Da wir heute erst gegen 10.00 Uhr anlegen werden, bin ich zur Frühstückszeit noch auf See unterwegs – und damit ist die Sonne überall, nur nicht auf der Veranda. Schade, aber damit ist es fürs Frühstück im Freien zu kühl, so dass ich zur Abwechslung mal den Esstisch in der Kabine benutze.

Das Frühstück ist wie gestern – sehr lecker. Und da inzwischen auch schon belgisches Mobilfunknetz in Reichweite ist, gibt es zum Frühstück als Morgenlektüre auch die gewohnte Zeitung von zu Hause.

Einen Landgang habe ich auch für heute nicht vorgesehen – schließlich war ich vor vier Wochen erst mit der AIDAmar in Brügge (das lohnt sich übrigens). Ich will den Tag heute dann viel mehr für ein bisschen Urlaub in der Sonne nutzen – schließlich sind für heute viel Sonne bei 17°C vorhergesagt.

Bis es soweit ist, müssen wir aber mal abwarten, bis das Schiff fest im Hafen liegt – danach weiß ich, wann die Sonne wo auf dem Schiff scheint und wo ich die nächsten Stunden verbringen werde.

Beim Weg in die AIDA Lounge, die ja direkt am Theatrium liegt, stelle ich übrigens zum wiederholten Mal fest, dass man auf diesem Schiff aufgrund der Länge von rund 300 m bei der Wahl der Kabine durchaus deren Lage berücksichtigen muss. Wir sind halt nicht auf der Cara, wo man aus der Kabine geht und mehr oder weniger im Restaurant oder dem Theater herauskommt – hier sind Wege zurückzulegen. Und war sowohl horizontal als auch vertikal.

Und je nachdem ob man das als „Sportersatz“ ansieht oder den kurzen Weg ans Buffet bevorzugt, muss man sich schon überlegen, ob vorn, hinten oder die Schiffsmitte die optimale Lage ist. Und da es Verandakabinen sowohl auf Deck 5 als auch auf Deck 16 gibt, sollte man auch deren jeweilige Vor- und Nachteile in Erwägung ziehen bevor man final bucht.

So hat meine Kabine am Heck zwar den Nachteil, dass ich in Richtung Theatrium, Plaza, AIDA Lounge oder auch zur Currywurst hin- und zurück fast einen halben Kilometer unterwegs bin, dafür aber mittels den direkt neben den Kabinen gelegenen Panoramaaufzügen ruck-zuck in der Lanaibar auf Deck 7, den Restaurants, die sich ja allesamt im Heck befinden oder auch im Four Elements auf Deck 14 bin. Der Organic Spa mit den Saunen oder gar das FKK-Deck sind dafür doch relativ weit entfernt – von daher hatte auch meine Lanaikabine durchaus ihre Vorteile.

Inzwischen hat sich die Sonne übrigens komplett nach draußen gewagt – und so schaue auch ich einmal, ob es denn windstill genug ist, um sich ein bisschen in die Sonne zu legen und zu lesen.

Ist es – und so bin ich die nächsten 1 ½ Stunden auf Deck 18 zu finden. Der Whirlpool ist heute zwar nicht mehr mit einem Netz gesichert, das Schild „Desinfektion“ verhindert aber weiterhin die Nutzung. Naja, ich habe ja noch zwei Tage Zeit – mal schauen, ob ich auch noch mal in diesen Pool komme.

Wenn man so in der Sonne liegt, dann hat die – trotz der Tageshöchsttemperatur von 14°C – durchaus schon Kraft … oder anders ausgedrückt: ich fühle mich ganz gut durchgebraten. Einen Sonnenbrand erwarte ich zwar nicht, aber man weiß ja nie. Von daher gehe ich jetzt doch mal wieder nach innen, nehme auf dem Weg zurück in die Kabine an der Sunset Bar einen Muffin mit und verbringe dann den restlichen Nachmittag gemeinsam mit meinem Laptop auf der Veranda im Schatten.

Die Kaffeemaschine macht derweil einen Espresso und ein Bitter Lemon findet sich auch in der Minibar. Irgendwie könnte ich mich hier echt an eine Suite gewöhnen … ich glaube, wenn das Schiff (oder besser gesagt, das Schwesterschiff AIDAperla) im Mittelmeer unterwegs ist und man dann auch die Außenbereiche, die Lanaibar oder die eigene Veranda intensiver nutzen kann, macht das noch mehr Spaß – Ganzjahresschiff hin oder her.

Für das Abendessen habe ich mir heute mal einen Streifzug durch die vier Buffetrestaurants vorgenommen – einfach um mal zu sehen, was es da so gibt und mit welchen Neuerungen man an Bord von AIDAprima rechnen kann.

Beginnen wir im Weite Welt Restaurant auf Deck 7. Hier gibt es jeden Tag einen Themenabend – heute ist das (oh, Wunder) „Belgien“. Wobei ich zugegeben nicht allzu viel finde, was „typisch belgisch“ ist. Also entweder sind die belgischen Pommes mit den Spezialsaucen und die belgischen Waffeln gut versteckt oder man hat hier auf andere Speisen gesetzt.

Das Restaurant ist gut gefüllt, es ist aber kein Problem, hier noch freie Plätze zu finden. Einige Tische sind mit „Reserviert“-Schildern versehen – aber das ist ja auch der Plan im neuen Konzept, dass man auch in den Buffetrestaurants einen Tisch reservieren kann (hierfür gibt es einen separaten Bereich im Restaurant).

Lediglich an der Technik muss noch ein bisschen gearbeitet werden – die verschiedenen Systeme greifen hier noch nicht wirklich ineinander (wenn sie denn überhaupt funktionieren). In der Theorie ist das wohl so gedacht, dass man im Vorfeld der Reise entweder über MyAIDA oder eine spezielle AIDAprima App für das Smartphone Tischreservierungen vornehmen kann. An Bord sollte das denn ebenfalls über die App oder alternativ das „Bordportal“ gehen, das sowohl auf den Smartphones, Tablets und Laptops der Passagiere als auch auf allen Touchscreens auf dem Schiff verfügbar ist. Und natürlich auch direkt vor den Restaurants beim jeweiligen Restaurantleiter. Wenn das denn so funktioniert und man damit auch relativ kurzfristig noch Tische reservieren kann, ist das durchaus ein Schritt nach vorn – wobei es aus meiner Sicht genauso wichtig ist, weiterhin auch die Möglichkeit für spontane Restaurantbesuche, zumindest in den Buffetrestaurants, zu haben. Denn gerade diese Spontanität unterscheidet AIDA ja auch von den Anbietern „klassischer Kreuzfahrten“.

Das Weite Welt Restaurant ist übrigens auch das einzige der Buffetrestaurants mit einem Außenbereich – und das macht sich heute bemerkbar: kaum kommt die Sonne raus, sind die Tische im Freien besetzt.

Ich genehmige mir hier ein paar kleine Vorspeisen und wechsele dann die Lokation – weiter geht es jetzt im Marktrestaurant auf Deck 6. Und hier kennt man sich aus – irgendwie ist alles vertraut, auch wenn die Anordnung natürlich den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Leider scheint man dabei aber mit begrenzten Platzverhältnissen konfrontiert worden zu sein – die Gänge zwischen den Buffets sind gefühlt noch enger als auf den anderen Schiffen.

Dafür findet man hier -wie auch in den anderen Buffetrestaurants – eine Neuerung: „Weinstationen“. Neben den weiterhin kostenlosen Tischweinen besteht jetzt die Möglichkeit, hochwertigere Weine mittels Bordkarte aus Weinstationen zu „zapfen“ – und wenn man den Diskussionen im Netz glauben darf, technisch wohl so ausgereift, dass der Wein trotz der verwendeten Technik geschmacksneutral im Glas landet.

Und noch etwas fällt auf – viele der Desserts findet man portioniert in kleinen Gläschen oder portionsgerecht geteilt, so dass die Buffets optisch deutlich ansprechender aussehen als wenn jeder mit dem Löffel in der großen Schüssel kratzt. Gefällt mir.

Ich entscheide mich, hier die Hauptspeise zu essen – denn am Buffet finden sich einige Rinderfilets. Dazu gibt es noch etwas Salat vom sehr appetitlichen Salatbuffet – wobei man hier nichts erwarten sollte, was man nicht auch von den anderen Schiffen kennt. Aber das ist ja für ein Salatbuffet auch ausreichend.

Und da ich das East Restaurant ja vorgestern schon einem ausführlichen Test unterzogen habe, ziehe ich gleich weiter ins Bella Donna – hier gibt es dann das Dessert: ein bisschen Männerobst und ein Gläschen mit einer Zitronencrème (glaube ich zumindest).

Aber sowohl hier als auch vorher im Marktrestaurant gibt es keine Probleme, einen freien Platz zu finden – das hängt aber vielleicht auch damit zusammen, dass ich in beiden Restaurants gegen Ende der ersten „Genießerzeit“ ankomme. Diese startet bei beiden um 18.00 Uhr und endet um 19.30 Uhr, die zweite beginnt um 20.00 Uhr und endet um 21.30 Uhr – also so wie man es auch von den anderen Schiffen im Marktrestaurant kennt. Hier hat diese man aber zusätzlich auch im Weite Welt Restaurant eingeführt – allerdings leicht verschoben: hier gibt es von 18.30 – 20.00 Uhr und von 20.30 – 22.00 Uhr etwas zu essen.

Und während Stephan zu seiner Prime Time lädt, ziehe ich mich auf meine Kabine zurück – hier versuche ich, das Hessenpokalfinale im Livestream zu sehen … muss aber leider feststellen, dass das Schiffsnetz das nicht wirklich hergibt – da gibt es also auch noch etwas Spielraum nach oben. Auf anderen Schiffen hat Videostreaming nämlich problemlos geklappt.

Also gut, dann muss ich mich halt per WhatsApp auf dem Laufenden halten lassen – und das Endergebnis entschädigt mich für das fehlende Bewegtbild.

Zum Schlafen ist es zu früh und gelesen habe ich heute schon genug. Ich entscheide mich daher dafür, mal in den Beach Club zu gehen – da gibt’s jetzt die Beach Party mit Live-Band und DJ Marcel. Und irgendwie ist mir jetzt nach Party bevor ich dann gegen Mitternacht den Weg ins Bett finde.

Weiterlesen: 5. Mai 2016: Rotterdam (Niederlande)