AIDAmiraAIDAmira befindet sich jetzt gerade auf der ersten „echten“ Reise, nachdem die Welcome Cruise und die Transreise von Mallorca nach Kapstadt ja abgesagt werden mussten, da das Schiff nach dem Werftaufenthalt in Genua im wesentlichen aufgrund widriger Wetterbedingungen nicht rechtzeitig renoviert werden konnte. Wie sich das Schiff auf der Welcome Cruise, die dann ja eigentlich nur ein „Hotelschiffaufenthalt auf Mallorca“ war, für mich dargestellt hat, habe ich in diesem Artikel ausführlich beschrieben und auch mit einigen Fotos vom Schiff dokumentiert.

Die Mira hat von Mallorca aus Anfang Dezember dann dennoch ihren Kurs nach Südafrika eingeschlagen, wobei anstelle der Passagiere nun jedoch eine Vielzahl von Handwerkern und Monteuren an Bord waren, die die ausstehenden Arbeiten so weit wie möglich vorgenommen haben, so dass am 23. Dezember die Weihnachtsreise der AIDAmira pünktlich und planmäßig beginnen konnte.

Und während in der Weihnachtswoche nur rund 700 Passagiere an Bord waren sind einen Tag vor Silvester dann weitere Passagiere aufgestiegen, so dass das Schiff nun mehr oder weniger seine Maximalauslastung erreicht hat.

Und ich bin dabei 🙂 Und das gibt natürlich Anlass, mal darüber zu berichten, was sich denn in den fast vier Wochen seit der Welcome Cruise an Bord getan hat, wie der aktuelle Stand der Renovierung ist, was vielleicht noch gemacht werden müsste – und vor allem auch darzustellen, was denn auf AIDAmira anders ist als auf den anderen Schiffen der AIDA-Flotte.

Und wenn sich in den nächsten Tagen noch Updates ergeben, dann werde ich diese hier entsprechend einbauen …

Was hat sich seit der Welcome Cruise getan?

Gleich mal vorweg – seit der Welcome Cruise hat sich viel an Bord getan, fast alle Baustellen sind inzwischen fertig renovierten Bereichen gewichen und man hört auch kaum noch von Beschwerden wegen technischer Probleme in den Kabinen. Von daher scheint man die Zeit auf See gut genutzt zu haben und mit intensivem Einsatz der Crew die Arbeiten zu einem wesentlichen Teil abgeschlossen zu haben. Und meine Vorhersage hat sich meiner Meinung nach bewahrheitet – die Mira ist ein schönes Schiff geworden.

Klar, sie ist 20 Jahre alt und damit nach AIDAcara das zweitälteste Schiff der AIDA-Flotte. Und natürlich sieht man das – trotz Renovierung – an der einen oder anderen Stelle. Aber ganz ehrlich – zumindest mich stört das nicht wirklich.

Zumal ich davon ausgehe, dass der abgenutzte und fleckige blaue Bodenbelag auf Deck 12 ebenso noch gereinigt bzw. ausgetauscht wird wie die eine oder andere Roststelle an der Reling noch einen frischen Farbanstrich erhält. Und sind wir doch mal ehrlich: diese Stellen finden wir auf weitaus neueren Schiffen auch – Schiffe sind nun einmal dem Salzwasser auf den Meeren ausgesetzt, da findet ein ständiger Kampf zwischen Rost und Anstrich statt.

Bleibt als – aus meiner Sicht – einzige Baustelle der Kidsbereich mit dem Kidspool, der noch nicht renoviert ist und daher auf dieser Reise noch geschlossen bleibt – bedauerlich für die Kinder an Bord.

Die Innenbereiche waren ja bei der Welcome Cruise im wesentlichen schon fertig umgebaut und waren damals ja schon richtig gut gelungen. Und jetzt ist also auch das Pooldeck in vernünftigem Zustand. Und ob einem der Rasenteppich auf Deck 11 jetzt gefällt oder nicht (ich weiß, da scheiden sich die Geister) – er ist zumindest sauber und in ansehlichem Zustand. Und vielleicht könnte man in der Steuerung der Pools mal schauen, ob es da auch einen Schalter gibt, mit dem man das Wasser (etwas mehr) beheizen kann – dann wäre das auch noch richtig gut … 😉

Neu sind im Übrigen auch die Kabinen (i.w. Juniorsuiten) auf Deck 12. Da dort bislang keine Kabinen waren, sind diese komplett neu im „Nova-Design“ eingebaut worden – und damit naturgemäß auch die schönsten Kabinen an Bord. Ich habe das Glück, eine dieser Kabinen bewohnen zu können und kann diese daher in diesem Kabinenbericht schon mal ausführlich mit Fotos und einem kleinen Video vorstellen.

Ganz vereinzelt hört man an Bord noch mal von temporären Problemen in der einen oder anderen Kabine in Bezug auf beispielsweise die Klimaanlage oder die sanitären Einrichtungen. Diese werden sukzessive behoben und sollten über kurz oder lang daher eigentlich kein Thema mehr darstellen.

Jetzt werfen wir aber mal einen Blick auf die Unterschiede zwischen AIDAmira und den anderen Schiffen der AIDA-Flotte.

Getränkepaket ohne separate Getränkekarte

Wer bislang auf einem AIDA-Schiff ein Getränkepaket gebucht hat, hat dazu immer eine separate Karte erhalten, über die die Getränke an den Bars abgerechnet wurden. Das sollte  mit Einführung eines neuen Kassensystems irgendwann mal anders werden – auf AIDAmira ist das jetzt geschehen. Hier werden die gebuchten Getränkepakete auf der normalen Bordkarte hinterlegt, so dass zum Bezahlen nur die Bordkarte genutzt werden muss – zum einen fällt das Handling mit den unterschiedlichen Karten weg, zum anderen reduziert sich das Problem der Falschbuchung durch Nutzung der falschen Karte. Bleibt zu hoffen, dass das auf den anderen Schiffen jetzt auch sukzessive eingeführt wird.

Suitendinner

Zunächst während der Südafrika-Saison testet AIDA auf der Mira das „Suitendinner“. Während bei Buchung einer (Junior)suite normalerweise ein „Welcome Dinner“ im Rossini oder im Buffalo Steak House inkludiert ist, hat man dies aktuell auf AIDAmira auf jeden Abend ausgeweitet. Hier gibt es im Selection Restaurant für die Gäste aller Suiten und Juniorsuiten an jedem Abend ein kostenloses 3-Gang-Menü mit den üblichen Tischgetränken. Ob dies auch auf die zukünftigen Reisen ausgeweitet wird oder auch für andere Schiffe der Flotte angedacht ist (was ich mir aber nicht wirklich vorstellen kann), kann zum heutigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.

Juniorsuiten vs. Balkonkabinen

Wer sich den Deckplan von AIDAmira anschaut, wird feststellen, dass insbesondere die Zahl der Juniorsuiten mit 80 sehr hoch ist – gerade gegenüber der sehr geringen Anzahl an Balkonkabinen. Und wenn man sich die Juniorsuiten einmal anschaut, dann würde man diese auf den anderen Schiffen eher in der Kategorie „Verandakabine Komfort“ ansiedeln. Zumindest fallen sie nicht durch eine übermäßige Größe auf und auch der Balkon ist eher Durchschnitt. Und ob eine Badewanne unter „Luxusgesichtspunkten“ höher bewertet wird als eine Dusche, wage ich heutzutage auch eher zu bezweifeln. Von daher drängt sich ein bisschen der Eindruck auf, dass man hier durch eine innovative Bezeichnung der Kabinen den Preis nach oben anpassen wollte – ob das dann in der Praxis funktioniert, werden die zukünftigen Reisen zeigen. Wer natürlich Wert auf die Suitenvorteile legt, für den ist dies u.U. auch den aufgerufenen Aufpreis wert. Tatsache ist jedoch, dass jemand, der auf einen Balkon Wert legt, kaum um eine Juniorsuite herumkommt, da die Anzahl der Balkonkabinen mit zwölf (ausschließlich Heckkabinen) sehr überschaubar ist.

Verpflegungskonzept

Jetzt aber zum größten Unterschied zu den anderen Schiffen der Flotte: dem Verpflegungskonzept. Während auf AIDA seit Beginn an das Konzept zunächst einmal aus Buffetrestaurants bestand und Bedienrestaurants nur eine Nebenrolle im Bezahlbereich (auf AIDAcara, AIDAvita und AIDAaura erst nur das Rossini, ab AIDAdiva dann das Buffalo Steakhouse und die Sushi Bar) gespielt haben, änderte sich dies, als 2010 auf AIDAblu das Brauhaus Einzug hielt. Hier gab es dann erstmals Speisen mit Bedienung am Platz ohne Aufpreis. Ausgebaut wurde dies dann auf AIDAprima/AIDAperla mit dem French Kiss und dem Casa Nova und auf AIDAnova mit dem Best Burger@Sea und dem Oceans. Unabhängig davon sind die großen Buffetrestaurants (Marktrestaurant, Bella Donna, East, Yacht Club, Weite Welt, Fuego, Bella Vista) nach wie vor das Rückgrat der Essenversorgung auf den AIDA-Schiffen.

Anders beim Mitbewerber TUI Cruises. Hier hat man von vornherein auf ein großes Bedienrestaurant („Atlantik“) Wert gelegt und dieses mit nur einem Buffetrestaurant „Anckelmannsplatz“) ergänzt.

Und auch bei AIDA muss man sich auf der Mira nun umgewöhnen. Vermutlich der Bauart des Schiffs geschuldet (die Mira ist nun mal kein Neubau und man musste mit den räumlichen Gegebenheiten arbeiten, die dort vorhanden sind), ist das Buffetrestaurant („Marktrestaurant“) hier einerseits recht klein geraten und andererseits auch das einzige an Bord. Und somit spielt sich das Essen bei den meisten Passagieren auf AIDAmira mit Bedienung am Tisch ab (Speisen und die üblichen Tischgetränke sind im Preis inkludiert). Hierzu dient das sehr große „Explorer Restaurant“, in dem es keine Reservierungen und keine festen Tischzeiten, dafür aber freie Platzwahl gibt. Jeden Tag werden wechselnde Gerichte angeboten, bei denen in der Regel aus mehreren Vorspeisen, einer Suppe, mehreren Hauptgängen und Desserts in beliebiger Kombination und Menge gewählt werden kann. Außerdem gibt es die „typischen Klassiker“ (Spaghetti, gebratenes Rinderschnitzel oder gegrilltes Fischfilet) an jedem Abend, so dass man durchaus auch etwas finden kann, wenn man mal nichts auf der Tageskarte findet:

Kalte Vorspeisen

  • Scharfer Putensalat mit Lauchzwiebeln
  • Couscous Salat mit Granatapfelkernenb, Petersilie, Tomate und Lauchzwieblen

Warme Vorspeisen

  • Frische Pappardelle mit Aubergine und Pfeffer

Suppen am Buffet

  • Süßlich-pikante Lammsuppe mit Erdnussrahm
  • Kichererbsen-Spinat-Suppe

Hauptgerichte

  • Gegrilltes Steinbeißerfilet mit Mangosauce im Reisbett
  • Hähnchen mit Knoblauch, Zitrone und Zwiebeln mariniert
  • Orientalisches Hackfleisch von Rind und Lamm mit Gemüse, Zimt und Rosinen auf Couscous
  • Gemüsepuffer auf Linsenragout mit Safran

Desserts

  • Mangodessert
  • Mokkacreme

Und das funktioniert meiner Erfahrung nach sehr gut. Die angebotenen Speisen sind von hoher Qualität, der Service funktioniert trotz der kurzen Eingewöhnungszeit bereits sehr gut und das Ganze ist in der Tat deutlich entspannter als der „Run“ ans Buffet. Einer der Gründe, warum ich auf AIDAnova beispielsweise in zwei Wochen kein einziges Mal abends in einem Buffetrestaurant war sondern nur zwischen den verschiedenen Servicerestaurants gewechselt habe.

Auch wenn das Konzept auf AIDAmira die bisherige AIDA-Welt – zumindest in Bezug auf das Verpflegungskonzept – „auf den Kopf stellt“: mir gefällt das System sehr gut – und bei Lust und Bedarf habe ich ja jederzeit die Möglichkeit, spontan auf das bewährte Marktrestaurant zurückzugreifen. Oder alternativ den Pool Grill „Pizza“ (die auf AIDAmira Dank der von Costa an Bord hinterlassenen italienischen Küchengeräte deutlich besser schmeckt als auf den anderen Schiffen der Flotte) oder den Pool Grill „Burger“ (an dem die Burger in Selbstbedienung individuell „zusammengebaut“ werden können) zu nutzen.