Costa Diadema im Hafen von Savona

Costa Diadema im Hafen von Savona

Heute geht es an Bord. Allerdings dauert es bis dahin noch ein bisschen. Ich ahne jetzt allerdings noch nicht, wie lange es tatsächlich dauert …

Zunächst aber schlafe ich erstmal aus und hole den fehlenden Schlaf von gestern nach – ich muss schließlich erst um 10.30 Uhr zum Flughafen fahren. Und so gehe ich gegen halb zehn zum Frühstück (das Buffet kostet hier relativ günstige 12 € – da bin ich von anderen Hotels durchaus das 2- bis 3-fache gewöhnt) , checke danach aus und lasse mich vom Hotelshuttle wieder zum Airport bringen. Dort gehe ich in der Ankunftsebene zu Ausgang 7 und hätte dort jemanden von Costa erwartet.

Stattdessen stehen vor dem Ausgang und auch im Terminal viele Reisende mit Costa-Anhänger am Koffer. So ganz falsch kann ich also nicht sein. Allerdings steht da nirgendwo „Costa Diadema“ drauf sondern nur „Costa Fortuna“ und „Costa Pacifica“. Da scheint heute wohl „Costa-Wechseltag“ in Savona zu sein.

Irgendwann taucht dann tatsächlich mal ein Herr mit Costa-Klemmbrett auf, ruft „Pacifica“ und verschwindet wieder. Einige der Reisenden folgen ihm. Etwa zehn Minuten später das gleiche mit „Fortuna“. Und wieder wird die Gruppe der Wartenden kleiner. Also eigentlich ganz klein – ich sehe nur noch mich.

Also laufe ich auch mal nach draußen und frage den Herrn „Diadema?“ und bekomme zur Antwort, dass ich zum grünen Bus soll. Ah, jetzt ja. Am grünen Bus angekommen, frage ich sicherheitshalber beim Busfahrer nach – und der schickt mich zwei Busse weiter (zu einem grauen Bus). Und siehe da, dort wird meine Frage mit einem Nicken beantwortet. Da wäre es in der Tat hilfreich gewesen, wenn an der Busscheibe ein kleines Schild auf das Ziel hingewiesen hätte – zumal außer den Costa-Shuttles auch MSC heute hier unterwegs ist.

Der Busfahrer schnappt sich meinen Koffer, ich passe auf, dass er auch in den richtigen Kofferraum kommt und steige ein. Im Bus finde ich eine große japanische Reisegruppe vor – die ist vor etwa einer Viertelstunde an mir im Terminal vorbeigegangen. Offensichtlich wurde die eingesammelt und den Rest (mich) hat man übersehen …

Zehn Minuten später kommen dann noch zwei Nachzügler an (die wurden wohl auch übersehen) und dann kam tatsächlich noch jemand von Costa, der die Anwesenheit überprüft hat. Mit rund 20 Minuten Verspätung machen wir uns jetzt auf den Weg nach Savona, wo wir ein kleines Nickerchen und einige YouTube-Videos später nach rund 2,5 Stunden ankommen.

Allerdings sind wir noch nicht am Ziel – die drei Costa-Schiffe füllen den Hafen und zahlreiche Busse warten auf die Einfahrt. So auch unser Bus – eine weitere halbe Stunde dauert es noch, bis wir das Terminal erreichen.

"Costa-Flottentreffen" in Savona

„Costa-Flottentreffen“ in Savona

Und hier spricht dann erstmals eine Costa-Mitarbeiterin zu uns. Auf Italienisch, Englisch und Deutsch erklärt sie uns den weiteren Ablauf: wir erhalten von ihr eine Nummer für unseren „Check-In-Slot“ (in meinem Fall ist das die „25“) und können dann ins Terminal in den ersten Stock gehen und auf den Aufruf unserer Nummer warten. Um unser Gepäck kümmert sich dann Costa (natürlich nur, wenn der Gepäckanhänger mit der Kabinennummer angebracht ist).

Lange Schlangen auch vor der Pacifica

Lange Schlangen auch vor der Pacifica

Ich gehe also erstmal kurz auf die Toilette und schaue mal, wo wir beim Einchecken sind – aktuell bei „16“. Das bedeutet, wie ich auf Nachfrage erfahre, noch rund eine Stunde Wartezeit. Zusammen mit Hunderten anderen Wartenden in einem Raum, der nicht für so viele Leute gebaut wurde.

Ich fliehe also auf die angrenzende Terrasse (immerhin ein Lichtblick) und setze mich in die Sonne – bei 23 Grad ist zumindest das angenehm. OK, ein Stuhl wäre schon noch gut gewesen, aber an die Wand gelehnt, tut es auch der Boden …

Zwischendurch hole ich mir im dortigen Café noch einen Cappu und warte auf den Aufruf meiner Nummer. Und die Schätzung von einer Stunde war gar nicht mal so schlecht: nach rund 75 Minuten gehe ich bei der „24“ dann schon mal langsam in Richtung Check-In und werde von einer freundlichen Costa-Dame zum Counter durchgewunken, obwohl ich ja eigentlich noch gar nicht dran bin … 🙂

Und ab jetzt geht dafür alles ganz schnell: der Reisepass wird mit meinen Daten abgeglichen, das Sicherheitsfoto wird gemacht und ich erhalte mein Einschiffungsformular abgestempelt zurück. Auf dem Weg zur Sicherheitskontrolle wird dann noch das Welcomefoto gemacht und nach einem kurzen Scan meines Rucksacks kann ich mich schon auf den Weg an Bord machen.

Ich bin jetzt auf Deck 3, suche mir also einen Aufzug auf Deck 8 und mache mich dann auf den Weg in meine Kabine 8277. Die liegt natürlich am anderen Ende des Schiffs – ich bin jetzt am Bug und muss ganz nach hinten, Heckkabine sei Dank. Rund 200 Meter später erreiche ich dann meine Kabine, die Bordkarte und das Tagesprogramm „Oggi a Bordo“ liegt auf dem Bett – in Englisch, warum auch immer.

Die ausführliche Kabinenbeschreibung mit Video findet sich im Übrigen hier.

Kabine 8277

Kabine 8277

Auf der Bordkarte sehe ich dann, dass ich im Restaurant „Fiorentino“ speisen soll – und zwar um 21.15 Uhr (das ist die zweite Sitzung). Das ist ja nun gar nicht mein Fall … Das Restaurant ist mir eigentlich egal, das Menü ist ja überall gleich. Aber die Zeit ist ja gar keine Option – die geht ja fast nahtlos ins Frühstück über 😉 Das muss ich nachher ändern lassen …

Vorher will ich aber mal meinen Pflichten nachkommen und die digitale Sicherheitseinweisung absolvieren. Ich verbinde mich also mit dem Bord-WLAN und rufe den entsprechenden Menüpunkt in der Costa-App auf (die ist übrigens hier auch mein ständiger Begleiter – ohne die geht praktisch nichts an Bord). Leider erfahre ich, dass die digitale Sicherheitseinweisung inzwischen „geschlossen ist“ – da bin ich wohl zu spät an Bord gekommen. Ersatzweise darf ich aber an der öffentlichen Sicherheitseinweisung an der Musterstation teilnehmen, die um 16.30 Uhr stattfindet.

Hilft also alles nichts, um 16.30 Uhr ertönt der Generalalarm und ich muss ausgestattet mit angelegter Rettungsweste zu meiner Musterstation „H“ auf Deck 5. Das sind zum Glück nur drei Decks nach unten und in der entsprechenden Bar gibts auch noch einen Sitzplatz – und so ist die kommende halbe Stunde, in der ich das erfahre, was ich schon 100 Mal erfahren habe, einigermaßen erträglich. Nur dass es hier halt mehrsprachig erfolgt – genau genommen drei Mal: auf Italienisch, Englisch und Deutsch.

Und damit ist das Pflichtprogramm beendet – jetzt kommt die Kür. Nämlich einige administrative Dinge, die im Vorfeld der Reise noch zu klären sind. Einmal ist es die Verlegung der Tischzeit, dann will ich mich doch noch mal über das Getränkepaket ohne Alkohol informieren und zum Schluss noch das Steakhaus reservieren, dass sich über die App – warum auch immer – nicht reservieren lässt. Nicht, dass das alles kompliziert wäre – es ist halt nur aufwändig, da man jetzt im ganzen Schiff unterwegs ist, um das alles in die Wege zu leiten. Und wenn man sich an Bord (noch) nicht auskennt, dauert das halt noch mal etwas länger.

Das Atrium auf Costa Diadema

Das Atrium auf Costa Diadema

Aber langer Rede, kurzer Sinn: nach Rücksprache mit dem deutschsprachigen Host wusste ich, wo der Maître residiert, der das mit der Tischzeit anpassen kann. Und das ging dann – nachdem ich an der Reihe war – auch problemlos. Ich habe jetzt nicht nur die erste Sitzung, sondern konnte (musste) auch in das Restaurant auf Deck 10 („Corona Blu“) wechseln – das liegt direkt zwei Decks über meiner Kabine, da muss ich nicht quer durchs ganze Schiff. Das hat also schon mal gepasst. Und er hat freundlicherweise auch gleich meine Reservierung für das Steakhouse morgen Abend um 18.30 Uhr vorgenommen. Hoffentlich klappt das. Sage nicht ich, sagt er … 😉 Ich bin gespannt …

Da ich das Paket mit drei Spezialitätenrestaurants gebucht habe, brauche ich auch noch Reservierungen im Teppanyaki (die habe ich gleich für Montagabend gemacht) und die Sushi-Bar (die ist am Mittwochmittag an der Reihe). Die beiden kostenpflichtigen Restaurants „Pummid’Oro Pizzeria“ und „The Sally Beach Street Food“ schaue ich mir dann vielleicht mal spontan an …

Nun geht es noch ums Getränkepaket – da gibt es „My Soft Drinks“, das alle alkoholfreien Getränke beinhalten soll. Offen war hier im Vorfeld die Frage, ob das auch für Cappuccino gilt oder nur für Kaffee. Die Internetrecherche in Foren ergab, dass Cappuccino enthalten ist, die Website von Costa spricht nur von Kaffee und mein Costa-Reiseberater sagt, dass Kaffee und Espresso enthalten wäre, nicht aber Cappuccino. Schön, dass sich alle einig sind. Und von daher habe ich das vorher mal nicht gebucht – ohne Cappuccino rechnet sich das für mich nämlich nicht, mit Cappuccino könnte es gerade so langen.

Und jetzt zur Auflösung: Cappuccino ist enthalten. Sagt zumindest der Mann am Verkaufstresen. Und auch der ausliegende Flyer spricht von „Cafeteria“. Also hab’ ich es jetzt doch genommen – aber gut, dafür kann ich dann wenigstens mein Aktienbordguthaben von 75 € nutzen (wer nicht weiß, wovon ich spreche, kann sich diesen Artikel anschauen). Und für alle, die da auch unsicher sind, hänge ich mal die Übersicht zu den Getränkepaketen an, die hier ausliegt. Aber Achtung – online kann man im Vorfeld aktuell noch weitere Pakete („MyItalian“) buchen, die mehr beinhalten (z.B. kostenloses Eis und eine kostenlose Pizza). Von daher gilt wie immer: vorher genau schauen, was angeboten wird und dann rechnen. Dafür ist das mit den Getränkepaketen zu schnelllebig.

Zum Abschluss der Aktion muss ich übrigens noch an die Rezeption – ich brauche eine neue Bordkarte, auf der steht, dass ich das Getränkepaket gebucht habe – sonst muss ich trotzdem zahlen 😉

Inzwischen sind wir übrigens unterwegs – gemerkt hat man davon nichts. Wenn ich nicht inzwischen auf meiner Kabine wäre und mal die Balkontür geöffnet hätte, hätte ich das gar nicht bemerkt. Mal gucken, ob das nur heute an mir vorbeigegangen ist oder ob das genauso wenig eine Rolle an Bord spielt wie bei MSC.

Blick auf die Heckwelle vom Balkon der 8277

Blick auf die Heckwelle vom Balkon der 8277

Ich will jetzt gerade meinen Koffer auspacken, da erreicht mich eine Nachricht von Costa in der App, dass es noch freie Plätze im Schiffsrundgang geben würde – da könnte ich einen am Ausflugsschalter buchen. Klingt ja durchaus interessant, also gehe ich da mal hin – und stelle mich wieder mal in eine Schlange. Irgendwann komme ich dann dran und erfahre, dass das eine „Behind-the-Scenes-Tour“ ist (sogar in Deutsch), in der u.a. Brücke, Maschinenkontrollraum, Wäscherei, Galley, Lagerräume und Backstage Theater besucht werden). OK, das kenne ich von AIDA zur Genüge und inzwischen auch von MSC – aber interessant ist das ja trotzdem immer wieder. Zumal der dreistündige Rundgang mit knapp 45 € (für C-Club-Mitglieder gibts da 35% Rabatt) nicht überteuert ist (andere Reedereien rufen da mindestens das Doppelte auf). Start ist morgen um 8.40 Uhr – ich lasse mich mal überraschen, was es hier so zu sehen gibt. Ach ja, Handys dürfen hier auch nicht mitgenommen werden (wie bei MSC) – von daher gibts morgen keine Fotos davon.

Und damit wäre ich mit den wesentlichen Dingen durch – wenn man davon absieht, dass mein Koffer immer noch unangetastet in der Kabine steht. Jetzt ist aber erst einmal Abendessen angesagt. Und so mache ich mich direkt auf den Weg ins Corona Blu, finde meinen Tisch und scanne schon mal den QR-Code ein, um zu sehen, was es heute zu essen gibt (da sind wir wieder an dem Punkt, dass ohne Handy hier nichts geht). Den Tisch habe ich übrigens für mich allein – das Restaurant hat nämlich im wesentlichen nur 4er- und 2er-Tische, so dass hier niemand mit anderen zusammengesetzt werden muss.

Die Speisekarte für den heutigen Abend hänge ich hier mal an (Anklicken zum Vergrößern) – vorgesehen sind dabei immer vier Gänge: eine Vorspeise, ein erster Hauptgang (also so etwas wie ein Zwischengang, meistens irgendwas mit Pasta), ein zweiter Hauptgang und ein Dessert. Und aus Gründen der „Reduzierung von Lebensmittelabfällen“ wird darum gebeten, jeweils nur einen Gang zu bestellen. Aber im Ernst: das reicht auch. Ach ja, wer bei den Hauptgängen gar nichts findet, kann diese auch durch einen von sechs Klassikern ersetzen, die es jeden Tag gibt.

Abendessen am 18.10.2025

Und so gibt es für mich heute

  • „Leicht geräucherter Lachstartar“, Frischkäse, Lachseier
  • Überbackene Girello-Nudeln, gefüllt mit Ricotta und Käse
  • Gegrilltes Rinderfilet mit Drei-Pfeffer-Sauce
  • Mandarinenexplosion: Limetten- und weiße Schokoladen-Namelaka, Mandarinengelee, sautierte Ananas, rekonstituierter Haselnusskeks

Insbesondere beim Dessert wusste ich nicht, was mich erwartet – aber eins kann ich sagen: das war das beste Dessert, dass ich je auf einem Kreuzfahrtschiff gegessen habe. Und ich habe mich dabei auch sofort an meinen Kollegen Matthias Morr erinnert, der immer wieder betont hat, dass die Desserts bei Costa einfach nur der Wahnsinn wären. Und ja, Matthias, da hast Du absolut Recht!

Abendessen im Corona Blu

Abendessen im Corona Blu

Die Familie am Nachbartisch habe ich in diesem Zusammenhang übrigens auch gleich kennengelernt – der Kellner hat es nämlich tatsächlich geschafft, die insgesamt fünf Gerichte (die vier für die Familie und meins) so durcheinander auszuliefern, dass niemand das hatte, was er bestellt hat. Logistisch ist das in der Tat ja auch nicht ganz einfach. Und geklärt hat sich das Chaos erst, als ich erwähnt habe, dass auch mein Essen nicht stimmt – zunächst wollten die vier nämlich versuchen, untereinander zu tauschen, bis es stimmt – aber das war ja nun nicht möglich.

Zurück auf der Kabine habe ich mich dann endlich mal meinem Koffer gewidmet und die Sachen im Schrank verstaut – und dabei festgestellt, dass aufgrund der Schubladen und der Fläche im Schrank das Ganze problemlos unterzubringen war – da dürften also auch drei Personen keine größeren Probleme haben.

Bleibt noch das Willkommensfoto. Das kann man hier – wie alle Bilder, die gemacht werden – problemlos mit der App bestellen (wen wunderst). Man macht einfach ein Selfie und dann zeigt die App Dank Gesichtserkennung alle Fotos an, auf den man (nach Ansicht der KI) zu sehen ist. Mit meinem Willkommensfoto hat das schon mal geklappt. Ich konnte dann noch einen Rahmen dazu auswählen und die Bestellung online aufgeben. Entweder als Ausdruck in 20×30 cm bzw. 30×45 cm oder digital zum Download. Nun, digital ist mir lieber – da kann ich mehr mit anfangen. Und für kleines Geld ausdrucken kann ich das dann auch – und zwar in allen Größen, die ich will. Warum man dafür aber 16 € zahlen soll, erschließt sich mir nicht wirklich (zumal der Ausdruck in 20×30 cm genau so viel kostet). Da wäre ein Preisabschlag sicherlich gerechtfertigt – wobei ich natürlich schon verstehen kann, dass man als Wirtschaftsunternehmen mitnimmt, was man kriegen kann. Und offensichtlich werden die aufgerufenen Preise ja bezahlt (ich hab das Bild ja auch bestellt).

Welcome Photo

Welcome Photo

Die Show im Theater muss für mich heute Abend allerdings ausfallen – ich muss mich erstmal diesen Zeilen hier widmen, sonst wird die Nacht wieder viel zu kurz. Ab morgen schaue ich dann mal, was hier programmmäßig so angeboten wird und vor allem mache ich mal einen Rundgang übers Schiff – außer Deck 3 und 4 und meinem Restaurant habe ich nämlich noch nichts gesehen. Und da ich gehört habe, dass es hier an Bord auch ein Pooldeck geben soll, muss ich morgen dann doch mal auf Erkundung gehen 😉