Vor dem Check-In in Kiel oder Hamburg ist ja ein PCR-Schnelltest im Terminal zu machen. Was aber passiert denn nun, wenn dieser Test wider Erwarten positiv ausfällt. Bleibt man dann mit seinem Koffer und dem positiven Testergebnis in der Hand allein am Kreuzfahrtterminal stehen? Oder wie geht das dann weiter? Genau das wollen wir uns einmal anschauen.
Es ist ja allseits bekannt, dass man vor Antritt einer Reise mit AIDA einen oder mehrere Coronatests benötigt – eine Übersicht dazu hat AIDA hier veröffentlicht.
Reist man nun ab Spanien oder Griechenland, so sind ja bereits vor Abflug sowohl ein PCR-Test als auch ein Antigen-Schnelltest verpflichtend. In der Regel befindet man sich dann ja noch zu Hause, wenn das Testergebnis vorliegt, so dass man seine Reise kostenfrei umbuchen und sich dann ggf. zu Hause in Quarantäne begeben kann.
Anders sieht das aber aus, wenn man sich in den letzten vierzehn Tagen vor der Abreise in einem Risikoland aufgehalten hat (dafür gibt es bei AIDA eine Liste, in der diese Länder vom Flaggenstaat Italien (hier gilt also nicht die Festlegung des RKI) der Kategorie „Orange“ zugeordnet werden) oder wenn man ab Deutschland (Hamburg, Kiel oder Warnemünde) reist.
In diesen Fällen wird nämlich noch vor dem Check-In im Hafenterminal ein (weiterer) PCR-Schnelltest gemacht. Und wenn dieser dann positiv ausfällt, dann ist man ja nicht mehr wirklich zu Hause, sondern befindet sich entweder im Ausland oder auch mehrere Hundert Kilometer vom heimischen Sofa entfernt. Und da stellt sich dann schon die Frage, wie es nun weitergeht.
Doch schauen wir uns das mal genauer an …
In Spanien und Griechenland organisiert AIDA im Fall einer notwendigen Quarantäne sowohl die kostenfreie Unterbringung als auch anschließend eine kostenfreie Rückreise nach Hause.
Was aber passiert in Kiel, Hamburg oder Warnemünde?
Wenn ich nun beispielsweise mit der Bahn von Frankfurt aus nach Hamburg fahre, zum Schiff gehe und dort positiv getestet werde – stehe ich dann mit meinem Koffer hilflos vor dem Kreuzfahrtterminal? Mitfahren darf ich ja logischerweise nicht.
Und wieder zum Bahnhof fahren, um dann mit der Bahn nach Hause zu fahren? Sicher auch nicht, schließlich habe ich ja einen positiven Coronatest in der Tasche. Gleiches gilt für den Flieger und einen Mietwagen. Mal davon abgesehen, dass mich auch kein Taxi mitnehmen würde. Und in ein örtliches Hotel darf ich ja sicher auch nicht einchecken.
Was also tun?
Ich habe daher mal mit AIDA dazu gesprochen und auch mit dem Gesundheitsamt in Hamburg Kontakt aufgenommen. Und kann danach durchaus Entwarnung geben …
Die gute Nachricht vorweg: niemand bleibt mit seinem Koffer hilflos vor dem Terminal stehen.
Bei einem positiven Test nimmt AIDA Kontakt mit dem örtlichen Gesundheitsamt auf. Und dort sind im Vorfeld Konzepte und Verfahren vereinbart worden, die dann greifen. Diese sind zwar einzelfallabhängig (ist die betreffende Person geimpft, ist sie allein unterwegs, könnte sie abgeholt werden, …) und damit nicht allgemeingültig, aber so gestaltet, dass es eine passende Lösung gibt.
Doch wie kann die Lösung denn nun aussehen?
Hierzu schreibt das Hamburger Gesundheitsamt:
„Sollten Sie vor Ihrer Abreise mit der AIDA in Hamburg positiv getestet werden, müssen Sie eine 10-tägige Quarantäne, aus der Sie sich, wenn Sie keine Symptome entwickeln, nach fünf Tagen mittels eines negativen PCR-Tests oder nach sieben Tagen durch einen negativen Antigen-Test „freitesten“ können. Wenn Sie vollständigen Impfschutz haben, wird i.d.R. keine Quarantäne angeordnet.
In Hamburg gibt es Quarantäneunterkünfte, in denen Sie diese Zeit verbringen können. Darüber informiert Sie dann das bezirkliche Gesundheitsamt. Öffentlichen Verkehrsmittel, also auch die Bahn, dürfen Sie als positiv Getesteter nicht nutzen. Eine Möglichkeit wäre, dass Sie jemand mit dem Auto abholt und nach Hause fährt. Während der Fahrt dürfen Sie das Fahrzeug nicht verlassen und Sie müssen durchgängig eine Maske tragen. Ihre Quarantäne verbringen Sie dann zuhause, wo Sie Ihr lokales Gesundheitsamt betreut.“
Das würde bedeuten, dass ggf. noch nicht einmal eine Quarantäne angeordnet wird. Und wenn doch, dann gäbe es geeignete Unterkünfte vor Ort. Alternativ besteht dann in der Tat aber ggf. auch die Möglichkeit, sich privat abholen zu lassen und die Quarantäne zu Hause zu verbringen.
Eine anderer Alternative – und das ist die, die ich für mich jetzt auch gewählt habe – ist der Verzicht auf öffentliche Verkehrsmittel und die Anreise mit dem eigenen PKW. Mein Auto steht nun sowohl in Hamburg als auch in Kiel fußläufig vom Kreuzfahrtterminal entfernt, so dass ich im Falle eines Falles dieses ohne Kontakt zu anderen erreichen und damit die Fahrt nach Hause antreten könnte. Sollte es eine Quarantäneanordnung durch das örtliche oder mein lokales Gesundheitsamt geben, könnte ich diese dann ganz in Ruhe zu Hause verbringen.
Also – fassen wir zusammen: egal bei welcher Reise – sollte es zu einem positiven PCR-Test im Hafenterminal kommen, wird niemand im Regen stehen gelassen. In Abstimmung mit den örtlichen Gesundheitsämtern gibt es entweder lokale Quarantäneunterkünfte oder es werden individuelle Lösungen für eine Heimfahrt gefunden. Die Kreuzfahrt kann kostenfrei umgebucht werden und auch eventuelle Kosten für Unterbringung und Heimreise werden von AIDA übernommen – das „Risiko“ durch einen positiven PCR-Test muss also niemand aktuell von einer Kreuzfahrt abhalten.