Flug nach Rom

Die eine oder andere Kreuzfahrt startet ja nun auch in Rom, oder besser gesagt, in Civitavecchia (oft auch der „Hafen von Rom“ genannt, obwohl dazwischen rund 80 km liegen). Und wenn man nun nicht das Anreisepaket der Reederei bucht, sondern stattdessen mit individuellen Flügen nach Rom anreist, muss man natürlich auch selbst den Transfer vom Flughafen in Rom zum Schiff in Civitavecchia organisieren.

Als ich jetzt auf die erste Reise der AIDAdiva nach dem Werftaufenthalt gegangen bin, habe ich genau das gemacht – und vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen bei der Reiseplanung weiter.

Der Flug von Frankfurt nach Rom mit Lufthansa ist dabei jetzt wenig spektakulär gewesen – 1:50 Stunde hat der Flug gedauert, um 8.50 Uhr bin ich in Rom angekommen. Etwa 40 Minuten hat es gedauert, bis mein Gepäck auf dem Band vorgefahren wurde, so dass ich gegen 9.30 Uhr abfahrbereit am Flughafen in Rom war.

Um von Rom nach Civitavecchia zu kommen, gibt es nun mehrere Möglichkeiten. Die bequemste (aber auch teuerste Variante) ist ein privater Shuttle oder ein Taxi – hier werden Preise um die 200 Euro aufgerufen, je nach Anbieter. Desweiteren gibt es auch Angebote unterschiedlicher Anbieter, die einen „Shared Shuttle“ anbieten, hier liegen die Preise deutlich günstiger, dafür ist die Fahrzeit meistens länger und man teilt sich das Fahrzeug oder den Bus mit anderen Passagieren (was bei umfangreichem Gepäck problematisch werden kann, meistens ist nur ein Koffer pro Person erlaubt).

Für mich hatte ich hier zunächst einen Shuttle mit „Rome Airport Shuttles“ (https://www.romeairportshuttles.com) für 105 € angedacht, habe mich dann später aber doch für eine andere (günstigere) Lösung entschieden. Ich habe aus Angst vor eventuellen Streiks meinen Flug nämlich um einen Tag vorverlegt und eine Übernachtung in Civitavecchia eingebaut – und hatte somit nicht mehr den Zeitdruck, am Flugtag direkt aufs Schiff zu müssen.

Und so bin ich auf die Bahn ausgewichen. Dieser verbindet den Flughafen in Rom nämlich mit einem Umstieg in „Roma Termini“ mit dem Bahnhof in Civitavecchia – und das für insgesamt rund 20 €. Und wenn man genug Zeit hat, sollte das eigentlich kein Problem sein. Dachte ich mir …

Ich nehme es vorweg – es war auch kein Problem und ich bin gut in Civitavecchia angekommen. Aber es war auch nicht ganz problemlos – doch dazu gleich mehr.

Nach der Gepäckausgabe in Rom verlässt man das Terminalgebäude durch den grünen Ausgang und wendet sich dann nach rechts. Das Ganze ist mir gelben Schildern mit der Aufschrift „Train“ ausgeschildert. Idealerweise hat man seine Fahrkarten schon zu Hause gebucht (https://www.trenitalia.com) – die Website funktioniert auf Deutsch, man kann die Tickets bis einen Tag vorher kostenfrei stornieren (und am Reisetag bis zur Abfahrt des Zuges kostenfrei umbuchen) und hat die Fahrkarte dann mittels QR-Code auf dem Handy dabei. Alternativ kann man die Karten auch im Terminal an einem Automaten kaufen (ob der allerdings Deutsch spricht, weiß ich nicht) – diese Idee haben aber viele, hier ist also Geduld angesagt.

Etwa zehn Minuten dauert der Spaziergang entlang des Terminals bis zum Bahnhof. Hier findet man dann eine Anzeige, auf welchem Gleis der Zug abfährt (das ist der „Leonardo Express“, der ohne Zwischenhalt direkt bis Roma Termini fährt), so dass man der Beschilderung bis zum Gleis folgen kann. Am Bahnsteig scannt man dann seinen QR-Code ein und sucht sich dann einen freien Platz entlang des Bahnsteigs. Und da haben die Probleme angefangen … der Bahnsteig stand randvoll mit Reisenden (und deren Gepäck). Ich habe versucht, mich so weit wie möglich nach vorn durchzuschlagen (das ging auch, war aber mit zwei Koffern und einem Rucksack recht mühsam) – und wirklich leerer wurde es auch nicht.

Ich hatte dann allerdings Glück, dass sich nach dem Halt des Zuges eine Tür direkt vor mir öffnete, so dass ich nach dem Aussteigen der Passagiere als einer der ersten einsteigen konnte. Und so habe ich mir den Platz vor der gegenüberlegenden Tür (die ja aufgrund der fehlenden Zwischenhalte erst in Roma Termini geöffnet wurde) gesichert, konnte da meine Koffer abstellen und Dank eines klappbaren Notsitzes sogar sitzen. Und damit ging es mir weit besser als den meisten anderen Passagieren – ein Sitzplatz wäre zwar zu ergattern gewesen, die Koffer hätten aber nirgendwohin gepasst außer in den Gang. Es wäre also unweigerlich irgendwo ein Stehplatz geworden – so wie für Hunderte andere. Drücken wir es anders aus – Umfallen war nicht möglich, jeder Zentimeter im Zug war mit Menschen oder Koffern belegt. Bequem geht anders …

Im Nachhinein hatte ich vermutlich den besten Platz im Zug – und so gingen die knapp 40 Minuten bis Roma Termini (für mich) auch verhältnismäßig komfortabel vorbei. Wer allerdings etwas mehr Wert auf Komfort und Bequemlichkeit legt oder vielleicht auch aus gesundheitlichen Gründen nicht die ganze Zeit stehen kann, der wird hier vermutlich nicht glücklich werden. Wobei man aber auch sagen muss, dass die Situation dem extrem hohen Passagieraufkommen geschuldet war – ggf. ist das zu anderen Zeiten oder an anderen Tagen vollkommen anders. Bei nicht überfülltem Zug ist das sicherlich alles sehr bequem und entspannt. Weiß man aber halt im Vorfeld nicht …

Zumindest sind wir pünktlich am Bahnhof Roma Termini angekommen – und das ist nicht ganz unwichtig, da die geplante Umsteigezeit mit 17 Minuten ja eher begrenzt ist, zumal ich ja erst einmal herausfinden muss, von welchem Gleis der Regionalzug nach Civitavecchia abfährt. Und das war gar nicht so einfach – zum einen ist der Bahnhof nicht nur groß, sondern vor allem auch ziemlich unübersichtlich. Und die einzige Anzeigetafel, die ich nach langem Suchen gefunden habe, war auch noch defekt. Glücklicherweise gibt es hier so etwas wie einen Informationsschalter mit einem echten Menschen. Allerdings war die Motivation der Dame, mir mit einer Auskunft weiterzuhelfen, nicht so richtig ausgeprägt. Sie hat mich nämlich nur auf eine andere Anzeigetafel am anderen Ende des Bahnhofs verwiesen – zumindest habe ich das mit meinen rudimentären Spanischkenntnissen, die dem Italienischen ja ähneln, so verstanden. Und Englisch (oder gar Deutsch) war jetzt auch nicht ihre Stärke. Dafür war sie wohl recht erfolgreich in ihrem Handyspiel – das aber mal kurz zu unterbrechen, um in einer Bahn-App (so etwas wird es ja wohl auch in Italien geben) nach meinem Zug zu schauen, wäre vermutlich zu viel verlangt gewesen.

Also bin ich mit meinem Geraffel an das andere Ende des Bahnhofs gelaufen (naja, eher gerannt), habe dann gesehen, dass der Zug nach Civitavecchia in fünf Minuten auf Gleis 27 abfährt – und den Schildern entnommen, dass ich irgendwo zwischen Gleis 1 und 23 stehe. Wobei nicht klar ersichtlich war, ob der richtige Weg nach rechts oder links führt. Ich habe mich also für rechts entschieden und Glück gehabt – der nächste Hinweis führte mich nämlich zu Gleis 24-26. Also bin ich weitergelaufen und habe dann eine Minute vor Abfahrt den bereitstehenden Zug nach Civitavecchia auf Gleis 27 erreicht.

Warum ich das so ausführlich beschreibe? Damit diejenigen, die sich auch für meinen Weg entscheiden (der ja grundsätzlich funktioniert), darauf einstellen, dass man ggf. etwas mehr Zeit für den Umstieg in Roma Termini einplanen sollte – selbst wenn der Zug vom Flughafen pünktlich ist, kann das Durcheinander am Bahnhof, die Technik und/oder die beteiligten Menschen die Zeit verdammt kurz werden lassen.

Dann ging aber alles problemlos weiter. Der Zug war nur spärlich besetzt, ich konnte meine Koffer auf einem Rohlstuhlstellplatz abstellen und mich gemütlich auf den Sitz davor setzen – und somit waren die 80 Minuten bis nach Civitavecchia sehr entspannt. Direkt hinter mir befand sich die Zugtoilette (und da das eine Behindertentoilette war, war da auch ordentlich Platz drin, so dass meine Wertsachen problemlos mitgehen konnten) und am Platz lud eine Steckdose dazu ein, das Handy mal wieder aufzufrischen.

Pünktlich um 12:02 Uhr kam ich also in Civitavecchia an, folgte den Schildern zum Ausgang, und habe dann 200 m entfernt mein Hotel für diesen Tag, das „Hotel de la Ville“, erreicht. Das ist zwar nicht das günstigste Haus am Platz (ich habe 115 € inkl. Frühstück gezahlt), aber von der Lage her kaum zu schlagen. Wenige Schritte bis zum Bahnhof und damit auch strategisch günstig gelegen, um den morgigen Transfer zum Hafen zu starten.

Hotel de la Ville (Civitavecchia)

Und auch wenn das Hotel durchaus mal wieder renoviert werden dürfte, ist alles sehr ordentlich und sauber gewesen, das Personal war freundlich und auch das Frühstücksbuffet war völlig in Ordnung (zugegeben, ich habe da schon bessere gesehen, aber auch viele, die vom Niveau her deutlich schlechter waren). Oder sagen wir es anders – das nächste Mal würde ich wieder hier absteigen.

Ich mache jetzt dann mal einen Sprung zum nächsten Tag – da geht es nämlich vom Hotel zum Hafen (und wer direkt am Abfahrtstag nach Rom fliegt, der lässt den Teil mit dem Hotel einfach weg – in beiden Fällen befinden wir uns jetzt nämlich wieder am Bahnhof von Civitavecchia).

Von hier aus kann man natürlich einen Shuttle buchen – beispielsweise an der Hotelrezeption. Dafür will man dann aber fürstliche 30 € haben – und das ist dann doch leicht überteuert.

Billiger ist nämlich die Nutzung des Hafenshuttles. Dieser fährt Angabe gemäß an allen Tagen, an denen ein Schiff ankommt oder abfährt, in etwa alle 20-30 Minuten vom Bahnhof direkt zum jeweiligen Schiff – für 6 €. Die Fahrt dauert dabei etwa 15 Minuten.

Hafenshuttle Civitavecchia

Eine weitere Alternative ist im Übrigen ein Taxi. Das habe ich dann genommen, da das mit dem Hafenshuttle ab Bahnhof so früh morgens noch nicht funktioniert hat – der fährt wohl doch nicht ganz so früh, wie es die Website vorgaukelt. Und da es hier keinen Fahrplan gibt, steht man dann halt im Ungewissen am Bahnhof und weiß nicht so recht, ob und – wenn überhaupt – wann da ein passender Bus kommt. Und so habe ich das Angebot eines Taxifahrers angenommen, mich direkt zum Schiff zu bringen. Die von ihm dafür vorgesehenen 20 € waren nach Abschluss der Verhandlungen dann nur noch 15 € – und damit war das für mich ok.

Gut zehn Minuten später stand ich jetzt also am Terminal vor AIDAdiva – und war damit auch einer der ersten beim Check-In … 🙂

Auf dem Rückweg habe ich mich dann für die bequeme Lösung entschieden und im Vorfeld ein Shuttle bei romeairportshuttles.com für 90 € gebucht. Und das hat problemlos geklappt. Eine Woche vor dem Termin kam eine Mail, ob der gebuchte Transfer so bestehen bleiben soll und einen Tag vorher kam eine Mail mit dem Namen und dem Kennzeichen des Fahrers.

Etwa 30 Minuten vor der gebuchten Transferzeit hat sich der Fahrer per WHatsApp gemeldet und mitgeteilt, dass er vor dem Schiff steht und mit einem Namensschild vor dem Terminaleingang auf mich wartet.

Rund 60 Minuten hat dann der Transfer gedauert, die Bezahlung ist in bar am Flughafen in Rom erfolgt. Ganz ehrlich – bequemer geht es nicht.