Bei den aktuellen „Blauen Reisen“ der Mein Schiff 6 in Griechenland basiert ja das Hygiene- und Sicherheitskonzept von TUI Cruises darauf, dass man sich von Beginn der Reise am Abflughafen bis zum Ende am Ankunftsflughafen in der „TUI-Welt“ bewegt und keinen unkontrollierten Kontakt außerhalb hat. Das beginnt mit dem Charterflug nach Griechenland, in dem sich ausschließlich (negativ getestete) Passagiere der Mein Schiff 6 befinden, dem gemeinsamen Shuttle mit dem Transferbus vom Flughafen zum Schiff sowie ausschließlich geführter Landausflüge, die unter der Kontrolle von TUI Cruises stehen. Individuelle Landgänge sind aktuell nicht möglich, selbst das Verlassen des Schiffes, um auf der Pier ein Foto vom Schiff zu machen, ist untersagt.

Und am Ende der Kreuzfahrt findet alles das dann „rückwärts“ statt – gemeinsamer Shuttle zum Flughafen und Charterflug nur mit Mein Schiff 6 Passagieren zurück nach Deutschland.

Doch was passiert am Abreisetag zwischen dem Verlassen des Schiffes und dem Abflug nach Deutschland? In meinem Fall startet der Flieger nach Frankfurt beispielsweise erst um 17.40 Uhr – und das Schiff muss im Laufe des Vormittag verlassen werden, da vor dem Passagierwechsel ja noch eine Komplettdesinfektion durchgeführt werden muss.

Eigentlich ist das relativ simpel – vom Schiff fährt wieder ein Shuttlebus zum Flughafen, wobei die Fahrzeit maximal 15 Minuten beträgt. Da ich das Schiff gegen 11.00 Uhr verlassen muss, wäre ich dann gegen 11.15 Uhr am Flughafen und hätte dort bis zum Abflug noch etwa sieben Stunden Aufenthalt. „Hätte“ wohlgemerkt – denn die griechischen Behörden erlauben das Betreten des Flughafens zum Check-In erst 2,5 Stunden vor dem Abflug. Also gegen etwa 15.00 Uhr. Und die Zwischenzeit? Ja, die verbringt man dann im Shuttlebus – später einsteigen geht nicht und früher aussteigen auch nicht.

Und somit würde man – zumindest diejenigen, deren Abflug eher spät terminiert ist – rund vier Stunden im Shuttlebus verbringen. Wohlgemerkt – für eine Strecke von maximal 15 Minuten. Die restliche Zeit fährt der Bus dann über die Insel – allerdings ohne Reiseleiter. Man hat also eine ziemlich lange Inselrundfahrt ohne Erklärungen, ohne Fotostopps und ohne Essenspause. Und ob der Bus eine (nutzbare) Toilette hat, weiß ich nicht (ich hoffe es allerdings einmal).

Aber unabhängig davon scheint mir das nicht so unbedingt die optimale Lösung für den letzten Urlaubstag zu sein, so dass ich mich dazu entschieden habe, eine der von TUI Cruises angebotenen Alternativen zu buchen. Es gibt nämlich drei Tagesausflüge, die morgens am Schiff beginnen und dann – abhängig von der Rückflugzeit – direkt am Flughafen enden, so dass man dort dann etwa 2,5 Stunden vor Abflug ankommt und direkt einchecken kann. Bestandteil ist dann jeweils auch noch ein Lunchpaket für das Mittagessen.

Auf der aktuellen Reise werden dabei die folgenden drei Ausflüge angeboten:

  • „Die Palastanlage von Knossos und Heraklion“
    Dauer: 3,5 Stunden, Preis: 49 €
    „Besuchen Sie vor Ihrem Abflug noch die größte und bekannteste Ausgrabungsstätte der Insel: Knossos. Machen Sie sich bei einem geführten Rundgang selbst ein Bild von den mit dem Ort verbundenen Sagen um den Minotauros, Daidalos, Ikaros, das Labyrinth und den Ariadnefaden. Einige Räume der einst riesigen Anlage wurden freigelegt und teilweise rekonstruiert wie Lager, Werkstätten und mittendrin der vermeintliche Thronsaal des legendären Königs Minos. Danach fahren Sie in den alten Stadtkern von Heraklion und genießen hier einen geführten Stadtrundgang.“
  • „Knossos und Arolithos“
    Dauer: 4,5 Stunden, Preis: 51 €
    „Nutzen Sie die Gelegenheit, vor Ihrem Abflug Kretas wichtigste antike Ausgrabungsstätte kennenzulernen. Knossos war einst besonders groß, reich und prächtig, davon zeugen bis heute die Reste dieser einstmals gewaltigen Palastanlage. Nachdem Sie sich im Rahmen eines geführten Rundgangs die erhaltenen Fresken und Räume angesehen haben, fahren Sie weiter nach Heraklion, um sich auch dort umzusehen und schließlich in das kleine, beschauliche Dörfchen Arolithos. Es besticht durch seine malerische Lage auf einem Hügel, seine kleinen Gassen sowie die typisch kretische Architektur.“
  • „Zauberhafte Lasithi-Hochebene“
    Dauer: 4 Stunden, Preis: 25 €
    „Das gebirgige Inselinnere Kretas ist unbedingt einen Ausflug wert. Eine schöne Landschaft, die mediterrane Pflanzenwelt, Aussichtspunkte mit beeindruckenden Gebirgspanoramen und der ländlich-ursprüngliche Charme dieser Region jenseits der touristischen Hochburgen erwarten Sie. Weitere Highlights der Fahrt sind das Marienkloster Kera Kardiotissa, welches für seine sehr gut erhaltenen Fresken aus dem 14. Jahrhundert bekannt ist und die Wahrzeichen der Lasithi-Hochebene: unzählige weiß bespannte Windmühlenflügel.“

Da die Plätze auf den Ausflügen unter Umständen schnell gebucht werden, ist es ratsam, hier möglichst frühzeitig zu buchen – ich habe mich für den letzten der drei Ausflüge entschieden, da ich Knossos und Heraklion schon kenne und der zweite Ausflug bereits ausgebucht war – und so schaue ich mir am letzten Tag noch einmal viel Natur an … und vielleicht gibt es ja das eine oder andere schöne Fotomotiv.