[Werbung] So, jetzt ist es mal wieder soweit – es geht auf Kreuzfahrt. Dieses Mal zwar „nur“ auf dem Fluss – aber das ist deswegen ja nicht schlechter. Und so wartet heute Abend in Paris die SEINE COMTESSE von nicko cruises auf mich, um mich eine Woche über die Seine durch Frankreich zu fahren.
Gleich vorweg möchte ich aber den rechtlichen Hinweis geben, dass ich diese Reise auf Einladung von nicko cruises absolviere – das ist auch der Grund für den „[Werbung]“-Hinweis immer zu Beginn meiner Blogbeiträge. Dass das aber keinen Einfluss auf das, was ich schreibe, hat, sollte sich von selbst verstehen – dazu kennt Ihr mich und meine Berichte inzwischen ja lange genug, um zu wissen, dass mich das nicht beeinflusst. Und wer anderes zu wissen vermutet, der muss ja nicht zwingend weiterlesen. So, jetzt aber genug der Vorrede – es geht los.
Und zwar in Frankfurt am Hauptbahnhof. Hier fährt um 8.25 Uhr mein ICE über Mannheim und Straßburg direkt nach Paris. Gut vier Stunden soll er unterwegs sein – schauen wir mal, wie das heute mit der Pünktlichkeit der Bahn so aussieht. Nachdem mich Christine mit ausreichend Zeitpuffer am Bahnhof abgesetzt hat, werfe ich mal einen schnellen Blick auf die Anzeigetafel an Gleis 3 – und da steht er in der Tat angeschrieben. Und zwar ohne den Hinweis, dass er heute „x Minuten später“ fährt. Es besteht also Hoffnung.
Und so gehe ich mal schnell bei McDonalds vorbei, frühstücke eine Kleinigkeit, fülle den Koffeinspiegel mit einem Cappu auf und gehe dann zum Gleis in Abschnitt C, wo mein Wagen stehen sollte – so die Wagenreihenfolge nicht noch kurzfristig geändert wird. Nun, wird sie nicht – etwa 15 Minuten vor Abfahrt wird der Zug bereitgestellt, ich kann meinen Koffer in der Kofferablage unterbringen und mich auf meinem Sitzplatz mal häuslich einrichten.
Läuft also. Und auch die Abfahrt findet zum richtigen Zeitpunkt statt – das kenne ich so ja gar nicht mehr von der Bahn … Im Laufe der Fahrt stellt sich dann aber heraus, dass man sich doch auf die Bahn verlassen kann – denn auch wenn sie pünktlich abgefahren ist, heißt das ja nicht, dass sie auch pünktlich ankommt. Tut sie nämlich nicht. Mit genau 61 Minuten Verspätung steige ich nachher nämlich in Paris aus dem Zug – was zumindest zu einer 25%-Erstattung des Fahrpreises führt. Wäre echt ärgerlich gewesen, wenn sie zwei Minuten schneller gewesen wäre 😉
Unterwegs passiert nicht wirklich viel Aufregendes – der Zug füllt sich in Mannheim und in Straßburg und zumindest in der ersten Klasse sind dann auch alle Plätze belegt. In der zweiten Klasse wird es aber vermutlich nicht viel anders aussehen. Gegen Mittag hätte ich dann eine Kleinigkeit essen wollen – das wird mir allerdings (wieder mal) verwehrt. Zwar ist das Bordbistro (ausnahmsweise) mal nicht wegen „Personalausfall“ geschlossen, aber der „gastronomische Service am Platz“ fällt wieder mal aus. Und wenn man allein unterwegs ist, ist das mit dem Essenholen halt immer so eine Sache – entweder lässt man sein Gepäck unbeaufsichtigt stehen (keine gute Idee) oder man nimmt es mit (auch nicht optimal). Oder man isst halt nichts im Zug. Darauf läuft es dann zwar hinaus, ist aber nicht das, was ich mir so vorstelle – und vor allem auch nicht, für was ich unter anderem in der ersten Klasse ja nun mal auch bezahle. Ich glaube, ich werde das Thema mal mit der Bahn aufnehmen – sich Leistungen bezahlen zu lassen und diese dann nicht zu erbringen, sollte ja eigentlich zu einem Anspruch auf Minderung des Reisepreises führen. Ich glaube, ich blättere nachher mal wieder ein bisschen im BGB … 😉
Doch zurück zur Anreise – wir kommen also mit etwa einer Stunde Verspätung in Paris an. Und ich habe jetzt zum einen Hunger und zum anderen noch rund vier Stunden Zeit, bis uns unser Shuttlebus von nicko cruises zum Schiff bringt. Und so esse ich ein Croque Monsieur (warmes Baguette mit Schinken und Käse) an einem der vielen Essensstände am Bahnhof und gehe dann auf der anderen Straßenseite ins NH Hotel, in dem ich für heute bei DayUse vorsorglich mal ein Tageszimmer gebucht habe. Vier Stunden am Bahnhof mit Gepäck herumsitzen, nicht (oder zumindest nicht problemlos) mal auf Toilette gehen zu können und in der Pariser Hitze zu schwitzen – das war nicht mein Plan. Und da ich das Zimmer bis 15.00 Uhr kostenlos hätte stornieren können, war das auch risikolos, falls die Verspätung ggf. doch noch länger ausgefallen und das Zimmer nicht notwendig gewesen wäre.
So habe ich jetzt aber ein kleines klimatisiertes Zimmer, ein Bett, ein Bad, etwas zu trinken, WLAN und kann in aller Ruhe und entspannt diese Zeilen zu Papier (bzw. ins MacBook) bringen, noch etwas fernsehen und tatsächlich auch noch ein kleines Nickerchen machen. Draußen sind es aktuell 31°C – das lädt nicht unbedingt zu einem ausgiebigen Stadtbummel ein (zumal ich die Highlights von Paris einigermaßen kenne und im Rahmen der Ausflüge auf dieser Flussreise auch noch mal sehen werde). Das einzige, was ich nicht habe, ist eine Zimmerkarte. Die kann im Hotel aufgrund der gestrigen weltweiten Softwarepanne bei Crowdstrike aktuell nämlich nicht erstellt werden (scheint also normalerweise wohl auf einem Windows-Computer gemacht zu werden) – von daher muss da heute im Hotel immer jemand von Rezeption mitgehen, wenn ein (neuer) Gast ohne Zimmerkarte in sein Zimmer will.
Gegen 17 Uhr mache ich mich dann wieder auf den Weg auf die andere Straßenseite – am Bahnhofsausgang „Rue d’Alsace“ treffen wir uns um 17.15 Uhr für den Bustransfer zum Schiff. Hier werden wir auch schon mit einem passenden Schild empfangen und kurze Zeit später quer durch den Bahnhof zu unserem Transferbus geführt. Und um die Emotionen gleich ein bisschen zu dämpfen, erfahren wir auch, dass die Fahrt wohl etwas mehr als eine Stunde dauern wird – die aktuelle Verkehrslage in Paris sowie die Vorbereitungen für die am kommenden Freitag beginnende Olympiade werfen nun einmal ihre Schatten voraus.
Das hat man heute in Paris schon gemerkt und es ist zu vermuten, dass wir es im Laufe der Reise noch öfter spüren werden – insbesondere wohl, wenn wir kommende Woche am Freitag pünktlich zur Olympia-Eröffnung zurück in Paris sind. Wir sehen es aber auch schon heute – auf den mehrspurigen Straßen rund um Paris ist beispielsweise jeweils die linke Spur für „Paris 2024“ gesperrt, also für offizielle Olympia-Fahrzeuge. Wer ohne Genehmigung diese Spur benutzt, ist – wenn man den Schildern Glauben schenkt – mit 135 € dabei. Ergebnis: von in der Regel vier Spuren ist aktuell eine leer – das bedeutet 25% weniger Platz auf der Straße oder anders ausgedrückt: 25% längere Fahrzeit.
Und so dauert es in der Tat eine gute Stunde bis wir die SEINE COMTESSE am Ufer der Seine liegen sehen. Unsere Koffer werden uns gleich abgenommen und finden den Weg in die Kabine, während wir den Check-In absolvieren. Aber auch der dauert nur wenige Minuten – es ist ja alles vorbereitet, so dass man nur den Personalausweis oder den Reisepass abgeben muss und im Gegenzug die Kabinenkarte und die Information mit dem zugeteilten Tisch im Restaurant erhält.
Die Orientierung auf dem Schiff fällt leicht – irgendwie sind die Flussschiffe ja doch (fast) alle gleich. Meine Kabine befindet sich auf dem Oberdeck, so dass ich von der Rezeption aus ein Deck nach oben gehe und kurz darauf in meiner Kabine ankomme. Mein Koffer steht bereits in der Kabine – die Reise kann beginnen.
Doch vor der Kür kommt die Pflicht: also erstelle ich erst einmal noch schnell ein Kabinenvideo, packe dann meinen Koffer aus, verstaue alles im Schrank und mache mich dann um 19 Uhr auf den Weg zum für die Gäste der Pressereise angesetzten Empfang im Panoramasalon.
Für 19.45 Uhr ist dann sowohl das Auslaufen als auch das Abendessen geplant. Der Plan funktioniert allerdings so nicht. Denn: zum einen fehlen noch zwei Busse mit Gästen aus Deutschland, zum anderen macht uns Olympia auch hier einen Strich durch die Rechnung. Normalerweise fährt das Schiff von hier aus nämlich die Seine entlang bis kurz vor den Eiffelturm, dreht dort und fährt die Seine dann in die Gegenrichtung zurück. Aufgrund der Olympischen Spiele ist die Seine hier jedoch gesperrt, so dass die Fahrt in Richtung Eiffelturm nicht möglich ist. Es sei denn, man hat eine Ausnahmegenehmigung – und die hat nicko eingeholt. Von daher sind wir tatsächlich um 19.45 Uhr pünktlich losgefahren, haben den im gleichen Moment mit dem Bus ankommenden Gästen am Ufer freundlich zugewinkt (die mussten nun halt warten bis wir gedreht und erneut angelegt haben), konnten aber aufgrund der Absperrung nicht in Richtung Eiffelturm fahren – irgendwie gab es bei den französischen Behörden wohl ein Kommunikationsproblem. Das ganze Manöver war zwar offiziell genehmigt, wurde aber den an der Absperrung anwesenden Polizisten nicht mitgeteilt – ergo blieb die Absperrung zu und wir draußen. Und so hat der Kapitän dann mehr oder weniger auf der Stelle gedreht, wieder angelegt, die wartenden Gäste und dann Fahrt aufgenommen. Der Eiffelturm bleibt uns also bis nächste Woche verwehrt – und mein Bauch sagt mir, dass das am Eröffnungstag von Olympia wohl auch nicht einfacher werden wird …
Also können wir jetzt auch entspannt zum Abendessen gehen. Das ist zwar für 20.00 Uhr geplant, findet dann aber erst um 21.00 Uhr statt – als denn auch alle Gäste an Bord sind. Und so langsam wird das auch Zeit (meint zumindest mein Magen). Dafür werden wir mit einem leckeren Menü entschädigt: als Vorspeise gibt es eine Frischkäseterrine mit Dörrpflaumen, danach eine Champagnercrèmesuppe mit Rauchlachs, Asparagus und Kresse und als Hauptgang wahlweise geschmortes Rindfleisch (mit Champignons, Karotten, Zwiebeln, Burgunder und getrüffeltem Kartoffelpüree), gegrilltes Buntbarschfilet (an Tomaten-Olivensauce, mit Aubergine und Kräuter-Couscous) oder als vegetarisches Gericht ein Gemüse-Quiche (mit Gemüse, Zwiebeln, Brie, Chicorée und Preiselbeer-Sauerrahm-Dip). Den Abschluss bildet dann ein französischer Kuchen aus geschichtetem Blätterteig mit Vanille-Kokoscrème und Mangopüree oder alternativ ein kleiner Fruchtteller.
Im Gegensatz zu den beiden anderen Flussschiffen, auf denen ich bislang mit nicko cruises unterwegs war (nickoVISION und nickoSPIRIT) gibt es hier im übrigen keine freie Tischwahl und auch keine freien Essenszeiten – es gibt eine tägliche Sitzung für Mittag- und Abendessen sowie einen fest zugeordneten Tisch für die komplette Kreuzfahrt. Und je nachdem, wer sonst noch so am Tisch sitzt, kann das gut oder auch weniger gut sein – flexibler sind in dieser Beziehung die beiden anderen Schiffe; die SEINE COMTESSE ist da eher der Vertreter der „klassischen“ Flusskreuzfahrt – was aber natürlich nicht unbedingt ein Nachteil sein muss. Bei der Auswahl des Schiffes sollte man – gleiche Fahrtroute vorausgesetzt – diese Unterschiede aber kennen und entsprechend den eigenen Vorstellungen berücksichtigen.
Nach dem Essen – es ist jetzt bereits nach 22.00 Uhr – geht es dann wahlweise noch mal aufs Sonnendeck (warm genug ist es heute ja), in den Panorama-Salon für einen Absacker oder in die Kabine (sei es, um morgen früh ausgeschlafen zu sein oder um ein bisschen was zum Tag zu schreiben).
Und von daher ist mein Tag heute jetzt gelaufen – wenn Ihr das hier lest, bin ich wahrscheinlich auch schon weggeschlummert … bis morgen dann.