Harald berichtet von der Costa Diadema

Harald berichtet von der Costa Diadema

So, eine Woche auf der Costa Diadema ist nun vorbei. Zeit für ein Fazit und die Antwort auf die Frage, ob eine Kreuzfahrt mit Costa eine Alternative zu AIDA oder Mein Schiff sein kann.

Hier die kurze Antwort: Durchaus.

Doch vorweg vielleicht noch eine Anmerkung: ich habe inzwischen über 100 Kreuzfahrten auf den unterschiedlichsten Schiffen gemacht, die Mehrheit davon auf AIDA- und TUI-Schiffen. Von daher kenne ich diese natürlich mehr oder weniger in- und auswändig. Dem gegenüber steht bislang eine einzige Kreuzfahrt mit Costa. Von daher kann der Eindruck hier nur sehr subjektiv sein und zum anderen kann es zwischen den unterschiedlichen Schiffsklassen natürlich auch bei Costa Unterschiede geben. Je nach Fahrtgebiet (Mittelmeer oder Ostsee, …) und Reisezeit (in den Ferien oder außerhalb) wird das Angebot vielleicht variieren und auch das Publikum wird nicht immer in gleicher Zusammensetzung an Bord zu finden sein. Wer AIDAbella kennt, kann ja auch nicht unbedingt beurteilen, wie sich eine Kreuzfahrt auf AIDAcosma „anfühlt“. Von daher sind alle Aussagen, die ich treffe, auf genau diese eine Kreuzfahrt mit der Costa Diadema im Mittelmeer ab Savona im Oktober 2025 bezogen – und damit nicht automatisch auf alle Schiffe und Routen mit Costa zu übertragen. Dazu müsste ich erst noch die eine oder andere Kreuzfahrt mit Costa machen (Spoiler: was ich übrigens tun werde) …

Im Vorfeld der Reise bin ich übrigens oft gewarnt worden: „Costa wird Dir nicht gefallen.“, „Wer AIDA gewohnt ist, wird sich auf Costa nicht wohlfühlen.“, „Das Essen, naja …“ Und so bin ich schon mal mit gedämpften Erwartungen losgefahren. Ich kann aber jetzt schon sagen, dass ich das so nicht teile.

Und damit zur langen (ausführlichen) Antwort: Es ist anders auf Costa als auf AIDA bzw. TUI. Wobei „anders“ ja nicht unbedingt „schlechter“ heißen muss. Doch schauen wir uns das mal im Detail an, sortiert nach einzelnen Themenbereichen:

Costa Diadema im Hafen von Savona

Costa Diadema im Hafen von Savona

Das Schiff (Costa Diadema)

Beginnen wir mal mit dem Schiff. Die Costa Diadema wurde 2014 bei Ficantieri in Italien gebaut, ist damit in etwa so alt wie AIDAstella (2013) oder die Mein Schiff 3 (ebenfalls 2014). Größenmäßig ist das 306 m lange und 37 m breite Schiff in etwa mit AIDAprima und AIDAperla vergleichbar, wobei die Costa Diadema eine maximale Passagierkapazität von rund 5.000 Passagieren hat und AIDAprima bzw. AIDAperla „nur“ 4.350 Passagiere aufnehmen können.

Das Schiff selbst wird von Braun-/Bronze-Tönen dominiert und wirkt dadurch an einzelnen Stellen im Innenbereich ein bisschen dunkel, macht aber insgesamt einen recht hochwertigen Eindruck. Insbesondere das Atrium mit seinen vier Glasaufzügen lässt das Schiff im Inneren sehr groß wirken. Hervorzuheben ist in dieser Schiffsklasse auch der Umlauf auf Deck 5 – hier kann das Schiff komplett umrundet werden, wobei das Deck als eine Art „Boardwalk“ konzipiert ist, so dass man dort neben Liegen auch Sitzbereiche, überdachte Pavillons und Außenbereiche der Pizzeria oder der Eisdiele findet und sich der Bereich sehr gut zum Flanieren eignet.

International Hosts Desk

International Hosts Desk

Bordsprache

Die Bordsprachen auf Costa sind Italienisch und Englisch, wobei die App, das gedruckte Tagesprogramm („Oggi a Bordo“) und auch alle Speisekarten in deutscher Sprache zur Verfügung stehen. Durchsagen erfolgen in der Regel fünfsprachig (Italienisch, Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch) – damit ist man zwar gut informiert, andererseits zieht das die Durchsagen natürlich sehr in die Länge, was dann manchmal schon etwas nervig sein kann.

Ein Problem lässt sich damit allerdings nicht umgehen – die wenigsten Crewmitglieder sprechen Deutsch, so dass beispielsweise eine Essensbestellung dann doch rudimentäre Englischkenntnisse erfordert. Man kann sich da zwar gut behelfen, indem man zunächst auf der deutschen Speisekarte sein Essen auswählt und dann auf der englischen Karte aufgrund der Position in der Karte den zugehörigen Eintrag findet und dem Kellner zeigt. Schwierig wird es allerdings, wenn man Sonderwünsche hat („keine Kartoffeln, dafür Nudeln“) – das klappt dann auf Deutsch tendenziell eher nicht. Andererseits kann man da natürlich auf Mitreisende an den Nebentischen hoffen oder notfalls auch eine Übersetzungs-App auf dem Smartphone nutzen.

Ergänzend dazu gibt es für auftretende Probleme oder Fragen zu speziellen Themen auch noch die „International Hosts“. Das sind Mitarbeiter, die jeden Tag für zwei Stunden im Rezeptionsbereich zur Verfügung stehen, um in der jeweiligen Landessprache (Französisch, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch) zu unterstützen.

Von daher ist das Sprachthema aus meiner Sicht zwar keine unüberwindbare Hürde, aber natürlich trotzdem eine Einschränkung gegenüber Schiffen mit Deutsch als Bordsprache, die man kennen und berücksichtigen muss. Für den einen wird das ein Problem sein, für den anderen eine Herausforderung und der dritte wird es vielleicht gar nicht so richtig merken.

Essenzubereitung im Teppanyaki

Essenzubereitung im Teppanyaki

Kulinarik

Auf der Costa Diadema gibt es drei Sorten von Restaurants – ein Buffetrestaurant, vier Hauptrestaurants mit Service am Platz (allerdings mit identischem Angebot) sowie fünf Spezialitäten-Restaurants (Steakhouse, Sushi Restaurant, Fine Dining, Teppanyaki, Pizzeria). Die Spezialitätenrestaurants kosten Aufpreis, die Hauptrestaurants und das Buffetrestaurant sind im Reisepreis enthalten. Wobei wir in allen Fällen nur von den Speisen reden, die Getränke werden immer separat berechnet (außer normaler Kaffee oder Tee zum Frühstück, die sind inkludiert), wenn diese nicht in einem separat gebuchten Getränkepaket enthalten sind (das dann aber auch im jeweiligen Restaurant gültig sein muss).

Das Angebot in den Hauptrestaurants wechselt täglich; hier besteht die Auswahl aus drei Vorspeisen, , vier „Ersten Gängen“ (Zwischengerichte, meist Pasta), vier „Zweiten Gängen“ (Hauptgerichte) sowie drei Desserts. In welchem Restaurant und zu welcher Zeit man isst (die erste Sitzung ist um 18.45 Uhr, die zweite um 21.15 Uhr), erfährt man bei der Einschiffung (das steht dann in der App und auf der Bordkarte). Das jeweilige Restaurant, die Essenszeit und der zugeteilte Tisch bleiben dann während der ganzen Kreuzfahrt fest reserviert (wobei man alternativ natürlich jederzeit auch ins Buffetrestaurant oder in eines der Spezialitätenrestaurants gehen bzw. den Roomservice in Anspruch nehmen kann).

Das Angebot im Buffetrestaurant ist dabei recht übersichtlich gewesen; viel Abwechslung habe ich nicht wirklich feststellen können. Neben einigen warmen und kalten Gerichten, Salaten und vielen Desserts gibt es nachmittags auch Burger im Grill vor dem Buffetrestaurant. Das Ambiente geht so in Richtung „Kaufhaus-Restaurant“, d.h. man nimmt sich ein Tablett, geht damit am Buffet entlang und nimmt sich die gewünschten Speisen. Hierfür stehen Teller aus Plastik zur Verfügung. Kulinarische Höhepunkte sollte man hier daher eher nicht erwarten.

Von den fünf Spezialitätenrestaurants habe ich auf dieser Reise das Steakhouse (zwei Mal), das Teppanyaki und die Pizzeria getestet – hier war ich aber vollauf zufrieden. Sowohl vom Angebot als auch von der Qualität her ist das auf dem Niveau, das man hier erwarten würde und deutlich über dem Niveau in den Hauptrestaurants oder gar dem Buffetrestaurant. In der Regel wird in den Restaurants ein Festpreis für ein aus mehreren Gängen bestehendes Menü aufgerufen, wobei man bei jeweils die Auswahl aus verschiedenen Gerichten hat. Es gibt aber auch Restaurant-Pakete für drei oder sieben Essen, die man beliebig in den Restaurants nutzen kann – dieses sind dann, je nach Restaurantauswahl, etwas günstiger als die Einzelpreise. Kauft man diese im Vorfeld über MyCosta sind teilweise auch noch höhere Rabatte verfügbar.

Zusammengefasst kann man hier also feststellen, dass die im Preis inkludierten Hauptrestaurants gut sind, der „Wow-Effekt“ bleibt allerdings aus. Es schmeckt und man wird satt, echte Highlights habe ich nicht finden können. Das Essen im Buffetrestaurant konnte mich weder von der Auswahl noch vom Geschmack überzeugen – es war OK. Aber eben auch nicht mehr. Ab und zu wird ja in Foren in Bezug auf das Buffet von AIDA gern mal von „Kantinenessen“ gesprochen – den Autoren dieser Texte empfehle ich einmal das Buffetrestaurant auf der Costa Diadema – da passt der Begriff. Sowohl bei den Buffetrestaurants auf AIDA als auch auf Mein Schiff oder der Vasco da Gama sprechen wir da aus meiner Sicht von einer ganz anderen Liga.

Separat erwähnen muss man allerdings noch mal das Frühstück. Das gibt es sowohl im Buffetrestaurant als auch im Bedienrestaurant Fiorentina (allerdings auch dort in Buffetform, wobei Kaffeespezialitäten und Eierspeisen hier am Tisch serviert werden). Ein gemütliches Frühstück sieht bei mir allerdings etwas anders aus – das ist mir hier zu viel Gewusel und Hektik und auch die Auswahl trifft nur ansatzweise meinen Geschmack. Da freue ich mich also schon auf die anstehenden Frühstücke im Rossini auf AIDAnova und das exklusive Frühstück auf der Mein Schiff Relax. Ja, zugegeben, die kosten beide einen Aufpreis – das ist mir ein ruhiges Frühstück mit Bedienung am Platz ohne Hektik, Gewusel und Kantinenatmosphäre aber Wert. Aber zugegeben, da hat jeder andere Vorstellungen und Ansprüche, deshalb will ich das hier auch gar nicht werten, sondern nur beschreiben.

Wenn man das Buffetrestaurant also als „Notlösung“ nimmt (und so ist es auf Costa ja eigentlich auch gedacht) und im wesentlichen die Hauptrestaurants oder in Einzelfällen die Spezialitätenrestaurants wählt, wird man aber auch auf Costa sehr gut verpflegt und voraussichtlich das eine oder andere Kilo zunehmen (woran im Übrigen vor allem auch die phantastischen Desserts, die es so auf den anderen Schiffen nicht gibt, „Schuld“ sind).

Costa Diadema: Aperol Spritz Bar

Getränke und Getränkepakete

Auf Costa sind die Getränke (vom Kaffee oder Tee zum Frühstück abgesehen) nicht im Reisepreis inkludiert, diese müssen immer und überall separat bezahlt werden, wobei die Preise höher liegen als auf AIDA oder TUI (und zusätzlich noch eine Servicefee von 15% automatisch dazu gebucht wird).

Ausgenommen hiervon sind nur Getränke, die in einem separat gebuchten Getränkepaket enthalten sind – und hier kommt es genau auf das Paket an. Ich empfehle hierzu, sich im Vorfeld auf der Homepage intensiv zu informieren, was in welchem Paket enthalten ist und in welchen Bars und Restaurants das Paket gilt. Die Pakete wechseln ab und an, sowohl vom Namen her als auch von den inkludierten Getränken und der Gültigkeit in den einzelnen Restaurants, so dass ich hier keine Empfehlung für das eine oder andere Paket geben kann.

Mein Paket „MySoft Drinks“ zum Preis von 162 € (138 € bei Buchung im Vorfeld über MyCosta) hat zum Beispiel in allen Bars und Restaurants an Bord gegolten und Kaffeegetränke (also auch Cappuccino und Espresso), die meisten Softdrinks sowie alle nicht-alkoholischen Cocktails beinhaltet. Alkoholische Getränke sind überhaupt nicht enthalten. Will man auch diese inkludiert haben, benötigt man eines der größeren Getränkepakete, aktuell also MyDrinks (Plus) oder MyItalian (Plus).

Insbesondere muss berücksichtigt werden, dass bei den Alkohol-Paketen teilweise explizit bestimmte Getränke enthalten sind, es bei Cocktails aber oftmals vom Preis abhängt, welche inkludiert sind und welche nicht. Hier ist also eine umfangreiche Vorbereitung notwendig, wenn man das falsche Paket vermeiden will. Und welches das richtige ist, das hängt dann wieder vom persönlichen Getränkekonsum und den persönlichen Vorlieben ab. Eine Zusammenstellung, welche Pakete aktuell auf der Cosma Diadema angeboten werden, habe ich hier mal zum Download eingestellt.

Roomservice

Roomservice

Room Service / Frühstück in der Kabine

Im Gegensatz zu den „deutschen“ Reedereien (Suitenbuchungen teilweise ausgenommen) gibt es bei Costa einen 24/7-Roomservice gegen Aufpreis. Hier kann man verschiedene Pizzen und kleinere Gerichte den ganzen Tag über auf die Kabine bestellen. Ausprobiert habe ich das mit einem Sandwich und einem Caesar Salad für zusammen 9 € – das war geschmacklich und auch von der Lieferung her vollkommen in Ordnung, wobei man hier natürlich telefonisch (und somit auf Englisch) bestellen muss (trotz deutscher Roomservicekarte).

Auf Wunsch kann man auch auf der Kabine frühstücken – hierzu hängt man am Vorabend einen Bestellzettel an die Kabinentür und wird dann zur gewünschten Zeit beliefert. Das Angebot für 5 € ist dabei allerdings mehr so auf süße Speisen ausgelegt (so gibt es beispielsweise außer Toast keinerlei Brot oder Brötchen). Nimmt man die Variante für 12 €, so kann man zusätzlich noch unter verschiedenen kalten und warmen Speisen wie beispielsweise Egg Benedict, Räucherlachs-Omelette oder auch einem kleinen Rindersteak auswählen.

Show "Feel the Beat"

Show „Feel the Beat“

Entertainment

Auf Deck 3 – 5 gibt es ja ein großes Theater – und das ist abends auch voll, wenn Costa zu den Shows einlädt. Jeden Abend findet dabei eine andere Show statt (Musik, Tanz, Akrobatik, Gesang), wobei diese – jeweils abgestimmt auf die beiden Sitzungen beim Abendessen – zwei Mal aufgeführt werden. Eine Reservierung ist nicht notwendig, es gilt „First come, first serve“.

Ergänzend dazu sind in vielen Bars abends Live-Bands zu finden, die – jeweils mit unterschiedlichen Musikstilen – für Unterhaltung sorgen oder auch Gelegenheit zum Tanzen bieten. Hier sollte also jeder fündig werden, egal, ob man sich nur in Ruhe unterhalten möchte, Musik hören und/oder tanzen möchte oder Party machen will – dann ist man im Atrium oder später dann in der Diskothek, die über zwei Decks reicht, richtig.

Aber auch tagsüber gibt es vieles, was das Entertainment-Team im Angebot hat – von verschiedenen Wettbewerben und Spielen, Sportangeboten, aber auch Bingo (wobei man hier 50.000 € gewinnen kann, wenn man innerhalb der ersten 48 Zahlen ein Bingo hat) und andere Spielshows.

Costa Diadema: Shopping Galerie

Dresscode

Der Dresscode ist tagsüber identisch zu den beiden „deutschen“ Reedereien und auch abends ist an den normalen Abenden nichts weiter zu berücksichtigen. Eher geht es hier sogar noch einen Tick legerer zu – kurze Hosen beim Abendessen sind nicht unbedingt selten hier; da stört sich aber auch niemand dran.

Allerdings gibt es jeden Tag im Bordprogramm eine Dresscode-Empfehlung für den Abend: das kann „leger“ sein, oder auch „elegant“. Ggf. ist es auch eine Farbe wie „schwarz-rot“, „weiß“ oder „schwarz-weiß mit ein bisschen rot“ bzw. ein Stil wie „70er“. Nun ist es aber jedem selbst überlassen, was er aus dieser Empfehlung macht. Meine Wahrnehmung ist dabei nicht wirklich konsistent – während bei „elegant“ oder „schwarz-rot“ vielleicht 20% der Gäste mitgemacht haben (die anderen haben die Empfehlung ignoriert), waren es bei „weiß“ aber bestimmt über 80%. Die abendliche Bordparty „White Night“ hat da aber vielleicht das ihre dazu beigetragen.

Also – langer Rede, kurzer Sinn: jeder, wie er mag. Anzug und Krawatte oder das kleine Schwarze kann man am „eleganten Abend“ anziehen, muss es aber nicht. Und ob man das Bunte mitmacht, kann und muss jeder selbst für sich entscheiden. Einen „Zwang“ gibt es in jedem Fall mal nicht.

Internet Info Point

Internet Info Point

Internet

Auch auf Costa hat Starlink Einzug gehalten, so dass die Verbindung auch unterwegs sehr gut ist. Sowohl im Downstream als auch beim Upload gibt es keine Probleme, selbst Streaming oder das Hochladen von Videos auf YouTube stellt auch auf hoher See keine Hürde dar. Für die Nutzung stehen dabei verschiedene Pakete zur Auswahl, wobei alle Pakete unbegrenztes Datenvolumen beinhalten. Zum einen gibt es ein Social Media Paket, mit dem man ausschließlich Social Media nutzen kann – dafür ist das mit 5 € am Tag relativ günstig. Wer allerdings auch andere Netzdienste nutzen will, braucht entweder ein Surfpaket (da geht dann alles im Internet außer Streaming und VPN) oder ein Streamingpaket (da geht dann wirklich alles). Und das jeweilige Paket kann man dann für 1 – 4 Endgeräte buchen. Hiermit ist übrigens die Anzahl der Geräte gemeint, die gleichzeitig ins Netz gehen. Wer also mit zwei Handys parallel im Netz sein will, braucht das Paket für zwei Endgeräte. Wer – wie ich – seine Geräte abwechselnd nutzen will (also iPhone, iPad und MacBook sind dann nie gleichzeitig im Netz) kommt mit dem Paket für ein Endgerät aus. Was das dann kostet, hängt von der Reisedauer, vom gewählten Paket, von der Anzahl der Endgeräte und der Entscheidung ab, ob man im Vorfeld in MyCosta bucht oder erst an Bord (ich habe für mein Streaming-Paket für ein Endgerät beispielsweise 84 € im Vorfeld der Kreuzfahrt gezahlt).

Party an der Atrium Bar

Party an der Atrium Bar

Mitreisende

Neben der Sprachthematik ist das ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen Costa und AIDA/TUI. Die Mitreisenden kommen aus allen Ländern Europas, vornehmlich aus Südeuropa (Spanien, Frankreich, Italien, …) und reisen oftmals mit der ganzen Familie an (und das sind dann gern auch mal 10+ Personen). Ist das jetzt schlimm? Ganz und gar nicht. Die Auswirkungen an Bord sind dadurch halt nur anders als wir sie auf AIDA/TUI kennen. Eine italienische Großfamilie wird sich tendenziell lauter in der Bar oder im Restaurant unterhalten als das beispielsweise Deutsche machen würden. Und das auch über mehrere Tische hinweg. Das stört bei natürlich hier niemanden (außer den einen oder anderen Deutschen) – die anderen reden dann halt einfach ein bisschen lauter 😉

Um es ganz klar zu sagen: das ist für mich auch völlig in Ordnung so, Menschen sind nun mal nicht überall gleich auf der Welt. Und das ist auch gut so. Aber: man muss es wissen und bei der Buchung – je nach persönlichem Empfinden – berücksichtigen. Es ist hier halt alles ein bisschen lauter und fühlt sich hektischer an. Wer sich also bei AIDA schon über ein Kind aufregt, das über das Pooldeck rennt, der sollte sich gut überlegen, ob ein Urlaub auf Costa die richtige Entscheidung ist – da rennt dann nämlich nicht nur ein Kind rum.

Wer aber Trubel im Urlaub durchaus mag und auch mit anderen Kulturen gut umgehen kann, der wird sich hier sicherlich wohlfühlen und kann auch problemlos den einen oder anderen persönlichen Kontakt aufbauen und tolle Abende an Deck oder in einer Bar verbringen.

Im Gegensatz zu beispielsweise meinen Reisen mit MSC stellt die Gruppe der deutschen Passagiere bei Costa aber auch einen nicht unerheblichen Anteil an den Gesamtpassagieren dar – auf dieser Reise abgabegemäß rund 700. Und das merkt man auch – neben Italienisch (und Französisch) wird unter den Passagieren sehr viel Deutsch gesprochen.

Costa Diadema: Squok Kinderland (Außenbereich)

Squok Kinderland

Kids und Teens

Das Angebot für Kids und Teens war – soweit ich das wahrnehmen konnte – ähnlich wie man es auch bei AIDA kennt. Nur eben zeitlich an südeuropäische Verhältnisse angepasst – die normale Betreuung im Kidsclub (für U12) geht beispielsweise bis Mitternacht.

Und die Kinder, die nicht im Kidsclub sind, die sind – auch um diese Zeit – woanders auf dem Schiff. Die Jüngeren gern auch mal mit ihren Eltern in der Bar – die Kinder in der Kabine parken und mittels Babyphone überwachen, ist hier für niemanden eine Option.

Berücksichtigen muss man im Übrigen auch hier die Internationalität – wobei das überhaupt kein Nachteil sein muss. Zum einen haben Kinder da ja sowieso schon weniger Hemmungen, ihr Schulenglisch einzusetzen und zum anderen macht das Interagieren in internationalen Teams einen ja auch nicht dümmer. Von daher muss man das halt auch nur wissen und einschätzen, wie der eigene Nachwuchs damit klar kommt, wenn viele der anderen Kids und Teens an Bord nur Italienisch, Spanisch, Französisch oder Englisch sprechen.

Aschenbecher auf Deck 5

Aschenbecher auf Deck 5

Rauchen an Bord

Auch bei Costa darf natürlich geraucht werden. Aber eben nicht überall – insbesondere nicht in den Kabinen und in den Innenbereichen. Erlaubt ist das Rauchen allerdings auf den Balkonen (da sollten dann aber unbedingt die fest montierten Aschenbecher genutzt werden!) und in den gekennzeichneten Bereichen auf den Außendecks. Für E-Zigaretten gelten übrigens die gleichen Regeln.

Sonnenuntergang auf dem Weg nach Marseille

Sonnenuntergang auf dem Weg nach Marseille

Emotion

Ein Punkt muss ich zum Abschluss noch erwähnen – die Emotion, die mit einer Kreuzfahrt verbunden ist. Dieses „Willkommen zu Hause“, dieses Gefühl, Bestandteil eines großen Teams bestehend aus Crew und Passagieren zu sein, das hat mir hier völlig gefehlt – ganz anders als bei AIDA. Das ist sicherlich schwer zu beschreiben und man muss das vermutlich auch selbst erleben, aber allein so etwas wie die Prime Time, in der der Kapitän, der General Manager oder andere Personen an Bord vorgestellt werden oder das Auslaufen mit der passenden Auslaufmusik – das sind Gänsehautmomente, die ich auf Costa an keiner Stelle finden konnte. Hier hat mich eher ein professioneller (und durchaus freundlicher) Service erwartet, wie in einem guten Hotel oder bei der Begrüßung im Flugzeug. Aber halt auch nicht mehr. Und das ist bei AIDA irgendwie anders …

Das Auslaufen wird hier übrigens in kleinster Weise zelebriert, ja, meistens bekommt man es noch nicht mal mit. Die angegebene Auslaufzeit ist auch nur eine ungefähre Zeitangabe – das Schiff fährt auch gern mal eine Viertelstunde früher oder eine halbe Stunde später los, ohne dass man das erfährt. In der Regel bekommt man es erst mit, wenn man mal zufällig aus dem Fenster guckt und sieht, dass die Pier nicht mehr da und an dieser Stelle nun das offene Meer ist.

Harald berichtet von der Costa Diadema

Harald berichtet von der Costa Diadema

Mein persönliches (subjektives) Fazit

Damit sollte jetzt jeder eigentlich ausreichende Informationen haben, um für sich persönlich beurteilen zu können, ob eine Kreuzfahrt auf Costa eine Alternative zu AIDA bzw. TUI Cruises darstellt oder nicht. Und während der eine das sicherlich bejaht, wird der andere erschreckt mit dem Kopf schütteln. Und beides ist völlig OK – Geschmäcker sind (zum Glück) ja verschieden.

Ich bin für mich übrigens zu dem Schluss gekommen, dass Costa eine Alternative darstellt, die man durchaus buchen kann (die Tatsache, dass ich das bereits an Bord gemacht habe, unterstreicht das ja auch) 😉

Ja, neben der fehlenden Emotion gibt es gerade in Bezug auf die Kulinarik aus meiner Sicht einige Einschränkungen gegenüber dem, was mich bei AIDA oder TUI erwartet. Wenn man das Buffetrestaurant allerdings meidet, beim Frühstück im Hauptrestaurant mit einigen Abstrichen klar kommt und dann noch das eine oder andere (Mittag)essen in einem der Spezialitätenrestaurants einnimmt, kann man damit m.E. schon gut leben. Und die Desserts sind natürlich noch mal ein klarer Pluspunkt – auch wenn meine Waage das anders sieht („Bitte nur eine Person aufsteigen!“). 🙂

Dazu kommt noch die Preisgestaltung bei Costa, die – gerade bei kurzfristigen Buchungen – regelmäßig durchaus einige überraschende Angebote bereit hält und – wenn man zeitlich etwas flexibel ist – Kreuzfahrten zu sehr günstigen Konditionen erlaubt. So habe ich für diese Reise beispielsweise 776 € gezahlt – in einer Heckbalkonkabine in der Einzelbelegung.