7.30 Uhr – die Sonne scheint mir durch die Verandatür aufs Gesicht. Zeit zum Aufstehen, zumal ab 8.00 Uhr mit dem Frühstücksservice zu rechnen ist. Ich schaue kurz mal im Morgenmagazin was in der Welt so passiert, gehe durch meine „Badelandschaft“ und bin gerade rechtzeitig vorzeigbar, als der Suitenservice an die Tür klopft.
Auf einem Wagen kommt mein Frühstück angerollt – und da die Sonne genau auf den Tisch auf der Veranda scheint, lasse ich dort servieren. Eine Etagere mit Wurst, Schinken, Käse und Lachs gehört genau dazu wie ein Kännchen frisch gepresster (!) Orangensaft, eine Brötchenauswahl, Marmelade, Honig und ein Obstsalat – und natürlich ein kleines Rindersteak 🙂 Auf den Kaffee habe ich bewusst verzichtet – da macht meine Kaffeemaschine auf der Suite besseren.
Ich gebe zu – das erinnert ein bisschen an die Europa 2. Frühstück in der Sonne auf der eigenen Veranda ist dann jetzt doch mein Top-Favorit. Ich glaube, das mache ich morgen wieder – mal schauen, was der Wetterbericht so sagt …
Der guten Ordnung halber übrigens hier mal die Gesamtliste, was man so zum Frühstück bestellen könnte: Brotkorb (Frühstücksbrötchen, Vollkornbrot, Graubrot, Weißbrot, Croissant, Toast, Dänisches Gebäck); Aufstrich (Butter, Margarine, Honig, Nutella, Marmelade), Cerealien (Cornflakes, Chocos, Frosties, Smacks, Crunchy Nuts, Frühstücksmüsli), Fisch (Räucherlachs mit Sahnemeerrettich), Kalte Platte (Schnittkäse, Weichkäse, Roher Schinken, Kochschinken), Obst (Obstsalat, exotischer Obstteller, halbe Grapefruit mit Honig und Zucker, Handobstauswahl), Warme Speisen (gekochtes Ei hart/weich, Rührei, Pancakes mit Ahornsirup, kleines Rindersteak mit Zwiebeln, Omelette nach Wahl mit Pilzen/Schinken/Zwiebeln/Paprika/Käse/Schnittlauch), frisch gepresster Orangen- oder Grapefruitsaft, Apfel-, Tomaten- oder Multivitaminsaft, Filterkaffee oder koffeinfreier Kaffee, Wasser mit/ohne Kohlensäure, heiße/kalte Milch oder Kakao, Schwarz-, Kräuter- oder Pfefferminztee.
Und so sitze ich jetzt in Le Havre auf meiner Veranda in der Morgensonne, lese die Heimatzeitung im Netz und lasse es mir schmecken. Naja, Urlaub halt. Und zugegebenermaßen: in einer Suite noch ein bisschen mehr. Leider allerdings mit dem Nachteil, dass man für Suiten halt doch höhere Preise aufruft … von daher ist das eine schöne Erfahrung, ein Dauerzustand wird es wohl leider nicht werden.
Gegen 9.00 Uhr schaut das Housekeeping mal vorbei, verschiebt seinen Besuch dann aber auf später, so dass ich zunächst in Ruhe zu Ende frühstücken kann. Und da die Sonne immer noch auf die Veranda scheint, bleibe ich gleich dort sitzen und schreibe noch ein paar Erlebnisse auf.
Doch irgendwann hat sich die Sonne dann doch weggedreht – von daher ist ein Wechsel der Location angesagt. Für das FKK-Deck ist es wohl noch etwas zu frisch (das probiere ich nachher mal in der Mittagssonne aus – ansonsten geht es in den Infinity Pool auf dem Patiodeck) und so gehe ich zunächst in die AIDA Lounge, mache etwas Büroarbeit (was weg ist, ist weg), sage meinen Auftritt in der Prime Time ab (ich habe da mal drüber nachgedacht – ich glaube nicht, dass ich das machen will) und lese dann noch ein bisschen bei einem Glas Rosé-Cuvée (ja, ich weiß auch, dass das ein bisschen dekadent ist).
Zurück auf meiner Kabine finde ich dann erneut einen Kabinenbrief an der Tür: dieses Mal lädt der General Manager zur „Sternstunde“ ein – er will uns übermorgen um 14.00 Uhr „nach Rotterdam entführen“. Ich bin gespannt – da wiederum sage ich gleich mal zu 🙂
Die Sonne gewinnt immer mehr die Oberhand, am Himmel ist aktuell praktisch kein Wölkchen mehr zu sehen. Auf den Infoterminals wird eine Außentemperatur von 12°C angezeigt – also raus an die frische Luft. Ich mache mich auf den Weg zum FKK-Deck (das übrigens ziemlich weit vorn liegt und damit fast 300 m von meiner Kabine entfernt – die Wege auf diesem Schiff sind schon deutlich länger als auf den anderen Schiffen … da muss man in der Tat darüber nachdenken, ob eine Kabine in Schiffsmitte und zwischen den öffentlichen Decks gelegen nicht die bessere Wahl wäre.)
Hier oben ist es windstill, es tummeln sich schon ein paar „Nackerte“ in der Sonne und auch der Whirlpool wird – wie immer – desinfiziert. 😉 Ich richte meine Liege auf die Sonne aus, breite das gelb-weiße Handtuch aus und habe Urlaub. Offensichtlich fängt es tatsächlich an, Sommer zu werden – und auch der Wetterbericht sieht für die kommenden Tage (und vor allem auch die Taufe der Prima am kommenden Samstag) ja richtig gut aus. Ich glaube, ich bestelle nachher gleich mal das Frühstück für morgen wieder auf die Veranda …
Und genau so mache ich das auch … ich bleibe erst mal noch ein bisschen in der Sonne liegen und mache mich dann auf den Weg in die AIDA Lounge. Vorher schaue ich noch mal bei der Rezeption vorbei und kläre mal ab, welche Teile meines Bordguthabens ggf. auszahlbar sind (da sammelt sich manchmal doch einiges an, was man dann im Laufe der Reise nicht komplett „abarbeiten“ kann) und gehe beim Rückweg noch mal kurz in den Pier 3 Market.
Da im Vorfeld der Reise angekündigt wurde, dass man sich hier durchaus auch sein Frühstück holen könnte, will ich mir das doch mal genauer anschauen. Hier finden sich dann auch verschiedene Kühlschränke, in denen sich u.a. belegte Sandwiches oder Baguettes befinden. Darüber hinaus gibt es noch frische Croissants. Und auch Lunchboxen aus Karton, die man damit befüllen könnte. Ich spreche mal mit dem anwesenden Barmitarbeiter – und er bestätigt mir das: die Speisen sind hier komplett im Reisepreis inkludiert – man kann sich also durchaus Sandwiches auf die Kabine oder auch in der Lunchbox für unterwegs mitnehmen. Lediglich die Getränke (die es in Flaschen gibt) sind zu bezahlen.
Da kann ich verstehen, dass das ein bisschen verhalten kommuniziert wird – ich könnte mir vorstellen, dass ansonsten hier die Hölle los ist, wenn sich jeder der rund 3.000 Gäste sein Lunchpaket für unterwegs packen will. Da bin ich wirklich mal gespannt, wie sich das entwickelt …
Aber wieder zurück in die AIDA Lounge – ich bestelle beim Concierge mein Frühstück für morgen früh, tausche dabei aber das Steak gegen ein Omelette aus … mal schauen, wie das schmeckt. Und da wir jetzt eh gerade Kaffeezeit haben, genehmige ich mir noch schnell eine Latte und ein Nuss-Croissant.
Die Sonne scheint noch immer und so genieße ich beides im Außenbereich der Lounge, tue was für meinen Teint und nutze die Verfügbarkeit des französischen Mobilfunknetzes, um meine Zeitschriften bei readly.com upzudaten.
Ich verlasse die Louge um kurz nach halb sieben – und stelle fest, dass seit fünf Minuten „Super Gold Bingo“ im Theatrium läuft. Das macht mir zwar nicht unbedingt Spaß (ich bin da mehr so der Freund des AIDA-Aktiv-Bingo), aber es gibt potenziell 2.000 € zu gewinnen. Und die hätte ich dann doch schon genommen – zumal das die Gelegenheit gewesen wäre, meinen 20-€-Casinogutschein einzulösen, den es für Clubmitglieder gibt.
Aber gut, da kann man nichts machen – dann hole ich mir nachher 20 Rubbellose. Und gewinne halt damit. Vorher schaue ich aber mal im French Kiss vorbei und versuche, für morgen Abend einen Tisch zu reservieren – denn aktuell ist die Restaurantreservierung über das Bordportal mal wieder ausgefallen, so dass das nur live vor Ort geht.
Und siehe da – es wäre gar kein Problem. „Wäre“, weil ich das dann doch nicht in Anspruch nehme – ich kann nämlich auch gleich dort bleiben. Und das mache ich jetzt auch – irgendwas essen muss ich ja sowieso.
Und so kommt es heute zu meiner zweiten Begegnung mit dem French Kiss – und die ist genauso gut wie die erste. Das Beef Tartar und den Salade Niçoise nehme ich auch heute, die Lammkoteletts ersetze ich heute mal mit „Scampi grillées à la crème au pastis, brioche au sel de mer“ (Gebratene Scampi in Pastis-Creme mit Meersalz-Brioche). Einfach nur lecker …
Inzwischen haben wir auch abgelegt, wobei das leider nicht wirklich zu beobachten ist, da auch hier – wie bei den meisten anderen Restaurants – der Blick nach draußen entweder nicht vorhanden oder durch Rettungsboote verstellt ist. Eigentlich schade … das hat die Restaurants auf AIDA-Schiffen meines Erachtens immer ausgezeichnet, dass man hier einen unverstellten Blick aufs Meer hat. Und nicht nur der ist weggefallen – viele der Restaurants liegen an einem Durchgangsweg und sind zu dieser Seite offen (so wie das Brauhaus auf den Schiffen der Sphinx-Klasse), so dass es immer irgendwie unruhig in den Restaurants ist. Das hätte man vielleicht auch eleganter lösen können …
Für den Rest des Abends gibt es für mich nun zwei Optionen: „Wer wird Millionär“ im Theatrium oder alternativ die Übertragung der Champions League im Four Elements. Ich entscheide mich für das Bayern-Spiel, hole mir zum Dessert noch ein Softeis aus dem Fuego und freue mich auf einen schönen Fußballabend beim „Rudelgucken“.
Und auch wenn es für die Bayern trotz Sieg kein Erfolg gewesen ist – für die Kandidatin bei „Wer wird Millionär“ sah das schon anders aus: eine dreitägige Kurzreise mit AIDA ist als Preis für 125.000 Punkte ja nicht zu verachten. Die 500.000-Punkte-Frage (das wäre dann eine 7-tägige Kreuzfahrt gewesen) lautete übrigens: „Durch wie viele Länder fließt der Niger?“ – nur für den Fall, dass der eine oder andere meint, so schwer könne das doch alles gar nicht sein.
Auf dem Rückweg schaue ich noch mal im Casino vorbei, hole mir 20 Rubbellose für meinen Casinogutschein und gehe dann so langsam mal in Richtung Kabine, schaue mir dort noch die Prime Time an (die auch ohne mich nicht langweilig war) 😉 und freue mich auf den morgigen Tag, an dem auch wieder mit steigenden Temperaturen gerechnet wird.
Weiterlesen: 4. Mai 2016: Zeebrugge (Belgien)