Hafen Reykjavik
Anbieter FAB Travel
Kurzzeichen FAB 100
Titel Golden Circle
Dauer 6 Stunden
Preis (7/2014) 65,00 € (Kinder: 40,00 €)
Ausflugsbeschreibung:
Ausflugsbeschreibung auf der Homepage des Anbieters (englisch)


Ausflugsablauf
Wir werden von einem deutsch sprechenden Reiseleiter, der noch eine Praktikantin dabei hat, begrüßt. Als wir vollständig sind und jeder seinen Platz in dem 13-Sitzer gefunden hat, geht es auch schon los. Unser Ziel sind die Sehenswürdigkeiten in Islands Süden – der sogenannte „Golden Circle“ bestehend aus den drei Hauptattraktionen Gullfoss (Wasserfall), Strokkur (Geysir) und Thingvellir (Naturpark). Insgesamt werden wir heute eine Strecke von rund 300 km zurücklegen und – mit Ausnahme des Naturbades „Blaue Lagune“ (das wäre ein separater Ausflug gewesen) – alles gesehen haben, was man hier gesehen haben „muss“. Und das Fehlen der Blauen Lagune wird dann übermorgen ersetzt durch den Besuch des Naturbads „Jardbodin“ in Akureyri.

Doch beginnen wir von vorn – einer etwa einstündigen Fahrt in den Süden. Unterwegs erfahren wir von unserem Guide vieles über Island, die Geschichte des Landes und die aktuelle Situation im Land. Die Landschaft um uns herum erinnert so ein bisschen an eine Mondlandschaft – nur dass sie hier viel grüner ist. Aufgrund von Moosen und Flechten ist die ganze Insel mit einer grünen Schicht überzogen, die nur ab und zu mal von Bergen mit großen Gletschern unterbrochen wird. Vereinzelt sieht man Islandpferde und das eine oder andere Schaf. Einfach „Natur pur“ … Zwischendurch sieht man immer wieder mal Dampf aus der Erde aufsteigen – aber das ist ja irgendwie auch das, was man von Island so erwartet.

Wir haben  inzwischen unsere erste Station, den Krater Kerid, erreicht und machen hier einen rund 20-minütigen Stopp. Für 350 Kronen oder alternativ 2 € kann man einen Blick in den mit Wasser gefüllten Krater werfen, der rund 55 m tief ist und aus der eruptiven Phase vor etwa 5.000 bis 6.000 Jahren stammt.

Und somit setzen wir unsere Fahrt fort und erreichen etwa eine Viertelstunde später den Bischofssitz Skáholt mit einer kleinen Kirche. Wichtig für diejenigen, die diese Tour auch mal buchen wollen: bei diesem Stopp besteht erstmals die Gelegenheit für einen Toilettenbesuch. Und der eine oder die andere nimmt das auch dankbar an – obwohl in einer Art Sammelbox entweder 200 Kronen, 1 € oder ein US-$ erwartet werden.

So langsam nähern wir uns übrigens unseren drei Hauptzielen auf dieser Tour – lediglich noch ein Halt nach etwa 15 Minuten (da aber auch nur für einen Fotostopp) bei einem kleinen Wasserfall („Faxa“) trennt uns von dem „großen“ Wasserfall, dem Gullfoss, auch „Goldener Wasserfall“ genannt. Hier halten wir uns eine gute halbe Stunde auf – und die braucht man auch. Der Wasserfall ist mit seinen gut 30 m Höhe, die auf zwei Stufen aufgeteilt sind, schon beeindruckend. OK, wer jetzt die Wasserfälle in Iguazú in Argentinien bzw. Brasilien schon gesehen hat, ist vermutlich nicht ganz so beeindruckt – aber allein die Einbettung in die Landschaft ist schon sehenswert. Zumal man hier auch ganz dicht rankommt …

Und jetzt geht es Schlag auf Schlag – schon zehn Minuten später sind wir da, wo jeder, der Island besucht, eigentlich unweigerlich hin will (eigentlich hin muss): zu den Geysiren.
Der Geysir Strokkur befindet sich dabei in unmittelbarer Nähe zum Großen Geysir, der aber nur noch mit ein bis zwei Ausbrüchen im Jahr aufwartet, so dass wir uns mit den Eruptionen des Strokkur, die alle fünf bis zehn Minuten erfolgen, zufriedengeben. Wobei sich das jetzt so anhört, als ob das nicht wirklich spektakulär wäre – dem ist aber beileibe nicht so. Das erste Mal habe ich mich an den Rand der Absperrung gestellt – und einfach mal gewartet, was so passiert. Und dann geht das ruck-zuck: ein kurzes Zischen und der Geysir spuckt seine Wassersäule rund 20 – 30 Meter in die Höhe. Das Ganze dauert keine zehn Sekunden – und das war es dann auch schon.

Bis in etwa zehn Minuten. Dieses Mal stehe ich auf der anderen Seite (da ist man deutlich näher dran) und harre der Dinge, die da kommen. Und die kommen – und zwar schneller als erwartet: keine fünf Minuten nach dem ersten Ausbruch folgt schon der zweite. Ich habe die Kamera zwar schon im Anschlag, bin dann aber von der Wucht doch ziemlich überrascht, oder besser gesagt, erschrocken. Unweigerlich springe ich fünf bis zehn Meter zurück – jetzt nicht unbedingt, weil ich nicht nass werden will sondern weil mir siedend heiß das Warnschild am Eingang, dass das Wasser zwischen 80°C und 100°C heiß ist, einfällt. Und der Plan ist ja nun nicht, hier bei lebendigem Leib gekocht zu werden.

Beim nächsten Ausbruch (und der lässt jetzt wieder fast zehn Minuten auf sich warten), bin ich da schon cooler – ich springe nur noch zwei, drei Meter zurück. Und wieder geht alles gut. Und beim dritten Ausbruch, der wieder etwas schneller kommt, bleibe ich dann einfach stehen und halte den Finger auf den Auslöser – und auch dieses Mal passiert nichts. Außer dass das einfach beeindruckend ist, wie da ein Schwung kochendes Wasser rund 30 m in die Höhe geschleudert wird …

Bis zu unserer Abfahrt bleibt mir jetzt noch rund eine Viertelstunde – von daher wird es Zeit, mal in Richtung des Restaurants zu gehen. Dort hole ich mir einen Schinken-Käse-Toast und eine Cola – und stelle fest, dass das mit dem Zahlen mit Kreditkarte in der Tat hier das Normalste der Welt ist. Und zwar unabhängig vom Betrag. Vor mir sind etwa sechs, sieben Leute in der Schlange an der Kasse – da wird selbst ein simples Snickers mit Karte bezahlt.

Inzwischen sind wir aber auch schon wieder auf der Straße – unterwegs zu unserer dritten Station des Golden Circle, Thingvellir. Den Naturpark, ein weiteres UNESCO-Naturerbe, erreichen wir nach etwa 30 Minuten – und haben dann etwa vierzig Minuten Zeit, durch den Park zu gehen. Und so unscheinbar das Ganze am Anfang auch aussieht, während des kurzen Aufstiegs weiß man gar nicht so genau, wo man hinschauen soll. Da kann man sich echt im Kreis drehen und sieht immer wieder etwas Neues. Mein iPhone macht eine Panoramaaufnahme nach der anderen – mit einem normalen Foto lässt sich dieser Eindruck von endloser Weite, von Natur und Landschaft noch nicht einmal ansatzweise wiedergeben. Einfach nur Wahnsinn.

Und hier zeigt sich auch der Unterschied zum AIDA-Ausflug (den es in einer ähnlichen Form für gut 60 € auch gibt) – der Aufenthalt hier sind dann beispielsweise nur 15 Minuten … und das langt eigentlich noch nicht einmal für einen ersten Eindruck. Und so habe zumindest ich es absolut nicht bereut, den Ausflug mit FAB Travel gemacht zu haben. Zumal wir ja auch zwischendrin den einen oder anderen außerplanmäßigen kurzen Stopp gemacht haben, der mit einem vollbesetzten Bus einfach nicht zu machen ist, ohne den Zeitplan gnadenlos durcheinander zu bringen.

Und somit treten wir das letzte Stück unseres Ausflugs an: in etwa 45 Minuten geht es nun zurück nach Reykjavik, wo wir als letzte Station Perlan anfahren – ein Restaurant mit Aussichtsplattform, das einen Blick über die Dächer von Reykjavik ermöglicht.

Den Abschluss unserer dann anschließenden Fahrt zurück zum Schiff bildet noch eine kleine Stadtrundfahrt durch Reykjavik, ein gelungener Abschluss eines tollen Tages in den Süden von Island. Rund 300 km sind wir heute durch Island gefahren, haben alles gesehen, was man hier gesehen haben muss und waren anstelle von geplanten sechs Stunden über acht Stunden unterwegs – ich würde es also ganz sicher wieder so machen.

Ergänzende Hinweise / Erfahrungen
Je nach Verfügbarkeit ggf. nur englischsprachige Reiseleiter

Alternativen
Alternativ kann man die Ziele auch mit einem Mietwagen in eigener Regie erreichen, wobei ein Mietwagen in jedem Fall von Deutschland aus organisiert werden sollte und es sich anbietet, sich im Vorfeld über die genaue Fahrtroute und die jeweilige Aufenthaltsdauer zu informieren (die gesamte Fahrtstrecke sind rund 300 km). Die organisierten Ausflüge vom Schiff sind nur unwesentlich teurer und bieten die Sicherheit, das Schiff trotz evtl. Probleme auf der langen Fahrtstrecke zu erreichen (bzw. eine von der Reederei organisierte Weiterreise zum nächsten Hafen zu haben). Dafür sind individuelle Abweichungen von Route und Aufenthaltsdauer aufgrund der großen Gruppen nicht möglich und erfahrungsgemäß eher kürzer.

Internetlinks