Spielebox Dream Cruise[Rechtlicher Hinweis: WERBUNG*]

Aktuell befinden wir uns ja in einer Zeit, in der viele von uns anstelle auf dem Kreuzfahrtschiff in der Sonne zu sitzen oder ferne Länder zu entdecken, zu Hause im Lockdown sind und auf bessere Zeiten hoffen. Die wird es sicherlich auch wieder geben, der Neustart der Reedereien ist ja inzwischen erfolgt und Woche für Woche gibt es ein wachsendes Angebot an Kreuzfahrten.

Bis wir aber wieder auf dem Niveau vor Corona sein werden, wird es sicherlich noch eine ganze Weile dauern – und das bietet Gelegenheit, um die Zeit bis dahin mit einem Spiel zu überbrücken.

 

Das Spiel

„Dream Cruise“ ist dabei eines der wenigen Spiele, die sich dem Thema „Kreuzfahrt“ widmen – und so habe ich mir das einmal näher angeschaut.

Das Spiel kann sowohl allein (macht dann aber nur begrenzt Spaß) als auch mit bis zu vier Spielern gespielt werden, wobei als Mindestalter 10 Jahre angegeben ist. Gefühlt würde ich sagen, dass das Mindestalter vielleicht sogar etwas höher liegen dürfte, da es sich um eine Art Strategiespiel handelt und es daher eher für Jugendliche und Erwachsene geeignet sein dürfte. Die Spieldauer wird mit 45 Minuten angegeben, was aus meiner Erfahrung auch in der Praxis ganz gut hinkommt. Von daher ist „Dream Cruise“ kein Spiel, das den ganzen Abend ausfüllt; man kann es aber durchaus öfter hintereinander spielen, da jedes Spiel anders verläuft und es daher nicht sofort langweilig wird.

Kommen wir aber mal zum Spiel an sich – und um was geht es hier eigentlich?

Ziel des Spiels

Du bist der Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes und musst eine Kreuzfahrt veranstalten, bei der sich Deine Gäste rundherum wohl fühlen. Dafür musst Du die richtige Reiseroute finden, Du musst ein vernünftiges Bordprogramm auf die Beine stellen und musst sogar noch bauliche Maßnahmen auf dem Schiff umsetzen, um Deinen Gästen eine tolle Kreuzfahrt bieten zu können.

Spielmaterial

Hierfür befinden sich im Spielkarton neben den vier Kreuzfahrtschiffen (eins für jeden Spieler) natürlich auch vier Kapitäne, 72 Mitreisende (sind also eher kleine Schiffe) in Form kleiner „Männchen“ (ich habe gelernt, dass diese typischen Spielfiguren in der Spieleszene „Meeple“ genannt werden) und verschiedene Kartensets (Navigations-, Schiffs- und Familienkarten). Was man nicht finden wird, sind Würfel – die einzelnen Spielrunden bestehen nur aus dem Ziehen von Karten, der strategisch richtigen Auswahl aus den gezogenen Karten und dem geschickten Setzen der Mitreisenden.

Spielverlauf

Ein Spiel besteht dabei aus mehreren Spielrunden („Reiseetappen“), die teilweise parallel von allen Mitspielern bestritten werden können – aus unserer Erfahrung macht es aber mehr Spaß, wenn jeder seine Spielzüge nacheinander macht und alle dabei zuschauen können.

Und so besteht jede Reiseetappe aus insgesamt fünf Spielphasen, die die Spieler absolvieren müssen. In jedem dieser Spielphasen werden Karten gezogen und diese strategisch sinnvoll eingesetzt. Ziel ist es dabei, die Wünsche der Gäste zu erfüllen, wobei derjenige, der am schnellsten und besten die Wünsche seiner Gäste erfüllt, bei der Endabrechnung die meisten Punkte erhält und gewinnt.

Natürlich will ich an dieser Stelle nicht die Spielanleitung abschreiben oder gar ersetzen – vielmehr werde ich grob einen typischen Spielverlauf beschreiben:

Spielvorbereitung und Phase 1 („Einschiffung“)

Zu Beginn nimmt sich jeder Spieler ein Kreuzfahrtschiff und einen Kapitän sowie drei Familien, die als erste mit auf die Reise gehen. Jede Familie besteht dabei aus drei Personen, die die unterschiedlichsten Interessen haben können – welche das sind, kann man auf den Familienkarten sehen. Und damit wäre dann auch schon geklärt, welche Wünsche auf der anstehenden Reise zu erfüllen sind. Wenn der Schwerpunkt der Mitreisenden also beispielsweise auf Sport liegt, macht es zum Beispiel wenig Sinn, an einem Seetag einen Cocktail-Workshop oder einen Kochkurs anzubieten.

Beginnen wir nun aber mit dem eigentlichen Spiel. Die erste Reiseetappe beginnt mit dem Einschiffen. Da durch die Startfamilien die Schiffe zu Spielbeginn aber sowieso alle ausgebucht sind, können wir die Einschiffung jetzt überspringen und gleich in Phase 2 übergehen – die Festlegung der Route.

Phase 2 („Festlegung der Route“)

Hierzu zieht jeder drei Navigationskarten. Diese legen die Route fest, wobei es sich entweder um bekannte Kreuzfahrthäfen (wie zum Beispiel Catania, Korfu, Geirangerfjord, …) oder aber um Seetage handelt. Aus diesen drei Karten wählst Du dann eine aus und wirfst die anderen beiden ab. Bei der Auswahl solltest Du darauf achten, dass die angebotenen Aktivitäten möglichst gut zu den Wünschen der aktuell auf Deinem Schiff befindlichen Passagiere passen.

Phase 3 („Vorbereitungen“)

In Phase 3 kommen nun die Schiffskarten ins Spiel – hier werden offen sechs bis acht Karten (je nach Anzahl der Mitspieler) auf das Spielfeld gelegt und reihum kann sich jeder Mitspieler ein Kartenpaar aussuchen. Bei den Schiffskarten gibt es dabei sowohl Aktivitäten, die angeboten werden (wie beispielsweise Sushi-Workshop, Bingo, Tanzkurs, …) oder Bereiche, um die das Schiff ausgebaut werden kann (z.B. Golfsimulator, Sonnendeck, 25-m-Pool, …). Und auch hier gilt, dass man bei der Auswahl darauf achten sollte, möglichst viele der Wünsche der Mitreisenden zu erfüllen.

Jetzt hat also jeder ein Kreuzfahrtschiff mit Passagieren vor sich liegen, eine Navigationskarte (entweder ein Hafen oder ein Seetag) und zwei bis drei Schiffskarten auf der Hand (die dritte Schiffskarte würde man bekommen, wenn man sich für einen Seetag entscheidet, da man dann ja mehr Zeit auf dem Schiff verbringt).

Phase 4 („Leinen los!“)

Nun kommt die Spielphase, in der wirklich etwas passiert: „Leinen los!“ Das Schiff macht sich auf den Weg auf die erste Reiseetappe – und nun bist Du gefragt. Du musst nun verschiedene Aktionen ausführen, wobei die Anzahl und die Reihenfolge keine Rolle spielen:

Als erstes verteilst Du Deine Gäste auf die Landschaften und Aktivitäten, d.h. die Meeple wandern von den Familienkarten, die auf dem Schiff liegen, auf die Navigations- und Schiffskarten. Und zwar jeweils so, dass die Wünsche zu den Landschaften und Aktivitäten passen. Wer also „Entspannung und Genuss“ mag, passt auf die Karte mit dem „Sushi Workshop“, nicht aber in den „Tanzkurs“.

Und so bietet jede der ausliegenden Karten unterschiedliche Möglichkeiten, die Mitreisenden zu platzieren – es gilt nun, die freien Plätze bei den Ausflügen und Aktivitäten möglichst strategisch günstig mit den Meeple zu besetzen. Ziel muss es sein, möglichst viele Meeple vom Kreuzfahrtschiff auf die Karten zu setzen, so dass die Kabinen auf dem Schiff frei werden für neue Familien. Hierzu muss man die Schiffskarten mit Aktivitäten bzw. die Schiffsausbaukarten mit neuen Bereichen auf dem Schiff intelligent und strategisch sinnvoll einsetzen – und genau darin liegt auch der Reiz des Spiels. Wer also ständig Aktivitäten anbietet, die die Gäste an Bord eigentlich nicht wollen, wird nicht viele Punkte sammeln.

Phase 5 („Ausschiffung“)

In der letzten Phase werden dann die Meeple, deren Familien vollständig verteilt sind, abgeräumt, die Bordprogrammkarten werden weggelegt und die leeren Kabinen werden geräumt, so dass die nächste Reiseetappe mit der Einschiffung (also dem Ziehen von neuen Familienkarten) beginnen kann.

Das Ganze wiederholt sich nun für etwa fünf bis sieben Reiseetappen, bis alle Familienkarten aufgebraucht sind. Dann werden die Punkte auf den abgeräumten Karten und den abgelegten Familienkarten addiert und somit der Sieger ermittelt.

Klingt kompliziert? Ist es aber eigentlich gar nicht …

Nach dem ersten Lesen der Anleitung hatte ich zunächst auch einige Fragezeichen im Gesicht. Die sind aber bereits nach der ersten Runde gewichen – das, was hier in Worten kompliziert klingt, ist relativ einfach, wenn man das Spielfeld mit den Kartenstapeln vor sich hat und die jeweils passenden Symbole sieht. Im Gegensatz zu manch anderem Spiel, bei dem man sich im Vorfeld ein ganzes Buch durchlesen oder ein mehrstündiges Video auf YouTube ansehen muss, um zu verstehen, wie das Spiel funktioniert, ist das hier nach ein, maximal zwei Probespielen erledigt. Die Regeln sind simpel und der Ablauf auf einer kleinen Merkkarte für jeden Spieler noch einmal zum schnellen Spicken dokumentiert – da kann eigentlich nichts schief gehen.

Fazit – aus Sicht eines Kreuzfahrers

Und da das hier kein Spiele- sondern ein Kreuzfahrtblog ist, will ich doch noch mal aus diesem Blickwinkel auf das Spiel schauen. Die Idee ist auf dem Spielemarkt nach meiner Wahrnehmung einmalig – die Aufgabe, die Gäste eines Kreuzfahrtschiffes „glücklich zu machen“ in Form eines Spieles umzusetzen, ist hier gut gelungen. Wer ab und an schon mal eine Kreuzfahrt gemacht hat, wird beim Spielen auch viele „Aha-Erlebnisse“ haben und in Erinnerungen schwelgen können. Bei uns hat manche Spielrunde dann auch deutlich länger als 45 Minuten gedauert – weil wir immer wieder mal unterbrochen haben, um über unsere Erlebnisse zu sprechen („Weißt Du noch, damals, diese Tour im Geirangerfjord?“) oder teilweise sogar die passenden Handyfotos zu einzelnen Zielen (die uns praktisch alle bekannt vorkamen) herauszusuchen. Gleiches gilt für die Aktivitäten an Bord (ich sage nur „Cocktailworkshop“) und die Diskussion, wer denn nun Kapitän auf dieser oder jeder Reise war.

Unabhängig von der gelungenen Umsetzung in Form eines Strategiespiels ist also in jedem Fall auch der Spaßfaktor sehr hoch – wer also schon die eine oder andere Kreuzfahrt gemacht hat, wird in diesem Spiel vieles wieder erkennen, was es auch auf einer Kreuzfahrt im „real life“ gibt und damit neben dem Spielen auch viel Gesprächsstoff für einen netten Abend haben.

Uns hat das Spiel jedenfalls viel Spaß gemacht (wobei ich testweise auch mal die Soloversion für einen Spieler ausprobiert habe – dafür konnte ich mich allerdings nicht wirklich begeistern) und wir werden es sicherlich noch öfter spielen, vielleicht sogar mal auf einer Kreuzfahrt. Denn eigentlich braucht man ja nur die Karten und die Meeple – und die passen sicherlich noch in den Koffer. Der große Karton bleibt dann halt einfach zu Hause …

Kaufen kann man das Spiel in jedem Spielwarengeschäft oder natürlich auch online bei amazon.de [Werbelink] oder bei meinem Kooperationspartner spiele-offensive.de [Werbelink].

Spieledaten
„Dream Cruise“ aus dem Kobold Spieleverlag
1 – 4 Spieler, 10+ Jahre, Spieldauer: 45 Minuten, Preis: 34,99 €

* Disclaimer:
Das Spiel „Dream Cruise“ wurde mir für diesen Bericht kostenlos von der Firma Happyshops GmbH (https://www.spiele-offensive.de) zur Verfügung gestellt. Dies hat selbstverständlich keinen Einfluss auf den Inhalt des Berichts, erklärt aber, warum dieser Bericht aus rechtlichen Gründen als „WERBUNG“ gekennzeichnet sein muss.