Bekanntlich hat AIDA ja aufgrund mehrerer Covid-19-Fälle innerhalb der Crew der AIDAbella die aktuell geplanten Reisen im Orient bis zum 19. Februar ausgesetzt. Die letzte Reise von AIDAbella endete daher am 22. Januar in Dubai.
Mit an Bord auf dieser Reise waren Toni und seine Frau Andrea, die die Ereignisse vor und während der Reise in einem kurzen Bericht zusammengefasst und mit einigen Fotos versehen haben.
Der Bericht geht im Übrigen auch auf die vielen Unwägbarkeiten ein, die man momentan berücksichtigen muss, wenn man eine Kreuzfahrt bucht – sei es in Bezug auf die individuelle An- und Abreise, auf individuelle Ausflüge oder auch in Bezug auf das Schiff und den Reisetermin. Geht man aber mit ein bisschen Flexibilität und Gelassenheit an das Thema heran und ist sich bewusst, dass Reisen zu Coronazeiten anders ist als vorher, dann kann man aktuell sicherlich einen tollen Urlaub auf dem Meer erleben …
Vielen Dank, dass Ihr Eure Erlebnisse hier mit uns teilt …
„Vorab, es war eine schöne Reise, die wir mit einem weiteren Ehepaar durchgeführt haben.
Im August 2019 hatten wir an Bord der AIDA für uns vier die Reise mit der AIDAprima für November 2020 gebucht. Da wir vorher noch Dubai auf „eigene Faust“ zusätzlich erkunden wollten, hatten wir über ein uns bekanntes Reisebüro die Flüge und den Hotelaufenthalt sowie Ausflüge in Dubai und alle Transfers individuell gebucht.
Dann kam irgendwann die Absage von AIDA wegen Corona sowie die von unserem Reisebüro. Von AIDA gab es bei der Neubuchung im August 2020 – nun mit der AIDAcosma für den 14. – 21.1.2022 geplant (wir sind dann gleich auf Januar 2022 gegangen, da wir davon ausgegangen waren, dass Corona dann keine Thema mehr sein wird) – dann auch gleich € 75 p.P. als Bordguthaben. Mit unserem Reisebüro wurden dann auch die neuen Termine bzgl. Flüge, Ausflüge usw. gebucht.
Im Mai 2021 wurde dann das Schiff von AIDAcosma auf AIDAnova umgeändert, was jedoch auf unsere Planungen keinerlei Auswirkungen hatte. Dann kam im September 2021 von AIDA die Information, dass sich das Schiff auf AIDAbella ändert, sich der Reisetermin aber um einen Tag nach hinten verschiebt (dafür gab es erneut ein BGH p.P. von € 75). Allerdings hatte die Terminverschiebung Auswirkungen auf unser „Vorprogramm“ und auf die Flugdaten. Aufgrund der Erfahrungen der erforderlichen PCR-Tests bei anderen Reisen in 2021 haben wir dann das „Vorprogramm“ in ein „Nachprogramm“ umgeändert, was sich im Nachhinein als eine „weitsichtige Entscheidung“ herausstellen sollte. Unser Reisebüro in Berlin hat das auch alles mitgemacht; allerdings findet am neuen Termin eine Messe in Dubai statt, so dass sich unsere Hotelrate etwas erhöhte, was wir aber verkraften konnten.
Nun rückte der Reisetermin im Januar 2022 immer näher, die Inzidenz stieg aufgrund von Omikron weltweit und Absagen bei allen Reedereien durch Corona waren zwischenzeitlich fast schon „Tagesgeschäft“.
Kurz vor der Reise wurden dann die Vereinigten Arabischen Emirate zum Hochrisikogebiet erklärt, was für uns aber als 3-fach-Geimpfte kein Problem war, zumal die Inzidenz in den VAE weit unter den deutschen Werten lag. AIDA gab zwischenzeitlich auch bekannt, dass Ausflüge nur noch in der „Bubble“ möglich sind – da wir aber eh alle Ausflüge während der Reise über AIDA gebucht hatten, war dies glücklicherweise kein Problem für uns. Etwas ärgerlich war dann nur noch, dass vier Tage vor der Reise die geplanten Stopps in Bahrain und in Katar entfielen und wir uns nur in den Gewässern der VAE bewegten. Es kam ein Seetag dazu und die Privat-Insel des Scheichs von Abu Dhabi „Sir Bani Yas“.
Die Reise begann mit nicht einmal 700 Passagieren (alle voll geimpft), die Crew war sehr gut drauf und unsere Erfahrungen von zwei Reisen in 2021 bestätigten sich, dass immer mehr Crewmitglieder sich sehr bemühen, mit den Passagieren auf Deutsch zu kommunizieren.
Etwas „überrascht“ waren wir von der Durchführung der Seenotrettungsübung, die ja seit Corona nicht mehr im „großen Pulk“ stattfindet, was wir sehr begrüßen. Allerdings waren wir vier die einzigen Passagiere, die mit angelegter Rettungsweste zur Übung kamen. Bei unserer Gruppe (etwa 20 Personen) hatten zwei weitere Gäste die Weste unter dem Arm, der Rest stand ohne Rettungsweste da. Ich sprach den zuständigen Offizier nach der Belehrung an, ob dies jetzt Standard sein, er meinte nur, „es ändert sich halt alles“, wobei – so mein Gefühl – er darüber auch nicht gerade erfreut war. Ich weiß nicht, wie es bei anderen Reedereien abläuft, aber ich bin mir sicher, dass sich fast keiner der Passagiere an die Empfehlung der Crew halten wird, nach der Belehrung die Weste dann auf der Kabine einmal selbstständig anzulegen.
Aufgrund unseres umfangreichen Bordguthabens hatten wir nicht alle Ausflüge im Vorfeld über MyAIDA gebucht, sondern machten dies gleich am Anreisetag nach der Seenotbelehrung. Dabei erzählte uns die Ausflugsberaterin, dass einige Ausflüge aufgrund der Bubble nicht mehr so stattfinden können, wie in den Programmen veröffentlicht. Somit entfielen alle Auffahrten zum Burj Khalifa sowie Ausflüge zur Expo. Da wir ja noch unser „individuelles Nachprogramm“ hatten, buchten wir alternativ mehrere „Komm-an-Land“-Ausflüge sowie eine abendliche Fahrt durch Dubai mit Besuch des größten Riesenrads der Welt, alle in der Bubble. Für andere Gäste, die entsprechende Ausflüge gebucht hatten (zumal Dubai wegen der Expo auf insgesamt zwei Overnightstops ausgeweitet wurde) war dies aber sicherlich ärgerlich.
Nach unserem „Komm-an-Land“-Ausflug am Tag nach der Anreise (obwohl wir am Anreisetag aufgrund des Nachtflugs schon früh an Bord waren, hatten wir hier keinen Ausflug mehr gebucht, da wir dann doch ziemlich KO waren) hieß es dann „Leinen los“. Das Unterhaltungsprogramm an Bord war sehr gut (sehr guter Lektor, klasse Band und Sängerinnen etc. sowie „Crew meets Band“).
Nach dem Seetag kam dann der erste Landausflug auf der Insel Sir Bani Yas. Dort hatte der Scheich ein Naturreservat angelegt und wir konnten – ähnlich wie in Afrika – mit dem Safaribus über die Insel fahren. Überall waren Springböcke, Oryx und viele andere asiatische und afrikanische Tiere zu beobachten, selbst eine Gepardenfamilie lag etwa fünfzig Meter von uns unter Bäumen. Nur die Giraffen hatten anscheinend an dem Tag frei. Da auf der Insel immer nur ein Schiff anlegen darf und wir uns somit weiterhin in der Bubble befanden, waren selbst „individuelle Strandbesuche“ (etwa zweihundert Meter vom Schiff) möglich, so dass wir nach der Safari dann noch das Meer genießen konnten.
AIDA hatte dort auch alle Strandbars betrieben, so dass die Bordkarte zur Bezahlung eingesetzt werden konnte. Leider hat sich dann das Wetter am frühen Nachmittag sehr drastisch verändert (kühler Wind und Regenwolken), so dass alle Gäste den weiteren Tag an Bord bevorzugten. Auf jeden Fall sollte u.E. diese Insel (insbesondere, wenn dann auch wieder Kinder mitfahren können) künftig fester Bestandteil der Orientreise werden.
An den nächsten beiden Tagen stand dann Abu Dhabi auf dem Programm. Hier hatten wir im Vorfeld die Moschee am Abend des ersten Tages sowie am zweiten Tag den „Komm-an-Land“-Ausflug gebucht. Beide Male hatten wir sehr gut Deutsch sprechende Reiseleiter mit vielen Information und Eindrücken.
Gut war auch, dass AIDA den Zugang zur Wellnessoase für zwei Stunden zum Sonderpreis von 7,50 € pro Person angeboten hat, sofern an dem Tag irgendwann ein Ausflug gebucht war. Als regelmäßiger Saunagänger, dem zwei Stunden für den Besuch der Wellnessoase ausreichen, spielte mir das Angebot in die Karten. Die Saunen waren höchsten mit acht Personen belegt, alles sehr ruhig und angenehm.
Die Abreise von Abu Dhabi in Richtung Dubai wurde dann „kurzfristig“ um zwei Stunden nach vorne verlegt, da aufgrund einer Wetterverschlechterung die Gefahr bestand, dass der Hafen von Dubai geschlossen werden könnte. An diesem Abend wurde dann vom Kapitän auch bekannt gegeben, dass bei neu angereisten Crew-Mitgliedern, die sich aber sowieso in Quarantäne befanden, positive Fälle festgestellt wurden. Dies wurde den zuständigen Behörden auch entsprechend kommuniziert. Auch wurde mitgeteilt, dass es zunächst keine Fortsetzung mit einer Folgereise geben wird. Leider waren die Durchsagen des Kapitäns immer sehr leise, so dass sich dann immer wieder die Passagiere „zusammenfanden“ um aus dem „Gehörten“ die richtigen Schlüsse zu ziehen. Hier sollte AIDA die technischen Voraussetzungen schaffen, um wichtige Durchsagen bzw. Ansagen durch den Kapitän nachträglich als Audiodatei über das Bordportal abrufen zu können.
Leider hatte die frühere Abreise nicht den erhofften Erfolg, denn der Hafen in Dubai wurde von den Behörden vor unserer Ankunft geschlossen, so dass wir statt Dubai einen Seetag (für manche Gäste mit einer recht „rauen See“) hatten. Das Unterhaltungsprogramm an Bord wurde kurzfristig ausgebaut. Gegen Abend wurde dann die See etwas ruhiger und das Anlegen (ursprünglich für morgens 7 Uhr geplant) war dann für 23 Uhr vorgesehen. Viele Gäste hatten am nächsten Tag bereits ab 5 Uhr Transferzeiten zum Flughafen, die zu diesem Zeitpunkt noch als machbar angesehen wurden. Allerdings war am späteren Abend klar, dass es mit 23 Uhr nichts wird. Für uns hatte dies zunächst keine Auswirkungen, außer dass die Fahrt mit dem höchsten Riesenrad und auch die nicht angelaufenen Häfen in einer künftigen Orientreise „abgehakt“ werden müssen. Irgendwann in der Nacht kam dann eine Durchsage auf alle Kabinen, dass die Behörden den Hafen weiterhin nicht öffnen und dass alle Flüge, die am Vormittag starten sollten, von Samstag auf Sonntag verlegt worden sind. Die betroffenen Gäste erhalten einen kostenlosen weiteren Aufenthalt von einem Tag.
Am eigentlichen Abreisetag waren wir dann morgens noch immer auf dem Meer. Der Kapitän informierte, dass geplant ist, dass gegen 12 Uhr angelegt werden kann und die Flüge am Nachmittag wie geplant stattfinden würden. Das Problem war laut Kapitän, dass sich der Lotse weigert, bei Wellen von vier Metern an Bord zu gehen und dies nur bei Wellen von maximal zwei Metern machen wird (in Gewässern der Nord- und Ostsee sind 4-Meter Wellen für die Lotsen wohl kein Problem laut Kapitän).
Beim Frühstück war dann schon festzustellen, dass die See immer ruhiger wird und auch Dubai mit dem neuen Hafen „Dubai Harbour Cruise Terminal“ rückte immer näher. Doch dann drehte die Bella wieder von Dubai weg in Richtung offenes Meer. Der Kapitän informierte, dass die Behörden den neuen Hafen nicht öffnen werden, da durch den Sturm der Vortage einige Bojen aus der Verankerung gerissen wurden und hier derzeit Reparaturen laufen. Deshalb sollte die Bella nun zum alten Hafen „Port Rashid“ fahren, doch dort muss erst noch ein Kreuzfahrtschiff den Hafen verlassen und dann würde der Lotse an Bord kommen. Nun standen wir irgendwann in Sichtweite zum alten Hafen und die Mein Schiff 6 fuhr dann aus dem Hafen.
AIDA hatte dann noch bekannt gegeben, dass ALLE Gäste (auch die individuell angereisten Gäste, die nun ja auch erst am Sonntag zurückfliegen konnten), kein Hotel in Dubai benötigen, da auch sie einen Tag länger an Bord bleiben dürfen. Dann kam der Lotse an Bord und der alte Hafen konnte angefahren werden.
Da wir für diesen Tag um 9.30 Uhr unsere Abholung vom Schiff zu einem privaten Tagesausflug („Altes Dubai und Sharaj)“ organisiert hatten, hatte ich schon früh am Morgen unseren Reiseleiter vor Ort telefonisch informiert. Die warteten dann auf uns und es wurde dann halt anstatt eines Tagesausfluges ein Halbtagesausflug, den wir dann um 12.30 Uhr starten konnten. Vermutlich haben auch die Gäste mit dem Flug am Nachmittag noch rechtzeitig den Flughafen erreicht.
Fazit:
Insgesamt war es – für uns gesehen – eine schöne Reise. Man muss eben in dieser Zeit bei einer Kreuzfahrt mit „Problemen“ rechnen. Und jedem sollte dies im Vorfeld auch klar sein, wenn er so eine Reise bucht und antritt. Wir stellen bei unserem Reisen auch immer wieder fest, dass manche Passagiere anscheinend alle Informationen der Reedereien zu Reiseänderungen usw. ignorieren. So hatte ich auch wieder mitbekommen, dass manche Gäste überrascht waren, dass die Bubble bestand und dass die Häfen außerhalb der VAE nicht angefahren werden.
Wir haben uns sowohl an Bord als auch dann in Dubai stets sicher gefühlt (bei unserer Auffahrt zum Burj Khalifa waren wir nur zu viert). Klar, dass der Bus bei Ausflügen nun auch wieder „voll“ besetzt wird – was bei voll Geimpften und Maskenpflicht bei Nichteinhalten der Mindestabstände – so in der Bubble ja auch erfolgen kann. Einige Zeitgenossen tun sich aber immer wieder schwer, die Masken als Mund-Nasen-Schutz und nicht nur als Mundschutz zu benutzen.
Ein Lob an die Verantwortlichen und die Crew, die immer sehr bemüht sind, den Aufenthalt an Bord so gut wie möglich zu gestalten.
Wir freuen uns schon heute auf unsere nächste Reise am 12.3.2022, wenn es dann – hoffentlich – mit der Cosma losgeht.“