Hafen | Castries |
Anbieter | AIDA Cruises |
Kurzzeichen | STL B 04 (Biking-Ausflug) |
Titel | „Yo Man“ & Genießen per Pedelec |
Dauer | 4 Stunden |
Preis (4/2015) | 49,95 € |
Ausflugsbeschreibung PEDELEC-BIKINGTOUR von Castries aus Richtung Flughafen bergauf zum Aussichtspunkt am Leuchtturm; weiter entlang der Küstenstraße; Badestopp an der Karibikküste; zurück zum Schiff auf befahrenen Straßen entlang der Küste mit einem Abstecher in die Hauptstadt Castries |
Ausflugsablauf
Nachdem es den gleichen Bikeausflug auch als „Aktiv-Bikingtour“ gibt, wollte ich doch mal sehen, ob der denn mit Unterstützung des kleinen Elektromotors an den Pedelecs auch für einen eher ungeübten Radler wie mich machbar ist – oder ob die „Eigenleistung“ trotzdem so hoch ist, dass das ohne entsprechende Kondition nicht machbar ist.
Mit den AIDA-Pedelecs war ich ja bereits einmal auf Kreta unterwegs – und das hat echt Spaß gemacht. Grundsätzlich muss man ja trotzdem normal Radfahren – auf Wunsch unterstützt der Motor halt nur an den Steigungsstrecken, so dass diese (fast) wie eine gerade Strecke zu befahren sind. Aber halt auch nur „fast“ …
Los geht es in Richtung des nahegelegenen Flughafens (wobei das eher eine eingezäunte Betonpiste mit Tower ist), so dass wir uns gleich schon mal mit dem Thema „Linksverkehr“ befassen können – und wer das noch nie gemacht hat, wird auch gleich beim ersten Kreisverkehr ins Grübeln kommen, wo man da mit seinem Bike am besten fährt. Denn ergänzend kommen hier noch die Autofahrer ins Spiel, die Fahrräder eigentlich nur dann kennen, wenn ein AIDA-Schiff im Hafen liegt – uns von daher nehmen sie uns auch eher als Störung denn als gleichberechtigten Verkehrsteilnehmer wahr. Erste Regel also: Augen auf – und immer mit rücksichtslosen Autofahrern rechnen.
Die zweite Regel hat dann was mit den Straßen zu tun – die sind nämlich im Detail betrachtet nicht so gut … will heißen, dass es durchaus Schlaglöcher oder anderweitige Störungen im Asphalt gibt, die mit dem Auto nicht weiter auffallen – für ein Fahrrad aber durchaus ernst zu nehmende Hindernisse darstellen. Also gilt hier umso mehr: Augen auf – und beim Drumherumfahren wieder auf die Autos achten …
Trotz allem schaffen wir die kurze Strecke bis zum Flughafen problemlos – und hier wird es dann auch gleich verkehrsärmer. Allerdings sehen wir uns bereits mit der ersten Steigung konfrontiert. Und die geht schon recht ordentlich nach oben – wobei das in einem kleinen Gang und höchster Motorstufe („Turbo“) für alle recht problemlos zu schaffen ist. Unterwegs überholen wir hier dann auch die „normalen“ Radler auf der Tour – natürlich ohne Grinsen und dumme Kommentare 😉
Am Gipfel angekommen, werden wir auch gleich mit einem tollen Ausblick belohnt. Rund um den Leuchtturm gibt es Sehenswertes in alle Richtungen. Und noch etwas ist interessant: der Leuchtturm ist hier noch mit einem Leuchtturmwärter besetzt, der in ständigem Kontakt zum Tower des nahen Flughafens steht, da die in den Hafen einfahrenden Schiffe und die landenden Flugzeuge koordiniert werden müssen (während einer Hafeneinfahrt eines Schiffes ist der Flughafen aus Sicherheitsgründen nämlich gesperrt).
Wir machen etwa 20 Minuten Pause bevor wir unsere Tour fortsetzen – jetzt geht es erstmal bergab zurück zum Flughafen (hier ist dann die Bremsanlage deutlich mehr gefordert als der Elektromotor) bevor wir uns auf den Weg zu unserem Strandaufenthalt machen.
Die Küstenstraße ist heute relativ dünn befahren, so dass der Verkehr auch (fast) keine Probleme macht – hier gilt es also eher auf den Straßenzustand und vor allem die Straßenränder zu achten. Diese gehen nämlich regelmäßig direkt in ein offenes Kanalsystem über – und der liegt dummerweise mindestens 30 cm unter dem Straßenniveau. Wer also zu weit nach links kommt, ist dann auch ganz schnell mal 30 cm tiefer – und damit meistens nicht mehr auf sondern neben seinem Rad (ist aber nur einmal passiert – und das ließ sich glücklicherweise mit einem (großen) Pflaster reparieren).
Eine gute halbe Stunde geht das jetzt so – und dann nähern wir uns unserem Strand. Zwischen dem kühlen Nass und uns liegt jetzt nur noch ein kurzer Aufstieg – der hat es aber in der Tat in sich. Selbst im kleinsten Gang und mit höchster Motorunterstützung ist hier Muskeleinsatz gefordert. Und bis auf einen Teilnehmer schaffen das auch alle – er muss zwischenzeitlich halt ein kleines Stückchen schieben. Wobei er aber in guter Gesellschaft ist – die „Aktiv-Biker“ sind parallel zu uns auf dieser Strecke … und da schieben noch mehr. 😉
An der Einfahrt zum Strand sammeln wir uns dann zunächst alle wieder – und teilen uns auf. Die Biker gehen bereits an den Strand während wir (also zumindest die meisten von uns) noch einen kleinen Abstecher zu einem weiteren Aussichtspunkt machen – mit einem tollen Blick auf den Hafen und die Bella. Allerdings verbunden mit einem noch etwas steileren Aufstieg 😉 Der ist zwar kurz, aber richtig heftig – und der überzeugt dann vollends davon, dass Pedelecs zwar vieles einfacher (und damit auch erst möglich) machen – aber beileibe nichts mit einem Mofa zu tun haben … ohne Muskelkraft geht hier mal gar nichts.
Jetzt geht’s aber endlich ins Wasser. Wir biegen auf dem Rückweg in die Einfahrt des Luxusressorts „Sandals“ ab, stellen unsere Räder auf dem zugehörigen Parkplatz ab und machen uns wenige Minuten zu Fuß auf den Weg zum Strand. Wie bei allen Stränden auf St. Lucia handelt es sich um einen öffentlichen Strand, der – vorbei an der Hotelanlage – erreichbar ist. Hierzu muss man direkt vor der Haupteinfahrt zum Ressort rechts einen kleinen (nicht gekennzeichneten) Feldweg einschlagen – drei Minuten später steht man am Strand. Oder man nimmt den (gekennzeichneten) Weg über das Hotelgelände – dann ist hierfür allerdings der Tagessatz von USD 25 fällig … und dafür liegt man am gleichen Strand. Macht also nicht wirklich Sinn …
Zumal wir ja eh nur 45 Minuten Zeit haben – das reicht gerade, um sich mal kurz in den Fluten abzukühlen und sich danach den Sand wieder von den Füßen zu waschen (da der ansonsten auf der Rückfahrt in den Schuhen eher lästig ist).
Die Rückfahrt selbst geht recht schnell vonstatten. Rund 20 Minuten später sind wir wieder zurück am Schiff – wobei bis hier jetzt eher die Bremsen gefragt sind. Und da sieht man auch erst mal, warum das eigentlich eine „Aktiv-Bikingtour“ ist. Der Aufstieg war schon beachtlich … ich muss echt sagen, so ein Pedelec ist schon eine geniale Sache …
Ergänzende Hinweise / Erfahrungen
Wer also wie ich eher ein „Passiv-Sportler“ ist, aber dennoch ein bisschen sportliche Betätigung sucht ohne an seine Grenzen oder gar darüber hinaus zu gehen, der ist mit den Pedelec-Touren im allgemeinen (und auch mit dieser hier) sehr gut bedient. Die Gegend vom Rad aus zu entdecken, macht viel mehr Spaß als eine Rundfahrt im Bus – und man bekommt auch ganz andere Eindrücke von Land und Leuten.
Alternativen
Wem das mit dem Pedelec zu unsportlich oder gar zu „uncool“ ist, der kann die gleiche Tour natürlich auch für 15 € weniger als normale „Aktiv-Bikinitour“ machen – da fällt dann allerdings der zweite Aussichtspunkt aufgrund der Steigung weg.
Internetlinks
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