Schiff | AIDAcosma |
Kabine | 8048 |
Kabinentyp | Verandakabine Komfort in bevorzugter Lage |
Kategorie | VA |
Max. Belegung | 3 Personen |
Betten | – Doppelbett (Fußende in Fahrtrichtung) – Schlafcouch |
Verbindungstür | Nein |
WLAN-Versorgung | Ja, gute Signalstärke |
Stand | April 2022 |
Heute teste ich mal eine ganz besondere Kabine: „eine Veranda Komfort Kabine in bevorzugter Lage“. Es handelt sich um Kabine 8048, die am Heck von Deck 8 auf der Backbordseite liegt. Und die „bevorzugte Lage“ bezieht sich darauf, dass die Kabine im Prinzip mitten auf dem Deck liegt, d.h. der Balkon geht direkt auf das Außendeck über und ist nur die Balkonbrüstung davon getrennt.
Eine weitere Besonderheit der Kabine ist dabei die Tatsache, dass die Kabine noch über einen Wintergarten („Lounge“) verfügt, der sich zwischen der eigentlichen Kabine und dem Balkon befindet. Diesen gibt es normalerweise ja nur bei „Veranda Deluxe Kabinen mit Lounge“ und bei manchen Juniorsuiten – und die sind preislich natürlich höher angesiedelt. Man „erkauft“ sich diesen Wintergarten daher praktisch durch die Lage. Und da muss nun jeder selbst abwägen, ob das für einen persönlich eine Option darstellt oder eher nicht.
Doch kommen wir zur Kabine. Diese unterscheidet sich im Prinzip nicht von einer normalen Verandakabine. Sie verfügt über ein Doppelbett gegen die Fahrtrichtung (nicht auseinander zu stellen) und eine Couch, die zu einem dritten Bett umgebaut werden kann. Am Bett befindet sich auf der einen Seite eine Steckdose mit zusätzlicher USB-Ladebuchse, auf der anderen Seite jedoch nicht. Die Kabine hat einen dreiteiligen Kleiderschrank, einer davon mit Regalböden, zwei mit Kleiderbügeln zum Aufhängen von Kleidung sowie einem kleinen Safe.
Das Bad besteht aus einer relativ großen Dusche mit Glastür, der üblichen Toilette und einem Waschtisch mit mehreren Ablageflächen. Dazu kommen Kleiderhaken für Handtücher und Bademäntel.
Gegenüber der Couch befindet sich der Schreibtisch mit einer Schublade, einem Ablagefach (mit Schminkspiegel) sowie einer weiteren Schublade, die einen fest installierten Fön beherbergt. Zwei normale Steckdosen sowie zwei USB-Ladebuchsen ergänzen die Lademöglichkeiten am Bett. Über dem Schreibtisch befindet sich ein großer 42“-Fernseher, der zum Bett hin verschwenkt werden kann. Neben den AIDA- und den Fernsehprogrammen kann über das Bordportal auch auf das Tagesprogramm, das Bordkonto, aktuelle Nachrichten, Bordinfos (Restaurantöffnungszeiten und -auslastung, Reservierungen, Deckpläne und vieles mehr) zugegriffen werden – die Steuerung erfolgt dabei mit der Fernbedienung.
Von der Kabine aus führt eine Schiebetür dann in den etwa 6 qm großen Wintergarten. In diesem finden wir zwei große und sehr bequeme Sessel sowie eine Fußablage, ein Wandschrank mit insgesamt sechs Schubladen und einem normalen Schrankfach, eine Minibar sowie ein weiterer 42“-Fernseher. Die Minibar ist nicht gefüllt, kühlt jedoch, so dass beispielsweise die Wasserflaschen oder Getränke, die man sich aus Automaten geholt hat, dort gekühlt werden können.
Hinter der Lounge befindet sich dann der eigentliche Balkon mit etwa 4 qm Größe. Die Glasabtrennung zum Wintergarten ist dabei dreigeteilt, wobei diese komplett geöffnet werden kann und dann den Balkon um den Wintergarten vergrößert – gerade bei schlechtem Wetter ist das durchaus eine schöne Option. Auf dem Balkon stehen zwei Stühle und ein kleines Tischchen, zusätzlich ist auch hier die obligatorische Hängematte vorhanden.
Berücksichtigen muss man natürlich, dass der Balkon im Prinzip auf dem Deck endet und die Privatsphäre stark eingeschränkt (oder sagen wir mal, nicht vorhanden, ist). Das muss man wissen und für sich selbst beurteilen, ob das störend ist oder ob einem das tendenziell eher egal ist. Mich selbst hat es nicht gestört, man hat das eine oder andere nette Gespräch mit vorbei flanierenden Passagieren geführt und die Situation ist ja nicht viel anders, ob ich jetzt auf der Liege auf dem Deck zu finden bin oder in meinem Stuhl hinter der Balkonbrüstung.
Durch die Lage ist man im Übrigen den ganzen Tag musikalischer Untermalung (wie in den anderen öffentlichen Bereichen des Schiffs auch) ausgeliefert. Direkt über dem Balkon befindet sich ein Lautsprecher, der das Deck 8 beschallt – und damit natürlich auch den Balkon und die Kabine (bei geöffneter Tür). Und auch hier gilt – da muss man für sich entscheiden, ob man das den ganzen Tag hören will oder nicht. Andererseits ist das natürlich ein oder zwei Decks höher genau so zu hören – es ist also keine wirkliche Eigenart dieser Kabine.
Erwähnen sollte man im Übrigen noch die Lage der Kabine auf dem Schiff – direkt am hinteren Treppenhaus gelegen ist der Weg in praktisch alle Restaurants sehr kurz; das Brauhaus liegt gar direkt nebenan. Da kann man abends schnell mal rübergehen und sich ein Bierchen auf den Balkon oder in den Wintergarten holen. Und auch die Eisbar ist nur wenige Schritte davon entfernt 🙂 Aber auch das Ocean Deck ist ruck-zuck erreichbar – einfach mit dem Aufzug vor der Tür sieben Decks nach oben fahren, schon steht man direkt vor dem Infinity-Pool …
Lediglich die Tatsache, dass man bei Dunkelheit und beleuchteter Kabine (oder eingeschaltetem Fernseher) von außen in die Kabine herein gucken kann. Und das lässt sich nur verhindern, indem man zu diesen Zeiten die Vorhänge schließt. Wer das nicht will, muss entweder eine andere Kabine wählen oder die Tatsache akzeptieren, dass man hier eher „öffentlich“ als „privat“ lebt.
Außerdem müssen diejenigen, die gern bei geöffneter Balkontür schlafen, berücksichtigen, dass dann sowohl die Balkontür als auch die Schiebetür zur Lounge offen sein muss – und im Prinzip auch der Vorhang. Bei Dunkelheit in der Kabine wird man natürlich von außen nicht allzu viel erkennen können, aber natürlich kann (theoretisch) jeder einfach über die Balkonbrüstung klettern und der Kabine einen Besuch abstatten.
Ob man diese Kabine daher im Premium-Tarif bucht oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden – je nachdem, wie sehr man das eine oder andere als Vor- oder Nachteil ansieht.
Ich selbst würde sie durchaus wieder buchen – mich hat die Lage zwar nicht unbedingt begeistert, aber auch nicht wirklich gestört; ich habe die Lounge aber als sehr angenehm empfunden und habe mich dort auch ab und zu aufgehalten – insbesondere, wenn das Wetter für „draußen“ nicht gut genug war, war das der „Place to be“ für einen gemütlichen Lesenachmittag.