Der heutige Seetag ist eigentlich kein ganz richtiger – denn heute Vormittag machen wir einen sogenannten „technischen Stopp“ in Kapstadt. Ein Landgang ist da zwar nicht möglich, aber zur Abwicklung der notwendigen Einreiseformalitäten für Südafrika ist der kurze Aufenthalt wohl notwendig. Und so steht nachher ein erneuter Face Check an.

Und wie immer sind wir auf Deck 5 die ersten – glücklicherweise aber erst gegen 9.30 Uhr, so dass wir uns vorher noch zu einem ruhigen Frühstück (hier im Hafen ist Seegang ja erst mal kein Thema) im Yacht Club treffen.

Pünktlich um halb zehn kommt dann der erwartete Aufruf, wir gehen auf Deck 4, verlassen das Schiff, um im Hafenterminal wieder einmal mit unserem Passfoto verglichen zu werden und sind einen Stempel später auch schon wieder zurück an Bord.

Der Tafelberg wäre heute wieder einmal wolkenfrei, so dass der eine oder andere sicher gern die Gelegenheit für einen kurzen Landausflug genutzt hätte – aber das ist halt nun leider mal nicht möglich. Bleibt die Hoffnung, dass dies bei unserem nächsten Anlauf am kommenden Samstag dann wettermäßig genauso gut ist. Ich bin zumindest mal froh, dass ich die Gelegenheit schon an den Tagen vor der Kreuzfahrt hatte und der Wettergott so optimal mitgespielt hat.

Allerdings bietet dieser Tag im Hafen von Kapstadt noch einen weiteren Vorteil: wir können wieder das lokale Mobilfunknetz nutzen – und in Südafrika bedeutet das für mich, dass ich wieder die 50-MB-Tagespässe für 2,95 € kaufen kann. Und genau das mache ich jetzt und arbeite mal alles auf, was in den letzten Tagen so liegengeblieben ist.

Und ruckzuck ist der Vormittag vorbei und wir legen ab zu unserer nächsten Teilstrecke bis nach Mosselbaai. Der Seegang hat spürbar nachgelassen, die südafrikanische Sonne brennt mir unnachgiebig auf den Pelz (der zwischenzeitlich wieder diese merkwürdige Rotfärbung annimmt) und wir umrunden das Kap der Guten Hoffnung, den südwestlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents.

Im Rahmen eines ganztägigen Landausflugs am kommenden Samstag werde ich das dann noch mal von der Landseite aus besuchen – und dann wird es auch das unvermeidliche Foto mit dem dortigen Hinweisschild geben.

Mein Aufenthalt im Schatten (inzwischen habe ich die Flucht aus der Sonne ergriffen) wird dann übrigens jäh durch eine Durchsage unseres Kapitäns unterbrochen: „Buckelwale auf Steuerbord“. Und während ich mir meine Kamera schnappe (die wegen des Kaps noch neben mir liegt), sehe ich die übrigen Passagiere an die Reling laufen. Etwa 70% nach rechts und etwa 30% nach links – schlechte Vorbereitung. Dabei ist es doch ganz einfach: in „Steuer“ ist ein „r“ wie „rechts“, in „Back“ nicht – also links.

Dummerweise sind die beiden Wale zwar da, aber meistens unter Wasser. Und noch blöder ist, dass sie das nächste Mal nicht da auftauchen, wo sie untergetaucht sind. Von daher sind zwar die Wasserfontänen, die sie durch ihr Atemloch ausstoßen gut zu sehen, sie selbst aber eher nur zu erahnen. Von daher hätte ich mir das mit dem Fotoapparat auch schenken können – aber gut, gesehen habe ich sie ja.

Ich setze meine Lesesession fort bis ich gegen halb sieben noch schnell einen Saunagang mache, um mich danach mit den anderen zum Abendessen zu treffen. Heute ist mal wieder eines meiner Lieblingsgerichte (nach dem Beef Tartar) an der Reihe: Sushi.

Und so gehen wir ins „Sakura“, direkt neben dem Yacht Club gelegen. Das kommt dann auch Dennis zu Gute, der zu Sushi ein eher gespanntes Verhältnis (genau genommen eigentlich gar keins) hat und sich somit am Buffet des Buffetrestaurants bedienen kann.

Birga, Arndt und ich schlagen jedoch beim Japaner zu … eine große gemischte Vorspeisenplatte sowie mehrere Nigiri, Maki, Sashimi und California Rolls später geben wir auf … unsere Mägen hissen die weiße Flagge – geschmacklich hätten wir alle noch weitermachen können. Einfach nur ein Traum – aber zugegebenermaßen nicht besser als der Traum auf Mein Schiff oder AIDA … denn auch dort sind die Sushi Bar bzw. das Restaurant „Hanami“ absolute Sushi-Tipps.

Und während Birga und Arndt sich jetzt auf den Weg ins Theater machen – hier wird heute eine „Elton Show Gala“ gegeben. Und anschließend legt Mousse T. in der Sansibar auf – beides sicherlich Highlights, aber keine die ich meinem heutigen Abendprogramm vorziehe. Das findet nämlich in der Kabine statt und hat was mit diesem Buch zu tun … 🙂 Aber wer mittags in der Sonne liegt, muss halt abends arbeiten – das hat schon seinerzeit meine Oma gesagt (oder zumindest so ähnlich).

Ich schreibe also noch ein bisschen was auf und gebe mich dann der Nachtruhe hin – immerhin werde ich morgen relativ früh wach. Denn um 7.00 Uhr muss Dennis aufstehen, um gegen 8.00 Uhr zu seinem Segelbootausflug zu starten – und das wird dann auch für mich das Ende der Nacht bedeuten, obwohl sich mein Ausflug zum Tiere gucken erst um 11.00 Uhr am Tenderboot trifft.

27. Dezember 2015: „Tiere gucken“ in Mosselbaai