Norwegian Escape

Nachdem ich an Ostern ja den Versuch gemacht und mit MSC mal eine Reederei abseits von TUI Cruises und AIDA ausprobiert habe, wiederhole ich den Versuch jetzt mit Norwegian Cruise Line (NCL). Die vergangene Woche habe ich auf der Norwegian Escape im Mittelmeer verbracht – die Reise heißt offiziell „Italien, Griechenland und Kroatien“, wobei Griechenland inzwischen aber durch Montenegro ersetzt wurde. Und so führte die Reise von Civitavecchia in Italien über Dubrovnik (Kroatien), Bas (Montenegro) nach Messina, Neapel und Livorno in Italien, bevor sie heute in Civitavecchia zu Ende ging.

Wie immer nehme ich Euch natürlich mit diesem Live-Blog auf die Reise mit – beginnend mit den ersten Infos in Bezug auf die Buchung und die Reisevorbereitung und endend mit dem Fazit zu meiner Reise und dem Vergleich zwischen Norwegian und AIDA bzw. TUI.


Inhaltsverzeichnis

Reisevorbereitungen

Kreuzfahrtangebot

Los ging es während meiner Flusskreuzfahrt auf der Viva One. In Facebook sprang mich eine Werbeanzeige von NCL mit günstigen Konditionen für Kreuzfahrten im Sommer an: 35% Rabatt, alle „Free at Sea“ Pakete für 99 € und 300 € Flugrabatt. Das klang interessant und so habe ich mal geschaut, welche Reisen sich denn da anbieten würden. Geworden ist es dann die beschrieben einwöchige Kreuzfahrt auf der Norwegian Escape, einem Schiff der Breakaway-Klasse aus 2015. Also nicht brandneu, aber eben auch noch nicht uralt. Das schien mit für einen Test gut geeignet. Der Preis war in der Tat attraktiv (zumal durch die Wahl einer Studio-Kabine ja kein Einzelbelegungszuschlag anfällt). Und das „Free at Sea“-Paket für 99 € ist natürlich auch der Schnapper – dazu aber später mehr.

Flugbuchung und -vorbereitung

Den Flugrabatt konnte ich nicht wirklich nutzen, da ich meine Flüge ja lieber individuell dazu buche – unabhängig davon habe ich mal einen Preisvergleich gemacht: die Ersparnis gegenüber meiner individuellen Buchung wäre – trotz des Rabatts – relativ gering gewesen. Und von daher habe ich den Flug über Lufthansa direkt gebucht. Wie immer habe ich vorher die Buchungssituation auf den Flügen geprüft, so dass ich gleich nach der Buchung meiner Eco-Flüge für einen relativ geringen Aufpreis auf Business upgraden konnte.

Üblicherweise reise ich in diesen Fällen dann ja einen Tag vorher an – aufgrund des Direktflugs und der Tatsache, dass nach Rom mehr als ein Flieger geht, habe ich dieses Mal darauf verzichtet. Hätte ich damals gewusst, was heute im Flugverkehr so los ist – ich glaube, ich hätte sogar zwei Tage vorgeschaltet. Aber das war jetzt nicht mehr zu ändern – jetzt blieb nur hoffen, dass der Flug nicht annulliert wird oder – falls doch – das so rechtzeitig geschieht, dass ich noch einen Ersatzflug bekomme, der mich das Schiff erreichen lässt.

Aber aktuell am Abend vor dem geplanten Flug sieht es eigentlich erst mal gut aus: der Rückflug wurde zwar vor einer Woche annulliert, ich wurde aber automatisch auf einen Flug eine Stunde früher gebucht (was mir sogar entgegen kommt), der Hinflug um 7.30 Uhr blieb bestehen. Und auch das Online-Check-In heute morgen hat geklappt. Ich habe also immerhin schon mal eine Bordkarte für den Flug morgen früh. Das ist zwar aktuell auch keine Garantie für nichts – aber schon mal ein Indiz dafür, dass der Flug vielleicht doch mehr oder weniger wie geplant stattfindet.

Am Flughafen kann ich damit dann nämlich schon mal direkt zur Sicherheitskontrolle und Dank des Business-Upgrades (das war noch nie so wertvoll wie aktuell) sollte das dann ja auch einigermaßen flott gehen. Ich habe mich auch entschieden, dieses Mal kein Gepäck aufzugeben – da weiß man ja auch nie so genau, ob, wann und wo das ankommt, sondern nur mit den zulässigen zwei Handgepäckstücken zu reisen. Und man glaubt es kaum: ein Rucksack mit 8 kg Technik und eine Trolley mit 8 kg Gepäck reichen tatsächlich aus. OK, glaube ich zumindest. Eine Woche Mittelmeer im Hochsommer verlangt natürlich auch nicht unbedingt nach dicker Kleidung und das „Freestyle Cruising“ von NCL erlaubt es auch, den Anzug zu Hause zu lassen. Und notfalls kann man an Bord ja auch noch mal waschen (lassen).

Kreuzfahrtbuchung

Also, die Kreuzfahrt war dann auf der Website ruck-zuck gebucht (hat auch alles auf Deutsch problemlos geklappt), auf die Buchung des Fluges über NCL habe ich nach einem Preisvergleich dann zwar verzichtet, dafür aber einen Shuttle vom Flughafen in Rom zum Hafen in Civitavecchia (und zurück) dazu buchen können. Das ist ja etwas, das beispielsweise AIDA seit längerem schon nicht mehr anbietet – da muss man, wenn man die Anreise individuell bucht, auch zusehen, wie man individuell vom Airport zum Hafen kommt. Bei NCL war das jetzt überhaupt kein Problem, einen Platz im Shuttlebus unabhängig vom Flug zu buchen. Hierzu gibt man seine Flugdaten an und wird dann auf einen zeitlich passenden Shuttle gebucht. Das gefällt mir.

Norwegian Escape: Studio KabineIn Bezug auf die Kabine hatte ich ja wie erwähnt den Plan, eine Studiokabine zu buchen, um das Konzept für Alleinreisende mit der gemeinsamen Lounge einmal auszuprobieren. Das hat ja auch gut funktioniert und ich konnte meine Kabine frei auswählen.

Norwegian Escape: BalkonkabineSchwach wurde ich dann allerdings, als etwa vier Wochen vor der Kreuzfahrt eine Mail kam, in der mir angeboten wurde, auf ein Upgrade auf eine Außen- bzw. eine Balkonkabine zu bieten. Das Mindestgebot für eine Balkonkabine läge dabei bei 95 € pro Person (wobei immer zwei Personen berechnet werden, egal ob eine Person in der Kabine reist oder vier Personen). Das wären dann also in meine Fall 190 € … Ich habe also mal 200 € geboten (ein bisschen mehr als das Mindestgebot sollte es dann ja schon sein) – und dann gewartet. Und vor drei Tagen kam dann in der Tat eine Mail, in der man mir zum Upgrade gratuliert hat – und so wurde aus meinem Studio eine Balkonkabine auf Deck 14. Und im Endeffekt zum halben Preis dessen, was sie mich mit Einzelbelegungszuschlag bei direkter Buchung gekostet hätte. Das hat sich also durchaus gelohnt …

„Free at Sea“-Pakete

Hierzu muss man ein bisschen weiter ausholen. Bei Norwegian gibt es fünf verschiedene „Free at Sea“-Pakete, die man zu seiner Kreuzfahrt dazu buchen kann. Normalerweise kann man aus diesen Paketen zwei auswählen und diese für einen Pauschalpreis dazu buchen, der von der Länge der Kreuzfahrt abhängt (für eine 7-tägige Kreuzfahrt beträgt dieser aktuell beispielsweise 149,00 €). Im Rahmen des damaligen Angebotes konnte ich jedoch alle fünf Pakete für zusammen 99 € dazu buchen – das hat sich dann durchaus gelohnt.

Was ist in den jeweiligen Paketen jetzt aber eigentlich enthalten? Nun, das sind die fünf Pakete, die zur Auswahl stehen:

  • Getränkepaket (Open Bar)
  • Spezialitätenrestaurantpaket
  • Landausflüge
  • Internetpaket
  • Extra Gäste

Schauen wir uns die Pakete jetzt mal kurz im Detail an:

Das Getränkepaket beinhaltet die gängigen alkoholischen und nicht-alkoholischen Getränke, Cocktails, Softdrinks, Weine, Bier vom Fass und Säfte – bis zu einer Preisobergrenze von $ 15 (ist ein Getränk teurer, wird nur die Differenz zu $ 15 berechnet).

Neben den im Reisepreis enthaltenen Restaurants gibt es an Bord auch bei Norwegian verschiedene Spezialitätenrestaurants (z.B. Steakhouse, Teppanyaki, La Cuisine, …), bei denen für das Essen ein Aufpreis berechnet wird. Im Spezialitätenrestaurantpaket sind – abhängig von der Reiselänge – ein bis mehrere Menüs kostenfrei enthalten (im Paket für meine Reise ist es ein Restaurantbesuch).

Im Paket für Landausflüge gibt es einen Rabatt auf gebuchte Landausflüge in Höhe von $ 50 je Kabine und Hafen (kostet ein Ausflug also unter $ 50, so ist dieser kostenfrei buchbar – und das kommt durchaus in vielen Häfen vor, da es fast überall z.B. Angebote für die lokalen Hop-on-hopoff-Busse gibt oder Stadtrundfahrten von rund zwei Stunden Dauer oder auch Shuttlebusses an den Strand angeboten werden).

Das Internetpaket beinhaltet – je nach Reiselänge – ein Kontingent an Freiminuten für die Nutzung des Internet über WLAN an Bord. Für meine Reise sind das 150 Minuten.

Bleibt noch das Paket „Extra Gäste“ – hier können Freunde oder Familie das dritte und vierte Bett der Kabine belegen und zahlen dafür nur die anfallenden Steuern, jedoch keinen Reisepreis.

Norwegian Escape: SteakhouseWenn ich hätte auswählen müssen, hätte ich wohl das Landausflugs- und das Getränkepaket genommen – glücklicherweise blieb mir das ja erspart, da ich im Rahmen des Angebotes alle fünf Pakete pauschal für 99 € dazu buchen konnte. Und so dürfte der Großteil meiner Getränke abgedeckt sein, ich kann an einem Abend ein Spezialitätenrestaurant (ich habe da mal das Steakhouse reserviert) ausprobieren, mache zwei Landausflüge, die mich nichts kosten (in Neapel habe ich mir ein Ticket für den Hop-on-hop-off-Bus gebucht und in Dubrovnik mache ich mal eine Rundfahrt mit einem Cabriobus, die dann in der Altstadt für eigene Erkundungen endet) und kann 2 1/2 Stunden das WLAN an Bord kostenfrei nutzen.

Wem die Pakete in der Form so nicht ausreichen, der kann diese jeweils auch upgraden – zum Beispiel auf drei Besuche in Spezialitätenrestaurants für einen Aufpreis von insgesamt 69 €, auf ein größeres Getränkepaket (da sind dann auch Getränke über $ 15 enthalten) oder beispielsweise auch auf unlimitierte Internetpakete.

„Check-In“

Ab vier Wochen vor der Kreuzfahrt kann man dann den „Check-In“ im Internet oder in der App durchführen – das entspricht in etwa dem „Schiffsmanifest“, das man bei AIDA ausfüllen muss oder dem Bordpass bei TUI. Neben den allgemeinen persönlichen Angaben und zu den Reisedokumenten wird dort dann auch ein Gesundheitsbogen online ausgefüllt und die Kreditkartendaten für das Bordkonto abgefragt.

Abweichend von dem, was ich von anderen Reedereien kenne, sind hier aber zwei Punkte – zum einen muss man hier selbst sein Sicherheitsfoto erstellen und hochladen (entweder mit einer Webcam oder der Handkamera) und zum anderen muss man bereits im Vorfeld zu Hause den Sicherheitsfilm anschauen (also das, was bei AIDA inzwischen über das Bord-TV geht) – hier ist das dann Tatschlich „Homeoffice“ 🙂

Nach Abschluss des Check-In erhält man dann seine Reisedokumente zum Download, die man für das Einchecken an Bord benötigt – ausgedruckt oder digital. In diesem Schritt erhält man dann auch den Gepäckanhänger zum Ausdrucken.

Trinkgeld

Wie bei amerikanischen Reedereien üblich, fällt auch bei Norwegian ein tägliches Trinkgeld an, das automatisch dem Bordkonto belastet wird, wenn man es nicht bereits im  Vorfeld entrichtet – dies sind bei meiner 7-tägigen Reise insgesamt 94,50 €. Natürlich kann man das an Bord an der Rezeption auch streichen lassen – aber dafür wird es in der Regel ja keinen Anlass geben. Von daher muss man das einfach nur wissen und dem Reisepreis gedanklich dazu rechnen.

Aus aktuellem Anlass: Corona

Im Moment gibt es ja keine Kreuzfahrt, bei der man nicht auch das Thema „Corona“ ansprechen muss. Von daher – wie sieht es (Stand heute) bei Norwegian aus?

Nun, notwendig ist natürlich eine vollständige Impfung, d.h. zwei Impfungen als Grundimmunisierung sowie der Booster, wenn die Grundimmunisierung älter als 270 Tage ist. Nachgewiesen werden muss das Ganze mittels entsprechendem Zertifikat (also z.B. in der CovPass- oder der Warn-App).

Dazu kommt ein PCR- oder Antigen-Test vor der Reise – bei Abreisen in der EU darf dieser maximal 72 Stunden vor dem Check-In an Bord gemacht worden sein, unabhängig davon, ob es sich um einen PCR- oder Antigentest handelt (in meinem Fall bei Abreise am Sonntag hätte ich den also schon am Donnerstag machen können). Welchen Sinn das – gerade bei einem Antigen-Schnelltest – haben soll, erschließt sich mir in der Tat nicht. Die „Momentaufnahme“ von Donnerstag hat am Sonntag doch überhaupt keine Relevanz mehr. Ach ja, und falls man in den letzten 180 Tagen vor der Kreuzfahrt einen positiven Test hatte (also genesen ist), braucht man gar keinen Test.

Weitere Einschränkungen gibt es keine – außer, dass das Einhalten von Abständen sowie das Tragen von Masken in Innenräumen empfohlen wird – vorgeschrieben ist es jedoch während der Hafenaufenthalte in Italien (FFP2) und Griechenland (medizinische Masken oder FFP2).

Es kann jetzt also losgehen …

Norwegian Escape: BeachclubVon daher – die Vorbereitungen sind abgeschlossen, Koffer und Rucksack stehen gepackt bereit – eigentlich könnte es jetzt losgehen. Und wenn Lufthansa oder Fraport mir da keinen Strich durch die Rechnung machen, dann melde ich mich morgen früh mal aus der Lounge am Flughafen und berichte, was mich da so erwartet hat …

 

 

 

Sonntag, 10. Juli 2022

Anreise

Nachdem uns bei einer unserer letzten Reisen unser örtliches Taxiunternehmen ziemlich enttäuscht hatte (da bestellt man ein Großraumtaxi, bekommt dann ein normales und wollte dann, nachdem man zur Ergänzung ein zweites geschickt hat, den doppelten Preis haben), ist dieses für mich keine wirkliche Alternative mehr. Und so habe ich mich mal im Internet umgesehen, ob es bei uns auch Anbieter gibt, die Shuttles von und zum Flughafen anbieten (so wie ich dieses ja bei Ankunft in den Häfen auch meistens nutze, um vom Flughafen zum Schiff und zurück zu kommen). Und siehe da – die gibt es auch bei uns in Massen. Von daher habe ich mal das ausgesucht, das auf mich den besten Eindruck gemacht hat: „Skylineshuttle“. Für 38 € holt der mich zu Hause ab und bringt mich zum Flughafen – und das in einer E- oder Business-V-Klasse (ein Taxi ohne Sonderpreisvereinbarung kostet für die Strecke zwischen 50 € und 60 €). Von daher schien mir das eine gute Idee zu sein – sonntags um kurz vor fünf Uhr wollte ich ja niemanden aus dem Bett werfen und Öffis sind um die Zeit auch (noch) kein Thema.

Ich bin also gespannt, ob zur vereinbarten Zeit um 4.45 Uhr irgendein fahrbarer Untersatz bei mir vor der Haustür steht. Und guck mal einer schau – als ich um 4.40 Uhr auf die Straße gehe, steht da schon eine schwarze V-Klasse am Straßenrand und wartet auf mich. Das hat ja wie am Schnürchen geklappt. Mein Gepäck wird eingeladen und es geht los zum Flughafen, den wir um kurz nach 5 Uhr erreichen.

Da ist noch relativ wenig los, aktuell keine Spur von Chaos. Und da ich bereits online eingecheckt hatte und – aus Gründen – auch kein Gepäck aufgeben will, gehe ich direkt zur Sicherheitskontrolle. Auch da ist relativ wenig los: eine kurze Schlange in Eco und praktisch keine in Business. Und so bin ich mit meinen beiden Gepäckstücken keine 15 Minuten später – trotz Nachkontrolle (ich hatte natürlich mal wieder mein Taschenmesser in meiner Pflasterbox vergessen) – durch und stehe vorm Eingang zur Business Lounge, die allerdings erst um 5.30 Uhr aufmacht.

Hier habe ich jetzt noch rund 1,5 Stunden Aufenthalt, bevor ich kurz vor sieben zu meinem Flieger gehe. Eigentlich sollte der direkt gegenüber bei A16 abfliegen, wurde dann aber nach A36 verlegt, so dass noch mal gut zehn Minuten Fußweg vorm Boarding auf mich warten. Hatte ich das gewusst, wäre ich gleich in die Panorama-Lounge bei A26 gegangen – die ist deutlich schöner als die normale Business Lounge bei A13, in der ich jetzt erst mal frühstücke und Zeitung lese.

Kurz vor dem AbflugKurz vor 7 Uhr bin ich dann am Gate, das Einsteigen beginnt pünktlich und so starten wir – trotz praktisch ausgebuchtem Flieger – wie geplant um 7.30 Uhr in Richtung Rom, wo wir um 9.10 Uhr landen – zehn Minuten vor der geplanten Ankunft. Von daher – von Chaos keine Spur, das hat alles geklappt wie am Schnürchen. Ob das mit dem Gepäck auch funktioniert hätte, weiß ich natürlich nicht – ich habe aber auch keinen Grund daran zu zweifeln.

In Rom gehe ich direkt zum Ausgang 3 in Terminal 1 – hier sollten Norwegian-Mitarbeiter auf uns warten, um uns in Empfang zu nehmen und zum Shuttlebus nach Civitavecchia zu bringen. Und so ist es auch – kaum bin ich an den Schildern von Royal Caribbean vorbei, sehe ich auch schon das Norwegian-Schild. Ich werde auf einer Liste gesucht und gefunden und gehe wenige Minuten später mit anderen Gästen aus Zürich und aus meinem Flieger ans andere Ende des Flughafens (das sind schon noch mal gut zehn Minuten Fußweg), wo sowohl ein LKW für das Gepäck als auch ein Bus auf uns wartet. Hier trennen sich nun die Wege meines Trolleys und mir – Dank Apple’s AirTag behalte ich ihn aber im Blick und kann feststellen, dass er kurz nach uns den Flughafen verlässt und bei Ankunft am Hafen bereits da ist. Läuft.

Etwa 45 Minuten dauert die Fahrt bis zum Hafen von Civitavecchia, wo die Norwegian Escape als eines von vier Schiffen am heutigen Tag an der Pier liegt (u.a. sind auch die „Odyssee of the Seas“ von RCCL und die „Mein Schiff 2“ von TUI Cruises hier). Vom Bus aus geht es dann direkt zum Check-In – mal schauen, wie das hier so läuft und wie lange das dauert.

Check-In

Der Check-In besteht aus mehreren Stationen, die ich jetzt nach einander „abarbeite“ – am Ende sollte dann das Betreten des Schiffes stehen. Los geht es aber erst einmal mit einer Kontrolle meines Reisepasses, meines Impfnachweises in der CovPass-App („Oh, four vaccinations, Great!“) sowie meines negativen Testergebnisses vom Freitag. Vor der nächsten Station teilt sich dann die Schlange auf: es gibt den „normalen“ Weg zum Check-In (das ist auch die längste Schlange) und dann einige „Abkürzungen“ für Suitenbewohner, Mitglieder des Norwegian-Lotitute-Programms in den höheren Stufen (da fange ich ja leider bei „Null“ an, da es hier keinen Status-Match mit anderen Bonusprogrammen gibt) oder andere Bevorrechtigte.

Ankunft am SchiffTrotzdem geht es hier schnell – nach knapp fünf Minuten stehe ich am nächsten Schalter. Hier wird nun nochmals mein Reisepreis kontrolliert, ein weiteres Sicherheitsfoto gemacht (warum auch immer, das von mir zu Hause haben sie ja schon) und der Barcode auf meinen Reiseunterlagen gescannt. Ich erhalte meine Bordkarte, das Tagesprogramm und mache mich auf den Weg zum Schiff. Unterwegs werde ich noch mal kurz aufgehalten, um das Welcome Foto zu machen (da kommt hier irgendwie auch keiner dran vorbei) – und dann stehe ich vor der Norwegian Escape.

Mission completed: Coronatest negativ, Shuttle zum Flughafen gekommen, Flieger geflogen … also alles fein, die Kreuzfahrt kann beginnen.

Auf dem Schiff

Jetzt bin ich also auf dem Schiff. Und weiß nichts. 🙂 Normalerweise wäre ich jetzt im Theatrium oder auf Deck 3 auf AIDA und wüsste genau, wo ich bin, wo ich hin will und was ich mache. Hier weiß ich erst mal nur, dass die Kabine noch nicht fertig ist. Und ich (noch) nicht weiß, wo man dann so hingeht, um die Zeit bis dahin zu überbrücken. Ich entscheide mich daher, mal nach einem Aufzug zu suchen und hoch in Richtung Pooldeck zu fahren – da findet man dann sicher eine Bar, wo man etwas trinken kann und auch einen Stuhl, um sich zu setzen.

Und so ist es auch – ich fahre mal auf Deck 16 und lande direkt beim Pool für Erwachsene („Adults only“). Hier ist praktisch nichts los (ist ja auch noch relativ früh), so dass ich an der dortigen Bar erst mal eine „Diet Pepsi“ erstehe (mit „Coke Zero“ kommt man hier nicht weit) und mich damit erst einmal an einen Tisch setze, um das Tagesprogramm zu studieren.

Inzwischen ist übrigens auch klar, dass ich hier auf einem amerikanischen Schiff unterwegs bin – Bordsprache ist Englisch. Sowohl gesprochen als auch geschrieben. Mit „Deutsch“ geht hier nichts. Das ist eigentlich zwar nicht anders als bei MSC, aber dort wird mit einem „deutschsprachigen Gästeservice“ geworben, den ich in der Woche nie zu Gesicht bekam. Hier nicht – und trotzdem werde ich später feststellen, dass es einen deutschsprachigen Mitarbeiter gibt, der sich mittels Kabinenbrief nachher bei mir vorstellen wird und der bei Problemen für mich ansprechbar ist. Und das ist (obwohl nicht beworben) schon mal mehr als ich es bei MSC gefunden habe.

Von daher – wer mit Englisch auf Kriegsfuß steht, sollte sich überlegen, ob er sich eine Woche auf einem amerikanischen Schiff mit Bordsprache Englisch (und die Durchsagen sind dann in der Tat auch nur auf Englisch und nicht fünfsprachig wie bei MSC) wohlfühlt und mit dem Umfeld klar kommt. Wer mit Englisch kein Problem hat, ist hier natürlich genau so richtig wie auf allen anderen amerikanischen Schiffen auch. Mal schauen, wie die weiteren Erfahrungen damit im Laufe der Woche sind.

Da die Kabinen immer noch nicht bezugsfertig sind, entscheide ich mich erst einmal für einen kurzen Lunch. Und stehe schon vor der nächsten Herausforderung – wo geht man da denn jetzt hin? Also mal das Tagesprogramm und die Norwegian-App (die über das kostenfreie Bord-WLAN läuft) befragt und geschaut, wie das hier so kulinarisch aussieht. Neben zwei Hauptrestaurants steht da noch eine 24/7-Snack-Bar sowie das Buffetrestaurant zur Verfügung – und alle haben mehr oder weniger immer offen. Ich entscheide mich daher mal für das Buffetrestaurant.

Lunch im Buffetrestaurant „Garden Cafe“

Shrimps-Buffet im Garden CafeAm Eingang wartet bereits ein Crewmitglied auf mich und verweist mich auf die Waschbecken rechts und links des Eingangs. Ohne Händewaschen und Desinfizieren geht hier gar nichts. Gefällt mir. Wenn ich jetzt nicht der einzige wäre, der im Innenbereich (obwohl das in Italien sogar vorgeschrieben ist) eine Maske tragen würde, wäre es ziemlich perfekt. Im Inneren erwarten mich eine Vielzahl von Tischen aller Art sowie verschiedene Buffets (Suppen, Salate, Vorspeisen, Hauptgerichte, Desserts und eine Softeismaschine). Alles ansprechend angerichtet, mit Schildern (natürlich auf Englisch) versehen und abwechslungsreich – also eigentlich für jeden Geschmack etwas. Richtig überzeugt hat mich übrigens das Shrimps-Buffet …

Getränke kann man sich an einer Bar holen, die im Restaurant integriert ist, wie überall an Bord greift aber auch hier das Getränkepaket, so dass die Getränke per se dann kostenfrei sind. Sodawasser und Filterkaffee gibt es übrigens auch ohne Getränkepaket aus einer Zapfstation für lau.

Auf den Tischen liegt jeweils in Stoffservietten verpacktes Besteck bereit, so dass man sich nur das Essen am Buffet holen muss. Das legt man sich allerdings analog zu MSC – und das ist ein kleiner Wermutstropfen – auf einen Plastikteller (wobei das Material glaube ich „Melanin“ heißt). Klar, kann man machen – ein „echter“ Teller wie bei TUI oder AIDA bekommt bei mir aber dennoch ein paar Punkte mehr in der B-Note. 🙂

Geschmeckt hat es aber trotzdem sehr gut – von daher ist der kulinarische Einstieg schon mal gelungen.

Während des Essen kommt dann übrigens auch der Hinweis des Cruise Directors, dass das Housekeeping sich selbst übertroffen habe und die Kabinen jetzt alle bezugsfertig wären. Und so gehe ich vom Essen direkt zwei Decks nach unten und suche meine Kabine auf Deck 14. Mit Aberglauben scheinen es die Amis übrigens nicht so zu haben – sowohl Deck 13 als Deck 17 gibt es hier.

Balkonkabine 14734

Die Bordkarte erfüllt ihre Funktion, die Kabinentür öffnet sich. Direkt neben der Tür findet sich dann der heute übliche Kartenleser, allerdings ist der hier bereits mit einer Karte bestückt, die man beim Betreten einsteckt und beim Verlassen der Kabine herausziehen soll, damit die Stromversorgung unterbrochen wird. Das hätte man dann aber auch billiger mit einem Schalter lösen können – richtig Sinn macht das ja nur, wenn die Funktion von der Bordkarte übernommen wird (die man beim Verlassen dann ja mitnimmt). Aber vermutlich haben dann doch zu viele ihre ADAC- oder Kreditkarten da reingesteckt, so dass man sich zur Flucht nach vorn entschieden hat. Ich ersetze die vorhandene Karte aber mit meiner Bordkarte – dann weiß ich wenigstens immer, wo die in der Kabine ist und sie liegt nicht irgendwo rum.

Mit dem Einschieben der Karte passiert übrigens noch etwas – draußen am Kabinenschild geht eine LED an „At Home“. Das hat den Vorteil, dass der Kabinenservice sofort sieht, ob jemand da ist oder nicht – und den Nachteil, dass jeder sieht, wenn die Kabine augenscheinlich leer ist (ob das in der Praxis dann wirklich ein Nachteil ist, sei einmal dahin gestellt). Im Übrigen gibt es hier noch zwei weitere LEDs: „Make Up Room“ und „Do Not Disturb“ – diese werden mittels eines Schalters im Inneren der Kabine ein- und ausgeschaltet und ersetzen die üblichen Pappschilder, die man von außen über die Türklinke hängt (und die spielende Kids gern mal entfernen oder – ggf. peinlicher – umdrehen).

Kabine 14734Ansonsten gibt es in der Kabine wenig Überraschendes: kennt man eine Balkonkabine auf einem Schiff, kennt man eigentlich alle. Die Unterschiede sind dann marginal. Ein Doppelbett (das sich augenscheinlich auch in zwei Einzelbetten verwandeln lässt), eine (Schlaf)Couch als drittes Bett, ein Schreibtisch mit (kostenpflichtiger) Minibar und Fön, ein Kleiderschrank sowie ein an der Wand befestigter Flachbildschirm stellen die Ausstattung der Kabine dar. Immer wichtiger wird dabei ja das Thema „Stromversorgung“ – hierzu finden sich drei amerikanische Steckdosen (Memo an mich: das nächste Mal Adapterstecker einpacken, wenn ich auf ein amerikanisches Schiff gehe) sowie eine „normale“ Schuko-Steckdose am Schreibtisch und an jeder Leselampe am Bett jeweils eine USB-Ladebuchse. Aber Achtung – die Leselampen sind etwas mehr als 50 cm vom Nachtisch entfernt – allzu kurz sollte das Ladekabel daher nicht sein, sonst hängt das Handy nachts in der Luft 🙂

Der Balkon misst etwa 3 qm – nicht riesig, aber für zwei Stühle und einen kleinen Hocker gut ausreichend (ist in etwa vergleichbar mit den Balkonen auf Deck 7 und 8 auf den „Kussmund-Klassikern“ von AIDA. Eine Hängematte sucht man hier allerdings vergebens. Das Bad ist zweckmäßig ausgestattet, ausreichend groß und besitzt eine vernünftige Duschkabine mit einer Glastür (hat also keinen dieser gruseligen Duschvorhänge). Eine ausführliche Kabinenvorstellung (mit Videorundgang) wird es dann natürlich noch in den nächsten Tagen geben).

Kurz darauf kommt übrigens auch mein Trolley in der Kabine an, so dass ich mein Gepäck (das dieses Mal ja überschaubar ist – aber es ist ja auch nur Sonnenschein angesagt) ruckzuck in den Schränken verteilt habe.

Generalalarm

Um 17.30 Uhr schlägt dann „meine“ Stunde: der Generalalarm ertönt. Und weckt mich auf – bin ich doch tatsächlich noch ein Stündchen eingeschlafen. Aber die letzte Nacht war mit knapp drei Stunden ja nun auch etwas kurz. Glücklicherweise muss man dabei hier an Bord nichts machen, außer der Durchsage zuzuhören (das ist vermutlich übrigens die einzige auf der Reise, die es außer in Englisch noch in Spanisch und Deutsch gibt). Stimmt natürlich nicht ganz – man muss schon noch ein bisschen mehr machen, aber eben nicht jetzt.

Notwendig ist nämlich zum einen das Ansehen des Sicherheitsvideos (aber das habe ich ja zu Hause während des Check-In-Prozesses bereits gemacht und bestätigt) und zum anderen das Aufsuchen der eigenen Musterstation an Bord. Und auch das habe ich bereits auf dem Weg zum Lunch erledigt – dazu braucht es weder die Rettungsweste noch sonst irgendwas. Man geht einfach mit seiner Bordkarte an seiner Musterstation vorbei, lässt diese einscannen und das war es dann – Sinn und Zweck ist lediglich, dass man zumindest einmal gesehen hat, wo man im Notfall hingehen muss.

Und damit ist das Thema „Sicherheitsübung“ an Bord auch schon beendet. Das war ja einfach. Aber zugegeben: eine Rettungsweste hat hier keiner gesehen, geschweige denn, sie einmal testweise angelegt.

Auslaufen aus Civitavecchia

Um 18.00 Uhr geht es dann richtig los – die Norwegian Escape legt ab und verlässt den Hafen von Civitavecchia. Parallel dazu läuft die „Sail Away Party“ auf Deck 16 (das ist da, wo der Adults-Only-Pool ist). Ich schaue mir das Spektakel mal kurz an – und würde sagen: typisch amerikanisch (was jetzt aber nicht negativ gemeint sein soll – Stimmung ist in jedem Fall). Die Whirlpools sind randvoll, jeder hat einen Cocktail in der Hand. Im Pool sieht es nicht viel anders aus – und diejenigen, die drumherum stehen, machen auch alle mit. Mit einem emotionalen Auslaufen hat das allerdings nichts zu tun – wer darauf Wert legt, ist (zumindest hier an der Poolbühne) falsch. Aber vielleicht gibt es ja noch andere Orte an Bord, an denen man das Auslaufen erleben kann – ich werde suchen und berichten.

Dinner im „O’Sheehans Bar & Grill“

New York Steak im O'Sheehan's Bar and GrillDa ich nach dem Auslaufen noch ein bisschen Zeit mit diesem Blog verbracht habe, gehe ich erst nach 20 Uhr zum Abendessen und entscheide mich daher für das O’Sheehans Bar & Grill, das grundsätzlich 24/7 geöffnet hat. Die beiden Hauptrestaurants wären zwar auch bis 22.00 Uhr geöffnet, aber irgendwie habe ich heute Lust auf eine Pub-Atmosphäre. Zumal es heute dort als Tagesgericht „Grilled New York Steak“ gibt.

Ich erhalte nach dem Einlesen meiner Bordkarte (dient aber wohl nur der Statistik oder der Kontaktnachverfolgung oder so) einen Tisch zugewiesen, bekomme die Speisekarte (gibts nur auf Englisch) und ein Glas Eiswasser. Zum Trinken bestelle ich mir dann gleich einen „Diet Lemon Lime“, um mal was anderes als Diet Pepsi zu trinken. Und der ist auch richtig gut …

Essenstechnisch schiebe ich vor das Steak noch einen Caesars Salad (den sie hier im Gegensatz zu MSC glücklicherweise im Original servieren und nicht mit Balsamicoessig „verfeinert“, dann kommt in der Tat das New York Steak mit Pommes auf den Teller und zum Abschluss nehme ich noch ein Stückchen Karotten-Wallnuss-Kuchen.

Insbesondere beim Dessert muss ich mich aber wieder daran erinnern, dass ich hier ja eigentlich in Amerika bin – das ist nicht so ein kleines Stückchen Kuchen zum Abschluss, sondern ein eher mächtiges Stück. Irgendwie kommt da gerade die Erinnerung an New York hoch, als ich ein Stück „Blackout Cheesecake“ und einen Milchshake bestellt habe – das Stück war mehr so ein halber Kuchen und der Milchshake war schlichtweg mal aus einem Liter Milch gemacht worden. Und s bin ich jetzt durchaus gut satt und entscheide mich daher für einen kleinen Spaziergang rund ums Schiff.

Die Waterfront

WaterfrontDenn das ist hier möglich – auf Deck 8 kann man fast komplett um das Schiff gehen – hier befindet sich nämlich die „Waterfront“. Und das ist für amerikanische Schiffe eher ungewöhnlich, denn in der Regel sind die Schiffe amerikanischer Reedereien ja so gebaut, dass man möglichst wenig vom Wasser sieht (maximal vom Pooldeck aus). Auf der Escape haben sie das aber mal anders gemacht – hier befinden sich eine Anzahl Restaurants und Bars auf Deck 8, die alle einen Außenbereich haben. Und dieser liegt dann an der Waterfront, so dass man hier beim Essen oder mit seinem Drink draußen sitzen und aufs Meer gucken kann. Gefällt mir übrigens ausgesprochen gut – wenn ich übermorgen im Steakhouse bin, will ich mal schauen, dass ich einen Platz im Freien bekomme.

Abschluss des Abends auf dem Pooldeck

Nach meinem Rundgang fahre ich noch mal kurz auf Deck 16, um mal zu sehen, wie es abends auf dem Pooldeck so aussieht. Und hier bleibe ich jetzt noch hängen – über dem Adults Only Pool (der aktuell übrigens eher von Nicht-Adults genutzt wird, befinden sich zwei LED-Screens, auf denen aktuell Frankreich gegen Italien bei der Frauen-Fußball-EM spielt. Und da direkt gegenüber auch eine Bar ist, bestelle ich mir hier noch einen Aperol Sprizz (der würde ohne Getränkepaket übrigens $ 11 kosten) und schaue mir den Torrausch der Französinnen an, bevor ich danach den Weg in die Kabine und ins Bett suchen werde.

 

 

 

Montag, 11. Juli 2022

Frühstück an Bord

Der erste Morgen an Bord ist gekommen, die Nacht war ruhig, die frische Seeluft bei geöffneter Balkontür wie immer ein Garant für einen guten Schlaf. Unter diesem Aspekt bin ich jetzt doch froh, dass das mit der Balkonkabine geklappt hat. Beim Blick aus der Kabine sehe ich übrigens gerade Land – wir durchfahren die Straße von Messina an der Stiefelspitze Italiens. Eine gute Gelegenheit, mal schnell das Handy aus dem Flugmodus zu nehmen und mit Hilfe des Landnetzes zu schauen, was so passiert ist in den letzten Stunden. Das iPad lädt zwischenzeitlich dann schon mal die aktuelle Ausgabe der Offenbach-Post.

Parallel starte ich den Tag nach einem kurzen Besuch im Bad mit einem Frühstück. Auf AIDA würde ich jetzt irgendwo zum „Gold-Frühstück“ gehen, bei TUI ins Atlantik – aber hier? Also mal einen Blick in den Cruise Planer und die App geworfen – und drei Möglichkeiten gefunden. O’Sheenan’s Bar & Grill (das hat ja immer auf), den Garden Grill (Buffet) oder das Savor (eines der Hauptrestaurants). Da ich ja aufgrund des Seetags nicht wirklich im Zeitdruck bin, entscheide ich mich für das Savor und mache mich auf den Weg auf Deck 6.

Nach dem Einlesen der Bordkarte werde ich an einen schönen Zweiertisch geführt, erhalte die Speisekarte und werde direkt nach Kaffee gefragt. Also nicht, ob ich welchen habe, sondern ob ich welchen will. Und ja, ich will – wobei ich mich schon darauf einstelle, dass das jetzt halt der dünne amerikanische Kaffee ist, bei dem nur eine ausreichende Menge eine Wirkung zeigt. Und genauso ist es dann auch … aber dafür macht man ja Urlaub im Ausland, damit man sich auch mal mit anderen Bräuchen auseinander setzen kann … 🙂 Meinen Cappuccino hole ich dann halt nach dem Frühstück im Starbucks an Bord – da kostet der zwar und ist auch nicht in irgendwelchen Getränkepaketen enthalten, aber das ist dann halt so,

FrühstückskarteIch schaue mal kurz in die Speisekarte und stelle fest: „Welcome to America“. Wer hier also europäisches oder gar deutsches Frühstück erwartet (also Brot, Brötchen, Wurst, Käse usw.), der wird das vergeblich suchen. Hier dominieren die warmen Tellergerichte und Eierspeisen. Wer es zum Frühstück also gern herzhaft mag, wird sich hier absolut wohlfühlen, wer sich sein Roggenbrötchen mit Salami belegen will, wird scheitern (sowohl am Roggenbrötchen als auch an der Salami). Testweise habe ich mal ein Weizenbrötchen und ein paar Scheiben Schinken und Käse bestellt (steht zwar so nicht auf der Karte, könnte ja aber trotzdem im Kühlschrank sein). Und habe das dann auch bekommen – zwar nach doppelter Nachfrage, ob ich das wirklich will, aber es ging. Wer da also Wert drauf legt, wird es schon irgendwie bekommen – aber der Plan ist das nicht.

Egg BenedictDer ist vielmehr, dass man sich Kartoffeln, Würstchen, Omelettes, Eier in allen Variationen, Egg Benedict o.ä. bestellt. Dazu gibt es dann noch Früchte und Joghurt in verschiedenen Variationen oder (sehr) süßes Gebäck. Ich habe natürlich meinen Favoriten, Egg Benedict, bestellt und das Ganze dann noch mit etwas Obst abgerundet. Aus meiner Sicht passt das sehr gut – das ist ein Frühstück ganz nach meinem Geschmack und ich glaube, hier finde ich jeden Tag was anderes 🙂 Trotzdem werde ich die Tage auch mal das Buffetrestaurant ausprobieren, um mal zu sehen, was es da so gibt.

„OBR“ – On Board Revenues

Jetzt kommen wir aber mal zu einem nicht unerheblichen Unterschied zwischen einer Kreuzfahrt auf einem amerikanischen und einem deutschen Kreuzfahrtschiff. Und der hat weniger mit der Kreuzfahrt an sich als mit den Kosten zu tun. Das Zauberwort dafür heißt „OBR“ oder auch „On-Board Revenues“. Hier geht es also um alles das, was neben dem Reisepreis vom Gast an die Reederei zu zahlen ist – sei es für Getränke, Internet, Fotos, Einkäufe in den Shops, Spezialitätenrestaurants, Landausflüge usw. Und während das auf Kreuzfahrten beispielsweise mit AIDA oder TUI in der Regel überschaubare Ausgaben sind, fallen die bei amerikanischen Reedereien dann schon deutlich ins Gewicht und können den Reisepreis mit Leichtigkeit bei weitem übersteigen. Das sollte man also bei Buchung und beim Verhalten an Bord im Auge behalten.

Schauen wir uns dazu also mal ein paar Beispiele an:

Als erstes fallen da die Getränkepreise auf. Die sind deutlich höher als beispielsweise bei AIDA. So zahlt man für ein Bier gern mal das Doppelte, eine Flasche Wasser schlägt mit $ 5 zu Buche und auch Cocktails starten in der Regel erst bei etwa 10 €. Und nicht zu vergessen – auf alle Preise kommt automatisch eine Service Charge von 20% dazu. Macht beim Wasser dann schon $ 6.

Einen Ausweg bieten da die Getränkepakete, die allerdings auch entsprechend auf einem anderen Preisniveau liegen als beispielsweise bei AIDA. Das „Premium Paket“, das Softdrinks, Bier, alkoholfreie und alkoholische Getränke bis zu einem Preis von $ 15 beinhaltet (aber beispielsweise keine Kaffeespezialitäten und auch kein Flaschenwasser), kostet $ 99. Aber nicht pro Reise, sondern pro Tag. Da ist man bei einer Woche schon mal $ 700 los (und immer an die 20% denken – die entfallen allerdings, wenn man es im Vorfeld zu Hause bucht). Das „Premium Plus“ Paket, dass dann die noch teureren und exklusiveren Getränke beinhaltet kostet dann natürlich noch mal entsprechend mehr. Hilfreich ist an dieser Stelle das „Free at Sea“ Angebot, bei dem man ja im Vorfeld u.a. das Getränkepaket als Bestandteil auswählen kann – dann ist das um ein Vielfaches billiger.

Gestern Abend habe ich noch mal einen Abstecher in den Fotoshop gemacht, um nach meinem Willkommensbild zu schauen. Und das ist auch wirklich gut geworden. Gekauft habe ich es trotzdem nicht – $ 29,95 stehen einfach in keinerlei Verhältnis dazu. Aber das erklärt, warum man beispielsweise Fotopakete kaufen kann, die mehrere $ 100 für ein paar Bilder kosten. Und offensichtlich werden die auch gekauft.

Auf dem Weg über das Schiff bin ich dabei auch an einer Vielzahl von Verkaufsständen vorbeigekommen, an denen man mich davon überzeugen wollte, dass ich unbedingt eine neue Uhr (ich bin mit meiner Apple Watch zufrieden), ein anderes Parfum (welches Parfum?) oder eine Halskette für Madame (Madame?) benötigen würde. Das ist also hier ganz klar Bestandteil des Businessmodells – und je nachdem, was man davon in Anspruch nimmt (etwas trinken muss man ja zwangsläufig), kann das Reisekasse durchaus maßgeblich beeinflussen.

Internet an Bord

In diesem Zusammenhang muss ich auch das Internet an Bord erwähnen. Klar, auch das kostet etwas. Und natürlich nicht gerade wenig. Aber dafür funktioniert es halt auch – so wie auf praktisch allen Schiffen außer denen von AIDA und TUI. Ich habe im Rahmen des Free at Sea Pakets ja 150 Freiminuten und habe davon gestern 15 Minuten davon genutzt, um meinen Blogbeitrag mitsamt der Fotos hochzuladen, mal nach meinen Mails zu schauen, zwei Dateien vom heimischen Server zu kopieren und drei, vier Webseiten zu checken. Und das alles in einer Geschwindigkeit, wie man sie mehr oder weniger vom mobilen Internet am Handy kennt. Klar, kein (V)DSL, aber doch flüssig. Oder sagen wir es anders: man kann es gut nutzen und damit auch gut arbeiten. Und dann bin ich auch bereit, dafür etwas zu bezahlen.

Angeboten werden im Übrigen fünf Pakete: eine Social Media Flat für $ 14,99 je Tag, die Basic-Internetflat für $ 29,99 pro Tag und die Premium-Internetflat inklusive Streaming (für Netflix usw.) für $ 39,99 pro Tag. Alternativ kann man aber auch ein 100-Minuten-Paket für $ 75 oder ein 250-Minuten-Paket für $ 125 kaufen.

Seetag

Starbucks Kaffee auf dem BalkonDoch zurück zum aktuellen Tag. Was macht man hier so an einem Seetag? Nun, das Tagesprogramm weist verschiedene Programmpunkte (Wahl des sexyesten Männerbeins, „Deal oder no deal“, …) auf – die Masse liegt aber in der Sonne. Oder am Pool bzw. mit einem Getränk in der Hand im Pool. Die Whirlpools sind randvoll – sie sind aber eher Aufenthaltsorte für Leute, die im Wasser sitzen und einen Cocktail trinken wollen. Blubbern tat da nichts. Und auch das Phänomen „Liegenreservierer“, das ja eigentlich nur uns Deutschen zugeordnet wird, scheint inzwischen auch in den Staaten Einzug gehalten zu haben – an Deck findet sich keine Liege, die nicht mit einem Menschen oder (und das ist die Mehrzahl) einem Handtuch belegt ist. Von daher bleibt hier nur die Flucht in weniger frequentierte Bereiche (das sind die, wo kein Pool in der Nähe ist), in den Innenbereich des Schiffs ins Atrium (da sitze ich gerade) oder eine Bar bzw. auf den eigenen Balkon (da sitze ich dann gleich wieder, ich muss mir nur noch schnell was zu trinken besorgen).

Um dem Trubel auf dem Pooldeck zu entgehen, habe ich den Nachmittag dann auf meiner Kabine, oder besser gesagt, meinem Balkon verbracht und die Zeit zum Lesen, aber auch für die Erstellung des Kabinenvideos genutzt. Das werde ich dann morgen im Laufe des Tages, wenn ich wieder Landnetz habe, hochladen und hier verlinken.

Fischteppichbei NCLAuf dem Weg zur Kabine habe ich mir übrigens den Teppich im Kabinengang mal näher angesehen. Und entdeckt, dass das Muster bei genauer Betrachtung Fischschwärme sind. Und die schwimmen parallel zum Schiff, d.h. immer nach vorn. Wer also dabei ist, sich auf dem Schiff zu verlaufen (was durchaus mal vorkommen kann), muss nur auf den Teppich gucken und findet sofort wieder die richtige Richtung …

Tagesprogramm

Zwischendurch schlendere ich dann aber doch noch mal übers Schiff, um zu sehen, was da so los ist. Und stelle fest, dass hier praktisch an jeder Ecke irgendwas passiert. Überall ist irgendwie Trubel, es wirkt hektisch und laut. Ich habe hier ständig das Gefühl, dass alle möglichst viel in möglichst kurzer Zeit erleben wollen. Wobei das vermutlich auch so ist – aufgrund der begrenzenden Anzahl an Urlaubstagen in den USA ist es halt zwingend notwendig, möglichst viel in diese Zeit zu packen. Und das wird dann auf so einer siebentägigen Reise nach Europa intensiv ausgelebt.

Sexy Leg ContestAm Pool findet aktuell übrigens der vorhin schon erwähnte „Sexy Legs“-Wettbewerb statt. Mehr oder weniger anschauliche Männerbeine konkurrieren hier um den Titel – natürlich nicht, ohne dass deren Besitzer irgendeine Tanzvorführung (oder so was in der Art) zum Besten geben. Und irgendwie scheint das auch anzukommen – an und in den Pools ist praktisch kein freier Platz mehr zu finden und die Begeisterung des Publikums ist deutlich hör- und spürbar. Und Corona ist übrigens auch vorbei … 😉

Corona

Da schiebe ich doch schnell mal noch einen Absatz rein zum Thema. Übrigens nicht als Diskussionsgrundlage, sondern einfach als Sachstandsbeschreibung. Also, außer der Impfpflicht und dem Test bis zu drei Tage vor dem Boarding spielt Corona hier keine Rolle (mehr). Es gibt an Bord keine Regeln, Einschränkungen oder ähnliches – das Bordleben findet hier genau so statt wie es vor Corona auch war. Freiwillig darf natürlich jeder machen, was er will (so trage ich z.B. konsequent im Aufzug eine Maske und versuche im Innenbereich Abstand zu meinen Mitreisenden zu halten), vorgeschrieben ist aber nichts mehr. Wobei – stimmt nicht ganz: während der Liegezeit in italienischen Häfen muss in den Innenbereichen eine FFP2-Maske getragen werden. Macht aber keiner und kontrolliert auch niemand. Und ab 1. August ist bei NCL dann auch der Verzicht auf den Test vor der Kreuzfahrt geplant.

Kann man jetzt gut finden, kann man auch schlecht finden. Sollte man halt nur wissen und dann bei der Buchung entsprechend der eigenen Einstellung zum Thema berücksichtigen.

Abendessen

Eigentlich hatte ich geplant, heute Abend mal eines der Hauptrestaurants auszuprobieren. Den Plan habe ich dann aber kurzfristig geändert – während meines Rundgangs an Bord ist ist mir das Schild aufgefallen, dass es heute im Garden Grill (also dem Buffetrestaurant) Seafood gibt. Das ist natürlich ein Argument, um dann heute mal zu schauen, wie es am Buffet so funktioniert.

Und das ist schnell zusammengefasst – genau so wie am Mittag. Es gibt die verschiedensten Speisen (Vorspeisen, Suppen, Salate, Pizza, Pasta, indische und asiatische Gerichte, Obst, Desserts, frisch zubereitete Crêpes in verschiedenen Variationen, Brot und Aufschnitt für den deutschen GasT) – und heute dazu noch Seafood, d.h. Muscheln, Shrimps, Lachs und einen Auflauf mit allerlei Meeresgetier.

Von daher war die Wahl nicht verkehrt – es hat sehr gut geschmeckt. Und langsam gewöhne ich mich auch an die Plastikteller 🙂

 

 

 

Dienstag, 12. Juli 2022

Dubrovnik / Kroatien

Kurz nach halb sieben werde ich heute von der Sonne geweckt, die massiv durch die geöffnete Balkontür in die Kabine und genau aufs Bett scheint – nicht nur, dass es taghell ist, es ist auch ziemlich heiß. Von daher beginnt der Tag heute relativ früh, aber so kann ich gleich mal das Kabinenvideo meiner Kabine in YouTube hochladen. Ihr findet es übrigens unter diesem Link:

Der Blick vom Balkon offenbart, dass wir uns Dubrovnik nähern, langsam und gemächlich fahren wir der Küste entlang in Richtung des Hafens.

Normalerweise schaue ich morgens ja gern mal ein paar Minuten ins Morgenmagazin von ARD/ZDF – das klappt hier aber leider nicht. Der einzige deutschsprachige TV-Sender ist – warum auch immer – RTL. Keine Ahnung, wer diese Entscheidung getroffen hat, da hätte ich aber andere Ideen gehabt. 🙂 Also muss ich mich nachrichtentechnisch bei BBC News versorgen – wobei die da auch nicht besser sind.

Ich mache dann noch einen Abstecher ins Bad und schaue mal, wie es mit einem frühen Frühstück aussieht. Geplant hatte ich ja, einmal das Buffetrestaurant zu testen und so mache ich mich auch den Weg in den Garden Grill auf Deck 16, allerdings nicht, ohne vorher noch die aktuelle Tageszeitung herunterzuladen.

Frühstück im Garden Grill

OmelettestationBeim Betreten des Restaurants werde ich von spanischen (mexikanischen?) Gitarrenklängen begrüßt. Ein Gitarren-Duo steht am Eingang und macht schon mal gute Stimmung. Gefällt mir. Und das, was ich dann im Restaurant sehe, gefällt mir noch mehr. Am Buffet fehlt es nämlich an nichts. Ich gebe zu, dass ich so ein umfangreiches Frühstücksbüffet erst ein einziges Mal gesehen habe – und zwar im Table Bay Hotel in Südafrika. Ansonsten toppt das hier alles. Natürlich gibt es alles das, was man in Amerika so zum Frühstück isst (also im wesentlichen warme und herzhafte Sachen), aber eben auch alles andere wie süßes Gebäck, Toast, Bagels, Obst, Joghurt, Waffeln, Eierspeisen in allen Variationen (ja, selbst Egg Benedict), frisch auf Bestellung zubereitete Omelettes, Waffeln, Müsli, Aufschnitt, ja sogar Schwarzbrot, Lachs, … wahrscheinlich habe ich jetzt die Hälfte vergessen.

FrühstückDas Buffetrestaurant ist hier an Bord also deutlich mehr als eine Alternative zum Hauptrestaurant – ich glaube, ich werde das jetzt beim Frühstück immer auswählen. Die Flexibilität und Auswahl sprechen eindeutig dafür, auch wenn ich mir mein Essen selbst holen muss und nicht am Platz bedient werde. Wobei ich meinen Kaffee heute sogar serviert bekommen habe – der Kellner, der die Tische abgeräumt hat, hat wohl gesehen, dass ich keinen Kaffee auf dem Tisch stehen hatte (ich hatte mir bislang nur einen O-Saft geholt) und mich sofort gefragt, ob ich denn gern einen Kaffee hätte … und kurz darauf hat er mit einen gebracht. So stelle ich mir herausragenden Service vor – und so ist der hier an Bord übrigens überall.

Ausflug in Dubrovnik

Bis zu meinem Ausflug in Dubrovnik ist jetzt noch eine gute Stunde Zeit und so lese ich erst einmal in Ruhe die Zeitung, bevor ich kurz vor halb 11 zu unserem Treffpunkt auf die Pier gehe. Erstaunlicherweise wird beim Verlassen des Schiffs nicht die Bordkarte gescannt, sondern offensichtlich ein Auschecken anhand einer Gesichtserkennung vorgenommen – zumindest musste ich in eine Kamera gucken und konnte, nachdem eine grüne Lampe anging, das Schiff verlassen.

Auf der Pier findet sich dann ein Mitarbeiter des Shore Excursion Teams, der mich nach Kontrolle meines Ausflugtickets (ja, das wiederum gibt es hier noch auf Papier) zu einer Gruppe anderer Leute schickt, die vermutlich den gleichen Ausflug haben. Dort warten wir noch etwa 1o Minuten, bis wir – nach erneuter Kontrolle des Tickets – einen Sticker mit einer Busnummer erhalten, der gut sichtbar am T-Shirt getragen werden muss.

Jetzt fehlen nur noch unsere Busse … die stehen wohl noch im Stau von der vorherigen Tour. Also nutze ich die Gelegenheit und kaufe an einem direkt an der Pier befindlichen Souvenirstand einen Magneten von Kroatien für die heimische Wand. Auf die Idee, dass man das hier ja eigentlich mit Kuna bezahlen müsste, komme ich gar nicht – der Händler aber auch nicht, der wollte gleich 2 Euro von mir haben 😉 Offensichtlich hat man sich hier schon von der aktuellen Währung verabschiedet – die Taxipreise für die Fahrt in die Altstadt sind nämlich hier auch schon nur noch in Euro angegeben.

Cabrio BusInzwischen ist auch der erste „Cabrio-Bus“ eingetroffen, so dass ich mir gleich einen Einzelplatz im Freien sichere. Das mit dem Einzelplatz ist übrigens eine gute Idee gewesen: ich brauche ja nun meinen Platz formatmäßig durchaus für mich allein – und da die meisten zusteigenden Amerikaner mindestens einen ähnlichen Körperbau aufweisen, wird es auf den Doppelsitzen auf der anderen Seite des Busses durchaus kuschelig.

Blick auf die Norwegian EscapeEtwa 1,5 Stunden dauert nun unsere Rundfahrt um Dubrovnik, wobei wir unterwegs drei Aussichtspunkte ansteuern, an denen wir jeweils einen etwa 10-minütigen Fotostopp einlegen – und das lohnt sich in der Tat, da man von allen dreien einen tollen Blick, zunächst auf unser Schiff und danach auf die Altstadt sowie die Insel Lokrum hat. Wer also auf der Fahrt vom Schiff in die Altstadt ein bisschen mehr sehen möchte, kann diesen Ausflug durchaus in Erwägung ziehen, da dieser direkt am Pile Tor in der Altstadt endet. Berücksichtigen muss man allerdings, dass die einfache Taxifahrt 12 € kostet bzw. NCL für ein Tagesticket für einen Shuttlebus $ 15 pro Person aufruft und der Ausflug hingegen $ 49 pro Person kostet. Aufgrund des „Free-at-Sea-Landausflugguthabens“ von $ 50, dass ich ja in jedem Hafen nutzen kann, war der Ausflug für mich allerdings kostenlos.

Old Town von DubrovnikAm Pile Tor bieten sich dann zwei Möglichkeiten: entweder man fährt mit dem Cabrio Bus wieder zurück zum Schiff oder man bleibt in der Altstadt (was eigentlich fast alle auch machen) und fährt dann mit einem der NCL-Shuttlebusse zurück zum Schiff. Da die Sonne jetzt schon seit knapp zwei Stunden mit gut 30°C auf mein Hirn knallt und ich schon mehrmals in der Altstadt von Dubrovnik unterwegs war, entscheide ich mich aber für die direkte Rückfahrt zum Schiff und bin dann gute zehn Minuten später wieder an Bord. Auch jetzt wurde übrigens keine Bordkarte eingescannt, sondern lediglich wieder die Gesichtskontrolle durchgeführt.

Schiffsrundgang: Pooldecks

Ich bringe zunächst mal meinen Ausflugsrucksack zurück in die Kabine und mache mich dann mal auf den Weg, um das zumindest etwas leerere Schiff genauer anzuschauen. Bis jetzt habe ich ja nur einzelnen Bereiche gesehen. Wie bei den meisten aktuelleren Schiffen befinden sich die öffentlichen Bereiche auf mehreren Decks im unteren bzw. mittleren Bereich des Schiffes (hier Decks 6 – 8), darüber befinden sich dann mehrere Decks mit Passagierkabinen, bevor ganz oben die Pooldecks (hier ab Deck 16) zu finden sind.

Sonnendeck auf Deck 20Meinen Rundgang starte ich jetzt daher mal ganz oben, auf Deck 20. Hier befindet sich ein Sonnendeck, das man von der Lage her eigentlich auch gut als FKK-Deck nutzen könnte. Höher hinaus gehts nicht und erreichbar ist es nur über eine seitliche Treppe. Das ist auf einem amerikanischen Schiff aber natürlich Science Fiction … 😉 Und so ist es ein ganz normales, aber ruhiges, Sonnendeck.

Auch der vordere Bereich auf Deck 19 dient als Sonnendeck, wobei hier ergänzend aber noch zwei Whirlpools vorhanden sind, die über die Bordwand herausreichen. Aber auch dieser Bereich ist als „Quiet Zone“ gekennzeichnet und liegt fernab vom Trubel des Hauptpooldecks. Weiterhin findet sich hier noch der „Vibe Beach Club“ – ein separat zu buchender Bereich (das Tagesticket kostet $ 99), der mit einer Bar, (freien) Sonnenliegen, Daybeds, Cabanas, Whirlpools zum Entspannen einlädt. Dieser Bereich ist ein „Adults only“ Bereich und damit nur Erwachsenen zugänglich.

Kids Zone auf dem PooldeckKletterpark auf Norwegian EscapeIm hinteren Bereich des Schiffs dominieren hier oben dann das große Basketballfeld, der Kletterpark, die Wasserrutschen (teilweise mit „Raketenstart“ und Looping) sowie der Haupt- und der Kidspool. Außerdem gibt es eine Wasserspielzone für Kids. Die Pools sind übrigens alle mit „Lifeguards“ überwacht. Und in diesem Bereich findet auch das „Leben“ an Bord statt – aus unzähligen Boxen dröhnt Musik, irgendwo macht immer einer Animation und es finden sich auch immer ausreichend Leute, die sich animieren lassen und mitmachen. Und wenn hie einer sagt: „Ich gehe in den Pool“, dann meint er meistens, dass er sich mit seinem Cocktail (oder einem Bier) an den Rand setzt und die Beine ins Wasser hängt. Aber genau so habe ich es seinerzeit auch auf der „Oasis of the Seas“ erlebt – das gehört zu einer Kreuzfahrt auf einem amerikanischen Schiff einfach dazu. Und wenn man nicht gerade die Idee hat, den Pool zum Schwimmen zu nutzen, ist das ja auch völlig OK so.

Hauptpool auf Norwegian Escape

H2O-Bereich auf dem PooldeckDenn für diejenigen, die es ruhiger lieben, gibt es neben den beiden Bereichen auf Deck 19 und 20 ja auch noch die „H2O-Zone“ am Heck des Schiffes. Auch das ist ein Adults-Only-Bereich, in dem sich Whirlpools, Liegen, eine Bar, eine Wassergrotte und eine große LED-Wand befinden. Hier herrscht allerdings mehr oder weniger Ruhe, so dass dieser Bereich im Prinzip mit dem Vibe Beach Club vergleichbar sein dürfte, allerdings ohne Garantie auf freie Liegen.

O’Sheenans Bar & Grill

Wrangler BurgerInzwischen hat sich übrigens so ein kleines Hungergefühl bemerkbar gemacht, so dass ich mich entscheide, heute das Mittagessen mal nicht ausfallen zu lassen, sondern stattdessen jetzt das Mittag- mit dem Abendessen zu kombinieren – immerhin ist es ja schon kurz vor vier.

Und so gehe ich ins O’Sheenans Bar & Grill, lasse mir einen Tisch an der Bar zuweisen, die einen direkten Blick in das Atrium hat, so dass ich parallel den Film ansehen kann, der dort gerade gezeigt wird. Zum Essen gibt es einen „Wrangler Burger“ mit Pommes und vorweg wieder den Caesar Salat. Beides war sehr lecker und jetzt genau das Richtige. Mal sehen, ob das dann nachher klappt mit dem Weglassen des Abendessens.

Urlaub

Ich verabschiede mich dann jetzt erst mal in die „H2O-Zone“ und lese mal ein bisschen – schließlich bin ich ja im Urlaub. Und tatsächlich bin ich dann bis zum Ablegen um 20.00 Uhr da geblieben, habe ab und an eine Kleinigkeit getrunken, bin zwischen Whirlpool, Sonne und Schatten gewechselt und mache mich jetzt auf den Weg in meine Kabine, um diese Zeilen zu schrieben und dann um 21.00 Uhr Fußball zu gucken. Zwar gibt es hier ja weder die ARD noch DAZN (und das Streaming Paket habe ich ja nicht gebucht), aber immerhin einen Sender, der „Sport24“ heißt und der offensichltlich alle Spiele der EM überträgt. Von daher sollte das dann ja passen …

 

 

 

Mittwoch, 13. Juli 2022

Bar / Montenegro

Hafen von Bar in MontenegroBereits gegen 5 Uhr haben wir in Bar in Montenegro festgemacht. Ursprünglich hätten wir heute eigentlich auf Korfu in Griechenland sein sollen, das wurde aber vor ein paar Wochen durch Bar ersetzt. Nun, da ich noch nie in Bar war, ist das jetzt nicht so tragisch – mal schauen, was mich hier heute erwartet.

Zunächst einmal schlafe ich aber noch ein bisschen weiter, das ist mir jetzt doch noch zu früh für einen Landgang.

Gegen 7 Uhr wache ich dann erneut auf, gehe ins Bad und danach zum Frühstück ins Garden Café. Das hatte mich gestern ja schon überzeugt und auch heute bleibt kein Wunsch offen. Und wenn man sich im hinteren Bereich des Restaurants einen Tisch sucht, dann herrscht da auch ziemliche Ruhe – im Gegensatz zum Eingangsbereich, wo doch ein bisschen Gewusel ist.

Eigentlich wollte ich jetzt auch noch einen Blick in die Zeitung werfen, stelle aber fest, dass mich mein Handy irgendwie nicht ins Internet lässt. Und nach kurzer Überlegung (und Lesen der SMS der Telekom, die ich beim Eintreffen in einem neuen Land immer erhalte und normalerweise ungelesen lösche) wird klar – ich bin ja aktuell gar nicht in der EU. Montenegro hat zwar den Euro als Währung eingeführt und ist auch Beitrittskandidat – das wars aber auch. Und damit ist das Grund genug für die Telekom, Montenegro in Ländergruppe 3 einzustufen, die durch das EU-Roaming natürlich nicht umfasst ist. Und so bleibt erste einmal nur der Kauf eines Datenpasses (kostet für 500 MB bei der Telekom 4,95 €), um online gehen zu können. Das Charmante daran ist in der Tat, dass bei der Telekom da kein Risiko besteht, versehentlich eine exorbitante Rechnung zu erhalten – ohne aktiven Kauf eines Datenpasses passiert hier gar nichts. Anders bei meiner O2-Karte – die geht für einen ordentlichen Preis sofort und ungefragt ins ausländische Netz, so dass man hier erst zu Hause merkt, was eigentlich los war. Inzwischen ist das zwar glücklicherweise bei 59,90 € gedeckelt – aber auch die hätte ich jetzt nicht für wenige Megabyte bezahlen wollen …

Nach dem Frühstück setzte ich mich also erst mal noch kurz aufs Pooldeck, lese die Zeitung, trinke etwas und schaue mal, ob es hier in der Nähe denn den einen oder anderen Geocache gibt.

Geocachen in Bar

Einen Landausflug habe ich hier nicht gebucht, obwohl ich kurz daran gedacht habe, den Ausflug zum Skadar-See zu machen. Der hätte $ 119 € gekostet (mit meinem Landausflugspaket also $ 69) und hätte aus einer zweistündigen Bootsfahrt auf dem See sowie einem anschließenden Fischessen bestanden. Eigentlich hat das gar nicht so schlecht geklungen und der See scheint auch ein echter Geheimtipp zu sein – allerdings hätte ich dann einerseits um 8.15 Uhr schon das Schiff verlassen müssen und andererseits hätte ich, da wir nur bis 14.00 Uhr hier liegen, danach keine Möglichkeit mehr gehabt, Bar zu erkunden. Und so habe ich mich dann dagegen entschieden und gehe jetzt individuell von Bord.

Geocache in MontenegroDa das Laufen im Hafengebiet hier nicht gestattet ist, fahren kostenfreie Shuttlebusses vom Schiff bis an den Beginn der Innenstadt, so dass ich hier auch mit meinem Spaziergang beginne. Und direkt neben der Bushaltestelle liegt auch schon der erste Cache. Oder sagen wir es anders: hier sollte er liegen. Trotz intensiver Suche bin ich da aber leider nicht fündig geworden, so dass ich jetzt nach dem nächsten suche. Der befindet sich 300 m weiter zwischen mehreren Wohnblöcken – und da habe ich mehr Glück. In einem kleinen Olivenbaum findet sich die Dose und ich kann meinen ersten Cache in Montenegro loggen.

Strand auf BarVon daher gehe ich jetzt zurück an die Promenade, um mal zu sehen, was es hier sonst noch so zu entdecken gibt. Das ist allerdings überschaubar – am Ausstiegspunkt des Busses befindet sich ein kleiner Park, in dem Einheimische Verkaufsstände aufgestellt haben (immerhin finde ich hier eine schöne mit Muscheln besetzte Eule) und es gibt etwa 300 m entfernt einen recht schönen Stadtstrand. Wenn man den als Ziel für den Tag ausgesucht hat, lohnt sich die Fahrt hierher durchaus. Ansonsten ist hier in der Tat nicht viel zu finden, es sei denn, man hat schon wieder Hunger und will an einem der Verpflegungsstände einen Imbiss zu sich nehmen. So etwas wie eine „Innenstadt“ habe ich nicht wirklich gefunden.

Ich nehme an einem der Souvenirstände daher noch einen Magneten von Montenegro für die heimische Wand mit und mache mich dann auf den Rückweg zur Bushaltestelle. Der nächste Shuttlebus steht auch schon bereit und so bin ich etwa 15 Minuten später zurück auf dem Schiff. Fassen wir es so zusammen: wer an den Strand gehen möchte, findet hier in Bar durchaus eine gute Gelegenheit dazu. Alle anderen sollten über einen Landausflug näher nachdenken – Bar selbst hat meiner Wahrnehmung nach nicht so viel zu bieten, was man sich ansehen müsste.

Sonnenbad in der H20-Zone

Zurück auf dem Schiff wechsele ich dann noch mal in den Urlaubsmodus und statte der H2O-Zone am Heck mal einen Besuch ab. Hier ist es aktuell relativ leer, ich finde eine freie Liege und lege mich mal ein bisschen in die Sonne. Und mit einem Piña Colada in der Hand (einmal auf der Reise muss man ja sündigen) ist das sogar aushaltbar. 🙂 Im Gegensatz zu den deutschen Schiffen, bei denen die Whirlpools ja meistens nur lauwarm sind (und man sich bei diesen Temperaturen da drin sogar abkühlen kann), geht das hier allerdings nicht. Die Dinger heißen ja nicht nur „Hot Tub“, die sind hier auch hot – von daher kann man da durchaus mal zwischendurch reingehen, kühler wird es einem dabei aber nicht wirklich. Da sind die „Wasserfälle“ in der Felsenwand hier schon eher geeignet …

Spielshows im Atrium

Spielshow im AtriumDas Mittagessen lasse ich heute wieder ausfallen, gehe dann aber später nochmal ins Atrium auf Deck 6, um zu schauen, was da heute so an Spielshows geboten wird. Und das sind einige. Die finden den ab nachmittags bis in den Abend hinein statt – im wesentlichen sind das Mitmachshows. Und hier lassen sich die Kandidaten auch immer relativ schnell finden, meistens melden sie sich sogar von selbst. So gibt es heute beispielsweise eine Familienduell, bei dem zwei Familien in mehreren Spielen gegeneinander antreten oder eine Art Glücksrad. Um 21.00 Uhr findet dann ein „Geschlechterwettkampf“ statt, bei dem Männer gegen Frauen antreten. Gesucht wird das beste Geschlecht („Which sex is best… ?“). In der deutschen Übersetzung des Tagesprogramms, die ich per Zufall in der Norwegian App gefunden habe, hat dann aber vermutlich der Google Übersetzer zugeschlagen: „Welcher Sex ist der beste …?“)

Dresscode an Bord

Bevor ich jetzt über das heutige Abendessen spreche, vielleicht mal ein paar Worte zum Dresscode hier an Bord. Grundsätzlich ist bei Norwegian ja „Freestyle“ angesagt, jeder macht also was er will. Und so ist das eigentlich auch bei der Kleidung – so richtig falsch machen kann man da eigentlich nicht. Und dennoch gibt es eine „Dining Dress Guideline“, die ziemlich detailliert regelt, was wer wo idealerweise trägt.

Im „Garden Café“, dem Buffetrestaurant ist rund um die Uhr folgendes vorgeschrieben: „Cover-ups, shirts and footwear“. Kann man also frei übersetzen mit „nicht nackt“. Das gleiche gilt tagsüber auch in die anderen Restaurants.

Für das Abendessen in den anderen Restaurants sieht es dann schon ein bisschen anders aus – da ist der Dresscode „Cruise Casual“. Damit meint man für den Herren Khakis, Jeans, Shorts, T-Shirts (keine Tank-Tops) und für die Damen Shirts, Hosen, Tops, Sommerkleid, Shorts oder Jeans. Von der Hinsicht eigentlich immer noch relativ „freestyle“.

Ordentlicher geht es dann nur noch in den Hauptrestaurants und im „Le Bistro“ (französisches Restaurant) zu – da gilt „Smart Casual“ und man wartet man beim Herren ein Shirt mit Kragen, eine lange Hose oder eine Jeans (die wird übrigens genau beschrieben: „vorzeigbare Jeans sind sauber, in guten Zustand ohne Löcher ohne Risse, nicht stonewashed und werden nicht niedriger als auf der Hüfte getragen“) sowie geschlossene Schuhe. Tabu sind übrigens Basecaps. Die Damen tragen Jeans, lange Hosen, Kleider, Shirts bzw. Tops.

Ach ja, so etwas wie Gala Dinner, Kapitänsempfänge oder ähnliches gibt es bei Norwegian Cruises nicht.

Dann will ich jetzt mal hoffen, dass meine Jeans am Freitag im „Taste“ der Prüfung Stand hält …

Griechisches Abendessen im Garden Cafe

Gegrillte Lammkeule im Garden GrillEigentlich wollte ich ja heute schon ins „Taste“ gehen, aber dann habe ich im Tagesprogramm gesehen, dass es im Garden Café, also dem Buffetrestaurant, heute Abend griechisches Essen gibt. Da musste ich natürlich umdisponieren – und so sitze ich jetzt mit allerlei griechischen Fleischgerichten, Tzatziki und einem griechischen Salat im Buffetrestaurant und arbeite mich sukzessive durch das Angebot. Denn das ist natürlich nicht auf die Tagesspezialitäten beschränkt – das „normale“ Angebot gibt es hier ja immer. Und das ist definitiv phänomenal – sowohl von der Auswahl her als auch vom Geschmack. Zum Abschluss teste ich dann auch gleich mal die „Crêpes-Station“ im Garden Café – und bekomme dort einen frisch zubereiteten Crêpes mit gemischten Beeren (natürlich hätte es auch noch viele andere Füllungen gegeben) – und der schmeckt original wie in Frankreich.

Crêpesstand im Garden GrillBislang waren in meinem (subjektiven) „Büffetrestaurant-Ranking“ die AIDA-Buffets immer Spitzenreiter (den Yachtclub auf der Europa 2 lasse ich bei der Bewertung mal außen vor – da steht der Tagespreis einfach in keinem Verhältnis zu den anderen Reedereien, so dass der Vergleich unseriös wäre), dicht gefolgt von Phoenix, Royal Caribbean und TUI Cruises. Weit abgeschlagen war in jedem Fall MSC. Seit dieser Reise hat sich aber ein bisschen verschoben – und zwar alles um einen Platz nach unten, so dass die Spitzenposition jetzt aktuell von Norwegian Cruises eingenommen wird. Ich gebe zu, bislang habe ich die Hauptrestaurants hier an Bord noch nicht vermisst.

 

 

 

Donnerstag, 14. Juli 2022

Frühstück im O’Sheehan’s

Nach den beiden Häfen in Kroatien und Montenegro haben wir heute mit Messina den ersten italienischen Hafen nach unserer Abreise aus Civitavecchia erreicht. Wobei – noch sind wir nicht da, wir werden erst gegen 10 Uhr dort ankommen.

Frühstückskarte O'Sheehan'sVon daher bleibt vorher ausreichend Zeit für das Frühstück, so dass ich gegen 9.30 Uhr ins Garden Café gehe, um dort in Ruhe zu frühstücken. Die Idee haben allerdings auch andere. Gefühlt das ganze Schiff – es ist rappelvoll, die Passagiere schieben sich durch die Gänge und freie Tische sind auch kaum zu finden. Von daher entscheide ich mich spontan zum Rückzug und fahre auf Deck 7 ins O’Sheehan’s – da gibt es schließlich auch Frühstück, wenn auch in kleinerem Umfang und à la carte.

Da ich mit den amerikanischen Frühstücksgewohnheiten aber gut klar komme, ist das kein größeres Problem. Und so landet erst einmal ein „American Breakfast“ auf meinem Teller, bestehend aus Kartoffelplätzchen, zwei Spiegeleiern und Bacon, im Anschluss daran gibt es noch ein Omelette mit Schinken und Käse und zum Abschluss einen kleinen Obstteller. Und – hier gibt es auch Starbucks-Cappuccino 😉 Ja, der kostet zwar gut $ 4, aber ist halt doch trinkbarer als der Standardkaffee.

Messina / Italien

MessinaInzwischen haben wir auch in Messina festgemacht und ich mache mich auf den Weg in die Innenstadt. Ausflug habe ich hier keinen gebucht, ich gehe einfach ein bisschen spazieren und schaue dabei mal nach dem einen oder anderen Geocache. Wobei es hier gar nicht so viele gibt – genau genommen sogar nur einen, der vernünftig erreichbar ist. Und der liegt ziemlich weit oben auf einem Hügel, bietet dafür aber eine schöne Aussicht über die Stadt und auf unser Schiff. Von daher hat sich der Weg dahin durchaus gelohnt. Da oben habe ich dann übrigens viele Mitreisende getroffen, die entweder mit der Bimmelbahn oder einem der Hob-on-hop-off-Busse unterwegs waren.

MessinaUnterwegs sind mir übrigens immer wieder Automaten aufgefallen, die in Hauseingängen oder leeren Ladenlokalen installiert waren – diese bieten im wesentlichen Getränke und Snacks an. Und so ist es problemlos, sich fast überall mit 0,5l-Flaschen Wasser zu 0,50 € zu versorgen – und die Bezahlung geht problemlos mit Karte bzw. Apple Pay. Und bei den aktuellen Temperaturen, die die 30°C-Marke übersteigen, ist das auch dringend nötig – es sei denn, man nimmt das $ 6-Wasser vom Schiff mit. 🙂

Schiffsrundgang auf Deck 6 bis 8

Casino auf Norwegian EscapeZurück an Bord zieht es mich daher erst einmal in den Schatten – und da viele meiner Mitreisenden noch auf irgendwelchen Ausflügen unterwegs sind, nutze ich die Gelegenheit, mal die drei öffentlichen Decks im Schiffsinneren genauer unter die Lupe zu nehmen.

Abgesehen von den beiden Restaurants, die sich auf Deck 16 und 17 befinden, sind hier nämlich alle anderen Restaurants, das Theater, die Shoppingbereiche, viele Bars, das Casino, die Kunstgalerie, die „Waterfront“ und das Atrium zu finden.

Le Bistro auf Norwegian EscapeBeginnen wir bei den Restaurants. Hier finden wir die im Reisepreis inkludierten Hauptrestaurants „Savor“ und „Taste“ sowie „The Manhattan Room“ und das „O’Sheehan’s“, das 24/7 geöffnet hat (hier gibt es Frühstück, MIttag- und Abendessen à la carte und dazwischen Snacks wie beispielsweise Burger oder Chicken Wings). Außerdem finden sich hier die Spezialitätenrestaurants gegen Aufpreis wie das „Le Bistro“ (französisch), „Teppanyaki“ (japanisch), „Food Republic“ (Global Fusion), „La Cucina“ (italienisch), „Pincho“ (Tapas Bar), „Bayamo“ (Seafood), „Moderno“ (Churrascaria), und das „Cagney’s“ (Steakhouse).

Darüber hinaus ist hier auch das Theater zu finden sowie der Headlines Comedy Club und The Pour House – alles drei Veranstaltungsorte für Shows, Comedy, Kleinkunst und Musik.

The Waterfront auf Norwegian EscapeBesonders zu erwähnen ist da aber noch die „Waterfront“ – ein Bereich, den man auf amerikanischen Schiffen sonst so nicht findet. Auf Deck 8 kann man (fast) um das ganze Schiff herumgehen (inklusive einem fantastischen Blick nach hinten auf die Heckwelle) und findet an den Seiten jeweils Außenbereiche der dort befindlichen Restaurants und Bars. Normalerweise wird auf amerikanischen Schiffen ja gefühlt versucht, den Blick aufs Wasser auf die Balkon- bzw. Außenkabinen und die Pooldecks zu beschränken, ja, teilweise sind die Außenwände der Restaurants sogar verkleidet, damit man dort keine Fensterfront nach außen hat. Das wurde hier bewusst anders gestaltet – hier kann man während des Essens oder mit seinem Drink den Blick aufs Meer und die frische Meeresluft genießen. Ein Bereich, der mit zugegebenermaßen sehr gut gefällt.

Atrium auf Norwegian EscapeIn der Schiffsmitte befindet sich dann das Atrium, das über zwei Decks geht und im unteren Bereich neben den Servicebereichen wie Rezeption, Schalter für Landausflugsbuchungen bzw. Restaurantreservierungen sowie Reisebuchungen und das Internet Café auch die Atrium Bar und das Atrium Café beherbergt. Herzstück ist aber ein Veranstaltungsbereich, in dem den ganzen Tag über Veranstaltungen wie Spielshows, Musik-Acts, Kinoabende und ähnliches stattfinden. Hier kann man sich also eigentlich den ganzen Tag aufhalten, etwas lesen, einen Drink genießen und sich zwischendurch immer wieder unterhalten lassen – in den vergangenen Tagen ist das Atrium so mein Lieblingsplatz an Bord geworden.

Abendessen im Cagney’s Steakhouse

Für heute Abend hatte ich im Vorfeld einen Tisch im Steakhouse reserviert, um hier meinen Dining Pass für ein Spezialitätenrestaurant aus dem „Free at Sea“ Paket einzulösen. Hier hätte ich auch jedes andere Spezialitätenrestaurant wählen können bzw. im Vorfeld das Paket auch auf zwei oder drei Besuche upgraden können (im Nachhinein wäre es eine gute Idee gewesen, das Upgrade auf drei Restaurants für $ 69 vorzunehmen – aber das weiß ich dann fürs nächste Mal).

Speisekart eim Steakhouse auf Norwegian EscapeEinen Tisch an der Waterfront habe ich leider nicht bekommen können (die waren schon alle belegt), ich habe aber nach einen schönen Tisch in einer Ecke mit Blick nach draußen ergattert. Nachdem sich mein Kellner bei mir vorgestellt und nach Allergien gefragt hat (das wird hier an Bord vor jedem Bestellung abgefragt und auf dem Bestellzettel auch dokumentiert), lasse ich mir erklären, wie das mit dem Dining Package funktioniert, da auf der Speisekarte alle Speisen mit Einzelpreisen versehen sind. Oftmals ist es ja so, dass das Ganze dann an ein gesetztes Drei-Gang-Menü gekoppelt ist, bei dem man ggf. einzelne Bestandteile gegen ein gleichwertiges Gericht tauschen kann. Anders hier – ich habe die freie Auswahl aus allen Vorspeisen, Suppen und Salaten in beliebiger Anzahl (!), kann ein Hauptgericht (Steak oder Seafood) mit beliebig vielen Saucen und Beilagen wählen und beliebig viele Desserts. Lediglich „Surf & Turf“ und das 1-kg-T-Bone-Steak würden einen Aufpreis kosten. Das kann sich sehen lassen …

Essen im Steakhouse auf Norwegian EscapeUnd so bestelle ich das „Black Tiger Shrimps Trio“ ($ 19), die „Lobster Bisque“ ($ 12), den Caesar Salat ($ 9) als Vorspeisen, ein 230g Filet Mignon ($ 39) mit Green Peppercorn Sauce ($ 3) und „Parmesan Duster Trüffel Fries“ als Beilage ($ 8). Zum Dessert gibt es dann „Raspberry Creme Brulée“ ($ 10). Und auf der Rechnung wurden dann am Schluss genau die $ 100 als „Discount“ abgezogen. Wow, da kann man sich nicht beschweren – zumal das alles auch noch phantastisch geschmeckt hat. Aber es zeigt durchaus mal wieder, wie die Nebenkosten bei einer Kreuzfahrt mit amerikanischen Reedereien ausfallen können – von daher muss man das bei der Planung und Kalkulation definitiv vor Augen haben. Oder idealerweise nach Angeboten schauen, bei dem die „Free at Sea“-Pakete für kleines Geld inkludiert sind (zur Erinnerung: ich hatte für die fünf Pakete mit Getränkepaket, einem Essen im Spezialitätenrestaurant, $ 50 Landausflugsguthaben in jedem Hafen, kostenfreier dritter und vierter Person in der Kabine und 150 Minuten Internet gerade mal $ 99 gezahlt).

Vorsicht, Fotograf

Im Restaurant fällt mir übrigens noch eine Begebenheit auf, die eindrucksvoll beweist, wie hier mit den Bordausgaben richtig Geld verdient wird. Zum einen steht vor jedem Restaurant ein Fotograf mit professionellem Equipment bereit, um hochwertige Portraits zu erstellen (meistens ist man dann ja doch ein kleines bisschen schicker gekleidet und hat die Shorts gegen eine (gute) Jeans getauscht). Und wenn ich „hochwertig“ schreibe, dann meine ich das auch so – wir reden also nicht von Fotos wie bei AIDA oder TUI, wo ohne Rücksicht auf den Hintergrund und den Bildaufbau einfach nur auf den Auslöser gedrückt wird. Zum anderen wird aber auch in den Restaurants auf Wunsch fotografiert. So weit, so gut. Bis jetzt wurde aber damit noch kein Geld verdient – bis jetzt sind nur die Fotografen zu bezahlen.

Geld verdient wird mit dem Verkauf der Fotos (und da gehe ich mal von einem Preis zwischen $ 70 und $ 100 aus). Und damit die Fotos auch verkauft werden und nicht endlos in der Galerie auf ihre Abholung warten, kommt der Fotograf noch vor dem Dessert zurück – und hat in einer repräsentativen Mappe zwei bis drei (zugegebenermaßen hochwertige) Bilder zur Auswahl dabei. Und wie das so ist, wenn man die Auswahl hat – dann nimmt man das beste davon. Und ich habe keinen Tisch gesehen, an dem kein Foto gekauft wurde. Hätte man nur ein Foto gehabt, hätte es die Auswahl zwischen diesem Foto und keinem Foto gegeneben – und der eine oder andere hätte dann vielleicht darauf verzichtet. Der älteste Verkaufstrick ever – und funktioniert wie eh und jeh. Genial.

Abendprogramm im Atrium

Gut gesättigt verbringe ich den Abend jetzt mit einem Cocktail im Atrium, abwechselnd mit Lesen und dem dortigen Programmangebot (Visuelles Quiz, 80er-Musik mit Royal Fluss, Pitch Spielshow, Musik mit Charme & Rhythm). Lediglich den Kinofilm „Jurassic World Fallen Kingdom“ um 23.15 Uhr gebe ich mir dann nicht mehr …

 

 

 

Freitag, 15. Juli 2022

Ausflug in Neapel / Italien

NeapelÜber den heutigen Tag gibt es eigentlich nicht wirklich viel zu erzählen … außer, dass er ziemlich chaotisch begonnen hat.

Ich habe heute einen weiteren Ausflug über NCL gebucht, wobei es „Ausflug“ nicht ganz trifft. NCL hat ein Ticket für den Hop-on-hop-off-Bus für $ 49 angeboten, dass ich – im Rahmen meines $ 50-Landausflugguthabens – kostenlos bekommen habe. Schön wäre es gewesen, wenn das Ticket einfach auf die Kabine geliefert worden wäre – aber so läuft das leider nicht. Es wird schon als Ausflug behandelt, d.h. wir hatten um 8.45 Uhr unseren Treffpunkt im Theater, um dann gemeinsam nach draußen zu gehen.

Escape TheaterDa mir das eindeutig zu früh war und ich auch nicht unbedingt mit dem ersten Bus unterwegs sein muss (der müsste ja allein durch die Ausflugsteilnehmer schon überfüllt sein), wollte ich also nur ins Theater gehen, irgendwie mein Ticket abholen und danach in Ruhe frühstücken und danach gemütlich zur Bushaltestelle laufen.

Aber das wäre ja zu einfach. Von daher müssen wir gegen 8.45 Uhr alle aus dem Theater nach draußen gehen, bekommen dort einen Sticker mit einer Busnummer (die natürlich fiktiv ist, da es für uns ja gar keinen Ausflugsbus gibt) und müssen im Anschluss daran auf gekennzeichnetem Weg das Schiff verlassen. Dort ist dann heute wieder die Bordkarte nötig – und die ist nicht in meiner Hosentasche. Obwohl sie da beim Verlassen der Kabine eigentlich noch war. Glaube ich zumindest. Dumm gelaufen – ich stehe jetzt also in der Schlange vorm Ausgang und habe keine Bordkarte.

Vermutlich habe ich sie also irgendwie zwischen Kabine, Theater und Ausgang verloren. Oder doch in der Kabine vergessen? Also, zurück auf Deck 14 und meine Kabinenstewardess gesucht, die mich in meine Kabine gelassen hat (hier kennt man sich nach dem ersten Tag, da sie sich gleich vorgestellt und mir ihre Telefonnummer gegeben hat, wenn ich irgendetwas brauche oder ein Problem auftritt). Leider (erwartungsgemäß) ist die Karte nicht da.

Die Zeit drängt, meine Ausflugsgruppe dürfte inzwischen (fast) komplett auf der Pier stehen – ich gehe also zum „Guest Service“ auf Deck 6. Zum Glück ist niemand vor mir, so dass ich gleich mein Problem vortragen kann. Und das wird mit den Worten „No problem“ auch sofort gelöst. Sie tippt meine Kabinennummer ein, vergleicht das Foto mit meinem Gesicht und druckt eine neue Karte aus. Das hat jetzt keine 20 Sekunden gedauert und ich bin schon wieder auf dem Weg zum Ausgang. Wow, da kenne ich Reedereien, da würde so ein Vorgang mindestens eine Viertelstunde dauern, bis auf der Karte wieder alle Berechtigungen korrekt gesetzt sind …

Am Ausgang werde ich schon erwartet (was zu erwarten war), ich habe aber nichts versäumt. Und hier werden jetzt endlich auch die Tickets für den Hop-on-hop-off-Bus verteilt, bevor unsere Gruppe gemeinsam zur Haltestelle des Busses vor dem Hafengelände geht. Wobei – es geht nicht die ganze Gruppe … ich gehe mit meinem Ticket zurück an Bord zum Frühstück.

Der Ausflug kostet übrigens $ 49, das Ticket für den Bus laut Aufdruck 24 €. Für die Differenz von rund 25 € ist dann also noch der gemeinsame Spaziergang durchs Terminal bis an die Bushaltestelle enthalten. Wenn man also kein entsprechendes Bordguthaben hat, sollte man durchaus in Betracht ziehen, allein aus dem Terminal zu gehen und das Ticket dann am Bus zu kaufen …

BrötchenauswahlDas Frühstück gibt es jetzt im Garden Café (das jetzt ziemlich leer ist – klar, sind ja fast alle in Neapel unterwegs), dazu ein kurzer Blick in die Zeitung und dann mache ich mich gemütlich auf den Weg zum Bus. Die Haltestelle ist schnell gefunden – und auch den Bus habe ich schon gesehen (oder besser gesagt, dessen Rücklichter). Und da der nächste erst in 75 Minuten fährt, disponiere ich um und gehe rund zehn Minuten zu Fuß zur Starthaltestelle der Busse. Da fahren nämlich beide Linien ab, so dass ich bereits 15 Minuten später im Bus der Linie A sitze und die etwa 45-minütige Rundfahrt durch Neapel mache. Und das hat sich durchaus gelohnt – auch wenn ich schon mehrmals hier war, habe ich irgendwie doch nie alles gesehen und die passenden Erklärungen dazu bekommen.

Allerdings ist es auch ziemlich heiß hier im Süden … und so entscheide ich mich dagegen, die Fahrt mit Linie B fortsetzen (die hätte dann nämlich noch die besagten 75 Minuten gedauert) sondern gehe zu Fuß zurück zum Schiff, um dort ein bisschen Schatten zu finden.

„Seetag“ an Bord

Spielshow im AtriumUnd so verbringe ich dann den Rest des Tages an Bord – zunächst noch im Whirlpool in der H2O-Area, dann im Schatten unter einem Sonnenschirm (da ist es aber auch nicht viel kühler) und schlussendlich an meinem Lieblingsplatz im Atrium mit einem Buch, wie immer unterbrochen durch die eine oder andere Quiz- oder Spielshow.

Und die wechseln in der Tat jeden Tag, so dass es da auch immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt – heute beispielsweise eine Quizshow zum Thema „Harry Potter“.

Abendessen im Garden Cafe

Manhattan RoomNachdem ich das Mittagessen auch heute wieder ignoriert habe, plane ich heute Abend endlich mal eines der beiden Hauptrestaurants ein. Den Plan werfe ich dann allerdings auch gleich wieder über den Haufen – beide Restaurants sind relativ voll, was dazu führen würde, dass es da keine Chance gibt, mit angemessenem Abstand zu anderen Mitreisenden einen Tisch zu bekommen. Und nachdem hier an Bord von Tag zu Tag mehr gehustet wird (klar, kann auch einfach nur eine Erkältung sein), habe ich mich entschieden, das Risiko, doch noch Corona-positiv von der Kreuzfahrt zurückzukommen, zu minimieren, indem ich konsequent Maske trage, wenn ich im Schiff in beengten Bereichen und in den Aufzügen unterwegs bin (wahrscheinlich bin ich schon als der „Guy with the mask“ bekannt, das macht außer mir nämlich sonst kein einziger hier an Bord) und versuche, Mindestabstände einzuhalten. Und das wäre aktuell in den Hauptrestaurants nicht gegeben gewesen – und so ist es auch heute wieder das Buffetrestaurant geworden, da das dort problemlos möglich ist.

Natürlich weiß ich auch, dass das Essen in den Hauptrestaurants sicherlich noch eine Klasse höhenwertiger ist als im Buffetrestaurant und es ist natürlich auch ziemlich schade, dass ich es zumindest auf dieser Kreuzfahrt mit NCL vermutlich nicht ausprobieren kann (wobei es ja vielleicht morgen noch eine Chance gibt) – auf der anderen Seite ist das Essen im Buffetrestaurant (heute ist dort übrigens „italienisches Buffet“ angesagt) auch hervorragend und mehr als nur eine Notlösung.

Und außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass das nicht meine letzte Kreuzfahrt mit Norwegian gewesen ist – dafür gefällt es mir hier an Bord zu gut … und außerdem gibt es da ziemlich spannende Routen (gerade im amerikanischen Raum), die ich mit AIDA oder TUI so aktuell nicht finde, die ich aber gern einmal machen würde (Stichworte sind hier Westküste der USA, Alaska und Hawaii). Und da bietet sich Norwegian definitiv an …

 

 

 

Samstag, 16. Juli 2022

„Seetag“ in Livorno / Italien

Der letzte Reisetag unserer Kreuzfahrt ist gekommen, wir legen gerade in Livorno an. Der Reiseplan von Norwegian spricht zwar von „Florenz / Pisa“ und beides ist von hier aus ja auch gut zu erreichen, ändert aber nichts daran, dass wir tatsächlich in Livorno sind. Aber solche Ungenauigkeiten gibt es ja auch bei anderen Reedereien – da wurde „Warnemünde“ auch mal schon als „Berlin“ bezeichnet und auch hinter „Le Havre“ steht gern mal „Paris“ bzw. „London“ hinter „Southampton“.

Aber wie auch immer – hier bin ich ja nun schon einige Male gewesen, einschließlich der „Standard-Ausflüge“ nach Lucca, Pisa und Florenz, so dass ich heute guten Gewissens einen „Seetag“ machen und an Bord bleiben kann. Und die Zeit brauche ich auch, um mein Fazit zur Reise mit der Norwegian Escape zu ziehen und das dafür noch notwendige Footage zu erstellen.

Contry Platter zum FrühstückUnd so beginnt mein Tag relativ entspannt gegen 8.30 Uhr mit dem Gang ins Bad und dem anschließenden Frühstück, heute mal wieder im O’Sheehan’s, da alle anderen Passagiere um diese Zeit offensichtlich im Buffetrestaurant sind. Wobei das kein Nachteil ist, das Frühstück im O’Sheehan’s ist ja genau nach meinem Geschmack. Und so gibt es da heute neben einem Früchteteller den „Country Platter“ – da ist im Prinzip alles drauf, was ich so zum Frühstück brauche. Und dazu gibt es wieder einen Cappu, wobei ich insgesamt drei Mal gefragt werde, ob ich den wirklich will, da der ja aufpreispflichtig ist. Und ja, ich will – trotz der $ 3,95 auf meiner Bordrechnung, die aufgrund der automatisch aufgebuchten 20% Trinkgeld dann ja eigentlich $ 4,74 sind. Das muss man hier halt immer im Hinterkopf haben, dass auf jeden angegebenen Preis noch einmal 20% on top kommen.

Danach geht es für mich – regelmäßige Leser werden es ahnen – ins Atrium, wo ich mich mit meinem MacBook bewaffnet niederlasse, um bei dem einen oder anderen kühlen Getränk das Reisefazit zu erstellen.

Abreiseinformationen

Als ich dann im Laufe des Nachmittag zurück auf meine Kabine komme, finden sich da inzwischen auch die Abreiseinformationen. Und das ist hier ziemlich durchorganisiert …

Kofferbanderolen für den Check-OutSo gibt es festgelegte Abreisezeiten für bestimmte Gruppen (die erste Zeit um 6.45 Uhr ist beispielsweise den Latitude-Mitgliedern der oberen Stufen vorbehalten, andere Zeiten sind abgestimmt auf Landausflüge bzw. die Transfers zum Flughafen) sowie frei wählbare Zeiten für individuelle Reisende. Jede Abreisezeit ist mit einem Farbcode verbunden, der mittels Banderole am Gepäck zugeordnet wird. Diese Banderolen werden automatisch auf die Kabinen geliefert (für diejenigen, die einer festen Zeit zugeordnet sind) bzw. können am Guest Service Schalter abgeholt werden (für Individualreisende, die aus einem der vier offenen Zeitslots dazwischen auswählen können).

Und da mein Flug nach 17 Uhr geht, habe ich automatisch den letzten Zeitslot um 9.00 Uhr bekommen, um dann direkt zum Shuttlebus zum Flughafen gehen zu können (verbunden mit einer grüne Banderole für mein Gepäck). Das wiederum kann ich bis Mitternacht mit der Banderole vor die Tür stellen, um es dann morgen früh im Terminal mitzunehmen. Alternativ kann ich es natürlich auch selbst mit von Bord nehmen (was ich aus Bequemlichkeit wohl auch machen werde, zumal es ja eh nur Handgepäckmaße hat und nur gut 8 kg wiegt).

Die Frühstückszeiten sind dabei so gelegt, dass es nur bis 8.30 Uhr Frühstück gibt und auch die Kabinen müssen spätestens um diese Zeit verlassen worden sein – also alles etwas früher als gewohnt. Von daher werde ich wohl gegen 7.30 Uhr zum Frühstück gehen, danach das restliche Gepäck packen, ins Atrium gehen und dort auf meine Check-Out-Zeit um 9 Uhr warten. Und da das ja der letzte Zeitslot ist, dürften die meisten Passagiere bis dahin ja bereits von Bord gegangen sein.

Abendessen im Buffetrestaurant

BBQ im Garden GrillLeider ist die Situation in den Hauptrestaurants auch heute nicht wesentlich besser als gestern, so dass ich auch den letzten Abend im Garden Café verbringe – aber da gibt es heute Abend ein BBQ, so dass das nicht wirklich ein Nachteil sein muss. Klar, ich hätte auch gern mal eines der Hauptrestaurants ausprobiert – aber das muss jetzt halt bis zur nächsten Reise mit Norwegian warten.

Und so gibt es heute Abend im wesentlichen Fleisch 🙂 Und da kann ich durchaus mit leben … zumal so Kleinigkeiten wie ein passender Salat oder ein Crêpes zum Dessert ja auch immer drin sind. Und eine leckere Zwiebelsuppe als Vorspeise ging auch noch rein.

Entertainment an Bord

Zu diesem Punkt habe ich bislang ja noch nicht allzu viel geschrieben, wenn man mal von den Aktionen ins Atrium absieht. Aber dazu gibt es natürlich auch das eine oder andere zu sagen. Im Theater, im Supper Club oder auch im Comedy Club finden jeden Tag Shows und Aufführungen statt, die teilweise offen sind (wer zuerst kommt, sitzt zuerst) und teilweise Reservierungen benötigen (können im Box Office oder auch über die App vorgenommen werden). Diese Veranstaltungen sind dann auch meist relativ schnell „ausverkauft“, so dass man dann nur noch mit Glück einen freien Platz bekommen kann, wenn die nicht wahrgenommenen Reservierungen zehn Minuten vor Beginn freigegeben werden.

Und so habe ich für heute Abend um 21 Uhr einen Platz im Theater für „The Chor of Man“ reserviert. Die Türen öffnen 30 Minuten vor Beginn und so bin ich pünktlich um 20.30 Uhr dort – verbunden mit der Hoffnung, dadurch Einfluss auf die Platzzuteilung zu haben und einen Platz zu bekommen, der einigermaßen Abstand garantiert (außer mir wird ja vermutlich wieder niemand Maske tragen).

The Choir of ManUnd das hat immerhin geklappt – ich habe einen Platz am Rand gefunden. Und das hat sich wirklich rentiert – die Show ist einfach nur super. Und Stimmung ist ja wie gesagt an Bord sowieso kein Thema. Von daher hat der „ausverkaufte“ Theatersaal dann definitiv getobt und die Jungs am Ende mit Standing Ovations verabschiedet. Leider ist das Filmen während der Show untersagt gewesen – dennoch findet man in YouTube unter dem Suchbegriff „Choir of Man“ durchaus das eine oder andere Video dazu, falls jemand mal einen Eindruck davon gewinnen will, was da jetzt so los war.

Und das war es dann auch …

Auf dem Weg nach CivitavecchiaJa, und das war es dann aber auch gewesen. Ich hole mir noch einen Campari Orange an der Atrium Bar und gehe dann auf meine Kabine, um zum einen meinen Koffer für morgen zu packen und zum anderen noch die restlichen Minuten des EM-Spiels zwischen Finnland und Deutschland zu sehen, bevor dann die letzte Nacht an Bord anbricht. Und die ist dann ja morgen auch ziemlich früh zu Ende …

 

 

 

Sonntag, 17. Juli 2022

Abreise von Civitavecchia

Gegen 4 Uhr haben wir heute Nacht den Hafen von Civitavecchia erreicht; das Anlegen ist dann doch etwas lauter gewesen, so dass ich davon aufgewacht bin.

Ich habe danach die Balkontür zugemacht und noch bis gegen 6.00 Uhr geschlafen, bevor ich ein letztes Mal ins Bad gegangen bin und dann die restlichen Sachen in meinem Koffer verstaut habe.

Ab 6.45 Uhr sollte die Ausschiffung der ersten Gäste beginnen, tatsächlich geht es aber jetzt schon los. Wohl dem, der rechtzeitig aufgestanden ist und schon frühstücken war.

Meine Check-Out-Zeit ist ja eigentlich 9 Uhr, ich halte mich aber vorsichtshalber mal ab 8.30 Uhr bereit. Man weiß ja nie.

Der Tag wird sicherlich sowieso noch die eine oder andere Überraschung bereithalten …

Denn natürlich haben sich die italienischen Fluglotsen genau den heutigen Tag ausgesucht, um zu streiken. Somit startet und landet zwischen 14 und 18 Uhr kein einziges Flugzeug in Italien.

Und ich könnte mir vorstellen, dass davon auch noch mein Flieger, der eigentlich um 18.30 Uhr starten soll, betroffen ist. Schlieslich muss der ja vorher auch von irgendwoher kommen – und landen kann er dann ja vermutlich nicht vor 18 Uhr (und das werden dann wohl viele Flieger wollen, die vorher nicht landen konnten).

Schaun mer mal – ich sehe mich ehrlich gesagt schon die Nacht in einem römischen Hotel verbringen … wobei – online einchecken konnte ich schon, die Bordkarte ist also schon auf meinem Handy. Lufthansa scheint also aktuell noch davon auszugehen, dass alles normal läuft.

Wobei – stimmt nicht. Eben gerade kommt eine SMS, dass sich mein Flug um 20 Minuten auf 18.50 Uhr verschiebt. Naja, wenns dabei bleibt …

Ich gehe jetzt erstmal ins Garden Café zum letzten Frühstück der Reise, bevor ich dann auf den Aufruf zum Verlassen des Schiffs im Atrium warte.

Ausschiffung in CivitavecchiaUnd der kommt dann um 7.50 Uhr – ebenfalls über eine (!) Stunde zu früh. Gut, dass ich da ausreichend Reserve eingerechnet hatte.

Und so sitze ich bereits um 8.00 Uhr im Transferbus zum Flughafen, der jetzt von den Norwegian-Mitarbeitern bis auf den letzten Platz gefüllt wird. Neben mir kommt dadurch eine ältere Dame zum Sitzen, die sich nicht nur durch beständiges Husten auszeichnet sondern natürlich auch ohne Maske im Bus sitzt. Wobei, stimmt nicht ganz – sie hat schon eine, trägt sie aber halt nur am Ellenbogen. Und nachdem der Busfahrer gesagt hat, dass sie die nicht aufsetzen muss, tut sie es natürlich auch nicht. Dafür scheint ihr aber warm zu sein – zumindest holt sie einen Fächer aus ihrer Handtasche und wedelt mir jetzt noch ihre Ausatemluft ins Gesicht.

Ich vermute mal, sie hat nicht wirklich verstanden, warum ich das nicht so gut finde – sie hat aber definitiv verstanden, dass ich das nicht gut finde – der Fächer ist jetzt nämlich genau so schnell wieder in der Handtasche verschwunden wie er dort herausgekommen ist. Wenigstens etwas … jetzt hoffe ich halt mal, dass meine Maske ausreicht, um das, was sie da so ausatmet, nicht komplett einzuatmen. In ein paar Tagen werde ich es wissen …

Ein Tag am Flughafen in Rom

Kurz vor 9 sind wir dann am Flughafen, so dass ich mich direkt auf den Weg zur Sicherheitskontrolle machen kann. Die Bordkarte habe ich ja bereits und mein Gepäck gebe ich nicht auf – vermutlich würde ich es sonst (Achtung, Wortspiel) tatsächlich aufgeben 😉 Hier gibt es zum Glück noch die Fastlane für Business, so dass ich ohne Wartezeit direkt zur Siko komme. Ich mache meinen Rucksack auf, um meine Technik auszupacken – und erfahre, dass das hier nicht nötig wäre. Ich müsste nur die Flüssigkeiten herausnehmen, alles andere könne drin bleiben. Na, da bin ich ja mal gespannt … auf dem Röntgenbild muss es vor Kabeln und Drähten ja nur so wimmeln.

Das scheint aber hier niemanden zu stören oder die Technik ist irgendwie schon deutlich weiter als die in Frankfurt – der Rucksack bleibt ohne Beanstandungen und Nachkontrolle. Und sogar eine 0,5-l-Flasche Wasser, die noch in der Seitentasche steckte (an die hatte ich überhaupt nicht mehr gedacht) wurde anstandslos durchgewunken. Manchmal staunt man dann halt doch nur …

Lunch in der LoungeJetzt hatte ich im Vorfeld ja die Hoffnung, dass ich ggf. noch auf einen früheren Flieger umbuchen kann und somit vor dem Streik zurück nach Frankfurt komme – aber keine Chance, alle verbleibenden Flüge von Rom nach Frankfurt mit LH sind – selbst die über München – ausgebucht. Von daher muss ich jetzt also wohl tatsächlich bis um 18.50 Uhr warten, um dann hoffentlich nach Hause zu kommen. Aber immerhin kann ich das in der Star Alliance Lounge tun – da gibt es wenigstens Strom, etwas zu Essen und zu Trinken und bequeme Sessel.

Und die Zeit hier am Flughafen kann ich dann auch schon am sinnstiftend nutzen, indem ich mein Fazit zu Norwegian erstelle – das findet Ihr dann als nächsten Blogeintrag.

Mehr als zehn Stunden können ziemlich lang sein … auch in einer Flughafenlounge. Die Entscheidung für relativ kleines Geld auf Business upzugraden war wohl selten so richtig wie heute.

Und so sitze ich hier, arbeite, lese, schaue den einen oder anderen Film auf Netflix, esse eine Kleinigkeit und bekomme zwischendurch immer wieder mal Post von Lufthansa, dass sich mein Flug verspätet. Erst von 18.30 Uhr auf 18.50 Uhr, dann auf 19.30 Uhr und schließlich auf 20.10 Uhr. So langsam wird’s dann auch knapp, denn nach 23 Uhr wird das nichts mehr mit der Landung in Frankfurt …

Rückflug nach Frankfurt

Aber es bleibt in der Tat bei 20.10 Uhr. Nachdem der Flieger um 17.20 Uhr in Frankfurt tatsächlich gestartet ist (statt um 12 Uhr), besteht ja nun auch berechtigte Hoffnung, dass er nach seiner Landung in Rom gegen 19.20 Uhr tatsächlich wieder zurückfliegen könnte.

Rückflug nach FrankfurtUnd das tut er dann auch – um 19.45 Uhr beginnt das Boarding und gegen 20.15 Uhr heben wir tatsächlich ab in Richtung Frankfurt. Dort kommen wir dann um 22.24 Uhr an – für mich noch völlig OK, für viele meiner Mitreisenden, für die Frankfurt eigentlich nur ein Umsteigeziel war, eher nicht – denn mit Umsteigen ist heute nichts mehr, Anschlussflüge finden keine mehr statt. Da heißt es dann in Frankfurt übernachten und morgen weiterfliegen – hoffentlich finden sie noch einen geöffneten Serviceschalter der Lufthansa …

Ich kann mir jetzt zumindest den Weg über die Gepäckausgabe sparen (Fliegen mit Handgepäck hat durchaus seine Vorteile – lediglich die 8-kg-Grenze macht das ein bisschen schwierig) und gehe direkt zum Ausgang, wo ich meinen „Privat-Shuttle“ nach Hause treffe. Und gegen 23.00 Uhr ist dann auch dieser Urlaub Geschichte …

Aber in drei Wochen geht es ja schon weiter – so Corona will, gehen wir am 7. August auf AIDAperla, um die norwegische Fjordlandschaft zu erkunden und genießen. Und Ihr könnte natürlich gern wieder dabei sein …

 

 

 

Fazit: Norwegian vs. AIDA/TUI

So, eine Woche auf der Norwegian Escape ist nun vorbei. Zeit für ein Fazit und die Antwort auf die Frage, ob eine Kreuzfahrt mit Norwegian eine Alternative zu AIDA oder Mein Schiff sein kann.

Hier die kurze Antwort: Ja, ich glaube schon – wenn man kein Problem damit hat, dass die Bordsprache Englisch ist.

Doch vorweg vielleicht noch zwei Anmerkungen: ich habe inzwischen über 80 Kreuzfahrten auf den unterschiedlichsten Schiffen gemacht, die Mehrheit davon auf AIDA- und TUI-Schiffen. Von daher kenne ich diese natürlich mehr oder weniger in- und auswändig. Dem gegenüber steht jetzt (erst) eine einzige Kreuzfahrt mit Norwegian. Von daher kann der Eindruck hier nur sehr subjektiv sein und zum anderen kann es zwischen den unterschiedlichen Schiffsklassen natürlich auch bei NCL Unterschiede geben. Je nach Fahrtgebiet (Mittelmeer oder Ostsee, Karibik oder Alaska, …) und Reisezeit (in den Ferien oder außerhalb) wird das Angebot vielleicht variieren und auch das Publikum wird nicht immer in gleicher Zusammensetzung an Bord zu finden sein. Wer AIDAaura kennt, kann ja auch nicht unbedingt beurteilen, wie sich eine Kreuzfahrt auf AIDAcosma „anfühlt“. Von daher sind alle Aussagen, die ich treffe, auf genau diese eine Kreuzfahrt mit der Norwegian Escape von und nach Civitavecchia im Juli 2022 bezogen – und damit nicht automatisch auf alle Schiffe und Routen mit Norwegian zu übertragen. Dazu müsste ich erst noch die eine oder andere Kreuzfahrt mit Norwegian machen (was ich aber ziemlich sicher tun werde)…

Die zweite Anmerkung bezieht sich auf den „Haven“. Das ist ein geschlossener Bereich an Bord (Schiff-in Schiff-Konzept), in dem man durch Buchung einer exklusiven Suite mit Butlerservice, eigenem Sonnendeck, separatem Restaurant und exklusiver Lounge ein gewisses Maß an Luxus dazu buchen kann. Man kann dann zwar auch alle anderen Bereiche des Schiffes nutzen, muss das aber nicht. Da ich den „Haven“ nicht gebucht habe, kann ich dazu aus der Praxis auch nichts berichten – von daher belasse ich es bei der Erwähnung, dass es den gibt und dass alles, was ich hier zusammengefasst habe, sich nur auf die „normalen“ Bereiche an Bord bezieht und für den Haven ggf. nicht oder nicht in dieser Form zutreffen muss.

Und jetzt aber zur langen (ausführlichen) Antwort: Es ist zwar anders auf Norwegian als auf AIDA bzw. TUI. Wobei „anders“ ja nicht unbedingt „schlechter“ heißen muss. Doch schauen wir uns die einzelnen Themenbereiche einmal im Detail an:

Bordsprache ist Englisch

Augenscheinlich der größte Unterschied findet sich in der Bordsprache wieder. Während bei AIDA und TUI Cruises die Bordsprache „Deutsch“ ist, ist sie bei Norwegian als amerikanische Reederei „Englisch“. Das wird aber auch so kommuniziert und das sollte man vor der Buchung einfach wissen. Alles, was bei AIDA oder TUI also auf Deutsch passiert, passiert hier auf Englisch. Deutsch kommt in der Praxis nicht wirklich vor – einzige Ausnahme sind die Sicherheitsdurchsagen (die gibt es neben Englisch auch in Spanisch und Deutsch) und das Tagesprogramm (dass es zumindest in der Online-Version in der App auf Deutsch gibt). Aber im Prinzip ist das ja nichts anderes als ein Urlaub in den USA – da muss man sich ja auch mit Englisch „durchkämpfen“.

Wer mit Englisch aber nicht so viel am Hut hat, der sollte sich vor der Buchung halt gut überlegen, ob das Umfeld hier das Passende ist. Zumal auch die anderen Gäste – zumindest jetzt auf meiner Mittelmeerkreuzfahrt – zu gefühlt 90% aus USA oder Kanada stammen und von daher auch die Kommunikation mit den Mitreisenden potenziell nicht auf Deutsch erfolgen wird (ich habe während meiner Kreuzfahrt genau zwei Mal deutsche Worte gehört – einmal bei einem Dialog im Aufzug und einmal am Crêpes-Stand im Buffetrestaurant zwischen Vater und Tochter).

Allerdings gibt es neben der Rezeption einen „International Desk“, der täglich zwischen 16 und 18 Uhr besetzt ist – unter anderem auch mit einem deutschsprachigen Mitarbeiter. In Notfällen könnte man dort – dann auch ohne Englischkenntnisse – Unterstützung bekommen.

Ist das jetzt ein Nachteil?

Nun, meiner Meinung nach nicht. Mir selbst gefällt es sogar gut, mal wieder eine Woche „in Amerika“ zu sein und somit auch Englisch zu sprechen. Wenn jemand jedoch Wert darauf legt, im Urlaub Deutsch zu sprechen oder schlichtweg kein Englisch spricht, dann ist Norwegian vielleicht nicht die optimale Wahl. Das sollte man also einfach nur wissen und berücksichtigen – und dann ist das auch kein wirklicher Nachteil.

Bei MSC war das Ganze ein bisschen anders. Dort wird explizit mit einem „deutschsprachigen Gästeservice“ geworben – und den habe ich, zumindest bei meiner damaligen Kreuzfahrt, beim besten Willen nirgendwo finden können. Da wird man dann an Bord unter Umständen negativ überrascht – und das ist dann natürlich nicht wirklich optimal.

Kulinarik

An Bord der Norwegian Escape gibt es drei Sorten von Restaurants – ein großes Buffetrestaurant („Garden Café“), drei im Reisepreis inkludierte Hauptrestaurants mit Bedienung am Platz („Savor“, „Taste“ und den „Manhattan Room“), ein ebenfalls inkludiertes 24/7-Restaurant („O’Sheehan’s“) sowie mehrere aufpreispflichtige À-la-carte-Restaurants.

Die aufpreispflichtigen À-la-carte-Restaurants decken dabei die ganze Bandbreite ab, die man bei Restaurants so findet: japanisch, italienisch, französisch, ein Steakhouse, eine mexikanische Churrascaria, eine spanische Tapas-Bar und ein Seafood-Restaurant, wobei diese nur zum Abendessen geöffnet haben. Reservierungen sind hier zwingend notwendig, spontan wird man einen freien Platz nur mit Glück ergattern. Dies kann man jedoch außer über das Bordportal auch an einem Serviceschalter neben der Rezeption machen – hier kann man sich dann auch in Ruhe die Speisekarten anschauen.

Die Öffnungszeiten des Buffet- und der Hauptrestaurants sind relativ großzügig bemessen, so gibt es Frühstück bis gegen 11.00 Uhr, Mittagessen im Anschluss bis gegen 17 Uhr und dann schon das Abendessen bis etwa 22 Uhr. In den „Zwischenräumen“ finden sich im Buffetrestaurant immer kleine Snacks und ergänzend dazu steht dann das 24/7-Restaurant zur Verfügung. Darüber hinaus kann man für eine Liefergebühr von $ 9,95 auch rund um die Uhr den Kabinenservice nutzen oder auch das Frühstück kostenfrei in der Kabine genießen.

Die Speisekarte in den Hauptrestaurants ist sehr umfangreich und umfasst etwa zehn Vorspeisen, zehn bis 15 Hauptgerichte und mindestens fünf verschiedene Desserts. Die Karte wechselt dabei regelmäßig, so dass auch bei einer 14-tägigen Reise Abwechslung garantiert ist.

Qualitativ haben mich auf meiner Kreuzfahrt alle Restaurants, die ich besucht habe, absolut überzeugt – inklusive des Buffetrestaurants. Wie an anderer Stelle schon erwähnt, ist die Qualität hier sehr hoch und auch das Angebot ist riesig. Von daher kann ich in Bezug auf die Kulinarik hier nur die volle Punktzahl vergeben. Allerdings muss man vor Augen haben, dass die Preise in den À-la-carte-Restaurants im Vergleich zu AIDA oder TUI relativ hoch sind. Mein Essen im Steakhouse hätte – wenn ich kein Dining Package gehabt hätte – beispielsweise $ 100 gekostet.

Von daher bietet es sich an, im Vorfeld ein entsprechendes Paket zu buchen (bzw. als Bestandteil des „Free at Sea“ Angebotes zu wählen), wenn man während der Kreuzfahrt einmal oder gar mehrfach die Spezialitätenrestaurants nutzen möchte.

Feste Essenszeiten (Sitzungen), fest zugeordnete Tische bzw. Gala- oder Kapitänsdinner gibt es bei Norwegian im Übrigen nicht – hier gilt „Freestyle Cruising“, d.h. jeder geht wann und wohin er will zum Essen – die Reservierungen in den Spezialitätenrestaurants mal ausgenommen.

Getränke und Getränkepakete

Bei Norwegian sind die Getränke grundsätzlich nicht im Reisepreis inkludiert – mit Ausnahme des obligatorischen Eiswassers, das in jedem Restaurant gereicht wird sowie (Filter)kaffee, Tee und Säfte zum Frühstück.

Und die Preise liegen auf einem deutlich höheren Niveau als wir das gewohnt sind – für einen Cocktail sind $ 10 – $ 15 der Regelfall, Signature Cocktails oder gehobene Alkoholika liegen auch deutlich über dieser Grenze. Berücksichtigen muss man darüber hinaus, dass bei jeder Bestellung auf den Getränkepreis automatisch ein Serviceentgelt von 20% aufgebucht wird – kostet ein Cocktail also beispielsweise $ 12, so wird das Bordkonto mit $ 14,40 belastet.

Dem kann man entgegen wirken, indem man im Vorfeld ein Getränkepaket bucht bzw. ein solches als Bestandteil von „Free at Sea“ auswählt. Dann sind im „Premium Paket“ alle Getränke bis $ 15 enthalten (und alles was teurer ist, wird um $ 15 im Preis reduziert) und im „Premium Plus Paket“ auch das, was teurer als $ 15 ist. Aber auch die Pakete, die im Übrigen überall an Bord gelten, kosten ihren Preis – so sind für das „Premium Paket“ (das aber sicherlich für die meisten Reisenden ausreichen wird) für jeden Tag der Reise $ 99 zu zahlen. Bei einer einwöchigen Reise wären damit weitere rund $ 700 zusätzlich zum Reisepreis zu berücksichtigen. Günstiger geht das dann über das „Free at Sea“-Paket – aber dazu später mehr.

Nicht enthalten sind übrigens Kaffeespezialitäten (die gibts auch nur bei Starbucks im Atrium Café bzw. in den Spezialitätenrestaurants) oder Wasserflaschen (die kosten im Übrigen $ 5 je Liter – zzgl. 20% Service Fee). Allerdings kann man im Vorfeld der Reise auch Wasserpakte erwerben – die stehen dann bei Ankunft auf der Kabine. So habe ich beispielsweise 6 x 1l für $ 18 kaufen können – das war dann nur die Hälfte zum Einzelpreis an Bord.

Room Service / Frühstück in der Kabine

Im Gegensatz zu den „deutschen“ Reedereien (Suitenbuchungen teilweise ausgenommen) gibt es bei Norwegian einen Roomservice gegen Aufpreis. Hier kann man verschiedene Snacks, Salate, Pizza und kleinere Gerichte den ganzen Tag über auf die Kabine bestellen. Die Speisen sind dabei kostenfrei, für die Lieferung wird eine Pauschale von $ 9,95 berechnet.

Auf Wunsch kann man auch auf der Kabine frühstücken – hierzu hängt man am Vorabend einen Bestellzettel an die Kabinentür und wird dann zur gewünschten Zeit beliefert. Das Angebot ist dabei allerdings nicht sehr umfangreich und mehr so auf süße Kleinigkeiten ausgelegt. Dafür ist der Service kostenfrei.

Alternativ dazu bietet die Room Service Karte aber auch warme Frühstücksgerichte wie Omelettes oder Minutensteaks an – hierfür fällt allerdings wieder die Service Fee von $ 9,95 an.

Entertainment

Eine der Stärken von Norwegian ist sicherlich – wie bei den großen amerikanischen Reedereien üblich – das Entertainment. Neben einem Theater, dem Supper Club und dem Comedy Club findet sich an Bord noch der Außenbereich „Spice H2O“ sowie das Atrium, in denen regelmäßig Shows und Veranstaltungen stattfinden.

Und wenn ich hier von „Veranstaltungen“ spreche, dann meine ich Shows mit Musical-Charakter, teilweise sogar echte Broadway Aufführungen. Diese sind von Umfang, Aufwand, Dauer, Inhalt nicht einmal ansatzweise mit dem zu vergleichen, was auf AIDA oder TUI geboten wird – und das ist ja nun auch nicht schlecht. Hier ist aber alles noch mal eine Nummer größer und aufwändiger.

Während meines Aufenthaltes an Bord habe ich zwar mit „The Choir of Man“ nur eine „große“ Aufführung gesehen, habe aber Ausschnitte weiterer Highlights im Bord-TV gesehen. Und ja, das lohnt sich definitiv. Daher ist für die meisten Veranstaltungen im Vorfeld auch eine Reservierung notwendig – diese geht über das Box Office oder die App. Und ohne Reservierung wird es wohl auch nur auf gut Glück kurz vor der Aufführung klappen, wenn jemand seine Reservierung nicht wahrnimmt.

Im Comedy Club findet – Überraschung – im wesentlichen Comedy statt. Dazu muss man dann aber schon sehr gut Englisch sprechen – ansonsten wird man viele der Feinheiten und sprachlichen Nuancen im Humor schlichtweg nicht verstehen. Und im Supper Club findet sich meistens Kleinkunst, Zauberei und ähnliches – aber auch hier gilt: first come, first serve.

Dazu kommt dann natürlich noch das Atrium, in dem es den ganzen Tag über immer wieder einzelne Show-Acts gibt, wo Spielshows, Quizspiele oder auch einfach Wii-Spielzeiten angeboten werden oder auch zwei mal am Tag ein aktueller Kinofilm gezeigt wird.

Und im H2O-Bereich am Heck des Schiffes findet dann jeden Abend gegen 22.30 Uhr eine Poolparty statt – entweder als Mottoparty oder auch einfach nur so. Stimmung ist dort in jedem Fall immer garantiert.

Dresscode

Sprechen wir mal über den Dresscode hier an Bord. Grundsätzlich ist bei Norwegian ja „Freestyle“ angesagt, jeder macht also was er will. Und so ist das eigentlich auch bei der Kleidung – so richtig falsch machen kann man da eigentlich nichts. Und dennoch gibt es eine „Dining Dress Guideline“, die ziemlich detailliert regelt, was wer wo idealerweise trägt.

Im „Garden Café“, dem Buffetrestaurant, ist rund um die Uhr folgendes vorgeschrieben: „Cover-ups, shirts and footwear“. Kann man also frei übersetzen mit „nicht nackt“. Das gleiche gilt tagsüber übrigens auch in den anderen Restaurants.

Für das Abendessen in den anderen Restaurants sieht es dann aber schon ein bisschen anders aus – da ist der Dresscode „Cruise Casual“. Damit meint man für den Herren Khakis, Jeans, Shorts, T-Shirts (keine Tank-Tops) und für die Damen Shirts, Hosen, Tops, Sommerkleid, Shorts oder Jeans. Von der Hinsicht eigentlich immer noch relativ „freestyle“.

Ordentlicher geht es dann nur noch in den Hauptrestaurants und im „Le Bistro“ (französisches Restaurant) zu – da gilt „Smart Casual“ und man erwartet man beim Herren ein Shirt mit Kragen, eine lange Hose oder eine Jeans (die wird übrigens genau beschrieben: „vorzeigbare Jeans sind sauber, in guten Zustand ohne Löcher oder Risse, nicht stonewashed und werden nicht niedriger als auf der Hüfte getragen“) sowie geschlossene Schuhe. Tabu sind übrigens Basecaps. Die Damen tragen Jeans, lange Hosen, Kleider, Shirts bzw. Tops.

Das Schiff („Norwegian Escape“)

Das Schiff ist ja erst wenige Jahre alt und von daher auch in sehr gutem Zustand. Es ist farblich gedeckt gehalten, Brauntöne dominieren. Am ehesten vergleichbar dürfte es mit den Schiffen von TUI Cruises sein, aber auch die neueren Schiffe von AIDA, die ja auch nicht mehr so bunt gestaltet sind wie die Kussmund-Klassiker, gehen in diese Richtung. Und im Gegensatz zu MSC gibt es hier kein „Bling-bling“; Swarowski-Kristalle und ähnliches sind hier nicht zu finden.

Von daher würde ich das Schiff als „gemütlich“ und gediegen beschreiben, wobei die Restaurants relativ hochwertig und edel eingerichtet sind.

Internet

Klarer Pluspunkt für Norwegian. Hier funktioniert das Internet. Und zwar durchgehend mit hohen Geschwindigkeiten. Videostreaming in SD-Qualitiät war praktisch immer möglich, reduzierte Bandbreiten (oder gar Geschwindigkeiten nur knapp über 0 bit/s und damit verbundene Abbrüche von Datenübertragungen wie teilweise bei AIDA oder auch bei TUI) sind hier unbekannt. Ich habe mir das auch mal mit einem Speedtest angesehen, um nicht nur von einem „Gefühl“ zu reden: 3,55 Mbit/s im Download und 2,12 Mbit/s im Upload.

Die Angebote sind preislich etwas teurer als bei AIDA oder TUI – diese sind abhängig von der Bandbreite und der Anzahl der genutzten Geräte, aber immer mit einer Flatrate für die komplette Reise versehen (ohne Streaming $ 29,99/Tag und mit Streaming $ 39,99/Tag). Begrenzungen in Bezug auf das Datenvolumen gibt es hier nicht. Und ergänzend zu den Flatrates kann man auch Minutenpakete kaufen ($ 75 für 100 Minuten und $ 125 für 250 Minuten) – und da die Geschwindigkeit stimmt (und man die Zeit daher auch effektiv nutzen kann), macht das für nur eine gelegentliche Nutzung auch durchaus Sinn.

Entsprechende Pakete kann man im Vorfeld der Reise oder an den ersten Tagen an Bord erwerben – oder alternativ auch als Bestandteil des „Free at Sea“ Pakets auswählen.

Insbesondere, wenn man heute an Themen wie „Ship Office“ denkt (es muss ja nicht immer Home Office sein), fallen AIDA und TUI aktuell komplett durchs Raster – so etwas wäre mit der dort angebotenen aktuellen Internetgeschwindigkeit nicht einmal ansatzweise möglich. Anders bei Norwegian – da wäre mit dem richtigen Paket ernsthaftes Arbeiten an Bord (inklusive Videokonferenzen) problemlos realisierbar.

Mitreisende

Neben der Sprachthematik ist das ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen Norwegian und AIDA/TUI. Die Mitreisenden kommen zu 90% aus den USA und aus Kanada, nur wenige Gäste kommen aus Europa oder gar aus Deutschland. Ob das jetzt eine Besonderheit des Reisetermins und/oder der Route war, vermag ich nicht zu sagen – aber gefühlt befindet man sich hier in den USA.

Und das ist auch völlig OK so – ich fühle mich in diesem Umfeld durchaus wohl. Obwohl man natürlich durchaus Unterschiede zwischen rein deutschem Publikum und rein amerikanischem Publikum feststellen wird. Bedingt durch den begrenzten Urlaub in den USA wird die Zeit deutlich intensiver genutzt, man will halt so viel wie möglich in so wenig Zeit wie möglich erleben. Und von daher hat man latent immer ein bisschen das Gefühl der Unruhe und der Hektik. So ein bisschen wie wenn man durch die Straßen von New York geht und jeder mit Kaffeebecher und Handy in der Hand an Dir vorbeirennt.

Bemerkbar macht sich das allerdings insbesondere am Pooldeck oder bei den Spielshows. Da ist immer (gute) Stimmung. Es wird gejubelt, geschrieen, getanzt und mitgemacht. Kandidaten für die Spielshows zu finden, ist nie ein Problem – Terry from New York oder Darren from South Dakota brauchen nur fragend angeguckt zu werden, dann stehen sie schon auf der Bühne. Grundsätzlich geht es hier deutlich lockerer zu als auf „deutschen“ Schiffen.

Und auch in den Whirlpools und den Pools passieren andere Dinge – das sind mehr oder weniger Aufenthaltsorte, in denen man sitzt oder am Rand steht, einen Cocktail in der Hand hat und sich unterhält. Geschwommen wird da praktisch nicht.

Kids und Teens

Das Angebot für Kids und Teens im Rahmen der Betreuung entsprach – soweit ich das wahrnehmen konnte – in etwa dem, was man von AIDA kennt. Nur zeitlich abends etwas länger ausgedehnt. Für die Kids bis 12 Jahre gibt es dabei die „Splash Academy“ (dem Kids-Club entsprechend) und für die Teens ab 13 Jahren die „Entourage Teens Lounge“ (als „Adult-free Zone“ gekennzeichnet).

Zusätzlich finden sich natürlich zahllose Angebote im Schiff (Billard, Bowling, verschiedenste Arcade-Spiele, …) und auf dem Pooldeck (Kids Pool, mehrere Wasserrutschen, teils mit Raketenstart und Looping, Basketball-/Fußballfeld, riesiger Kletterpark, …).

Berücksichtigen muss man im Übrigen auch hier die Tatsache, dass es eine amerikanische Kreuzfahrt ist – wobei das überhaupt kein Nachteil sein muss. Zum einen haben Kinder da ja sowieso schon weniger Hemmungen, ihr Schulenglisch einzusetzen und zum anderen macht das Interagieren in internationalen Teams einen ja auch nicht dümmer. Von daher muss man das halt auch nur wissen und einschätzen, wie der eigene Nachwuchs damit klar kommt, wenn die meisten Kids und Teens an Bord halt nur Englisch sprechen.

Rauchen an Bord

Auch bei Norwegian darf natürlich geraucht werden. Aber eben nicht überall – insbesondere nicht in den Kabinen und (Achtung!) auch nicht auf den Kabinen-Balkonen. Sondern nur in wenigen speziell gekennzeichneten Freibereichen, in der Cigar Lounge und im Casino (während man selbst spielt). Ist das schlimm? Für mich nicht, für einen Raucher vielleicht schon. Das gehört also auch in die Kategorie „Bitte mit sich selbst ausdiskutieren, ob das ein Problem ist oder nicht“.

Nebenkosten an Bord

Ein wichtiger Aspekt, den ich bei den Getränken ja schon erwähnt habe, sind die Nebenkosten an Bord. Die muss man definitiv berücksichtigen – unabhängig davon, ob es um Getränke, Landausflüge, Fotos, Spezialitätenrestaurants o.ä. geht. Im Gegensatz zu AIDA bzw. TUI schlagen die definitiv noch einmal deutlich zu Buche und können auch den Reisepreis durchaus übersteigen. Mindern lässt sich das allerdings durch den Erwerb eines „Free at Sea“-Pakets.

„Free at Sea“

Normalerweise bietet Norwegian das „Free at Sea“-Paket zu jeder Kreuzfahrt an – hier kann man dann aus fünf Paketbestandteilen zwei heraussuchen und für einen Pauschalpreis dazu buchen. Dazu gehören

  • Getränkepaket
  • Landausflugspaket
  • Spezialitätenrestaurantpaket
  • Internetpaket
  • Kostenfreier dritter und vierter Kabinenbewohner

Die genauen Preise und der Umfang der einzelnen Pakete sind abhängig von der Reisedauer, so dass man das immer im Zusammenhang mit der Buchung einer Reise prüfen muss.

Zwischendurch gibt es aber immer wieder mal Rabattaktionen, bei denen das „Free at Sea“ Paket mit allen fünf Paketen angeboten wird – so konnte ich bei meiner Kreuzfahrt das Paket für nur 99 € dazu buchen und hatte folgende Paketbestandteile:

  • Getränkepaket „Premium“ (hätte normalerweise allein schon rund $ 700 gekostet!)
  • Landausflugspaket ($ 50 Rabatt auf einen Landausflug je Hafen)
  • Spezialitätenrestaurantpaket für einen Restaurantbesuch (habe ich im Steakhouse eingelöst, mein Essen hätte dort sonst $ 100 gekostet)
  • Internetpaket (150 Minuten Internetnutzung auf der Reise)
  • Kostenfreier dritter und vierter Kabinenbewohner (hätte ich jetzt nicht gebraucht)

Mein persönliches (subjektives) Fazit

Damit sollte jetzt jeder eigentlich ausreichende Informationen haben, um für sich persönlich beurteilen zu können, ob eine Kreuzfahrt auf Norwegian eine Alternative zu AIDA bzw. TUI Cruises darstellt oder nicht. Und während der eine das sicherlich bejaht, wird der andere erschreckt mit dem Kopf schütteln. Und beides ist völlig OK – Geschmäcker sind (zum Glück) ja verschieden.

Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass ich das mit Sicherheit noch öfter mache. Hier hat für mich eigentlich alles gestimmt – und der „American Style“ gefällt mir gut. Die Kulinarik war super, das Entertainment auf höchstem Niveau und auch der Service ließ keine Wünsche offen.

Für mich wäre für eine Buchung daher in erster Linie die Route entscheidend – und da gibt es ja durchaus Angebote, die man bei AIDA und/oder TUI zumindest aktuell nicht findet. Ich denke da im wesentlichen an die US-Westküste, an Alaska oder auch Hawaii. Und in jedem Fall die preisliche Situation, insbesondere in Bezug auf die Nebenksoten. Idealerweise ist natürlich ein günstiges „Free at Sea“-Paket mit allen fünf Paketen dabei, die man auf Wunsch in einzelnen Kategorien für relativ kleines Geld upgraden kann. Meine Favoriten wären dann das Premium Getränkepaket, das Spezialitätenrestaurantpaket mit einem Upgrade auf drei Restaurantbesuche, das Internetpaket mit 150 Minuten (wäre für mich für eine Woche ausreichend) und ggf. das Landausflugspaket mit $ 50 Guthaben je Hafen.

Und von daher bin ich gespannt, wohin mich welches Schiff der Flotte auf meiner nächsten Norwegian-Kreuzfahrt bringt …