnen ist, während die Panoramafront auf dem Oberdeck versenkt werden kann, so dass hier dann so etwas wir ein französischer Balkon entsteht. Ein Videorundgang durch Kabine 314 auf dem Oberdeck findet sich hier .

Die Reise, die ja ausschließlich in Frankreich stattfindet, vermittelt dabei durchaus auch das französische Lebensgefühl – sei es beim Essensangebot, in denen sich sowohl immer wieder einzelne französische Akzente finden als auch ein „Französischer Abend“ im Restaurant oder auch bei einem Chansonabend mit französischem Pianist und Sänger im Salon.

Apropos Salon, kommen wir noch mal kurz auf das Schiff zu sprechen. Im wesentlichen besteht das Schiff aus den Passagierkabinen sowie drei öffentlichen Bereichen: dem Restaurant, dem Salon mit Bar und kleiner Bibliothek sowie dem Sonnendeck. Wellness-Bereiche, Sauna, Fitnessraum, Pools oder ähnliches sucht man hier vergeblich – wir reden hier also von einem der „klassischen“ Flussschiffe. Und wie es genau auf der SEINE COMTESSE aussieht – das beschreibe ich kurz in diesem Video:

Wer weitergehende Bereiche oder ein moderneres Schiff sucht, wird dann eher auf den neueren Flussschiffen der Reederei (wie z.B. der nickoVISION oder der nickoSPIRIT) fündig – dort befindet sich beispielsweise ein weiteres Restaurant an Bord oder auch ein kleiner Fitnessraum sowie eine Infrarotsauna und ein Dampfbad. Wer sich dafür interessiert, der findet hier ein Video über meine Reise mit der nickoVISON auf dem Rhein im Juni 2021.

Kulinarischer Mittelpunkt der SEINE COMTESSE ist dabei das Restaurant, das ausreichend Platz für alle Passagiere an 4er- und 6er-Tischen bietet. Die Mahlzeiten werden in einer Sitzung zu einer festgelegten Zeit serviert, die Plätze an den Tischen werden zu Beginn der Reise zugeteilt und während der Reise beibehalten. Wer hier lieber flexibler unterwegs ist, sollte auch hier einen Blick auf die oben erwähnten Neubauten werfen – dort gibt es weder eine feste Tischzeit noch fest zugeteilte Plätze. Zudem besteht durch das zweite kleine Restaurant eine breitere Auswahl. Das soll jetzt aber nicht falsch verstanden werden – da gibt es kein „besser“ oder „schlechter“. Hier entscheiden einzig die persönlichen Vorlieben, welche Variante die individuell geeignetere ist.

Französisches Abendessen

Französisches Abendessen

Das Frühstück wird an Bord in Buffetform zwischen 7 und 9 Uhr serviert – Spiegeleier können auf Wunsch frisch bestellt werden. Allerdings sind beim Frühstück aus logistischen Gründen keine Kaffeespezialitäten erhältlich; Cappuccino & Co. gibt es dann erst ab 9 Uhr an der Bar im Salon. Die Auswahl am Buffet ist ansonsten aber sehr gut – Brötchen, Brot, Stückchen (Teilchen), Muffins, süße und herzhafte Belege (Schinken, Käse Wurst) stehen ebenso zur Verfügung wie Joghurt, Quark, Müsli, Obst sowie Rührei, weich und hart gekochte Eier und eine täglich wechselnde warme Speise (Käsekrainer, Bacon, Leberkäs, Wiener Würstchen u.ä.)

Frühstücksbuffet

Frühstücksbuffet

Das Mittagessen, das man genau wie das Abendessen während des Frühstücks bestellt, wird dann entweder als „Light Lunch Buffet“ im Salon angeboten oder in der „Komplettversion“ im Restaurant. Vorspeise, Suppe, mehrere Hauptgänge und ein Dessert stehen dabei zur Auswahl. Gleiches gilt dann auch für das Abendessen: vier Gänge sind der Regelfall, beim französischen Abend oder dem Galadinner werden es auch mal sechs bis sieben.

Light Lunch Buffet

Light Lunch Buffet

Das Essen würde ich durchweg als sehr gut bezeichnen, wenn wir hier natürlich auch nicht von einer Sterneküche reden – das ist aber auch weder der Anspruch, noch das, was man hier erwarten darf. Im Laufe der Woche gab es jedenfalls keine Wiederholungen, die einzelnen Gänge waren gut aufeinander abgestimmt und abwechslungsreich. Es standen jeweils mehrere Hauptgänge zur Auswahl (Fleisch, Fisch, Vegetarisch), abends alternativ noch ergänzt um eine Salatplatte oder einen Vesperteller mit Brot, Schinken, Wurst und Käse.

Zum Essen gehört natürlich auch das Trinken. Und das kostet hier – auch zu den Mahlzeiten – extra. Neben den Ausflügen und ggf. dem Internetzugang ist das dann aber die einzige Position auf der Nebenkostenrechnung. Wer sich nicht mit den jeweiligen Einzelpreisen befassen und nach jedem Getränk einen Bon unterschreiben will, kann aber für 29 € je Tag auch ein Getränkepaket buchen, in dem die meisten Getränke an Bord enthalten sind.

Die Unterhaltung an Bord ist dabei „flussschifftypisch“ – sie findet eigentlich nicht statt. Wenn man einmal davon absieht, dass abends im Salon der Bordmusiker aufspielt. Meist an einer Orgel – also so, wie man das vor 20, 30 Jahren auf jeder Hochzeit erleben musste. Auf der anderen Seite ist das aber durchaus „publikumskompatibel“, ist das Durchschnittsalter der Reisenden doch durchaus etwas oberhalb des Rentenalters angesiedelt. Alternativ kann man sich mit einem Buch oder gemeinsamen Spielen aber natürlich durchaus auch selbst „entertainen“.

Aber auch hier gibt es Ausnahmen – auf dieser Reise gab es an einem Abend einen Chansonabend, der sogar mir gefallen hat (obwohl ich altersmäßig – zumindest ein bisschen – unter dem Durchschnitt lag). Ein französisches Duo, bestehend aus Pianist und Sänger, haben französische Chansons zum Besten gegeben. Und auch Wünsche erfüllt, wobei sie sämtliche Lieder ohne Text- oder Notenbuch spielen und singen konnten. Chapeau!

Chansonabend mit Fabrice Thierry und Bruno Harel

Chansonabend mit Fabrice Thierry und Bruno Harel

Aber warum macht man nun diese Flusskreuzfahrt?

Nun, einer der Gründe sind sicherlich die damit verbundene „Entschleunigung“ und Erholung an Bord – bei gutem Wetter idealerweise auf dem Sonnendeck. Wobei die SEINE COMTESSE hier noch eine Besonderheit bietet – rund um den Salon gibt es einen „Umlauf“ mit Bänken, auf denen man windgeschützt die Fahrt genießen kann. Wenn man die Plätze erst einmal entdeckt hat, wird man dort immer wieder hingehen – mir haben sie in jedem Fall gefallen. Und es hat schon was, wenn man die ruhige Fahrt auf dem Fluss, die durch grüne Landschaften, unter zahlreichen Brücken und durch die eine oder andere Schleuse führt, entspannt von Deck aus genießen kann. Einen Aperol Sprizz in der einen und ein gutes Buch in der anderen Hand – das hat schon was von Urlaub …

Unterwegs auf der Seine

Unterwegs auf der Seine

Aber natürlich fährt das Schiff nicht nur – zwischendurch ist auch immer mal wieder ein Hafen im Spiel. Und im Gegensatz zur Hochseekreuzfahrt liegt man hier auch nicht in abgelegenen Industriehäfen, sondern fast immer fußläufig zur Innenstadt. Anlegen, aussteigen, ankommen – so könnte man das beschreiben. Wer nicht an Bord bleiben will, hat dann im Prinzip zwei Möglichkeiten: individuell von Bord gehen und die Stadt erkunden oder einen der an Bord angebotenen Ausflüge buchen. Beides hat seine Vor- und Nachteile – und auch hier gilt: jeder wie er mag.

Auf dieser Reise gibt es dabei durchaus Gründe für den einen oder anderen Ausflug – ausführlich beschrieben habe ich diese im weiter oben erwähnten Live-Blog, hier aber noch mal kurz zusammengefasst:

In Le Havre bieten sich zwei Ausflüge an – ein Stadtbummel durch das schöne Hafenstädtchen Honfleur und eine Fahrt nach Etretat zu den dortigen Kreidefelsen. In der Nähe von Vernon liegt Giverny – die Stadt, in der der Maler Claude Monet die zweite Hälfte seine Lebens verbracht hat. Hier kann man sowohl sein Haus als auch seine Gärten sowie den berühmten Seerosenteich, eines seiner liebsten Motive, besuchen. Freunde von Burgen und Schlössern kommen sicher auf Schloss Chantilly oder den Klöstern Boscherville und Jumièges auf ihre Kosten.

Garten von Claude Monet

Garten von Claude Monet

Und dann haben wir natürlich noch Paris als eines der Highlights der Reise. Auch wenn durch die Eröffnung der Olympischen Spiele auf dieser Reise manches durcheinander kam – im Regelfall bleibt genügend Zeit zur Erkundung der französischen Hauptstadt. Sei es, weil man vielleicht ein oder zwei Tage vorab anreist oder an den letzten beiden Tagen der Reise – liegt das Schiff doch von Donnerstagabend bis Samstagfrüh in Paris.

Und so kann man den Donnerstagabend für einen ersten Bummel durch Paris nutzen oder den von nicko angebotenen Ausflug ins „Paradis Latin Cabaret“ buchen – wenn man denn schon mal in Paris ist, bietet sich das ja durchaus an. Auch ich habe das mal getestet und war durchaus positiv überrascht : es war wesentlich moderner und technisch aufwändiger als ich es erwartet hatte (ich war da mehr so auf etwas „Traditionelles“ mit Can-Can und Federboa eingestellt – das gab es aber nur am Rande).

Cabaret "Paradis Latin" in Paris

Cabaret „Paradis Latin“ in Paris

Und wenn nicht gerade die Olympiade eröffnet wird, kann man den Freitag entweder für einen Ausflug nutzen (Stadtrundfahrt durch Paris und/oder Besichtigung von Montmatre) oder für individuelle Erkundungen (idealerweise mit einem Metro-Tagesticket). Dadurch, dass das Schiff sowohl vorher als auch nachher overnight in Paris liegt, sind da praktisch keine Grenzen gesetzt.

Das Ende findet diese Reise dann nach einer Woche und rund 400 Flusskilometern auf der Seine – am Samstag heißt es morgens das Schiff verlassen und zurück nach Deutschland zu fahren. Sei es mit dem Bus (das ist dann die „Haustürabholung“ von nicko), mit dem Flieger oder – wie ich – mit der Bahn. Ab dem Bahnhof Gare de l’Est geht es auch hier wieder in 4,5 Stunden ohne Umstieg nach Frankfurt.

[*Die Reise erfolgte auf Einladung von nicko cruises; selbstverständlich hat dies – wie immer – keinen Einfluss auf den Inhalt der Berichterstattung.]