ImpfstofffläschenVorgestern wurde die Crew der AIDAblu vom Kapitän darüber informiert, dass heute Nachmittag für den ersten Teil der Crew eine Corona-Impfung angeboten werden wird.

Gestern Abend wurde das dann auch gegenüber den Passagieren in der aktuellen Ausgabe der „AIDA Heute“ konkretisiert:

„IMPFUNGEN FÜR DIE CREW VON AIDABLU
Die Gesundheit unserer Gäste und Crew steht bei AIDA immer an erster Stelle. Als AIDA Familie tragen wir Verantwortung füreinander. Deshalb freuen wir uns sehr, dass die Crew von AIDAblu von der griechischen Regierung das Angebot erhalten hat, im Rahmen eines speziellen Impfprogramms für Seeleute gegen COVID-19 geimpft zu werden. Am Nachmittag in Piraeus ist für die erste Hälfte der Crew der große Tag. Die Crew ist stolz darauf, so aktiv einen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie zu leisten.“

Ich habe daraufhin mal mit einigen Crewmitgliedern gesprochen und kann das noch ein bisschen ergänzen …

AIDA Cruises hat von der griechischen Regierung das Angebot bekommen, die Crew von AIDAblu im Rahmen der Anläufe in Piräus impfen zu lassen; den hierzu notwendigen Impfstoff stellt Griechenland zur Verfügung.

Und so werden heute Nachmittag etwa 200 Crewmitglieder aus allen Bereichen an Bord mittels eines Busshuttles zu einem lokalen Impfzentrum gefahren, um dort ihre erste Impfung mit dem mRNA-Impfstoff von Moderna zu erhalten. In den kommenden Wochen finden dann weitere Impftermine für den Rest der Crew sowie die dann notwendigen Zweitimpfungstermine statt.

Die Impfungen für die Crew finden im Übrigen auf völlig freiwilliger Basis statt; Interessenten konnten sich für die Impfung melden und wurden dann entsprechend auf die Termine verteilt, so dass – auch bei etwaigen vereinzelten Ausfällen durch Impfreaktionen – der Schiffsbetrieb problemlos weiter erfolgen kann. Lediglich am heutigen Abend wurden die Restaurantöffnungszeiten aufgrund der Impftermine etwas verkürzt – das stellt aber aufgrund der aktuell verringerten Passagierzahl an Bord kein wirkliches Problem dar.

Impfungen für die Crew von Kreuzfahrtschiffen stellen sich in der Praxis übrigens als nicht ganz trivial heraus. Nicht wegen der Impfung an sich, sondern eher aus organisatorischen und logistischen Gründen.

Zum einen ist aktuell praktisch nirgendwo ausreichend Impfstoff vorhanden, ein Unternehmen kann diesen auch nicht „einfach so“ am freien Markt für ihre Mitarbeiter einkaufen. Die Crew auf Schiffen kommt aus Dutzenden von Ländern, die ja alle „irgendwie zuständig“ sind, dann gibt es da noch den Flaggenstaat, in dem das Schiff registriert ist, die Lönder, die während einer Kreuzfahrt angefahren werden, und ggf. Eigentümerstrukturen, die rund um die Welt reichen.

Umso erfreulicher ist es, dass Griechenland hier das Angebot unterbreitet hat, die komplette Crew, unabhängig von Herkunft oder Tätigkeit an Bord, auf freiwilliger Basis zu impfen – und das merkt man den Mitarbeitern an Bord auch an: die allermeisten sind hier dankbar für das Angebot, dass sie sehr gern angenommen haben.