Was sind „Komm-an-Land“-Ausflüge?
AIDA bietet ja seit Beginn der Kreuzfahrten während der Corona-Pandemie – wie andere Reedereien auch – als Bestandteil des Hygiene- und Sicherheitskonzeptes aktuell nur geführte Ausflüge anstelle von individuellen Landgängen an. In diesem Rahmen wurde auch eine neue „Ausflugslinie“ geschaffen – die „Komm-an-Land“-Ausflüge, die in kompakter Form zu günstigeren Preisen einen ersten Eindruck über eine Destination bieten und als Alternative zu individuellen Landgängen dienen sollen.
Die Ausflüge finden dabei in verschiedenen Formen statt, so z.B. mit dem Bus (als Panoramatour), zu Fuß oder auch mit dem Pedelec (Fahrrad mit Motorunterstützung, gemeinhin (nicht ganz korrekt) als E-Bike bezeichnet).
„Komm-an-Land“-Ausflüge auf Rhodos
Auf Rhodos werden nun alle drei Arten der „Komm-an-Land“-Ausflüge angeboten. Grund genug, sie alle drei einmal zu buchen und mit einander zu vergleichen. Sind sie inhaltlich gleich und unterscheiden sich nur durch die Art des Fortbewegungsmittels? Oder sind sie komplett anders? Wer ist die (jeweilige) Zielgruppe? Ergo – welcher Ausflug ist der richtige für mich?
Inzwischen habe ich alle drei Ausflüge mitgemacht (da ist es dann doch gut, wenn man drei Wochen auf dem Schiff und damit drei Mal im gleichen Hafen ist – da kann man dann auch so was mal machen) – hier sind die jeweils individuellen Ausflugsberichte dazu:
- RHO55: „Komm-an-Land“ (mit dem Bus)
- RHO99: „Komm-an-Land“ (zu Fuß)
- RHOB43: „Komm-an-Land“ (mit dem Pedelec)
Fazit – welcher Ausflug ist für mich der richtige?
Zunächst einmal lässt sich festhalten, dass die Ausflüge alle individuell zu betrachten sind und sich inhaltlich praktisch nicht überschneiden sondern ergänzen. Wer wie ich alle drei Ausflüge macht, hat auch drei Mal völlig unterschiedliche Dinge gesehen und erlebt.
Während es sich bei dem Ausflug mit dem Bus um eine Panoramafahrt mit einigen (wenigen) Fotostopps über die Insel bis nach Lindos gehandelt hat (der Schwerpunkt war indes der Blick aus dem Fenster während der Busfahrt), waren die beiden anderen Touren naturgemäß intensiver und „näher am Geschehen“ dran. Im Gegensatz zur Tour mit dem Bus war dann hier auch eher die nähere Umgebung zum Schiff (in diesem Fall im wesentlichen die Altstadt von Rhodos) das Ziel.
Von daher kann man sich wohl im wesentlichen auf zwei Unterschiede festlegen: zum einen das Ausflugsziel (mit dem Bus kann man halt auch „rausfahren“, mit dem Pedelec oder gar zu Fuß ist der Bewegungsspielraum naturgemäß eingeschränkt) und zum anderen die eigenen (körperlichen) Möglichkeiten.
Wer sich wenig oder nur eingeschränkt bewegen kann (oder will) wird eher auf die Bustouren setzen als auf die beiden anderen, die ein Mindestmaß an körperlicher Bewegung erfordern. Und so wird vermutlich allein schon aus dieser Gegebenheit die Wahl auf den einen oder anderen Ausflug fallen – wer sich bewegen kann und will, wird dann u.U. auch eher zu Fuß oder mit dem Pedelec unterwegs sein wollen, um nicht den ganzen Urlaub „bewegungslos“ sein zu müssen.
Aber auch die beiden Ausflüge zu Fuß bzw. mit dem Pedelec unterscheiden sich dann doch noch mal deutlich. Während die Qualität des Spaziergangs in besonderem Maße vom örtlichen Reiseleiter abhängig ist (wir hatten hier das Glück, eine kompetente Reiseleiterin zu haben, die von unserem Bordlektor begleitet und unterstützt wurde), liegt der Schwerpunkt der Pedelectour naturgemäß beim Radfahren und die Erläuterungen der Guides beschränken sich auf die wenigen Highlights auf der Route.
Wer also eher an Details über jedes historische Gebäude interessiert ist, wird mit dem Spaziergang durch die Altstadt mehr Freude haben als bei der zügigen Durchfahrt mit dem Pedelec, wo man dann auch eher mehr sieht als hört.
Für mich persönlich wäre die Pedelectour daher eindeutig die richtige Wahl gewesen – hier stimmt meiner Meinung nach die Mischung aus Spaß, Bewegung, Sightseeing, Kultur, … hätte ich nur Zeit für einen Ausflug, würde ich wohl diesen buchen. Als Alternative würde ich persönlich den Spaziergang durch die Altstadt der Busfahrt vorziehen – einfach weil es hier mehr (Interessantes) zu sehen und zu hören gibt als bei einer mehrstündigen Tour im Bus. Wer aber nicht (mehr) so gut zu Fuß ist (4-5 km läuft man dann ja schon), hat mit der Panoramafahrt natürlich eine echte weitere Alternative, um schöne Eindrücke zu gewinnen. Und für viele sind schöne Aussichtspunkte für tolle Erinnerungsfotos ja auch genau das, was Urlaub ausmacht – und da steuern die Busse natürlich genau die richtigen Ziele an.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass man mit keinem Ausflug etwas Grundlegendes falsch macht – man sollte sich im Vorfeld allerdings klar darüber sein, was die persönlichen Ziele und Vorstellungen sind und welche Möglichkeiten die eigene körperliche Verfassung zulässt. Basierend darauf lässt sich dann sicher (und ggf. mit Unterstützung der Ausflugsberater) der individuell richtige und passende Ausflug finden.