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Unser zweiter Tag in Dubai ist gekommen. Und nachdem es gestern Abend ja ein bisschen später war, wäre heute Ausschlafen eine gute Option gewesen. Geht aber leider nicht – unser erster gebuchter Ausflug startet um 9.00 Uhr im alten Dubai. Und bis dahin sind es mal locker 1,5 Stunden. Also müssen wir spätestens um 7.15 Uhr das Schiff verlassen, so dass wir gegen 6.30 Uhr frühstücken gehen würden. Und selbst das ist dann ja schon relativ knapp, zumal ich nach dem Frühstück gern noch etwas Zeit fürs Verdauen einplane.
Aber das Thema hat sich von selbst erledigt: auf AIDAprima gibt es heute erst ab 7 Uhr (oder später) Frühstück. Und das heißt für uns: es gibt heute kein Frühstück. Einzige Ausnahme ist das Marktrestaurant – da startet das Frühstück bereits um 4 Uhr wegen der früh abreisenden Gäste. Aber: warum auch immer schließt man das Restaurant um 6 Uhr wieder (und wirft wohl viele der Speisen weg, die dann bereits am Buffet liegen), um es dann um 7 Uhr erneut zu öffnen. Wieso man das Restaurant in dieser Stunde nicht einfach offen hält (die Crew wird in der Stunde ja kaum noch mal ins Bett gehen), erschließt sich mir nicht wirklich.
Aber damit klärt sich jetzt auf, wieso ich um 5.30 Uhr zum Frühstück gegangen bin … und danach dann ausreichend Zeit zum Verdauen und Zeitunglesen hatte, bis wir um 7.15 Uhr dann tatsächlich das Schiff verlassen haben. Einziger Vorteil: es gab im Marktrestaurant kein Gedrängel und auch freie Tische waren in ausreichender Zahl vorhanden 🙂
Die Fahrt zum Treffpunkt unseres Ausflugs war dann nicht so wirklich spektakulär. Wir haben uns wie gestern auch mit einem Uber für kleines Geld zur Metrostation bringen lassen, um von dort mit der roten Linie bis zur Station „BurJuman“ zu fahren. Dort sind wir dann noch mit der grünen Linie bis zu unserer Endstation „Sharaf DG“ weitergefahren. Interessant war allerdings die Situation auf dem Bahnsteig – dieser war randvoll mit Leuten, die ebenfalls mit dieser Metro fahren wollten. Und die standen alle geordnet in einer Schlange vor den einzelnen Türen, sortiert von Mitarbeitern der Verkehrsbetriebe, die ebenfalls in Massen genau dafür abgestellt waren. Da war keine Spur von Chaos – ich darf gar nicht daran denken, wie das in Frankfurt morgens an der Hauptwache aussieht …
Da wir uns ja bei der „nol“-Card für die Goldvariante entschieden haben, konnten wir an den Schlangen natürlich vorbeigehen und in die Gold Class einsteigen. Dort hat es zwar auch nicht für einen Sitzplatz gelangt (was bei einer Station aber auch zu verkraften war), aber wir konnten immerhin direkt in die nächste Bahn einsteigen und relativ bequem stehen.
Nach dem Ausstieg hatten wir noch knapp zehn Minuten zu Fuß vor uns (was Dank Handynavigation zu einem vom Anbieter gestern per WhatsApp geschickten Google-Maps-Link kein Problem dargestellt hat), bis wir unseren Treffpunkt mit den anderen Ausflugsteilnehmern im „Al Khayma Heritage Restaurant“ erreicht haben.
Empfangen wurden wir von unserem ägyptischen Reiseleiter, der fließend deutsch gesprochen hat und uns mitgeteilt hat, dass wir die einzigen gewesen wären, die heute diesen Ausflug gebucht hätten – und von daher könnten wir auch gleich starten. Wow, ein persönlicher Reiseleiter nur für uns – viele andere Anbieter hätten da die Tour einfach abgesagt. Aber es sollte noch besser kommen …
Gebucht hatten wir folgenden Ausflug: „Entdecke Dubais Creek und Souks mit StreetFood“ über GetYourGuide [Werbelink]:
„Lass dich bei einem Rundgang durch das historische Viertel Al Fahidi in das alte Dubai entführen. Genieße authentisches Straßenessen, erkunde die lebhaften Souks und fahre mit einem traditionellen Abra-Boot über den Dubai Creek.“
Und genau so ist das dann auch abgelaufen. Wir waren zunächst in dem Freilichtmuseum, in dem das alte Dubai vorgestellt wurde bzw. die Entwicklung von damals zu heute. Und unser Reiseleiter ist dabei zur Hochform aufgelaufen – er hat das so detailreich und verständlich erläutert, Informationen zum damaligen Baustil (Stichworte: Windtürme und poröse Steine aus dem Meer), zum Leben in Arabien im allgemeinen und zur entsprechenden Kultur gegeben (ich weiß jetzt beispielsweise, was es bedeutet, wenn ich bei einem Araber zu Besuch bin und eine volle Tasse Kaffee erhalte oder wenn vor einem Beduinenzelt eine auf den Kopf gestellte Kaffeetasse steht), dass ich mir wünschen würde, so wäre Geschichtsunterricht in der Schule gewesen. Das war einfach nur toll!
Nach den Erkundungen in diesem Freilichtdorf ging es dann in das Restaurant, in dem wir uns auch getroffen hatten und es gab mehrere Gänge arabischen Essens zum Probieren.
Begonnen hat alles mit einem Früchtetee mit Kondensmilch – sah interessant aus, klang erst mal gewöhnungsbedürftig, hat aber so gut geschmeckt, dass die Früchtemischung (ergänzt um Zimt, Kardamon und Safran) jetzt in meinem Koffer für die Heimreise liegt. Weiter ging es mit ganz dünnem, auf einer Crêpesplatte gebackenen und mit Käse gefülltem Brot, gefüllten Teigtaschen mit einer Minzsauce sowie zum Abschluss eine Art „Berliner“ (oder „Krapfen“ bzw. „Pfannkuchen“) in Dattelsirup sowie einer Kugel Schokoladeneis aus Kamelmilch. Dazu gab es eine Minzlimonade. Hätte ich alles so nie bestellt (weil man es halt nicht kennt) – und von daher war es eine tolle Erfahrung, das in diesem Rahmen mit den entsprechenden Erklärungen probieren zu können.
Von hier aus führte uns der Weg dann in Richtung des Creek, um dort mit einem traditionellen Holzboot („Abra“) auf die andere Uferseite zu fahren, wo sich die Spuks befinden. Diese gibt es thematisch aufgeteilt für so ziemlich alles, was man kaufen kann – Mode, Schmuck, Haushalt – und eben auch Gewürze und Gold. Und diese beiden haben wir uns näher angeschaut, haben an einem Gewürzstand die unterschiedlichsten Dinge probieren können, haben den Unterschied zwischen echtem und unechtem Safran (bzw. guter und billiger Ware, die aber oftmals an Unwissende dennoch teuer verkauft wird) kennengelernt und konnten dort auch gleich die Früchtemischung für den Tee kaufen.
Den restlichen Teil des Souks haben wir dann allerdings mehr oder weniger im Stechschritt absolviert – jedes langsamere Gehen, jeder vorsichtige Blick auf die ausgestellten Waren, ja, jedes leichte Zögern beim Gehen hat sofort dazu geführt, dass alle umstehenden Händler auf Dich eingeredet haben, an Dir herumgezerrt haben, Dir den „beste Preis“ machen wollten. Also genau wie vorgestern im Oman. Einfach nur schrecklich – und absolut tödlich für den Umsatz. Da bleibst Du nicht stehen – Du bist einfach nur froh, wenn Du da wieder draußen bist. Und das ist absolut schade für die Händler – da gab es einiges, was ich zwar nicht wirklich gebraucht, aber – erfolgreiche Preisverhandlung vorausgesetzt – dennoch gekauft hätte.
Etwas ruhiger war es im Gold Souk – auch dort sind die Händler präsent und wollen ihre Waren verkaufen („Guckstu – echt Silber, ganz billig“), aber dieses Aufdringliche ist dort nicht so gegeben. Dummerweise habe ich jetzt weder Silber noch Gold gebraucht – und das in einem Laden feilgebotene iPhone aus 999er-Gelbgold war mir dann doch ein paar Euro zu teuer. 🙂
Und damit waren wir auch schon am Ende dieses erlebnisreichen Vormittags. Und ich kann nur noch mal sagen – dieser Ausflug war der Beste, den ich den letzten Jahren irgendwo gebucht hatte. Verantwortlich dafür war natürlich in erster Linie unser phänomenaler Reiseführer in Verbindung mit der Tatsache, dass wir allein mit ihm unterwegs sein konnten und der ganze Ablauf daher weniger ein Frontalvortrag, sondern eher eine Unterhaltung mit ihm war.
Damit war dann Programmpunkt Nummer 1 des heutigen Tages auch schon erledigt. Es ist jetzt 12.00 Uhr, weiter geht es um 15.00 Uhr mit dem Aura Sky Pool. Also Zeit genug, um mit der Metro und einem Uber zurück zum Schiff zu fahren, die Badesachen einzupacken und dann mit Uber das Stück bis zum Aura Sky Pool zurückzulegen.
Um 14.40 Uhr treffen wir dort ein und können fünf Minuten später bereits mit dem Aufzug nach oben in die 50. Etage des Palm Towers auf der „Palme“ fahren. Dort werden wir von einer persönlichen Assistentin empfangen, die uns die Einrichtung erläutert und uns unsere reservierten Liegen zeigt. Und obwohl ich das Ganze vom letzten Jahr schon kenne, bin ich von der Aussicht und dem rundumlaufenden Infinity-Pool hier oben wieder fasziniert.
In der 50. Etage eines Wolkenkratzers in einem um das Gebäude angelegten Infinity-Pools zu schwimmen und dabei in der Ferne die Wolkenkratzer Dubais, das Atlantis-Hotel, den Burj al Arab, das Riesenrad AIN Dubai oder auch AIDAprima zu sehen – das ist schon beeindruckend. Lediglich der heute vorhandene relativ starke (und damit kühle) Wind hat das Erlebnis ein bisschen getrübt – zumal das Wasser von der Temperatur her eher zum Abkühlen als für den längeren Aufenthalt geeignet war (das war im vergangenen Jahr anders). Von daher standen heute Sonnenbad und die Aussicht mehr im Vordergrund des Aufenthaltes.
Zeitlich hatten wir unseren Besuch ja so terminiert, dass wir auch hier wie gestern auf dem Burj Khalifa die Skyline und die Umgebung sowohl bei Tageslicht als auch während des Sonnenuntergangs (da gilt übrigens das gestern Gesagte genauso wieder) und danach natürlich in absoluter Dunkelheit (abgesehen von der inflationären Lichtillumination sämtlicher Gebäude) betrachten und fotografieren konnten.
Dennoch wurde es dann irgendwann zu kühl hier oben – und unser dritter Termin stand uns ja auch noch bevor. Und so haben wir das Gebäude gegen 18.30 Uhr verlassen, um an die Dubai Marina zu fahren. Dort stand dann der – ebenfalls über GetYourGuide gebuchte – Ausflug „Dubai Marina: Yachttour mit Frühstück oder BBQ“ [Werbelink] an.
Da dieser erst um 20 Uhr gestartet ist, hatten wir jetzt noch etwa eine Dreiviertelstunde Zeit, an der Promenade der Marina entlang zu schlendern, bevor es zum Boarding auf unsere Yacht ging. Etwa zwanzig Personen waren dann mit uns gemeinsam auf der Yacht unterwegs.
Beim Betreten der Yacht hieß es erst einmal: Schuhe ausziehen – wohl dem, der Socken anhatte, barfuß wäre es mir tendenziell eher zu frisch an den Füßen gewesen. Nachdem jeder einen Platz auf den bequemen Sitzen und Bänken gefunden hatte, gab es dann auch eine Einweisung durch unseren Kapitän (die man allerdings nur teilweise verstanden hat – zum einen hat er zu leise gesprochen, zum anderen genuschelt und zum Dritten bin ich mir unsicher, ob das wirklich (nur) Englisch war, was er da gesprochen hat). Aber irgendwie war danach klar, dass es Rettungswesten gibt, die aber nicht gebraucht werden würden und dass es unterwegs wohl auch mal etwas windiger werden könnte und wir mit Seegang rechnen dürfen – und davon (und von unserem Zustand) würde dann wohl auch die Fahrtroute abhängen.
Im Endeffekt haben wir aber die gleiche Route zurückgelegt wie ich im letzten Jahr – nur war das damals gemütliches Gleiten auf einem Ententeich und heute in Teilen ein auf den Wellen tanzendes Schiff. Es hat aber – zumindest soweit ich das wahrnehmen konnte – niemandem etwas ausgemacht.
Und auch beim Buffet und dem BBQ während der zweiten Hälfte der Fahrt hat dann glaube ich keiner gefehlt. Zumal die Salate, Burger, Würstchen, Fleisch- und Hähnchenspieße sowie das Köfte am Ende alle nicht mehr da waren.
Aber natürlich gab es unterwegs auch viel zu sehen: die Marina, Breakwater Islands mit AIN Dubai, dem weltgrößten Riesenrad (das leider immer noch nicht fährt – von daher muss ich wohl doch noch mal wiederkommen), die Palm Jumeirah, das Atlantis Hotel, das Burj al Arab – um nur die wichtigsten Dinge zu nennen.
Zwei Stunden dauert die Fahrt, dann sind wir zurück an der Marina. Es ist jetzt gut 22.00 Uhr – jetzt noch ein Uber rufen und zurück zum Schiff und dann ins Bett. Das sind so die Gedanken nach diesem jetzt rund 18 Stunden dauernden Tag. Aber in der Tat – wir haben in diesem 1,5 Tagen wahnsinnig viel gesehen und erlebt. Und wenn man nur begrenzte Zeit hat, muss man die ja zumindest nutzen.
Ausruhen können wir uns ja auch morgen noch – da liegen wir bis 13 Uhr in Dubai und fahren dann nach Abu Dhabi, wo wir gegen 20 Uhr ankommen wollen. Und erst ab dann geht es wieder los mit Programm: morgen wollen wir uns die Scheich-Zayed-Moschee ein zweites Mal anschauen – dieses Mal aber in nächtlicher Beleuchtung.
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