Hafen Akureyri
Anbieter FAB Travel
Kurzzeichen FAB 302
Titel Lake Myvatn – Godafoss
Dauer 6-8 Stunden
Preis (7/2014) 76,00 € (Kinder: 26,00 €)
Ausflugsbeschreibung:
Beschreibung auf der Homepage des Anbieters


Ausflugsablauf
Vor dem Schiff treffe ich schon auf einen Teil derjenigen, die auch vorgestern in Reykjavik den Ausflug mit FAB Travel mitgemacht haben – scheint also potenziell die gleiche Truppe zu werden. Und wird es auch – kurz darauf kommt nämlich ein Kleinbus von FAB Travel vorgefahren, dessen Fahrer uns verrät, dass wir wieder die Gruppe von vorgestern sind, allerdings heute noch sechs Personen dazu kommen, die gleich noch vom Schiff der American Holland Line dazu steigen. Wobei wir mit insgesamt 16 Personen ja immer noch eine überschaubare Gruppe – allerdings durch die gemischte Zusammensetzung nun mehrsprachig – sind. Mal schauen, wie das gelöst wird. Und das ist ganz einfach – mit Englisch. Unsere eigentlich gebuchte deutschsprachige Reiseleiterin ist wohl kurzfristig erkrankt, so dass wir mit einem litauischen Praktikanten vorlieb nehmen müssen. Und der spricht halt nun mal nur Englisch.

Ist jetzt allerdings ja nicht zu ändern – also fahren wir gegen 8.30 Uhr los in Richtung unseres ersten Stopps, dem Wasserfall Godafoss. Die knapp 40-minütige Fahrt wird dabei nur durch einen kleinen Fotostopp unterbrochen, von wo wir einen schönen Blick auf die AIDAcara im Hafen haben.

Zunächst geht es jetzt erst einmal an den Godafoss – den Wasserfall der Götter, der zu den schönsten Wasserfällen Islands zählt. Und während wir vorgestern ja schon den Goldenen Wasserfall gesehen haben fällt dieser doch durch seine größere Fallhöhe auf. Und durch die Möglichkeit, beim Vortasten an den Rand von glitschigen Steinen abzurutschen und dabei nass zu werden. Was im Übrigen auch einige schaffen 😉 Man kann aber durchaus auch aus sicherer Position vernünftige Fotos machen – Selbstüberschätzung ist hier also fehl am Platz. Rund 20 Minuten bleiben wir hier bevor es weiter geht zu unserem nächsten Ziel, dem Myvatn.

Eine knappe halbe Stunde später kommen wir an – und werden schon beim Aussteigen von Mücken überrascht. Obwohl wir ja wussten, dass es welche gibt, haben wir mit den Schwärmen doch erst später gerechnet. Jetzt wissen wir aber immerhin schon mal, dass es auch hier welche gibt. Und die treten in Rudeln (oder bei Mücken ja wohl eher Schwärme genannt) auf – teilweise so intensiv, dass das wie eine kleine Wolke am Himmel aussieht.
Wobei man gleich einschränkend sagen muss, dass die Viecher nix tun – also weder beißen noch stechen noch sonst was. Naja, sonst was eigentlich schon – sie fliegen gern in Körperöffnungen. Und zwar in alle die sie so finden, also insbesondere in Mund, Nase, Augen und Ohren. Und das ist dann doch schon ein bisschen lästig – die letzten werde ich dann später beim Naseputzen finden … Allerdings hält sich das Aufkommen der Mücken heute durchaus in Grenzen – ab und zu muss man mal durch so ein Wölkchen durch … aber das ist überschaubar. Das Ganze fällt also eher in die Kategorie „lästig“ – nicht mehr und nicht weniger. Berichten im Internet zu Folge kann das noch wesentlich schlimmer sein – da färben sie dann durchaus ein buntes Auto auch mal schwarz …

Aber jetzt schauen wir uns erst mal hier um. Aufgrund vulkanischer Bewegungen sind hier unzählige Krater und Seen entstanden, die heute eine recht bizarre Landschaft abgeben. Mit Gras, Moos und Flechten bewachsen gleichen sie aus der Entfernung eher einem Golfplatz … Wir durchwandern das Gebiet in einer knappen halben Stunde bevor es – nach einer kurzen biologischen Pause in einem nahegelegenen Hotel – wieder on the road geht. Apropos „on the road“ – wir befahren hier die Straße Nummer 1, das ist hier so etwas wie der Highway Islands. Und das muss man sich eher so vorstellen wie eine einfache Kreisstraße bei uns.

Ach ja, bevor wir losfahren, verteilt unser Reiseleiter noch kleine Büchlein über die Myvatn-Gegend – in Deutsch. Die hat er während des Stopps in einem Souvenirshop gekauft – als kleine Entschädigung dafür, dass das mit der deutschen Reiseleiterin nicht geklappt hat. Finde ich eine nette Geste …

Vulkane, Krater und Lava bestimmen dann auch unser nächstes Ziel. Wir sind jetzt am einzigen Lavalabyrinth dieser Art außerhalb von Mexiko, Dimmuborgir, angekommen – und sind von der Größe angetan. Wohl wissend, dass der ganze Bereich irgendwann mal mit Lava gefüllt war und heute aus unzähligen Phantasiegestalten besteht, machen wir uns auf den Weg zu einem rund halbstündigen Rundweg durch das Gelände.

Rund eine halbe Stunde später sind wir dann praktisch am Ziel unserer Reise – Namaskard. Oder auch „Lunar Landscape“ (Mondlandschaft) genannt. Im absoluten Gegensatz zu grün bewachsenen Kratern zu Beginn unserer Rundfahrt und dem Lavagestein gerade eben sind wir jetzt in einer kargen Landschaft gelandet, die nur als Sand und Gestein besteht – und aus kleinen Kratern, in denen Schlamm in bunten Farben vor sich hin blubbert.

Absolut beeindruckend … und mit Worten kaum zu beschreiben. Ich probiere es trotzdem einmal: man stelle sich eine große Fläche aus Sand und Stein vor, die von großen Bergen eingerahmt wird. Sämtliche Brauntöne der Farbskala sind hier vertreten – und unterbrochen wird das Ganze von kleinen kraterähnlichen Löchern mit einem Durchmesser zwischen 50 cm und 3 Metern, in denen unterschiedliche Flüssigkeiten vor sich hin blubbern. Manche sind klar, andere sind blau gefärbt. Und die Warnschilder am Eingang mit der Geysirabbildung und der Temperaturangabe „80 – 100°C“ erklären auch das Blubbern. Also am besten mal nicht reinfassen … 😉 Eine halbe Stunde haben wir hier jetzt Auslauf – und den braucht es auch. Ist doch in jedem Krater etwas anderes zu entdecken.

Und zu entdecken gibt es noch mehr. Und zwar fünf Minuten von hier entfernt – Jardbodin. Das Naturbad, ähnlich der Blauen Lagune (die man von Reykjavik aus erreichen kann), nur etwas kleiner (und billiger), ist unser nächstes Ziel. Und diese Naturbäder sind ja nun einmal ein wesentlicher Bestandteil Islands. Und von daher muss man da auch mal drin gewesen sein. Etwas mehr als eine Stunde haben wir Zeit, uns als Teil der isländischen Natur zu betrachten. 3.500 Kronen später (rund 21 €) bin ich auch schon drin. Erste Station nach der Kasse sind die Schuhregale. Hier zieht man – wie übrigens in allen privaten Haushalten Islands auch – als erstes die Schuhe aus und stellt sie ins Regal. Und wenn ich mir meine Schuhe nach dem Vormittag so anschaue: mit Recht. An dieser Stelle passt übrigens der Hinweis, dass außer Badekleidung und Handtuch auch Badeschlappen in den Rucksack gehören …

Danach geht es weiter in den (geschlechtergetrennten) Umkleidebereich. Der ist gestaltet wie eine Sammelumkleide in unseren Schwimmbädern auch – ein großer Raum, viele Spinde (die auch groß genug sind, um einen großen Rucksack aufzunehmen) und Sitzbänke davor. Wobei man sich im Prinzip hier eigentlich nicht um- sondern nur auszieht. Vor dem Anlegen der Badekleidung ist nämlich erst einmal eine gründliche „Körperreinigung“ mit Wasser und Seife vorgesehen. Und ein großes Plakat weist zum einen darauf hin, dass das ohne Badebekleidung erfolgt und zeigt zum anderen auch die Körperstellen auf, an denen das zu geschehen hat. Und ohne ins Detail zu gehen – eigentlich ist jedem von uns klar, welche das genau sind. Ach ja, der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es auch zwei Duschen gibt, die mittels Vorhang abtrennbar wären – allerdings kommt da wohl nur kochend heißes Wasser aus dem Duschkopf, so dass diese nicht wirklich benutzbar sind.

Zwischen 38°C und 44°C warm ist das Naturbad – je nachdem an welcher Stelle man sich im Wasser befindet. Und es fühlt sich so ein bisschen an, als ob man in einer Seifenlauge baden würde. Tut man natürlich nicht – das Gefühl ist dem hohen Schwefelgehalt geschuldet. Und der wiederum macht die Haut glatt – glatt wie ein Kinderpopo … OK, wie ein ziemlich behaarter Kinderpopo. Ach ja, das macht noch was … und zwar Silber schwarz. Wer also Silberschmuck trägt, sollte den vorher tunlichst ausziehen.

Nach einer Dreiviertelstunde ist dann aber schon wieder alles vorbei – jetzt geht das Ganze rückwärts in der Dusche und der Umkleide. Wobei jetzt jeder irgendwie das Gefühl hat, dass es gut wäre, mal ausgiebig zu duschen. Ist es zwar wahrscheinlich gar nicht – aber das Gefühl nach dem „Seifenbad“ drängt sich auf. Für die nasse Badehose gibt es hier noch eine kleine Schleuder, so dass das Teil halbwegs trocken eingepackt werden kann – und dann geht es auch schon wieder zu unserem Bus. Ach ja, dieser Stopp hätte dann auch die Möglichkeit geboten, im angegliederten Restaurant eine Kleinigkeit zu essen. Hätte – denn was soll man denn in 60 Minuten noch alles machen …

Jetzt geht es zurück nach Akureyri. Und so kommen wir rund 1 ½ Stunden später wieder am Ausgangsort unseres Ausflugs an. Hier machen wir noch eine kleine Stadtrundfahrt bevor wir dann gegen 15.15 Uhr just in time zur Cara zurückkommen, denn um 15.30 Uhr heißt es „Alle Mann an Bord“.

Ergänzende Hinweise / Erfahrungen
Je nach Verfügbarkeit ggf. nur englischsprachige Reiseleiter

Alternativen
Alternativ kann man die Ziele auch mit einem Mietwagen in eigener Regie erreichen, wobei ein Mietwagen in jedem Fall von Deutschland aus organisiert werden sollte und es sich anbietet, sich im Vorfeld über die genaue Fahrtroute und die jeweilige Aufenthaltsdauer zu informieren (die gesamte Fahrtstrecke sind rund 300 km). Die organisierten Ausflüge vom Schiff sind nur unwesentlich teurer und bieten die Sicherheit, das Schiff trotz evtl. Probleme auf der langen Fahrtstrecke zu erreichen (bzw. eine von der Reederei organisierte Weiterreise zum nächsten Hafen zu haben). Dafür sind individuelle Abweichungen von Route und Aufenthaltsdauer aufgrund der großen Gruppen nicht möglich und erfahrungsgemäß eher kürzer.

Internetlinks