Es geht wieder los … die nächste Kreuzfahrt steht an. Oder besser gesagt, die nächsten Kreuzfahrten. Dieses Mal sind es nämlich gleich drei Reisen hintereinander, die da auf mich zukommen. Und auch dieses Mal probiere mal etwas Neues aus – erstmals mache ich eine Seereise mit nicko cruises (auf dem Fluss bin ich ja schon auf der nickoVISION auf dem Rhein und mit der nickoSPIRIT unterwegs gewesen). Die „Vasco da Gama“ wird dabei für 31 Tage mein Zuhause auf Zeit sein – los geht es am 16. Februar in Las Palmas auf Gran Canaria und enden wird meine Kombireise dann am 18. März in Palma de Mallorca.
Doch wie kommt es eigentlich dazu, dass ich gleich drei Reisen am Stück gebucht habe? Nun, das war einem Angebot mit dem Namen „Wärmegarantie“ von nicko cruises geschuldet, dass es im Herbst des vergangenen Jahres gab. Wenn man mindestens zwei Reisen im Winter miteinander kombiniert hat, wurde für die Reisen unabhängig vom normalen Reisepreis ein Tagessatz von 85,00 € in der Außenkabine aufgerufen, wobei der Einzelbelegungszuschlag entfällt. Und da konnte ich natürlich nicht „Nein“ sagen, so dass ich mich für diese drei Reisen hintereinander entschieden habe – das war mir dann doch lieber als zu Hause die hohen Gaspreise zu bezahlen … 😉
Und so ging es für mich dann also am 15. Februar schon los – da ich die Flüge individuell gebucht habe (ich hatte da aus Corona-Zeiten noch einen Gutschein von TAP), habe ich einen Tag als Zeitpuffer eingeplant und bin somit bereits am Vortag von Frankfurt über Lissabon nach Las Palmas geflogen, so dass ich mich dort gemütlich an die Wärme gewöhnen und dann am nächsten Tag in aller Ruhe auf der Vasco da Gama einchecken konnte.
In Las Palmas habe ich dann gleich mal ein für mich neues Hotel ausprobiert, das in der Nähe des Kreuzfahrthafens liegt: das „Hotel LIVVO Lumm“. Bei booking.com hat das einen sehr guten Eindruck gemacht- und ich wurde nicht enttäuscht. Bislang war ich immer im „AC Hotel by Marriott“ oder im „Doña Luisa“, die ja auch beide günstig sowohl zum Hafen als auch zum Strand „Las Canteras“ liegen – aber ab und zu muss man ja auch mal was Neues probieren …
Inhaltsverzeichnis
Alle Videos dieser Reise
- Kompakt-Schiffsrundgang auf der Vasco da Gama
- Kabinenrundgang: Außenkabine 5131
- Kabinenrundgang: Außenkabine 6162
- Fazitvideo zur Reise auf der „VASCO DA GAMA“
- Doku „Kids & Teens auf der VASCO DA GAMA“
- Ausflugsvideo „La Palma über den Wolken“ (SPC1014)
- Ausflugsvideo „Das Beste von São Vicente“ (MIN1001)
- Ausflugsvideo „Das Beste von Agadir“ (MAAGA1001)
- Ausflugsvideo „Stadtrundfahrt Casablanca mit Hassan II. Moschee“ (MACAS1002)
- Ausflugsvideo „Alistrati-Höhle und die Stadt Drama“
- Snapshot: „Aquarium auf Las Palmas de Gran Canaria“
- Snapshot: „Buffetrestaurant auf der Vasco da Gama“
- Snapshot: „Stimmung im Pool auf der Vasco da Gama“
- Snapshot: „BBQ auf dem Lido Deck“
Mittwoch, 15. Februar 2023
Es geht los …
… fast jedenfalls. Die Kreuzfahrt beginnt ja eigentlich erst morgen, da ich aber individuell anreise, habe ich noch einen Tag als Zeitpuffer eingebaut. Und so beginnt mein Urlaub also einen Tag früher – und zwar um 3.30 Uhr morgens mit der Fahrt zum Flughafen. Christine hat sich freundlicherweise bereit erklärt, in der Nacht auch auf Schlaf zu verzichten und mich zum Flughafen zu bringen – und so stehe ich pünktlich zwei Stunden vor Abflug gegen 4.00 Uhr am Check-In-Schalter von TAP. Den Check-In habe ich natürlich bereits gestern zu Hause online gemacht, aber dennoch muss ich ja irgendwie meinen Koffer loswerden.
Flug nach Las Palmas
Am Business-Schalter herrscht natürlich gähnende Leere – man könnte da dann ja ergänzend zumindest so lange Eco-Passagiere abfertigen, bis mal ein Business-Pax vorbeikommt. Aber so etwas geht wohl nur im Ausland (gerade letztens in Dubai erlebt) – hier spielt man dann lieber am Handy und wartet auf den nächsten Passagier. Der in diesem Fall ich bin – und so bin ich fünf Minuten später meinen Koffer los und habe nur noch meine zwei Handgepäckstücke, mit denen ich mich auf den Weg zur Sicherheitskontrolle mache.
Dort wartet man bereits auf uns (zumindest ist um diese Zeit aktuell dort nichts los), so dass auch hier eine schnelle Abwicklung zu erwarten ist. Und da hier bereits die auf aktueller Technik basierenden Scangeräte genutzt werden, entfällt auch das Auspacken des Handgepäcks und das Verteilen von Technik, Akkus und Flüssigkeiten auf – in meinem Fall – fast zehn Boxen. Ich lege einfach den Rucksack mit der Technik in eine Wanne, den Trolley in eine andere und mache mich auf den Weg durch die Sonde zu meinem Gepäck, das hinten wieder aus dem Automat herauskommen sollte.
Und das tut es auch – man will zwar noch mal einen Blick auf mein kleines Stativ werfen (um sicherzustellen, dass es nicht in Wirklichkeit ein kleiner Schlagstock ist – wobei man sicherlich aber auch mit dem Stativ bei jemandem anderen „Aua“ erzeugen könnte) – und das war es dann auch schon. Das war ja einfach – die Ein- und Auspackerei hat mich ja schon immer genervt – da ist das hier Luxus pur.
Jetzt muss ich also nur noch zu A30 – und auf meinen Flieger warten. Bei A26 wäre zwar die relativ neue Panorama-Lounge der Lufthansa, die ich trotz TAP-Flug nutzen könnte – allerdings öffnet die (wie die anderen LH-Lounges auch) erst später. Konkret um 6.00 Uhr – und da wollen wir eigentlich schon abheben. Also verbringe ich die nächste Stunde am Gate und warte dort auf das Boarding.
Das findet dann so gegen 5.30 Uhr statt, so dass wir pünktlich um 6.00 Uhr mit dem Ende des Nachtflugverbotes als vermutlich erster Flieger des Tages in die Luft gehen. Der Flieger ist mehr oder weniger voll, lediglich in Business sind vereinzelt Plätze frei. So beispielsweise bei mir in der ersten Reihe, die mir auf der linken Seite daher gänzlich allein gehört. 🙂 Und so kann ich zwischendurch auch mal von meinem gebuchten Gangplatz auf den Fensterplatz wechseln – was ich nach dem (erstaunlich guten) Frühstück auch mache, um ein kleines Nickerchen zu machen. Bislang habe ich heute Nacht ja noch nicht geschlafen. Und das funktioniert auch erstaunlich gut – ich wache erst wieder auf, als wir in Lissabon auf der Landebahn aufsetzen. Läuft.
Hier habe ich jetzt rund drei Stunden Aufenthalt, bis es nach Las Palmas auf Gran Canaria weitergeht. Und da zwischenzeitlich die Lounges offen haben, ist das soweit auch nicht wirklich dramatisch – zu arbeiten gibt es ja genug. Ich nehme mir noch schnell ein zweites Frühstück vom Buffet und arbeite dann mal ein paar Mails ab und bereite den ersten Blogbeitrag vor.
Um 10.00 Uhr wird dann das Gate veröffentlicht (liegt nur fünf Minuten von der Lounge weg), so dass ich mich gegen 10.20 Uhr auf den Weg zum Flieger mache. Dort beginnt gerade das Einsteigen, und so bin ich zwei Minuten später schon wieder auf meinem Platz 1C. Und auch dieses Mal ist es vorn im Flieger relativ leer – ich habe dieses Mal nicht nur wieder die erste Reihe für mich allein sondern auch den Platz hinter meinem. Und damit kann ich erstmals auf einem Kurzstreckenflug testen, ob man die Rückenlehnen tatsächlich nach hinten bewegen kann (macht man aus Rücksicht auf seinen Hintermann normalerweise ja nicht). Und: ja, man kann. Und dadurch wird der Sitz sogar richtig bequem. Und bietet sich für ein Nickerchen an – aber natürlich erst nach dem Mittagssnack, der auch nicht wirklich etwas zum Meckern geboten hat.
Von daher muss ich sagen, dass die beiden Flüge mit TAP deutlich besser waren, als ich das im Vorfeld befürchtet habe. Der Service war aufmerksam und gut, das Essen geschmacklich völlig einwandfrei, die Maschinen sauber und (über)pünktlich. Lediglich der Kundenservice im Vorfeld meiner Buchung, den ich ja wegen coronabedingter Verschiebungen und damit verbundener Umbuchungen mehrfach benötigt hatte, ließ doch sehr zu wünschen übrig. Glücklicherweise hat sich das beim „Flugerlebnis“ völlig anders dargestellt – von daher könnte ich mir auch zukünftige Flüge mit TAP grundsätzlich vorstellen – in der Hoffnung, nicht auf den Kundenservice angewiesen zu sein.
Inzwischen ist es übrigens 13.10 Uhr und wir sind auf Las Palmas gelandet. Die Endphase des Fluges war dabei etwas ruckelig (da war halt schon kräftiger Wind unterwegs), die Landung war – trotz deutlich spürbarem Seitenwinds – aber hervorragend. Windbedingt natürlich etwas schneller und härter, aber punktgenau und sicher. Mein Gefühl sagt mir, dass der Pilot das nicht zum ersten Mal gemacht hat, da habe ich auch schon andere Landungen erlebt … 🙂
Mit dem Bus #60 zum Hotel
Den Weg durch den Flughafen vom Flieger zum Gepäckband kenne ich hier ja nun schon zur Genüge, so dass mein Koffer und ich bereits nach wenigen Minuten wieder vereint waren (Dank AirTag von Apple wusste ich aber schon im Flieger, dass wir beide hier zusammen angekommen sind). Und so mache ich mich nun auf den Weg bis an das Ende des Flughafengebäudes (immer dem Schild „Global Bus“ nach), um dort an Haltestelle #5 in den Bus #60 einzusteigen, der mich direkt nach Santa Catalina bringt. Der Bus fährt alle dreißig Minuten (der nächste kommt übrigens in 28 (!)), kostet 2,95 € (die beim Fahrer bezahlt werden) und erreicht sein Ziel in etwa einer halben Stunde. Für diesen Preis ist das natürlich unschlagbar – zumal der Busbahnhof fußläufig vom Kreuzfahrtterminal entfernt liegt. Ein Taxi oder ein Shuttle sind hier bei individueller Anreise also eigentlich nicht wirklich notwendig. Und wer alle Details zur Fahrt mit dem Bus wissen will, der schaut sich am besten mal diesen Artikel an, den ich dazu seinerzeit mal verfasst habe.
Hoteltest: „THe Lamm“
Jetzt muss ich heute aber ja nicht zum Kreuzfahrtterminal (obwohl die Vasco da Gama bereits dort liegt), sondern noch für eine Nacht ins Hotel. Wie bereits erwähnt, probiere ich dieses Mal etwas Neues und habe daher mal ein Zimmer im erst vergangenen Jahr eröffneten „THe Lamm“ gebucht. Das liegt direkt neben dem Busbahnhof (lediglich eine Straße ist zu überqueren) und damit optimal, um morgen zum Schiff zu gehen oder nachher an den Strand, um dort in einem der zahlreichen Restaurants etwas zu Abend zu essen.
Und der erste Eindruck bestätigt die Bewertungen bei booking.com und wie die Portale alle heißen – sehr sauber, modern und schön gestaltet empfängt mich sowohl das Hotel als auch mein Zimmer. OK, der Ausblick auf ein anderes Haus ist jetzt eher suboptimal – das hätte man durch die Auswahl einer anderen Zimmerkategorie (z.B. „mit Hafenblick“) aber auch verhindern können. Dazu war ich dann aber doch zu geizig – ich bin ja nicht nach Las Palmas geflogen, um hier aus dem Fenster zu gucken.
Also ziehe ich den Vorhang wieder zu und lege mich mal kurz aufs Bett, um zu schauen, was denn der (ziemlich große) Bildschirm zu bieten hat. So richtig viel sehe ich da allerdings nicht (obwohl einige deutsche Sender eingestellt sind), sondern mache noch mal ein kleines Nickerchen, um dann für das spätere Abendessen gestärkt zu sein. Hierzu mache ich mich dann gegen 18.00 Uhr auf den Weg an den Strand „Las Canteras“, an dessen Promenade sich eine Vielzahl von Restaurants aller Art aneinander reihen. Das dauert etwa zehn Minuten, ist also ebenfalls aufgrund der Lage des Hotels kein Problem.
Abendessen am Strand „Las Canteras“
Wobei ich diese Vielzahl eigentlich gar nicht gebraucht hätte – ich gehe dahin, wo ich immer hingehe, wenn ich hier bin. Im Restaurant „Al Maccaroni“ habe ich bislang immer gut gegessen, egal ob es sich um eine Pizza, ein Stück Fleisch oder auch Fisch gehandelt hat. Gesetzt ist allerdings immer die Vorspeise: „Garnelen in Knoblauchöl“. Und dazu gibt es dann heute ein ordentliches Steak (ich schätze es mal auf gut 300 g) und einen Salat dazu. Wie auch bei den bisherigen Besuchen wurde ich nicht enttäuscht und bin sicherlich auch das nächste Mal wieder hier. Und dann kann man vielleicht auch wieder draußen sitzen – dafür war es heute dann doch ein, zwei Grad zu kalt – insbesondere in Verbindung mit dem gefühlt relativ kühlen Wind.
„Skybar Lumm“ auf dem Hoteldach
Frisch gestärkt mache ich mich dann auf den Rückweg zum Hotel, hole mir in einem der zahlreichen kleinen Shops (in Berlin würde man die wohl „Spätis“ nennen) für kleines Geld noch etwas zu trinken für heute Nacht und beschließe kurzerhand noch einen Abstecher in die Bar auf dem Hoteldach zu machen. Die „Skybar Lumm“ bietet dabei sehr gemütliche Sitzgruppen, Terrassenheizungen, einen kleinen Pool und natürlich einen schönen Ausblick (und den nicht nur auf das nebenstehende Haus, sondern unter anderem auch auf den Hafen). Das hat schon was – und so gibt es hier jetzt noch einen Gin Tonic als Absacker, bevor ich dann final ins Bett verschwinde und den heutigen (langen) Tag ausklingen lasse.
Donnerstag, 16. Februar 2023
Der Morgen im Hotel
Heute geht es aufs Schiff. Allerdings beginnt der Check-In für individuell anreisende Gäste erst um 15 Uhr, so dass ich einerseits noch einen Plan für den Vormittag brauche und es andererseits schön wäre, wenn ich nicht schon um 12.00 Uhr das Zimmer im Hotel verlassen müsste. Und so frage ich zumindest an der Rezeption mal an, ob es die Möglichkeit eines Late-Check-Out geben würde. Und ich habe (zumindest etwas) Glück: ich kann den Check-Out um eine Stunde nach hinten schieben, so dass ich erst um 13 Uhr das Zimmer räumen muss. Und das hilft schon mal gut weiter – denn ich habe inzwischen auch einen Plan für den Vormittag.
Aber zuvor steht erst noch das Frühstück an. Das ist bei mir im Zimmerpreis von 105,10 € enthalten (wovon ich 10% als Reiseguthaben wieder zurückerhalte, so dass ich im Endeffekt für das Zimmer knapp 95 € zahle) und so gehe ich in den Frühstücksbereich des Hotels und schaue mal, was mich da erwartet. Und das ist gar nicht mal so schlecht. Zugegeben, es geht besser (umfangreicher), aber – und das ist die häufigere Erfahrung – auch deutlich schlechter.
Von daher bin ich mit dem Angebot an Obst, Joghurt, Wurst, Käse, Schinken, Marmelade, Honig sowie warmen Speisen wie Rührei, Bacon, Kartoffeltaler und Gemüse völlig zufrieden. Lediglich ein, zwei Sorten Brot bzw. andere Brötchen als normale Weizenmehlbrötchen hätten es durchaus sein dürfen. Das ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt – denn selbst der Cappuccino aus dem Vollautomaten hat gut geschmeckt.
Poema del Mar
Gestärkt und Dank E-Paper meiner Zeitung über die gestrigen Geschehnisse in der Welt informiert, mache ich mich auf den Weg zu meinem „Plan B“: dem Aquarium „Poema del Mar“, das nur zehn Minuten zu Fuß vom Hotel entfernt liegt. Der Tipp dazu kam aus einem Beitrag in einem Internetforum zu Landgängen – und es ist ein guter Tipp.
Das Aquarium besteht aus mehreren Bereichen, die sich mit allen Aspekten des „Unterwasser-Lebens“ beschäftigen. Und je nachdem, wie intensiv man sich an den einzelnen Stationen mit den Informationsbildschirmen (die übrigen auch alle Erklärungen in Deutsch anbieten) oder der kostenfreien App (kann innen im kostenfreien WLAN genutzt werden) beschäftigt, kann man sich hier so zwischen 90 Minuten (nur gucken) und gut drei Stunden (alle Infos lesen) aufhalten.
Mein Ticket für den Eintritt habe ich gestern bereits für 10.30 Uhr online gekauft – OK, das wäre nicht zwingend notwendig gewesen, es wäre heute auch so gegangen. Ich wollte da aber kein Risiko eingehen, dass der Zeitslot dann vor Ort nicht verfügbar ist oder ewig lange Schlangen an der Kasse stehen. Und da der Preis der gleiche ist und man den Besuchstermin auf einen späteren Termin hätte umbuchen können, hat das zumindest nicht geschadet. Ich zeige also am Eingang nur den QR-Code vor, den ich gestern erhalten habe und schon bin ich drin. Das war ja einfach … 🙂
Ganz billig ist das Vergnügen allerdings nicht: 25 € werden da für einen Erwachsenen aufgerufen. Wobei sich das aus meiner Sicht für mich durchaus gelohnt hat – wenn Du da allerdings mit einer vierköpfigen Familie anreist, ist halt auch gleich mal fast ein Hunderter weg – da muss man dann schon drüber nachdenken. Und vorher mal im Internet schauen, was einen da so erwartet: https://www.poema-del-mar.com/de/. Buchen kann man das Ganze übrigens auch über GetYourGuide – da ist es auch nicht teurer, man kann aber einfach per Mausklick bis 24 Stunden vorher das Ticket wieder kostenfrei stornieren und ist damit natürlich noch flexibler: https://bit.ly/generalalarm_poemadelmar (Werbelink).
Im Aquarium selbst geht man einen vorgegebenen Weg entlang und hat dann – wenn man den Ausgang erreicht, ohne zwischendurch Kontakt zu Haien gehabt zu haben – alles gesehen, was es zu sehen gibt. Und das ist einiges – von daher stelle ich einfach mal ein paar Fotos ein, so dass Ihr schon mal einen ersten Eindruck habt. Oder sagen wir mal so – wem der Loro Parque gefällt, dem wird auch das Aquarium gefallen – zumal auch das zur Loro Parque Foundation gehört.
Umzug vom Hotel aufs Schiff
Auf dem Rückweg vom Aquarium zum Hotel komme ich direkt am Einkaufszentrum „El Muelle“ vorbei, das am Hafeneingang steht. Und da es da drin einen McDonalds gibt und ich zwar nicht viel Hunger habe, aber ja vermutlich erst heute Abend auf dem Schiff wieder etwas zu Essen bekomme, entscheide ich mich dann mal ausnahmsweise für einen Burger und einen kleinen Salat. Geplant hatte ich irgendwie einen Big Mac oder so etwas – geworden ist dann ein „Eggs Benedict-Burger“ („Huevo Benedictine“), also etwas, das es (bislang) nur bei McDonalds in Spanien gibt. Jetzt bin ich froh, dass ich hier war – der war nämlich richtig lecker. Die Kombi mit dem Ei, der Sauce Hollandaise und zwei Scheiben Rindfleisch hat was. Den würde ich auch in Deutschland gern bekommen – dann würde ich vielleicht ab und an auch mal wieder bei McDonalds vorbeischauen.
Kurz vor 13 Uhr bin ich dann wieder zurück am Hotel, so dass ich mein Zimmer pünktlich räumen kann. Natürlich bin ich jetzt noch zwei Stunden zu früh – aber bevor ich die Zeit in der Hotellobby totschlage, schaue ich dann doch lieber mal, ob man nicht doch schon früher an Bord kommt. Es gibt ja auch Anreisende mit Flugpaket (wahrscheinlich die meisten, zumal nicko die Flüge sensationell günstig angeboten hat) und die kommen ja auch schon früher an Bord, wenn die Maschine früher landet.
Ich mache mich also auf den Weg vom Hotel zum Schiff und bin in neun Minuten da – trotz zweier Koffer und einem (schweren) Rucksack. Damit wäre dann auch das heutige Trainingsprogramm erledigt. Dachte ich zu diesem Zeitpunkt zumindest noch. Direkt am Eingang wird mir gleich mein Koffer abgenommen, so dass dieser später vor der Kabine stehen sollte. Gleichzeitig wird mir der Weg ins Behelfsterminal zum Check-In gewiesen (am Hafen wird im Moment massiv umgebaut). Und siehe da – ich kann bereits um 13.15 Uhr einchecken. Läuft.
Der Check-In dauert übrigens keine fünf Minuten. Beim Betreten wird auf Wunsch ein „Welcome Photo“ gemacht (mal schauen, zu welchem Preis ich das dann angeboten erhalte). Am ersten „Schalter“ erhalte ich meine Bordkarte, am zweiten wird der Reisepass kontrolliert und das Sicherheitsfoto gemacht. Und das war es dann auch schon. Nach dem Infektionsschutzbogen fragt kein Mensch mehr – obwohl ich den ja erst letzte Woche mit den Reiseunterlagen erhalten habe. Aber auch gut – da stand eh nichts drauf, was irgendwie problematisch gewesen wäre.
Jetzt noch durch die Sicherheitskontrolle (was problemlos geht, allerdings muss ich dort im Gegensatz zum Flughafen meinen Rucksack mehr oder weniger ausräumen) und dann aufs Schiff. „Willkommen zu Hause“ wie bei AIDA steht zwar nicht an der Gangway, würde aber ja auch nicht stimmen. Zumindest (noch) nicht für mich – bislang habe ich ja bei nicko nur auf dem Fluss gewohnt. Von daher muss ich jetzt erst mal sehen, ob das ein weiteres „Zuhause“ werden kann …
Ich bin an Bord …
Direkt hinter der Gangway werde ich gleich abgefangen. Vor den Aufzügen steht ein Crewmitglied, will meine Kabinennummer wissen und erklärt mir, dass ich im Aufzug auf die erste Zahl meiner Kabinennummer drücken müsste – dann wüsste der, wo ich hinwill. „Aufzugfahren für Dummies, Teil 1“ – hoffentlich erklärt mir heute Abend niemand, wie man das Besteck richtig hält 😉 Aber im Ernst – der Service ist natürlich gut. Da auf Deck 5 nämlich auch jemand steht, der mich in Empfang nimmt und mir den Weg in den richten Gang weist, ist das so schon alles sinnvoll und vor allem kundenfreundlich. Hier muss niemand herumirren und seine Kabine suchen …
In der Kabine angekommen, mache ich erst einmal die obligatorischen Kabinenfotos und drehe ein Kabinenvideo (Video: „Kabine 5131“), bevor ich mich meinem Gepäck widmen kann. Der Koffer ist zwar noch unterwegs (bzw. steht noch im Abgabebereich für das Gepäck im Terminal wie mir mein AirTag versichert), aber mein Handgepäck habe ich ja dabei. Und damit kann ich mich erst einmal ausgiebig beschäftigen. Wobei das alles problemlos untergebracht werden kann – selbst als ich später meinen 25-kg-Koffer noch auspacke, bleiben (halb)leere Fächer und leere Schubladen übrig. Aber auch bei Belegung mit zwei Personen würden die Schränke sicher noch mühelos ausreichen – das ist hier also schon mal kein Problem.
Erste Eindrücke vom Schiff
Wie immer, wenn ich ein Schiff das erste Mal betrete, mache ich mich schlau. Mein „Konzept“ sieht dabei vor, dass ich einen kompletten Rundgang durch alle öffentlichen Bereiche des Schiffs mache. Und zwar ohne vorher großartig zu lesen oder zu schauen, wo man da genau hinkommt. Ich lasse mich an den jeweiligen Stationen immer überraschen, kann mir so aber besser merken, wo etwas ist, was ich immer wieder mal „besuchen“ will.
Ich will jetzt an dieser Stelle nicht den kompletten Rundgang beschreiben, sondern gehe nur mal grob auf die einzelnen Orte an Bord ein. Die ausführlichen Details wird es dann tatsächlich in einem Videorundgang geben, den ich die Tage aber einst einmal machen und danach entsprechend bearbeiten muss. Von daher wird das wohl noch ein paar Tage dauern – aber auch zu diesem Thema stelle ich an dieser Stelle dann den entsprechenden Link zum Video ein (Video: „Schiffsrundgang“).
Auffällig ist zunächst, dass alles an Bord ein bisschen „plüschig“ wirkt, es erinnert mich an vielen Stellen optisch an die MSC Splendida. Also eher mehr so in Richtung „klassische Kreuzfahrt“. Wobei es das nicht wirklich ist – an Bord geht es eigentlich ähnlich locker zu wie beispielsweise auch bei AIDA oder TUI, lediglich das Schiff wirkt halt etwas „altbackener“. Ist das nun schlimm? – Nein, absolut nicht. Zumindest mich stört das nicht – im Gegenteil: viele Sitzmöbel sind bequemer als auf anderen (moderneren) Schiffen. Und man sieht, dass das Schiff erst vor gut zwei Jahren generalüberholt wurde – wenn man sich an Bord aufhält, merkt man praktisch nicht, dass das Schiff dieses Jahr seinen 30. Geburtstag feiert.
Auffällig beim Rundgang ist dann auch das Theater. Über zwei Decks, mit bequemen Sitzbänken, aber teilweise auch mit Tischen und Stühlen versehen, kann man hier den täglichen Shows und Darbietungen folgen. Gefällt mir seht gut – und bei allen Vorteilen, die ein Theatrium hat, darf man nicht vergessen, dass auch ein „echtes“ Theater nicht nur Nachteile hat (wobei der größte natürlich ist, dass viel Raum die meiste Zeit leer steht und damit praktisch kein Geld verdient werden kann). Von daher würde ich ein Theater an Bord heute schon fast als „Luxus“ ansehen, den man sich in Deutschland zwar gern gönnt, aber nicht unbedingt dafür bezahlen will. Aber jetzt habe ich ja erst mal vier Wochen eines vor der Haus-, äh … Kabinentür.
Unterwegs werfe ich dabei auch schon mal einen ersten Blick in die Restaurants an Bord – das sind ja nun nicht gerade die unwichtigsten Einrichtungen auf so einer Reise. Der Schwerpunkt liegt hier auf den Bedienrestaurants, von denen es drei inkludierte gibt: das Hauptrestaurant „Waterfront“, das Restaurant „Waterfront Mediterranean“ und das „Fusion“. In allen drei Restaurants werden unterschiedliche Menüs angeboten, die thematisch jedoch leicht angepasst sind (Mittelmeerküche, Asiatisch).
Von daher muss man idealerweise im Laufe des Tages an allen drei Restaurants einmal vorbeigehen und einen Blick auf die Speisekarte vor dem Eingang werfen, um dann entscheiden zu können, wo man sich dann beim Abendessen am besten aufgehoben fühlt.
Darüber hinaus findet sich mit „The Grill“ noch in aufpreispflichtiges Bedienrestauant an Bord – und wie hier der Name (richtigerweise) vermuten lässt, handelt es sich um ein Steakhaus. Hier gibt es für 25 € ein „Grill-Menü“, bestehend aus einem Pflücksalat mit Ziegenkäse (alternativ „Dry Aged Rind Tartar“), einem 150g-Filetsteak (alternativ Sirloin- oder Ribeye Steak bzw. Donald Russel Lammkrone) mit Beilagen sowie „Nuss & Karotte“ (Kreation aus Kuchen, Mousse und Espuma) zum Dessert. Alternativ kann man sich sein Menü natürlich auch à-la-carte auswählen – und auch darüber werde ich sicher noch live berichten können.
Wer sich beim Essen lieber nicht am Platz bedienen lassen möchte, sondern stattdessen Buffet bevorzugt, findet hier natürlich auch ein entsprechendes Restaurant. Auf Deck 11 steht das „Club Bistro“ mehr oder weniger den ganzen Tag zur Verfügung – Frühstück von 7.00 bis 10.00 Uhr, Spätaufsteher-Frühstück bis 11.00 Uhr, Mittagessen von 12.00 bis 14.30 Uhr, Teezeit zwischen 16 und 17 Uhr und dann ab 18.00 bis 21.00 Uhr das Abendessen. Wobei „Buffet“ hier aktuell (noch) nicht wieder „Selbstbedienung“ heißt – die Speisen liegen in der Auslage und werden von der Crew auf dem Teller nach Wunsch angerichtet. Das wiederum gefällt mir gut – bevor dann doch wieder jeder im Essen herumfummelt und alle das gleiche Vorlegebesteck anfassen …
Auf dem Weg nach draußen komme ich am Hauptpool vorbei – dieser befindet sich zusammen mit zwei großen Whirlpools im überdachten Bereich des Schiffs (ist also per se ein Innenpool), allerdings kann das Dach hier wetterabhängig geöffnet werden, so dass bei schönem Wetter daraus ruck-zuck ein offenes Pooldeck entsteht. Das hat natürlich was. Rund um den Pool befinden sich bequeme Liegen, aber auch Tische und Stühle, so dass jeder einen passenden Platz zum Lesen, Spielen, Arbeiten oder was auch immer finden sollte. Die Lido Bar versorgt einen dabei mit Getränken und das „Cappuccinos“ mit den passenden Kaffeespezialitäten und Eis. Von daher wird das wohl auch mein Arbeitsplatz für die nächsten Wochen werden …
Bevor ich zurück auf meine Kabine gehe und mal nach meinem Koffer schaue, werfe ich noch einen Blick in den Spa-Bereich und lasse mir mal die aktuellen Regelungen in Bezug auf die Nutzung der Sauna erklären. Diese ist täglich von 8 – 21 Uhr frei geöffnet, es sind keine Termine mehr notwendig (wie das zu Corona-Zeiten der Fall war) und die Nutzung ist kostenfrei. Historisch bedingt (das Schiff gehörte ja früher mal zu amerikanischen Reedereien) sind die Saunen in Herren- und Damensaunen getrennt, lediglich das Dampfbad ist ein gemischter Bereich. Ruheräume und Thermalliegen komplettieren den Bereich.
Gleich daneben ist dann der Fitnessbereich zu finden, der mit zahlreichen aktuellen Geräten, sowohl für Cardio- als auch Krafttraining, ausgestattet ist. Da werde ich mich dann ab morgen wohl mal drum kümmern … naja, vielleicht auch erst ab übermorgen.
Zurück in meiner Kabine kann ich dann erst mal noch meinen Koffer ausräumen, der inzwischen vor meiner Tür schon auf mich wartet. Und wie vorhergesagt, reicht der Platz in den Schränken und Schubladen bequem aus – an Stauraum herrscht hier kein Mangel. Obwohl, ein oder zwei Kleiderhaken an der Kabinenwand wären jetzt nicht so schlecht gewesen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau – man kann seine Jacke ja auch in den Schrank hängen.
Zeitlich gesehen wäre jetzt die Seenotrettungsübung angesetzt gewesen – diese muss allerdings nach hinten verschoben werden, da einer der Flieger erst mit großer Verspätung ankommt, so dass das Abendessen auf 18 Uhr vorgezogen wurde und die Übung dann danach stattfindet. Aktuell sind wohl gut 300 Gäste an Bord, ein Flieger kommt noch dazu – macht dann also gut 500 – 600 Passagiere. Ausgelegt ist das Schiff auf maximal 1.000 Gäste (und das ist ja schon sehr großzügig ausgelegt, wenn man berücksichtigt, dass das Schiff mit einer BRZ von 55.000 deutlich größer ist als beispielsweise eine AIDAaura (mit einer BRZ von gut 42.000 und knapp 1.300 Passagieren). Von daher sollte sich das Gedränge hier an Bord dann doch ziemlich in Grenzen halten.
Dinner im „Waterfront“
Von daher ist jetzt erst einmal das Abendessen angesagt. Ich entscheide mich dabei für das „Waterfront“, also das Hauptrestaurant an Bord. Hier wird ein Sechs-Gang-Menü serviert, es gibt jedoch alternativ auch die Möglichkeit, ein vegetarisches Menü oder aus „unseren Klassikern“ zu wählen. Und alle Gerichte aus allen Menüs können nach Wunsch frei kombiniert werden. Von daher sollte eigentlich jeder irgendetwas finden, was einem schmeckt …
In Bezug auf den Tisch hatte ich zunächst einmal die Wahl zwischen einem Platz am großen „Alleinreisenden-Sammel-Tisch“ oder einem Einzeltisch für mich, für den ich mich dann entschieden habe. Dann ist aber erstmal lange nichts passiert. Bis ich die Speisekarte hatte und bestellen konnte, sind rund zwanzig Minuten vergangen. Der erste Gang kam dann nach rund 35 Minuten – das ist eindeutig zu lange. Auch wenn es danach dann zügiger ging, war der Start doch etwas holprig. Ob das mit der Vorverlegung der Essenszeit zusammenhing, wird sich in den nächsten Tagen zeigen – das muss aber deutlich schneller gehen – auch wenn ich im Urlaub bin … 🙂
Jetzt aber zum Essen selbst: meine Wahl ist auf das Waterfront Menü gefallen, ich habe lediglich das Zwischengericht (Französische Quiche) durch das Rindertartar aus den Klassikern ersetzt. Und dazu ein alkoholfreies Hefeweizen bestellt. Gebracht wurde mir dann allerdings ein Bier im Pilsglas – immerhin alkoholfrei. Und es wäre sogar das bestellte Hefeweizen – man hätte das aber nur in 0,33-l-Flaschen, aber keine dafür passenden Weißbiergläser. Deshalb serviere man das halt in normalen Pilsgläsern. Sorry, aber das geht ja nun mal gar nicht. Da könnte man es auch in einer Kaffeetasse bringen. Vorschlag: entweder 0,5-l-Flaschen oder 0,33-l-Gläser kaufen. Oder zwei kleine Flaschen nutzen – damit wird ein 0,5-l-Glas auch voll.
Das Essen ließ dann aber keine Wünsche offen – geschmacklich super und nett angerichtet. Da freue ich mich schon auf die Kreationen der kommenden Tage. Und während die ersten vier Gänge mehr so für den Geschmack und weniger zum Sattwerden waren, ist der Hauptgang dann durchaus eine große Portion gewesen – von daher rundherum alles richtig gemacht.l Und wenn jemand dann doch noch Hunger hat, kann man ja problemlos etwas nachbestellen oder gönnt sich später auf dem Lido-Deck noch einen Burger, einen Döner oder ein Stück Pizza am „Alfresco Grill“, der für solche Snacks von 13 – 23 Uhr geöffnet hat. Verhungern muss hier also niemand … 🙂
Die Seenotrettungsübung
Fünf Minuten vor Beginn der Seenotrettungsübung bin ich dann mit dem Dessert fertig und mache mich auf den Weg in meine Kabine, um dort auf den Generalalarm zu warten. Coronabedingt werden die einzelnen Musterstationen getrennt aufgerufen, so dass sich das Getränke in den Treppenhäusern und an Deck in Grenzen hält – und so muss ich mit meiner Rettungsweste noch einen Moment warten, bis Musterstation 11 an der Reihe ist. In der Zwischenzeit sehe ich mir das Sicherheitsvideo auf Kanal 1 an – das ist Bestandteil der Übung, eine Kontrolle (z.B. durch Eingabe einer PIN o.ä.) findet allerdings nicht statt. Nach dem Aufruf geht es dann mit der Rettungsweste unter dem Arm auf Deck 6, dort wird die Bordkarte eingescannt – und dann ist die Übung beendet und es geht zurück in die Kabine. Nun, bequem für die Passagiere ist das natürlich – ob damit dem Sicherheitsgedanken vollumfänglich Genüge getan wird, sei einmal dahingestellt. OK, jeder muss zumindest einmal nach seiner Rettungsweste gesucht haben und findet sie daher im Notfall wahrscheinlich auch – ob man die dann auch anlegen kann, sei einmal dahin gestellt. Und auch den Weg zur Musterstation hat sich vielleicht jeder gemerkt – aber die vielen Sicherheitsinformationen aus dem Video haben sich sicherlich die wenigsten ausführlich angesehen … da sehe ich durchaus etwas „room for improvement“.
Offiziersvorsttellung im Theater
Nachdem die „einzige Pflichtveranstaltung“ der Kreuzfahrt absolviert ist (obwohl, stimmt nicht so ganz, zwei Mal muss ich die ja noch machen, da auch durchreisende Gäste mitmachen müssen), gehe ich dann erstmals ins „Hollywood Theatre“ am Bug des Schiffes, um dort der Offiziersvorstellung beizuwohnen und ein Glas kostenlosen Sekt abzugreifen 😉 Auf das Foto mit dem Kapitän verzichte ich allerdings – mir reicht das Welcome Photo, wenn das denn etwas geworden ist. Morgen Abend mal gucken, wo man das sehen und kaufen kann.
Ich finde noch einen schönen Platz an einem Tisch mit ausreichend Freiraum um mich herum, lerne die Führungsmannschaft kennen, die sich aus vielen Ländern aus aller Welt zusammensetzt sowie unseren rumänischen Kapitän. Und auch ein alter Bekannter ist dabei – Harald Bernberger ist als Hoteldirektor an Bord, den ich schon von einigen AIDA-Reisen in seiner damaligen Funktion als Club Director von vor etwa zehn Jahren kenne (seine damaligen Saunaaufgüsse waren legendär). So klein ist manchmal die Welt …
Im Übrigen sehe ich hier jetzt ja mehr oder weniger alle Passagiere der Reise im Theater. Und stelle fest, dass ich beim Wettbewerb „Jüngster Passagier“ an Bord (wenn es denn gäbe) ziemlich sicher einen vorderen Platz in den Top 10 hätte. Was aber natürlich allein schon aufgrund des Reisetermins nicht so überraschend ist. Und dann sind das junge, agile Paar oder auch Familien mit kleinen Kindern ziemlich sicher ja nicht die Hauptzielgruppe dieser Reise(n). Dem Erholungswert tut das ja aber keinen Abbruch … es fällt mir halt nur auf.
Im Anschluss daran gibt es noch ein bisschen „Sandmalerei“ im Theater bevor ich mich dann in die Sports Lounge zurückziehe, um diesen Beitrag zu verfassen. Dort ist nichts los, man kann aber gut sitzen, in Ruhe arbeiten und hat ein bisschen musikalische Untermalung. Und einen Gin Tonic gibts auch noch … ich denke mal, dass das so mein abendlicher Aufenthaltsort zum Schreiben an Bord werden wird.
Getränkepaket – JA oder NEIN?
Gin Tonic ist übrigens das Stichwort – ich stehe nach wie vor noch vor der Entscheidung, ein Getränkepaket zu buchen oder eben auch nicht. Zur Auswahl stehen hier zwei Pakete, eins für 29 € und eins für 49 €, wobei in kleineren im wesentlichen alkoholfreie Getränke nur einige ausgewählte mir Alkohol enthalten sind und das größere dann natürlich auch diese beinhaltet. Ein für mich optimal passendes Paket gibt es daher leider nicht – das kleinere deckt sicherlich 80% meiner Getränke ab, die restlichen 20% (und das sind die teureren) müsste ich dann aber trotzdem bezahlen. Und das größere denkt zwar alles ab, ist aber auf meinen Getränkekonsum angewendet schlichtweg überdimensioniert.
Und so entscheide ich mich gegen ein Getränkepaket und für die Einzelabrechnung über das Bordkonto. Dann kann ich trinken was ich will und bezahle genau das ohne Rücksicht auf bestehende Pakete nehmen zu müssen. Und unter dem Strich ist das voraussichtlich auch deutlich günstiger für mich – denn knapp 1.000 € in einem Monat (das wäre der Preis des kleinen Getränkepakets) muss man ja erst einmal in sich hineinschütten … und dann kommen ja auch noch die Getränke dazu, die nicht im Paket enthalten sind.
Seegang und Liegezeitverlängerung
Der Kapitän hatte es schon angedeutet: wir sind auf dem Atlantik unterwegs, da müsse man ab und an auch mal damit rechnen, dass eine Welle vorbeikommt und man das auf dem Schiff merken könnte. Oder auf Deutsch: wir sollten mal besser mit etwas Seegang rechnen. Nun, der kommt dann auch, allerdings in sehr überschaubarem Rahmen. Und während man das auf dem Weg vom Theater (das ja ganz vorn liegt) zur Bar durchaus merkt (der Gang ist dann halt ein bisschen schwankend), ist in meiner Kabine davon so gut wie nichts mehr zu spüren – die liegt auf Deck 5 nämlich genau in der Mitte und damit in Bezug auf Seegang eigentlich optimal. Schade, das sanfte Schaukeln zum Einschlafen hätte ich durchaus begrüßt.
Und genau das mache ich jetzt auch – der Tag war ja lang genug. Für den morgigen Tag gibt es dann auch schon die erste Programmänderung: aufgrund der Parade zur Carnaval-Eröffnung auf Teneriffa (ist wohl nach Rio de Janeiro die zweitgrößte der Welt) wurde unsere Liegezeit mal eben von 22 Uhr auf Mitternacht verlängert, so dass jeder die Möglichkeit hat sich die Parade in der Innenstadt anzusehen. Und in der dicht gedrängten Menschenmenge natürlich auch die Chance hat, Opfer von Taschendieben zu werden (scheint auf Teneriffa aktuell ein echtes Problem zu sein). Und bei „dicht gedrängter Menschenmenge im Karneval“ denke ich unweigerlich auch irgendwie an Corona – ich weiß gar nicht so genau warum … 😉 Hoffentlich geht’s gut …
Freitag, 17. Februar 2023
Ankunft auf Teneriffa
Gegen 7.30 Uhr war die erste Nacht an Bord für mich beendet; wir hatten zwischenzeitlich bereits auf Teneriffa festgemacht und die üblichen Hafengeräusche haben mich wohl geweckt. Also mal schauen, wie das im Bad mit dieser „Badewannen-Dusche“ so funktioniert. Und wie gedacht, nur so semi-optimal. Auch wenn das für mich jetzt alles problemlos war, da ich offensichtlich die notwendigen Bedingungen (noch) alle erfülle, könnte ich mir vorstellen, dass das für andere schwierig(er) wird.
Im Bad …
Zunächst muss man ja mal in die Badewanne einsteigen, d.h. die Beine schon mal rund 80 cm über den Rand heben können. Und dann muss man halt auf dem leicht gebogenen Wannenboden stehen. Wenn man dann noch die Idee hat, dass der Duschkopf über dem Kopf ist, sollte man nicht größer als etwa 1,60 m sein – sonst passt das nicht. Das Wasser kommt dann also mehr so von vorn in Richtung Gesicht (bzw. Hinterkopf, wenn man sich umdreht). Oder man nimmt die Brause halt in die Hand – dann kann man die sich natürlich über den Kopf halten – wenn man kleiner als 1,85 m ist. Sonst ist zwischen Kopf und Decke kein Platz für die Brause mehr.
Von daher – klar, funktioniert. Man kann duschen, wird sicherlich auch sauber. Notfalls setzt man sich halt hin und duscht im Sitzen. Oder benutzt die Badewanne eben als Badewanne (geht ja auch). Danach muss man natürlich auch wieder raus aus dem Teil. Nur ist jetzt der Wannenboden auch noch nass – da sollte man also schon schauen, dass man nicht ausrutscht, wenn man übersteigt – das macht sonst sicherlich Aua. Also – vorsichtig sein, dann geht das auch.
Frühstück im „Waterfront“
Sauber bin ich jetzt, weiter gehts im Programm. Als nächstes steht das Frühstück an. Dafür gibt es zwei Optionen – das „Waterfront“ mit Bedienung am Platz und das „Club Bistro“ mit Buffet. Ich entscheide mich für die Bedienung und gehe ins Waterfront, erhalte dort einen schönen Tisch am Fenster, bekomme sofort einige Teller mit Wurst, Käse, Schinken und Früchten sowie einen Brot-/Brötchenkorb, Marmelade und Honig.
Zusätzlich gibt es eine umfangreiche Speisekarte, aus der verschiedene frische Gerichte bestellt werden können: Bacon, Würstchen, Kartoffelrösti, Spiegelei, Rührei, 5- oder 10-Minuten-Ei, Omelette oder Eiweißomelette mit Zwiebeln, Tomaten, Schinken, Käse, Paprika, Champignons und Petersilie. Aus der Pfanne gibt es noch Minutensteaks, gebratenen Schinken, gegrillte Tomate und/oder gebratene Hähnchenbrust. Wer mehr auf Süßes steht, hat dann noch die Auswahl aus French Toast oder Pfannkuchen mit Honig oder Ahornsirup. Auch lässt sich der gelieferte Aufschnitt und der Käse noch mit weiteren herzhaften Belägen oder geräuchertem Fisch ergänzen. Cornflakes, Schoko Pops, Joghurt, Quark, Frischkäse und verschiedene Müslivarianten runden das Ganze ab. Da gibt es also nichts zu Meckern. Ich wüsste jetzt auch nicht auf Anhieb, was da noch fehlen sollte.
Und wer jetzt dann doch noch etwas Extravaganteres sucht, der wird für 24,50 € mit einem Glas Champagner, drei Austern und 20 g Stör-Kaviar versorgt.
Aber halt – etwas fehlt doch. Und zwar tritt auch hier mein „Nicko-Problem“ wieder auf, wie ich es auch auf den Flussreisen mit der nickoVISION und der nickoSPIRIT erlebt habe – es gibt keine Möglichkeit, zum Frühstück einen Cappuccino oder eine Latte Macchiato o.ä. zu bestellen. Angeboten wird lediglich Filterkaffee, gern mit etwas Milch. Und sorry, das ist nicht wirklich zeitgemäß. Und so nebenbei – das müsste ja noch nicht einmal kostenfrei sein, man könnte Kaffeespezialitäten ja gegen Aufpreis anbieten. Und das kenne ich so auch nur von nicko – bei allen anderen mir bekannten Reedereien sind Cappuccino & Co. entweder alternativ verfügbar oder können zumindest gegen Aufpreis geordert werden.
Von daher werde ich mein Morgenprogramm zukünftig etwas abwandeln: bislang habe ich in der Regel während des Frühstücks die Zeitung als E-Paper gelesen und dabei gemütlich zwei Cappuccino getrunken. Zukünftig werde ich den Leseteil dann nach dem eigentlichen Frühstück auf das Lido-Deck verschieben und mir dort im „Cappuccino’s“ einen solchen bestellen. Geht natürlich auch und ist vielleicht sogar gemütlicher. Es ist halt wie es ist – machen wir das beste daraus.
Alternativ werde ich die Tage aber sicherlich auch mal das Frühstück im Buffetrestaurant testen – da wird’s zwar auch keinen Cappuccino geben, aber vielleicht ist die Auswahl eine andere. Mal sehen … und: das „Cappuccino’s“ ist natürlich nebenan vor der Tür – man könnte sich natürlich vorher dort einen Cappu holen und den dann mit zum Frühstück nehmen. Mal schauen, vielleicht wird ja auch das der „Plan B“.
Vormittag an Bord
Schauen wir aber mal aufs Wetter. Und das ist so naja. Eben hat es mal leicht genieselt, dann hat wieder die Sonne geschienen – ein Regenbogen zeugt davon. Kalt ist es nicht wirklich, nur halt unbeständig. Da ich aber heute sowieso nichts vorhabe, was wetterabhängig ist, kann ich damit gut leben, so dass ich meinen Laptop aufs Lido-Deck hole und den Bericht von gestern fertigstelle. Und damit wäre der Vormittag gelaufen.
Mittagessen im Buffetrestaurant
Zum Mittagessen schaue ich mal kurz im Buffetrestaurant vorbei und lasse mir ein bisschen Salat und zwei Käsekrainer mit Brokkoli auf den Teller legen. Low-carb, geschmacklich gut und ausreichend bis zum Abendessen. Die Auswahl an sich ist völlig OK, man findet Fleisch, Fisch, Beilagen, eine Wok-Station mit individueller Zubereitung nach Wunsch, ein Salat- und ein Dessertbuffet. Serviert wird – anders als beispielsweise bei MSC – auf richtigem Geschirr, das Besteck liegt, in Stoffservietten eingewickelt, am Platz. Getränke können bei den Kellern bestellt werden (müssen allerdings bezahlt werden, wenn man kein passendes Getränkepaket hat) – ausgenommen hiervon sind Wasser und Filterkaffee, beides gibt es den ganzen Tag kostenlos an Automaten im Buffetrestaurant zur Selbstbedienung.
Alternativ hierzu gibt es natürlich auch ein Mittagessen als Menü im „Waterfront“ mit Bedienung sowie die Snacks am Alfresco Grill, der ja ebenfalls um 13 Uhr öffnet und dann bis 23 Uhr offen hat. Neben den „Standardgerichten“ (Hamburger, Cheeseburger, Döner, griechischer Salat, Currywurst und Pizza) gibt es jeden Tag noch weitere, wechselnde Gerichte wie heute z.B. Frikadelle mit Zwiebelsenf, Pizza Hawaii, Tomaten-Mozarella-Salat, Weißwurst, Vanillepudding und Karottenkuchen.
Hier gönne ich mir dann im Verlauf des Nachmittag auch noch einen griechischen Salat. Und werde prompt von einer Reisenden gefragt, ob das der Salat sei … mal ehrlich, nach was könnte Salat denn sonst noch aussehen …? Ich habe kurz überlegt, „Nein, die Currywurst“ zu sagen, dann hat aber doch die Höflichkeit gesiegt und ich habe brav mit „Ja“ geantwortet. 🙂
Auf dem Pooldeck wird es mir inzwischen aber eindeutig zu wuselig, konzentriertes Arbeiten ist da nicht mehr wirklich möglich. Von daher beschließe ich, in eine der Bars im Innenbereich umzuziehen – und stelle fest, dass das gar nicht so einfach ist. Es gibt zwar ausreichend davon, die meisten machen aber in der Tat erst zwischen 18 und 20 Uhr auf. Lediglich die Ocean Bar ist ganztägig geöffnet. Und rational macht das ja auch richtig Sinn – selbst da sind nur zwei oder drei Tische besetzt, weitere Bars wären also tendenziell sowieso leer. Von daher finde ich dort meinen Platz für die nächsten beiden Stunden mit Cappuccino und Cola Zero (die hier übrigens in der Dose serviert wird, so dass es ausgeschlossen ist, versehentlich eine „richtige“ Cola zu erhalten, wie das auf Schiffen anderer Reedereien, bei denen der Sirup aus dem Schlauch in der Bar ankommt, (leider) immer wieder mal vorkommt). Und glaubt mir, ein Diabetiker findet das nicht wirklich witzig … Von daher: gefällt mir.
Fitnesstraining, Bademantel und Sauna
Um 17 Uhr habe ich dann einen ersten Termin an Bord: unsere Fitnesstrainerin Manuela hat zu einer Einweisung an den Fitnessgeräten eingeladen – und das will ich mir mal anhören, da ich die ja ab morgen auch nutzen werde. Und geschadet hat das nicht – auch wenn ich das eine oder andere davon schon auf anderen Schiffen genutzt habe, war dann doch noch der eine oder andere Hinweis dabei, auf was man bei welchem Gerät achten sollte.
Auf dem Rückweg in meine Kabine mache ich dann noch einen Zwischenstopp an der Rezeption auf Deck 7 und bitte um einen Bademantel für die anstehenden Saunabesuche. Das wäre kein Problem und der Kabinensteward wird mir diesen dann auf die Kabine liefern. Da bin ich mal gespannt, wann der kommt – evtl. hatte ich überlegt, heute nach dem Essen noch mal ein Stündchen in die Sauna zu gehen, da ich mir bei dem unbeständigen Wetter den Besuch der Karnevalsparade sparen werde.
Ich hätte da aber gar nicht gespannt sein brauchen – der Bademantel kam parallel mit mir auf meiner Kabine an. Mein Kabinensteward und ich haben uns auf dem Rückweg direkt vor der Kabinentür getroffen – schneller kann so etwas ja nicht gehen. Also erneut: gefällt mir.
Und so disponiere ich komplett um: ich gehe jetzt mal ein gutes Stündchen in die Sauna und gehe dann erst so gegen 20 Uhr zum Abendessen. Da ist es sicherlich auch leerer, da die meisten ja doch eher früher essen („Um sechs wird gegessen. Pünktlich!“) … 🙂 Und auch in der Sauna dürfte nichts los sein – sind ja alle beim Essen 😉
Abendessen im „Waterfront“
Und genau so ist das auch – Sauna leer, „Waterfront“ fast leer. Ich habe mir die Menüs in den drei Restaurants angeguckt und bin zu dem Schluss gekommen, dass mir das Waterfront Menu mit leichten Abweichungen am ehesten zusagt. Und so gibt es heute als Vorspeise „Wildterrine mit Pilzen und Cumberland Sauce“, danach einen „Feldsalat mit Kartoffel Speck Dressing“, eine „weiße Spargelcremesuppe mit Morcheln“ (aus dem vegetarischen Menü), als Zwischengericht „Gefüllte Kalbsbrust an Thymiansauce mit grünen Bohnen“, zum Hauptgang dann „Entenbrust mit Schupfnudeln, leichter Orangensauce und Brokkoli“ und zum Abschluss die „internationale Käseauswahl“ (aus den Klassikern). Und was soll ich sagen – es war klasse, es hat genau so gut geschmeckt, wie es sich anhört.
Und auch das mit der Geschwindigkeit war gestern ziemlich sicher der ungeplanten Vorverlegung der Abendessenzeit geschuldet – heute ging das nämlich alles so, wie man das erwarten würde. Nicht hektisch, aber doch einigermaßen flott. Die Speisekarte kam praktisch gleich nach der Platzierung, die Bestellung wurde wenig später aufgenommen und dann kam die Frage: „Are you in a hurry?“ Hätte ich mit „ja“ geantwortet (weil ich beispielsweise noch nach draußen will), hätte er noch einen Zahn zugelegt; da ich mit „nein“ geantwortet habe, ging alles seinen normalen Gang. Und das war dann etwas mehr als eine Stunde von der Bestellung bis zum Käse. Und in etwa so würde ich das auch erwarten …
Welcome Photo
Inzwischen sind auch die Welcome Fotos soweit fertig – diese werden hier an einer riesigen Wand aus TV-Bildschirmen dargestellt und können dort mittels Touchbedienung ausgewählt und gekauft werden. Und wenn man das erste Foto mal gefunden hat, sucht er weitere Bilder mittels intelligenter Gesichtserkennung. Hat was – und ich hatte mein Bild schnell gefunden.
Und dann die Überraschung – es gibt das Foro in drei verschiedenen Versionen (mit verschiedenen Rahmen) und in verschiedenen Größen. Und die kosten dann jeweils zwischen 5,99 e und 7,99 €. Das ist doch mal eine Ansage, wenn ich da sehe, was amerikanische Reedereien (und neuerdings ja auch AIDA) für das Welcome Foto in Rechnung stellen. Und alle drei zusammen, davon zwei in 15 x 20 cm und eins in 10 x 15 cm kosten 15,99 €. Ausgedruckt wohl gemerkt. Dafür gibts bei AIDA gerade mal das Willkommensfoto – und das auch nur digital.
Die Bestellung ist raus und die Fotos stehen dann morgen Abend zur Abholung bereit.
Internet an Bord
Ein weiterer Abstecher führt mich an die Rezeption – es stehen mir ja auf diesen Reisen noch einige Seetage ins Haus, teilweise sogar zwei hintereinander. Und so schön die – gutes Wetter vorausgesetzt – auch sind, sie haben einen gewaltigen Nachteil. Es gibt kein Landnetz, d.h. Internetzugang würde nur über die Satellitenverbindung des Schiffes bestehen. Und diese Option will natürlich bezahlt werden. Von daher habe ich mal nachgefragt, welche Pakete da von nicko angeboten werden. Und gelernt, dass es drei verschiedene Pakete gibt, die man im Vorfeld käuflich erwirbt und dann „absurft“. Angeboten werden dabei Pakete mit 250 MB, 500 MB und 1 GB Datenvolumen zu Preisen von 15 € – 40 €. Das ist jetzt natürlich nicht wirklich ein Schnäppchen – aber im Prinzip die einzige Möglichkeit, mitten auf dem Atlantik ins Netz zu gehen, so dass ich mich wohl für eines der Pakete entscheiden werde (und bei der Nutzung akribisch darauf achten muss, dass da nicht im Hintergrund mein iPhone die Situation ausnutzt und aktuell nutzlose Updates und Datentransfers macht).
Den restlichen Abend verbringe ich jetzt wieder in der Sports Lounge bei einem Campari Orange und mit diesem Blogeintrag, der dann im Gegensatz zu dem von gestern noch rechtzeitig vor Mitternacht online geht. So ist zwar irgendwie immer der Plan – klappt aber halt nicht immer. 🙂
In diesem Sinne – gute Nacht …
Samstag, 18. Februar 2023
Ankunft auf La Gomera
Heute morgen sind wir wie geplant auf La Gomera, der zweitkleinsten der sieben Kanaren-Inseln (nach El Hierro), eingetroffen. Und wie immer bin ich beim Anlegevorgang aufgewacht. Ein schneller Sprung durchs Bad und dann zum Frühstück, erneut ins Waterfront-Restaurant. Dort ist es relativ leer, die meisten sind vermutlich bereits zu ihren Ausflügen unterwegs.
Ich selbst habe für La Gomera nichts geplant, sondern gehe nachher einfach mal von Bord, um mich ein bisschen umzuschauen. Die „Innenstadt“ ist fußläufig vom Schiff aus erreichbar und auch zwei Strände sind links und rechts neben dem Hafen zu finden, falls ich auf die Idee kommen sollte, ein bisschen Abkühlung im Wasser zu suchen (komme ich aber nicht).
Vielmehr genieße ich jetzt erst einmal in Ruhe das Frühstück, wobei ich heute mal das Minutensteak und Spiegeleier ausprobiere. Und auch das war beides eine optimale Ergänzung zu den Brötchen mit Wurst, Käse und Lachs. Und die Samstagszeitung – nun, die habe ich danach in Ruhe bei einem Cappuccino auf dem Lido-Deck gelesen.
Stadtspaziergang und Geocachen
Die Sonne lacht inzwischen vom wolkenlosen blauen Himmel, es sind gute 18°C – was will man mehr für Mitte Februar. Da ist heute also nichts mit unbeständigem Wetter oder gar Regen – läuft. Ich mache mich also auf den Weg nach draußen und schaue gleich mal, ob es hier denn vielleicht auch noch den einen oder anderen Geocache einzusammeln gibt. Und siehe da – direkt zwischen Hafen und Strand befindet sich ein Aussichtspunkt, an dem ein Cache versteckt ist und in der Innenstadt sind weitere fünf Sehenswürdigkeiten Bestandteil eines Adventure-Coaches. So gefällt mir das …
Ich mache mich also auf den Weg zum Aussichtspunkt „Mirando al Teide“, der in etwa fünfzehn Minuten vom Schiff aus erreichbar ist und einen schönen Blick über den Strand und auch auf die Vasco da Gama zulässt. Zugegeben, ohne den dort versteckten Cache wäre ich da nie hingelaufen. Wieder ein Beispiel dafür, dass Geocaching nicht nur eine „Spielerei“ ist … Gefunden habe ich den Cache natürlich auch. 🙂
Von hier bin ich dann weiter in Richtung „Innenstadt“ gegangen, wobei man sich das hier nicht zu groß vorstellen sollte. Man kann aber durchaus ein bisschen durch die Gassen bummeln und zwischendrin auch in einem kleinen Café Halt für einen Kaffee oder einen Cortado oder etwas ähnliches machen. Das Wetter hat heute in jedem Fall dazu eingeladen.
Ich bin aber viel mehr die fünf Stationen des ebenfalls hier vorhandenen Adventure-Lab-Caches abgelaufen und habe damit die wesentlichen Sehenswürdigkeiten besucht. Zugegeben – auch da wäre ich ansonsten vermutlich höchstens dran vorbeigelaufen, hätte mich aber nicht intensiv damit beschäftigt, welche Bedeutung die Kirche hier hat oder warum der Turm da im Park steht.
Sonnenbad auf dem Oasis Deck
Eine gute Stunde später bin ich zurück auf dem Schiff und schalte dann in den Urlaubsmodus. Will heißen, ich tausche die Kleidung gegen die Badehose und gehe aufs Oasis Deck am Heck. Hier finden sich zahlreiche freie und vor allem sehr bequeme Liegen, die rund um den Ossis Pool aufgestellt sind. Unter freiem Himmel gibt es hier auch die maximale Sonneneinstrahlung – und die ist heute so maximal, dass ich nach einer knappen Stunde die Flucht auf eine Sitzgruppe unter einer Überdachung antrete. Ich muss ja nicht unbedingt an Tag 2 schon einen Sonnenbrand bekommen.
Und so wechsele ich in der nächsten Zeit regelmäßig zwischen Schatten und Sonne, gehe auch mal für ein bisschen Abkühlung kurz in den Pool und genieße das schöne Wetter auf den Kanaren. So dürfte es die nächsten Tage (Wochen) ruhig bleiben … Der inzwischen auf dem Deck aufgetauchte Kellner bringt zwischendurch immer wieder mal eine Dose Cola light zur inneren Abkühlung vorbei – die Getränkeversorgung klappt also auch hier, obwohl es direkt auf diesem Deck keine (geöffnete) Bar gibt. Es gibt zwar in einer Ecke ein kleines Fenster, das mit „Oasis Bar“ bezeichnet ist und eher wie ein kleiner Kiosk wirkt – das war bislang aber immer verschlossen. Wobei das ja auch egal ist – so lange ein Kellner da ist, der mit Getränken weiterhelfen kann, braucht man ja nicht zwingend eine Bar oder einen Kiosk.
Mittagssnack im Alfrescos
Gegen 14 Uhr verlasse ich dann das Deck und entscheide mich noch für einen kleinen Mittagssnack, da es heute für mich erst um 19.00 Uhr Abendessen gibt. Dazu schaue ich mal beim „Alfresco Grill“ auf dem Lido Deck vorbei, nehme wieder den griechischen Salat und dieses Mal noch eine Dönertasche dazu. Und wenn man mal davon absieht, dass ich da noch deutlich nachwürzen musste (scharf war da nichts), hat beides sehr gut geschmeckt und war jetzt als kleine Zwischenmahlzeit genau das richtige.
Den restlichen Nachmittag verbringe ich dann mit dem Sortieren meiner zahlreichen Fotos, dem Schreiben dieses Blogbeitrags sowie der Erstellung des Kabinenvideos, bevor ich noch ein bisschen in der Ocean Bar lese. Hier stelle ich dann auch fest, dass es neben Cola Zero auch Sprite Zero gibt – gefällt mir sehr gut und ist in der freien Wildbahn ja eher selten anzutreffen. Hier verspricht es zumindest ein bisschen Abwechslung.
Auf dem Rückweg in meine Kabine lasse ich an der Rezeption dann noch schnell meine Kreditkarte einlesen und kaufe mir noch einen Internet-Voucher über 1 GB (das ist der für 40 €), damit ich auch an den kommenden Seetagen zumindest rudimentär mit der Welt verbunden bin.
Wenig Ahnung, aber ganz viel Meinung …
Und aus gegebenem Anlass muss ich mal eine kleine Randbemerkung für alle diejenigen dalassen, die jetzt wieder loslaufen und darauf hinweisen, dass man das im Urlaub ja nicht wirklich braucht – nun, zum einen ist das ja hier auch nur ein bisschen Urlaub und auch ein bisschen Arbeit und zum anderen sollte man die Beurteilung, wer wie mit wem und von wo aus in Kontakt bleiben will (oder vielleicht sogar muss) doch jedem selbst überlassen. Was für den einen völlig überflüssig ist, ist für den anderen schlichtweg essentiell und macht es vielleicht überhaupt erst möglich, längere Zeit von zu Hause weg zu sein. Leider gilt hierbei aber auch wie oft an anderer Stelle: „Wenig Ahnung, aber viel Meinung.“
Gleiches sieht man leider auch immer wieder in Diskussionen auf Facebook. Jemand stellt eine Frage und bekommt statt einer (hilfreichen) Antwort eine ausführliche Belehrung, warum man das eigene Leben nicht im Griff habe. Beispiel gefällig?
Also: „Funktioniert ein Babyphone an Bord?“ Einfache Frage, lässt sich mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten (richtig wäre übrigens, dass ein normales Babyphone von zu Hause i.d.R. aufgrund der metallischen Wände nicht funktioniert). Die Antworten gehen statt dessen aber relativ schnell in folgende Richtung: „Du kannst doch Dein Kind nicht allein auf der Kabine lassen.“, „Was seid Ihr denn für Rabeneltern, man sollte das Jugendamt informieren.“, „Ich würde mit einem kleinen Kind nie eine Kreuzfahrt machen.“
Das mag ja vielleicht sogar alles richtig sein (das will ich jetzt gar nicht beurteilen) – danach hat halt nur niemand gefragt. Und folglich hilft das weder dem Fragesteller weiter noch zeugen die Antworten von einem Mindestmaß an Anstand.
Ach ja, der Fragesteller hatte übrigens gefragt, weil er das Babyphone als „Alarmanlage“ nutzen wollte – er hatte gar kein Kind dabei, sondern nur eine teure Kameraausrüstung, die nicht in den Safe passt.
Ihr merkt, worauf ich hinaus will …? Freut mich … 🙂
Karneval an Bord
Ich gehe jetzt noch mal schnell unter die Dusche, bevor ich dann um 19.00 Uhr meinen Essenstermin habe. Denn heute ist hier Karneval an Bord, das Lido Deck und das Buffetrestaurant verwandeln sich in „närrische Zonen“. Von den drei Bedienrestaurants hat nur das Waterfront geöffnet, die anderen beiden sind geschlossen.
Für diejenigen, die am „Karnevals-Buffet“ teilnehmen, wird Verkleidung empfohlen („Klamotten des Partners anziehen“ oder „Klamotten falsch rum anziehen.“)
Nun, wenn man so ein Karnevals-Jeck ist wie ich, freut man sich da natürlich wie Bolle drauf 🙂 Und von daher habe ich mich gestern dazu entschieden, meine eigenen Klamotten richtig herum zu tragen und für heute um 19 Uhr einen Tisch im „The Grill“, dem Steakhaus an Bord, zu reservieren. Ausprobieren wollte ich das ja sowieso, warum also nicht heute?
Mir gefällt allerdings, dass es hier an Bord beide Optionen gibt – wer Karneval feiern will, findet hier ein umfangreiches Angebot vor und wer eher Abstand davon nehmen möchte, kann das auch problemlos tun und hat ausreichende Alternativen. Frei nach den Höhnern: „Levve und levve losse.“
Dinner im „The Grill“
Ich sitze jetzt also im „Grill“ und entscheide mich für eine Bestellung à la carte:
- Dry Aged Rind‘s Tartar mit Wildkräutersalat (9,80 €)
- Klassischer Caesar Salad (6,40 €)
- 250 g Dry Aged Filetsteak
mit Ofenkartoffel und Sour Cream,
gegrilltem Gemüse der Saison
sowie Pfeffersauce (22,50 €)
Dazu gibt es ein alkoholfreies Weizenbier (und das gleiche Glasproblem wie am ersten Abend im Waterfront) – das führt dann halt zum Abzug in der B-Note. 😉 Das nächste Mal werde ich wohl mal zwei kleine Flaschen bestellen – und dann passt das auch mit dem Glas.
Für alles andere gibt es aber die Höchstpunktzahl. Sowohl geschmacklich als auch von der Zubereitung her war das alles phantastisch, was da auf meinem Teller gelandet ist. Das gibt hier während der Reise also sicher noch mal eine Wiederholung (@Christine: Bist Du dabei oder soll ich besser diese Woche noch mal gehen?)
Und so gehe ich jetzt noch für einen Absacker auf meinen Stammplatz in der Sports Lounge, stelle den heutigen Bericht fertig und verschwinde dann irgendwann in meiner Kabine …
Sonntag, 19. Februar 2023
Heutiger Hafen: Lanzarote
Neuer Tag, neue Insel. Heute also Lanzarote, die Vulkaninsel. Ich habe gerade mal in meiner Kreuzfahrt-Datenbank nachgeguckt – das ist heute mein zehnter Besuch auf der Insel – und damit verbunden kenne ich inzwischen vermutlich wirklich alles, was man hier gesehen haben muss. Aus diesem Grund mache ich heute auch keinen Ausflug oder unternehme großartig etwas auf eigene Faust, sondern gehe nachher nur mal kurz an Land, schaue nach einem Kühlschrankmagneten und ob es ggf. noch den einen oder anderen Geocache in Hafennähe zu finden gibt.
Landausflug auf Lanzarote
Für alle diejenigen, die jetzt aber langsam mal auf der Suche nach Tipps für Landausflüge sind (bis jetzt habe ich mich ja im wesentlichen auf das Schiff beschränkt, das für mich ja eigentlich auch das Ziel dieser ersten Reise ist), kann ich aber mal auf ein Video verlinken, das ich im vergangenen Jahr erstellt habe – es beschreibt einen Ganztagesausflug von AIDA. „Das Beste von Lanzarote“ deckt die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Orte ab, die man auf Lanzarote bei einem Erstbesuch gesehen haben sollte – klar, da gibt es noch mehr, aber für den ersten Eindruck ist das ein ziemlicher „Rundumschlag“. Ausflüge dieser Art gibt es im Prinzip bei allen Reedereien zu buchen (hätte es jetzt hier auch bei nicko gegeben) oder alternativ natürlich auch bei GetYourGuide (Werbelink) – durchgeführt werden sie ja sowieso von örtlichen Agenturen, so dass sie sich nur rudimentär (und im Preis) unterscheiden. Wer also mal einen ersten Eindruck von Lanzarote haben will, der findet den in diesem Video: https://youtu.be/F80hNzep-DQ
Frühstück im Buffetrestaurant
Ich gehe jetzt aber erst einmal frühstücken. Und entscheide mich zur Abwechslung mal für das Buffetrestaurant, um auch das einmal zu testen. Wenig überraschend gibt es hier auch alles das, was es im Waterfront auch gibt – nur halt ohne Bedienung am Platz. Dafür mit Bedienung am Buffet – wie ja bereits erwähnt, wird hier weder das Essen noch das Vorlegebesteck von Passagieren angefasst, sondern die gewünschten Speisen werden von der Crew aufgelegt. Und das gefällt mir richtig gut – lässt doch das Hygieneverhalten einzelner Passagiere durchaus zu wünschen übrig. Und üblicherweise äußere ich mich ja auch nicht zum Verhalten anderer (sondern ignoriere das) – aber hier sind schon so ein paar Spezialisten dabei, bei denen ich mich frage, an welcher Stelle die erziehungsmäßig falsch abgebogen sind. Oder wie kommt man auf die Idee, auf dem Oasis Deck seine nackten Füße auf einem Tisch abzulegen? Oder sich im Saunabereich ohne ein Handtuch unterzulegen nackt auf eine Holzbank zu setzen? Oder … doch lassen wir das. Hier wird das Essen aufgelegt – und das ist gut so.
Neben den üblichen Frühstücksbestandteilen wie Brot, Brötchen, Stückchen, Belägen in allen Formen (Wurst, Schinken, Käse, Fisch) sowie Marmelade, Honig und Nutella finden sich auch Cerealien, Obst, Joghurt, Quark sowie warme Speisen (Würstchen, Bacon, Rührei, …). Waffeln und Pfannkuchen werden frisch gebacken und Omelettes nach Wunsch zubereitet. Hier erhält man dann einen Pager, so dass man nicht auf sein Omelette warten muss, sondern es erst nach Fertigstellung abholt (aber Achtung – die Teile hier sind relativ sanft und leise, man muss da schon genau gucken, ob sie blicken oder sie am besten in die Hosentasche stecken – dann merkt man das Vibrieren).
Ich habe heute morgen zumindest alles das gefunden, was ich zum Frühstück gesucht habe – wenn man von den Kaffeespezialitäten absieht. Aber das hatten wir ja schon. Hier gibt es ja die Automaten für Kaffee (mit und ohne Milch, mit und ohne Koffein) sowie die Wasserspender. O-Saft kann man genau wie Smoothies kaufen und Cappuccino gibt es vor der Eingangstür im „Cappuccino’s“ – könnte man also durchaus auch dort holen und dann mit ins Restaurant nehmen.
Allerdings werde ich zukünftig wohl doch eher im Waterfront frühstücken – die Bedienung am Platz und vor allem die ruhigere Atmosphäre ohne erst die Theken entlang laufen zu müssen, um mein Essen zusammenzustellen, sprechen dann doch eher für das Bedienrestaurant.
Während des Frühstücks meldet sich dann auch der Kreuzfahrtdirektor zu Wort und teilt mit, dass nicko – analog zu Teneriffa – auch heute unsere Liegezeit verlängert hat. Getreu dem Motto von nicko „#slowcruising“ fahren wir erst um 2.30 Uhr in Richtung Fuerteventura weiter, so dass es auch hier die Gelegenheit gibt, sich an den Karnevalsveranstaltungen an Land zu beteiligen. Gefällt mir gut, diese Flexibilität.
Kurzer Landgang in Arrecife
Ich trinke jetzt also erst mal in Ruhe meinen Cappuccino auf dem Lido Deck, lese ein bisschen in der Sonntagszeitung und gehe danach an Land. Ein kurzer Check am Handy hat gezeigt, dass es auch hier einen Adventure-Lab-Cache gibt, der in Hafennähe (naja, knapp 2 km entfernt) beginnt – und den will ich mir mal anschauen. Und das läuft auch gut, ich finde alle Stationen (bzw. die dort gesuchten Antworten auf die gestellten Fragen) und bin dann rund fünf Kilometer später wieder zurück an Bord. Unterwegs komme ich sogar noch an einem geöffneten Souvenirshop vorbei, so dass ich nicht nur den noch fehlenden Magneten sondern auch gleich noch eine Eule für die heimische Sammlung erstehe. Ein guter Tag 🙂
Zurück an Bord mache ich mir dann mal Gedanken über das Mittagessen, belasse es aber dabei – das Frühstück ist ja noch nicht so lange her. Stattdessen gehe ich mit meinem E-Book-Reader auf das Oasis Deck und lege mich mal zwei Stündchen in die kanarische Sonne (die heute wieder vom wolkenlosen Himmel scheint und uns gute 20 Grad beschert). Und ich glaube, heute bin ich knapp am Sonnenbrand vorbeigekommen. Da muss ich morgen (da sind wieder zehn Sonnenstunden angesagt) vorsichtig sein – zumal wir nachmittags dann schon unterwegs in Richtung Afrika sind und der Fahrtwind die Sonnenstrahlung dann voraussichtlich überdeckt, aber nicht weniger gefährlich macht.
Es geht los: Besuch im Fitnessstudio
Gegen 15 Uhr gehe ich zurück in die Kabine, schneide das Kabinenvideo und stelle die Kabinenbeschreibung online (beides ist hier zu finden: https://www.generalalarm.de/kabinen/andere-schiffe/vasco-da-gama-kabine-5131-aussenkabine/), bevor ich den Weg ins Fitnessstudio antrete. Dort warten schon die Geräte auf mich – sonst ist aktuell niemand hier. Ich schwinge mich also mal eine halbe Stunde auf den Crosstrainer, um danach noch eine halbe Stunde auf verschiedenen (Folter)geräten für Brust, Beine, Oberschenkel, Arme und Rücken zu verbringen. Mal gucken, ob sich das morgen rächt.
Saunagang zur Entspannung
Zeit zum Duschen – das verbinde ich dann aber gleich mit einem entspannenden Sauna- und Whirlpoolgang. Und so gehe ich mal in der Kabine vorbei, wechsele die verschwitzte Kleidung gegen den Bademantel und verschwinde in der Sauna. Also natürlich erst einmal in der Dusche – und stelle fest, dass die groß und geräumig ist – und damit eine gute Alternative zur Badewanne in meiner Kabine darstellt. Ich denke mal, dass das dann zukünftig „meine“ Dusche wird – und ich die Nutzung mit den Saunagängen verbinde, die ich ja voraussichtlich doch täglich machen werde.
Der Saunabereich ist hier übrigens in einen Damen- und Herrenbereich geteilt. So gibt es also zwei getrennte finnische Saunen – das ist der Historie des Schiffes geschuldet, das ja ursprünglich für den amerikanischen Markt gebaut wurde. Und da wird ja nicht nur mit Badekleidung sauniert, sondern auch noch nach Geschlechtern getrennt. Allerdings gibt es hier im Saunabereich noch einen Thermalbereich mit Whirlpool und Dampfbad – der wiederum wird gemischt-geschlechtlich genutzt. So wirklich konsequent ist das also nicht … dafür aber im Reisepreis enthalten. Mal schauen, wie das so mit der Auslastung in den nächsten Tagen aussieht, denn so wirklich groß ist weder der Bereich noch die Sauna an sich.
Gegen 18 Uhr gehe ich dann zurück in meine Kabine, um mich auf das Abendessen (und jetzt habe ich auch durchaus Hunger) vorzubereiten. Ich hatte heute Nachmittag schon mal auf die Speisekarten geguckt, die vor den einzelnen Restaurants aufgestellt sind und wäre mit dem Menü im Waterfront durchaus klar gekommen. Das Fusion fällt dabei heute Abend aus – dort gibt es ein gesetztes indisches Menü für 25 € (konnte im Vorfeld reserviert werden) und das Menü im Waterfront Mediterranean ist heute nicht so wirklich meins.
Dinner im Buffetrestaurant
Und so entscheide ich mich wie auch heute morgen mal für das Buffetrestaurant – auch das muss ich ja mal ausprobieren. Und muss sagen, dass ich damit durchaus zufrieden bin. Zum einen ist die Inneneinrichtung aus meiner Sicht gelungen, es gibt viele Thekenplätze und gemütliche Sitzgruppen – so etwas wie ein Kantinencharaker wie bei manch anderem Schiff kommt hier nicht wirklich auf. Ich würde es eher als „gemütlich“ bezeichnen.
Und zum anderen sind die angebotenen Speisen allesamt optisch ansprechend angerichtet und auch die Auswahl ist umfangreich. Vorspeisen und Salate, Brot und entsprechende Beläge, drei Suppen, verschiedene Hauptgerichte und Beilagen, eine Wok-Station, Obst und Desserts lassen eigentlich keine Wünsche offen.
Ich bin mal schnell an den einzelnen Stationen vorbeigegangen und habe davon mal schnell ein YouTube-Short erstellen – wer also mal einen schnellen Eindruck gewinnen will, der klickt hier: https://youtube.com/shorts/9GZ-rzT9BNM
Fairerweise muss aber auch sagen, dass das Buffet trotz allem nicht mit den Buffets von AIDA mithalten kann – da ist die Auswahl noch mal deutlich besser und umfangreicher. Dabei muss man aber natürlich auch berücksichtigen, dass hier der Schwerpunkt auf den Bedienrestaurants liegt und das Buffetrestaurant (nur) die Alternative dazu ist. Bei AIDA wiederum sind die Buffets (zumindest auf den Sphinx-Schiffen) originärer Bestandteil der „DNA“.
Ich selbst habe mir dann nach einem kleinen Vorspeisen- und Salatteller an der Wok-Station etwas bruzzeln lassen (Nudeln, Fleisch, Fisch, Gemüse, Knoblauch und scharf) – und das war schon sehr lecker. Analog zu den Omelettes heute morgen bekommt man nach der Bestellung einen Pager, der zur Abholung ruft – in der Zwischenzeit habe ich mal schnell noch ein Lachsbrötchen als Zwischengang eingeschoben.
Cappuccino auf dem Lido Deck
Den Abschluss bildet dann ein Cappuccino – den wollte ich dann auf dem Lido Deck trinken. Das Cappuccino’s hat um die Zeit allerdings schon geschlossen und die Lido Bar hat keinen Kaffeevollautomaten. Ergo: Cappuccino geht hier um diese Zeit eigentlich nicht. Eigentlich – der Kellner hat mir aber sofort gesagt, dass das kein Problem sei – ich müsste nur fünf Minuten warten. Er hat dann seinen Kollegen in der Ocean Bar auf Deck 8 angerufen – und der hat dann den Cappuccino serviert. Das nenne ich mal flexibel …
Und so sitze ich jetzt mit meinem Cappu auf dem Lido Deck, schreibe diese Zeilen und genieße die abendliche Wärme auf den Kanaren – und ja, das ist in der Tat schöner als zu Hause im Winter zu sein.
Willkommensfoto
Da der Fotoshop um 22.00 Uhr schließt, gehe ich kurz vorher dort vorbei, um die bestellten Willkommensfotos abzuholen – wie bereits erwähnt habe ich jetzt drei verschiedene Fotos für zusammen 15,99 € erhalten. Und sehe heute, dass es auch die Alternative gegeben hätte, ein großes Willkommensfoto sowie eine Postkarte mit dem Foto als Bundle für 7,99 € zu erwerben. Also ganz klar, preislich gewinnt nicko da gegen alle mir bekannten Mitbewerber haushoch. Und offensichtlich hat man hier verstanden, dass ein für 8 € verkauftes Foto mehr Geld in die Kasse bringt als eins, das für 16 € nicht verkauft wird.
Tonic Zero – was es nicht alles gibt
Wo ich jetzt schon mal drinnen bin, wechsele ich dann auch gleich in die Sports Lounge, um den Blogeintrag zu finalisieren und online zu stellen. Dass ich einen Gin Tonic trinken möchte, ist dem Kellner inzwischen schon bekannt, aber noch nicht, dass ich den gern mit „Tonic Zero“ hätte. Das hatte ich gestern nämlich zufällig in der Barkarte gesehen – was es nicht alles gibt. Leider war der zwar in der Karte, gestern aber nicht an der Bar vorrätig. Und auch die Suche in den benachbarten Bars bliebt erfolglos. Man wollte aber mal schauen, ob man irgendwo auf dem Schiff ein paar Dosen findet.
Und heute habe ich dann erfahren, dass man erfolgreich gewesen sei und Tonic Zero gefunden hätte. Die Dosen wären jetzt also in der Sports Lounge und stehen für meine Gin Tonics bereit. So muss das … was Flexibilität und Kundenorientierung angeht, bin ich hier ein ums andere Mal positiv überrascht – man merkt durchaus, dass auf dem Schiff nur ein paar Hundert Passagiere sind und das hier kein Massentourismus ist. Und was soll ich sagen – das gefällt mir.
Montag, 20. Februar 2023
Heutiger Hafen: Fuerteventura
Heute haben wir mit Fuerteventura zunächst einmal die letzte kanarische Insel erreicht, bevor es dann morgen nach Marokko geht. Zunächst aber liegen wir bis 15.00 Uhr noch in Puerto del Rosario, wo ich – wie auf den anderen Inseln auch – einen kleinen Geocaching-Ausflug machen werde. Ich habe schon mal in der App nachgeguckt – drei Adventure-Caches mit jeweils fünf Stationen liegen in Hafennähe, so dass da nachher genug zu tun und zu sehen bleibt.
Bis dahin gibt es aber erst einmal Frühstück im Waterfront und Zeitungslektüre mit Cappu auf dem Lido Deck. Heute sind 21°C bei mehr als zehn Sonnenstunden angesagt – was will man mehr Mitte Februar. Gefährlich ist nur der leichte Wind, der die Sonne ein bisschen in der Hintergrund treten lässt und somit die Sonnenbrandgefahr wieder mal ein bisschen höher ist. Schaun mer mal, dass alles gut geht.
Tagesprogramm an Bord
Und da ich inzwischen schon mal zum Programmangebot an Bord gefragt worden bin, habe ich mal das heutige Tagesprogramm (wird jeden Abend beim Turn-Down-Service in die Kabine gelegt) eingefügt – da kann dann jeder selbst mal schauen, was hier an Bord so geboten wird. Wenn es Fragen dazu gibt – einfach fragen, ich antworte dann hier im Blog, das interessiert ja vielleicht auch andere.
Geocachen auf Fuerteventura
Rund 250 m vom Schiff entfernt findet sich dann auch gleich die erste der insgesamt fünfzehn Cache-Stationen – mehr oder weniger direkt neben dem tollen Stadtstrand. Wer auf einer Kanarenkreuzfahrt also irgendwo mal unproblematisch an den Strand gehen will – Fuerteventura wäre da meine erste Wahl. Wie gesagt, rund 300 m vom Schiff entfernt liegt ein super-gepflegter Sandstrand mit Duschen, Toiletten und sogar einer Badeaufsicht. Weißer Sand (ist hier ja nicht unbedingt üblich) und glasklares Wasser laden zum Schwimmen und Sonnen ein. Und da der Strand vom Schiff aus schon zu sehen ist, braucht man da auch nicht wirklich eine Wegbeschreibung 😉 Wer allerdings Liegen und Sonnenschirme sucht, der wird enttäuscht sein – da muss man schon die eigene Infrastruktur (sprich: ein Handtuch) mitbringen …
Ich ignoriere den Strand jedoch (das Sonnenbad nehme ich dann heute Mittag auf dem Oasis Deck) und mache mich auf den Weg durch die Stadt zu den weiteren Stationen der Cache. Und stelle fest, dass fast jede Station an einer Skulptur liegt. Die ganze Stadt ist da so etwas wie ein einziges großes Museum – überall sind Skulpturen und Statuen zu sehen, die aus den unterschiedlichsten Materialien bestehen, von den verschiedensten Künstlern stammen, aber eines gemeinsam haben – sie haben alle irgendwie einen Bezug zu Fuerteventura bzw. den Kanaren. Das ist schon etwas Außergewöhnliches – ob mir das ohne Geocachen allerdings so aufgefallen wäre, wage ich mal zu bezweifeln.
Der letzte Adventure Cache hat dann sogar noch einen Bonus-Cache beinhaltet, den ich aber auf dem Rückweg zum Schiff rasch finden konnte – von daher: 16 Mal einen lachenden Smiley auf die Geocaching-Karte gezaubert, das hat sich heute gelohnt. Und 7,5 km Fußweg sind ja auch nicht unbedingt verkehrt, wenn man an die Gegenseite (sprich: das Essen an Bord) denkt.
Mittagessen und Sonnenbad
Zurück auf dem Schiff gehe ich daher auch direkt zu Alfresco’s und esse – inzwischen fast schon Standard – einen kleinen griechischen Salat, heute allerdings ergänzt um einen Cheeseburger. Dazu noch eine Cola Zero – und dann geht es auch gleich in die Sonne aufs Oasis Deck. Hier sind jetzt nicht mehr allzu viele Liegen frei, was aber auch daran liegt, dass es tatsächlich Leute gibt, die der Ansicht sind, dass es völlig normal ist, sich quer über zwei Liegen zu legen. Ich finde zwar noch eine, bekomme aber mit, wie die Dame später von anderen Mitreisenden angesprochen wird. Und sie hat auch gleich die Erklärung dafür: „Ich habe eine Suite gebucht, da zahle ich genug für fünf Liegen.“ Sagts – und bleibt gerade mal so liegen.
Aber auch ich habe noch ein nettes Erlebnis am Rande. Um beim Lesen vor der blendenden Sonne geschützt zu sein, habe ich eine Basecap aufgesetzt. Und zwar die, auf der „AIDA“ steht (sorry, aber von nicko cruises habe ich (noch) keine). Ein freundlicher Herr weist mich da auch gleich drauf hin: „Sie wissen aber schon, dass Sie hier nicht auf AIDA sind?“ Ups, nein wusste ich nicht … 😉 OK, ich wusste es doch – aber ich dachte nicht, dass sich hier jemand am AIDA-Logo stören würde. Und dann gucke ich mir den Herrn mal genauer an – und sehe den Aufdruck auf seinem T-Shirt: „I love Norway“. Und das trägt er jetzt auf den Kanaren – genau mein Humor … 🙂
„Nautisches aus dem Nähkästchen“
Inzwischen ist es 16 Uhr geworden, wir haben vor einer Stunde bereits abgelegt und sind inzwischen auf dem Weg nach Afrika. Und ich bin auf dem Weg zur „Hollywood’s Show Lounge“ (also das Theater) zu „Nautisches aus dem Nähkästchen“. Der Stoff Kapitän und der Kreuzfahrtdirektor haben eingeladen, uns ein bisschen was zur Nautik im Allgemeinen und zur Vasco da Gama und der Technik an Bord zu erzählen.
Und das machen die beiden richtig gut. Anhand vieler Detailfotos von der Brücke, den Instrumenten sowie aus dem Maschinenkontrollraum erläutern beide im Zwiegespräch die Funktionsweise des Antriebs, der Wasseraufbereitung, der Entsalzung, der Müllentsorgung sowie Umweltthemen (Stichworte sind Marinediesel und nachgerüstete Abgasreinigung). Ich habe solche Vorstellungen und nautische Fragestunden u.ä. auf den unterschiedlichsten Schiffen ja nun schon öfter mitgemacht – das hier war aber eindeutig die beste und informativste von allen – besser kann man 60 Minuten nicht investieren, wenn man sich ein bisschen für das Thema interessiert.
Buffet „VASCO DA GAMA“ auf dem Lido Deck
Zum Abschluss lädt dann der Kreuzfahrtdirektor gleich noch auf das Lido Deck ein – denn dort gibt es heute das große „VASCO DA GAMA“-Buffet. Spezialitäten aus den unterschiedlichsten Ländern von Portugal bis Indien entsprechend dem damaligen Seeweg werden im Rahmen eines großen Buffets angeboten – und nachdem hier schon den ganzen Tag geräumt, aufgebaut und vorbereitet wurde, kann das ja nur gut werden. Und das wird es – „wow“ sozusagen. Aber am besten lasse ich mal ein paar Bilder dazu sprechen – da sind dann auch die Speisekarten der einzelnen Stationen dabei, so dass jeder einen guten Eindruck davon bekommen kann, was heute Abend alles den Weg in den Harald gefunden hat. 🙂
Und dann noch ein kleiner Tipp aus der Praxis: wenn Ihr mal in die Situation kommt, an so einem Buffet teilnehmen zu dürfen, verhaltet Euch antizyklisch, also anders als alle anderen. Das Buffet war noch nicht richtig eröffnet, da ging die Drängelei los. Wahrscheinlich hatten die alle Suiten und damit das Recht, als erste was zu Essen zu bekommen … 😉
Im Ernst – so etwas habe ich noch nicht erlebt. Je oller, je doller. Da wird gedrängelt, geschubst, geschoben, mit Ellenbogen und sonstigem Gerät gearbeitet, nur um möglichst weit vorn zu sein. Und dabei war durchaus zu erkennen, dass in den Warmhaltebehältern überall mehr als nur ein Stück Fleisch liegt … Echt, ich war nah dran, ins Waterfront zu gehen und mich am Platz bedienen zu lassen – habe dann aber doch umgeschwenkt auf „antizyklisch“. Also von hinten angefangen. Und mal ehrlich – so ein Stück Wiener Apfelstrudel schmeckt doch auch als Vorspeise gut 🙂 Am Dessertstand war nämlich erst mal gar nichts los. Und genau so ging es dann weiter, den Abschluss bildete dann halt der Salat – und der war trotzdem lecker … 🙂
„Legends of Rock“
Natürlich habe ich – wenn auch in falscher Reihenfolge – viel zu viel gegessen, so dass danach erst einmal ein Ramazotti ans Werk musste. Und während der die Verdauung unterstützt, schreibe ich schon mal ein bisschen von meinem Tag im Blog, bevor ich dann um 21.00 Uhr mal einen Abstecher ins Theater mache – dort gibt das Show-Ensemble heute „Legends of Rock“ mit Musik von Queen. The Beatles, AC/DC, Metallica, Udo Lindenberg und anderen. Das klingt nicht nur im Tagesprogramm gut – das ist es auch.
Den Abschluss bildet dann der Absacker in der Sports Lounge, wo ich auch diesen Blogbeitrag beende – mangels Internetverbindung geht der dann allerdings erst morgen im Laufe des Vormittag in Marokko online.
Jetzt verschwinde ich aber erst einmal ins Bett, nicht jedoch ohne den Hinweis auf der Karte auf meinem Bett noch umzusetzen: „Bevor Sie heute Abend einschlafen, bitte stellen Sie Ihre Uhr eine Stunde vor.“
Dienstag, 21. Februar 2023
Heutiger Hafen: Agadir, Marokko
Der heutige Blog-Beitrag fällt ziemlich überschaubar aus – viel ist heute nämlich nicht passiert. Oder anders ausgedrückt: ich habe nicht so viel gemacht, über dass es sich zu berichten lohnt. Aber fangen wir dennoch mal von vorne an: wir sind heute in unserem ersten nicht-europäischen Hafen angekommen, nämlich in Agadir in Marokko und damit in Nordafrika. Mit uns liegt übrigens die Mein Schiff 4 im Hafen …
Und auch wenn die Lufthansa Nordafrika inzwischen beispielsweise zu den europäischen Zielen zählt (und damit nur die Meilen gutschreibt, die bei einem kontinentalen Flug anfallen anstelle der Meilen, die bei einem interkontinentalen Flug anfallen würden), ist es geografisch gesehen halt nun mal Afrika. Und so sieht das beispielsweise auch die Telekom – hier gibt es nämlich kein inkludiertes EU-Roaming mehr, hier reden wir schon von Datennutzung in Ländergruppe 3 mit entsprechenden Preisen. Schon interessant, nach welchen Kriterien sich hier jeder die Welt so zurecht legt, wie es gerade am besten passt.
„Seetag“ in Agadir
Doch ich schweife ab. Wir sind in Afrika angekommen, das Schiff ist von den Behörden freigegeben und wer von Bord gehen will, kann dies mit seinem Reisepass, der an der Gangway vom Zoll kontrolliert wird, tun. Ich gehe jetzt aber erst mal zum Frühstück ins Waterfront Restaurant – eilig habe ich heute nämlich nicht, da ich das Schiff nicht verlassen werden, sondern stattdessen einen „Seetag“ mache. Der Grund ist ganz simpel – zu Fuß kommt man hier nicht so wirklich weit, da wir in einem Industriehafen liegen und der Beginn der Innenstadt von Agadir etwa sechs Kilometer von hier entfernt ist. Da würde also nur ein Taxi für rund 15 € (das soll der Preis sein, den man mit Handeln erzielt haben sollte) oder ein Ausflug mit nicko weiterhelfen. Und da ich in rund zwei Wochen noch mal hier bin und da bereits mit Christine zusammen einen Ausflug geplant habe („Das Beste von Agadir“), schenke ich mir heute den Landgang.
Vielmehr gehe ich nach dem Frühstück mal über das ziemlich leere Schiff und mache ein paar Videoaufnahmen, die ich dann in den nächsten Tagen mal zu einem kleinen Rundgang zusammenstellen will (und keine Angst, das wird dann wieder ein richtiges Video und kein hochformatiger „Short“, bei dem mich die Leute schon fragen, ob sie jetzt ihren Fernseher hochkant aufstellen müssen).
Internet in Afrika
Ein anderes Thema ist das Internet, das hier, da wir eben nicht mehr in der EU sind, zumindest in meinem Mobilfunktarif nicht enthalten ist. Von daher könnte ich an Bord auf das Bord-WLAN ausweichen (das ist das mit dem 1 GB für 40 €), bei einem Mobilfunkanbieter eine eSIM kaufen und dann ein entsprechendes Datenpaket dazu buchen (das liegt für 1 GB bei rund 10 USD) oder eben ein Datenpaket der Telekom buchen, das mir in Ländergruppe 3 (und da gehören dann auch noch der Senegal sowie die Kapverden dazu) für 24,95 € (für 3,5 GB bei 31 Tagen Gültigkeit) angeboten wird.
Und aufgrund der noch anstehenden Aufenthalte im Senegal, auf den Kapverdischen Inseln sowie erneut in Marokko bietet sich das am ehesten an – und wenn die 3,5 GB nicht reichen sollten, kann ich es ja problemlos noch mal buchen. Gesagt, gebucht. Und schon bin ich wieder online.
Sonnenbad und E-Book
Die Videoschnipsel sind jetzt soweit im Kasten, so dass ich mich mal zur Abwechslung auf das Thema „Urlaub“ besinne und mich mit meinem Kindle in die Sonne auf dem Oasis Deck lege. Da die meisten Passagiere ja immer noch draußen sind, sind freie Liegen auch kein Problem – ich bin mal gespannt, wie das morgen am Seetag hier aussieht. Mein Bauch sagt mir, dass sich spätestens um 8 Uhr auf jeder Liege ein Handtuch sonnt.
Das Mittagessen lasse ich wieder ausfallen und bleibe stattdessen lieber in der Sonne liegen. Und bislang hat das mit dem Sonnenbrand auch richtig gut geklappt, so ganz langsam lässt sich ein bisschen Bräune blicken, von Sonnenbrand jedoch keine Spur.
Ich nutze dann die heute noch vorhandene Internetverbindung, um mir Lesenachschub auf den Kindle zu laden (das ist gegenüber früher halt schon eine deutliche Verbesserung – was man da an Büchern nicht mit in den Urlaub genommen hat, hat man halt auch nicht lesen können). Heute suche ich mir überall auf der Welt (eine Internetverbindung vorausgesetzt) einfach das Buch aus, das ich lesen möchte und lade es per Knopfdruck auf meinen Kindle – und zwei Minuten später kann ich loslegen.
Sport, Sauna und Whirlpool
Und loslegen ist das Stichwort – und zwar nicht mit Lesen, sondern mit Sport. Heute geht es mal wieder ins Fitnessstudio, um ein bisschen auf dem Crosstrainer zu laufen und das eine oder andere Gerät zu quälen (bzw. umgekehrt). Danach noch auf einen Sprung in die Sauna und frisch geduscht zum Abendessen. Der Ablauf gefällt mir – und da ich erst so gegen 18 Uhr zum Sport gehe, ist es sowohl dort als auch anschließend In der Sauna tendenziell leer – klar die meisten sitzen um die Zeit ja beim Abendessen („Um sechs wird gegessen. Pünktlich!“)
Abendessen im Club Bistro
Dort laufe ich dann kurz vor 20.00 Uhr ein. Wobei „dort“ heute das Buffetrestaurant ist – die Speisekarte im Waterfront überzeugt mich heute nicht so wirklich. Also lasse ich mir das eine oder andere am Buffet auflegen und genieße die abendliche Ruhe im Club Bistro – da ist um die Zeit nämlich auch so gut wie nichts los.
Eine Anregung für nicko (falls man dort mitliest) hätte ich allerdings: bei vielen Gerichten steht ein Schild dabei, um was es sich handelt. Bei vielen aber auch nicht. Und da, wo etwas steht, steht es auf Deutsch da. Nun ist es aber so, dass die meisten Crewmitglieder, die hier das Essen auf die Teller legen, eher nur Englisch sprechen. Und dann wird es – selbst für Leute, die tendenziell sogar gut Englisch sprechen – schwierig. Wenn die Beschilderung nur in Deutsch ist, man das, was man haben will, aber auf Englisch benennen muss, fehlt dann doch mitunter das Vokabular (oder weiß jeder auf Anhieb die englischen Worte für Blumenkohl, Knoblauch, Meerrettich oder Lachs?). Und noch schwieriger ist es, wenn noch nicht mal ein deutschsprachiges Schild vorhanden ist – nicht immer ist ja klar erkennbar, welches Tier da in der Pfanne liegt. Oder ob das überhaupt ein Tier ist und nicht nur ein Gemüse-irgendwas mit einem Fleischnamen (Stichwort: „veganes Schnitzel“). Und dann kommt zur Sprachproblematik halt auch noch Biologie dazu.
Von daher wäre mein Vorschlag: einfach an alles, was hier angeboten wird, ein Schild zu stellen, auf dem in Deutsch und Englisch steht, was genau hier offeriert wird. Und dann kann man problemlos verstehen (Deutsch), was da zu Essen bereitsteht und kann es der Crew auch entsprechend sagen (Englisch).
Nach dem Essen setze ich mich mit einem Kaffee noch ein bisschen aufs Lido Deck, beobachte den Pool bei seinen Bemühungen überzuschwappen (wir haben nicht wirklich Seegang, aber ein bisschen Bewegung scheint doch zu sein, wenn man sich den Pool so anschaut) und gehe danach in die Kabine, um mein angefangenes Buch weiterzulesen und zwischendurch auch mal eine Nachrichtensendung im Fernsehen anzusehen – da scheint ja aktuell wieder einiges zu passieren, was den Krieg zwischen Russland und der Ukraine betrifft.
Auf dem Bett liegt – neben dem morgigen Tagesprogramm – auch wieder eine Karte; dieses Mal soll ich vor dem Einschlafen die Uhr um eine Stunde zurückstellen. Nun, mache ich doch gern – bleibt so doch eine Stunde länger Zeit zum Lesen und Schlafen.
Mittwoch, 22. Februar 2023
Der erste Seetag der Reise
Heute haben wir den ersten Seetag der Reise – der Weg von Afrika zurück auf die Kanaren ist dann ja mit über 400 Seemeilen doch etwas weiter. Und er führt über den Atlantik, was man durchaus mitbekommt an Bord. Ich will da jetzt nicht unbedingt von „Seegang“ sprechen, das wäre übertrieben, aber man merkt beim Laufen auf dem Schiff durchaus, dass es da gewisse Bewegungen gibt. Da macht es sich halt bemerkbar, dass die VASCO DA GAMA jetzt dann doch eher ein kleineres Schiff ist (zumindest im Vergleich zu den aktuellen Schiffen mit 5000+ Passagieren) – da machen sich halt auch kleinere Wellen schon bemerkbar, während diese bei einem der größeren Schiffe wohl eher nicht zu spürbaren Bewegungen führen würden. Aber hey, wir sind auf einem Schiff, da muss das so … 🙂
Wäscheservice an Bord
Bevor ich mich auf den Weg zum Frühstück mache, nehme ich aber noch ein Angebot von nicko an, das gestern auf meiner Kabine gelandet ist – es gibt ein „Wäscherei-Sonderangebot“: ich kann soviel Wäsche in den Wäschebeutel packen, wie da reinpasst – und man wird das dann innerhalb von 48 Stunden für 20 € waschen, bügeln und zusammenlegen. Und da ich beim Packen ja sowieso auf „Waschen“ eingestellt war (Kleidung für etwas mehr als vier Wochen passt dann halt doch nicht ins Gepäck), bietet es sich durchaus an, die Sachen der ersten Woche nochmal aufzubereiten. Und auch wenn der Beutel nicht so aussieht – da geht viel rein. Sehr viel. Oder genau genommen alles das, was in der ersten Woche an Wäsche angefallen ist 😉 Und so fange ich also übermorgen noch mal von vorn an mit meiner Kleidung – und wenn es das gleiche Angebot in etwa zehn Tagen nochmal gibt, wäre bis zum Ende der Kreuzfahrt frische Kleidung gesichert …
Das Frühstück ist dann wie immer eher unspektakulär, Omelette im Waterfront ist heute angesagt – und danach noch eine Waffel mit frischen Beeren aus dem Buffetrestaurant. Das habe ich jetzt so zum neuen Standard erklärt: erst gemütliches Frühstück im Waterfront und danach einen Abstecher ins Club Bistro für die Waffel mit Beeren, die ich mir dann – zusammen mit einem Cappu aus dem Cappuccino’s – auf dem Lido Deck beim Zeitunglesen schmecken lasse.
Der Pool ist heute vorsichtshalber mal gesperrt – aber das macht auch durchaus Sinn, ist er doch aktuell eher ein Wellenbad als ein ruhiger Pool. Und während sich die beiden Whirlpools „Ententeich-gleich“ völlig ruhig verhalten, ist nebenan im Pool Sturm angesagt – da merkt man mal, wie sich die größere Wassermenge dann doch aufschaukelt und hin- und her schwappt. Denn so stark ist der Seegang nun auch nicht …
Frühschoppen auf dem Lido Deck
Unterdessen ist auf dem Lido Deck das Küchenpersonal unentwegt beschäftigt, für den um 11 Uhr geplanten Frühschoppen aufzubauen. Buffet, Tische, Deko, Warmhaltebehälter – alles das findet wieder seinen Weg hierher, um die Zeit zwischen Frühstück und Mittagessen zu überbrücken … aber der Magen soll ja immer beschäftigt sein – da wird dann schon drauf geachtet 😉
Welches Bier ist der Deutschen liebstes Bier? Genau, Freibier. Und das merkt man hier auch sofort – die Kellner können gar nicht so schnell durch die Reihen gehen, wie die Gläser von den Tabletts genommen werden. Und dann am besten gleich zwei – das eine könnte ja viel zu schnell leer sein. Ähnlich sieht es am Buffet aus – die Zeit zwischen der Buffeteröffnung und den ersten, die da zugreifen, reicht schon mal nicht, um ein Foto vom Buffet zu machen. Von daher sieht das jetzt also schon ein bisschen „geräubert“ aus. 🙁
Nachdem sich die Schlangen ein bisschen gelegt haben, hole ich mir dann auch noch mal eine Kleinigkeit – das Frühstück ist ja in der Tat noch nicht so ewig her. Und dennoch findet die eine oder andere Leckerei wie Weißwurst, Käsekrainer, Mini-Hummer, Kartoffelsalat und ein Lachsbrötchen den Weg auf meinen Teller.
Internet auf hoher See
So ein Seetag bedeutet natürlich auch, dass es kein Land in der Nähe gibt – und damit auch kein Mobilfunknetz. Den Weg ins Internet findet man daher aktuell nur über das Bord-WLAN. Den dafür notwendigen Voucher hatte ich mir ja schon gekauft, jetzt will ich mal sehen, wie das so funktioniert und mit welcher Geschwindigkeit man da unterwegs ist. Meine Erfahrungen mit den anderen beiden großen „deutschen“ Reedereien sind da ja eher überschaubar gut gewesen – von „geht gar nicht“ bis „geht ganz langsam“ ist da die Bandbreite. Anders bei den internationalen Reedereien – da erlebt man teilweise Geschwindigkeiten, die manche nicht zu Hause haben.
Und hier? Nun, die Einwahl und Anmeldung stellt sich schon mal sehr einfach dar: einfach mit dem öffentlichen WLAN verbinden, danach auf der Startseite den Benutzernamen und das Passwort vom Voucher eingeben – und los geht’s. Surfen im Internet sowie die Standard-Anwendungen sind kein Problem und auch ausreichend schnell. Klar, nicht wie zu Hause, aber doch so, dass man flüssig damit arbeiten kann. Das Updaten des Blogs und das Hochladen der Fotos gingen jedenfalls ziemlich flott vonstatten. Wobei das eventuell auch der Tatsache geschuldet ist, dass wohl manche Webseiten gesperrt sind – so ist es mir beispielsweise nicht gelungen, YouTube aufzurufen. Und wenn das auch auf andere Streamingseiten wie Netflix & Co. zutrifft, dann ist schon mal sichergestellt, dass die Anwendungen, die umfangreiche Bandbreite benötigen, nicht genutzt werden können und damit die vorhandene Bandbreite für „normale“ Anwendungen zur Verfügung steht (auf der anderen Seite ist mit Blick auf die Passagierstruktur auch nicht unbedingt zu erwarten, dass YouTube und Netflix die am meisten aufgerufenen Internetseiten sind – vermutlich ist auf „apothekenrundschau.de“ deutlich mehr los. Und ja, ich weiß, das ist jetzt gemein gewesen und auch politisch nicht korrekt; da ich aber selbst diese Seite auch schon mal aufgerufen habe, darf ich das). Ich kann also zumindest schon mal sagen, dass ich mit der Geschwindigkeit des Bord-WLAN sehr zufrieden bin – aber gut, 40 € für 1 GB sind natürlich auch eine Hausnummer.
Tombola zu Gunsten der Crew
Ich gehe jetzt noch mal schnell an der Rezeption vorbei und hole mir dort noch ein paar Lose für die Tombola, die heute Abend an Bord zugunsten des Crew Wellfare Fonds stattfindet. 2 € kostet ein Los, zehn gibt es für 15 €. Dafür gibt es die Chance auf verschiedene kleinere Preise und die handkolorierte Seekarte dieser Reise – aber vor allem kommt der Erlös ja der Crew zugute, die sich hier an Bord für unser Wohlergehen den A… aufreißt. Und damit ist es ein no-brainer, mal schnell zehn Lose zu kaufen.
Um 17.30 Uhr wird sich dann in der Hollywood Show Lounge zeigen, ob die richtigen Lose gezogen werden – oder eben nicht.
Natürlich hat es nicht gepasst. Also zumindest nicht für mich, die Seekarte und die anderen Preise gehen mit anderen Passagieren nach Hause. Aber es war ja auch für den guten Zweck gedacht – und das Ziel wurde erreicht.
Im Anschluss an die Auslosung gibt es dann noch eine kleine Überraschung – direkt vom Theater aus wurden die Türen nach vorn geöffnet, so dass man die (vermutlich einmalige) Gelegenheit hat, auf das Vorschiff bis an den Bug zu gehen. Dieser Bereich war früher wohl mal frei zugänglich gewesen, wurde dann im Rahmen der Corona-Maßnahmen zum Crew-Bereich und scheint nun – zumindest zeitweise – wieder für Passagiere geöffnet zu werden. Und das wäre durchaus schön – denn gerade bei Hafenein- oder sogar Fjordfahrten (OK, die haben wir auf unserer Reise jetzt eher nicht) hat man von dort natürlich den besten Blick nach vorn.
„nicko cruises“ – App
Wenn wir schon den ganzen Tag hier auf See unterwegs sind, nutze ich mal die Gelegenheit, um über die App zu sprechen, mit der man hier an Bord einzelne Leistungen buchen, das Tagesprogramm und sein Bordkonto einsehen kann. Die gibt es nämlich nicht. 🙂 Während die meisten anderen Reedereien inzwischen ja auf Apps setzen, um die organisatorische Abwicklung an Bord zu vereinfachen, läuft das hier so wie eh und je. Und um nicht falsch verstanden zu werden, das heißt nicht unbedingt, dass das schlecht ist. Klar, wenn man alle Informationen auf dem Smartphone immer bei sich trägt und von überall her abrufen kann, hat das seine Vorteile. Aber wenn ich abends das Tagesprogramm für den nächsten Tag in gedruckter Form erhalte (und ich das dann fotografiere und damit auch auf dem Handy dabei habe), meinen aktuellen Bordkontostand zwischendurch an der Rezeption erfragen kann (und dann eine Zwischenrechnung ausgedruckt erhalte) und meine Ausflugsreservierung an einem Terminal vor dem Ausflugscounter machen kann, dann funktioniert das bei dieser Schiffsgröße und der begrenzten Zahl der Mitreisenden auch problemlos.
In diesen Bereich passen übrigens auch die Ausflugsbuchungen. Diese kann man zum einen online im Vorfeld der Reise vornehmen oder direkt an Bord. Hierfür kann man entweder am Ausflugscounter neben der Rezeption direkt buchen, man kann über ein Formular, das auf der Kabine bereitliegt und das man nach dem Ausfüllen in eine Box an der Rezeption einwerfen kann oder aber über eines der an Bord aufgestellten Buchungsterminals buchen. Dabei gilt grundsätzlich, dass man alle Buchungen bis zu 48 Stunden vor Erreichen des jeweiligen Hafens kostenfrei stornieren kann – danach geht das nur noch bei Krankheit mit Attest vom Bordarzt.
Ist der gewünschte Ausflug ausgebucht, kann man sich jedoch noch auf eine Warteliste setzen lassen – sollten dann kurzfristig Plätze frei werden, rutscht man nach und wird entsprechend informiert. Das habe ich gestern mit einem Ausflug übermorgen auf La Palma mal gemacht – mal schauen, ob das noch klappt oder nicht.
Medizinische Ausschiffung
Im Laufe des Nachmittag erfahren wir dann, dass sich unser Fahrplan ein bisschen ändert – wir legen nachher noch einen außerplanmäßigen Zwischenhalt auf Lanzarote ein. Aufgrund eines medizinisches Notfalls muss dort eine Ausschiffung eines Passagiers erfolgen, so dass wir auf unserem Weg nach La Palma kurz pausieren müssen. Auf den weiteren Verlauf hat das allerdings keinen Einfluss – es bietet allerdings noch mal die Gelegenheit, in Inselnähe das Landnetz für einige kurze Updates zu nutzen. Und leider auch für viele Sensationsfotos … 🙁 Was ist eigentlich an einem Rettungswagen, der neben einem Schiff steht, so interessant, dass da hunderte Fotos von gemacht werden müssen? Ich verstehe es nicht …
Erst Dinner, dann Sport …
Durch die spätere Auslosung der Tombola (die war eigentlich für 16.45 Uhr geplant, musste aber aufgrund der Ausschiffung nach hinten verschoben werden), mache ich heute das Abendprogramm mal in umgekehrter Reihenfolge: zunächst geht es zum Abendessen ins Waterfront und danach noch für ein Stündchen zum Sport in den Fitnessbereich, dann zur Muskellockerung und zum Duschen in die Sauna und in den Whirlpool. Das wird aber heute die Ausnahme bleiben – erst Essen, dann Sport ist wohl eher nicht so wirklich das Optimum.
Zumal das Essen im Waterfront ja dann doch immer etwas umfangreicher ist – sechs Gänge wollen ja immerhin auch erst einmal gegessen und dann verdaut werden. Vielleicht hätte ich doch besser einen Tisch im „The Grill“ reserviert – da gäbe es heute ein 400g-Tomahawk-Steak mit Ofenkartoffel für 12,50 €.
Jetzt bin ich aber im Waterfront – und so gibt es heute folgendes Menü für mich:
- Rindercarpaccio mit zweierlei Sellerie und Trüffel,
- Bauernsalat mit Leccino-Oliven,
- Polentacremesuppe mit Crevetten,
- gratinierte Jakobsmuschel auf Blattspinat,
- gegrilltes Rinderfilet mit Rotweinsauce, gerösteten Parmesan-Kartoffeln und Wildpilze sowie
- amerikanischen Käsekuchen mit Erdbeeren-Eis zum Dessert.
… oder doch nicht?!?
Nachdem ich das jetzt alles gegessen habe, entscheide ich mich relativ schnell für eine Planänderung: der Sport fällt heute aus. Ich gehe daher aufs Lido-Deck, trinke einen Ramazotti, atme mal tief durch, hole dann meinen Laptop und mache den heutigen Blogeintrag fertig.
Auf meiner Kabine begrüßt mich übrigens schon meine Wäsche, die ich heute morgen erst zum Waschen gegeben habe (von wegen 48 Stunden, das waren noch nicht mal zehn) und ein Ausflugsticket für übermorgen – offensichtlich habe ich es von der Warte- auf die Teilnehmerliste geschafft. Läuft …
Und da wir morgen ja schon einen ganzen Tag auf La Palma sind, kann ich da ein bisschen durch Santa Cruz bummeln und vielleicht den einen oder anderen Geocache finden, bevor es dann übermorgen in die Natur geht.
Donnerstag, 23. Februar 2023
Heutiger Hafen: La Palma
Trotz des ungeplanten Zwischenstopps gestern auf Lanzarote haben wir den heutigen Hafen, Santa Cruz de La Palma, pünktlich erreicht. Hier liegen wir nun overnight, also bis morgen Abend. Und das ist schon außergewöhnlich, zumal La Palma nicht unbedingt die Kanaren-Insel ist, die regelmäßig bei Kanaren-Kreuzfahrten angefahren wird. Meines Erachtens zu Unrecht, auch wenn sie eher eine der kleineren Inseln ist – weniger attraktiv als die anderen ist sie sicherlich nicht.
Und so mache ich mich nach dem Frühstück dann auch gleich auf den Weg nach draußen – gegen Mittag sind einzelne kleinere Regenschauer angesagt, denen würde ich gern entgehen. Etwa 20 Minuten dauert der Weg vom Schiff (wir liegen allerdings auch ganz hinten an der Pier) bis in die Altstadt von Santa Cruz. Der Weg lohnt sich aber – kleine Gässchen, die eine oder andere versteckte Treppe und viele kleinere Straßencafés laden zum Bummeln, Shoppen und Verweilen ein.
Ein bisschen weiter entfernt findet sich dann noch ein Nachbau von Kolumbus’ Santa Maria, die als kleines Schifffahrtsmuseum dient sowie das Castillo de la Virgen, vom dem aus man einen tollen Blick über Santa Cruz und die Küste bis zur VASCO DA GAMA hat. Und Ihr werdet es ahnen, das hätte ich nicht gefunden, wenn da nicht auch hier ein Adventure Lab Cache mit fünf Stationen zu absolvieren gewesen wäre 🙂
Und so bin ich rund sieben Kilometer durch die Altstadt gelaufen, konnte das eine oder andere Foto machen, habe auf dem Rückweg noch einen Cortado in der Sonne getrunken und bin dann – rechtzeitig vor dem leichten Nieselregen, der aber nur kurz eingesetzt hat, zurück an Bord gewesen. Im Hafenterminal hat sich noch ein kleiner Souvenirshop gefunden – der hat dann gleich noch das Kühlschrankmagnetenthema gelöst, dummerweise aber auch die eine oder andere Eule gehabt. Und so wird demnächst bei mir zu Hause ein weiteres Exemplar ihre Heimat finden.
Mittagessen im Club Bistro
Zurück an Bord schaue ich zunächst mal im Buffetrestaurant vorbei, um eine Kleinigkeit zu Mittag zu essen. Und werde unfreiwillig Zeuge, wie man sich am Nebentisch bezüglich des Essenholens organisiert. Oftmals ist es ja so, dass die Herren nicht allein ans Buffet geben, da sie ohne Hilfe ihrer Frauen nicht in der Lage sind, sich die richtigen Speisen zu nehmen (Er zu ihr: „Esse ich das?“ oder Sie zu ihm: „Nimm das nicht, das schmeckt Dir nicht.“). So weit, so bekannt.
Am Nebentisch lief es aber dieses Mal anders. Er geht ans Buffet. Allein. Sie bliebt derweil am Tisch sitzen. Aber bevor ich mich wundern kann, kommt des Rätsels Lösung: ihr Handy klingelt. Und leider kenne ich jetzt nur eine Hälfte des Gesprächs – aber der Rest erschließt sich von selbst. Das ging nämlich in etwa so: „Ja, das kannst Du nehmen. Aber nur eins oder zwei.“ und dann „Das kann ich Dir von hier so nicht sagen. Wenn es aber so grüne Röschen sind, könnte es Brokkoli sein.“ Glaubt ihr nicht? Hab ich auch nicht für möglich gehalten – war aber trotzdem so … 🙂
Gut unterhalten und gestärkt gehe ich aufs Lido Deck, trinke noch einen Kaffee und schaue mir mal das eine oder andere YouTube-Video an, das in meiner Playlist schon seit Tagen auf mich wartet, bevor ich die Fotos des Spaziergangs in Santa Cruz bearbeite und für den Blog vorbereite.
Corona – da war doch mal was …
Und nutze mal kurz die Gelegenheit, das Thema „Corona“ anzusprechen – da kam nämlich die Frage auf, mit welchen Einschränkungen und Maßnahmen man bei nicko cruises aktuell (noch) rechnen muss. Nun, das ist schnell erzählt: „…“
Also: es gibt keine. Weder Impfung, noch Tests sind vor der Reise erforderlich. Auch der Infektionsschutzbogen, der mit den Reiseunterlagen verschickt wurde, wurde nicht mehr eingesammelt. An Bord gibt es keine Maskenpflicht, keine Temperaturkontrollen, keine Tests. Es werden keine besonderen Abstände eingehalten und auch sonst gibt es hier keine Maßnahmen aus der Coronazeit mehr. Vielleicht ist die Zahl der Desinfektionsspender größer als vor Corona (da steht in der Tat an jeder Ecke einer) – das war es dann aber auch.
Lediglich der täglich in der Bordzeitung wiederholte Hinweis, dass man in engen Räumen oder in der Nähe anderer Passagiere eine FFP2-Maske tragen sollte, deutet darauf hin, dass es da mal sowas gab, was man mit „Corona“ bezeichnete. Von daher fühlt sich „Kreuzfahrt“ hier genau so an wie sich „Kreuzfahrt“ vor drei Jahren angefühlt hat.
Wobei es allerdings schon schön wäre, wenn zumindest die Empfehlung mit der FFP2-Maske von denjenigen umgesetzt würde, die hier aktuell quer übers Schiff husten. Die gibt es nämlich durchaus. Und das muss ja nicht heißen, dass die alle Covid-19-positiv sind – da kann ja jede beliebige Form von Atemwegsinfektion dahinter stecken. Aber egal, was es ist – muss ich das dann unbedingt verbreiten? Dass jemand, der von akutem Husten betroffen ist, nicht gesund ist, steht doch außer Frage. Und dann darf man sich – Stichwort „Eigenverantwortung“ – doch auch gern mal so verhalten, als ob man krank wäre. Aber das scheint die meisten hier zu überfordern.
Nachmittag und Abend an Bord
Den Nachmittag verbringe ich dann wieder mal im „Urlaubsmodus“ – ein bisschen Lesen, etwas Musik hören, mal kurz in den Whirlpool gehen – naja, was man halt so macht, wenn man mal nichts zu tun hat.
Und so kommen wir schon in Richtung Abendessen. Und das fällt heute zur Abwechslung mal spartanisch aus – ich esse nur eine Kleinigkeit bei Alfrescos. Der griechische Bauernsalat und ein Hähnchendöner müssen heute mal reichen – aber jeden Tag ein 6-Gänge-Menü wird dann auch irgendwann mal zuviel des Guten. Obwohl die Speisekarte durchaus leckere Gerichte enthält – aber ich bin ja noch drei Wochen an Bord, da wird es sicherlich das eine oder andere davon noch mal geben.
Die Barkarte
Jetzt sitze ich aber erst mal gemütlich auf dem Lido Deck, trinke einen Campari Orange und blättere dabei durch die Barkarte. Und auch danach wurde ich gefragt – und deshalb könnt Ihr jetzt da auch gern mal mitblättern:
Die Auswahl scheint mir dabei relativ ordentlich zu sein (insbesondere auch in Bezug auf „Zero“-Getränke wie Cola Zero, Sprite Zero, Cola Light, Diet Tonic und Red Bull Sugar-free) und auch die Preise sind eher am unteren Rand der Skala angesiedelt (und das nicht nur im Vergleich zu amerikanischen Reedereien).
Von daher stellt sich auch in Bezug auf die Nutzung der beiden Getränkepakete die Frage, ob sich diese lohnen. Und wie immer gilt da natürlich die individuelle Betrachtungsweise. Für mich persönlich lohnen sie sich nicht. Die 29 € des kleineres Paketes würde ich vielleicht sogar erreichen, allerdings sind dann auch immer einzelnen Getränke dabei, die nur im teureren Paket enthalten sind. Und für die 49 € dieses Pakets reicht mein Getränkekonsum dann doch nicht. Und so fahre ich mit der Einzelabrechnung besser.
Wer aber ab und an mal einen Wein trinkt, das eine oder andere Bier zu sich nimmt und an Cocktails seine Freude hat, der wird mit den Paketen sicherlich nichts verkehrt machen.
Inzwischen ist auch die Sonne untergegangen und das Abendprogramm an Bord nimmt seinen Lauf. In der Hollywood’s Show Lounge steht heute erneut Sandmalerei auf dem Tagesplan, im Auditorium (Kino) wird „Kingsman“ gezeigt. Und ich habe mich für einen Filmabend in der Kabine entschieden. Ich habe die letzten beiden Folgen von „Blackout“ immer noch nicht sehen können und habe sie deshalb mal mitgenommen – und da der USB-Anschluss am Kabinen-TV nicht gesperrt ist, kann ich sie dort von meinem USB-Stick problemlos ansehen.
Und damit verabschiede ich mich dann bis morgen und wünsche schon mal eine gute Nacht.
Freitag, 24. Februar 2023
Früher Vogel …
Unser zweiter Tag in La Palma steht an – und ausnahmsweise werde ich mal von meinem Wecker geweckt. Aber nur, weil ich um 8.30 Uhr in der Hollywood’s Show Lounge zu meinem Ausflug antreten muss – und wenn ich vorher noch frühstücken will, wird mir das ohne Wecker dann doch zu riskant. Und so werde ich um 6.45 Uhr aus dem Schlaf gerissen, damit ich kurz nach 7 Uhr beim Frühstück im Club Bistro bin. Auf das Bedienfrühstück im Waterfront verzichte aufgrund des engen Zeitplans und suche mir mein Frühstück daher am Buffet zusammen: Omelette, zwei Brötchen, etwas Lachs, Obst und Joghurt – nach zehn Minuten steht alles an meinem Platz auf dem Tisch, ich hole mir noch einen Kaffee aus dem Automaten und los geht’s.
Im Anschluss daran besorge ich mir noch eine Flasche Wasser für den Ausflug, packe meinen Rucksack (für heute ist ja ein bisschen Regen angesagt – also nehme ich doch mal ein Jäckchen mit) und mache mich dann gegen 8.15 Uhr auf den Weg ins Theater. Dort treffe ich auf eine Menge Menschen, die irgendwie wohl alle einen Ausflug gebucht haben und sich jetzt zu orientieren versuchen.
Treffen für den Ausflug an Bord
Mir stellt sich das so dar, dass jeder mal bei dem Ausflugsguide vorbeischaut, der in der Mitte des Zuschauerraums steht und Aufkleber verteilt. Und so wie es aussieht, sind aktuell noch diejenigen da, die sich um 8.15 Uhr getroffen haben und auch schon diejenigen, die sich erst um 8.30 Uhr treffen. Aber irgendwie scheint er das im Griff zu haben – abhängig vom Ausflug verteilt er die Nummern, mein Ausflug erhält die Nummer 4. Und ich solle irgendwo warten.
OK, also warte ich. Ich sehe noch den einen oder anderen, der auf seiner Jacke auch die „4“ kleben hat und wähne mich also mal in guter Gesellschaft. Bis ich die ersten sehe, die auch eine „4“ tragen, aber bereits auf dem Weg nach unten sind. Da sind dann vor allem diejenigen dabei, die sonst von Deck 11 nur mit dem Aufzug auf Deck 10 kommen, heute aber im Stechschritt von Deck 7 auf Deck 3 rennen können. Ich ahne was – da ist gerade im Verborgenen das „Wer-ist-als-Erster-am-Bus“-Spiel gestartet. Na, da mache ich doch gleich mal mit. Und bin dann immerhin zweiter Sieger 😉
Es war also genau so wie gedacht … vor dem Schiff stehen die Ausflugsbusse und damit auch unser Bus Nr. 4. Und wer da jetzt mit einer „4“ ankommt und ein passendes Ausflugsticket hat, steigt ein. Womit ich dann einen Fensterplatz relativ weit vorn habe – mal sehen, ob der Platz neben mir frei bleibt … ich lege für alle Fälle mal meinen Rucksack, mein Handy samt Stativ und Mikrofon und noch so ein paar Kleinigkeiten, die man während der Fahrt vielleicht brauchen könnte, auf den Sitz. Und siehe da – es scheint zu funktionieren. Der Bus ist zum Schluss mehr oder weniger voll besetzt, den Platz neben mir wollte aber keiner. 🙂
„La Palma über den Wolken“
Gegen 9 Uhr fahren wir dann auch endlich los (warum wir hier jetzt fast eine halbe Stunde gewartet haben, erschließt sich nicht so direkt), werden von unserem belgischen Reiseleiter begrüßt und machen uns auf den Weg zum Roque de Los Muchachos, dem höchsten Punkt der Insel auf 2.426 m.
Und auch, wenn das so dediziert in der Ausflugsbeschreibung nicht gestanden hat, ergibt es sich eigentlich von selbst – wir sind hier auf Meereshöhe und wollen mit dem Bus auf knapp 2.500 m Höhe. Das wird nur auf einer Serpentinenstrecke gehen. Da erstaunt es dann schon, dass das den einen oder anderen verwundert – wie haben die sich denn vorgestellt, wie man da hoch kommt? Aber egal, was sich da wer gedacht hat – wir fahren jetzt fast 1 1/2 Stunden bergauf, Kurve um Kurve schrauben wir uns dem Gipfel entgegen. Wer also mit Reiseübelkeit im Bus zu kämpfen hat, sollte sich das hier zwei Mal überlegen – und alle anderen sollten es machen, denn es lohnt sich.
Während die Fahrt zunächst durch Kiefernwald führt, wird es dann ab etwa 2.000 m etwas karger – dafür wird der Ausblick besser. In der Tat haben wir die Wolkendecke inzwischen durchfahren, so dass über uns blauer Himmel strahlt, während wir unter uns die Wolkendecke sehen – der Ausflugstitel „La Palma über den Wolken“ stimmt also schon mal. Und so geht es auch die letzten Meter nach oben, bis wir „Roque de Las Muchachos“ erreichen.
Etwa 20 Sternwarten und Teleskope haben wir inzwischen passiert – neben Standorten auf Hawaii und in Südamerika ist das hier einer der bekanntesten und größten Standorte für Sternwarten auf der Welt. Und das sehen wir uns dann nachher im Besucherzentrum noch mal genauer an.
Jetzt haben wir aber erst einmal gute 20 Minuten Freizeit, um uns den Blick von hier oben zu gönnen. Und der ist wirklich traumhaft – um uns herum liegt der letzte Schnee, die Wolken bilden eine dichte Decke unter uns und der Blick ist einfach nur phantastisch.
Um 11 Uhr fahren wir dann weiter, bis wir gegen 11.30 Uhr das Besucherzentrum erreichen. Hier werden wir mit einem kurzen Einführungsfilm empfangen und haben danach eine knappe Stunde Zeit, die einzelnen Räume, die interaktive Informationen zu den Themen „Das All und das Universum“ im Allgemeinen und „Sternbeobachtung und Teleskope“ im Besonderen zu besuchen und die Angebote zu nutzen. Außerdem gibt es hier die erste und auch einzige Möglichkeit zur Toilettennutzung während des Ausflugs – für manch einen ist das ja eine wichtige Information.
Um 12.30 Uhr geht es dann wieder zurück nach unten – natürlich über die gleichen Serpentinen 😉 Und so sind wir pünktlich um 14 Uhr zurück an der VASCO DA GAMA – den eigentlich noch vorgesehenen Fotostopp am „Mirador de Los Andenes“ können wir ausfallen lassen, da es dort jetzt außer Wolken und Nebel nichts zu sehen gibt.
Wir waren jetzt also insgesamt fünf Stunden unterwegs, davon drei Stunden im Bus auf dem serpentinenreichen Weg nach oben bzw. nach unten. Dazu kommt eine halbe Stunde auf dem Roque de Los Muchachos und eine gute Stunde im Besucherzentrum. Von daher viel Fahrzeit für begrenzte Aufenthalte – aber beide haben sich gelohnt. Der erste wegen des phänomenalen Ausblicks (ein Mitreisender im Bus kommentierte das mit „Dass ich das noch erleben darf.“) und der zweite im Besucherzentrum wegen der durchaus interessanten Informationen zu den hier stehenden Observatorien, Teleskope und Sternwarten. Der Ausflug hat 49 € gekostet – und ich würde den durchaus wieder machen.
Und wenn jemand noch mehr Bilder sehen will, der klickt hier – da gehts zur Ausflugsbeschreibung mit Fotogalerie. Und in den nächsten Tagen kommt auch noch ein Ausflugsvideo dazu.
Wieder zurück an Bord
Zurück an Bord gehe ich dann erst mal aufs Lido Deck, trinke einen schnellen Kaffee, hole mir bei Alfrescos einen griechischen Salat und eine Pizza Hawaii und bereite die Bilder und Videos des Ausflugs auf, bevor ich mich an den Blogeintrag für heute und die Ausflugsbeschreibung mache.
Und so verbringe ich den Nachmittag mit ein bisschen Arbeiten, mit Lesen und ab und an einem kühlen Getränk an Bord bis ich gegen 18 Uhr zum Abendessen gehe. Auch heute steht mir nicht unbedingt der Sinn nach einem üppigen Mehrgang-Menü und so gibt es heute erneut wieder mal einen Besuch im Buffetrestaurant. Einen kleinen Salatteller vorab und dann „rosa gebratenes Rinderfilet“ mit Grillgemüse sind genau das richtige.
Danach gehe ich noch ein bisschen aufs Lido-Deck, schaue dem Pool zu, wie er wieder mal über die Ufer tritt und berichte mal kurz über den Barservice hier an Bord.
Getränkebestellungen per Smartphone
Da macht es sich nämlich bemerkbar, dass das Passagier-Crew-Verhältnis relativ gut ist, will heißen, tendenziell viel Crew für tendenziell wenig Passagier. Von daher muss man sich an keiner Bar oder im Buffetrestaurant irgendwo anstellen – man setzt sich an einen freien Platz und kann davon ausgehen, dass binnen Minutenfrist ein Kellner vorbeischaut und die Bestellung aufnehmen will. Das ganze geht – wie bei den meisten anderen Reedereien auch – mittels Smartphone, wobei man hier allerdings den Eindruck hat, dass sowohl die Software ausgereift ist als auch die Kellner mit ihren Geräten umgehen können. Eine Getränkebestellung dauert da nämlich nur wenige Sekunden und braucht auch nur wenige Fingertipps. Bei anderen Reedereien hat man an dieser Stelle manchmal das Gefühl, der Kellner müsse das Teil erst neu programmieren, bis da eine Cola Zero bestellt ist. Auch wird hier keine Bordkarte eingelesen – hier langt es, die Kabinennummer zu sagen, was den Prozess auch noch mal etwas schlanker macht.
Die Lieferung des Getränks erfolgt dann übrigens ebenso schnell, manchmal sogar noch, während der Kellner, der die Bestellung aufgenommen hat, noch am Tisch steht.
Bordkonto
Bevor ich zurück in meine Kabine gehe, schaue ich aber noch mal an der Rezeption vorbei. Ich habe vorhin eine Information auf der Kabine gehabt, dass ich meine Bordrechnung heute noch begleichen soll (das geschieht hier offensichtlich nach jeder einzelnen Reise) – da ich allerdings meine Kreditkarte habe einlesen lassen, wäre das gar nicht notwendig gewesen. Ich erhalte die Rechnung heute Nacht an die Kabinentür. Lediglich meine Bordkarte wurde noch geprüft, dass diese auch korrekt bis zum 18.3. freigeschaltet ist (was sie allerdings war), so dass da morgen keine unliebsamen Überraschungen auf mich warten. Eigentlich hätte ich also gar nicht hier vorsprechen müssen, auf der anderen Seite ist jetzt in wenigen Sekunden geprüft gewesen, was morgen unter Umständen zum Problem hätte werden können. Passt also.
Und so geht der letzte Tag der erste Reise zu Ende – und morgen geht’s dann mit der zweiten von vorn los. Gegen Mittag stößt dann, so Condor und Verdi wollen, Christine dazu und dann werden wir die restlichen beiden Reisen gemeinsam absolvieren. Seid also gespannt, was es dann so zu berichten gibt – mit den Kapverden stehen da ja noch einige interessante Ziele ins Haus …
Samstag, 25. Februar 2023
Zurück auf Gran Canaria
Die ersten neun Tage sind vorbei – und damit auch die erste meiner drei Reisen. Heute morgen sind wir wieder in Las Palmas auf Gran Canaria eingelaufen. Rund 250 Passagiere bleiben für die nächste Reise an Bord, der Rest verlässt uns. Die freien Kabinen werden allerdings gleich wieder gefüllt – angabegemäß sind wir auf dieser Reise sogar mehr oder weniger ausgebucht (das würde dann bedeuten, dass jetzt knapp 1.000 Passagiere an Bord wären. Mal schauen, ob sich das irgendwie gegenüber der vergangenen Reise bemerkbar macht).
Jetzt gehe ich aber erst mal ins Waterfront zum Frühstück – Termine habe ich soweit heute ja keine. Wenn man davon absieht, dass irgendwann gegen Mittag Christine dazustoßen sollte. Da der Flieger aber noch in Frankfurt steht (obwohl er schon in der Luft sein sollte), müssen wir erst mal abwarten, ob und wann der hier überhaupt ankommt. Irgendein technisches Teil ist wohl defekt, das muss vor dem Abflug noch ausgewechselt werden. Mal sehen, wann die tatsächlich loskommen – da das aber ein Vollcharter von nicko cruises ist und da fast 200 Passagiere drin sitzen, wird nicko im Bedarfsfall sicher einen Plan B haben.
Ich lese daher erst mal in Ruhe meine Zeitung und mache danach noch einen kleinen Stadtbummel in Las Palmas. Hier schaue ich mal nach meinem Kühlschrankmagneten, den ich das letzte Mal nicht bekommen habe (dieses Mal habe ich da mehr Erfolg) und gehe über den Mercado de Puerto – eine Art Kleinmarkthalle, u.a. mit kleinen leckeren Essensständen. Nun ist mein Frühstück ja noch nicht so ewig her, für ein paar Gambas al Ajillo und Boquerones fritos ist da aber immer noch Platz 😉 Danke an „jebe100“ aus dem Wasserurlaub-Forum für den Tipp – der steht jetzt auf meiner Agenda für alle weiteren Besuche in Las Palmas.
Christine kommt an Bord
Inzwischen ist es 13.00 Uhr – etwa 1,5 Stunden nach der geplanten Landezeit des Fliegers. Da dieser aber anstelle um 8 Uhr erst um 9.45 Uhr losgeflogen ist, kann er nicht wirklich viel früher hier sein. Ich mache mich also auf den Weg am Aquarium vorbei zurück zum Schiff, laufe an AIDAnova vorbei, die aktuell auch hier liegt (normalerweise laufe ich ja immer an anderen Schiffen vorbei und gehe dann auf das jeweilige AIDA-Schiff) und gehe ins Terminal, um dort auf die Ankunft des Busses vom Flughafen zu warten. Der Flieger ist inzwischen auch gelandet – jetzt fehlt wohl noch das Gepäck und dann kann der Transfer zum Schiff losgehen.
Um 14.20 Uhr ist es dann soweit – die Busse mit den Passagieren aus Frankfurt erreichen das Terminal – und hier wird es schlagartig voll. Ich mache mit Christine ein gemeinsames Welcome-Foto und dann teilen wir uns auf – sie geht zum Check-In, ich zur Sicherheitskontrolle, um zurück aufs Schiff zu können. Vor der Gangway treffen wir dann wieder zusammen – und dann kann der gemeinsame Urlaub starten.
Zunächst schauen wir mal in der Kabine vorbei und dann gibts einen Happen im Club Bistro zu essen – etwas Süßes für Christine und zwei Lachsbrötchen (die sind aber auch zu lecker) für den Harald.
Den restlichen Nachmittag verbringen wir dann bei einem Schiffsrundgang, bevor uns um 17.30 Uhr der Generalalarm zur Seenotrettungsübung ruft. Wie letzte Woche auch werden die Passagiere der einzelnen Musterstationen nach Gruppen geteilt aufgerufen, um Menschenansammlungen auf dem Ausbootungsdeck zu vermeiden – und wir gehören zur letzten Gruppe, die nach oben gerufen wird. Und im Gegensatz zu letzter Woche auch mit angelegter Rettungsweste und nicht mit Rettungsweste unter dem Arm oder über der Schulter – und das macht auch Sinn, denn auch wenn das Teil nur zwei Gurte hat, gibt es doch unendlich viele Möglichkeiten, da die verschiedensten Körperteile durchzustecken. Aber eben nur eine richtige – und die mal auszuprobieren schadet im Ernstfall sicher nicht.
Abendessen im Fusion Restaurant
Anschließend ist dann das Abendessen angesagt. Wir haben bei unserem Schiffsrundgang heute Mittag schon mal in die Speisekarten geschaut, haben alle drei für gut befunden, die vom Fusion aber als die interessanteste eingestuft. Und so stehen wir jetzt um kurz vor halb sieben vor dem Fusion und finden in der Tat noch einen freien Zweiertisch. Läuft.
Da gibts dann erstmal ein Wasser für Christine (Bitter Lemon gibts nicht im Restaurant) und ein Weizenbier (im Pilsglas) für mich. 🙁 Ich muss da unbedingt mal mit dem Hoteldirektor darüber sprechen – das muss auf so einem Schiff doch besser gehen. Und dann einmal das Fusion-Menü, das heute wie folgt aussieht:
- Spanferkelvariation mit Saubohnen und Schalotten-Chili-Dressing
- Papaya Salat thailändische Art
- Tom Yam Gung (scharfe thailändische Garnelen Suppe)
- Gebratene Zitronen Ente mit Teryakisauce und Limetten-Zwiebel-Ceviche
- Gegrilltes Rinderfiletsteak mit Yakinikusauce, gegrillten Schalotten und Süßkartoffeln
- Schokoladen-Chili-Matcha Lavakuchen
Und auch wenn der erste Gang mit 40 Minuten heute wieder lange gedauert hat (wie ja auch am ersten Tag der letzten Reise), ging es ab dann in normalem Tempo weiter – und der Geschmack hat dann aber dafür entschädigt: das war nämlich wieder mal hervorragend heute.
Abendprogramm im Theater
Um 20.45 Uhr hat dann unser Kreuzfahrtdirektor ins Theater eingeladen, um ein bisschen was zum Schiff und zu den Verhaltensweisen an Bord zu erzählen (der Toilettenanlage hat er dabei viel Raum eingeräumt – ich vermute mal „aus gegebenem Anlass“). Und im Anschluss ist dann wieder Svetlana aufgetaucht, um uns mit ihren Sandmalkünsten zu unterhalten – Thema war dieses Mal in „18 Bildern um die Welt“.
Und während Christine sich jetzt mal um ihren Koffer kümmert (der Inhalt will nämlich noch im Schrank verstaut werden), tippe ich diese Zeilen hier ins Notebook und schaue mal, ob ich die mitsamt einiger Fotos noch irgendwie ins Netz bekomme …
Sonntag, 26. Februar 2023
Seetag – auf dem Weg nach Afrika
Heute haben wir den ersten Seetag dieser Reise (und den zweiten meiner drei Reisen) – bei strahlendem Sonnenschein, guten 20°C, wolkenlosem Himmel und ruhiger See fahren wir mit gemütlichen 15 Knoten gen Kapverdische Inseln, also nach Afrika. Und genau so wünscht man sich ja einen Seetag – gutes Wetter, ruhige See und ein Platz an der Sonne.
Ausflugsplanung auf den Kapverden
Und bevor wir den einnehmen, gehen wir im Waterfront eine Kleinigkeit frühstücken, um im Anschluss daran an der Ausflugspräsentastion für die ersten drei Häfen der Kapverden vorbeizuschauen. Unser für Mindelo geplanter Ausflug wurde (aus operativen Gründen, was immer das heißt) gecancelt, so dass wir hier auf den Ausflug „Das Beste von Sao Vincente“ umbuchen wollten. Leider existiert für diesen Auslug auch schon eine Warteliste – wir haben da jetzt Platz 15 und 16. Das klingt eher so, dass wir da wohl auf eigene Faust rausgehen werden – aber warten wird mal ab, es sind ja noch drei Tage Zeit bis dahin.
Auf den anderen Ausflügen sieht es übrigens ähnlich aus – von daher kann zumindest für die Kapverden die Empfehlung nur lauten, die Ausflüge schon von zu Hause aus zu buchen; die Chancen, hier an Bord noch einen Platz zu bekommen, sind mehr als gering. Das liegt natürlich auch daran, dass wir aktuell faktisch mit voller Passagierzahl (also rund 1.000 Paxe) unterwegs sind und auf den Kapverden die Touristensaison noch nicht richtig begonnen hat. Das wiederum führt zu einem Mangel an Reiseleitern und Tourbussen, so dass aktuell noch nicht einmal für die Hälfte der Passagiere Ausflüge angeboten werden können.
Wir nehmen es jetzt also erst mal so hin wie es ist und werden daher viel auf eigene Faust machen. Mal schauen, in den meisten Häfen sollte der Weg in die Innenstadt weniger als einen Kilometer betragen und vielleicht gibt es ja auch den einen oder anderen Geocache, der uns zu den Sehenswürdigkeiten führt. Und ansonsten gehen wir einfach mal drauf los und schauen mal, was wir so finden. Alternativ stehen ja in den Häfen in der Regel auch Taxifahrer, die einen für kleines Geld den halben Tag über die Insel fahren – vielleicht ist auch das mal eine Option.
Die Sonne ruft
Jetzt aber ab in die Sonne. Dummerweise hatten auch andere die Idee. Zumindest hatten sie die Idee, ihren Handtüchern mal ein Sonnenbad zu gönnen. Und da aktuell halt deutlich mehr los ist auf dem Schiff als letzte Woche, finden wir in der Tat keine einzige freie Liege. Klar, jetzt könnte man 30 Minuten warten und dann zwei Liegen abräumen – wir schauen aber viel lieber mal auf Deck 12 vorbei. Da werden nämlich auch gerade noch zusätzliche Liegen aufgestellt, so dass wir hier ein sonniges Plätzchen an der Reling finden.
Und „sonnig“ stimmt durchaus. Wobei es verbunden mit dem Wind, der hier oben geht, angenehm warm ist – also nicht kalt, aber auch nicht zu heiß. Aber dafür „brandgefährlich“ – und zwar bezogen auf einen Sonnenbrand. Denn auch wenn man die Sonne durch den Wind nicht spürt – es ist die afrikanische Sonne in der Nähe des Äquators – und die hat noch mal eine andere Qualität als die gelbe Kugel, die man bei uns ab und zu am Himmel sieht. Wer sich hier also nicht ausgiebig mit Sonnenschutz versieht, der wird morgen mit den Hummern im Kochtopf konkurrieren können.
Und von daher gehe ich so gegen 13 Uhr aus der Sonne in den Schatten, genau genommen aufs Lido Deck, genehmige mir eine kleine Pizza und meinen griechischen Salat zum Mittagessen und mache anschließend mal für Euch einen ausgiebigen Rundgang durchs Schiff. Den wird es dann die Tage auch noch mal in Videoform geben, heute machen wir das aber mal in Wort und Bild.
Schiffsrundgang – Deck 3, 4, 5 und 6
Und fangen gleich unten auf Deck 3 an – das ist nämlich schnell erzählt 🙂
Hier befindet sich meistens der Ein- und Ausgang, also die Gangway. Je nach Hafen (und der Gezeitensituation) kann das zwar auch mal auf Deck 5 sein – das ist aber eher die Ausnahme. Von hier kommt man dann über Deck 4, auf dem sich – neben einigen Passagierkabinen – das Bordhospital, hier Medical Center genannt, befindet.
Auf Deck 5 und Deck 6 finden finden wir dann erneut nur Kabinen, wobei es auf Deck 6 noch die Außenpromenade gibt, also einen Bereich rund um das Schiff, auf dem man einerseits komplett um das Schiff laufen kann und sich natürlich auch zum Lesen und Entspannen aufhalten kann.
Schiffsrundgang – Deck 7
Richtig los geht es dann auf Deck 7, auf dem sich die ersten öffentlichen Bereiche befinden. So finden wir am Heck mit dem Waterfront das Hauptrestaurant des Schiffes, das als Bedienrestaurant ausgestaltet ist. Hier gibt es morgens Frühstück sowie mittags und abends jeweils ein mehrgängiges Menü, das täglich wechselt und bei dem man mehrere Gänge aus unterschiedlichen Menüvorschlägen kombinieren kann.
Auf dem Weg nach vorn kommt man dann an den beiden Konferenzräumen sowie dem Auditorium, dem Kino an Bord, vorbei. Einem typischen Kinosaal nachempfunden gibt es hier einerseits die Möglichkeit für Vorträge, beispielsweise durch den Bordlektor, und andererseits die Möglichkeit der Nutzung als Kino, in dem jeden Abend ein entsprechender Spielfilm gezeigt wird.
Im „The Cellar“ ist der Name Programm – das hier ist der „Weinkeller“ (auch wenn Deck 7 eigentlich zu hoch für einen Keller ist), in dem man entsprechende Weine genießen kann. Im sich anschließenden Atrium, das von Deck 6 bis Deck 8 reicht, sind zum einen die Rezeption, der Ausflugscounter sowie die Kreuzfahrtberatung untergebracht. Den Abschluss vor dem Theater bildet dann die Photo Gallery, an der die Fotos der Reise an Großbildschirmen ausgesucht und bestellt werden können.
Ganz am Bug ist dann der untere Teil des Theaters, der „Hollywood’s Show Lounge“, zu finden. Das Theater geht dabei über zwei Decks, so dass, durch eine große Treppe verbunden, auch Tribünenplätze auf Deck 8 genutzt werden können. Die Bestuhlung ist dabei eher theateruntypisch gehalten, Sitzbereiche, Sessel, Stühle und Tische, Barhocker am Tresen – hier findet sich so ziemlich alles, was man zum Sitzen nutzen kann – bequem und jeder Platz mit Abstellmöglichkeiten für Getränke versehen.
Schiffsrundgang – Deck 8
Neben dem oberen Bereich des Theaters sind hier im wesentlichen Bars und Restaurants zu finden. Direkt an das Theater anschließend finden wir die Ocean Bar – das ist die einzige Innenbar, die aktuell auch tagsüber geöffnet hat. Vorbei an der Shopping Galeria durchqueren wir die Sports Lounge, die Blue Bar, den Captain’s Club – allesamt Bars, teilweise mit Livemusik, aber alle anders gestaltet: mal eher modern, mal eher stylisch und mal eher im „Titanic-Stil“ oder als Sitzgruppe, wie man sie auch im heimischen Wohnzimmer vorfinden könnte. Da dürfte also jeder seinen Lieblingsplatz finden. Gemeinsam haben allerdings alle Bars, dass sie liebevoll dekoriert sind – man könnte da das Gefühl haben, jemand sei mit einem Blankoscheck bei IKEA in der Markthalle gewesen und hätte sich da unbegrenzt mit Dekomaterial eindecken können.
Im weiteren Verlauf kommen wir dann noch an der Bibliothek und dem „The Study“, also dem Lesezimmer, vorbei, bevor wir die anderen Restaurants an Bord vorfinden. Zum einen sind direkt am Heck des Schiffs die weiteren beiden Bedienrestaurants, das Waterfront Mediterranean und das „The Fusion“, zu finden. Hier gibt es alternative Mehrgangmenüs zum Abendessen, die allerdings auch miteinander kombiniert werden können.
Ein bisschen exklusiver wird es in den beiden Restaurants „Chef’s Table“ und „The Grill“, dem Steakhouse an Bord. Während am Chef’s Table an wechselnden Abenden ein umfangreiches Menü mit Weinbegleitung für 69 € im exklusiven kleinen Rahmen angeboten wird, gibt es im Steakhouse jeden Abend ein wechselndes Hauptgericht, ein 3-Gang-Menü für 25 € oder eben ein Abendessen à la carte zur Auswahl. In beiden Restaurants muss man jedoch im Vorfeld einen Tisch reservieren.
Schiffsrundgang – Deck 9 und 10
Auf beiden Decks befinden sich Passagierkabinen, wobei im Heckbereich von Deck 10 noch das „Oasis Deck“ dazu kommt, auf dem sich im Freibereich sowohl der Oasis Pool, umrahmt von vielen bequemen Sonnenliegen, als auch mehrere Sitzgelegenheiten finden. Das ist dann sicherlich der ideale Ort für ein ausgiebiges Sonnenbad.
Schiffsrundgang – Deck 11
Das Lido Deck beherbergt in der Mitte den Hauptpool des Schiffes, der ebenfalls von Liegen eingerahmt ist. Dazu kommen dann noch zwei Whirlpools sowie zahllose Tische, Stühle und Sitzgruppen. Besonderheit des Decks ist die Tatsache, dass man das Dach – je nach Wetterlage – auffahren kann. So kann man bei guten Wetter ein zusätzliches Freideck genießen, bei schlechtem Wetter und dann geschlossenem Glasdach kann man hier dennoch im Trockenen „draußen“ verbringen. Auf dem Lido Deck findet sich dann auch die Lido Bar und das Cappuccino’s – hier gibt es tagsüber Kaffeespezialitäten, Eis in verschiedensten Sorten und kleine süße Sachen. Nicht vergessen sollte man den Alfresco Grill – von 13 bis 23 Uhr gibt es hier Snacks für den kleinen Hunger wie Salat, Pizza, Döner, Currywurst, Pommes, Hamburger und Cheeseburger und andere Kleinigkeiten, teilweise täglich wechselnd.
Auf der anderen Seite des Schiffs finden wir mit dem Club Bistro das Buffetrestaurant – auch hier gibt es neben dem Frühstück sowohl Mittag- als auch Abendessen, wobei die Speisen am Buffet von der Crew entsprechend aufgelegt werden und somit sichergestellt ist, dass nicht jeder im Essen und am Vorlegebesteck herumfummelt. Im Gegensatz zu den anderen Restaurants auf Deck 7 und 8 hat das Club Bistro auch einen kleinen Außenbereich, so dass man bei gutem Wetter auch draußen essen kann. Von 7 – 20 Uhr gibt es hier an Automaten auch kostenlosen Kaffee und Wasser mit und ohne Kohlensäure.
Im vorderen Bereich des Schiffes finden wir dann noch den Spa-Bereich, an den sich auf der einen Seite der Fitnessbereich und auf der anderen Seite die Sauna anschließt. Diese beiden Bereiche sind täglich von 8 – 21 Uhr kostenlos nutzbar, wobei die finnische Sauna nach Geschlechtern getrennt ist, das Dampfbad, der Whirlpool und die Wärmeliegen dann aber gemischtgeschlechtlich genutzt werden können. Dies ist historisch bedingt (das Schiff ist auch mal für amerikanische Reedereien gefahren, die ja bekanntermaßen ein anderes Verhältnis zu Nacktheit haben als wir) und damit auch nicht wirklich konsequent. Dafür ist die Nutzung aber kostenlos. 🙂
Schiffsrundgang – Deck 12
Auf Deck 12 sind zum Abschluss des Rundgangs dann noch das Kinderland (auf neudeutsch: Kids & Teens) mit eigenem Außenbereich, die beiden Sportplätze für Basketball, Volleyball und Fußball sowie weitere Bereiche zum Sonnen zu finden. Der komplette Bereich am Bug wird durch „The Dome“ gebildet – dem Nachtclub und der Disco an Bord. Und aufgrund der Lage auch mit einer tollen Aussicht in Fahrtrichtung versehen, so dass es sich auch lohnt, da mal tagsüber reinzugehen.
Und damit haben wir alle relevanten Teile der VASCO DA GAMA einmal gesehen – mehr (insbesondere Dinge wie Wasserrutschen, Kletterwände-/parks, Strömungskanal u.ä.) findet man hier nicht. Dabei muss man aber vor Augen haben, dass nicko cruises ja auch mit dem Slogan „#slowcruising“ wirbt und damit andere Schwerpunkte setzt als Party, Club und Familie. Hier wird man eher fündig, wenn man auf Ruhe setzt als auf Party. Dafür kann das Schiff aufgrund seiner geringeren Größe auch andere Häfen anlaufen als es die großen Schiffen mit mehreren tausend Passagieren können. Und auch längere Liegezeiten sowie regelmäßige Aufenthalte über Nacht sollen dieses Konzept unterstützen. Frei nach dem Motto: „Klein, aber fein“.
Videorundgang
Ich habe heute Nachmittag dann noch damit angefangen, das Video mit dem Rundgang über die Vasco da Gama zu schneiden und dabei festgestellt, dass mir noch der eine oder andere Videoschnipsel fehlt. Also habe ich die eben noch schnell nachgefilmt und bin dann gegen 18 Uhr noch ein Stündchen in die Sauna gegangen – zum einen, um auch dort noch ein kleines Video zu erstellen (was gar nicht so einfach ist, wenn da ständig Leute unterwegs sind), einen Saunagang zu machen und danach eine normale Dusche zu nutzen. Damit fehlt mir nur noch ein kleines Video, das ich dann im nächsten Hafen aufnehmen werde, so dass das Video voraussichtlich übermorgen online gehen kann.
Jetzt geht es dann aber erst mal zum Essen – Sauna macht ja bekanntlich hungrig …
Abendessen im Waterfront
Nach intensivem Studium der Speisekarten hat heute das Waterfront Restaurant das Rennen gemacht. Um 19.00 Uhr gehen wir dorthin, müssen uns allerdings einen Tisch mit zwei Mitreisenden teilen (was ja aber nicht unbedingt schlecht sein muss) und lassen uns das heutige Menü schmecken:
- Wildterrine mit Pilzen und Sauce Cumberland
- Feldsalat mit Kartoffel Speck Dressing
- Weiße Spargelcremesuppe mit Morcheln
- Gefüllte Kalbsbrust an Thymiansauce mit grünen Bohnen
- Gebratenes Steinbuttfilet auf Ratatouille und Petersilienkartoffel (Christine)
- Entenbrust mit Schupfnudeln, leichter Orangensauce und Brokkoli (Harald)
- Nougat Mousse mit Gewürzorangen und Orangenhippe
Und es wird sicherlich niemanden überraschen, wenn ich sage, dass das wieder mal phantastisch geschmeckt hat.
In Bezug auf die Getränke muss ich dann aber in der Tat heute auch noch mal ein Wort verlieren – es geht wieder mal ums alkoholfreie Weizenbier. Auch heute habe ich ein solches bestellt und die Erfahrungen der letzten Tage haben ja vermuten lassen, dass es entweder wieder im Pilsglas kommt oder ein 0,5-l-Weizenbierglas nur zu 2/3 gefüllt ist. Und was ist tatsächlich passiert – ich habe ein volles 0,5-l-Weizenbierglas bekommen. Einfach so. Also entweder liest nicko cruises hier tatsächlich mit (dann ist das ein besonderes Lob wert), es war nicht alkoholfrei sondern das mit Alkohol (das es ja in der 0,5-l-Flasche gibt) oder man hat einfach tatsächlich die simple Variante gewählt und 1 1/2 Flaschen verwendet – und schon wird das Glas voll. Aber wie auch immer – heute war es genau so wie es sein müsste – von daher gibt es da mal wieder volle Punkte in der B-Note 🙂
Routenänderung
Im Anschluss an das Essen gehen wir aufs Lido-Deck, trinken noch einen Cosmopolitan (also jeder trinkt einen) und werfen mal einen Blick ins morgige Tagesprogramm. Und stellen fest, dass es eine Routenänderung gibt. Geplant war nach einem Seetag morgen eigentlich ein Tender-Stopp auf Santo Antão am Dienstag und dann der Einlauf in Mindelo am Mittwoch. Aufgrund starker Winde am Dienstag mit Wellenhöhen von etwa 2,40 m ist ein sicherer Tenderbetrieb jedoch nicht darstellbar, so dass wir jetzt bereits am Dienstag nach Mindelo fahren und dort bis Mittwochabend liegen werden. Der ausgefallene Hafen auf Santo Antão kann dann am Mittwoch jedoch mit einer örtlich operierenden Fähre erreicht werden – diejenigen, die einen Ausflug mit nicko cruises gebucht haben, werden dort entsprechend automatisch eingebucht, alle individuell Reisenden können sich an der Rezeption dafür vormerken lassen. Und zugegeben, das finde ich eine tolle Lösung – wir haben damit die Möglichkeit, alle geplanten Häfen (wenn jetzt auch in getauschter Reihenfolge) zu besuchen, ohne aber in Bezug auf das Tendern ein Sicherheitsrisiko eingehen zu müssen. Und da spreche ich durchaus aus Erfahrung – ich habe die seinerzeit mit den Tenderbooten der Europa 2 in Namibia machen dürfen. Doch seht selbst: (Link wird übermorgen eingestellt).
Wir stellen jetzt noch die Uhren auf die Kapverdische Zeitzone ein (und sind damit zwei Stunden vor der Zeit in Deutschland) und gehen dann so langsam mal in Richtung Kabine. Für morgen sind etwas stärkere Winde als heute angekündigt und auch ein bisschen Seegang wurde versprochen – mal schauen, wie sich das so entwickelt …
Montag, 27. Februar 2023
Zweiter Seetag auf dem Weg nach Afrika
Da wir ja aktuell zwei Seetage in Folge haben (die Strecke von den Kanaren auf die Kapverden beträgt ja auch über 800 Seemeilen), steht heute der zweite davon auf dem Plan. Der Blick aus dem Fenster zeigt zunächst mal noch blauen Himmel und auch die Wettervorhersage spricht wieder von rund 20°C – das könnte also noch mal ein schöner Seetag werden. Die See ist ein bisschen unruhiger als gestern, aber von Seegang sind wir noch weit entfernt. Der wurde uns ja gestern schon mal vorsichtig angekündigt, bislang ist davon aber noch nichts (naja, kaum was) zu spüren.
Vormittag an Bord
Von daher geht es jetzt erst mal zum Frühstück, dieses Mal ins Buffetrestaurant Club Bistro; die Zeitung habe ich übers Bord-Internet schon mal aufs iPad geladen, zumal das Morgenmagazin, bei dem ich mich normalerweise wochentags auf Kreuzfahrten morgens kurz update, aktuell nicht empfangbar ist (ggf. sind wir für den Satelliten bereits zu weit südlich?).
Und während Christine danach sofort die Sonne sucht, stelle ich erst noch das Video mit dem Kompakt-Schiffsrundgang fertig. Da muss dann morgen nur noch ein kurzer Videoausschnitt reingeschnitten und etwas Musik druntergelegt werden – danach geht er dann online.
Inzwischen ist es auch schon wieder 12.00 Uhr, so dass sich unser Kapitän mit der Mittagsglocke und seiner Ansage für den Seetag meldet. Und auch er weist noch mal darauf hin, dass die See heute schon leichter unruhiger ist als gestern und ab dem heutigen Abend dann mit verstärktem Seegang zu rechnen ist. Bin mal gespannt, was das auf der Vasco da Gama bedeutet und wie stark „verstärkter Seegang“ dann tatsächlich ist. Am besten gehe ich jetzt vorbeugend doch mal eine Kleinigkeit essen – mal schauen, was bei Alfresco so auf dem Grlil liegt …
Nachmittag an Bord
Einen Cheeseburger und einen Nizza-Salat später zieht es mich dann auch in die Sonne auf das Oasis Deck – nach 1 1/2 Stunden gebe ich dann aber auf, die Sonne brennt einfach zu sehr. Und da wir mehr oder weniger genauso schnell wie der Wind sind (18 Knoten Wind vs. 15 Knoten Vasco da Gama), ist es an Bord praktisch windstill – und damit noch einmal gefühlt heißer. Ich wechsele daher zunächst in den Whirlpool auf dem Lido-Deck und lese noch ein bisschen, bis ich mich mit Christine gegen 16 Uhr auf ein paar Stücke Kuchen (also für Christine, nicht für mich) 😉 treffe.
Da klären wir nach Durchsicht der Speisekarten auch gleich, dass wir heute zum Abendessen mal ins Buffetrestaurant gehen – Dorade und Kalb sind zwar auch nicht schlecht, aber nicht so einmalig, dass wir zwingend in eines der Bedienrestaurants gehen müssten.
Fragen zur Passagierzahl
Während wir hier so beim Kaffee sitzen, werfe ich mal einen Blick über das Oasis Deck und kann damit auch mal die Frage beantworten, wie es auf der Vasco da Gama aussieht, wenn das Schiff nahezu ausgebucht ist. Und da kann ich schon mal sagen: anders als vergangene Woche. Freie Liegen sind Mangelware (zumal es natürlich auch hier Liegenreservierer gibt) und auch sonst ist es überall deutlich voller als vergangene Woche. Das macht sich dann beispielsweise in den Restaurants bemerkbar, in denen alle Plätze an allen Tischen belegt werden (müssen) – wer zu zweit an einem Vierertisch sitzen möchte, wird tendenziell eher enttäuscht werden. Auch da sind wir also wieder in der „Vor-Corona-Zeit“ angekommen. Davon mal abgesehen, gibt es aber keine Probleme, beispielsweise Getränke zu erhalten. Auch wenn es inzwischen ein kleines bisschen länger dauert, sind doch in der Regel immer ausreichend Kellner unterwegs, um die Getränkewünsche zeitnah zu befriedigen.
Fragen zur Altersstruktur
Und dann kam noch die Frage zur Altersstruktur – nun, da wir außerhalb aller Schulferien unterwegs sind, kann die Antwort natürlich nicht für alle Reisen und Fahrtgebiete gelten. Jetzt und aktuell würde ich den Altersdurchschnitt als eher hoch bezeichnen – aktuell an Bord ein Kind (U6) und – von wenigen Ausnahmen abgesehen – der Rest Ü50, wobei viele auch zu den höheren Kategorien Ü60, Ü70 und Ü80 gehören. Ich verbinde damit absichtlich keinerlei Wertung – einfach deshalb, weil das jeder individuell ganz unterschiedlich sehen wird. Für den einen ist das genau die richtige Mischung, für den anderen das absolut falsche Umfeld – das muss und darf daher jeder gern für sich selbst einordnen. Wir können für uns in jedem Fall sagen, dass wir mit dem Umfeld hier an Bord keine Probleme haben.
Fragen zu Alleinreisenden
Abschließend noch einige Worte zum Thema „Alleinreisende“. Der Anteil der Alleinreisenden scheint uns auf dieser Reise relativ hoch zu sein – das liegt neben der bereits erwähnten Altersstruktur (ab einem gewissen Alter ergibt es sich halt oftmals auf natürlichem Weg, dass ein Partner allein verreisen muss) auch an den oftmals geringen Einzelbelegungszuschlägen bei nicko cruises, die bei manchen Angeboten teilweise sogar ganz entfallen können. An Bord werden dann auch regelmäßige Alleinreisendentreffs angeboten und es gibt im Bedienrestaurant auch für Einzelreisende vorgesehene große Tische, an die man sich – natürlich nur auf Wunsch – setzen kann. Außerdem haben wir festgestellt, dass die meisten Reisenden sehr kontaktfreudig sind – unabhängig davon, ob alleinreisend oder als Paar. Wer als Alleinreisender an Bord Kontakte sucht, wird diese problemlos und automatisch im normalen Bordalltag finden – und wer lieber „seine Ruhe haben will“, wird auch damit keine Probleme haben. Von daher würde ich diese Kreuzfahrten für Einzelreisende vorbehaltlos empfehlen.
Abend an Bord
Inzwischen ist es 18.00 Uhr – Zeit für das Abendessen. Ihr wisst ja, „Um 6 wird gegessen. Pünktlich“ 😉 Also gehts jetzt los ins Buffetrestaurant …
Dort finden wir ausreichend Auswahl und ich kann mich wieder an der Wok-Station austoben … wir haben einen schönen Zweier-Tisch in einer Sitzgruppe gefunden und geschmeckt hat es auch. Also alles gut.
Nach dem Essen gehen wir mal durch die Shops, finden tatsächlich das eine oder andere, was uns zusagen würde, warten aber mal noch ab – ziemlich sicher wird es gegen Ende der Reise ja wieder eine Rabattaktion geben, die man dann ja noch mitnehmen kann.
Uns führt der Weg jetzt aufs Lido-Deck, wobei wir zuvor noch mal an einem der Ausflugsterminals vorbeischauen, ob wir für den Ausflug morgen in Mindelo vielleicht doch von der Warteliste soweit nach vorn gerutscht sind, dass wir noch Plätze bekommen haben (obwohl das bei Platz 15 und 16 ja eigentlich eher unwahrscheinlich war). Tja, und manchmal passiert in der Tat das Unwahrscheinliche – hinter unseren Namen steht jetzt nicht mehr „Warteliste“ sondern „Gebucht“. Von daher haben wir morgen früh um 8.45 Uhr gleich einen festen Termin – die Tickets müssten eigentlich inzwischen auf der Kabine auf uns warten.
Wir holen dann noch schnell die gestern bestellten Welcome Photos ab und gehen dann aufs Lido-Deck, trinken noch eine Kleinigkeit, spielen eine Runde „Las Vegas“ und dann einige Runden Kniffel – und Christine lässt anmerken, dass sie dabei drei von vier Spielen gewonnen hat (bei Las Vegas habe übrigens ich gewonnen, falls das irgendjemand interessieren sollte) 😉
Anpassung der Reiseroute
Zurück auf der Kabine finden wir dann in der Tat die Ausflugstickets (läuft!), entscheiden uns dazu, dann um 7 Uhr im Buffetrestaurant frühstücken zu gehen und lesen im Tagesprogramm noch eine Info zu unserer kommenden Route – die ist nämlich ein bisschen anders als geplant:
„Liebe Gäste, auf der Insel Sal und der Insel Boa Vista kam es in den letzten Wochen vermehrt zu Krankheitsausbrüchen. Diese sind zurückzuführen auf einen Shigellose Hotspot auf der Insel Sal. Shigellose ist eine sehr ansteckende Magen-Darm-Erkrankung und wird direkt über verschmutzte Hände oder indirekt über Lebensmittel, Trink- und Badewasser oder verseuchte Gegenstände verbreitet. Bereits eine sehr kleine Keimzahl genügt, um Krankheitszeichen auszulösen. Um eine Ansteckung für Gäste und Crew zu verhindern, werden diese zwei östlichen Inseln der Kapverden nicht angefahren. Kurzfristig werden wir die Reiseroute ändern und zwei Tage in Praia anlegen (02. und 03. März).“
OK, damit haben wir also morgen und übermorgen Mindelo (wobei übermorgen ja eine Fährüberfahrt nach Porto Novo möglich ist) und danach zwei Tage Praía. Normalerweise wäre danach dann ja der planmäßige Aufenthalt in Praía vorgesehen gewesen – mal sehen, wie es dann weitergeht.
Aber ganz ehrlich – lieber so und gesund als ein hochansteckendes Virus an Bord. Das braucht dann ja in der Tat auch niemand.
Und somit schreibe ich noch schnell den heutigen Blog-Eintrag (der übrigens mit nur wenigen Bildern auskommen muss – aber an so einem Seetag gibts ja nun auch nicht so wahnsinnig viel zu berichten) und gehe dann ins Bett – geht es doch morgen dann schon um 6.30 Uhr wieder raus.
Dienstag, 28. Februar 2023
Ankunft auf den Kapverden
Pünktlich um 8 Uhr legen wir heute in Mindelo auf den Kapverdischen Inseln an. Geplant war das ja eigentlich erst für morgen, aber wie bereits erwähnt lässt die aktuelle Wettersituation mit starker Dünung einen Tenderverkehr nach Porto Novo nicht zu, so dass dieser Hafen gestrichen wurde und durch den zweitägigen Aufenthalt in Mindelo (statt einem Aufenthalt nur morgen) ersetzt wurde. Somit sind wir bereits heute in Mindelo – die über nicko cruises für morgen gebuchten Ausflüge finden dann auch allesamt heute statt (so also auch unser Ausflug, bei dem wir ja erst gestern Abend von der Warteliste nachgerückt sind).
Die für heute in Porto Novo geplanten Ausflüge finden dafür dann morgen statt – für die Fahrt nach Porto Novo wird eine örtliche Fähre genutzt, die um 8 Uhr nach Porto Novo fährt und abends gegen 17.00 Uhr nach Mindelo zurückkehrt. Ob das allerdings ein Spaß wird, sei einmal dahingestellt. Im Tagesprogramm für morgen wird nämlich folgender Sicherheitshinweis gegeben:
„Liebe Gäste,
die Dünung auf den Kapverdischen Inseln hat sich noch nicht gelegt. Bitte achten Sie bei der Überfahrt mit der Fähre nach Porto Novo auf das sichere Ein- und Aussteigen. Unser Hafenagent rät allen Gästen, die leicht zu Übelkeit tendieren, Reisetabletten mitzunehmen. Versuchen Sie sich auf den Horizont zu konzentrieren und atmen Sie bei akuter Übelkeit tief ein und aus!“
Da wir dort aber sowieso keinen Ausflug gebucht haben, müssen wir uns damit auch nicht weiter beschäftigen. Wir bleiben morgen daher in Mindelo – ob das dann ein „Seetag“ an Bord wird oder ob wir auf eigene Faust noch einmal unterwegs sind, werden wir dann sehen.
Jetzt geht es aber erst mal um heute. Und da starten wir mit einem Frühstück im Buffetrestaurant. Während ich mir einen Kaffee am Automaten hole, kommt es dann am daneben stehenden Wasserspender zu einer „angeregten Diskussion“ – und die lässt sicherlich die Frage aufkommen, ob denn wirklich jeder hier an Bord richtig aufgehoben ist. Was ist geschehen? Nun, ein Mitreisender füllt an dem Wasserspender gerade eine gebrauchte Getränkeflasche auf (bzw. versucht es, da die Öffnung nicht wirklich groß ist). Das hat wiederum zur Folge, dass er die Öffnung direkt an den Wasserauslauf des Spenders halten muss. Ein anderer Mitreisender findet das genau so wenig witzig wie ich, kommt mir mit seinem Hinweis an den anderen Gast aber zuvor: „Sie wissen schon, dass Sie hier keine Wasserflaschen füllen dürfen?“ – Und dieser rastet dann ziemlich aus: „Was ich hier mache oder nicht, geht Sie einen Sch… an“. Sagts und entflieht mit seiner Flasche aus der Szene.
Nun, dort konnte ja leider niemand mehr darauf reagieren – daher an dieser Stelle (für den Fall, dass genau dieser Passagier das hier zufällig mal lesen sollte) kurz der Hinweis, dass das uns sehr wohl etwas angeht, was er da macht oder nicht – seine angesabberte Flasche an den Auslauf zu halten, der dann auch von allen anderen Passagieren genutzt wird, ist schon sehr grenzwertig und betrifft halt eben nicht nur ihn, sondern auch alle anderen an Bord – und damit geht uns das alle sehr wohl etwas an, was er da so treibt – und über die verwendete Wortwahl darf sich auch jeder gern selbst eine Meinung bilden. Vielleicht sollte er sich mal Gedanken dazu machen, ob ein Urlaub im Umfeld anderer Menschen das richtige für ihn ist – ich käme ohne ihn glaube ich durchaus klar.
So, genug negative Stimmung verbreitet – draußen scheint die Sonne, schließen wir ihr uns an. 🙂 Wir holen also unser Ausflugsequipment und machen uns auf den Weg ins Theater. Gegen 8.30 Uhr sind wir dort, erhalten unseren Busaufkleber und machen uns gleich auf den Weg zum Bus. Dort finden wir gleich zwei Plätze in der ersten Reihe – läuft.
Ausflug „Das Beste von São Vicente“
Unser Ausflug startete dann pünktlich um 8.45 Uhr, obwohl um diese Zeit eigentlich erst das Treffen im Theater vorgesehen war – offensichtlich waren alle auch überpünktlich dort angekommen. Und so waren wir bereits kurz vor 9 Uhr an unserem ersten Stopp angekommen – der Innenstadt von Mindelo.
Von hier ging es dann etwa 50 Minuten zu Fuß weiter – Ziele waren der Fischmarkt, der Gemüsemarkt sowie ein lokaler Markt, auf dem es allerlei brauchbare (und auch nicht so wirkliche sinnvolle) Dinge zu kaufen gibt. Leider wurden wir als Gruppe (bestehend aus rund 30 Personen) durch die Märkte geführt – hier wäre ein bisschen Freizeit mit der Möglichkeit, ggf. auch etwas zu kaufen (und damit die lokale Bevölkerung zu unterstützen), sehr schön gewesen. Von daher haben wir geplant, morgen noch einmal auf eigene Faust hierher zu gehen.
Um 9.40 Uhr sind wir dann wieder zurück an unserem Bus angekommen und von dort weiter auf den Gipfel des Monte Verde gefahren – und auch hier sind natürlich zahllose Serpentinen zu überwinden gewesen. Und im Gegensatz zu La Palma nicht mit den gepolsterten Sitzen eines Reisebusses, sondern auf den dünn bespannten Sitzen eines lokalen (Klein)-Busses, der normalerweise in einer Art Linienverkehr eingesetzt wird. Und da ein Großteil der Strecke über Kopfsteinpflaster auf den Berg führt, ist der Komfortfaktor dabei eher eingeschränkt. Oder anders gesagt: das ist schon ein bisschen unbequem im Bus.
Eine gute halbe Stunde dauert die Fahrt – dann haben wir den höchsten Punkt erreicht und können von hier eine tolle Aussicht auf die Insel selbst als auch auf die umliegenden Inseln genießen. Habe ich geschrieben „können wir genießen“? Nun, das ist nicht ganz korrekt – wir könnten sie genießen, wenn die Wolken da geblieben wären, wo sie vor einer halben Stunde noch waren. Nämlich deutlich höher am Himmel und nicht unbedingt auf der Höhe, auf der wir uns jetzt gerade befinden, denn außer Nebel ist hier aktuell leider nicht viel zu sehen – frei nach dem Motto: „Wie Sie sehen, sehen Sie nichts.“
Schade eigentlich, der wolkenfreie Ausblick wäre sicher toll gewesen – so war das zwar dennoch nicht schlecht, aber halt doch deutlich von dem entfernt, was wir jetzt eigentlich gern gesehen hätten.
Und so sind wir auch eine knappe Viertelstunde später schon wieder zurück gefahren, wobei wir auf dem Rückweg noch an zwei Fotostopps angehalten haben (da war die Sicht dann deutlich besser) und durch das Fischerdorf Baía das Gatas gefahren sind. Ein kurzer Aufenthalt an einem Strand (wir reden hier aber auch nur von zehn Minuten) hat dann das Ausflugsprogramm beschlossen, so dass wir gegen 12.15 Uhr wieder zurück an der Vasco da Gama sind.
Richtig gelohnt hätte sicher der Ausflug sicherlich bei passendem Wetter ohne Wolken auf Höhe des Aussichtspunktes. Das lässt sich aber leider nun mal nicht vorhersagen. Somit ist der Ausflug durchaus in Ordnung gewesen, um einen kleinen Einblick in die Märkte zu erhalten (auf eigene Faust ist das in Afrika natürlich immer latent risikoreich). Richtig gut gewesen wäre es, wenn wir den Ausblick von oben hätten genießen können – aber das lässt sich nun mal nicht vorhersehen, so dass man das natürlich auch dem Tourveranstalter nicht anlasten kann.
Nachmittag an Bord
Der Ausflug hat uns dann aber doch ein bisschen hungrig und durstig gemacht – und so geht es gleich erstmal ins Club Bistro für einen kleinen Mittagslunch bevor wir uns auf dem Oasis Deck in die Sonne legen. Hier sind heute genügend freie Liegen vorhanden (die meisten sind wohl noch auf Ausflug), so dass wir uns hier ein bisschen die afrikanische Sonne auf die Haut scheinen lassen. Und ganz klar – Sonnenschutz ist in diesen Breitengraden Pflicht: die afrikanische Sonne ist hier erbarmungslos und deutlich stärker als sie es bei uns ist.
Nach einer guten Stunde gebe ich durchgeschwitzt auf – ich gehe zurück in meine Kabine und mache die beiden Videos fertig, so dass diese dann hochgeladen werden können.
Abendessen im Waterfront
Und damit ist der Nachmittag praktisch auch schon gelaufen – um 18 Uhr zieht es uns dann ins Waterfront Restaurant zum Abendessen. Auch heute ist der Schwerpunkt das Tagesmenü, wobei ich den Zwischengang mit dem Beef Tartar aus den „Klassikern“ ersetze und Lamm zum Hauptgang nehme, während Christine den Fisch bevorzugt. Gut war aber beides.
Und so sieht die heutige Speisenfolge aus:
- Thunfischcarpaccio mit Avocado-Tomate und Maiscräcker
- Marinierter Salat mit Karottenjulienne und Kräutern
- Karottenschaumsuppe mit Crème fraîche
- Confit vom Truthahn mit Pilzen, Schalotten und Berberitzen (Christine) bzw.
Rindertartar mit Essiggemüse (Harald) - Gegrillter Red Knapper mit Basilikum Reisbällchen, Gemüse und Paprikaöl (Christine) bzw.
Marinierte Lammsteaks mit Kartoffelgratin, Brokkoli und Cognacsauce - Panna Cotta mit Frucht-Kaviar
Spieleabend auf dem Lido Deck
Anschließend gibt es noch einen Kaffee im Außenbereich des Club Bistro – die Sonne ist zwar längst untergegangen, wir haben aber dennoch knappe 20°C, so dass es hier an der frischen Luft sehr angenehm ist.
Anschließend setzen wir den gestrigen Spieleabend fort – heute allerdings mit Rommee. Und dem Hinweis von Christine, dass sie gestern alle vier Runden Kniffel gewonnen habe und nicht nur drei, wie ich das fälschlicherweise im Blog geschrieben habe. Von daher: mea culpa – ja, sie hat alle vier gewonnen. 🙂 Dann reden wir aber auch mal über das heutige Rommee – das ist dann final (wenn auch knapp) zu meinen Gunsten ausgegangen. So, das musste dann auch mal gesagt werden 🙂
Gegen 22 Uhr verschwinde ich dann in die Kabine, um den heutigen Blog-Beitrag zu schreiben und das Ausflugs-Video aus La Palma upzuloaden, während Christine noch ein bisschen die laue Abendluft auf dem Freideck genießt.
Internet mit einer eSIM von Airalo
Da die Telekom bei der Auswahl ihrer Roaming-Partner hier leider einen Anbieter gewählt hat, der aktuell nur ein 3G-Netz zur Verfügung stellt, braucht es für den Upload einen „Plan B“ – sonst läuft der ja noch, wenn wir schon gar nicht mehr hier sind. Und so habe ich über airalo.com eine eSIM für die Kapverden bestellt (1 GB für 7 Tage kosten da 9,50 Dollar), diese rasch installiert – und siehe da: jetzt gehts mit LTE-Geschwindigkeit ins Netz. Und somit sind auch die 350 MB für das Ausflugsvideo keine Hürde mehr …
Die laufen jetzt also im Hintergrund, während ich noch ein bisschen was lese, bevor es dann wieder mal heißt: „Gute Nacht“. Und wenn alles gut geht, findet Ihr das Video dann spätestens morgen unter diesem Link: https://youtu.be/UGSQ_aGNfzg
Mittwoch, 1. März 2023
Unser zweiter Tag in Mindelo
Heute ist unser zweiter Tag in Mindelo – wobei ein Teil der Passagiere bereits früh das Schiff verlassen hat, um mit der Fähre nach Porto Nova zu fahren. Das sind einerseits diejenigen, die dort einen Ausflug gebucht haben und zum anderen diejenigen, die individuell nach Porta Nova wollen. Alle anderen (also auch wir) verbringen dann erneut einen Tag auf Mindelo.
Erwartungsgemäß sind nicht alle Passagiere mit der aktuellen Situation zufrieden, zumal ja auch die beiden nächsten Häfen aufgrund der dort grassierenden Magen-Darm Infektionen ausfallen und durch Praía ersetzt werden. Und das ist natürlich auch verständlich – hat man doch fünf unterschiedliche Häfen auf der Kapverden gebucht und bekommt jetzt nur noch zwei davon. Auf der anderen Seite ist die Wellensituation nun mal so wie sie ist – und 2,40 m hohe Wellen möchte ich sicherlich nicht mit einem Tenderboot befahren (etwas ähnliches hatte ich mal mit der MS Europa 2 in Namibia – wer sich das mal anschauen will, kann das hier gern tun). Und auch Magen-Darm-Infektionen sind schöner, wenn man sie nicht hat. Von daher kann ich die Entscheidung, diese beiden Inseln nicht anzufahren, nicht nur verstehen, ich persönlich begrüße sie auch.
Aber es gibt auch andere Stimmen hier an Bord. Vereinzelt hört man, nicko würde die Inseln nur nicht anfahren, um Kosten zu sparen und die Aussage, es gäbe dort eine ansteckende Krankheit würde gar nicht stimmen. Nun, ich habe da mal beim Auswärtigen Amt recherchiert und folgendes in deren App „Sicher Reisen“ für die Kapverden gefunden: „Seit August 2022 werden vermehrt Durchfallerkrankungen durch Infektion mit dem Erreger „Shigella sonnei“ dokumentiert.“ So ganz erfunden scheint es also wohl doch nicht zu sein …
Bei allem Verständnis, wenn man sich für diese Reise insbesondere wegen der fünf Inseln auf den Kapverden entschieden hat und nun nur in Mindelo und Praía ist oder vielleicht sogar individuelle Ausflüge gebucht hat (die man von den örtlichen Veranstaltern vermutlich noch nicht einmal zurückerstattet bekommt) – aus meiner Sicht gehen Sicherheit und Gesundheit da aber eindeutig vor.
Aber zurück zu Mindelo. Gestern haben wir bei unserem Ausflug ja schon ein bisschen was von der Innenstadt gesehen, waren aber beim Spaziergang an die Gruppe gebunden. Daher haben wir uns entschieden, heute nach dem Frühstück noch einmal auf eigene Faust rauszugehen. Und so gibt es jetzt erst einmal ein ruhiges Frühstück im Waterfront und danach noch einen Kaffee und zwei Waffeln mit Beeren im Außenbereich des Club Bistro bevor wir uns auf den Weg in die Innenstadt machen.
Mindelo auf eigene Faust
Etwa zwanzig Minuten dauert der Fußweg vom Schiff in den Stadtkern, wo wir mehr oder weniger die gleiche Strecke wie gestern zurücklegen. Heute allerdings auf uns allein gestellt und damit zeitlich unabhängig und flexibel. Und das ist schon sehr angenehm – einerseits wissen wir in etwa, wo wir hingehen können, andererseits können wir genau das zeitlich unbegrenzt tun.
Und so schauen wir uns heute auf dem Markt, auf dem alles Mögliche und auch Unmögliche angeboten und verkauft wird, einmal intensiver um. Vor allem haben wir heute auch die Gelegenheit, die lokale Bevölkerung finanziell ein bisschen zu unterstützen, in dem wir das eine oder andere dort kaufen. Und ich finde, das ist durchaus ein nicht zu unterschätzender Bereich von Kreuzfahrten, gerade auch bei Reisen in ärmere Länder – irgendeinen Nutzen sollte die Bevölkerung hier doch auch davon haben, dass wir ein paar Urlaubstage in ihrem Land verbringen.
Eine handgeschnitzte Eule (sagt der Verkäufer zumindest), ein Kühlschrankmagnet sowie eine Basecap „Cabo Verde – no stress“ (das Motto gefällt mir) sind jetzt also in der Einkaufstasche – und knapp 20 Dollar in der Kasse der Verkäufer. Da hat dann jetzt jeder was davon …
Nächste Station ist dann noch der Obst- und Gemüsemarkt – und auch hier bietet sich heute ausreichend Zeit, um das Ganze mal in der Übersicht zu fotografieren …
Gegen Mittag machen wir uns dann auf den Rückweg zum Schiff, sitzen ein bisschen auf dem Lido Deck, essen bei Alfresco eine Currywurst mit Pommes bzw. eine Pizza Salami, unterhalten uns über dies und das und entscheiden uns nach der Lektüre der Speisekarten erneut für ein Abendessen im Waterfront – heute allerdings erst gegen 20 Uhr, um vorher noch den Sonnenschein bei wolkenlosem Himmel ausnutzen zu können.
Abendessen im Waterfront
Es wird wohl die wenigsten überraschen, aber für das Abendessen haben wir uns auch heute wieder für das Waterfront Restaurant entschieden. Da hat uns das Menü am ehesten zugesagt.
Bis es aber soweit ist, nutzen wir die Zeit noch für einen ausgiebigen Gang in den Whirlpool (der heute übrigens sehr heiß ist), ich lese noch etwas und bin dann nach dem Duschen ab etwa 20 Uhr startbereit. Christine steht auch schon in den Startlöchern und so gehts zu unserem heutigen 6-Gang-Menü ins Waterfront. Nachdem wir mit unserem gestrigen Kellner nicht ganz so zufrieden waren, haben wir uns heute mal für die andere Restaurantseite entschieden – und da hat das dann auch deutlich besser geklappt …
Und so gab es heute für uns beide folgende Gerichte:
- Mit Sauce Hollandaise gratinierte Jakobsmuscheln auf Blattspinat
- Hühnchensalat mit Spargel und Pilzen
- Langustensuppe mit Tomaten
- Spanferkel in der Kräuterkruste auf Schmorgemüse
- Hirschkalbsschnitzel an Cognacrahmsauce mit Rosenkohl und Kartoffel-Pilz-Püree
- Karamellkuchen mit Blaubeer-Eis
Und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole – wir sind bislang noch bei keinem Essen enttäuscht worden. Das sieht nicht nur jeweils gut aus, das ist auch geschmacklich immer top gewesen.
Seegang auf dem Weg nach Praía
Inzwischen sind wir auf dem Weg nach Praía, wo wir die kommenden beiden Tage verbringen werden. Und es macht sich – wie unser Kreuzfahrtdirektor vorhin bereits erwähnt hatte – ein leichter Seegang bemerkbar. Nicht schlimm, aber spürbar. Uns hindert es jetzt weder am Essen, noch stört es den anschließenden Cocktail auf dem Lido-Deck – aber wir wollen mal abwarten, wie sich das heute Nacht so entwickelt.
Jetzt gibts aber erst mal den Blogeintrag und danach lasse ich mich dann in den Schlaf schaukeln …
Donnerstag, 2. März 2023
Heutiger Hafen: Praía
Pünktlich um 9.00 Uhr sind wir heute morgen in Praía, der Hauptstadt der Kapverdischen Inseln, angekommen. Das Schiff wurde von den Behörden schnell zum Landgang freigegeben und so konnten die Ausflügler das Schiff rasch verlassen. Damit verbunden hat sich das Buffetrestaurant auch schnell geleert, so dass wir dann einen freien Tisch für ein ausgiebiges Frühstück finden konnten.
Wettermäßig können wir hier absolut zufrieden sein – heute und morgen sind hier mehr als 11 Sonnenstunden bei 25 Grad angesagt – das ist dann schon OK für Anfang März 😉
Ausflug hatten wir ja keinen gebucht (irgendwie hat uns da nichts wirklich angesprochen) und so haben wir heute und morgen „Seetage“ vor uns. Unabhängig davon werden wir aber sicherlich nachher mal in Richtung der Innenstadt gehen.
Mit dem Shuttle in die Stadt
Zunächst gibt es aber mal Frühstück, dann nutze ich die Zeit, um mal in die Zeitung zu schauen und so gegen 11 Uhr machen Christine und ich uns dann auf den Weg nach draußen. Wobei das mit „wir gehen dann mal in die Stadt“ nicht ganz so stattfindet – richtig wäre „wir fahren dann mal in die Stadt“. Bis ins „Zentrum“ sind es gut drei Kilometer, so dass wir einen Shuttlebus nutzen können, der zwischen Schiff und Hauptpostamt im 20-Minuten-Takt verkehrt. 5 € pro Person und Strecke ist der Preis, der dem Bordkonto für die Nutzung belastet wird – dazu trägt man sich beim Einsteigen in eine Liste ein, die dann für die Belastung der Bordkonten herangezogen wird.
Etwa 10-15 Minuten später sind wir dann auch schon am Ziel. Wir werden dort von einem örtlichen Guide in Empfang genommen, der uns auch gleich erklärt, dass es in der Innenstadt nicht wirklich viel zu sehen gäbe. Wenn man mehr von der Insel sehen wollte, müsste man sich in Kleingruppen mit bis zu vier Personen zusammenfinden – er würde dann ein Taxi bestellen, dass uns im Umland herumfahren würde. Das ist dann allerdings nicht unser Plan – dann hätten wir ja auch gleich einen Ausflug machen können.
Und so gehen wir zu Fuß die schachbrettartig aufgebaute Innenstadt entlang, durchqueren sowohl leicht touristisch angehauchte Straßen (mit Restaurants und Souvenirläden) als auch Viertel, die tendenziell nicht danach aussehen, als ob Touristen hier die Regel wären. Aber genau das macht es ja auch aus, mal abseits der vorgesehenen Wege durch eine Stadt zu gehen. Und eine „no-go-area“ war es vermutlich nicht – zumindest ist uns nichts weiter passiert. Wobei wir auch nicht das Gefühl hatten, dass wir uns unsicher fühlen müssten.
Highlight des Stadtbummels war aber sicherlich der lokale Obst- und Gemüsemarkt. Ein unvorstellbares Gewusel zwischen Kisten mit Obst und Gemüse, Mütter mit ihren kleinen Kindern, die in Tücher auf deren Rücken gebunden waren, Straßenhunde und -katzen, die auf etwas Gemüseabfall hofften, in einer Ecke hat jemand Fahrradzubehör verkauft und zwischendrin sitzen immer wieder Leute auf ihren Hockern und umgedrehten Eimern und tippen eifrig Dinge in ihre Smartphones.
„Das übergebe ich meinem Anwalt“
Etwa 1,5 Stunden sind wir hier unterwegs, dann entscheiden wir uns für den Weg zurück zum Schiff. Ein Bus steht auch schon bereit und so geht es ohne große Wartezeit los. Unterwegs dürfen wir dann den Gesprächen der Mitreisenden lauschen – und es geht ausnahmslos um die Thematik der Routenänderung durch nicko cruises. Gefühlt will hier jeder Zweite seinen Rechtsanwalt mit dem Thema betrauen und dabei mindestens 50% vom Reisepreis fordern („Das habe ich bei AIDA schon so gemacht, das ging problemlos. Und das wird hier auch gehen.“).
Ich kann nicht wirklich einschätzen, wie groß die Chancen bei dem hier vorliegenden Sachverhalt tatsächlich sind, wenn aber die Wellenhöhe ein Tendern verhindert, kann ich mir schon vorstellen, dass das in den Bereich der „höheren Gewalt“ fallen könnte. Ob man aufgrund der ja seit mehreren Monaten bekannten Magen-/Darminfektionen bereits im Vorfeld der Reise hätte tätig werden und umrouten hätte müssen, vermag ich ohne ausreichendes Hintergrundwissen nicht zu beurteilen – ein Großteil meiner Mitreisenden scheint aktuell aber nicht nur Bundestrainer und Virologe sondern inzwischen auch Kapitän zu sein … und die wissen alle, dass man die Inseln problemlos hätte anfahren können. Na dann … mir wäre mein Urlaub zu schade, um mich seit Tagen mit Dingen zu befassen, die so sind wie sie sind und ja auch nicht dadurch anders werden, dass ich mich darüber aufrege.
Das Cappuccino’s
Zurück an Bord gehen wir daher erst mal uns Lido Deck, essen ein kleines Eis und trinken etwas. Und wie ich so das Eis in der Hand habe, fällt mir doch gleich ein, dass ich gefragt wurde, wie denn die Preise für das Eis an Bord und die Kaffeespezialitäten so sind.
Fangen wir mit dem einfacheren an, dem Eis. Da gibt es im Cappuccino’s auf dem Lido Deck zwischen 8 und 17 Uhr etwa zwanzig verschiedene Sorten zur Auswahl (ich hatte heute Blaubeer-Muffin und Lemon-Cheesecake) und die Kugel kostet …(*Trommelwirbel*) … nichts. Das Eis ist hier also – wie beispielsweise bei TUI Cruises auch – kostenfrei verfügbar. Anders ist das ja an der Eisbar auf den AIDA-Schiffen – da gibt es dann allerdings auch noch Eisbecher in verschiedensten Variationen – die gibt es hier nicht.
Und in Bezug auf die Preise für die Kaffeespezialitäten habe ich einfach mal die Karte aus dem Cappuccino’s eingefügt – da kann sich dann jeder das Getränk heraussuchen, das ihm am besten schmeckt …
Das Mittagessen lassen wir heute dann mal ausfallen, statt dessen legen wir uns auf dem Lido Deck erst mal ein bisschen in die Sonne (das Dach ist hälftig geöffnet, so dass das hier aktuell wie ein Freideck ist), lassen uns die afrikanische Sonne auf den (eingecremten) Pelz brennen (wobei das mit dem Pelz eher auf mich als auf Christine zutrifft) und lesen ein bisschen.
Sportkurse
Nein, keine Angst. Zu einem Sportkurs lasse ich mich nicht hinreißen. Es gibt aber durchaus Leute, die da jetzt Spaß dran hätten und gern wissen wollen, was denn hier so angeboten wird an Bord. Von daher hier mal eine kurze Zusammenfassung der heutigen Sportkurse auf der Vasco da Gama:
- 07.00 Uhr: Walk a Mile
- 07.30 Uhr: Frühsport an Deck
- 09.00 Uhr: Bauch-Training
- 09:30 Uhr: Training für die Beine
- 10.00 Uhr: Rückentraining
- 15.30 Uhr: Handtuchfitness
- 16.00 Uhr: Training für Beine, Po und Bauch
- 17.00 Uhr: Musikfitness
Was es aktuell nicht gibt ist Indoor-Cycling – die dafür notwendigen Spinning-Räder sind aber an Bord und können individuell auch genutzt werden.
Dinner im Waterfront Mediterranean
Das heutige Abendessen findet zur Abwechslung mal im Waterfront Mediterranean Restaurant statt – dort hat uns die Speisekarte am besten gefallen. Und so sind wir pünktlich um 18.00 Uhr vorm Restaurant, so dass wir noch problemlos einen Tisch bekommen (das Restaurant ist nicht so groß).
Und wir bekommen nicht nur einen Tisch, sondern auch etwas zu Essen 🙂 Und sind auch hier wieder positiv von den einzelnen Gerichten angetan:
- Terrine mit Steinpilzen, Gänseleber und Hibiskusäpfeln
- Tomaten-Basilikum-Salat mit Büffelmozzarella und Pata-Negra-Schinken
- Pilzrisotto mit cremiger Petersilienmascarpone
- Steak vom Kalbsfilet im Parmaschinkenmantel mit Salbeisauce, Mangold und gebratenen Gnocchi
- Zuppa Inglese – Italienisches Bisquitdessert mit Rhabarber
Während des Essens schauen wir schon mal ins Tagesprogramm für morgen und finden dort dann auch einen Hinweis auf den weiteren Reiseverlauf. Dass wir einen Tag mehr in Praía verbringen, wissen wir ja schon (heute und morgen). Neu ist jedoch, dass der eigentlich für Praía vorgesehene Tag übermorgen ein Seetag wird und wir daher einen Tag früher in Dakar im Senegal ankommen, so dass wir dann zwei Tage im Senegal verbringen werden.
Wir beschließen dann Abend dann heute wieder mal mit einigen Spielen auf dem Lido Deck; Christine geht anschließend noch ein bisschen an Deck spazieren während ich diese Zeilen hier ins Notebook bringe.
Zurück auf der Kabine werden wir dann noch mit einem freundlichen Gruß unser Kabinenstewards begrüßt, bevor wir dann den heutigen Tag final beenden.
Freitag, 3. März 2023
Letzter Tag auf den Kapverden
Heute ist unser letzter Tag auf den Kapverdischen Inseln, wir sind den zweiten Tag in Praía, der Hauptstadt. Und da wir heute nichts Besonderes vorhaben, ist das für uns so etwas wie ein „Seetag“, den wir an Bord des Schiffes verbringen. Insbesondere heute Vormittag ist es auch relativ leer, da doch viele der Passagiere die heute zusätzlich angebotenen Landausflüge gebucht haben und somit erst im Laufe des Nachmittag wieder an Bord kommen.
Wir gehen also zu einem gemütlichen Frühstück ins Waterfront Restaurant, um das anschließend mit etwas Obst aus dem Buffetrestaurant im Außenbereich zu beenden. Im Anschluss geht es dann gleich aufs Oasis Deck, bevor die Sonne zu sehr vom Himmel brennt – und dort wechseln wir dann regelmäßig zwischen unserer Liege in der Sonne und einem schattigen Plätzchen auf einer der Sitzgruppen unter der Überdachung.
Gegen Mittag fliehe ich dann allerdings final auf das Lido Deck und lege mich dort in den Schatten – in der Sonne ist es schlichtweg nicht mehr auszuhalten. Und wer da nicht mit ordentlich Sonnenschutz vorgesorgt hat, wird morgen sicherlich sein rotes Wunder erleben.
Ich arbeite mich derweil durch meine Urlaubslektüre auf dem Kindle und finde es dann doch immer wieder ganz amüsant, wenn nach dem Ausschalten auf dem Display die Werbung von Amazon erscheint (dadurch sind die Teile bei der Neuanschaffung ein paar Euro günstiger, ohne dass das bei der Nutzung irgendwie stören würde) und ich dann sehe, dass Amazon mir mein eigenes Buch empfiehlt. Offensichtlich scheine ich mich für Kreuzfahrtliteratur zu interessieren 🙂 Wenn das noch jemand machen sollte – dann gern mal hier klicken [Werbelink] ;-).
Gegen 16 Uhr übermannt mich dann übrigens doch ein bisschen der Hunger, so dass ich die Zeit bis zum Abendessen mit einer Currywurst von Alfresco’s Grill überbrücke. Das war zwar nicht der Plan, aber manchmal muss man auch von nicht gemachten Plänen abweichen. Und so entscheiden wir uns, erst um 19.00 Uhr zum Abendessen zu gehen, was Christine die Chance gibt, noch mal kurz an der Kuchentheke vorbeizuschauen.
Unser Aufenthalt auf dem Lido Deck führt im Übrigen immer wieder dazu, dass man mit anderen Passagieren ins Gespräch kommt. Und so erfahre ich heute von einem Mitreisenden, dass das Essen hier an Bord ja eher nicht so gut sei. Meistens kalt, immer das gleiche und überhaupt – so schlecht habe er ja nun noch nirgendwo gegessen. Ich bin ein bisschen verwundert, da ich ja nun auch hier an Bord esse und davon nun gar nichts bestätigen kann. Daher frage ich ihn mal, in welches Restaurant er denn immer zum Essen geht – und erfahre, dass er ausschließlich im Buffetrestaurant ist, da er keine Bedienrestaurants mag. Nun, da waren wir ja auch schon essen – und bei uns war nichts kalt und auch die Auswahl war völlig in Ordnung. Es kann zwar in der Tat sein, dass es dort vielleicht nicht ganz so abwechslungsreich ist, aber da muss man natürlich auch berücksichtigen, dass das Verpflegungskonzept auf der Vasco da Gama nun einmal auch auf Bedienrestaurants aufgebaut ist und das Buffetrestaurant den „Plan B“ darstellt.
Wenn jemand ausschließlich Buffetrestaurants bevorzugt, dann ist das sicherlich nicht das optimal geeignete Schiff hier – da wäre ein Schiff der AIDA-Flotte, bei denen Buffet der Standard ist, sicherlich besser geeignet gewesen. Da scheint mir also im Vorfeld bei der Beratung im Reisebüro oder bei der eigenen Recherche nicht alles optimal gelaufen zu sein.
Abendessen im Waterfront
Wir wiederum haben recherchiert – und zwar die Speisekarten der Bedienrestaurants und sind erneut beim Waterfront „hängengeblieben“. Und so arbeiten wir uns jetzt durch folgendes Menü:
- Rindercarpaccio mit zweierlei Sellerie und Trüffel
- Bauernsalat mit Leccino-Oliven
- Polentacremesuppe mit Crevetten
- Gratinierte Auster auf Blattspinat
- Zanderfilet „Müllerin Art“ mit Petersilienkartoffel und Mandelbutter (Christine)
- Gegrilltes Rinderfilet mit Rotweinsauce, gerösteten Parmesan Kartoffeln und Wildpilzen (Harald)
- Amerikanischer Käsekuchen mit Erdbeer-Eis
Und spätestens jetzt wird man beim Lesen der Blogbeiträge ja merken, dass „es gibt immer das Gleiche“ nicht wirklich zutrifft 🙂
Dummerweise hatte ich eben übrigens vergessen, ein Foto von der gratinierten Auster zu machen – das ist natürlich ärgerlich. Und so habe ich mich halt dazu hinreißen lassen, diesen Gang noch einmal nachzubestellen (ja, alles wegen Euch!), um dann das fehlende Foto machen zu können. Und natürlich musste ich das dann auch noch essen …
Aber damit habe ich dann auch gleichzeitig den Test gemacht, ob es schwierig ist, einen Gang doppelt zu bestellen oder etwas noch einmal nachzuordern, wenn es besonders gut geschmeckt hat. Und was soll ich sagen – nein, kein Problem. Die normale Speisenfolge wurde an dieser Stelle für uns kurz unterbrochen, ich habe den Zwischengang erneut erhalten und dann ging es wie geplant weiter. Sollte also jemand Angst haben, nicht satt zu werden – spätestens jetzt kann diese Angst genommen werden. 🙂
Auslaufen aus Praía
Für 21 Uhr ist dann das Auslaufen aus Praía geplant, um nach einem Seetag übermorgen in Dakar im Senegal festzumachen. Dort werden wir dann – entgegen der ursprünglichen Planung – zwei Tage verbringen. Dazu werden wir dann mal an Deck gehen, der Auslaufmusik lauschen und das Verschwinden der Kapverden am Horizont genießen – Idealerweise mit einem Cocktail in der Hand. So ist zumindest der Plan.
Umso erstaunter sind wir, als wir während des Essens um 19.45 Uhr feststellen, dass beim Blick aus dem Fenster die Kapverden an uns vorbeifahren. Und da das genau so unlogisch wäre wie sich das jetzt anhört, können also eigentlich nur wir diejenigen sein, die sich da bewegen. Und genau so ist es – wir haben sang- und klanglos bereits um 19.45 Uhr abgelegt. Eine Info dazu gab es nicht – von daher nehmen wir mal an, das hat irgendwelche harmlose Gründe und wir mussten nicht – vor wem auch immer – fliehen. Zumindest hat sich das mit dem Cocktail und der Auslaufmusik für heute erledigt.
Also gehen wir nach dem Essen aufs Lidodeck, beobachten den sich bewegenden Pool, trinken dort unseren Cocktail (bzw. ich meinen Ramazotti, um die sieben Gänge zu verdauen) und werfen dann noch ein Blick über das leere Oasis Deck auf die Heckwelle in der Nacht bevor es dann so langsam aber sicher ins Bett geht …
Samstag, 4. März 2023
Seetag auf dem Weg in den Senegal
Eigentlich wäre heute ja unser Aufenthalt in Praía gewesen. Da wir aufgrund der Routenänderung aber bereits gestern und vorgestern dort waren, wurde der heutige Tag kurzerhand zum Seetag, so dass der für morgen vorgesehene Seetag zu einem zusätzlichen Tag in Dakar im Senegal wird.
Und damit sind wir heute den ganzen Tag auf dem Meer unterwegs. Womit der heutige Blogbeitrag eigentlich fast schon geschrieben wäre: auf Hessisch würde man den Tag in etwa so zusammenfassen: Uffgestanne, nix gemacht, müd’ geworn, widder hiegelecht.
Aber gut, ganz so wenig war es dann doch nicht, das eine oder andere ist ja doch passiert. Also von vorn: Gefrühstückt haben wir wie (fast) immer im Waterfront, haben uns danach noch etwas Fruchtiges bzw. Süßes aus dem Buffetrestaurant geholt und uns mit einem Kaffee in die Sonne gesetzt. Und da haben wir dann gesessen, die Leute beobachtet, die sich auf dem Oasis Deck auf den Liegen häuslich eingerichtet haben (um danach zum Frühstück zu gehen) und festgestellt, dass man dem Leben durchaus auch positive Seiten abgewinnen kann – zum Beispiel an einem sonnigen Seetag auf dem Meer.
BBQ auf dem Lido Deck
Auf dem Lido Deck wird derweil schon massiv gearbeitet – um 12 Uhr startet hier ein großes BBQ und dafür muss natürlich einiges abgebaut werden, um danach alles für das BBQ aufbauen zu können. Und auch unser Kurs wird für die kommenden zwei Stunden leicht korrigiert, um für etwas ruhigere See zu sorgen (und damit zu verhindern, dass der Pool dauernd über die Ufer tritt).
Die Grillfete selbst beginnt dann kurz vor 12 – und viele leckere Gerichte vom Grill (und da wird tatsächlich gegrillt auf dem Lido Deck – und zwar so richtig mit Kohle und offenem Feuer) warten auf uns. Welche genau – das sieht man auf den drei Speisekarten sowie auf den Fotos. Wer da nicht genügend Abwechslung vorgefunden hat oder satt geworden ist, dürfte da wohl irgendwas falsch gemacht haben …
Nach dem Mittagessen wird der Kurs wieder auf den ursprünglichen Kurs geändert – und der Pool erwacht zu neuem Leben. Natürlich ist er den ganzen Tag über gesperrt – das wäre sonst ein recht riskantes Unterfangen in diesem Wellenbad. Von daher gehe ich erst mal in den Whirlpool, wechsele dort regelmäßig von der Sonnen- auf die Schattenseite und wieder zurück und suche mir im Anschluss eine Liege, um noch ein bisschen zu lesen, bis wir uns um 16 Uhr vor dem Theater treffen.
Vortrag unseres Lektors: „Der Senegal“
Dort gibt es jetzt nämlich einen Vortrag unseres Lektors zum Senegal (und zwar für die ungeraden Kabinennummern – der für die geraden Kabinennummern war bereits um 10 Uhr) – und den wollen wir uns einmal anhören. Gebucht haben wir dort nichts – und ob wir auf eigene Faust rausgehen, wollen wir kurzfristig entscheiden. Der Hinweis auf Raubüberfälle, Taschendiebstähle und Betrügereien lassen da bei uns schon Zweifel aufkommen. Und da zumindest ich schon mal hier war und damals einen der Ausflüge gemacht habe, die auch heute angeboten werden, brauche ich da nicht wirklich eine Wiederholung (und wer wissen will, was ich damals hier im Bandia-Wildreservat erlebt habe, der schaut einfach mal unter diesem Link nach).
Abendessen im Waterfront Mediterranean
Da heute Kaffee und Kuchen ausgefallen sind, haben wir uns entschieden, bereits um 18 Uhr zum Abendessen zu gehen – die Wahl fiel dabei heute mal wieder auf das Waterfront Mediterranean. Und da haben wir durchaus unterschiedliches gegessen:
- Ceviche vom St. Petresfbisch mit Avocado und Rosinen (Christine)
- Spinatsalat mit pochiertem Wachtelei und Trüffel-Vinaigrette
- Spargelcremesuppe
- Kalbsbries mit Zitrusfrüchten, Nüssen und Sellerie (Christine)
- Rindertartar mit Essiggemüse (Harald)
- Gefüllte Maispoulardenbrust mit Spinat, Rosinen und Macadamianüssen (Christine)
- Brathähnchen mariniert mit Siri-Piri-Sauce, serviert mit Bratkartoffeln (Harald)
- Karamellisierter Milchpudding, traditionell türkisches Dessert (Christine)
- Frische Früchte (Harald)
Klingt jetzt alles ein bisschen durcheinander? Dann schaut Euch die beiden Bilder an – dann wird’s klarer … 🙂
Bis zum Abendprogramm haben wir jetzt noch etwas Zeit, die wir mit einigen Runden „Kniffel“ überbrücken. Zum Ergebnis sollte ich nichts schreiben – ich lasse es daher natürlich auch sein. Aber Ihr könnt ja mal auf die beiden Zettel gucken … 🙂
„Bühne frei – heute wird es bunt“
So lautet das Motto des heutigen Abends auf dem Lido Deck. Showeinlagen, laute Musik und bunte Cocktails treffen auf bunt gekleidete Passagiere (naja, manche zumindest). Anstelle eines Showprogramms im Theater passiert das heute alles auf dem Lido Deck – und natürlich ist Mitmachen angesagt. Wenn man will … alternativ kann man dem bunten Treiben natürlich auch einfach nur zuschauen. Und genau das tue ich eine Weile, Christine ein bisschen länger – während ich diese Zeilen hier schreibe und danach schon mal ins Bett gehe – immerhin ist die Nacht aufgrund unserer Fahrt in Richtung Osten eine Stunde kürzer.
Sonntag, 5. März 2023
Heutiger Hafen: Dakar, Senegal
Unser heutiger Hafen ist Dakar im Senegal. Wir legen bereits gegen 8 Uhr dort an, erfahren aber, dsss zum einen noch etwas „Müll“ weggeräumt werden müsse, damit die Gangway aufgebaut werden kann und dass die Freigabe durch die senegalesischen Behörden rund zwei Stunden dauern würden.
Ich gehe daher mal auf Deck 6 und schaue nach unten – und sehe eine Pier, randvoll mit alten Autos, Lastern, Baggern, Bussen, … und die stehen bis zur Kaimauer. Das ist also der „Müll“, der noch zur Seite geräumt werden muss. Für mich hatte sich das angehört, als ob da irgendwo ein paar Müllsäcke liegen – dass da ein ganzer Schrottplatz zu räumen ist, hatte ich so nicht vor Augen.
Aber OK, wir sind in Afrika und da ist halt manches anders als bei uns. Und vermutlich ist es ja dann doch überraschend gewesen, dass wir einen Tag vorher anreisen werden …
Die Autos kommen übrigens alle aus Europa, sind dort Schrott gewesen und werden hier einem zweiten Leben zugeführt – entweder in Einzelteilen oder halt eben auch als Ganzes. So ein Mercedes-Taxi, das in Deutschland 500.000 Kilometer gefahren ist, kann ja hier gut und gern noch mal 500.000 schaffen. Und ein Linienbus, der bei uns nicht mehr durch den TÜV kommt, wird hier mit Kusshand genommen. OK, da sitzen wir dann natürlich auch wieder drin, wenn wir hier einen Ausflug buchen 😉
Wir gehen jetzt also erst einmal zum Frühstück, heute zur Abwechslung mal wieder ins Buffetrestaurant. Interessanterweise gibt es an der Lachsstation heute keinen normalen Meerrettich, sondern Wasabi, also die japanische Variante, die sich durch extreme Schärfe auszeichnet. Bezeichnet ist das Schälchen allerdings lapidar mit „Meerrettich“ und ausgegeben wird es auch in Meerrettich-typischer Menge. Wer jetzt also nicht weiß, dass er da etwas anderes als sonst auf dem Teller hat und unbedarft einen Klecks in üblicher Menge auf den Lachs gibt, der wird massiven Spaß beim Essen haben 🙂
Für uns geht es jetzt nach dem Frühstück aber erst mal in die Sonne. Später dann in den Schatten und den Whirlpool. Und danach auf das überdachte Außendeck auf Deck 6 – da ist es schattig und es geht ein laues Lüftchen. Und ehrlich gesagt – das sind dann die Highlights unseres Tages auch schon gewesen. Zusammengefasst also: Lesen, Sonnen, Abkühlen.
Auf dem Schiff ist es heute sehr ruhig – die Zahl derer, die auf Ausflug sind, ist offensichtlich sehr hoch. Von daher braucht man heute in der Tat keine Liegen zu reservieren, auf jedem Deck, auf jeder Seite, im Schatten, in der Sonne – überall warten die leeren Liegen auf uns. Das wird sich dann aber übermorgen am Seetag wieder anders darstellen – also nutzen wir heute und morgen den „Luxus“ des „Seetages“ in Dakar.
Für das Abendessen haben wir heute mal zur Abwechslung das Buffetrestaurant gewählt – um 19 Uhr gehts dann also zum Dinner. Und auch heute kann ich nicht bestätigen, dass es hier „immer das gleiche“ geben würde und dass das „alles kalt“ sei. Klar, Beilagen und Salate wiederholen sich, aber beim Fleisch und Fisch ist schon ein bisschen Abwechslung zu erkennen. Und kalt war auf meinem Teller gar nichts – zumindest nichts, was nicht hätte kalt sein sollen.
Im Anschluss machen wir dann noch einen kleinen Spaziergang rund um Deck 6 und lassen uns anschließend noch ein bisschen die laue Sommerluft um die Nase wehen. Und von Deck 11 aus sieht man in der Ferne dann auch alle sechs Sekunden einen roten Punkt aufleuchten – das ist der Leuchtturm, der am westlichen Punkt des afrikanischen Festlands steht und der von hier aus noch sichtbar ist.
Und mit diesem Ausblick beschließen wir dann auch den heutigen Tag – zugegeben, viel zu berichten gab es nicht … aber auch das gehört ja bei einer Kreuzfahrt mal dazu, dass man eben auch einfach mal nichts macht …
Montag, 6. März 2023
Unser zweiter Tag im Senegal
Heute ist unser zweiter Tag im Senegal – und da gibt es wieder ein kleines bisschen mehr zu berichten. Aber fangen wir mit dem Frühstück an – das haben wir erneut im Buffetrestaurant genossen und dabei mit einigen Mitreisenden bezüglich der Ausflüge gestern gesprochen bzw. auch das eine oder andere Gespräch mitbekommen. So gab es Feedback zu den Ausflügen ins Bandia Tierreservat und auf die Insel Gorée.
Die Meinungen zum Ausflug in das Tierreservat waren eigentlich übereinstimmend positiv, man hätte viele Tiere sehen können und auch der Ablauf wäre sehr gut gewesen. Auf Wunsch einiger Ausflugsteilnehmer hat man im Reservat vor Ort neben den großen Trucks auch kleinere Fahrzeuge eingesetzt – alles in allem ist das Feedback hier also gut ausgefallen. Einzig bemängelter Punkt war wohl der Ausflugspreis, der mit 185 € als zu hoch angesehnen wurde, zumal der Eintritt in das Reservat wohl nur bei rund 20 € gelegen haben soll (Achtung – das weiß ich nur aus Erzählungen und konnte das auch nicht verifizieren, von daher ist das mit entsprechender Vorsicht zu genießen!). Sollte es jedoch stimmen, dann wären 165 € allein für den Bustransfer wohl schon ein recht ordentlicher Preis.
In Bezug auf den Ausflug auf die „Sklaveninsel“ Gorée waren die Meinungen ebenfalls übereinstimmend, hier allerdings eher negativ. Der fünfstündige Aufenthalt sei viel zu lang gewesen und der Transport mit der Fähre wäre auch nicht so optimal. Hier muss man allerdings feststellen, dass genau das in der Ausflugsbeschreibung deutlich erwähnt wurde: viele Einheimische, viele Touristen, Menschenmassen und Drängelei waren angekündigt. Und genauso ist es dann wohl auch gekommen – das hätte man also im Vorfeld wissen können. Ändert aber natürlich nichts daran, dass es nicht optimal ist – aber dafür ist man halt in Afrika. Und wenn man das vorher weiß und dennoch bucht, muss man meiner Meinung auch damit leben, dass es dann so ist wie „versprochen“.
Auf eigene Faust in Dakar unterwegs
Aber zurück zu uns – da wir ja hier keine Ausflüge gebucht hatten, haben wir uns heute für einen „Stadtbummel“ auf eigene Faust entschieden. Und so verlassen wir um 11 Uhr das Schiff, bewaffnet mit ein paar kleinen Scheinen in Dollar und Euro, einer Kreditkarte, unseren Reisepässen und meinem Handy. Alles andere lassen wir an Bord, um gar nicht erst Begehrlichkeiten zu wecken.
Vom Schiff aus gehen wir in Richtung des Hafenausgangs, werden unterwegs zwischen den Schrottautos dann aber irgendwann darauf hingewiesen, dass es da einen gelb gestrichelten Weg geben würde, den wir nutzen sollten. Und in der Tat sieht man irgendwo ein paar verblichene gelbliche Striche auf dem Boden – und nach den richten wir uns jetzt. Und erhalten von der nächsten Warnweste dafür dann ein freundliches Nicken. Offensichtlich sind wir nun richtig unterwegs. Am Hafen befindet sich dann eine Personenvereinzelungsanlage (hört sich gut an, oder?) – also eine Drehtür, durch die wir den Hafen verlassen können. Allerdings erst, als ein weiterer Hafenmitarbeiter (man weiß halt nicht so genau, welche Funktion wer hat) seinen Ausweis vor ein Lesegerät hält. Unseren Reisepass wollte niemand kontrollieren – es sah aber hier auch niemand so aus, als ob er das dürfte.
Und damit sind wir draußen – raus aus „unserer“ Welt, drin in der einer afrikanischen Großstadt. Und man fühlt sich ein bisschen so als ob man in einem PC-Spiel in eine andere Welt transformiert wurde. Es ist laut, es wird gehupt (warum auch immer), unzählige Menschen sitzen auf allem, auf dem man sitzen kann, jeder hat ein Smartphone in der Hand, drückt darauf herum oder spricht hinein, manche stehen in kleinen Gruppen und reden zusätzlich noch miteinander – aber irgendwie alle gleichzeitig und jeder lauter als der andere. Da muss man in der Tat erst mal tief durchatmen.
Natürlich werden wir sofort als Touristen erkannt 😉 und rufen damit natürlich die Taxifahrer auf den Plan, die sich irgendwo in den Menschengruppen befunden haben. Mit allen möglichen Sprachbestandteilen (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch) versuchen sie Rundfahrten anzubieten (zumindest ist es das, was ich so raushöre), jeder ist der beste, der billigste sowieso, macht „half price für deutsch Tourist“ … wir versuchen dies mit „no, merci“ irgendwie abzuwenden, es bleibt aber schwierig.
Blöderweise wissen wir natürlich auch noch nicht so genau, in welche Richtung wir gehen müssen, um zum Markt zu gelangen, der wohl jeden Montag ist. Und der ausgedruckte Stadtplan vom Schiff ist leider auch ein bisschen zu verwaschen, um das genau herauszufinden. Also laufen wir mal den anderen Weißen (ich hoffe, es ist politisch korrekt, das als „Weißer“ zu sagen) mit Rucksack hinterher – das dürften vermutlich ja auch Touristen sein.
Unterwegs treffen wir noch auf einen netten Afrikaner, der uns seine Dienste als Stadtführer anbietet. Er spricht sogar ein bisschen Deutsch, in jedem Fall aber Englisch, zeigt uns sofort seinen Personalausweis und verspricht, uns in etwa zwei Stunden alle wichtigen Sehenswürdigkeiten zu zeigen. Und das nehme ich ihm auch ab, auf mich hat er einen relativ seriösen Eindruck gemacht. Christine war da ein bisschen skeptischer – vielleicht ja auch berechtigt, man weiß ja nie. Aber da das ja sowieso nicht unser Plan war (Ziel war ja, ein bisschen „Afrika“ zu erleben, den Markt zu besuchen und idealerweise einen Kühlschrankmagneten und einen Wandteller zu kaufen), haben wir das Angebot dankend ausgeschlagen.
Allerdings haben wir durch die kurze Unterbrechung die „Spur“ der anderen Touristen verloren – und sind dann halt einfach mal der Straße nachgegangen, auf der wir gerade waren. „Allianz“, „DHL“ und „BMW“ waren drei der Firmen die wir unterwegs gesehen haben – wir sind dann einfach mal davon ausgegangen, dass die nicht unbedingt in einer „No-Go-Area“ ihren Sitz haben. Und so haben wir tatsächlich nach etwa zehn Minuten in einer Seitenstraße buntes Markttreiben gefunden.
Der Wechsel der Straßenseite ist dann noch mal ein kleines Abenteuer – da muss man halt irgendwann einfach drauf loslaufen. Gehupt wird sowieso, egal ob man stehen bleibt („Warum gehst Du nicht?“) oder geht („Warum bleibst Du nicht stehen?“) – dann kann man also auch gehen. Und ähnlich wie ich es aus Asien kenne, lief es auch hier – wenn man über die Straße geht, halten die Autos in der Regel schon an und lassen Dich gehen. Überfahrene Touristen sind wohl auch hier mit viel Bürokratie verbunden, das braucht irgendwie keiner. 🙂 Und ganz ehrlich – wer jemals in seinem Leben in Vietnam eine Straße lebend überquert hat, der schafft das hier spielend.
Der Markt ist dann in der Tat ein bisschen so wie man sich das vorstellt. Und ohne das jetzt negativ zu meinen – es ist halt alles staubig, dreckig, die Stände sind irgendwie zusammengenagelt und mit Planen und Holzbrettern versehen, so dass sie gerade mal so halten. Einen kräftigen Windstoß dürften die meisten aber nicht überleben. Vor jedem Stand sitzen in der Regel mehrere Menschen mit einem Handy in der Hand – sie erwachen zu Leben, wenn man sich dem Stand nähert. Das ist so ein bisschen wie in Märchenparks, wo irgendwas passiert, wenn man einen Knopf drückt. Und wir haben wohl ständig diese Knöpfe gedrückt …
Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie viele Masken, T-Shirts, Basecaps und weiß der Geier was noch wir alles vor die Nase gehalten bekommen haben. Und immer ist der jeweilige Händler der Beste und der Billigste. Und das Ganze findet natürlich immer auch in einer gewissen räumlichen Enge statt – man darf sich so einen Stand ja nicht als Verkaufsraum vorstellen sondern eher so groß, dass da die Waren und der Verkäufer reinpassen. Und dann ist der voll. Und wenn wir da noch zu zweit sind und die Verkäufer der Stände rechts und links dazukommen, dann wird’s kuschelig. Und da wundert es dann auch niemanden, wenn in dem Getümmel, während Du vorn mit einem Verkäufer verhandelst und den zweiten abwehrst, der Taschendieb von hinten kommt (und ja, die gibt es hier wie überall in der Welt auch) und Dein Portemonnaie mitnehmen will. Dann ist es schon mal gut, wenn Du keins dabei hast und alles in den Brusttaschen deines Hemdes mit Dir trägst.
Auf der anderen Seite muss man das halt auch mal gesehen und erlebt haben. Denn auch das ist unsere (gemeinsame) Welt …
Vielleicht wird der eine oder andere jetzt hier auf Fotos warten – nun, die wird es (mit Ausnahme von zwei verpixelten Fotos) nicht geben. Zum einen bin ich kein Freund davon, Menschen wie Tiere im Zoo zu fotografieren. Und darauf würde es hier unweigerlich hinauslaufen, da es hier keine Möglichkeit gibt, irgendetwas zu fotografieren ohne dass da mehrere Menschen mit auf dem Foto sind. Und während das für den privaten Gebrauch ja unter Umständen noch akzeptabel sind könnte, ist so etwas für Veröffentlichungen im Internet mit Sicherheit nicht geeignet. Auch nicht, wenn wir in Afrika sind. Und deshalb müsst Ihr heute meinen Erzählungen im wesentlichen mit Eurer Vorstellungskraft folgen.
An einem der Stände sehen wir dann übrigens auch so etwas wie Kühlschrankmagnete. Ich sage jetzt bewusst „so etwas wie“, denn es handelt sich hier eben nicht um die industriell in China hergestellten Magnete, die man überall auf der Welt kaufen kann, sondern um eine Plastikscheibe, auf die jemand eine Giraffe gemalt hat und dazu „SENEGAL“ geschrieben hat. Hinten ein kleines Stückchen Magnetband draufgeklebt – und fertig ist der Magnet für den Touristen. Klar, optisch schöner ist der Kram aus China. „Wertvoller“ aber in jedem Fall das selbstgemachte Teil hier – wahrscheinlich haben das die Kinder zu Hause gemacht und der Vater verkauft es jetzt. In meinem Fall mit Erfolg – für 3 € (ohne Verhandeln übrigens, das wäre mir jetzt lächerlich vorgekommen) wechselt der Giraffen-Magnet den Besitzer.
Und irgendwie scheinen die Händler mit einander zu kommunizieren, denn auch an weiteren Ständen wurden mir immer wieder Magnete angeboten – obwohl ich danach gar nicht mehr explizit gesucht habe. Mein Augenmerk galt jetzt nämlich den Wandtellern – da fehlt bei Muttern nämlich noch einer aus dem Senegal. Und auch das ist hier natürlich eher schwierig – wenn überhaupt, findet man die nur bei wenigen Händlern und auch da ist die Handarbeit klar erkennbar. Was das Ganze ja aber nicht unbedingt schlechter macht – Ihr kennt ja meine Einstellung dazu: wer Kreuzfahrten in fremde Länder macht, sollte da immer auch ein paar Euro oder Dollar im Land lassen – sei es im Restaurant (das lassen wir hier aber besser), für Souvenirs oder ein paar Klamotten. Aber nur hinfahren, gucken und dann wieder verschwinden – das kann es doch nicht sein. Und so gewinnt ein giftgrüner Teller mit zwei Giraffen drauf den Wettbewerb. Und ja, irgendeiner hat da auch wieder „SENEGAL“ an den Rand geschrieben … Dieser Händler hat dann übrigens mit mir auch in Verhandlungen eintreten dürfen – eine erste Idee, dass der Teller 30 Dollar in seine Kasse spült, schien mir dann – Unterstützung hin oder her – dann doch ein bisschen überzogen. Wir haben dann noch ein paar Zahlen ausgetauscht, ich bin drei Mal ohne Teller gegangen und am Schluss hat er freudestrahlend 10 Dollar eingesteckt und ich meinen Teller.
Danach ging es dann in die eigentliche Markthalle, gemauert und mit Dach Und innendrin alles das, was man so an Lebensmitteln verkaufen kann. Da sieht man dann Obst und Gemüse in allen Varianten, unzählige Männer, die Fleisch in kleine Stücke schneiden, Zwischendrin andere, die auf dem Handy tippen oder gerade etwas essen. An anderen Ständen Frauen und Kinder, aber alle sind irgendwie mit irgendwas beschäftigt. Und während auf der linken Seite irgendjemand der Meinung ist, ich müsste jetzt ein halbes Schwein kaufen, wird auf der rechten Seite der heute morgen gefangene Fisch filetiert. Naja, der Kopf wird halt abgeschnitten. Ein anderer hat einen Haufen aus Krebsen aufgeschichtet und wieder einer kratzt den Dreck von Muscheln ab. Um uns herum laufen einige Katzen, die gehören aber vermutlich in den Bereich der „Resteverwertung“ und kümmern sich um das, was auf den Boden fällt.
Kommt man dann um die nächste Ecke, kann man wiederum alles das kaufen, was man in einem Haushalt so braucht. Der eine hat Bügeleisen, der andere irgendwelche Plastikschüsseln und Handyhüllen gibt es sowieso an jeder Ecke. Zwischendrin hängt dann ein Lamm an den Hinterläufen von der Decke – gehäutet ist es schon, der Rest wird vermutlich je nach Bestellung frisch herausgeschnitten, willkommen in Afrika.
Wir verlassen die Markthalle und gehen so langsam wieder in Richtung Hafen. Oder sagen wir mal so, wir gehen in die Richtung, von der wir meinen, sie würde in Richtung Hafen führen. So genau wissen wir das ja eigentlich gar nicht. Aber irgendwann taucht ein von Polizisten bewachtes Gebäude auf – und das haben wir auf dem Hinweg auch schon gesehen. Von daher hat uns unser Spürsinn tatsächlich in die richtige Richtung geführt, so dass wir gut zehn Minuten später wieder durch die Personenvereinzelungsanlage (mir gefällt das Wort) gehen, der verblichenen gelben Linie folgen und dann wieder in eine andere (unsere) Welt eintauchen, als an der Gangway unsere Bordkarte eingescannt wird und wir uns für einen Kaffee auf das Lido Deck begeben.
So, ist jetzt dann doch ein bisschen mehr Text geworden – und trotzdem lassen sich die Eindrücke, die man hier gewinnet, nur schwer wiedergeben. Eigentlich muss man das wirklich mal selbst erleben, um es zu verstehen. Und wissen, dass das noch der „bessere“ Teil von Afrika ist – das geht auch noch anders …
Den restlichen Nachmittag verbringen wir an Bord mit Lesen, Whirlpool und in der Sonne liegen (so sie nicht durch den Smog, der heute hier herrscht, verdeckt wird). Christine gönnt sich derweil noch eine Hot-Stone-Massage (dazu und zum Thema „Spa-Behandlungen“ im Allgemeinen schreibe ich dann morgen ein bisschen was) und nach dem üblichen Check der Speisekarten entscheiden wir uns heute mal wieder für das Waterfront, wo wir um 19 Uhr zum Abendessen einlaufen.
Hummerschwanz im Waterfront
Im deutlichen Gegensatz zum heutigen Tag im Senegal steht dann heute wieder unser 6-Gang-Menü im Waterfront. Und das haben wir ohne größere Modifikationen genau so genommen wie es auf der Karte steht:
- Gefülltes Bresaola-Röllchen mit Frischkäse auf Kohlrabi-Carpaccio
- Grüner Salat mit Radieschen und Joghurt-Speck-Dressing
- Getrüffelte Selleriecremesuppe mit Röstzwiebeln
- Maispoulardenbrust mit Macaire-Kartoffeln an Spinatsauce
- Gebratener Hummerschwanz mit Zitronenbutter und hausgemachten Trüffel-Tagliatelle
- Paris-Brest-Französisches Dessert (Brandmasse gefüllt mit Mascarpone-Crème und Holunderbeeren)
Zwischendurch haben wir noch einen Blick auf den Sonnenuntergang geworfen (da gibts einen netten, bei vielen aber unbekannten, Platz auf dem Außendeck vor dem Fitnessbereich), wir haben an der Rezeption jeder zehn Lose für die Tombola dieser Reise und erneut ein Internetpaket (1 GB) gekauft und im Anschluss im Shop meinen Vorrat an Tempos aufgefüllt (wobei ich hier vom Preis positiv überrascht war: 15 Päckchen (kleinere Packungen gibt es leider nicht) haben 3,50 € gekostet – da habe ich zugegebenermaßen deutlich mehr erwartet).
Den Abschluss unseres Abends bildet dann die Show „Eine Nacht auf der Reeperbahn“ im Theater. Nett gemacht, aber jetzt nichts, was uns von den Stühlen gerissen hätte. Und das muss man insgesamt schon so sehen, Entertainment ist unserer Ansicht nach jetzt eher nettes Beiwerk denn elementarer Bestandteil der Abendgestaltung – da ist das, was beispielsweise auf AIDA geboten wird, schon ein etwas anderes Format. Und von den Shows auf amerikanischen Schiffen wollen wir mal gar nicht reden. Auf der anderen Seite – das darf man bei solchen Vergleichen natürlich nie vergessen – vergleichen wir hier ein relativ kleines Schiff mit ein paar Hundert Gästen mit „Ozeanriesen“, die mehrere tausend Passagiere an Bord haben.
Dienstag, 7. März 2023
Seetag – unterwegs nach Gran Canaria
Der erste von zwei Seetagen auf dem Weg vom Senegal nach Gran Canaria scheint ein schöner Tag zu werden. Die Sonne scheint, die Temperaturen sind gut auszuhalten – und das Schiff stampft leicht durch den Atlantik. So wünscht man sich einen Seetag …
Meine Erkältung hat sich inzwischen auch deutlich gebessert (da hätte ich gestern gar keine Tempos mehr kaufen müssen) und da auch der dritte Corona-Test in den letzten drei Tagen negativ ausgefallen ist (und man damit die „2-Strich-Krankheit“ ziemlich sicher ausschließen kann), kann man das Thema wohl als erledigt betrachten. Da habe ich ja echt noch mal Glück gehabt, denn natürlich war das keine einfache Erkältung wie Christine meinte sondern schon eine ausgeprägte Männergrippe (und da weiß man ja nie, wie sowas ausgeht) – aber Frauen neigen ja dazu, selbst solch dramatischen Erkrankungen zu verharmlosen. Erkältung – das wüsste ich …
Nach dem Frühstück schauen wir mal auf dem Oasis Deck vorbei, ob denn zufällig noch zwei freie Liegen zu ergattern sind – wirklich rechnen wir nicht damit, da das komplette Lido Deck freigeräumt wurde, um die Vorbereitungen für das große „VASCO-DA-GAMA-Buffet“ heute Abend zu treffen. Und damit fehlen natürlich eine deutliche Anzahl an Liegen.
Zu unserer Überraschung ist aber das halbe Deck noch leer – von daher haben wir fast die freie Auswahl für das Sonnenbad am heutigen Vormittag. Durch den leichten Wind ist die Sonne auch erträglicher als sonst, sondert aber dennoch deutlich höhere UV-Strahlen ab als bei uns zu Hause. Und das merke ich dann gegen Mittag – die freien Körperpartien haben einen leichten Rotstich – also Zeit, in den Schatten zu wechseln. Und mit etwas „After-Sun“ wird das dann auch braun – passt also. Allerdings sieht man genau, was durch die Badehose verdeckt wurde und was nicht – von daher fehlt hier an Bord dann irgendwie doch das FKK-Deck …
Ich lege mich daher erst mal etwas in den Whirlpool, um dann später ein bisschen im Schatten zu lesen. Gegen Nachmittag bin ich dann in die Kabine gewechselt – draußen war mir zuviel Sonne und auf den Sitzmöbeln auf dem Lido-Deck wurde es dann irgendwann unbequem, so dass ich im Bett weitergelesen habe. Rechtzeitig zum Abendessen bin ich dann wieder aufgewacht ;-), so dass wir pünktlich zur Buffeteröffnung durch Vasco da Gama himself auf dem Lido Deck waren.
„Vasco da Gama“-Buffet
Und dort wurden wir dann wieder mit allerlei Köstlichkeiten aus Portugal, Deutschland und Indien sowie Salaten, einem umfangreichen Käse- und Dessertbuffet versorgt. Wer die früheren Blogbeiträge brav gelesen hat, wird das aber alles schon kennen – da habe ich die Speisekarten dediziert vorgestellt (wer es nochmal nachlesen will, klickt hier). Immer wieder gern bediene ich mich dann ja auch am indischen Buffet. Und habe dort dieses Mal so eine Art gebratenen Kartoffelbrei (hat bestimmt einen ganz tollen indischen Namen, den ich allerdings nicht kenne) gegessen, der dazu noch leicht würzig war – der hat richtig gut geschmeckt. Christine meinte zwar, der wäre nicht „leicht würzig“ sondern eher „sauscharf“ – kann natürlich sein, dass er deshalb so gut geschmeckt hat 😉
Interessant ist übrigens auch die Schreibweise des Namens der Reederei – ich nehme mal an, dass das bislang noch niemand bemerkt hat und auch mir ist es nur zufällig aufgefallen – da täuscht uns unser Gehirn ja durchaus ab und zu mal:
Der „Jade Spa“
Beim Essen haben wir uns dann übrigens mal einen bisschen über Christine’s Hot-Stone-Massage gestern unterhalten. Und da der eine oder die andere ja durchaus Interesse an den Angeboten im Spa-Bereich hat, hier mal ein paar Infos zu den Angeboten dort. Der Spa-Bereich befindet sich hinter dem Lido Deck, vor dem Fitnessbereich und gegenüber der Sauna. Er ist täglich von 8 bis 21 Uhr geöffnet. An der dortigen Rezeption kann man sich zu allen möglichen Massagen und Behandlungen beraten lassen und diese dann entsprechend buchen. Christines Erfahrung auf dieser Reise dazu ist übrigens recht positiv – sie hat immer kurzfristig Termine bekommen, teilweise sogar sofort. Und das unabhängig davon, ob es sich um einen Hafen- oder Seetag gehandelt hat. Es sieht also so aus, als ob der Bereich personell relativ gut ausgestattet ist – denn die Klientel an Bord nimmt das Angebot sicherlich gut an.
Die Behandlungsräume sind dabei angenehm eingerichtet, haben Fenster nach draußen und wirken insgesamt einladend. Und zumindest die Gesichtsbehandlung und die Hot-Stone-Massage, die Christine genießen durfte, haben ihr gut gefallen – sie hat sich dabei sehr wohlgefühlt. Und um mal eine Vorstellung zu geben, wie das Ganze preislich so aussieht, hier mal ein paar Beispiele:
Klassische Massagen liegen – je nach Dauer – bei 44 € (30 Minuten) bis 74 € (60 Minuten), Ayurveda-Heiltherapien bei 52 € (30 Minuten) bis 92 € (60 Minuten) und Shiatsu- oder Thai Massagen bei 84 € (45 Minuten) bis 113 € (90 Minuten). Bei Bedarf gibt es übrigens auch physiotherapeutische Behandlungen, die durch ausgebildete Physiotherapeuten durchgeführt werden.
Darüber hinaus werden verschiedene Varianten der Gesichtsbehandlung, Anti-Aging oder auch Gesichtsbehandlungen für Jugendliche angeboten, alle Varianten der Haarpflege (Waschen und Föhnen von 32 € – 37 €, mit Schneiden für 54 €, Färben von 41 € – 60 €) sowie Hand- und Fußpflege.
Aber auch für die Herren gibt es Angebote: Gesichtsbehandlungen (54 € – 57 €), Haarpflege (Waschen, Schneiden, Stylen für 25 €), Maniküre (25 €) und Pediküre (25 €).
Und mal schauen, wenn ich mich morgens so im Spiegel sehe, könnte ich mir vorstellen, die Tage beim dortigen Friseur auch noch mal vorstellig zu werden. Retten wird der zwar auch nichts mehr können, aber die Reste für 25 € mal ein bisschen in Form zu bringen könnte ja vielleicht nichts schaden …
Sonne, Mond und Sterne
Gegessen haben wir, satt sind wir auch. Also gehts mit einem Kaffee aus dem Buffetrestaurant (dass da Kaffeeautomaten stehen, die den ganzen Tag kostenlos genutzt werden können, hatte ich glaube ich schon mal erwähnt, oder?) auf den Außenbereich über dem Oasis Deck. Den Sonnenuntergang haben wir kurz vorher vom Lido Deck aus gesehen, jetzt sehen wir das „Nachglühen“, also den rötlichen Streifen am Horizont, wenn die Sonne den Himmel einfärbt.
Auf der anderen Seite ist inzwischen der Mond aufgegangen und wirft sein Licht auf das Meer, das sich mit leichten Wellen um uns herum bewegt. Und am Himmel sind die ersten Sterne zu sehen und wenn uns unser astronomisches Halbwissen um die aktuellen Vorgänge nicht täuscht, haben wir hier die relativ seltene Kombination aus Venus und Jupiter beobachten können (sollte das eine falsche Annahme sein und es waren doch nur harmlose Satelliten oder sowas, dann korrigiert mich hier gern).
Die Crew Show
Doch zurück in die Gegenwart – Zeit für einen Besuch in der Hollywood Show Lounge. Dort gibt es heute um 20.45 Uhr und um 21.45 Uhr „Die Crew Show“ – Crewmitglieder präsentieren ihre Gesangs-, Tanz- und sonstigen Künste auf der Bühne. Wir sind zwar rechtzeitig zur ersten Show im Theater, finden aber dennoch nur einen Platz im hinteren Bereich – das Theater ist tatsächlich voll.
Und es wird durchaus ein breites Spektrum geboten, meines Erachtens aber ein bisschen durch die Technik limitiert. Der Ton hat sich manchmal ein bisschen „blechern“ angehört und auch die Lautstärkeabstimmung zwischen Musik und Gesang war nicht immer optimal. An dieser Stelle macht sich dann vielleicht doch ein bisschen das Alter des Schiffes bemerkbar, wenn man das beispielsweise mit der Ton- und Lichttechnik auf neueren Schiffen vergleicht. Aber das soll die Leistung der Crewmitglieder nicht schmälern – das war alles schon sehr schön, was da präsentiert wurde. Schade war aber beispielsweise, dass ein gefühlvoll vorgetragenes ukrainisches Lied für uns leider auf die Musik beschränkt war – die wenigsten im Publikum werden ukrainisch sprechen. Da wäre es toll gewesen, wenn auf einer der LED-Wände der Liedtext in Deutsch zum Mitlesen eingeblendet worden wäre (praktisch als Untertitel) – so ist sicherlich viel von dem Lied und der darin enthaltenen Emotion verloren gegangen.
Aber auch mancher Zuschauer hat etwas gelernt. Zum einen, das man ein Handy als „Feuerzeug-Ersatz“ benutzen und mit der eingebauten Taschenlampe ein stimmungsvolles Umfeld erzeugen kann. Und zum anderen, dass das noch besser funktioniert, wenn man die Taschenlampe in Richtung Bühne hält und nicht die Zuschauer hinter einem damit blendet … 😉
Mittwoch, 8. März 2023
Auf dem Weg nach Gran Canaria
Heute ist der letzte Tag der zweiten Reise, wir sind auf dem Weg zurück nach Gran Canaria, wo die Reise morgen für die meisten Passagiere an Bord endet. Für uns glücklicherweise nicht – wir haben ja noch neun Tage vor uns, bis wir am 18. März auf Mallorca absteigen müssen.
Und so müssen wir uns heute auch nicht mit Packen beschäftigen, sondern können den Seetag in aller Ruhe ausnutzen. Und genau das tun wir, indem wir nach dem Frühstück im Buffetrestaurant uns einen Platz an der Sonne (Christine) bzw. in der Kabine (Harald) suchen. Und während Christine den Vormittag mit Lesen und Sonnen verbringt, überarbeite ich noch einmal die beiden Videos des Ausflugs in Mindelo und den Schiffsrundgang, so dass ich diese in den kommenden Tagen, wenn wir wieder europäisches Landnetz haben (*freu*), hochladen und verlinken kann.
Beim Frühstück haben wir in den letzten Tagen ja immer wieder mal das Buffetrestaurant bevorzugt – man ist durch die Auswahl am Buffet einfach flexibler als mit den Bestellungen am Tisch. Beim Omelette und Spiegelei macht das nicht wirklich einen Unterschied, anders sieht es aber schon aus, wenn es um die Brötchen, den Belag oder auch nur den Meerrettich zum Lachs geht. Da ist man am Buffet einfach schneller mit dem versorgt, was man gern hätte, als wenn man das beim Kellner bestellen muss.
Die aus unserer Sicht ideale Form des Frühstücks bietet da aktuell übrigens TUI Cruises im Bedienrestaurant Atlantik. Dort hat man die Bedienung am Platz und zusätzlich ein kleines Buffet, an dem man sich diese Dinge dann eben selbst holen kann. Was im Übrigen auch nachhaltiger ist, da man sich am Buffet dann nur die Dinge holt, die man auch isst. Bei der Bedienung am Platz wird ja immer erst mal ein Brotkorb mit verschiedenen Brötchen und Brot sowie eine Auswahl an Käse, Wurst und Schinken gebracht – und da bleibt immer irgendetwas übrig, was dann ja entsorgt werden muss.
Gegen Mittag wechsele ich dann von der Kabine aufs Lido Deck und befasse mich auch mal wieder mit meinem E-Book-Reader, bevor ich bei Alfresco einen Tomaten-Mozzarella-Salat esse (und dann noch einen, weil der so gut war). Aber das fällt ja auch in die Kategorie „gesund“. Dabei fällt mein Blick auch mal durch die Fenster nach draußen – wir werden schon den ganzen Tag von „Langstreckenvögeln“ begleitet, die in unserem Windschatten mitfliegen (und sich dabei auf allen Fensterscheiben des Schiffes verewigen). Da dürfte morgen in Gran Canaria Fensterputzen angesagt sein … 🙂
Tombola, Gästechor und Bug-Visite
Mit Christine treffe ich dann um 16.45 Uhr wieder im Theater zusammen – hier findet jetzt die Tombola-Auslosung statt. Auch dieses Mal habe ich wieder zehn Lose gekauft (da der Erlös ja der Crew zugute kommt, kann man da nichts falsch machen) und auch Christine versucht mit zehn Losen ihr Glück. OK, das haben (wieder) andere – aber wie gesagt, um die Preise geht es ja eigentlich gar nicht.
Im Übrigen gibt es auch heute nach der Auslosung wieder die Gelegenheit, auf das Freideck direkt am Bug zu gehen, um die Aussicht von dort zu genießen – zuvor gibt es im Theater aber noch den Auftritt des Gäste-Chors sowie ein tolles Solo.
Abendessen im Fusion Restaurant
Zeitlich passt das dann gerade so, dass wir direkt vom Theater ins Fusion Restaurant gehen können – das haben wir nämlich für das heutige Abendessen ausgewählt. Und heute haben wir bei der Auswahl in der Tat alle Optionen genutzt, die die Speisekarte bietet – ich habe das Fusion Menu gewählt und Christine das vegetarische, wobei wir beide daran auch noch Modifikationen vorgenommen haben. Und so sind für mich heute
- Marinierter Lachs mit Kaviar-Glasnudeln und Cashewnüssen
- Knackiger Salat „Asia“
- Langustensuppe mit Tomaten und Ingwer
- Gebackene Weißwurst mit Wasabi-Mayonnaise
- Rinderrückensteak mit Pfeffersauce, Vanillekarotten und Bratkartoffeln
- Frische Früchte
auf den Tisch gekommen.
Christine hat sich dafür
- Gebackene Süßkartoffel mit Quinoa und Tomaten
- Bohnensuppe mit Grünkohl
- Gebackene Weißwurst mit Wasabi-Mayonnaise
- Gebratener Lachs mit Dillkartoffelcreme und Kürbis Gemüse
- Brownie mit gesalzener Erdnussbutter
schmecken lassen.
Und auch wenn uns das Essen wieder super geschmeckt hat – über die Getränke müssen wir dann doch einmal reden. Das Thema mit dem alkoholfreien Weizenbier in den 0,33-l-Flaschen und den fehlenden Gläsern dazu hatten wir ja nun schon zur Genüge – und das sollte sich wohl morgen auf Gran Canaria lösen. Da gibt es gerüchteweise wohl eine neue Lieferung, die das Bier dann in 0,5-l-Flaschen beinhaltet – und dann passt das auch wieder mit den Gläsern.
Uns geht es jetzt aktuell mehr so um die Getränkeauswahl an sich – die ist nämlich relativ überschaubar: Wein und Bier, Wasser und Softdrinks (Cola, Cola Zero, Sprite, Fanta) stehen beim Essen zur Auswahl. Alles andere, was wir so von der Bar kennen und was dort überall verfügbar ist, ist in den Restaurants leider nicht bestellbar (bspw. Bitter Lemon, Sprite zero, hausgemachte Limonade, …). Da wäre es durchaus schön, wenn das Getränkeangebot hier etwas ausgeweitet werden könnte.
Internet-Geschenk und Abend an Bord
Auf dem Weg zum Abendessen wurde ich im Übrigen von einem Mitreisenden im Treppenhaus angesprochen: „Sie sind doch Harald, oder?“ Ich konnte diese Frage bejahen (offensichtlich gibt es also auch hier an Bord den einen oder anderen Blogleser) und war kurz darauf Besitzer eines Zugangscodes für das Internet an Bord. „Ich habe da noch rund 400 MB übrig, die ich nicht mehr brauche, da wir morgen abreisen – die können Sie sicherlich gut gebrauchen.“ Und in der Tat – die nutze ich sehr gern an den vor uns liegenden Seetagen … von daher auch an dieser Stelle noch mal VIELEN DANK!
Nach dem Abendessen verbringen wir dann auch heute noch mal ein paar Minuten auf dem Außendeck und genießen die Farbspiele nach dem Sonnenuntergang am Himmel – das kann man noch so oft filmen und fotografieren, diese Farbenpracht muss man mit eigenen Augen gesehen haben, um sich das vorstellen zu können.
Den Abschluss des Abends bildet dann wieder mal ein gemeinsamer Spieleabend auf dem Lido Deck, bevor ich mich dann noch mit dem heutigen Blog und Christine mit ihrem Buch beschäftigt. Auf dem Weg zur Kabine sehen wir dann auch schon die ganzen Koffer im Kabinengang stehen – und freuen uns zugegebenermaßen, dass uns das heute noch erspart bleibt …
Donnerstag, 9. März 2023
Zurück auf den Kanaren
Nach unserem Abstecher auf den afrikanischen Kontinent und die Kapverden sind wir heute morgen wieder gut auf den Kanaren angekommen. Gegen 8 Uhr haben wir auf Gran Canaria festgemacht, so dass die ersten Passagiere das Schiff in Richtung Heimat verlassen konnten. Uns bleiben ja zum Glück noch neun Tage, so dass wir das Gewusel an Bord rund um die Restaurants und alle möglichen Sitzmöbel getrost ignorieren können und erst einmal in Ruhe zum Frühstück gehen. Da wir im Aufzug nicht aufgepasst und daher nichts gedrückt haben, sind wir zufällig auf Deck 11 gelandet und haben uns daher gleich mal für das Buffetrestaurant entschieden.
Schnelles Internet
Direkt nach dem Aufwachen gegen 6.30 Uhr habe ich mal den Schieberegler für den Flugmodus auf dem Handy auf „Aus“ geschoben – und siehe da, kurz darauf bin ich bei „Movistar“ eingebucht und sehe zunächst „3G“ im Display (geht so), kurz darauf „LTE“ (läuft so) und etwa 15 Minuten später „5G“ (rennt so). iPhone, iPad und Mac Book freuen sich – haben sie Dank eines „Datengeschenks“ der Telekom an alle Kunden im EU-Ausland jetzt zusätzliche 59 GB zur Verfügung. Und das bei 5G-Geschwindigkeit – da haben die Teile viel zu tun: Fotos synchronisieren, Dateien in der Cloud updaten, Backups machen, Apps aktualisieren, …
Ich will dann auch mal nicht weiter stören und lasse sie machen – bis zum Abend werden sie rund 6 GB an Daten hin- und hergeschaufelt haben … was so ein paar Tage „Internet-Pause“ in Afrika und auf hoher See doch alles ausmachen. Und dann komme auch noch ich um die Ecke und will das YouTube-Video mit dem Schiffsrundgang hochladen. Aber auch das geht Dank 5G ruck-zuck – und so kann ich das Video jetzt endlich an dieser Stelle verlinken, es hat ja lange genug auf die Veröffentlichung gewartet:
Spaziergang durch Las Palmas
Nachdem sich meine Technik wieder beruhigt hat, kommen wir an die Reihe – wir gehen jetzt erst einmal raus. Die Wege sind hier glücklicherweise kurz – zum einen bei der Anreise (Busbahnhof, Hotel und Kreuzfahrthafen liegen nah bei einander), aber auch jetzt. Etwa zehn Minuten dauert der Fußweg bis zu den ersten Geschäften in Las Palmas. Und dort bummeln wir erst einmal ganz entspannt durch, bis wir in einem Souvenirladen alles das finden, was wir so suchen (und auch was wir nicht gesucht, aber halt gefunden haben).
Von hier aus kommen wir direkt an den Strand „Las Canteras“ und werden gleich von einem Thermometer empfangen, das uns eine Lufttempertur von 30°C signalisiert – läuft. Und so bummeln wir die Strandpromenade entlang, Christine macht zwischendurch den „Fuß-ins-Wasser-halten-Test“ und stellt fest, dass es richtig warm ist (Memo an mich: nächstes Mal Badesachen mitnehmen). Unterwegs kommen wir bei meinem „Stammrestaurant“, dem „Il Maccaroni“ vorbei und entscheiden uns spontan für ein kleines Mittagessen an der Promenade.
Vorweg gibt es ein Garnelenpfännchen mit viel Knoblauchöl und danach für jeden eine Pizza … wobei – im Gegensatz zu meinen sonstigen Besuchen – das Zeitmanagement dort heute eine Katastrophe war. 1 1/2 Stunden nach der Bestellung haben wir immer noch auf die Pizza warten müssen. Wenn sich das wiederholt, streiche ich das mit dem „Stammrestaurant“ demnächst und suche mir ein neues.
Zurück an Bord
Nach dem Essen sind wir dann gemütlich zurück zum Schiff gelaufen, haben uns dort durch den Eingang für neue Gäste gemogelt und ein weiteres Willkommensfoto machen lassen, bevor wir dann durch den richtigen Eingang zurück an Bord gegangen sind. Im Gegensatz zu den vielen neuen Passagieren, die aktuell durch die Gänge irren (bzw. von der Crew auf den richtigen Weg geführt werden), wissen wir wo wir hinwollen und gehen erst mal aufs Lido Deck, um eine Kleinigkeit zu trinken und uns telefonisch mal zu Hause zu melden – mehrere Tage in Afrika und die Seetage haben das bislang ja verhindert (bzw. hätten es so teuer gemacht, dass die eine oder andere Nachricht per WhatsApp reichen musste).
Trinkgeld an Bord
Das ist jetzt übrigens die Gelegenheit, malübel das Trinkgeld an Bord zu sprechen. nicko cruises empfiehlt auf der Website 13 € – 17 € pro Tag – wobei hier aber nichts automatisch abgebucht wird – ob, wann, wem und wieviel Trinkgeld man geben will, entscheidet man hier selbständig. Grundsätzlich kann bei jeder Getränkebestellung über das Handy des Kellners neben der Unterschrift auch ein „Trinkgeld-Button“ gedrückt werden (10%, 20%, …), man kann jedem jederzeit Bargeld in die Hand drücken und natürlich gibt es am Ende der Reise auch Trinkgeldumschläge, die in Boxen an der Rezeption geworfen werden können. Und auch der Loskauf für die Tombola ist ja im Prinzip eine Art Trinkgeld, da ja auch diese Einnahmen der Crew zugute kommen. Also – alles kann, nichts muss. Wobei man gute Leistung halt grundsätzlich schon „belohnen“ sollte …
Seenotrettungsübung
Inzwischen ist es fast 17 Uhr und unser Kreuzfahrtdirektor meldet sich zur einzigen Pflichtveranstaltung, der Seenotrettungsübung, die wir heute zum zweiten bzw. dritten Mal machen. Wie bei den anderen Übungen auch sollen wir bei Ertönen des Generalalarms auf die Kabine gehen, unsere Rettungsweste aus dem Schrank holen und bei Aufruf unserer Musterstation zum Sammelplatz gehen – idealerweise mit angelegter Weste. Dort werden wir wie immer gescannt (also nicht wir, sondern die Bordkarte) – und das war es dann auch schon wieder. Ist inzwischen ja schon Routine 🙂
Der Abend an Bord
Da wir vom Mittagessen noch einigermaßen satt sind, entscheiden wir uns heute wieder mal für das Buffetrestaurant zum Abendessen. Hier finden wir ein paar Kleinigkeiten, Christine nimmt ein Dessert mehr („Dafür habe ich den Salat weggelassen“) und ich verwöhne mich mit Kalbsrückensteaks. Der Blick nach draußen signalisiert untergehende Sonne und das Ertönen der Auslaufmelodie aus den Lautsprechern, dass es ans Ablegen geht. Wir gehen in den Außenbereich, genießen das Auslaufen aus Gran Canaria, trinken noch einen Kaffee und Christine kommentiert die Situation wieder mal mit „Es ist einfach nur schön!“. Recht hat sie …
Die „Neuankömmlinge“ sind offensichtlich alle schon im Bett verschwunden – zumindest ist das Lido Deck völlig leer, die Kellner langweilen sich (so dass wir unsere Getränke noch schneller als sonst bekommen), ich tippe diese Zeilen ins Laptop und Christine ist mit ihrem Kindle beschäftigt – Ausklang eines schönes Tages auf Gran Canaria. Und morgen gehts dann weiter, wenn wir auf Lanzarote sind …
Freitag, 10. März 2023
„Seetag“ auf Lanzarote
Heute sind wir – von Gran Canaria abgesehen – auf der einzigen Kanaren-Insel dieser Reise, in Arrecife auf Lanzarote. Gegen 8 Uhr machen wir im Hafen fest, liegen aber dieses Mal etwas weiter weg von der Stadt als beim ersten Anlauf vor rund zwei Wochen. Daher bietet nicko cruises einen Shuttlebus an, mit dem man morgens im Halbstundentakt die rund vier Kilometer lange Strecke in die Stadt zurücklegen kann und nachmittags wieder zurück zum Schiff kommt (hier allerdings im Stundentakt). Für die Fahrt sind jeweils 5 € zu bezahlen, ein Taxi kostet Angabe gemäß rund 25 € für die einfache Strecke.
Da ich die Caches in der „Innenstadt“ bei meinem letzten Aufenthalt bereits alle „eingesammelt“ habe und sich in Schiffsnähe keine weiteren befinden, mache ich den Tag hier zum „Seetag“, während Christine einen Halbtagesausflug zum Kakteenpark und zu César Manrique’s Jameos del Aqua macht. Und restlos begeistert ist …
Ich verbringe den Vormittag erst einmal in der Sonne (die heute wieder gnadenlos vom Himmel scheint und uns mit sommerlichen 25°C beglückt), bevor ich gegen Mittag dann wieder in den Schatten und den Whirlpool verschwinde. Später wird dann noch ein kleines bisschen gearbeitet – schließlich sind wir ab morgen wieder ein paar Tage in Afrika und auf See, so dass die komfortable Internetsituation mit 5G-Netz auf den Kanaren in ein paar Stunden wieder Geschichte ist …
Und so lade ich heute noch schnell das Video über unseren Ausflug auf Mindelo hoch – das ist dann also ab sofort auf YouTube zu finden:
Und natürlich gibt es auch die passende Ausflugsbeschreibung dazu – die findet sich hier.
Pünktlich um 16 Uhr geht es dann auch schon wieder los in Richtung Afrika – morgen um 10 Uhr sollten wir dann in Agadir (Marokko) anlegen. Die Auslaufmusik setzt ein und wir entfernen uns von der Pier und auch von AIDAnova, die heute den ganzen Tag gegenüber von uns an der Pier gelegen hat. Einen „Gruß“ habe ich auf Insta mit dem Hashtag #aidanovamomente heute Morgen schon mal rübergeschickt – vielleicht schafft es mein Foto ja in die Prime Time … 😉
Abendessen im Waterfront Mediterranean
Für das Abendessen haben wir uns heute das Waterfront Mediterranean ausgesucht. Und auch wenn sich einzelne Bestandteile des Menüs inzwischen schon mal wiederholen, ist das kein wirkliches Problem, es war ja bislang praktisch alles richtig gut.
Und so kommt heute folgendes auf unseren Tisch:
- Antipasti Variation mit Prosciutto
- Kürbissalat mit Pecorino und Kürbiskernen
- Spargelcremesuppe
- Wildschweinragout mit Kirschtomatenragout
- Gefüllte Steinbuttrolle mit Pinienkernen, getrockneten Tomaten und Salbeibutter (Christine)
- Rosa Entenbrustscheiben auf Oliven-Kartoffel-Püree und Paprika-Chutney (Harald)
- Znoud as Sit (Knuspriger Strudelteig mit Mandeln, Pistazien und Joghurt)
Dresscode an Bord
Im Übrigen bietet es sich an, das Abendessen mal zum Anlass zu nehmen, um über den Dresscode an Bord zu sprechen. Wobei das gar nicht so aufwändig ist – der ist nämlich identisch zu AIDA oder TUI, also leger. Beim Abendessen (und das ist ja eigentlich das „anspruchsvollste“ Ereignis an Bord) ist Mann mit einer Jeans/Chino und einem T-Shirt/Polo-Shirt völlig ausreichend gekleidet (wobei der Trend eher zu einem Oberteil mit Kragen als ohne geht). Man sieht vereinzelt natürlich auch mal eine Stoffhose mit Jacket, das ist aber die Ausnahme. Und kurze Hosen haben im Speisesaal natürlich genau so wenig verloren wie sie es bei AIDA haben. Nur hält man sich hier daran – das dürfte der größte Unterschied sein. Und die Dame kleidet sich „entsprechend“ – das habe ich mal einer Einladung zu einem Galadinner so entnommen, das hat mir gefallen 😉
A propos „Galadinner“ – so etwas gibt es hier an Bord genau so wenig wie ein Kapitäns Dinner oder ähnliches. Und von daher gibt es auch keine Anlässe für einen besonderen Dresscode – die Krawatte darf für eine Kreuzfahrt auf der VASCO DA GAMA also problemlos zu Hause bleiben.
Tagsüber wird auf dem Schiff übrigens getragen was gefällt. Kurze Hose/Badehose, T-Shirt (oder auch nicht), Flip-Flops und Sandalen (wahlweise mit oder ohne Socken), Sneakers, … naja, was man im Sommer halt so trägt.
Unser Abend an Bord
Und während der Kapitän zum Kapitänsfoto ins Theater eingeladen hat, nutzen wir die Gelegenheit und bestellen das Welcome Photo dieser Reise, um anschließend auf dem Lido Deck noch ein bisschen Las Vegas zu spielen, bevor sich auch dieser Abend wieder dem Ende neigt – weiter geht es denn morgen in Marokko mit dem Ausflug „Das Beste von Agadir“ …
Samstag, 11. März 2023
Zurück in Afrika
Nach unserem Abstecher auf die Kanaren sind wir seit heute morgen wieder zurück in Afrika, genau genommen in Agadir in Marokko. Und ich gebe zu – das hat mich heute echt überrascht, was ich da so gesehen habe. Aber beginnen wir am besten von vorn.
Der Tag beginnt wie immer mit dem Frühstück, heute allerdings ein kleines bisschen früher als sonst, da wir heute einen Ausflug gebucht haben. Da wir aber erst um 10 Uhr anlegen, startet der auch erst um 10.15 Uhr – von daher ist „früh“ relativ zu sehen. Trotzdem gehen wir wieder ins Buffetrestaurant, da finden sich die Frühstückszutaten halt doch einfacher als im Bedienrestaurant – dafür ist es halt ein bisschen wuseliger und man sitzt etwas ungemütlicher, da zwischendurch immer mal jemand ans Buffet verschwindet.
Im Anschluss gibt es dann den obligatorischen Kaffee und den Blick in die Zeitung – inzwischen haben wir ja fast schon festgemacht und damit wieder Landnetz. Und da Marokko ja wie die Kapverden und auch der Senegal in die Ländergruppe 3 bei der Telekom gehört, kann ich mein dort gebuchtes Datenpaket hier problemlos weiter nutzen. Wobei ich an dieser Stelle auch gleich mal was zur Geschwindigkeit des WLANs auf dem Schiff sagen kann – das habe ich ja an den Seetagen ausgiebig genutzt. Und die ist richtig gut, die Seiten bauen sich flüssig auf, der Upload von Fotos geht in einer ordentlichen Geschwindigkeit vonstatten – also auch wenn die Nutzung mit 40 € für 1 GB recht teuer ist, es funktioniert im Gegensatz zu manch anderer Reederei wenigstens. Allerdings mit der Einschränkung, dass Streamingseiten bzw. YouTube gesperrt sind und – das ist insbesondere für „Ship-Office“ wichtig! – der Aufbau einer VPN-Verbindung nicht funktioniert (zumindest nicht zu den drei VPNs, die ich ausprobiert habe). Wer also darauf angewiesen ist, kommt mit dem Schiffsnetz nicht ans Ziel.
„Das Beste von Agadir“
Wir liegen inzwischen im Industriehafen von Agadir und das Schiff ist auch schon freigegeben. Von daher kann es im Prinzip losgehen … und so machen wir uns langsam auf den Weg ins Theater, erhalten unseren Busaufkleber (heute sind wir in Bus 9) und gehen schon mal auf die Pier, um nach unserem Bus zu schauen. Beim Verlassen des Schiffes wird dann von den marokkanischen Behörden der Reisepass geprüft (den sollte man also mitnehmen) und ein Polizist in zivil macht aus dem Hintergrund Fotos von einigen Reisenden (nach welchen Kriterien er die auswählt, erschließt sich uns aber nicht). Am Bus sind wir die zweiten, so dass wir uns Plätze in der dritten Reihe sichern können – und das stellt sich als Glücksfall heraus, da ab Reihe 4 die Beinfreiheit nur noch etwa halb so groß ist. Manch groß Gewachsener wirkt da ziemlich in den Sitz geklemmt. Offensichtlich haben die Busse hier in Marokko so etwas wie eine „Business Class“ in den vorderen Reihen … 😉
Um 10.20 Uhr fahren wir dann ab in Richtung unseres ersten Stopps „Agadir Oufella“, der auf rund 300 m gelegenen „Altstadt“, die seit einem Erdbeben 1960 allerdings nicht mehr existiert. Und so bleibt von hier nur der Ausblick nach unten auf das „neue“ Agadir. Souvenirhändler und Kameltreiber runden das Bild des Orients hier oben ab – und bieten damit auch die Gelegenheit für den Kauf des obligatorischen Magneten. Und bei 2 € habe ich dann auch aufs Handeln verzichtet – im Souk habe ich dann aber später gesehen, dass auch 50 Cent möglich gewesen wären. Aber OK, leben und leben lassen …
Wir haben hier etwa eine halbe Stunde Aufenthalt und fahren dann durch das eine oder andere Stadtviertel weiter, wobei unser Reiseleiter uns ausführliche Erläuterungen (auf Deutsch) zu Marokko im Allgemeinen und Agadir im Besonderen gibt. Und so erfahren wir u.a. dass viele Deutsche in Agadir überwintern – vier Flugstunden von zu Hause entfernt bei 20-25 Grad. In der Tat, das könnte man sich durchaus vorstellen. Zumal – und das war das für mich Überraschende – Agadir eher einer europäischen Stadt gleicht als einer afrikanischen (zumindest wie man sich das so vorstellt). Das ist so ein bisschen ein ähnliches Erlebnis, wie ich es in Istanbul hatte – auch da wurde ich von einer „europäischen“ Großstadt überrascht und nicht von einem „anatolischen Bergdorf“.
Eine weitere halbe Stunde später haben wir unseren nächsten Stopp, die Talborit-Moschee, erreicht. Nach einigen Erklärungen durch unseren Reiseleiter (beispielsweise zur Frage, warum die Moscheen in Marokko grundsätzlich verschlossen sind) bliebt etwas Freizeit für Fotos (bzw. in meinem Fall, um zwei Caches zu finden, die in der Nähe liegen). Auffällig an der Moschee ist übrigens der viereckige Turm an der Seite – in der Regel sind die Minarette ja rund.
Von hier aus ist es dann nur ein kurzes Stück mit dem Bus bis zum Souk „Al Had“ – und da sieht man zum ersten Mal so richtig, dass man nicht in einer europäischen Stadt sondern in einem arabisch angehauchten Land ist. Eine riesige Markthalle mit unzähligen Ständen präsentiert sich uns. Und ein Warenangebot von Möbeln bis Obst, von Kleidung bis Haushaltswaren. Irgendwie so wie „Amazon“ – nur halt offline.
Und das Schöne – die Händler sprechen einen zwar offensiv an, respektieren aber problemlos ein „Nein, danke“ (bzw. „no, thanks“ oder „non, merci“) ohne – wie beispielsweise im Senegal – aufdringlich hinterherzulaufen. Und im Endeffekt ist das wahrscheinlich sogar effektiver – man schaut sich eher mal um und kauft dann vielleicht auch etwas, als wenn man ständig bedrängt wird.
Rund eine halbe Stunde sind wir nun mit unserem Reiseleiter unterwegs, der uns auch hier viel erklärt – und dann haben wir eine knappe halbe Stunde zur freien Verfügung, so dass man auch das eine oder andere kaufen kann (aber Achtung – nicht industriell verpackte Lebensmittel dürfen ja grundsätzlich nicht an Bord gebracht werden und es könnte daher sein, dass die bei der Rückkehr an Bord hier bleiben müssen).
Gegen 13.20 Uhr fahren wir dann zurück zum Schiff, zu dem wir nach rund 3,5 Stunden von unserem Ausflug zurückkehren. Und ich stelle fest, dass der dieses Mal etwas weniger anstrengend war als ein fast deckungsgleicher Ausflug, den ich 2019 mit der Mein Schiff 4 hier gemacht habe – damals allerdings mit dem E-Bike. Und insbesondere die Fahrt auf den Aussichtspunkt zu Beginn ist mir durchaus noch Erinnerung geblieben – trotz E-Bike 🙂
Mittagessen bei Alfresco
Zurück an Bord geht es dann schnurstracks zu Alfresco – der Magen ruft nach Mittagessen. Und dort gibt es dann erst einmal einen Nizza-Salat, einen Hähnchen-Döner und viel Unterhaltung. Und falls sich jemand fragt, wieso es dort Unterhaltung gibt – nun, wenn man da in der Nähe sitzt und einfach nur die Menschen beobachtet, ergibt sich das von selbst. Da kommt dann die ganze Palette „Mensch“ zum Vorschein – sich Vordrängeln, nutzlos im Weg herumstehen, beleidigt sein, weil man gebeten wird, den Katchup-Spender nicht zu blockieren – und vieles mehr. Einfach schön zu beobachten, wenn man Urlaub hat und ganz gechillt ist … 😉
Adults only
Und wenn wir schon bei Alfresco sind, dann sprechen wir gleich mal über Kinder an Bord – die würden sich bei seinem Essenangebot da sicherlich wohlfühlen. Aktuell sind zwar wieder nur zwei an Bord und das führt natürlich dazu, dass weder aus meinen Erzählungen hier noch beispielsweise aus dem Schiffsrundgang so richtig ersichtlich ist, ob und wie dieses Schiff für Familien geeignet sein könnte. Vereinzelt kam auch schon der Gedanke auf, dass das dann ja doch eher ein „Adults only“ Schiff wäre.
Nun, nicko cruises vermarktet das komplett anders und bewirbt den Familienurlaub an Bord. Und der Kids- und Teensbereich scheint mir, inklusive dem separaten Außenbereich, auch nicht wirklich schlecht zu sein – Spielbereiche für die Jüngeren, „Multimedia“ und „Chill-Bereiche“ für die Teens sind da vorhanden. In den Ferien sind Angabe gemäß „bis zu vier Betreuer/innen“ an Bord, die ein umfangreiches Programm anbieten. Und auch preislich kommt nicko cruises Familien entgegen, in dem Kinder bis 15 Jahre in Begleitung zweier Vollzahler kostenfrei reisen – auf Wunsch und bei Verfügbarkeit sogar in einer separaten Kabine.
Von daher würde ich mich von der aktuellen Situation da nicht unbedingt beeinflussen lassen – im Moment sind nirgendwo Ferien, so dass Familien nur mit kleinen Kindern an Bord sein könnten. Und von daher erklärt sich auch das relativ hohe Durchschnittsalter auf der Reise. Ich könnte mir aber vorstellen, dass das in den Ferienzeiten anders sein könnte – und das werde ich sicherlich demnächst auch einmal testen und dann darüber berichten.
Eines muss natürlich klar sein – Wasserrutschen, Kletterwände, Autoscooter u.ä. sucht man hier vergeblich. Aber zum einen gibt es ja durchaus auch Kinder und Jugendliche, die darauf auch nicht so viel Wert legen und zum anderen könnte ich mir vorstellen, dass durch die geringere Anzahl von Passagieren (und damit natürlich auch von Kids und Teens) sich relativ schnell alle zusammenfinden und dann als Gruppe einen tollen Urlaub verleben können – anders als auf beispielsweise einem der größeren AIDA-Schiffe mit 1.000+ Kids und Teens an Bord. Von daher kommt es sicherlich auch auf die Mentalität des jeweiligen Kindes bzw. Jugendlichen an, ob das Umfeld hier passt oder nicht.
Abendessen im Waterfront Mediterranean
Doch zurück zu unserem heutigen Tag. Inzwischen stehen die Zeiger auf 20.00 Uhr – Zeit fürs Dinner. Wir haben im Laufe des Nachmittag wieder die Speisekarten studiert und uns erneut für das Waterfront Mediterranean entschieden – da gibt es heute nämlich für uns beide
- Carpaccio vom Rind mit Olivenöl, Grana Padano und Kaviar vom Stör
- Gebratener Artischockensalat mit Friseesalat und frischer Orange
- Cremige Knoblauchsuppe mit Knoblauchchips
- Kalbsfiletstreifen in Steinpilzrahmsauce mit Karotten
- Gebratene Dorade mit Mojo rojo und spanischen Kartoffeln
- Crème Patissier Tart mit frischen Früchten
Allerdings noch nicht um 20.00 Uhr. Da ist nämlich kein Tisch frei. Von daher werden wir auf eine Warteliste gesetzt, erhalten einen Pater und setzen uns dann erst einmal in den Blue Room, um einen freien Tisch zu warten. Mit Bitter Lemon und einem Campari Orange geht das dann auch gleich ein bisschen besser – und gegen 20.30 Uhr geht es dann auch endlich los …
Fertig sind wir somit erst kurz vor 22.00 Uhr – das reicht dann noch, um das neue Willkommensfoto abzuholen und um einen Cappuccino auf dem Lido Deck zu trinken, bevor Christine zu ihrem allabendlichen Rundgang auf das Außendeck geht und ich mich zum Schreiben des täglichen Blogs in die Kabine zurückziehe.
Sonntag, 12. März 2023
Erst Seetag, dann Casablanca
Heute haben wir einen halben Seetag – wir legen erst gegen 16 Uhr in Casablanca an. Dafür bleiben wir dann aber overnight bis morgen Abend um 20.00 Uhr dort. Und bis es soweit ist, ist halt erst mal Seetag angesagt. Das Wetter scheint noch nicht so genau zu wissen, wie es heute werden soll, die Sonne ist zwar aufgegangen, hält sich aber hinter den Wolken vornehmen zurück. Dafür bläst der Wind recht ordentlich – auf dem offenen Deck ist es daher heute eher ungemütlich.
Und so ziehe ich mich nach dem Frühstück zurück und schneide mal schnell das Ausflugsvideo von gestern aus Agadir – das sollte dann, wenn die Internetverbindung heute Abend vernünftig funktioniert, ab heute am späten Abend in YouTube verfügbar sein:
Aber natürlich sind Seetage ja auch mit Programmpunkten an Bord gefüllt – und so zieht es uns um 11 Uhr erst einmal zum Frühschoppen aufs Pooldeck. Bereits gestern Abend wurde ein Teil der Liegen entfernt und der heutige Vormittag wurde zum Aufbau genutzt, so dass jetzt pünktlich die typische Festzeltmusik ertönt und das Buffet eröffnet werden kann. Und wer nach dem Frühstück noch ein bisschen Platz im Magen hat, der kann mit einer Brötchenauswahl, Kartoffel-, Pasta- oder Schinken-Köse-Salat, Spanferkel, Leberkäs und Weißwurst, Bratwurst, Sauerkraut, Bratkartoffeln, Käsekrainern, Roter Grütze mit Vanillesauce und Kaiserschmarrn die Zeit bis zum Mittagessen überbrücken. Was ich natürlich nur gemacht habe, um darüber berichten zu können, dass alles gut geschmeckt hat 🙂 Ach ja, dazu gab es dann natürlich auch der Deutschen liebstes Bier – das Freibier. Sowie Schnaps, sofern man an einem der „Kirmesspiele“ erfolgreich teilgenommen hat (das ist dann so etwas wie Bälle in einen Eimer werfen oder so).
„Grill Cooking Demo“
Der kalte Wind lässt so langsam nach – aber uns zieht es erst einmal ins Auditorium. Dorthin hat unser Chefkoch Stone Mathew nämlich zu einer „Grill Cooking Demo“ eingeladen – er bereitet das 3-Gang-Menü aus dem Steakhouse „The Grill“ zu, erläutert, worauf man beim Zubereiten eines perfekten Steaks achten muss und lässt uns das alles natürlich probieren.
Dazu muss man übrigens wissen, dass das Auditorium mehr ist als ein simpler Kino- und Vortragssaal. Fährt man die Leinwand nämlich nach oben und den Vorhang zur Seite, entdeckt man dahinter eine komplett eingerichtete Showküche – das würde man so auf den ersten Blick da gar nicht erwarten. Aber von daher bietet sich die Location für so eine Veranstaltung natürlich perfekt an.
Naja, und was soll ich sagen – das, was der Meister da produziert hat (bzw. von seinem Konditor hat produzieren lassen), ist schon nicht schlecht gewesen – Pflücksalat als Vorspeise, drei Sorten Fleisch als Hauptgang und ein Karottenkuchen zum Dessert finden ihren Weg auf die Teller für die Zuschauer. Natürlich nur als Probierversion – aber es hat in jedem Fall Lust auf mehr gemacht. Und so wollen wir mal schauen, dass wir morgen noch einen Tisch im „The Grill“ reservieren können, um das dann mal komplett essen zu können.
Landgang in Casablanca
Zurück in der Kabine findet mein Handy übrigens Landnetz – es kann also nicht mehr allzu weit bis Casablanca sein. Und so schreibe ich schon mal, was heute alles so passiert ist, bevor wir dann gegen 16 Uhr anlegen. Während der Hafenanfahrt mussten übrigens die Stabilisatoren eingefahren werden – und da hat man dann durchaus gemerkt, dass diese kleinen Flügelchen durchaus eine nicht ganz unwichtige Funktion haben, wenn es um das Thema „Seegang an Bord“ geht. Seegang hatten wir nämlich eigentlich nicht, ein sich in den Wellen seitlich bewegendes Schiff dann schon …
Bis wir das Schiff verlassen können, dauert es dann aber noch bis kurz vor halb sechs – die Behörden hier haben sich heute wohl besonders viel Mühe bei der Einklarierung gegeben. Direkt nach der Freigabe sind Christine und ich dann auch gleich mal raus gegangen und wollten mal schauen, was man vom Hafen aus zu Fuß alles so machen kann – ersten Recherchen zufolge sollten wir zumindest „Rick’s Café“ sowie die Hassan II. Moschee erreichen können. Mal sehen …
Nun, der Weg vom Schiff zum Hafenterminal, in dem die Reisepässe kontrolliert wurden, waren in der Tat nur 200 m – das ging also schon mal flott. Von dort bis zum Hafenausgang sind es dann aber weitere zwei Kilometer. Die kann man mit einem Taxi zurücklegen oder auch zu Fuß (hier ist das Laufen im Hafengebiet ausdrücklich erlaubt) – wir haben uns für die „Zu-Fuß-Variante“ entschieden, so dass wir eine gute halbe Stunde später auf der Straße vor dem Hafen standen.
Hier befindet sich dann auch gleich ein Bahnhof – und das Gebäude könnte auch in jeder anderen europäischen Stadt stehen – viel Glas, viele Läden, Rolltreppen, ein nicht besetzter Informationsschalter, also alles so, wie bei uns auch. Natürlich gibt es auch einen McDonalds und einen Starbucks.
Verlässt man den Bahnhof, kommt man dann aber gleich mit der Realität in Berührung. Beim Überqueren der Straße haben wir uns an die Fußgängerampel gehalten, haben auf „Grün“ gewartet und sind dann los gelaufen. Eigentlich eine gute Idee – aber nutzlos, wenn die auf der Straße fahrenden Mopeds, Busse und Autos sich nicht an ihr „Rot“ halten. Von daher sind da eigentlich alle gleichzeitig unterwegs – und natürlich hupen wieder alle. Die einen, weil sie fahren wollen, die anderen, weil sie nicht fahren können. Und zwischendrin wir – ohne Hupe. Aber wir haben es überlebt – das nächste Mal warten wir dann aber auch nicht auf Grün …
Unser Ziel ist heute „Rick’s Café“ – der Nachbau des legendären Cafés aus „Casablanca“ (ein Film mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman von 1942). OK, ich kenne den zwar nur aus Erzählungen, ich denke aber mal, dass ein Großteil der Passagiere den damals im Kino gesehen hat … 🙂 Und von daher wollten da auch alle hin.
Und nach einer weiteren halben Stunde sind wir dann auch schon da – zehn Minuten vor Öffnung. Läuft. Oder auch nicht – ohne Reservierung geht da nämlich gar nichts. Noch nicht mal ein Drink und ein paar Fotos. Sollte also jemand mal die Idee haben, dort reinzugehen – geht auf die Website und reserviert Euch rechtzeitig einen Platz, sonst wird das eher nichts.
Interessant sind hier übrigens auch die Mobilfunkmasten – die verkleiden sich vielfach nämlich als Palme … ähnliches habe ich auch in Südafrika und in Dubai schon gesehen – scheint also ein echter Modetrend zu sein 😉
Ursprünglich hatten wir die Idee, danach zur Hassan II. Moschee zu laufen (wären noch mal rund 15 Minuten gewesen), um diese bei Nacht zu sehen – aber dafür haben wir noch zu wenig „Nacht“. Und so disponieren wir um und gehen zurück zum Schiff, machen unterwegs allerdings einen Abstecher in ein belebt aussehendes Viertel. Aber nur kurz – das ist jetzt wohl eher nicht so die Gegend gewesen, in der Touristen vorgesehen sind. Unzählige Cafés mit unzähligen Männern davor, die alle an ihrem Tee nippen. Und uns durchaus interessiert anschauen – mich allerdings etwas weniger interessiert als Christine. Und so machen wir erneut kehrt und gehen zurück zum Schiff – etwa eine Dreiviertelstunde später sind wir dann zurück an Bord.
Unser Abend an Bord
Dort geht es dann erst einmal ins Buffetrestaurant für einen kleinen Abendsnack – irgendwie haben wir heute Abend keine Lust auf ein 6-Gang-Menü. Danach gibt es dann noch einen Kaffee und ich mache dann doch noch mein Foto von der beleuchteten Moschee – oder zumindest vom Minarett mit dem grünen Laserstrahl, der in Richtung Mekka zeigt.
Im Anschluss gibt es noch eine Runde Rommé – und dann verschwinden wir auch langsam in die Kabine, denn morgen früh haben wir einen Ausflug, der uns unter anderem auch in die Moschee führt – und der beginnt bereits um 8.45 Uhr, so dass die Nacht relativ früh vorbei ist …
Montag, 13. März 2023
Zweiter Tag in Casablanca
Da wir in Casablanca overnight gelegen haben, gibt es heute Teil 2 unserer Erkundungen – dieses Mal im Rahmen eines Ausflugs von nicko cruises. Und da es bereits um 8.45 Uhr los geht, starten wir schon um 7 Uhr mit dem Frühstück in den heutigen Tag – erneut im Buffetrestaurant. Danach gibt es noch einen Kaffee auf dem Außendeck, das sich heute erstaunlich windstill präsentiert – dafür werden wir von Hunderten, wenn nicht Tausenden von Vögeln umkreist. Offensichtlich sind im nahegelegenen Fischereihafen ein paar Boote zurückgekommen …
Gegen 8.30 Uhr machen wir uns auf den Weg ins Theater, sind aber beileibe nicht die ersten, die sich für unseren Ausflug den Busaufkleber abholen. Danach machen wir uns dann gleich auf den Weg zum Bus – und da der wie alle Ausflugsbusse erst hinter dem Hafenterminal steht (dort wird ja die Passkontrolle durchgeführt), liegen da jetzt noch mal rund 15 Minuten Fußweg vor uns.
„Stadtrundfahrt Casablanca und Hassan II Moschee“
Und so startet unser Bus gegen 9 Uhr in Richtung der Moschee. Unser Reiseleiter, der sechs Jahre in Deutschland studiert und gelebt hat und dadurch fließend Deutsch spricht, nutzt bereits die Fahrt für ausführliche Informationen zu Marokko im Allgemeinen und Casablanca im Besonderen. Gegen 9.15 Uhr erreichen wir dann auch schon die imposante Moschee, die die größte in Marokko ist (und auch die einzige, die Touristen besuchen dürfen). 30.000 Personen finden in ihr Platz – und schon beim Betreten fällt eine Besonderheit auf: das zu öffnende Dach. Und gerade aktuell wird das Dach aufgefahren, so dass man den freien Blick zum Himmel genießen kann.
Bevor wir die Moschee jedoch betreten können, müssen wir zunächst einmal die Schuhe ausziehen. Hierzu erhält jeder eine Tüte, in der die Schuhe mitgenommen werden können. Dadurch muss man natürlich auf Socken (also am besten die anziehen, die keine Löcher haben) oder barfuß den Rundgang absolvieren – und auch, wenn große Teile der Moschee mit einem Teppich ausgelegt sind, ist es durch den Mamorboden stellenweise schon recht kühl unter den Füßen. Wer da also leicht zum Frieren neigt, ist mit einem paar dicke Socken sicher nicht schlecht ausgestattet.
Rund eine Stunde sind wir in der Moschee unterwegs, sehen die Gebetshalle und die riesigen Räume mit unzähligen Brunnen, in denen die vorherige Körperreinigung stattfindet, und erhalten von unserem Guide viele Informationen zu den Abläufen in der Moschee, aber auch zum Islam im Allgemeinen.
Zum Abschluss unseres Besuchs gibt es hier dann noch die Möglichkeit der Toilettennutzung – und die kann man auch bedenkenlos nutzen, die Toiletten sind geräumig, sehr sauber und entsprechen unserem Standard.
Um 10.25 Uhr geht es dann weiter – wir fahren rund eine Dreiviertelstunde durch die Stadt, sehen die verschiedenen Stadtteile und Sehenswürdigkeiten und kommen gegen 11.15 Uhr am Königspalast an. Dieser ist leider weder von innen noch vernünftig von außen zu besichtigen – wir nehmen also mal zur Kenntnis, dass es ihn gibt. Auffällig sind nur die vielen schwarzen (deutschen) Limousinen, die rund herum in den Straßen parken.
Der Königspalast ist allerdings Ausgangspunkt für einen Spaziergang durch die Altstadt (Medina), viele kleine Läden und Stände bieten hier dicht an dicht ihre Waren feil, es herrscht ein Gewusel von Fußgängern, Verkäufern, Mopeds, Autos – und jeder läuft und fährt überall. Highlight ist aus meiner Sicht aber der Olivenmarkt – hier gibt es unzählige Stände mit eingelegten Oliven in allen Variationen – da würde ich am liebsten von jeder Sorte welche mitnehmen. Schade, dass das nicht geht …
Im Anschluss daran fahren wir noch kurz zu einem Gemüsemarkt, der ein bisschen an den Gemüsemarkt in Agadir erinnert, bevor wir gegen 12.30 Uhr zu einer einstündigen Freizeit in der Innenstadt halten. Hier hat nun jeder Gelegenheit zu shoppen (Kleidung, Souvenirs) oder einfach nur in einem Café in der Sonne einen Kaffee zu genießen.
Und genau das haben wir gemacht – ein Cappuccino, ein kleines Wasser und eine Cola Zero erhalten wir für 28 Dirham – also etwa 2,80 €. Das ist nun wirklich nicht überteuert. Und während wir so an unserem Tisch sitzen, kommen im Minutentakt fliegende Händler vorbei und wollen uns ihre Waren verkaufen – Shopping mal anders. Gürtel, Handyständer, Papiertaschentücher und Rolex-Uhren 😉 sind die Renner – und ständig kommt jemand vorbei und will einem die Schuhe putzen. Im Übrigen bietet sich im Rahmen eines Café-Besuchs dann auch die zweite Möglichkeit des Ausflugs für einen Toilettenbesuch.
Um 13.30 Uhr treffen wir uns dann wieder am Bus (wobei manche zehn Minuten Verspätung offensichtlich als normal ansehen), um von hier in wenigen Minuten zurück zum Schiff (bzw. zum Hafenterminal) zu fahren. Gut 4,5 Stunden hat der Ausflug gedauert, 49 € war der Preis – aus meiner Sicht völlig gerechtfertigt. Oder anders gesagt – ich würde ihn wieder machen.
Leider waren aber auch ein paar „Meckerer“ dabei, die offensichtlich der Meinung waren, man könne einen Gruppenausflug in einen individuellen Ausflug wandeln. Das Zuspätkommen ist das eine, aber die ständigen Diskussionen mit dem Guide, ob man den Gemüsemarkt denn umbedingt besuche müsse (man habe schließlich gestern schon mal einen gesehen) oder ob dieses oder jenes sein muss, hat dann schon ein bisschen genervt. Vorschlag: am Hafen ein Taxi nehmen und dann genau da hinfahren, wo man hin will.
Zurück an Bord gibts dann für uns zunächst einmal etwas zu Trinken und einen kleinen Snack bei Alfresco (Himbeermousse für Christine und griechischer Salat for mich) und danach ein bisschen Sonne bzw. Siesta – es war schließlich ziemlich früh heute morgen.
Dinner im „The Grill“
Wir hatten ja schon im Vorfeld geplant, an einem Abend mal „The Grill“, also das Steakhouse an Bord, zu besuchen – aber spätestens nach der Cooking Demo gestern (die im Übrigen – wie praktisch alle Workshops an Bord – nichts extra gekostet hat) war klar, dass wir da jetzt zeitnah in die Tat umsetzen.
Und so haben wir gestern Abend einen Tisch für heute um 18 Uhr reserviert und sitzen jetzt pünktlich an einem schönen Zweiertisch am Fenster im „The Grill“.
Hier gibt es gegen Aufpreis entweder ein gesetztes 3-Gang-Menü oder Essen à la carte, wobei es jeden Tag zusätzlich ein preisreduziertes Special gibt.
Und so entscheidet sich Christine für das 3-Gang-Menü, das aus
- Dry Aged Rind’s Tartar mit Wildkräutersalat,
- 150 g Filet Steak mit Ofenkartoffel, gegrilltem Gemüse und Pfeffersauce sowie
- Nuss & Karotte (Kreation von Kuchen, Mousse und Espuma)
besteht und 25 € kostet.
Alternativ zum Salat wäre aber auch ein Pflücksalat mit eingelegtem Gemüse, gepopptem Quinoa und karamellisiertem Ziegenkäse verfügbar gewesen und das Filetsteak hätte man auch durch ein Sirloin Steak, ein Ribeye Steak oder Donald Russel Lammkrone ersetzen können.
Ich schaue mal in die Speisekarte und nehme
- Dry Aged Rind’s Tartar mit Wildkräutersalat (9,80 €),
- Klassischer Caesar-Salat (6,40 €) sowie
- „Espetada“ (Portugiesischer gegrillter Spieß mit Filet vom Dry Aged Rind, Iberico-Schwein, Charolais und Donald Russel Lamm, 250 g) mit gegrilltem Gemüse, Ofenkartoffel mit Sour Cream und Knoblauchbutter (29,90 €)
Und dazu gibt es ein alkoholfreies Weizenbier – im vollen 0,5-l-Weizenbierglas. 🙂 Offensichtlich hat das mit der Lieferung vorgestern funktioniert. Von daher: „Mission completed“.
Unser Abend an Bord
Der restliche Abend an Bord ist dann relativ ruhig verlaufen – zumindest für uns. Während um 21.30 Uhr auf dem Lido Deck „Bühne frei – heute wird es bunt!“ startet (buntes Showensemble, bunte Cocktails, bunte Kleidung), genießen wir die Stille auf dem Außendeck und den Blick auf die Heckwelle und das immer kleiner werdende Casablanca hinter uns. Das Schiff schaukelt gemütlich vor sich hin – und hier merkt man einen deutlichen Unterschied zu den großen Schiffen der anderen Reedereien: an Bord der Vasco da Gama kann man den Luxus genießen, immer irgendwo einen Ort zu finden, an dem man in Ruhe aufs Meer schauen kann, ein Buch lesen kann, ja, einfach nur träumen und die Sterne angucken kann.
Dienstag, 14. März 2023
Seetag auf der VASCO DA GAMA
Der heutige Seetag bietet nicht wirklich viel für den täglichen Live-Blog, Seetag halt.
Wie immer haben wir den Tag mit einem Frühstück begonnen, um uns dann zum Sonnen (Christine) und Videoschneiden (Harald) zu trennen. Und während Christine auf Deck 12 ein windgeschütztes Plätzchen in der Sonne gefunden hat, habe ich das Ausflugsvideo aus Casablanca erstellt. Das werde ich dann morgen in Cádiz uploaden, danach könnt Ihr es dann auf YouTube finden.
Zwischendurch bin ich mal kurz auf den Außenbereich auf Deck 6 gegangen – und habe dort festgestellt, dass wir heute doch ein bisschen Seegang haben. Das Schiff stampft deutlich über den Atlantik – so richtig bewusst ist mir das allerdings erst geworden, als ich das hier gesehen habe. Gemerkt habe ich davon eigentlich nichts (außer wenn ich mich darauf konzentriert habe) – ich hoffe mal, dass das allen anderen auch so ging.
Da man bei Seegang ja aber immer etwas Essen soll, habe ich mal kurz einen Abstecher zu Alfresco’s Grill gemacht und dort eine Käsekrainer mit Pommes und einen griechischen Salat gegessen – man weiß ja nie … 😉
Den Nachmittag habe ich dann dazu genutzt, um das Fazit dieser Reise und den Vergleich mit AIDA und TUI zu erstellen. Ich hoffe, dass ich hier an Bord noch das zugehörige Video drehen kann, so dass ich dann kommende Woche zu Hause das Video final schneiden und veröffentlichen kann. Von daher bietet es sich also genau jetzt an, meinen wöchentlichen Newsletter zu abonnieren (hier klicken: https://www.generalalarm.de/goto/newsletter), um keine Neuigkeiten und Veröffentlichungen zu verpassen. Regelmäßig sonntags um 8.00 Uhr gibt es dann eine E-Mail mit den Neuigkeiten der vergangenen Woche.
Doch zurück an Bord – es ist jetzt 18 Uhr. Und damit Zeit für das große VASCO DA GAMA Buffet auf dem Lido-Deck. Regelmäßige Bologneser werden sich erinnern (das gab es ja schon zwei Mal), alle anderen schauen am besten mal im Inhaltsverzeichnis nach – es ist in jedem Fall alles mal wieder sehr lecker gewesen.
Den restlichen Abend verbringen wir dann im Theater – dort gibt es um 21.15 Uhr „Legend’s of Rock“ mit dem Showensemble und der Musik von Queen, The Beatles, David Bowie, Metallica, AC/DC, Udo Lindenberg und anderen Rocklegenden. Und auch wenn das Publikum da nur verhalten „mitgeht“, uns hat es gut gefallen. Wobei es noch deutlich besser gewesen wäre, wenn die Soundanlage ein bisschen mehr könnte oder man sie etwas mehr fordern würde – bei solch einer Show sollte man die Bässe nicht nur erahnen oder hören, sondern auch spüren …
nickoCruise Club
Und bevor der heutige Tag zu Ende geht, will ich noch mal ein paar Worte zum nickoCruise Club verlieren – der eine oder andere hatte danach gefragt.
Ja, auch nicko cruises hat ein Kundenbindungsprogramm, den nickoCruise Club. Die Mitgliedschaft ist kostenfrei, bringt aber einige Vorteile mit sich. So gibt es z.B. einen jährlichen Geburtstagsgutschein über 5%, sogenannte „Coins“ nach jeder Reise, deren Anzahl sich am Reisepreis orientiert und die in Wertgutscheine gewandelt werden können. Dazu gibt es deutlich vergünstigte Clubreisen und andere Goodies.
Alle Details und auch die Möglichkeit, sich anzumelden, findet man im Internet unter https://www.nicko-cruises.de/cruise-club.
An Bord gibt es dann jeweils auch ein Clubtreffen – dummerweise hat das auf meinen drei Reisen terminlich immer so stattgefunden, dass ich es nicht geschafft habe, dort vorbeizuschauen. Von daher kann ich leider nicht davon berichten – aber vielleicht klappt es ja bei der nächsten Reise mal.
Chef’s Table
Über das 8-Gang-Menü im „Chef’s Table“, das man für 69 € buchen kann, hatte ich ja schon berichtet. Da inzwischen aber auch die Frage aufkam, was denn ein solches Menü beinhaltet, habe ich mir mal die Karte vom kommenden Chef’s Tabel morgen Abend besorgt – voilà:
Frühere Ankunft in Cádiz
Kurz vor der Show im Theater meldet sich dann noch mal unser Kreuzfahrtdirektor zu Wort und teilt mit, dass wir deutlich früher in Cádiz ankommen werden als geplant – nämlich schon gegen 1 Uhr heute Nacht. Aufgrund eines medizinischen Notfalls haben wir das gemütliche Fahren mit rund 10 Knoten aufgegeben und fahren jetzt mit voller Kraft nach Spanien, um den Patienten ins Krankenhaus abgeben zu können. An dieser Stelle daher schon mal alles Gute und gute Besserung!
Mittwoch, 15. März 2023
Zurück in Europa
Nach unserem Abstecher nach Afrika sind wir jetzt wieder in Europa angekommen. Heute Nacht gegen 1 Uhr haben wir in Cadiz festgemacht (aufgrund des medizinischen Notfalls ja einige Stunden früher als ursprünglich vorgesehen).
Cádiz auf eigene Faust
Einen Ausflug haben wir heute hier nicht gebucht und so führt uns unser Weg heute Vormittag auf eigene Faust in die Altstadt von Cádiz. Den Hafeninformationen haben wir entnommen, dass wir etwa 500 m vom Hafenterminal entfernt liegen und es von dort bis in die Altstadt etwa zwei Kilometer sein sollen. Von daher war unsere Ursprungsplanung, den in der Hafeninfo erwähnten Hop-on-Hop-off-Bus für 15 € zu nehmen (dieser fährt direkt am Hafeneingang ab), mit diesem die Hälfte der Rundfahrt bis in die Altstadt zu machen, dort ein bisschen zu bummeln und danach die zweite Hälfte zurück zum Hafen mit dem Bus zurückzulegen.
Aber irgendwie kam alles ganz anders – die Informationen in den Hafeninfos sind nicht wirklich korrekt gewesen. Zum einen liegt das Hafenterminal direkt vor dem Schiff, zum anderen ist die Altstadt nur wenige Minuten vom Hafenterminal entfernt und zum Dritten kostet der Hop-on-Hop-off-Bus 24,95 €. Und so haben wir die Planung durch einen Plan B ersetzt: wir sind einfach zu Fuß in die Altstadt gelaufen. 🙂
Unser erstes Ziel ist dabei die Camera Oscura gewesen, die im Torre Tavira besichtigt werden kann. Leider gab es dort aber keine freien Plätze mehr – von daher mussten wir dieses Vorhaben aufgeben. Wenn Ihr das also bei einem künftigen Besuch von Cádiz machen wollt, solltet Ihr im Vorfeld im Internet einen Platz reservieren.
Wir haben uns daher auf einen Bummel durch die Altstadt beschränkt, haben dies aber mit einem Adventure Cache verbunden, so dass wir die Sehenswürdigkeiten der Stadt im Rahmen des Geocachens allesamt besucht haben. Und natürlich haben wir auch in einer kleinen Bar einen Stopp gemacht, so dass ich ein paar Gambas al Ajillo (Garnelen in Knoblauchöl) essen konnte. Mal schauen, vielleicht finde ich morgen in Malaga ja irgendwo auch einen gemischten Tapas-Teller …
Zurück an Bord
Am frühen Nachmittag haben wir dann wieder unser Schiff erreicht und haben den sonnigen Tag bei rund 23°C auf dem Deck mit Lesen verbracht. Ich habe zwischendurch noch ein bisschen an meinem Fazit-Video gearbeitet, so dass das Anfang der kommenden Woche online gehen sollte. Parallel habe ich das Video über den Ausflug in Casablanca auf YouTube hochladen können (5G ist dann doch was Feines), so dass das jetzt bereit zum Anschauen ist:
Abendessen im Waterfront
Und da wir heute Mittag sowohl Alfresco’s (Harald) als auch die Desserttheke im Buffetrestaurant (Christine) ausgelassen haben, meldet sich gegen Abend dann langsam der Magen und signalisiert ein Hungergefühl. Christine hat zwischenzeitlich schon mal die Speisekarten gesichtet und so haben wir nach kurzer Abstimmung das Waterfront als Ziel definiert. Und obwohl wir das Menü in dieser Form schon einmal hatten, haben wir heute einfach die Hauptspeisen ausgetauscht – und schon gab es wieder etwas Neues:
- Rindercarpaccio mit zweierlei Sellerie und Trüffel
- Bauernsalat mit Leccino-Oliven (Harald)
- Waldorfsalat mit geräucherter Entenbrust (Christine)
- Polentacremesuppe mit Crevetten
- Gratinierte Auster auf Blattspinat
- Cadiz Rindereintopf in pikanter Sauce mit gemischtem Gemüse (Harald)
- Gegrillter Lachs mit Dillkartoffelcreme und Kürbisgemüse (Christine)
- Amerikanischer Käsekuchen mit Erdbeereis
Den Abend lassen wir dann mit einigen Runden Kniffel ausklingen (und irgendwie waren die Würfel heute mehr auf der Seite von Christine), bevor wir uns dann auf den letzten Hafen unserer Reise, Malaga, vorbereiten.
Heute Nacht zwischen 1 Uhr und 2 Uhr passieren wir dann zunächst die Straße von Gibraltar auf dem Weg vom Atlantik ins Mittelmeer und danach den Felsen von Gibraltar – mal sehen, ob ich zufällig wach bin, dann gibts morgen vielleicht ein Foto vom (beleuchteten) Felsen.
Donnerstag, 16. März 2023
Letzter Hafen: Malaga, Spanien
Heute haben wir den letzten Hafen unserer Reise, Malaga in Spanien, erreicht. Kurz nach dem Anlegen gegen 8 Uhr hatten die Behörden das Schiff auch schon freigegeben, so dass einem Landgang nichts im Wege stand. Da wir heute aber keinen Ausflug gebucht haben, gehen wir erst einmal um 8.30 Uhr entspannt zum Frühstück, bevor wir uns dann aufteilen. Während ich am Fazit-Video arbeite, macht sich Christine auf den Weg an Land.
Etwa 2 km beträgt die Strecke vom Schiff bis in die Altstadt von Malaga, also etwa 30 Minuten Fußweg. Alternativ könnte man natürlich auch ein Taxi benutzen; diese stehen direkt am Hafenterminal bereit. Und auch in Malaga gibt es einen Hop-on-Hop-off-Bus – für knapp 25 € kann man hier mit einem Tagesticket insgesamt drei Routen befahren. Der Bus fährt dabei direkt am Hafenterminal ab, so dass man eine Rundfahrt auch mit dem Transfer in die Altstadt verbinden kann.
Christine hat sich jedoch für den Fußweg entschieden und ist dabei kreuz und quer durch die Innenstadt gelaufen – natürlich nicht, ohne in einem stylischen Café einen Cappuccino zu trinken. Das Wetter hat mit seinen 23°C und praktischer Windstille natürlich auch dazu eingeladen – und so habe auch ich, nachdem die Tonspur des Videos soweit fertig war, die Zeit erst einmal für ein Sonnenbad auf dem Oasis Deck genutzt.
Folgereise – ja oder nein?
Zuvor war ich aber mal bei der Kreuzfahrtberatung und habe mir ausrechnen lassen, mit welchen Kosten ich rechnen müsste, wenn ich die Reise im östlichen Mittelmeer vom 2.-12. April (also über Ostern) von Athen bis Istanbul machen würde. Und war in der Tat wieder mal über den Preis überrascht – in einer Garantie-Außenkabine wird unter Anrechnung des „An-Bord-Buchungsrabatts“ von 10% ein Preis von rund 1.100 € für die Alleinbelegung aufgerufen – und das inklusive der Flüge nach Athen bzw. zurück von Istanbul. Rechnet man die Flüge mit jeweils 200 € heraus, so liegt der Tagespreis gerade mal bei unter 65 €. Das ist dann in der Tat schon eine Überlegung Wert … wobei ich zugegebenermaßen ein bisschen unsicher bin, ob es aktuell eine gute Idee ist, in die Türkei und insbesondere nach Istanbul zu reisen. Nach wie vor gibt es zumindest im Süden der Türkei ja noch die Nachwirkungen des Erdbebens (sowie die potenzielle Gefahr von Nachbeben) und Istanbul liegt nun einmal an der Einfahrt zum Schwarzen Meer – auch das will gut überlegt sein. Von daher bin ich aktuell noch ein bisschen unschlüssig, ob ich das machen soll oder vielleicht besser doch nicht …
Aber ich habe da ja noch ein paar Tage Zeit – jetzt muss ich erst mal diese Reise beenden. Und dazu gehört leider auch die Tatsache, dass auf der Kabine heute schon mal die Abreiseinformationen zu finden waren. Dort bin ich als individuell Reisender in die Ausschiffungszeit 9.45 Uhr einsortiert worden – was mir natürlich nicht so viel hilft, da mein gebuchter Shuttle bereits um 8.30 Uhr in Richtung Flughafen fährt. Allerdings gibt es die Möglichkeit, sich für den sogenannten „Express-Check-Out“ registrieren zu lassen – dann kann man das Schiff sofort nach Freigabe verlassen (das wird voraussichtlich so gegen 8 Uhr sein), muss aber sein Gepäck selbst mit von Bord nehmen. In allen anderen Fällen kann man seine Koffer abends vor die Tür stellen, so dass das Gepäck nach Ankunft ins Hafenterminal gebracht wird.
Ich habe vorhin dann auch noch mal nachgefragt, ob die Möglichkeit besteht, einen Platz im Bus für den 9-Uhr-Transfer zu buchen – der würde nämlich genau für meinen Flug passen. Aber nach Auskunft der Ausflugsabteilung gibt es da keine freien Plätze, so dass das nicht möglich war. Von daher bleibt meine individuelle Abreise wie geplant bestehen: um 8 Uhr muss ich die Kabine verlassen, gehe dann mit meinem Gepäck im Rahmen des Express-Check-Out nach Freigabe vom Schiff und fahre mit meinem bei suntransfers.com reservierten Shuttle zum Flughafen, wo dann mein Rückflug um 11.45 Uhr startet.
Der Abend an Bord
Über den Abend gibt es jetzt allerdings nicht mehr viel zu berichten. Gegen 20 Uhr haben wir in Malaga abgelegt, konnten dabei die hinter den Häusern untergehende Sonne beobachten und dann in den letzten Seetag dieser Reise starten.
Danach haben wir uns mal wieder für ein ungezwungenes kleines Abendessen im Club Bistro entschieden, anschließend noch eine Kleinigkeit auf dem Lido Deck getrunken und dabei den Abend ruhig und gemütlich ausklingen lassen.
Freitag, 17. März 2023
Letzter Seetag der Reise
Der letzte Tag der Reise, ein Seetag, ist angebrochen – wir sind auf dem Weg nach Palma de Mallorca, unserer Endstation.
Das Wetter ist heute etwas durchwachsen, zwar scheint die Sonne, versteckt sich aber immer wieder mal hinter Wolken und auch ein leichter Wind ist auf Deck zu spüren. 12°C Außentemperatur sind da auch noch nicht so überwältigend – von daher scheint es so, als sollten wir uns langsam an das Wetter zu Hause gewöhnen sollen. Und leider ist es dann in 24 Stunden ja tatsächlich auch schon so weit – wir müssen das Schiff verlassen und uns auf den Weg nach Hause machen …
Aber noch bleibt ja ein bisschen Zeit. Und so lassen wir uns heute nochmal beim Frühstück mit Bedienung im Waterfront Restaurant verwöhnen, wobei ich mich da ein kleines bisschen zurückhalte, da ich heute gegen Mittag mal eine Kleinigkeit beim Room Service bestellen möchte – jetzt nicht unbedingt, weil mir das Mittagessen in den anderen Restaurants nicht schmeckt, sondern weil ich halt einfach mal ausprobieren will, was man da so auf der Kabine serviert bekommt.
Und bis es soweit ist, ist für uns erst mal noch ein bisschen Entspannung mit einem Buch angesagt – wobei ich zumindest auf der Suche nach dem optimalen Platz regelmäßig den Ort an Bord wechsele – zunächst den Außenbereich auf Deck 11 hinter dem Buffetrestaurant, dann ein Sessel auf dem Lido Deck, danach gehe ich mal in den Innenbereich und lese ein paar Kapital im „The Study“, um anschließend wieder an die frische Luft auf eine Sitzgruppe vor „The Dome“ auf Deck 12 zu gehen. Und was ich dabei feststellen muss – ich habe überall problemlos freie Plätze gefunden und hätte auch in jeder der vielen Bars ein gemütliches Eckchen finden können. Das zeichnet dieses Schiff meines Erachtens aus – es finden sich zu jeder Zeit (wir haben heute immerhin einen Seetag und niemand ist an Land) überall ausreichend freie Plätze, es gibt viel Freiraum, viele Ruhe zum Lesen, zum Entspannen – und je nach Wunsch mit oder ohne Blick aufs Meer.
Gegen Mittag gehe ich dann zurück in meine Kabine, werde dort von einem „Abschieds-Pfau“ auf meinem Bett empfangen und stelle fest, dass ich mich auf diesem Schiff inzwischen genau wie zu Hause bewege. Ich muss nicht an jeder Ecke stehen bleiben und überlegen, wo ich jetzt genau bin und wie ich weitergehen muss – ich kenne den Weg einfach. Intuitiv. Und da spielt es auch keine Rolle, ob ich den vorderen oder hinteren Aufzug auf der Steuer- oder der Backbordseite benutze – sofort nach dem Aussteigen schlage ich den richtigen Weg ein. Bei meinem ersten Blogeintrag hatte ich geschrieben „Willkommen zu Hause“ stimmt auf diesem Schiff noch nicht so ganz – inzwischen kann ich schreiben: „Willkommen zu Hause“ trifft es genau.
Room Service
Gegen 12.30 Uhr bestelle ich beim Room Service dann zweierlei Dinge: „Meeresfrüchte Bisque“ (Muscheln, Shrimps, Hummer, Jakobsmuscheln, Cognac) für 5,90 € und „Club Sandwich“ (Freiland Huhn, BIO Ei, gegrillter Speck, frische Avocado) für 7,60 € – und lasse mich mal überraschen, was da jetzt so angeliefert wird. Gegeben hätte es übrigens auch noch einen „Impossible Burger“ (Veganer Burger, Veganer Käse, BBQ Sauce, karamelisierte Zwiebeln, frische Tomaten, Hausgemachter Brioche und Süsskartoffel Fritten) für 7,90 € sowie fünf frische Gillardeau Austern (Zitrone, Rotwein Vinaigrette, schwarzer Pfeffer) für 11,90 €. Zur Verfügung steht der Room Service übrigens zwischen 11 und 23 Uhr.
Die Bestellung erfolgt über eine Taste am Telefon (da wird man dann mit der Rezeption verbunden) problemlos auf Deutsch, die Lieferung erfolgt nach gut 30 Minuten.
Vor mir steht jetzt eine Suppe mit Meeresfrüchten (und da ist auch tatsächlich alles das drin, was auf der Speisekarte steht) und ein üppig belegtes Club-Sandwich. Das ist dann in der Tat für mehr als den „kleinen Hunger“ ausreichend. Von daher gibt es für den Room Service die volle Punktzahl und natürlich auch ein adäquates Trinkgeld. Jetzt fehlt nur noch das Dessert – aber das kommt auch gleich …
Strudel im Auditorium
Denn um 14.00 Uhr geht es weiter im Programm – im Auditorium gibt es die zweite Kochveranstaltung dieser Reise. Und dieses Mal werden wir von Patisserie-Chef Honey in die Geheimnisse des „Strudel-Ziehens“ eingeführt – und wie auch die Grill Demonstration ist die Veranstaltung mit keinen Zusatzkosten verbunden, Strudel-Test-Essen eingeschlossen. Und somit wäre auch das Dessert erledigt 🙂
„All you need is laugh“
Direkt nach dem Strudel-Workshop führt uns der Weg dann in die Hollywood Show Lounge – hier heißt es „All you need ist laugh“. „Lachend durchs Jahr von Marcello bis Loriot“ verspricht der Untertitel. Ganz gehalten hat er das aber nicht. Das auf der Bühne geführte Zwiegespräch war ganz nett und die von Loriot bekannten Sketche sind daher auch lustig – von den Stühlen gerissen hat uns das allerdings nicht wirklich.
Der Koffer wartet …
… in der Kabine aufs Packen. Und daher geht es jetzt erst einmal ans Kofferpacken – und erwartungsgemäß ist schmutzige Wäsche nicht nur voluminöser als saubere, durch den Kauf des einen oder anderes Souvenirs ist auch die Menge nicht wirklich kleiner geworden. Und so sind meine Koffer bis zur Grenze gefüllt als ich nach gut einer Stunde fertig bin. Ich hoffe jetzt echt mal, dass die bis zu Hause nicht explodieren … Aber noch einen weiteren Koffer kaufen – das widerstrebt mir irgendwie jetzt auch …
Shopping
Wobei „kaufen“ das Stichwort ist. Heute gibt es aus Anlass des letzten Abends in den Shops Rabatte zwischen 10% und 50%. Und da würde ich mich schon ärgern, wenn ich in den letzten Tagen dort etwas gekauft hätte. Da ich aber geahnt habe, dass das so kommt, habe ich mal bis heute gewartet – und habe dann jetzt die Gelegenheit genutzt und sowohl das metallische Schiffsmodell der VASCO DA GAMA als auch ein Polo-Shirt gekauft – und das mit jeweils 10% Rabatt. OK, das ist natürlich nicht die Welt – aber gespart, ist gespart.
Dummerweise hat das mein Problem mit den Koffern jetzt nicht wirklich reduziert. Im Gegenteil … das passt da beim besten Willen nicht mehr rein. Und auch das, was ich aktuell anhabe, muss ich da ja auch noch unterbringen – von daher brauche ich jetzt doch einen Plan B. Also mache ich meinen Koffer noch mal auf, hole meinen Ausflugsrucksack heraus und mache den auch noch randvoll. Damit ist das jetzt zwar eine Tasche mehr, die ich aufgeben muss, da ich ja aber bei Business sowohl zwei Aufgabegepäckstücke bis 32 kg als auch zwei Handgepäckstücke bis 8 kg habe, reize ich das jetzt einfach mal aus. Aber bevor sich mein Koffer dann im Frachtraum im Flieger in Einzelteile zerlegt, ist das so vermutlich die bessere Variante.
Und für die nächste Reise nehme ich mir definitiv vor, nur die Hälfte mitzunehmen – irgendwie war es dann doch wieder mal zu viel.
Abendessen im Waterfront Mediterranean
Um 20 Uhr gehen wir dann ins Waterfront Mediterranean zum letzten Abendessen dieser Reise. Und auch wenn wir das Menü in ähnlicher Form schon mal hatten, ließ sich das doch entsprechend modifizieren, so dass auch wieder neue Bestandteile dabei sind. Und so gibt es heute für uns
- Ceviche vom St. Petersfisch mit Avocado und Rosinen
- Spinatsalat mit pochiertem Wachtelei und Trüffel-Vinaigrette
- Spargelcremesuppe
- Kalbsbries mit Zitrusfrüchten, Nüssen und Sellerie
- Gefüllte Maispoulardenbrust mit Spinat, Rosinen und Macadamianüssen
- Kazandidbi – Karamellisierter Milchpudding (traditionell türkisches Dessert) (Christine)
- Frische Früchte (Harald)
Zum Abschluss des Abends gibt es dann noch einen Campari Orange und einen Cosmopolitan auf dem Lido Deck, bevor die letzte Nacht an Bord anbricht.
Samstag, 18. März 2023
Es ist vorbei …
Heute morgen haben wir gegen 7 Uhr auf Mallorca angelegt und haben damit das Ziel unserer Reise erreicht. Wir gehen jetzt noch einmal im Buffetrestaurant zum Frühstück, bevor ich dann gegen 8 Uhr nach Freigabe des Schiffes zum letzten Mal die Gangway hinuntergehe.
Christine hat noch eine Stunde mehr Zeit, ihr Shuttle fährt erst um 9 Uhr zum Flughafen. Da sie ihren Flug über nicko cruises gebucht hat, kann sie den Shuttle vom Schiff nutzen, während ich aufgrund meiner individuellen Buchung meinen Transfer selbst organisieren musste.
Hierzu habe ich wie immer über suntransfers.com einen Shuttle für 8.30 Uhr zum Flughafen gebucht – und pünktlich um 8.30 Uhr kommt er auch vor das Hafenterminal gefahren, fragt kurz nach meinem Namen und schon sind wir auf dem Weg zum Airport.
Knapp 20 Minuten dauert die Fahrt, weitere zehn Minuten der Weg zum Check-In-Counter und die Gepäckabgabe und dann noch mal zehn Minuten über den Fast Track für die Sicherheitskontrolle. Offensichtlich habe ich auch genug aus meinem Rucksack ausgeräumt – zumindest gab es dieses Mal keine Nachkontrollen.
Und so sitze ich um 9.10 Uhr bereits in der Lounge und warte auf das Boarding. Zwischendurch erfahre ich über die App, dass mein Flug 15 Minuten Verspätung haben wird (mal schauen, ob es dabei bleibt) – und so nutze ich die Zeit mit dem Lesen der Tageszeitung, schaue mir ein paar YouTube-Videos an und schreibe diese Zeilen …
Um 10.30 Uhr wird dann das Gate (D92) angezeigt, das Boarding ist für 11.15 Uhr geplant. Na, dann schauen wir mal …
Tatsächlich wird es dann eher 11.30 Uhr – aber das ist dann eben die Viertelstunde Verspätung. Und die holen wir unterwegs wieder auf, so dass die Landung in Frankfurt pünktlich um 12.00 Uhr erfolgt.
Und auch Christine trifft planmäßig gegen 12.20 Uhr mit der Condor-Maschine ein, so dass wir an den Gepäckbändern wieder zusammentreffen, um anschließend mit dem Taxi nach Hause zu fahren.
Damit wäre dann in der Tat ein Monat auf der Vasco da Gama vorbei – tatsächlich ist mir die Zeit an Bord viel kürzer vorgekommen. Gegen Ende ist dann in der Tat so etwas wie Routine aufgekommen und auch dieses „Zu Hause“-Gefühl hat sich dann so langsam eingestellt. Von daher wären auch noch ein paar Wochen mehr kein Problem gewesen – und in der Tat kann ich mir auch vorstellen, eine mehrmonatige Weltreise oder zumindest eine Teilstrecke davon zu absolvieren, ohne von der Reiselänge und damit der Zeit an Bord abgeschreckt zu sein.
Aber das ist aktuell noch Zukunftsmusik – jetzt muss ich erst einmal entscheiden, ob ich in zwei Wochen zurück an Bord der Vasco da Gama gehe, um mal zu sehen, wie sich so eine Reise in den Ferien darstellt. Schaut in jedem Fall zwischendurch mal wieder rein oder abonniert den Newsletter, dann verpasst Ihr nicht, ob und wie es weitergeht …
UPDATE vom 5. April 2023
UPDATE: Tendern auf der VASCO DA GAMA
Als Update zu meinem Live-Blog über meine Reise auf der VASCO DA GAMA gibt es nun noch eine Ergänzung: auf meiner aktuellen Reise wird auch getendert, so dass ich hier einmal kurz den Ablauf dazu beschreiben kann.
In Dikili in der Türkei liegen wir auf Reede, d.h. die VASCO DA GAMA ankert vor der Küste und die Gäste werden mit den Tenderbooten des Schiffes an Land gebracht. Hierzu wird eine Tenderplattform am Schiff befestigt, von der aus man in das Tenderboot steigen kann. Unabhängig davon sind zwischen Schiff und Plattform aber einige steile Stufen zu bewältigen und auch der Einstieg ins Boot kann – je nach Bewegung der See – durchaus wackelig sein.
Von daher weist nicko cruises in einem Informationsblatt darauf hin, dass man am Tendern nur teilnehmen sollte, wenn man sich entsprechend sicher bewegen kann – Rollstuhlfahrer beispielsweise können also allein aus technischen Gründen schon nicht am Tenderverkehr teilnehmen.
Vom Ablauf her ist es an Bord so geregelt, dass diejenigen, die einen Ausflug über die Reederei gebucht haben, grundsätzlich vor den individuellen Landgängern an Land gebracht werden. Es gibt hier allerdings auch die Möglichkeit, dass man noch vor bzw. parallel mit den Ausflugsgruppen von Bord gehen kann – hierzu wird im Tagesprogramm ein Treffpunkt (aktuell ist es die Sportsbar) bekanntgegeben, an dem man sich hierzu sammeln kann. Wer also individuell frühzeitig von Bord muss, hat hier zumindest die Möglichkeit dazu.
Alle anderen können dann – nachdem die individuelle Gruppe und die Ausflugsgäste das Schiff verlassen haben – im Halbstundentakt direkt zum Tenderboot zu gehen und dann an Land zu fahren,
Konkret sieht das heute für Dikili also wie folgt aus:
- 9.45 Uhr: Treffen für frühzeitig an Land gehende individuelle Gäste (Sportsbar)
- 9.45 Uhr + 10.00 Uhr: Treffen für die Auflugsteilnehmer (Theater)
- ab 11.00 Uhr: individuelle Tenderfahrten (alle 30 Minuten, direkt ab der Tenderplattform)
Die Rückfahrt von Land erfolgt dann ebenfalls im 30-Minuten-Takt bis eine halbe Stunde vor Abfahrt des Schiffes.
UPDATE: Kabine 6162
Auf meiner aktuellen Reise mit der VASCO DA GAMA habe ich Kabine 6162 (Außenkabine auf dem Panoramadeck) bewohnt. Eine ausführliche Kabinenbeschreibung sowie ein Videorundgang sind hier zu finden:
UPDATE: Rauchen auf der Vasco da Gama
Im Nachgang zu meiner Reise auf der VASCO DA GAMA kam die Frage auf, ob auf den Kabinenbalkonen geraucht werden darf.
Nun, das kann ich gleich schon mal verneinen – das Rauchen auf den Balkonen ist auf der VASCO DA GAMA nicht zulässig. Und – rein subjektiv aus meiner Sicht als Nichtraucher – ist das auch eine gute Entscheidung, habe ich doch oft genug auf AIDA Balkonkabinen bewohnt, die ich dann nicht nutzen konnte, da der Rauch vom Nachbarbalkon nicht nur auf meinen Balkon, sondern auch durch die geöffnete Tür in meine Kabine gezogen ist. Und den Brandschutzaspekt sollte man auch nicht unbedingt vernachlässigen.
Aber – es gibt hier an Bord durchaus adäquate Alternativen, die auch von Rauchern, mit denen ich gesprochen habe, als gut und ausreichend befunden wurden.
So ist zunächst einmal auf dem Lido Deck (Deck 11) auf der Steuerbordseite das Rauchen explizit gestattet – und dieser Bereich liegt in der Nähe der Lido Bar und ist zudem auch mit bequemem Mobiliar ausgestattet (sehe Foto).
Daneben gibt es auch im Außenbereich zwei weitere „Smoking Areas“ – zum einen sind auf dem Panoramadeck (Deck 6, also der Umlauf um das Schiff) auf beiden Schiffsseiten entsprechende Bereiche ausgewiesen (und auch mit Tischen und Stühlen ausgestattet), zum anderen gibt es vor dem „Nachtclub“ („The Dome“) auf Deck 12 einen mit einer Sitzgruppe ausgestatteten Bereich auf dem Außendeck, der ebenfalls als Raucherbereich vorgesehen ist.
Mit diesen drei Bereichen werden im Prinzip alle Wesentlichen „Hotspots“ abgedeckt – und wer seine Kabine auf Deck 6 wählt (die Beschreibung einer entsprechenden Kabine habe ich hier veröffentlicht), ist dann auch mit wenigen Schritten im Freien und im Raucherbereich.
UPDATE: Kids & Teens auf der Vasco da Gama
Da es sich bei meinen Reisen ja um Reisen außerhalb der Ferien gehandelt hat, waren naturgemäß praktisch keine Familien und Kinder an Bord. Deshalb habe ich mir das Ganze noch einmal während der Osterferien angesehen – und ein ausführliches Video erstellt, was für Familien, Kids und Teens an Bord der VASCO DA GAMA so angeboten wird.
Viel Spaß!