Mit LH 246 nach Mailand

Mit LH 246 nach Mailand

So, es ist soweit – Costa Diadema ruft. Naja, noch nicht ganz, einen Tag habe ich noch. Aber wie immer, wenn ich individuell anreise, fliege ich auch dieses Mal einen Tag früher, um einen Puffer zu haben, wenn irgendetwas nicht so läuft wie geplant.

Und von daher berichte ich heute von meiner Anreise nach Mailand – wer sich also nur für die reine Kreuzfahrt interessiert, der kann morgen weiterleisen. Wer aber wissen will, was ich an dem zusätzlichen Tag so gemacht habe, wie ich von zu Hause zum Schiff komme und wo ich die Nacht verbringe, der bleibt jetzt dabei … 🙂

Los geht es wie meistens am Frankfurter Flughafen – bereits um 7.05 Uhr geht mein Flieger nach Mailand. Mailand? Die Kreuzfahrt fängt doch in Savona an? Stimmt, aber in Savona gibt es keinen Flughafen – und so gibt es im Prinzip vier Möglichkeiten der individuellen Anreise: Flug nach Mailand und Transfer nach Savona, Bahnfahrt nach Savona (meistens mit Umstieg in Mailand), Flixbus (der fährt von Frankfurt beispielsweise direkt bis Mailand) oder das Auto.

Für was man sich da jetzt entscheidet, ist zum einen eine Kostenfrage, zum anderen aber auch eine Frage der Bequemlichkeit und natürlich der Reisezeit. Der Flug geht zwar am schnellsten, unter Berücksichtigung der Wartezeiten, der Gepäckbeschränkungen und der Bequemlichkeit im Flieger kommen aber durchaus auch die anderen Varianten in Betracht. So würde ich das nächste Mal vermutlich die Anreise mit der Bahn vorziehen, sofern es eine vernünftige Verbindung gibt – das ist nicht teurer als der Flug, aber deutlich bequemer (insbesondere, wenn man nicht umsteigen muss). Und unter Berücksichtigung der Wartezeiten beim Flug auch nicht soooo viel länger.

Alpenüberquerung

Alpenüberquerung

Aber wie auch immer – ich bin also mit dem Flieger in Mailand angekommen (da gibt es übrigens zwei Flughäfen – der besser geeignete ist dabei „Milano Malpensa“ (MXP), habe meinen Koffer vom Gepäckband geangelt (immerhin ist der mitgekommen) und danach in meinem Hotel („First Hotel Malpensa“) angerufen, damit die einen Shuttlebus schicken, um mich abzuholen. Das Hotel liegt dabei nur gut fünf Fahrminuten vom Flughafen entfernt, so dass der Shuttle (dafür berechnet das Hotel 5 € p.P.) auch kurz darauf am Terminal eintrifft und mich ins Hotel bringt.

Da die Zimmer normalerweise erst ab 14.00 Uhr zur Verfügung stehen, habe ich im Vorfeld einen Early-Check-In für 25 € gebucht – dafür kann ich bereits jetzt (also noch vor 9 Uhr) mein Zimmer beziehen, mein Gepäck abstellen und mich dann ganz in Ruhe mit Mailand befassen. Wobei ich zugegebenermaßen erst noch ein Stündchen das Bett teste – Aufstehen um 3.45 Uhr ist nämlich nicht wirklich meine Zeit 😉

Gegen 11.00 Uhr lasse ich mich vom Hotelshuttle dann wieder zum Flughafen bringen, um dort mit dem „Malpensa Express“ in die Mailänder Innenstadt zu fahren. Der Zug fährt im 30-Minuten-Takt, wobei die Fahrt knapp 50 Minuten dauert. Ziel ist dabei entweder „Milano Centrale“ (also der Hauptbahnhof) oder (für einen Besuch der Innenstadt besser geeignet und wohl auch deutlich sauberer) „Milano Cadorna“. Da muss man dann übrigens gucken, welcher Zug wohin fährt, da das unterschiedliche Züge sind – die beiden Bahnhöfe liegen also nicht auf einer Strecke.

Das Ticket kann man wie heute üblich in einer App kaufen, man kann es online auf der Website machen oder auch am Automaten im Bahnhof. Und das habe ich gemacht (ich wollte nicht den ganzen Registrierungsprozess durchgehen, nur um eine Zugfahrt zu bezahlen). Tja, und dann erlebt man als geübter „Deutsche-Bahn-Fahrer“ mal, was „Service“ bedeutet: neben jedem Automaten steht eine Mitarbeiterin der Bahn, die beim Ticketkauf hilft. Sie fragt, was man so vor hat (ich will beispielsweise ja am gleichen Tag zurückfahren, was dann zu einem günstigeren Retour-Ticket führt) und bedient dann den Automaten – ich muss nur noch meine Uhr (alternativ geht natürlich auch das Handy oder die Kreditkarte selbst) an den Automaten halten und das Ticket entgegennehmen. Das wars. Die nächste Überraschung ist dann die Bahn selbst – diese stellt sich tadellos sauber dar. Kein Dreck, kein Müll, keine beschädigten Sitze, keine Schmierereien – das kennt man von unseren Regionalzügen (und so einer ist das ja) auch nicht unbedingt …

Malpensa Express

Malpensa Express

Also: langer Rede, kurzer Sinn: eine knappe Stunde später steige ich in Milano Cadorna aus und gehe etwa 15 Minuten zu Fuß in Richtung Dom. Was man sich in Mailand so angucken sollte, wo man eine gute italienische Pizza essen kann und wie man dann später wieder zum Bahnhof kommt, habe ich mir – wie eigentlich immer in letzter Zeit – von Perplexity zusammenstellen lassen (hier verweise ich gern auf meinen Artikel zum Thema „Landausflugsplanung mit KI“). Einfacher geht’s halt nicht …

Dom in Mailand

Dom in Mailand

Und so schaue ich mir dann den Mailänder Dom an, gehe mal durch die Galleria Vittorio Emanuele – eine edle Einkaufsgalerie, in der sich praktisch alle Luxus-Geschäfte finden, die es so gibt (erinnert so ein bisschen an die Goethestraße in Frankfurt, nur dass die hier in einer prächtigen überdachten Galerie residieren), bummele durch die Straßen rund um den Dom und esse dann im „Casa Sorbillo“ eine (angeblich) echte neapolitanische Pizza. Und sowohl geschmacklich als auch vom „Formfaktor“ scheint das zu stimmen – der Teig ist so dünn, dass man die einzelnen Stücke unmöglich in die Hand nehmen kann. Wenn man die also nicht (wie in Neapel üblich) zusammenfaltet, geht das nur mit Messer und Gabel.

Pizza Capricciosa im Casa Sorbillo

Pizza Capricciosa im Casa Sorbillo

Nach dem Essen setze ich mich dann noch mit einem Eis auf den Plaza Duomo und beobachte die vorbeigehenden Menschenmassen – da wir hier aber bestes T-Shirt-Wetter mit viel Sonnenschein und rund 20°C haben, bietet sich das nach dem Herbsteinbruch zu Hause definitiv an. Und wenn der Wetterbericht Recht behält, werden wir die ganze Woche wohl mit solchem Wetter und Temperaturen bis 27°C rechnen dürfen. 🙂

Für den Weg zurück zum Bahnhof wähle ich im Übrigen die Metro – natürlich nur, um zu testen, wie die hier so funktioniert. 😉 Und wie so oft im Ausland ist das – im Vergleich zu unserem Tarifzonen- und Fahrkarten-Wirrwarr – ganz einfach. Entweder kauft man sich in der App oder am Automaten ein Ticket (kostet 2,20 € für eine Fahrt innerhalb der Stadt und ist 90 Minuten gültig – und das wars dann im Innenstadtbereich auch schon mit den Tarifen) oder man nutzt das „Tap & Go“-Verfahren. An den Zutrittsschranken zur Metro hält man lediglich seine Kreditkarte (bzw. Handy oder Smartwatch) auf den Kontaktlosleser und checkt damit praktisch ein. Beim Verlassen der Station am Ziel macht man dann das gleiche – und das System berechnet dann den Tarif. Und es kommt noch besser – wenn man später oder in den nächsten Tagen nochmal fährt, prüft das System, ob nicht eine Tages- oder Wochenkarte günstiger gewesen wäre – und berechnet dann diese. Man muss also nur Ein- und Auschecken – und bezahlt dann immer den günstigsten verfügbaren Tarif. Ich weiß nicht, irgendwie hatte ich Italien als chaotischer in Erinnerung – aber da laufen sie uns ja meilenweit davon. Dass die beiden Züge, mit denen ich gefahren bin, auf die Minute pünktlich waren, wollte ich jetzt eigentlich gar nicht erwähnen …

Zurück am Flughafen dann das gleiche Spiel wie heute Morgen bei meiner Ankunft: ich rufe kurz im Hotel an und wenige Minuten später bringt mich der Shuttle zurück ins Hotel. Hier trinke ich noch einen Cappuccino an der Bar (die hat übrigens 24/7 geöffnet), lese ein bisschen im brandneuen „Offenbach-Krimi“ von Thorsten Fiedler [Werbelink] (die Heimat lässt grüßen) und gehe dann gegen 19.00 Uhr in das hoteleigene Restaurant „The Eagle“ zum Abendessen. Hier ist jetzt Steak mit Salat und ein Pinot Grigio angesagt, bevor es dann zurück ins Zimmer und so langsam ins Bett geht – die letzte Nacht war ja nun mal doch kurz und der Tag heute daher eher lang …

Und morgen, da gehts dann nach dem Frühstück im Hotel mit dem Shuttle wieder zum Flughafen und von dort weiter zum Schiff – wie das genau geht, erzähle ich dann aber morgen …