Gestern hat sich das Auswärtige Amt auf seiner Internetseite aktuell zum Thema „Kreuzfahrten“ geäußert:

„Von der Teilnahme an Kreuzfahrten wird abgeraten. Es besteht das Risiko, dass im Falle eines COVID-19-Ausbruchs an Bord – auch unter geimpften Reisenden – von den zuständigen Behörden im Ausland eine mehrtägige Schiffsquarantäne verhängt wird. Ein zeitnaher Rücktransport nach Deutschland wäre ausgeschlossen. (Flusskreuzfahrten innerhalb der EU bzw. Schengen mit besonderen Hygienekonzepten sind ausgenommen. Ausgenommen sind auch Kreuzfahrten auf Schiffen mit spezifischen Hygienekonzepten, deren Reise in einem Hafen in Deutschland beginnt und ohne ein Anlegen in einem ausländischen Hafen wieder in einem Hafen in Deutschland endet.)“

Ganz neu ist diese Warnung ja nicht, sie wurde jetzt allerdings um den Passus in Bezug auf geimpfte Reisende erweitert.

Heißt das jetzt also, dass man jetzt besser keine Kreuzfahrt mehr machen sollte?

Nun, meine Erfahrungen mit den Hygiene- und Sicherheitskonzepten der beiden auf dem deutschen Markt führenden Reedereien (AIDA Cruises und TUI Cruises) auf insgesamt zwölf Kreuzfahrten mit beiden Reedereien während der Corona-Pandemie zeigen allerdings, dass es sowohl in der Vergangenheit als auch aktuell kaum eine sichere Möglichkeit des Reisens gab als eine Kreuzfahrt.

Zu Beginn wurde ausschließlich auf die geschlossene „Blase“ und die umfangreiche Testpflicht gesetzt, seitdem Impfstoffe in ausreichender Anzahl verfügbar sind, wird zusätzlich vermehrt auf das Vorhandensein von Impfungen (zusätzlich ergänzt durch Tests) gesetzt. Dazu kommen die Konzepte an Bord mit entsprechenden Abständen, Maskenpflicht in Innenräumen und reduzierter Gästezahl.

Die Konzepte sind mit den angelaufenen Häfen insoweit abgestimmt, dass es klar definierte Prozesse gibt, wie mit Corona-Fällen an Bord umgegangen wird – und die sehen grundsätzlich Absonderung und Quarantäne an Land vor und keine Schiffsquarantäne (und die Erfahrungen zu Beginn der Pandemie haben ja auch gezeigt, dass das nicht unbedingt die beste Idee war).

Natürlich lässt sich niemals ausschließen, dass situativ bedingt auch von den Planungen abgewichen wird (werden muss) und damit verbunden lässt sich auch eine Schiffsquarantäne durch eines der bereisten Länder sicher nicht zu 100% ausschließen – die Wahrscheinlichkeit dafür scheint mir aber durchaus überschaubar.

Aber natürlich muss jedem klar sein, dass in der aktuellen Situation, die sich ja tendenziell auch eher zuspitzt als das Besserung abzusehen ist, jede Reise ein Risiko mit sich bringt – und hier muss natürlich jeder für sich selbst abwägen, ob er dieses zum aktuellen Zeitpunkt eingehen will. Ich persönlich glaube aber, dass eine Kreuzfahrt unter Berücksichtigung der bestehenden Hygiene- und Sicherheitskonzepte der Reedereien im Vergleich zu vielen anderen Reiseformen ein deutlich geringeres Risiko aufweist.

Wer sich also für das Reisen in der aktuellen Zeit entscheidet, der kann meiner Meinung nach auch eine Kreuzfahrt als Reiseform in die Planung mit aufnehmen …

Doch schauen wir auch einmal auf die Stellungnahmen von AIDA Cruises und TUI Cruises zu dieser Thematik:

AIDA Cruises:

„Unser Anspruch ist es, allen Gästen einen sicheren und unvergesslichen Urlaub zu ermöglichen.

Ergänzend zu den bereits bestehenden hohen Hygiene- und Gesundheitsstandards hat AIDA Cruises im Frühjahr 2020 neue Gesundheits- und Sicherheitsprotokolle entwickelt und eine Vielzahl präventiver Maßnahmen zum Schutz vor COVID-19 eingeführt. Dass diese Maßnahmen greifen, haben wir seit dem Neustart unseres ersten Schiffes im Oktober 2020 unter Beweis gestellt. Tausende von Gästen schenken uns jede Woche ihr Vertrauen und verleben einen entspannten Urlaub an Bord unserer aktuell neun Schiffe.

Für die Wintersaison 2021/2022 wurden diese hohen Standards mit den zuständigen Behörden in allen unseren Destinationen sowie einem internationalen Team medizinischer Experten nochmals erweitert. So ist u.a. neben negativen COVID-19-Testbefunden (Antigen und PCR) auf allen Kreuzfahrten in der Karibik und im Orient für Gäste jeden Alters ein vollständiger Impfschutz (auch für Genesene) Voraussetzung für die Mitreise. Auf den Kanaren, im Mittelmeer und in Nordeuropa gilt diese Regelung aktuell für alle Gästen ab 12 Jahren.

Alle AIDA Reisen finden mit einer angepassten Passagierkapazität statt. Zu unserem vom SGS Institut Fresenius geprüften und durch die Klassifikationsgesellschaft DNV bestätigten Gesundheits- und Hygienekonzept gehören, neben den Regelungen zum Impfschutz und den zusätzlichen COVID-19-Tests vor der Anreise, regelmäßige Gesundheitschecks an Bord sowie umfangreiche AHA-Regeln. In unseren Medizinischen Centern, u.a. ausgestattet mit modernsten COVID-19-Testgeräten, gewährleisten wir rund um die Uhr eine umfassende Betreuung für Gäste und Crew. Bei Verdachtsfällen stehen ausreichend Möglichkeiten für eine umgehende individuelle Isolation zur Verfügung. Im Fall einer notwendigen Quarantäne im Zielgebiet organisieren wir kostenfrei die Unterbringung und anschließende Rückreise nach Hause.

In vielen Bereichen gehen wir mit unseren Maßnahmen über die aktuellen Anforderungen, die landseitig an vergleichbare Einrichtungen wie Hotels oder Restaurants gestellt werden, hinaus.

Auf www.aida.de/urlaubskompass informiert AIDA Cruises stets aktuell zum umfassenden Gesundheits- und Sicherheitskonzept und vielen weiteren Themen rund um einen sicheren Urlaub mit AIDA.“

TUI Cruises:

„TUI Cruises führt seit Juli 2020 wieder Kreuzfahrten durch, bisher waren über 250.000 Gäste an Bord. Damit haben wir bewiesen, dass Kreuzfahrten mit dem richtigen Gesundheitskonzept auch in Pandemiezeiten sicher möglich sind.

Das Gesundheits- und Hygienekonzept sieht unter anderem verpflichtende COVID-19-Tests für Gäste und Crew vor. Auf neun von zehn aktuell mit Gästen fahrenden Schiffen der Mein Schiff- und Hapag-Lloyd-Cruises-Flotte sind sowohl alle Gäste über 18 Jahren als auch die Besatzungsmitglieder vollständig geimpft.

Das Gesundheitskonzept ist mit den Behörden des jeweiligen Zielgebiets vorab abgestimmt und beinhaltet auch den Umgang mit COVID-19-Fällen an Bord. Die Reisen werden mit einer angepassten Passagierkapazität durchgeführt und durch qualifiziertes medizinisches Personal begleitet. Die medizinische Versorgung und Ausstattung der Hospitäler an Bord entspricht höchsten Kreuzfahrtschiffsstandards. Im Falle eines Verdachts werden Gäste an Bord isoliert, getestet und sofern notwendig an Land in Quarantäne gebracht oder der medizinischen Versorgung übergeben. TUI Cruises übernimmt die gesamte Organisation für ggf. notwendige Tests an Bord, Quarantäneunterkunft an Land, Betreuung im Fahrtgebiet (Betreuung vor Ort durch den medizinischen Dienstleister Medcon Team) und Rückreise nach Hause.“