Endlich wieder AIDA – wenn die Abstände zwischen zwei Reisen doch immer nur so kurz wären 😉
Aber beginnen wir vorn: zunächst nutze ich erst einmal das umfangreiche Frühstücksbuffet im Hotel, wobei ich schon den einen oder anderen Mitpassagier anhand der AIDA-Anhänger an diversen Taschen identifizieren kann. Das Hotel scheint also auch bei anderen Kreuzfahrern beliebt zu sein.
Kurz vor 10.00 Uhr mache ich mich dann mit meinem Koffer auf den Weg nach gegenüber – vor dem Bahnhof sollten jetzt ja die Gepäckannahmestellen für diejenigen stehen, die ein Ticket für den Shuttlebus vom ZOB (Zentraler Omnibusbahnhof) zum Cruise Center Steinwerder gebucht haben. Alle anderen können ihren Koffer zwar auch abgeben, müssen dafür aber 5 € zahlen.
Wobei zunächst eine andere Hürde zu nehmen ist – dort stehen jetzt nämlich zwei Transporter. Der eine ist mit „AIDAmar“ beschriftet (der fährt das Gepäck nach Altona), der andere mit „AIDAprima“. Na, wenn da mal nicht der eine oder andere Koffer versehentlich auf dem falschen Schiff landet …
Meiner wandert zumindest in den richtigen Transporter – auch wenn man mich auf der Liste derjenigen, die ein Shuttlebusticket erworben haben, nicht gefunden hat. Glücklicherweise hatte ich im Vorfeld meine Buchungsbestätigung ausgedruckt – mit der ging das dann auch.
Und da die ersten Shuttlebusse erst ab etwa 11.30 Uhr fahren sollen, ist jetzt noch ein bisschen Leerlauf angesagt. Wobei das natürlich kein größeres Problem ist – ich habe die Zeit bei einem kostenlosen Cappuccino in der DB Lounge am Bahnhof verbracht (in die darf ich seit geraumer Zeit als „Bahn Comfort Kunde“ wieder jederzeit rein – das ist dann einer der Vorteile, wenn man zwischendurch mal eine Gruppenreise mit der Bahn bucht und damit ein paar bahn.bonus-Punkte sammeln kann). 😉
Gegen 11.00 Uhr mache ich mich dann auf den Weg zum ZOB – und komme gerade noch vor dem Regen dort an. Glücklicherweise steht auch schon ein Shuttlebus zur Prima bereit (übrigens stehen auch welche für den Weg zu Mar bereit – auch da wird vielleicht der eine oder andere versehentlich am falschen Terminal landen), so dass ich bereits um 11.15 Uhr trocken in Steinwerder ankomme.
Wenig überraschend steht die Prima am Terminal und wartet auf die ersten Gäste für die erste „richtige“ Metropolentour. Der Check-In ist noch nicht gestartet, die erste Schlange ist aber schon deutlich sichtbar. Und da ist es natürliche ein Vorteil, sich auf der „Überholspur“ für die Clubmitglieder (und die Suitengäste) anstellen zu können – denn so bin ich wenige Minuten nach Beginn des Check-In bereits am „Express Check In Automat“.
Noch gibt es hier nicht den Check-In, der von „wandelnden“ Mitarbeitern mit Tablets vorgenommen wird (wie er aktuell auf der Mar getestet wird), aber auch das soll in den nächsten Wochen kommen – dann würde es hier noch mal etwas schneller gehen.
Wobei ich mich nicht beklagen kann: ich lege meinen Personalausweis auf das Lesefeld am Automaten und ruck-zuck steht auf dem Bildschirm, dass er mich nicht kennt und ich mich an einen Mitarbeiter wenden soll. Äh .. wie jetzt? Was heißt, „kennt mich nicht“? Am Automat leuchtet es irgendwo rot, ein Mitarbeiter kommt und klärt auf: „Das kommt immer wieder mal vor. Ist nicht schlimm, Sie müssen jetzt halt nur zu einem Schalter gehen.“ Das war so ja nicht der Plan. Und dann kommt mir ein Gedanke – vielleicht heißt „kennt mich nicht“ eigentlich „kenne diesen Ausweis nicht“. Denn: in MyAIDA habe ich mich vermutlich mit meinem Reisepass registriert, da ich dessen Nummer auswendig kenne. Und siehe da – kaum halte ich meinen Reisepass auf das Lesefenster kennt mich die Maschine und druckt meine Bordkarte aus. Das ist ja in der Tat einfach. Und wenn jetzt noch an den Automaten ein Schild angebracht wird, dass man das Ausweisdokument nehmen muss, dass man zuvor in MyAIDA registriert hat (eigentlich könnte das einem ja auch klar sein), wird wohl auch die Fehlerrate deutlich geringer werden. Das muss ich mir mal merken und dem Chief Purser an Bord erzählen …
Und noch etwas hat der Automat angezeigt: meine Suite ist bereits bezugsfertig. Das ist doch mal schön – Du kommst um 11.30 Uhr auf das Schiff und kannst schon in Deine Kabine. Und so mache ich das auch – ich suche meinen Weg zu 10193 (eigentlich ganz einfach – die liegt gaaaanz hinten am Heck des Schiffes) und finde vor der Tür bereits meinen Koffer. Passt.
Ich öffne die Tür – und bin erstaunt. Klar, ich habe eine Deluxe Suite gebucht. Aber den Namen trägt sie auch vollkommen zu recht:
Die Suite liegt achtern auf Deck 10, wobei die Veranda den Blick sowohl nach hinten als auch zur Steuerbordseite erlaubt. Sie besteht aus zwei getrennten Räumen, einem Bad sowie einem separaten WC. Beim Betreten der Suite befindet man sich im Wohnzimmer, das mit einem Schrank, einem großen Sofa (das zu einer Doppelschlafcouch umgewandelt werden kann), einem Esstisch mit vier Stühlen, einem Schreibtisch, einem 42″-Bildschirm sowie mit einer Kaffee-/Espressomaschine und einer Minibar ausgestattet ist. Im Schreibtisch befinden sich fünf Schubladen, so dass man alle möglichen Kleinteile hier gut unterbringen kann.
Wie in den anderen Kabinen auch, befinden sich am Schreibtisch zwei Steckdosen (von der eine mit der Kaffeemaschine belegt ist) sowie zwei USB-Anschlüsse zum Laden von Handys und ähnlichen Gadgets. Eine weitere Steckdose befindet sich im Schrank über der Minibar (vermutlich war ursprünglich angedacht, die Kaffeemaschine hier zu installieren) und am Schminktisch im Schlafzimmer.
Direkt hinter der Eingangstür befindet sich auf der rechten Seite ein kleiner Raum, der mit einem WC sowie einem Handwaschbecken ausgestattet ist. Vom Wohnraum geht dann das Bad ab – hier befinden sich eine Whirlwanne, eine große Dusche sowie zwei Waschbecken, so dass der gleichzeitige Aufenthalt von bis zu vier Personen denkbar wäre.
Zwischen Bad und Schreibtisch findet sich das mit einer Tür abgetrennte Schlafzimmer, in dem sich neben einem Doppelbett ein Frisiertisch (hier befindet sich dann auch der Fön in einer der beiden Schubladen) sowie zwei große Kleiderschränke, einer davon mit Regalböden ausgestattet, befindet. Gegenüber dem Bett befindet sich ein zweiter 42″-Bildschirm an der Wand, der ebenfalls Zugriff auf die TV-Programme sowie das Bordportal erlaubt.
Sowohl vom Schlafzimmer als auch vom Wohnzimmer aus gibt es eine Schiebetür zur Veranda, auf der sich zwei große Sonnenliegen sowie ebenfalls ein Tisch mit vier Stühlen befinden. Die sichtgeschützte Veranda ist zu großen Teilen überdacht und kann daher auch bei Regen genutzt werden.
Den Suitengästen soll an Bord von AIDAprima neben der geräumigen Suite zusätzlich noch die AIDA Lounge auf Deck 8 zur Verfügung stehen (so wie es auf der alten Blu auch schon einmal eine Lounge gab). Hierbei handelt es sich um einen exklusiven Bereich, in dem tagsüber kostenlos Getränke, kleine Snacks, Obst und Kaffeespezialitäten gereicht werden. Neben den Sitzgelegenheiten im Inneren gibt es noch einen Außenbereich, der ebenfalls nur den Suitengästen zur Verfügung steht.
Darüber hinaus haben Suitengäste – neben den Gästen der Panoramakabinen – exklusiven Zutritt auf das Patiodeck auf Deck 16, können sich ihr Frühstück wahlweise auf der Suite (die Bestellung erfolgt am Vorabend) oder im Buffalo Steak House servieren lassen und können die Dienste eines Concierge in Anspruch nehmen, der Reservierungen und Buchungen vornimmt.
Da gibt es also einiges, was ich jetzt noch ausprobieren kann … aber deswegen hatte ich seinerzeit ja auch die Suite gebucht. Unter anderem …
Jetzt nutze ich das leere Schiff aber erst noch mal für einen kurzen Aufenthalt im Organic Spa, bin aber überrascht, wie viele Leute der Ansicht sind, dass man hier mit Straßenkleidung richtig gekleidet ist – und am besten noch mit der Kamera im Anschlag durchläuft.
Klar, jeder will vom Saunabereich Fotos haben – aber eigentlich sollte einem doch schon der Anstand sagen, dass man in Bereichen, in denen sich tendenziell unbekleidete Menschen aufhalten, weder mit Kleidung noch mit Fotoapparaten richtig platziert ist.
Ich trete also die Flucht an – und checke mal die AIDA Lounge ab. Und stelle rasch fest, dass das mein neuer Lieblingsplatz an Bord werden wird. Neben zahlreichen Sitzgelegenheiten im Innenbereich, kostenlosen Getränken und Snacks, die den ganzen Tag über bereitgehalten werden findet sich hier auch ein großer Außenbereich, der ebenfalls mit gemütlichem Loungemobiliar ausgestattet ist. Und der Concierge, der sich den Reservierungs- und Buchungswünschen der Suitengäste annimmt, residiert ebenfalls hier in der Lounge.
Und so bliebe ich erst einmal ein bisschen hier, schreibe meinen Bericht über die Suite für meine Homepage, esse einen kleinen Snack zu Mittag und genieße die Ruhe, die ich bislang in der Pier 3 Bar genossen habe (wobei das hier mit dem Blick nach draußen natürlich noch mal schöner ist als unten im fensterlosen „Keller“).
Auf der Kurzreise habe ich übrigens mal ausprobiert, was passiert, wenn man zu einem bestehenden Internettarif noch einen weiteren dazu bucht – und zwar habe ich zu meinem bestehenden 250-MB-Tarif (den ich als Premiumbucher kostenfrei nutzen kann) noch eine 24-Stunden-Social-Media-Flat gebucht. Früher ging das nicht – wenn man da einen Volumentarif hatte, konnte man keinen zweiten buchen und den wechselweise nutzen. Inzwischen scheint man das geändert zu haben – nach der Anmeldung im Bordportal kann ich wählen, welchen dieser Tarife ich aktuell nutzen möchte. Und so kann ich, quasi als „Standard“, die Social Media Flat immer eingebucht lassen (und damit Facebook, Instagram, WhatsApp und Threema nutzen) und das 250-MB-Paket nur dann auswählen, wenn ich wirklich konkreten Bedarf für E-Mail-Abruf oder Recherchen im Netz habe. Das Risiko, versehentlich im Hintergrund irgendwelche umfangreichen Datenaktualisierungen vergessen zu haben, die das Volumen innerhalb weniger Minuten „vernichten“, reduziert sich damit deutlich. Und so nebenbei – gerade der Bildup-/ und download in Facebook, Insta , Snapchat & Co. kann das Datenvolumen durchaus auch deutlich reduzieren …
Und so mache ich das jetzt hier auch – sowohl als Premiumbucher als auch als „Goldener“ habe ich ja jeweils ein 250-MB-Paket zur Verfügung. Und da buche ich jetzt für 19 € noch die Social Media Flat für die komplette Woche dazu – die ist auf meinem iPhone jetzt immer aktiviert, so dass ich nur bei Bedarf eines der Volumenpakete kurzfristig nutze. Gefällt mir!
Erster und einziger Pflichttermin ist dann natürlich die obligatorische Seenotrettungsübung, die um 17.00 Uhr angesetzt ist. Zum dritten Mail innerhalb der letzte sieben Tage lege ich also meine Rettungsweste an (die dieses Mal orange und nicht gelb ist – was als Indikator für eine Musterstation auf Deck 7 dient) und mache mich auf den Weg zu meiner Musterstation. Dieses Mal ist es „L“ – und da das im Weite Welt Restaurant ist, gibt es erneut einen Sitzplatz. Und das ist auch gut so – dauert es doch auch dieses Mal wieder eine gute Dreiviertelstunde, bis alle Passagiere erfasst und die beiden Sicherheitsdurchsagen erfolgt sind.
Wobei es dieses Mal eine Neuerung gibt – ergänzend zur Anwesenheitskontrolle über die Papierlisten erfolgt auch eine Erfassung der Barcodes auf den Bordkarten mittels Tablets. „Zum Test“, wie es heißt. Sobald das System aber reibungslos funktioniert, soll es die Erfassung mittels Liste ersetzen. Die automatische Erfassung der Anwesenheit über RFID-Chips, die wohl mal kurzzeitig angedacht war, hat man aus Datenschutzgründen (damit wüsste man im Prinzip zu jeder Zeit, wo sich welcher Passagier aufhält) aber erst mal wieder unter „unverwirklichte Ideen“ abgelegt.
Als Suitengast gibt es ja für den Anreisetag eine Einladung ins Rossini (exklusiv Getränke wohl gemerkt). Und auch beim Essen beschränkt man sich auf ein 3-Gang-Menü – wobei hier allerdings die Option besteht, für einen Preis von 8 € auf ein 6-Gang-Menü „upzugraden“. Und das mache ich jetzt auch – wobei sich AIDA durchaus mal überlegen könnte, ob das nicht vielleicht doch etwas kleinlich ist … der Preis einer Suite könnte ggf. auch rechtfertigen, hier keine zusätzlichen 8 € zu chargen.
Und so gibt es jetzt vorweg eine „Hommage an Japan“ bestehend aus Thunfisch-Tataki, Sushireis, Rettich und Teriyaki, danach ein Karotten-Ingwer-Süppchen, dann Weißer Heilbutt an Thaicurry Sud mit Wasabicrunch und Hummerchips, einem Himbeersorbet mit Champagner und Knallbrause als Zwischengang sowie „Prese Iberico BBQ“ mit spanischer Kartoffel, Aioli und Mais als Hauptgang und einen „Waldspaziergang“ (Texturen von Schokolade und Waldbeeren) zum Dessert.
Eins fällt aber hier schon auf – das Rossini ist jetzt „innenliegend“, d.h. es gibt keine Fenster mehr für den Blick aufs Meer. Lediglich einige „Sehschlitze“ erlauben den Blick auf den vorbeiführenden Gang (und umgekehrt ins Rossini) – der Blick beim Dinner auf den Sonnenuntergang wird hier aber nicht mehr stattfinden. Und das ist für viele, die ich an Bord gesprochen habe, eine klare Verschlechterung.
Das Essen wiederum ist natürlich sehr lecker, auf höchstem Niveau und dem „Anlass entsprechend“ 😉 Aber es dauert halt auch seine Zeit – und so passiert nach dem Essen heute nicht mehr viel: ich gehe in meine Suite, schaue noch mal durchs Fernsehprogramm und gebe mich dann meinen Träumen hin …
Weiterlesen: 1. Mai 2016: Seetag – unterwegs nach England