Endlich ein AIDAsehenVergangene Woche war ich nach langer Pause (die letzte Reise war der Neustart mit der „Bella Italia“-Reise von AIDAblu im vergangenen Oktober) mal wieder an Bord eines AIDA-Schiffes: eine Woche rund um die kanarischen Inseln mit AIDAperla. Und da gibt es natürlich einiges zu berichten, wobei ich den Schwerpunkt hier einmal auf das Thema „Corona“ legen möchte. Zum einen im Hinblick auf die organisatorischen Dinge, die im Vorfeld der Reise und nach Rückkehr zu Hause zu berücksichtigen sind (und die es vor Corona so nicht gab), zum anderen aber auch im Hinblick auf die Reise selbst – was hat sich seit 2019 denn verändert, wenn man eine Kreuzfahrt mit AIDA macht? Und lohnt sich das überhaupt noch oder hat das mit dem bekannten „AIDA-Feeling“ gar nichts mehr zu tun? Diese Frage will ich – natürlich subjektiv aus meiner Sicht – gern beantworten.

Eins aber gleich noch vorweg: nicht beschäftigen möchte ich mich hier mit der Frage, ob man denn in den aktuellen Zeiten eine Kreuzfahrt machen sollte oder ob das eher nicht der richtige Zeitpunkt ist. Rein rechtlich betrachtet ist die Situation einfach und klar: es ist nicht verboten – von daher ist es legal und erlaubt. Bleibt die „ethisch-moralische“ Seite – und die kann m.E. nur subjektiv betrachtet werden. Es gibt sicherlich Gründe, die dagegen sprechen, aber auch viele, die dafür sprechen – die Entscheidung, ob man aktuell also eine Kreuzfahrt macht oder nicht, muss jeder für sich selbst treffen. Und irgendwie ist dann halt auch jede Entscheidung individuell betrachtet richtig.

Zu diesem Thema gibt es im Übrigen auch ein Video für diejenigen, die lieber gucken als lesen:

 

ReiserouteDoch beginnen wir von vorn: die Reise hat am 10. April in Gran Canaria begonnen und am 17. April dort auch wieder geendet. Ich habe mich dazu entschieden, die Anreise individuell vorzunehmen, da ich gern flexibel bei der Wahl der Fluggesellschaft und der Flugzeiten bin – wohlwissend, dass (gerade in der aktuellen Zeit) das auch mit einem nicht unerheblichen Risiko verbunden ist (Flugausfall bzw. -verschiebung, Absage der Kreuzfahrt usw.) Von daher werden die meisten Reisenden die Reisen aktuell wohl mit An- und Abreisepaket buchen – bei der Planung und Vorbereitung macht das aber in der Tat keinen wesentlichen Unterschied (wenn man mal davon absieht, dass man die Transfers zwischen Flughafen und Schiff und zurück noch organisieren muss).

Organisatorisches im Vorfeld der Reise

Neben den Dingen, die man auch vor Corona vor der Reise schon machen musste (also insbesondere das Ausfüllen des Schiffsmanifestes auf MyAIDA) sind inzwischen noch einige Dinge dazu gekommen, um die man sich kümmern muss.

Zum einen wurde das Schiffsmanifest um einen gesundheitsbezogenen Teil erweitert, in dem im Vorfeld der Reise verschiedene Fragen in Bezug auf Vorerkrankungen bzw. Situationen, die zum Ausschluss von der Reise führen können (z.B. externer Sauerstoffbedarf außer Apnoegeräten, Befreiung von der Maskenpflicht, Dialyse usw.) erfragt werden bzw. bei denen zur vorherigen Abstimmung mit dem Hausarzt geraten wird. Das ist aber mit einfachem Ankreuzen schnell bearbeitet.

Zum anderen sollte man im Vorfeld der Reise seinen Versicherungsschutz überprüfen, da die Leistungen von Reiserücktritts- bzw. abbruchversicherungen sowie von Auslandsreisekrankenversicherungen in Bezug auf Pandemierisiken (also Corona betreffend) als auch bei Reisen in vom Auswärtigen Amt als Risikogebiet eingestufte Regionen (und dazu zählen die Kanaren aktuell) je nach Versicherung eingeschränkt sein können bzw. ggf. komplett ausgeschlossen sind. Hier ist also ein Blick in die jeweiligen Versicherungsbedingungen unbedingt anzuraten.

Logo des Spain Travel HealthWeiterhin wollen die spanischen Behörden vor der Einreise wissen, wer da wann mit welchem Verkehrsmittel in Spanien einzureisen gedenkt. Dazu ist auf der Website des spanischen Gesundheitsamtes (https://www.spth.gob.es) ein Einreiseformular auszufüllen (alternativ kann auch eine App genutzt werden – diese ist über den Apple App Store bzw. den Google Play Store zu installieren) und frühestens 48 Stunden vor der Einreise abzusenden. Das Ganze findet in deutscher Sprache statt (hier gibt es ein Infovideo dazu) und ist auch in einem Informationsschreiben von AIDA ausführlich erläutert – ein Problem sollte das also nicht darstellen. Im Anschluss daran erhält man per Mail bzw. in der App einen QR-Code zugesendet, der zum einen vor dem Abflug am Flughafen beim Check-In benötigt wird und zum anderen bei der Einreise am Flughafen auf Gran Canaria von den spanischen Behörden überprüft wird. Dieser kann entweder ausgedruckt auf Papier, auf dem Handy oder in der App vorgezeigt werden.

Schild CentogeneUnd schlussendlich bedarf es für die Einreise in Spanien und für das Betreten des Schiffes noch eines negativen PCR-Tests (ein Antigen-Schnelltest ist hier nicht ausreichend), der maximal 72 Stunden vor Einreise (und da ist dann die Zeitverschiebung zwischen Deutschland und den Kanaren von einer Stunde zu berücksichtigen). Dieser ist im Reisepreis von AIDA inkludiert und kann in einer beliebigen Helios-Klinik in Deutschland oder in einem Centogene-Testcenter an den Flughäfen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg oder Köln/Bonn gemacht werden. Die jeweiligen Testzeiten und den Ablauf erläutert auch hier eine ausführliche Informationsseite von AIDA sowie ein Informationsblatt. Alternativ dazu kann der Test auch bei einem Arzt oder in einem beliebigen Testcenter absolviert werden; die damit verbundenen Kosten müssen dann aber aktuell vom Reisenden selbst getragen werden (mit Ausnahme von Gästen aus Österreich – diese erhalten einen Shopping Gutschein über 50 € für die Bordshops, da für sie die kostenlosen Testangebote bei Helios bzw. Centogene nicht zur Verfügung stehen). Das Testergebnis ist im Übrigen sowohl beim Check-In am Flughafen in Deutschland als ggf. auch bei der Einreise in Spanien (da wird dies stichprobenartig kontrolliert) und beim Check-In auf AIDAperla vorzulegen.

Und last but not least ist beim Check-In am Schiff dann noch ein Gesundheitsfragebogen vorzulegen, den man gemeinsam mit den Reiseunterlagen erhält und frühestens sechs Stunden vor dem Check-In ausfüllen darf. In diesem werden dann u.a. Fragen in Bezug auf Covid-Symptome, Kontakt zu Erkrankten, Quarantäneverfügungen usw. gestellt.

Das hört sich jetzt alles vielleicht viel und kompliziert an – in der Praxis ist das aber eigentlich alles relativ harmlos. Das größte Risiko besteht eigentlich darin, dass man etwas davon vergisst und dann am Flughafen ohne das passende Formulare bzw. den Test dasteht. Und da hat AIDA vorgesorgt – ab sieben Tage vor der Reise erhält man mehrere „Countdown-E-Mails“ von AIDA, in denen an die einzelnen Schritte erinnert und zu den jeweiligen Informationsseiten im Internet verlinkt wird. Wenn man diese aufmerksam liest und von oben nach unten „abarbeitet“, kann eigentlich gar nichts schiefgehen.

Anreise nach Gran Canaria zur AIDAperla

Centogene TestcenterSo, nachdem das negative Testergebnis vorliegt (wir haben unseren Test am Donnerstag vor Abreise gleich morgens um 6.00 Uhr („Früher Vogel fängt den Wurm“) bei Centogene am Flughafen in Frankfurt gemacht – und um kurz nach 10.00 Uhr stand auch schon das negative Testergebnis zum Download bereit) und wir den QR-Code des spanischen Gesundheitsministeriums auf dem Handy hatten, konnte es dann auch schon losgehen.

Beim Check-In am Flughafen wurde kurz geprüft, ob beides vorhanden ist – der restliche Ablauf wich nicht von früheren Flügen ab (wenn man davon absieht, dass es im Flugzeug nur eine Flasche Wasser und ein Sandwich gibt und man während des gesamten Fluges eine medizinische oder FFP2-Maske tragen muss).

Am Flughafen findet dann vor der Gepäckausgabe noch der Check durch die spanischen Behörden statt: es wird der QR-Code eingelesen, stichprobenartig das PCR-Testergebnis überprüft und die Körpertemperatur mittels eines Fernthermometers gemessen. Das war es dann auch schon – zumindest wenn man alles dabei hat und keine erhöhte Körpertemperatur aufweist. Ansonsten wird wohl am Flughafen noch ein ergänzender Antigen-Schnelltest gemacht.

Schild BusFür die Gäste mit An- und Abreisepaket (und das werden wohl die meisten sein) erfolgt nach der Gepäckausgabe dann der Busshuttle zur AIDAperla, wobei in den Bussen nur jede zweite Sitzreihe abwechselnd besetzt wird, so dass auch im Bus der Abstand gewahrt wird und bei evtl. Auftreten eines positiven Falles niemand als „Kontakt 1“ identifiziert würde und somit eine Quarantäne verhindert wird. Familien und gemeinsam reisende Gäste können dabei natürlich zusammensitzen.

Wer individuell anreist, muss den Transfer zum Schiff in eigener Regie vornehmen. Hierzu bieten sich drei Möglichkeiten an: Nutzung eines Taxis, vorherige Buchung eines Shuttleservices oder der öffentliche Bus, der vom Flughafen direkt zum Hafen fährt. Normalerweise nutze ich auf Gran Canaria ja den öffentlichen Bus, in der aktuellen Situation haben wir uns aber für einen vorher gebuchten Transfer bei suntransfers.com entschieden (kostet etwa 35 € für die einfache Strecke).

Am Hafen angekommen, gibt man dann wie üblich sein Gepäck ab (bzw. es wird aus dem Shuttlebus durch AIDA-Mitarbeiter ausgeladen) und geht dann direkt zum Check-In. Im Vorfeld wird auch hier der negative PCR-Test nochmals geprüft, der ausgefüllte Gesundheitsfragebogen eingesammelt und dann gibt es auch schon die Bordkarte für die anstehende Reise auf AIDAperla.

An Bord von AIDAperla in Corona-Zeiten

Wir sind an Bord – der Urlaub kann beginnen. Und je nachdem, mit was man den Urlaub an Bord von AIDAperla vergleicht, wird man u.U. auch zu anderen Ergebnissen kommen, ob einem aktuell eine solche Kreuzfahrt gefällt oder eher nicht.

Infoschild BordregelnIch selbst habe den Urlaub auf AIDAperla als absolut entspannend und wohltuend empfunden. Die dort vorhandene „Fast-Normalität“ war gegenüber der aktuellen Situation zu Hause (geschlossene Restaurants, geschlossene Schwimmbäder und Freizeiteinrichtungen, Ausgangsbeschränkungen, …) sehr angenehm. Hier habe ich erst gemerkt, wie sehr ich es vermisst habe, mich in einem Restaurant an einen Tisch zu setzen, aus der Speisekarte zu bestellen, in Ruhe zu essen und sich dabei gemütlich zu unterhalten. Natürlich fehlt das eine oder andere, was AIDA vor Corona ausgemacht hat. Aber vieles ist eben auch noch da – und von daher zähle ich die Tage bis zu meiner nächsten Kreuzfahrt auf AIDA (zum Glück dauert es nur noch einen guten Monat bis zum Neustart in Griechenland). 🙂

Auf meiner Reise habe ich übrigens auch die Gelegenheit gehabt, einen Erstfahrer zu befragen, wie er die Situation an Bord einschätzt. Und mangels vorheriger Erfahrungen mit Kreuzfahrten konnte da natürlich nur ein Vergleich zwischen dem Lockdown zu Hause und der jetzigen Situation auf dem Schiff einfließen – und auch das war eindeutig, er würde sofort wieder fahren: „Hier an Bord ist alles so normal.“

Aber schauen wir doch mal im Detail, wie das an Bord aktuell so ist und was sich gegenüber 2019 geändert hat.

Schild BedienungDie größte Veränderung bei AIDA bezieht sich auf die Buffetrestaurants. Diese gibt es aktuell nicht. Also, es gibt sie natürlich schon – aber es gibt kein Buffet. Alle Restaurants sind aktuell Bedienrestaurants, d.h. das Essen wird am Platz serviert. Hierfür gibt es in den bisherigen Buffetrestaurants (Marktrestaurant, Weite Welt Restaurant, Bella Donna Restaurant, East Restaurant, Fuego Restaurant) eine einheitliche Speisekarte, aus der am Tisch bestellt werden kann. Zusätzlich gibt es in jedem Restaurant ein themenbezogenes individuelles Gericht sowie eine ausgewählte Suppe.

Unverändert ist das Angebot in den Spezialitätenrestaurants (Brauhaus, Casa Nova, French Kiss), bei dem das Essen im Reisepreis enthalten ist und die Getränke zu bezahlen sind (sofern sie nicht in einem Getränkepaket enthalten sind) – hier erfolgt die Bestellung à-la-carte, wobei die Speisekarten unverändert geblieben sind.

Gleiches gilt auch für die zuzahlungspflichtigen A-la-Carte-Restaurants (Rossini, Steakhouse, Sushi Bar) – auch hier erfolgt die Bestellung anhand der bisherigen Speisekarten, wobei im Rossini sowohl 3- als auch 6-Gang-Menüs angeboten werden.

Speisekarte mit QR-CodeDie Speisekarten gibt es im Übrigen (genau wie die Barkarten) alle in digitaler Form im Bordportal – hierzu sind auf den Tischen Ständer aufgestellt, die einen QR-Code beinhalten. Diesen kann man einfach mit seinem Smartphone scannen (geht i.d.R direkt in der Kamera-App, ggf. ist je nach Handymodell eine spezielle QR-Code-App notwendig, die man am besten schon zu Hause installiert) und erhält dann die jeweilige Speisekarte zur Ansicht auf seinem Handy (der Abruf erfolgt über das kostenfreie Bord-WLAN).

Am Eingang der Restaurants wird man von einem Kellner nach dem Händewaschen und der Handdesinfektion in Empfang genommen und an den Tisch geführt. Hier wird die Bordkarte für die Kontaktnachverfolgung (wer saß wann mit wem an welchem Tisch) eingescannt – und dann kann es auch schon losgehen. Gleiches erfolgt im Übrigen beim Betreten und Verlassen des Beach Club, des Four Element, der AIDA Lounge sowie an den Tischen in den einzelnen Bars. Von daher ist es durchaus eine Überlegung, die Bordkarte durch das optional erhältliche Chip-Armband zu ersetzen, um nicht ständig die Bordkarte herausholen zu müssen. Details hierzu finden sich in diesem Artikel.

Tischkärtchen grünDie Tische in den Restaurants und Bars sind im Übrigen alle mit einem Kärtchen ausgestattet, das eine blaue und eine grüne Seite hat. Während die grüne Seiten anzeigt, dass der Tisch frisch desinfiziert ist und genutzt werden kann, zeigt die blaue Seite an, dass der Tisch aktuell nicht zur Nutzung freigegeben ist (entweder weil er noch nicht desinfiziert wurde oder ansonsten die Abstände nicht eingehalten werden könnten). Ein einfaches, aber sehr effektives System.

Info SNRÜEine andere Veränderung (m.E. aber deutlich zum Positiven) hat sich im Übrigen bei der Seenotrettungsübung ergeben. Diese findet nicht mehr als „Sammelveranstaltung“ für alle Passagiere statt, sondern in kleinen Gruppen während des kompletten Nachmittags. Direkt nach Anreise werden die Gäste gebeten, mit ihrer Rettungsweste an ihrer Musterstation vorbeizukommen; dort wird dann ein kleines Video gezeigt, in dem die wichtigsten Sicherheitsinformationen vorgestellt werden und im Anschluss erfolgt das Anlegen der Rettungsweste (bei Bedarf mit Unterstützung durch die Crew). In knapp 10 Minuten ist die Übung beendet und aufgrund der kleinen Gruppengröße ist man deutlich aufmerksamer bei der Sache als bei den bisherigen Massenveranstaltungen. Dies sollte man also auch zukünftig unbedingt beibehalten.

„Urlaub mit Maske geht gar nicht.“ Ein Argument, das man in den sozialen Medien aktuell immer wieder mal lesen kann. Nun, dann fällt eine Kreuzfahrt aktuell aus. Dafür trägt man dann die Maske zu Hause. Von daher – wo ist der Nachteil? An das Tragen des „Mund-Nasen-Schutzes“ an Bord von AIDAperla gewöhnt man sich unserer Erfahrung nach in wenigen Minuten. Wenn man die Kabine verlässt, nimmt man seine Bordkarte (bzw. das Armband) mit und eben auch den MNS. Genau wie man den zu Hause vor dem Einkaufen oder bei der Arbeit ja auch aufsetzt.

Getragen werden muss die Maske in allen Innenbereichen (natürlich nicht in der eigenen Kabine) mit Ausnahme der Bars und Restaurants, wenn man am Tisch sitzt. Nicht getragen werden muss sie in den Außenbereichen – außer der Mindestabstand von 1,50 m kann nicht eingehalten werden (was aber praktisch immer gegeben ist, so dass die Maske draußen eigentlich nicht zum Einsatz kommt). Erfahrungsgemäß wird die Maske aber eher zu viel als zu wenig getragen – man gewöhnt sich halt einfach daran.

Schild PoolnutzungAnsonsten gilt an Bord natürlich die Abstandsregel wie zu Hause auch: man muss sich 1,50 m von anderen Passagieren fernhalten. Hierauf wird man durch passende Schilder regelmäßig hingewiesen – und auch hieran muss man sich eigentlich nicht gewöhnen, da das zu Hause ja auch nicht anders ist. Aufzüge sind nur mit maximal drei Personen zu benutzen (bzw. mit maximal sechs Personen, wenn es sich um eine Familie handelt). Die Pools dürfen nur bis zu einer Maximalzahl von Gästen benutzt werden, Whirlpools nur allein, mit der Familie oder den Bewohnern der eigenen Kabine.

Abtrennung SaunaDer Saunabereich ist aktuell grundsätzlich geschlossen; es besteht jedoch die Möglichkeit, den halben Saunabereich (dieser ist mit einer blauen Linie abgetrennt) für zwei Stunden für eine „Privatsauna“ zu buchen. Dieser kann dann mit einer der heißen Saunen (Finnische Sauna oder Kelosauna) von maximal vier Personen eine Reisegruppe inklusive des Außenbereichs mit je einem Whirlpool für pauschal 89,00 € genutzt werden.

TemperaturcheckBeim Betreten oder Verlassen des Schiffs während der Reise (was ja nur im Rahmen geführter Ausflüge geht) wird obligatorisch eine Temperaturkontrolle vorgenommen (mittels Fernthermometer beim Ein- und Auschecken); an zwei im Schiff vorhandenen Messstationen kann dies aber auch jeder während der Kreuzfahrt in eigener Regie machen (auf freiwilliger Basis).

Bleiben noch die Landgänge. Die gibt es aktuell leider nicht – zumindest nicht individuell. Das Schiff darf während der Reise nur im Rahmen eines von AIDA angebotenen Ausflugs verlassen werden. Diese sind dabei so gestaltet, dass eine Infektion während des Ausflugs praktisch ausgeschlossen sein dürfte:

  • In den Reisebussen wird – wie beim Transfer zwischen Flughafen und Schiff – nur jede zweite Reihe versetzt besetzt, so dass ein Bus nur mit 20-25 Personen besetzt wird. Ein direkter Kontakt zwischen den Passagieren lässt sich so vermeiden.
  • Die Reiseleiter und Busfahrer werden am Morgen des Ausflugs einem Covid-19-Test unterzogen und müssen ein negatives Testergebnis aufweisen.
  • Während der Ausflüge ist durchgängig der Mund-Nasen-Schutz zu tragen (auch im Freien – das ist eine Auflage der kanarischen Regierung).
  • Der Mindestabstand von 1,50 m ist natürlich auch während des Ausflugs zu jeder Zeit einzuhalten.
  • Ein Kontakt mit anderen (ungetesteten) Personen während des Ausflugs wird vermieden, da die Reisegruppe geschlossen zusammen bleiben muss und das Absondern von der Gruppe (um zum Beispiel ein Souvenir in einem Souvenirshop zu kaufen) zum Ausschluss von der weiteren Kreuzfahrt führen würde (das Schiff darf in einem solchen Fall dann nicht mehr betreten werden). Alternativ wird beispielsweise der Ausflug in den Loro Parque auf Teneriffa aber nur für AIDA-Gäste angeboten und der Park an diesem Tag für andere Besucher geschlossen – dadurch kann man sich dann im Park aber auch völlig frei bewegen (und so viel Freiraum wird man dort sicherlich nie wieder haben – es ist also nicht alles schlecht in diesen Zeiten).

Die Kids- und Teensbetreuung findet grundsätzlich im gleichen Rahmen wie bisher statt – lediglich die Personenzahl ist aufgrund der Abstandsregeln reduziert, so dass – insbesondere in den Ferienzeiten – je nach Auslastung nicht jeder an jedem einzelnen Programmpunkt teilnehmen kann. Hier ist dann eine vorherige Anmeldung sinnvoll und notwendig.

Alles andere an Bord ist dann eigentlich so wie es vor Corona auch war – wenn man davon absieht, dass Poolpartys und Beach Partys aktuell nicht stattfinden können und auch die Disco geschlossen hat. Wenn dies die Hauptargumente für eine Kreuzfahrt mit AIDA waren, dann muss man sich sicherlich überlegen, ob eine Kreuzfahrt im Moment die richtige Urlaubsform ist (wobei es Discos und Partys woanders im Moment ja auch nicht gibt). Wer darauf verzichten kann, wird mit einer Kreuzfahrt aber kaum etwas falsch machen – ich persönlich würde die Sicherheit auf einer solchen Reise aktuell höher einschätzen als im täglichen Leben zu Hause. Bester Beweis dafür ist sicher die Tatsache, dass bei den letzten Reisen kein einziger positiver Fall bei den Rückreisetests aufgetreten ist – von einer Inzidenz von „Null“ sind wir zu Hause sicherlich noch eine ganze Weile entfernt.

Rückreise nach Deutschland

Jeder Urlaub geht einmal zu Ende. Und wenn man die Reise an Bord nicht noch um die eine oder andere Woche verlängert hat (was im Übrigen viele getan haben, zumal AIDA dafür aktuell nur Preise zwischen 399 € (Innenkabine) und 469 € (Balkonkabine) aufgerufen hat), muss man sich mit den Einreiseformalitäten für Deutschland befassen.

Da die Kanaren aktuell Risikogebiet sind, gelten hierfür folgende Regeln:

  • Negativer Covid-19-Test, der bei Einreise maximal 48 Stunden alt sein darf (es gilt die Uhrzeit des Abstrichs)
  • Anmeldung der Einreise in Deutschland über ein Internetportal (hierüber wird dann automatisch das jeweilige örtliche Gesundheitsamt informiert)
  • Evtl. Einhaltung von Quarantäneauflagen

Info Covid-19-TestDer Covid-19-Test wird von AIDA an Bord für eine Kostenbeteiligung von 25 € (wird über das Bordkonto abgerechnet) angeboten; hierzu wird am letzten Reisetag unter Berücksichtigung gebuchter Ausflüge in einem Kabinenbrief ein Zeitfenster zugeteilt, in dem im Bordhospital ein Nasenabstrich für einen Antigen-Schnelltest vorgenommen wird. Wenige Stunden später erhält man dann das negative Testergebnis auf die Kabine geliefert, so dass hiermit der Rückflug nach Deutschland erfolgen kann. Fällt der Test positiv aus, wird das Ergebnis mittels eines PCR-Tests validiert, um falsch-positive Tests auszuschließen. Ein positiver PCR-Test würde dann zunächst zur Isolation an Bord führen sowie im Anschluss zu einer 14-tägige Quarantäne in einem Quarantäne-Hotel auf Gran Canaria (wobei die Organisation, die Betreuung und die Kosten von AIDA übernommen werden).

Der Test ist ein freiwilliges Angebot; da ohne den Test jedoch ein Rückflug nach Deutschland nicht möglich ist, gibt es für rückreisende Passagiere kaum alternative Möglichkeiten (außer man macht am Flughafen in Las Palmas einen (teureren) Test mit dem Risiko, dass dieser (falsch-)positiv sein könnte. Beim Test auf AIDA würde dies mit einem PCR-Test validiert werden – bei einem Test am Flughafen besteht diese Möglichkeit allein aus Zeitgründen vor dem Rückflug eher nicht, so dass dann wohl zunächst einmal Quarantänemaßnahmen der örtlichen Behörden erfolgen würde).

Für die Einreise nach Deutschland ist dann noch die vorherige Einreiseanmeldung über das Internetportal www.einreiseanmeldung.de notwendig. Hier werden ähnlich zur spanischen Anmeldung vor der Einreise Angaben zum Reiseland, zum Verkehrsmittel für die Rückreise und über den Aufenthaltsort für die Quarantäne in Deutschland abgefragt. Eine Bestätigungsmail mit einer PDF-Datei muss dann beim Check-In am Flughafen vorgezeigt werden (entweder ausgedruckt oder digital auf dem Smartphone). Notfalls kann dies auch über ein Papierformular („Ersatzmitteilung“) erfolgen, das man sich dann aber idealerweise bereits vor der Reise zu Hause ausdruckt, so dass man es dann an Bord ausfüllen kann. Dieses ist dann im Flugzeug oder bei der Einreise bei der Bundespolizei abzugeben.

Nach Rückkehr in Deutschland sind dann evtl. Quarantäneauflagen einzuhalten. Da sich diese jedoch je nach Bundesland unterscheiden und diese auch ständigen Änderungen unterliegen, muss man sich hierüber kurzfristig auf den jeweiligen Webseiten der Bundesländer oder bei seinem örtlichen Gesundheitsamt informieren. Aktuell – mit Ausnahme von NRW, hier gibt es keine Quarantäneverpflichtung bei negativem Test – handelt es sich dabei i.d.R. um eine 10-tägige Quarantäne, die mit einem negativen Test nach frühestens fünf Tagen beendet werden kann; teilweise gibt es auch schon Ausnahmen von der Quarantänepflicht für vollständig Geimpfte (beispielsweise in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz) [Angaben ohne jede Gewähr].

Sowohl der Covid-19-Test als auch die Einreiseanmeldung stellen keine besonderen Hürden dar und sind in wenigen Minuten erledigt. Lediglich die ggf. zu erfüllenden Quarantäneauflagen sind m.E. bei der Reiseplanung zu berücksichtigen, da diese Zeit bei der Urlaubs- und ggf. Ferienplanung eine Rolle spielt. Bei den aktuellen Fahrten mit Rückkunft in Deutschland am Samstag bedeutet dies, dass ein evtl. „Freitesten“ frühestens am darauffolgenden Donnerstag erfolgen kann und dann auch frühestens am Donnerstag eine evtl. Quarantäne beendet wäre – dafür sind also vier weitere Tage Urlaub notwendig bzw. ist diese Zeit bei der Ferienplanung zu berücksichtigen, wenn man schulpflichtige Kinder hat, für die es Präsenzunterricht gibt.

Hat man die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten bzw. sind die Kinder aufgrund von Distanzunterricht sowieso zu Hause, ist das sicherlich weniger ein Problem – das wird aber nicht bei jedem umsetzbar sein.

Und dann noch ein kleiner Tipp aus der Praxis: nach Rückkehr muss man sich ja vom Flughafen auf direktem Weg in die Quarantäne nach Hause begeben, so dass ein Zwischenstopp zum Einkaufen nicht zulässig ist. Idealerweise hat man also vor dem Urlaub schon vorgesorgt, so dass man zu Hause im Kühlschrank ein bisschen was zum Essen für die Zeit der Quarantäne vorfindet … 🙂

Fazit

Auch wenn sich das jetzt alles sehr umfangreich anhört und eine Kreuzfahrt auf den ersten Blick auch mit vielen Einschränkungen verbunden ist, ist das in der Praxis alles deutlich weniger aufwändig als es hier scheint. Und auch die Einschränkungen an Bord sind im Bordleben nicht wirklich dramatisch. Ja, man muss die AHA-Regeln einhalten – aber das muss man zu Hause auch. Allerdings genießt man hier die Freiheiten, von denen man in der Heimat im Moment nur träumen kann.

Und dabei darf man auch nicht vergessen, dass die Schiffe aktuell mit einer geringeren Auslastung fahren – auf der aktuellen Reise waren wir beispielsweise gerade mal knapp 600 Passagiere an Bord (die maximale zugelassene Kapazität liegt übrigens bei 4.350 Passagieren). Dadurch ist natürlich viel Freiraum vorhanden, so dass z.B. auch die Einschränkung bei der Poolnutzung bzw. der Abstand auf dem Sonnendeck absolut problemlos sind. Im Gegenteil – so ruhig wird es in Zukunft sicherlich nicht mehr sein auf den Schiffen …

Und auch in Bezug auf die Sicherheit sehe ich Kreuzfahrten aktuell als eine der wenigen Urlaubsformen an, die (fast) als absolut sicher bezeichnet werden können. Die Crew ist getestet, bevor sie an Bord geht. Die erste Zeit an Bord wird in Einzelquarantäne in einer Balkonkabine verbracht und auch während des Aufenthaltes an Bord erfolgen immer wieder Tests. Landgänge sind sowohl für Passagiere als auch für die Crew tabu. Alle Passagiere müssen sich vor der Kreuzfahrt einem PCR-Test unterziehen, sind an Bord durch die Sicherheits- und Hygieneregeln sowie ein ausgeklügeltes Lüftungssystem mit Frischluft weitestgehend vor Ansteckungen geschützt, befinden sich bei den AIDA-Landausflügen in der geschlossenen „AIDA-Blase“ und müssen sich vor der Heimreise einem erneuten Test unterziehen.

Die einzige „Fehlerquelle“ sind eigentlich nur einzelne Passagiere, die sich nicht an die Regeln halten – die Maske unterhalb der Nase tragen, sich mit mehreren Personen in den Aufzug quetschen, an der Bar ständig mit anderen Leuten dicht zusammensitzen. Aber das sind meiner Beobachtung nach nur Einzelfälle – und denen kann man ja selbst aus dem Weg gehen bzw. sie freundlich darauf hinweisen, sich an die Regeln, die uns alle schützen sollen, zu halten. Aus meiner Sicht ist das daher ein zu vernachlässigendes Problem.

Und die Erfahrungen der letzten Reisen, bei denen im Nachgang bei den Tests kein positiver Fall bekannt wurde, sprechen da ja auch eine deutliche Sprache – von „No Covid“ sind wir hier zu Hause noch weit entfernt. Von daher – ich würde jederzeit wieder reisen. Und werde das mit dem Start in Griechenland in vier Wochen auch ganz sicher machen …