Obwohl der heutige Tag eigentlich unter „Kapstadt“ im Reiseplan steht, können wir diesen getrost als „Seetag“ verbuchen. Denn so richtig Zeit für einen Landgang war eh nicht vorgesehen …

Um 7.00 Uhr erfolgte nämlich der Weckruf von der Brücke in allen Kabinen – es wäre Zeit zum Aufstehen, der Face Check durch die südafrikanischen Behörden würde anstehen. Und zwar bis 8.00 Uhr für diejenigen, die bereits in der vergangenen Woche aufgestiegen sind und danach bis 9.00 Uhr für alle anderen. Und nach dem Face Check (also eigentlich heißt das ja „Ausreisekontrolle“ und führt zu einem weiteren Stempel im Reisepass) darf man nicht mehr von Bord.

Und wie gesagt würde sich das auch nicht lohnen, da um 9.30 Uhr bereits die Seenotrettungsübung anstand (zumindest für die neu angereisten Passagiere) und danach mehr oder weniger schnell das Ablegen vorgesehen ist. Und irgendwo zwischen Aufstehen, Face Check und Seenotrettungsübung musste dann ja auch noch das Frühstück eingeschoben werden …

Un deshalb beginnt nach der Übung eigentlich ein Seetag. Und zwar ein sehr schöner – die afrikanische Sonne scheint vom Himmel, es ist heiß (wenn man sich nicht gerade im Schatten befindet, da ist es zeitlich frisch), das Pooldeck ist erstmals ziemlich voll und wer keine Sonnenmilch benutzt, der fällt auf. Und zwar spätestens heute Abend – die Sonne hat es hier nämlich in sich (das hat irgendwas mit dem Winkel zu tun, in dem sie auf die Erde trifft).

Und so verbringt fast jeder den Silvestertag irgendwie in der Sonne auf dem Pooldeck bevor es dann abends mit großen Schritten auf das Jahresende zugeht. Im Theater gibt es mit „London Calling“ eine neue Show – neben dem Bordviolisten (gibt es übrigens erstmals auf AIDA) und vier AIDA Stars ist die Band „virtuell“ auf der LED-Wand zu finden. Und trotzdem interagieren die virtuellen mit den echten Künstlern – das ist schon richtig gut gemacht.

Das Selection Restaurant steht heute – und das ist die einzige Ausnahme der Reise – nicht automatisch den Suitengästen zur Verfügung. Vielmehr konnte jeder im Vorfeld in MyAIDA das Silvestermenü reservieren. Darauf habe ich allerdings verzichtet sondern mir vielmehr vorgenommen, mal im Explorer Restaurant zu essen. Und das hat sich auch gelohnt, die vier Gänge waren sehr lecker. Hier mal exemplarisch die Speisekarte:

Kalte Vorspeisen

  • Hirschrücken auf gebratenenKräuter-Pfifferlingen mit Trauben und Granatapfel
  • Überbackene Grünschalmuscheln

Warme Vorspeisen

  • Spaghetti mit Seafood in Tomatensauce und frischem Basilikum

Suppen am Buffet

  • Rinderkraftbrühe mit Brätspätzle und Wurzelgemüse
  • Steinpilzrahmsüppchen mit gebratenem Pancetta und frischen Kräutern

Hauptgerichte

  • Neujahrs-Karpfen mit Meerrettich auf Gemüsestreifen und Stampfkartoffeln
  • Geschmorte Rinderrouladen mit Apfel-Rotkohl und Salzkartoffeln
  • Gespickte Wildschweinkeule an sautierten Waldpilzen mit Portweinjus und Maronenpüree
  • Gebratener Kürbis mit Staudensellerie auf Walnuss-Reis

Desserts

  • Buttertrüffel
  • Champagnercreme mit Birnen

Der restliche Abend findet dann auf dem Pooldeck statt – hier ist Silvesterparty angesagt. Auf ein Feuerwerk auf hoher See müssen wir zwar verzichten, alternativ gibts aber auf dem Pooldeck und vor dem Schornstein so eine Art „Funkenregensprüher“ …

Und während die einen das Mitternachstbuffet im Marktrestaurant erobern, feiern die anderen bereits den Start in die 20er-Jahre des 21. Jahrhunderts ausgiebig bis zum frühen Morgen …